von Kelly
Harry und Tracy waren mit einem Portschlüssel gereist – zum Apparieren war die Strecke einfach zu weit. In einer abgelegenen Ecke des Parkplatzes kamen sie an. „Alles in Ordnung, Tracy? Geht es Dir gut?“ Harry sah seine Frau besorgt an.
„Alles in Ordnung, Harry“, Tracy lächelte ihn beruhigend an. Man merkte ihr an, dass es für sie ungewohnt war, dass jemand so besorgt um sie war.
„Gut, dann werde ich mal unauffällig unser Gepäck vergrößern und wir checken ein.“
Harry setzte seine Wort gleich in die Tat um, zog zwei Minikoffer aus der Hosentasche und vergrößerte sie, dazu noch zwei Rucksäcke, zwei große Reisetaschen. Den einen Rucksack gab er Tracy, den zweiten hängte er sich um die Schultern. Dann zog er die Koffer hinter sich her, Tracy wollte ihm einen abnehmen, doch er bat sie lediglich, die beiden großen Reisetaschen auf den Koffern zu befestigen.
„Mrs. Potter, wir sind in den Flitterwochen, falls Sie es vergessen haben. Ich werde doch nicht zulassen, dass meine kleine Braut sich mit unserem Gepäck abmüht. Was wäre ich denn für ein Ehemann, wenn ich dies zuließe?“
Tracy kicherte. „Wenn Sie meinen, Mr. Potter, denn werde ich nicht weiter widersprechen. Aber geben Sie mir doch bitte Ihren Rucksack, den übernehme ich.“
Lachend und scherzend gingen sie in die Hotellobby an – schon auf den Weg dorthin war Tracy fast sprachlos gewesen. „Ist das schön“, mehr brachte sie nicht hervor. Sie betrachtete staunend das große, schneeweiße Gebäude mit den roten Dach und Türmchen.
„Gefällt es Dir, Engelchen?“ Harry lachte leise, war es ihm also gelungen, seine Frau zu überraschen.
„Ja, klar, wem würde das nicht gefallen.“
Tracy wusste gar nicht, wo sie zuerst und zuletzt hinsehen sollte. Das Hotel lag an einem großen See, genau gegenüber einem der Freizeitparks, die sie besuchen wollten. Harry hatte sich vorab informiert und Reiseführer besorgt. Aber ganz sprachlos war Tracy als sie in der Lobby ankamen: Diese zog sich über mehrere Stockwerke hoch, besaß Gaslaternen an den Wänden und war äußerst elegant eingerichtet.
„Guten Tag“, grüßte Harry freundlich an der Rezeption. „Mein Name ist Harry Potter und das ist meine Frau Tracy. Wir haben eine Suite für 2 Wochen gebucht.“
„Einen kleinen Moment“, der Hotelangestellte gab etwas in eine Kiste, einen Computer, wie Harry Tracy zuflüsterte, ein.
„Ja, hier Zimmer 560 – eine Suite mit 2 Zimmern, einem Salon und einem Blick auf den Garten und den See hinaus. Oder möchten Sie doch lieber auf den Park sehen, Sir?“
„Vielen Dank für das Angebot, aber meine Frau liebt die Natur und den Park sehen wir noch ausgiebig genug,“ bedankte sich Harry, nahm den Zimmerschlüssel und leitete Tracy zum Fahrstuhl.
Vor ihrer Zimmertür angekommen, bat Harry Tracy einen Augenblick zu warten. Er öffnete die Tür, brachte ihr Gepäck in die Suite. Danach hob er Tracy auf seine Arme und trug sie über die Schwelle. Tracy sah ihn verblüfft an.
„Ein alter Muggelbrauch – man trägt die Braut eigentlich schon am Hochzeitstag über die Schwelle zum Zeichen des Beginn des gemeinsamen Lebens. Außerdem sollen unter der Türschwelle böse Geister wohnen, vor denen die Braut beschützt werden soll. Es ist zwar nicht unser Haus, aber dort werde ich es auch noch nachholen und in Hogwarts ebenso.“
Tracy errötete. „Danke, Harry, Du bist sehr aufmerksam.“ Eine Stille trat zwischen ihnen ein, niemand wusste so recht, was er sagen sollte.
„Komm Mrs. Potter“, Harry lachte sie schließlich an und nahm ihre Hand. „Such Dir Dein Zimmer aus, das andere nehme ich. Das Bad müssen wir uns teilen. Dann lass uns schnell auspacken, uns umziehen und dann gehen wir essen und erkundigen etwas das Hotel und die Lage.“
Tracy ließ sich mitziehen. Sie besichtigen die beiden Zimmer, die wirklich fantastisch eingerichtet waren. Beide besaßen große Fenster, die einen wunderbaren Ausblick boten, der Salon besaß sogar einen eigenen Balkon.
„Harry, danke, es ist wunderschön hier. Aber Du hättest doch nicht so viel Geld ausgeben sollen. Ein billigeres Hotel hätte es doch auch getan.“
„Lady Potter, Sie haben mir am Samstag Gehorsam geschworen. Es ist mein Wunsch, dass meine Frau nur das Beste bekommt, ich werde Sie verwöhnen ohne Ende, unser ganzes Leben lang. Aber Du kannst es wieder gut machen“, Harry zwinkerte Tracy zu. „Lass uns den Urlaub genießen. Es sind immerhin unsere Flitterwochen. Wir zwei sind ein ganz normales Ehepaar, das hier seine Ferien verbringt, sich erholt. Mach Dich für mich hübsch, lass mich mit meiner bildhübschen Frau angeben. Und lass uns in einigen Jahren mit unseren Kindern wieder kommen.“
Tracy errötete. „Ich glaube, Milly und Pansy haben mir ein Kleid extra für heute Abend eingepackt. Sie meinten, Mine hätte sie auf diese Idee gebracht. Ich hab es noch nicht gesehen, also kann ich Dir gar nicht sagen, wie es aussieht. Ich freue mich auf unsere ersten Flitterwochen, vielleicht können wir irgendwann noch einmal richtige Flitterwochen nachholen.
Aber ich möchte ebenfalls mit meinem Mann angeben, Mr. Potter, auch von Ihnen erwarte ich, dass Sie sich für Ihre Frau herausputzen, diese möchte von den anderen Frauen beneidet werden. Lass uns bei unseren nächsten Aufenthalt Teddy mitnehmen. Er ist schließlich Dein Patenkind und ihm wird es hier auf alle Fälle gefallen. Und vielleicht begleiten Onkel Sev, Mine und Connor uns auch einmal.“
Eine halbe Stunde später trafen sie sich im Salon. Harry trug eine leichte weiße Sommerhose und ein kurzärmeliges smaragdfarbenes Hemd, über dem Arm ein Jackett. „Wow, Tracy.“ Ihm fiel fast die Kinnlade hinunter. Tracy trug ein weißes Sommerkleid, was knapp oberhalb des Knies endete.
Sie lachte unsicher. „Das ist die Überraschung von Pansy und Milli. Sie haben mir in einem Brief geschrieben, dass Hermine sie darum bat, ihr ein ähnliches Kleid wie ihr Brautkleid zu schneidern, da sie es bedauern würde, dass man es nur einmal in Leben trägt. Da sie wussten, dass wir nach Florida reisen, haben sie es etwas für mich abgewandelt.“
„Ich kann mich nur wiederholen: wow. Ich werde mich nach unserer Rückkehr bei den Mädels bedanken. Erst dieses wunderschöne Brautkleid und nun dieses Sommerkleid. Alle Männer werden mich um meine Begleiterin beneiden.“
„Aber ich bin mit Dir verheiratet“, stotterte Tracy verlegen.
„Och, beneiden dürfen sie mich gerne, ich weiß ja, dass Du nur mir gehörst.“ Harry lachte und zog sie in seine Arme. Dann nahm Harry einen kleinen Rucksack, den er ihr reichte. „Bevor ich es vergesse – ich habe hier eine sogenannte Kreditkarte für Dich. Damit kannst Du alles bezahlen, wenn Du entweder kein Bargeld bei dir hast oder es nicht ausreicht.“
Tracy wollte abwehren. „Nein, bitte, sie gehört Dir. Sie wurde von Gringotts ausgestellt. Ich habe auch eine. Vielleicht möchtest Du mich ja irgendwann einmal mit einem Geschenk überraschen oder ich bin gerade nicht in der Nähe, wenn Dir etwas gefällt. Außerdem habe ich hier Geld für Dich. Kauf Dir bitte alles was Du möchtest. Wir müssen schließlich noch unseren Weasley-Einkaufsbummel fortsetzen“, Harry zwinkerte ihr zu, was Tracy zum Lachen brachte.
„Im Ernst Tracy, sie gehört Dir. Du bist mir über Deine Einkäufe keine Rechenschaft schuldig, niemals. Gönn Dir bitte etwas in unserem Urlaub und auch sonst. Ich hab gelesen, hier soll es wunderschöne Stofftiere geben. Was hältst Du davon, wenn wir für die Kinder welche mitbringen?“
„Danke Harry“, Tracy stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Lippen, den ersten, bei dem niemand dabei war, sehr zu Harry Überraschung. „Gehst Du mit mir tanzen?“
„Was“, Harry war völlig überrascht von dieser Frage.
„Ich würde gerne mit Dir tanzen, Harry.“
„Ich bin kein guter Tänzer“, gestand Harry leise. „Ich hab mich völlig blamiert auf den Weihnachtsball in meinem 4. Jahr.“
„Du musst dieses Jahr nicht den Ball eröffnen, Harry James Potter, sondern nur mit Deiner Frau tanzen“, erinnerte Tracy ihn. „Außerdem wird hier bestimmt anders getanzt. Du musst mich nur in Deinen Armen halten und dann bewegen wir uns zur Musik, genießen den Abend, lächeln uns zu, unterhalten uns.“
„Wenn Du es riskieren willst, dass ich Dir auf die Füße trete?“
„Ich riskiere es und Du wirst mir bestimmt nicht auf die Füße treten, Harry.“ Harry merkte, dass seine Frau es ernst meinte.
„Ich würde auch sehr gerne mit Dir tanzen, Tracy.“
Sie gaben sich die Hand und besiegelten dieses Versprechen. Danach gingen sie in eines der sechs Restaurants und ließen es sich schmecken bei einer angeregten Unterhaltung. Anschließend schlenderten sie durch die Hotelanlage, besichtigten den Poolbereich und den Sandstrand, wo sie sich leckere Fruchtcocktails und ein großes Eis schmecken ließen, die Hotelboutique, wo Tracy sich gleich in zwei Kuscheltiere verliebte.
„Für die Mädchen, Teddy, Connor oder für Dich“, lachte Harry, während er die Kuscheltiere an sich nahm.
„Für unser erstes Baby und für Teddy“, war die leise Antwort.
Harry nahm noch einmal die gleichen Stofftiere an sich. „Unser erstes Kind und Teddy sollen jeweils beide Stofftiere bekommen, Engelchen.“
Sie erstanden noch diverse Becher, Postkarten und ließen sich von der Shopmitarbeiterin wertvolle Tipps für die Parks geben. Tracy fing irgendwann an zu gähnen, versuchte dies aber zu verbergen.
„Komm, Engelchen, lass uns schlafen gehen. Wir haben schließlich die letzte Nacht durchgemacht. Severus gab mir übrigens einen Trank mit, damit wir morgen gut ausgeruht sind und uns die Zeitverschiebung nicht so zu schaffen macht.“
Am nächsten Morgen wachten sie erst gegen 9.00 Uhr auf, spät aber gut erholt. „Guten Morgen, Tracy, ich hab das Frühstück hierher bestellt, damit wir gemütlich essen können.“ Harry begrüßte Tracy mit einem Kuss auf die Wange.
„Du verwöhnst mich viel zu sehr“, Tracy strahlte und langte kräftig zu, es war nichts mehr zu merken davon, dass ihr Mutter ihr noch vor einigen Tagen einprügelte, dass es nicht schicklich für ein Mädchen sei, viel und herzhaft zu essen.
„Es macht mir Spaß“, gestand Harry verlegen. „Du lächelst mich an, wehrst Dich dagegen, dass ich Dir Geschenke machen, willst nicht, dass ich etwas für Dich ausgebe. Und ehrlich gesagt, gefällt mir das. Du bist nicht wie Ginny und Ron, die immer zu mir sagten, kauf mir dies, kauf mir das. Kannst Du mir Geld leihen, Du hast doch so viel, da fällt das doch gar nicht auf, wenn ich vergesse, es Dir zurückzugeben.
Ich wünschte nur, wir hätten uns schon viel früher kennengelernt. Ich hätte Dich gerne in Hogwarts näher kennengelernt, hätte Dich gerne auf ein Date nach Hogsmeade eingeladen oder zum Weihnachtsball als meine Tanzpartnerin. Ich glaube, dann hätte mir das Tanzen auch Spaß gemacht. Mit Dir hätte ich wahnsinnig gern den Ball eröffnet.“
„Aber, aber Du wolltest doch eigentlich mit Cho Chang zum Ball, das wurde jedenfalls damals erzählt“, stotterte Tracy verlegen.
Harry lachte und gab Tracy einen weiteren Kuss auf die Wange. „Wenn ich Dich zu diesem Zeitpunkt gekannt hätte, wäre ich niemals auf diese Idee gekommen, zu versuchen Cho einzuladen. Ich wäre wahrscheinlich der erste Gryffindor gewesen, der seit dem Bestehen Hogwarts eine Slytherin zum Ball einlädt und ich hätte Dich meinen Freunden stolz als meine Begleiterin vorgestellt. Glaub mir, sie hätten mich sehr beneidet.“
„Ich wünsche mir mittlerweile auch, wir hätten uns früher kennengelernt. Meine Mutter wäre zwar mit Dir nicht einverstanden gewesen, ich hätte riesigen Ärger bekommen, denn meine Eltern waren überzeugte Anhänger von Voldemort. Aber was soll's. Mr. Timpton hätte mich bestimmt nicht mehr haben wollen, wenn er gewusst hätte, dass ich einen festen Freund habe.“ Tracy errötete vor Verlegenheit.
„Und ich hätte alles dafür gegeben, diesen Eindruck zu verstärken, Tracy, aber ich hätte niemals etwas gegen Deinen Willen getan, wie jetzt auch nicht.“
„Du bist richtig süß, Harry“, Tracy umarmte den neben ihr sitzenden fröhlich. „Glaubst Du, dass jemand uns glauben wird, dass wir erst vor einigen Tagen das erste Mal zusammen gesprochen haben?“
„Nein“, er lachte, „aber, dass ist halt die Geschichte unserer Beziehung, das kann nicht jeder von sich sagen. Ich werde sie auf jeden Fall unseren Kindern so oft erzählen, wie sie das möchten.“
Anschließend ging es in den Park, beide trugen Shorts, T-Shirts und Kappen gegen die Sonne, auch eine Sonnenbrille durfte nicht fehlen. Dazu ihre Rucksäcke mit den Fotoapparaten, Zeichen- und Notizblöcken, außerdem etwas zu trinken und die unverzichtbare Sonnencreme.
Tracy war merklich unsicher in dieser Umgebung, man merkte, dass sie sich bislang kaum unter Muggeln aufgehalten hatte. Sie rückte enger an Harry heran. Harry verschränkte seine Finger mit den ihren. „Keine Angst, Mäuschen, die Muggel beißen nicht. Ich freu mich richtig, gleich alles zu sehen. Der Reiseführer war ja sehr vielversprechend.“
Tracy lächelte ihm dankbar zu. „Danke, Harry. Ich freu mich auch. Mir haben die Bilder im Reiseführer auch gleich gefallen. Diese ganzen Blumen und die Gestaltung. Es wirkt alles so liebevoll, so Detail verliebt. Und ich las, dass es abends immer ein Feuerwerk gibt und zwar in fast allen Parks. Hier soll es sich direkt über dem Schloss abspielen. Können wir es uns ansehen? Ich liebe Feuerwerk. Ich fand das Feuerwerk der Weasley-Zwillinge in Deinem ZAG-Jahr einfach klasse.“
„Du meinst, das, was Umbridge verjagte bzw. die Prüfungen unterbrach?“
„Ja, genau.“
„Ja, das hat mir auch gefallen – ich liebe Feuerwerk genauso wie Du. Wir suchen uns heute Abend einen schönen Platz und dann genießen wir zu zweit das Feuerwerk.“
Mittlerweile waren sie im Park angekommen, besser gesagt beim Mittelpunkt, dem großen Schloss. „Ist das schön“, Tracy drehte sich um und fiel Harry um den Hals. „Danke, dass wir hier sind. Ich liebe unsere Flitterwochen.“
„Gerne, meine Kleine“, Harry strahlte, auch ihm gefiel es hier.
„Und sieh doch mal die kleinen Mädchen mit den Prinzessinnenkleidern und die Krönchen, ist das niedlich.“ Tracy schwärmte richtig, während sie nach ihrer Kamera kramte. „Das wäre doch schon mal eine nette Idee für die Mäuse. Wir könnten drei verschiedene Kleider kaufen samt Zubehör“, Harry sah Tracy fragend an. „Das würde Mory, Mel und Lissy gefallen. Sie lieben Märchen, können gar nicht genug bekommen. Jede Wette, dass die drei Theo, Blaise und Draco in den nächsten Tagen belagern, dass sie mit ihnen Hochzeit spielen sollen.“
„Dann haben wir ja schon eine Idee für die Mädels, für Teddy haben wir 2 Kuscheltiere. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass wir gestern erst angekommen sind. Und für unser Töchterchen möchte ich später auch so ein Kleidchen.“
Tracy sah Harry an, hochrot im Gesicht. Dann prustete sie los. „Du kannst schon den Mäusen nichts abschlagen, ständig rennen sie Dich um und knuddeln Dich, wie wird das erst bei unserer Tochter. Die Kleine wird Dich um den Finger wickeln, Harry.“
„Ja“, gab Harry zu, er war anscheinend viel zu leicht zu durchschauen. „Genau wie ihre Mama.“
Stundenlang durchstreiften sie den Park, fuhren Achterbahn und Wildwasserbahn, sahen sich Shows an, fuhren in Märchenbahnen, besuchten das Geisterhaus, fuhren mit dem Flussdampfer, sahen sich begeistert die Parade an, aßen Hamburger und Pommes, gönnten sich nachmittags ein großes Eis, ruhten sich dabei im Schatten einige Zeit aus, durchstöberten sämtliche Läden auf der Suche nach Ideen und Mitbringseln.
Ihre Liste mit den Ideen wurde länger und länger. Zwischendurch fotografierten sie immer wieder und Tracy fertigte kleine Zeichnungen und Skizzen an. Ganz besonders angetan hatte es ihr das Schloss in der Mitte des Parks sowie ein kleiner Laden, der das ganze Jahr über Weihnachtsartikel verkaufte. Hier verknipste Tracy etliche Fotos und zeichnete eifrig die Dekoration. „Das wäre vielleicht eine Idee für Hogwarts“, erklärte sie Harry und wies auf die verschiedenen Details.
„Und für unser Haus“, ergänzte Harry, bevor er sie an der Hand ins Innere zog.
„Oh sieh doch Harry, hier gibt es eine Nachbildung des Schlosses.“ Tracy war völlig aus dem Häuschen, sie konnte kaum ihre Augen abwenden. Harry lachte und nahm sich einen Karton aus dem Regel. „Nicht, Harry, lass es bitte stehen“, Tracy wollte ihn aufhalten.
„Aber es gefällt Dir doch und mir auch. Für unser Wohnzimmer, als Andenken an unsere Flitterwochen.“
„Du bist unmöglich, Harry“, Tracy fiel ihm überschwänglich um den Hals, „wie kann ich Dir dafür danken?“
Harry lachte, beugte sich herab und gab Tracy einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. „Der Kuss und Deine Freude reicht schon, Engelchen.“
Tracy stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Harry von sich aus einen Kuss auf dem Mund. „Ich werde Ginny einen Brief schreiben und ihr mitteilen, wie schön es ist, Mrs. Harry James Potter, Lady Potter, zu sein. Außerdem werde ich ihr von unseren wunderschönen Flitterwochen erzählen und sie soll ja nicht glauben, dass ich Dich jemals wieder hergebe, Du bist mein Mann, mein bester Freund, mein Seelengefährte.“
„Danke, das hat noch niemand über mich gesagt“, Harry lief eine Träne über die Wange.
„Dann wird es Zeit, Harry“, Tracy klang sehr energisch. Sie schlang ihren Arm um Harrys Taille. Sie zog ihn zu den Weihnachtskugeln, die es in verschiedenen Farben gab und die man individuell mit Namen versehen lassen konnte.
„Guten Tag, ich hätte gerne verschiedene Kugeln und zwar mit folgenden Namen oder Wörtern: Harry, Teddy, Lily & James, Remus & Tonks, Sirius, Gryffindor, Slytherin, Gryffindor & Slytherin, Löwe & Schlange, Hogwarts, Quidditch, Goldener Schnatz, Tracy, Harry & Tracy, glückliche Familie und Baby.“
Harry sah sie verblüfft an. „Hab ich was vergessen, Harry?“
„Nein, am besten gefallen mir die letzten drei Kugeln. Wir hätten diese Kugeln gerne jeweils in grün, silber, rot und gold und in drei verschiedenen Größen“, wandte er sich an die Shopmitarbeiterin.
„Ich würde am liebsten Deiner Mutter einen Brief schreiben, sozusagen von Schwiegersohn an Schwiegermutter.“
„Was würde da drin stehen?“ Tracy sah Harry neugierig an.
„Dass wir zwei schon seit fast 2 Jahren ein Paar sind und seit etlichen Monaten heimlich verlobt.“
„Die würde der Schlag treffen“, Tracy kicherte vergnügt.
„Weißt Du übrigens, was Mine und Severus planen?“ Harry sah Tracy fragend an.
„Nein, erzähl, Harry.“
„Sie wollen, wenn Mine schwanger ist, durch die Winkelgasse spazieren und Severus Hand wird demonstrativ aus Mines Babybäuchchen liegen, ganz besonders, wenn ihnen Ron über den Weg läuft.“
„Da möchte ich dabei sein, Harry.“
„Wollen wir …“, Harry brach ab, dafür war es zu früh.
„Was wollen wir, Harry?“
„Darf ich …“, wieder brach Harry ab.
Tracy nahm die inzwischen fertigen Weihnachtskugeln entgegen, bezahlte und bedankte sich, anschließend zog sie Harry hinter sich her nach draußen und suchte ihnen eine ruhige, schattige Ecke. „Was wollen wir und was darfst Du, Harry? Bitte erzähl es mir.“
Harry zögerte einige Zeit, dann gab er sich einen Ruck. „Ich würde mich ihnen gerne anschließen, wenn Du, wenn Du ….“
„Wenn ich schwanger bin“, vollendete Tracy den Satz verlegen.
„Mmh.“
„Harry, wir sind verheiratet, wir wollen beide Kinder. Ich werde stolz sein, Dein Kind bekommen zu dürfen, unser Kind. Und nicht nur eins! Du hast Dir ja 2 oder 3 damals gewünscht. Lass uns die genaue Zahl später entscheiden, vielleicht wollen wir ja doch ein oder zwei Kinder mehr. Vielleicht wollen wir ja auch noch Kinder adoptieren, Kinder, die genauso schlecht behandelt werden wie wir. Und selbstverständlich schlendern wir zwei dann durch die Winkelgasse und Deine Hand darf selbstverständlich auf meinem Babybauch liegen. Harry, wir wollen doch eine ganz normale Ehe führen, oder nicht?“
„Doch, nur ich wollte Dich nicht überrumpeln.“
„Du hast mich bislang nur einmal überrumpelt und das war mit Deinem Heiratsantrag. Lass uns so weitermachen wie bisher: Wir genießen unsere Flitterwochen, lernen uns kennen und kommen uns langsam näher. Wer weiß, was in ein paar Wochen oder Monaten ist.“ Tracy lehnte sich an Harry, legte seinen Arm um ihre Taille, platzierte seine Hand auf ihren Bauch.
Tracy merkte, sie war kurz eingeschlafen. „Harry, wie spät?“
„Gleich 19.00 Uhr, Engelchen.“
„Was, ich hab 2 Stunden geschlafen, warum hast Du mich denn nicht geweckt?
„Du brauchst Deinen Schlaf, der Tag war anstrengend und ich hab es genossen, Dich so halten zu dürfen, Engelchen.“
Tracy kuschelte sich noch enger an Harry. „Ich hab gut geschlafen, danke. Hoffentlich war es nicht nicht zu langweilig in den 2 Stunden.“
Harry lachte: „Ich hab meine wunderschöne Frau in den Armen gehalten, meine Hand durfte auf ihrem Bauch liegen. Sie hat mir vorher gesagt, dass sie sich auf unsere Kinder freut, mich als ihren besten Freund, ihren Seelengefährten bezeichnet. Was will ich mehr.“
„Du bist sehr leicht zufrieden zu stellen, Harry.“ Dann begann Tracys Magen zu knurren.
„Lass uns was essen gehen, um 21.00 Uhr beginnt die nächste Parade und um 22.00 Uhr startet das Feuerwerk, das wir ja nicht verpassen wollen.“
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