von Kelly
Mittlerweile waren Tracy und Harry 8 Tage in Florida. Sie waren tiefbraun und genossen ihren Aufenthalt in vollen Zügen. Sie gingen regelmäßig schwimmen, besuchten die Parks, sahen sich jeden Abend ein Feuerwerk an.
Aber auch das Tanzen, wie von Tracy gewünscht, kam nicht zu kurz. Schnell stellte Harry fest, dass ihm tanzen Spaß machte, jedenfalls mit seiner Frau als Partnerin. Tracy zeigte ihm neue Schritte, brachte ihm als erstes im Hotelzimmer die Grundschritte sämtlicher Standard- und lateinamerikanischer Tänze bei. Es war gar nicht so schwer, warum hatte er es damals in den Tanzstunden von Prof. McGonagall nicht verstanden?
Und Tracy hatte auch damit Recht gehabt, dass hier ganz anders getanzt wurde, als auf dem Ball. Hier reichte es, sich im Takt zur Musik zu bewegen. Und gab es von Zeit zu Zeit einen ganz langsamen Tanz, schlang Tracy einfach ihre Arme um seinen Hals oder kuschelte sich an seine Brust.
Er hatte anfangs gar nicht gewusst, was er machen sollte, so eng hatte er noch nie getanzt, mit Parvati war er eigentlich nur rumgehoppelt – als er mit Ginny zusammen war, hatte er sich immer vorm Tanzen gedrückt. Doch Tracy flüsterte ihm zu, er solle seine Arme um ihre Taille legen und sie dichter an sich heranziehen.
„Stell Dir vor, ich wäre Dein Date, was ich ja auch bin.“ Dieser Aufforderung war Harry nachgekommen. Da Tracy sich nicht wehrte oder gegen diese körperliche Nähe protestierte, sondern murmelte, „gut gemacht Harry“, wusste Harry, dass er alles richtig machte. Die anderen Paare sahen ihnen schmunzelnd zu, Kommentare wie „junge Liebe“, „ein schönes Paar“ und „wie süß“ waren immer wieder zu hören. Tracy hob ihren Kopf, lächelte Harry zu oder zwinkerte ihm zu, dann legte sie ihren Kopf wieder zurück an Harry Schulter.
Auch führten sie lange Gespräche. Auslöser dazu war, dass Harry sich schämte, als Tracy ihm den Rücken mit Sonnencreme einreiben wollte. „Nicht, das ist nicht nötig, das geht schon.“
„Harry, wie willst Du da dran kommen, ich hab mir doch auch helfen lassen?“ Harry senkte den Kopf. „Harry, ich hab die Narben gesehen. Sie stören mich nicht im Geringsten.“
„Tracy, ich weiß, dass es hässlich ist. Poppy versuchte schon, diese zu beseitigen, doch ohne Erfolg. Sie werden niemals verschwinden. Bislang hat sich noch jede davor geekelt.“
„Ich bin nicht jede und schon gar nicht Ginevra Molly Weasley“, Tracys Augen funkelten böse, „ich bin Deine Frau. Ich könnte die Dursleys umbringen für das, was sie Dir antaten und Ginny gleich dazu. Ich ekele mich nicht vor Dir, niemals. Außerdem soll jede Andere sich in Zukunft in Acht nehmen und ihre Finger bei sich lassen.“ Sie riss Harry die Sonnencreme aus der Hand und begann einfach, seinen Rücken einzucremen.
„So wie Du muss meine Mom auch gewesen sein“, Harry lachte und entspannte sich, er begann es zu genießen, die kleine Hand seiner Frau zu spüren, wie sie ihm den Rücken einrieb. „Entschuldige, dass ich mich so angestellt habe, Tracy.“
„Du muss Dich nicht entschuldigen, Harry. Diese blöden Hühner, wie kann man sich nur vor Narben ekeln“, grummelte Tracy vor sich hin. „Deine Mom war genauso?“ fragte sie dann verblüfft.
„Ja, laut den Erzählungen von Sirius, Remus und Severus stauchte sie meinen Vater und Sirius ziemlich zusammen, wenn die Severus ärgerten oder wieder Mist bauten, was wohl ständig der Fall war. Danke, Engelchen.“
„Wofür? Fürs Rücken eincremen oder dass ich Dich genauso behandele, wie Deine Mom Deinen Dad?“ Tracy kicherte.
„Für beides.“
Tracy liebte Musik aller Art. Das hatte Harry gleich nach den ersten Minuten im Park festgestellt. Aus allen Ecken und Winkeln drang Musik und Tracy war sofort am Mitsummen, obwohl sie Muggelmusik noch niemals gehört hatte. Aber sie gefiel ihr merklich. Zum Glück gab es hier die Möglichkeit, sich verschiedene Musikgruppen oder Musicals anzuhören, ein Angebot, dass die zwei nur zu gern wahrnahmen: Von Rock bis Pop wurde einfach alles angeboten, dazu gleich die entsprechenden CDs.
„Schade“, Tracy seufzte, „ich bedaure zum ersten Mal, dass wir die bei uns nicht hören können.“
„Vielleicht wäre das doch möglich, lass uns zu Hause mit Mine und Severus sprechen. Die zwei finden bestimmt eine Möglichkeit. Lass uns CDs kaufen, zu Hause und in Hogwarts besorgen wir uns eine schöne Musikanlage und dann, Engelchen, können wir dort weiter tanzen oder einfach nur der Musik lauschen vor dem brennenden Kaminfeuer. Was hältst Du davon, wenn wir regelmäßig schön essen gehen und anschließend zum tanzen.“
Tracy sah ihn verblüfft an. „Du willst wirklich mit mir ausgehen?“
„Ja, selbstverständlich – ich kann gar nicht mehr verstehen, dass ich so gegen das Tanzen war. Ich liebe es mittlerweile, ich mag es, dass Du jede Aufforderung anderer Männer mit den Worten ablehnst, Du wärst in den Flitterwochen und würdest in diesen nur mit Deinem Mann tanzen.“
„Ich werde doch nicht in unseren Flitterwochen mit anderen Männern tanzen“, Tracy sah Harry entrüstet an. „Das gehört sich nicht, überhaupt ist es bei den Reinblütern so, dass der Mann bestimmen kann, ob seine Frau überhaupt mit anderen Männern tanzen darf oder nicht. Die Ehefrau darf auch in Gegenwart anderer nur sprechen, wenn ihr Mann es ihr erlaubt.“
„Das vergieß mal gleich wieder“, Harry sah seine Frau entsetzt an. „Du darfst sprechen, mit wem Du willst – sowohl in meiner Gegenwart als auch, wenn ich nicht dabei bin. Du darfst tanzen, mit wem Du möchtest. Ich werde es Dir weder verbieten noch Dich zwingen, mit jemanden zu tanzen, den Du gar nicht magst. Ich würde mich allerdings freuen, wenn der erste und der letzte Tanz jeweils mir gehört.
Das gleiche gilt für unsere Kinder: Du bist genauso erziehungsberechtigt wie ich, die Kinder haben auf Dich zu hören. Ich verspreche Dir des Weiteren, dass ich unsere Tochter bzw. Töchter niemals zwingen werde, jemanden zu treffen oder zu heiraten, den sie nicht möchte bzw. der so ist wie dieser Timpton.“
Tracy strahlte, reckte sich und gab Harry einen Kuss, der auch erwidert wurde. „Danke, mein Freund.“
„Ich danke Dir, meine Freundin.“
Lachend und diskutierend legten sie den Grundstein für ihre Musiksammlung und zugleich einen neuen Punkt auf ihrer Liste: Sobald sie zu Hause waren, wollten sie sich bei ihrem bevorstehenden Einkaufsbummel mit dem nötigen Equipment versehen.
Überhaupt konnten sie froh sein, Hexe und Zauberer zu sein, ansonsten würden sie ihre ganzen Einkäufe kaum unterbringen können bzw. müssten Übergepäck im Flugzeug bezahlen oder sogar das ganze Flugzeug für sich alleine mieten:
Sie hatten bislang nahezu 20 Becher erstanden, da diese beiden sehr gefielen, einige nette Küchenutensilien, die Kleidchen für die Malfoy-Töchter (und selbstverständlich auch für ihre eigenen Töchter, die es zwar noch nicht gab, doch Harry bestand darauf, sowohl für seine blonde Tochter als auch für seine rothaarige Tochter Kleidchen zu kaufen (selbst für eine dunkelhaarige Tochter gab es ein Kleidchen) und auch das Baby der Malfoys, welches in vier Monaten auf die Welt kommen sollte, wurde nicht vergessen – einige nette Strampler, dazu eine Kuscheldecke, ein Handtuch, niedliche Söckchen und ein Kuscheltier hatten sie bereits erstanden.
Harry verkleinerte ihre Einkäufe immer wieder unauffällig, so dass sie nicht zu viel schleppen mussten. Einige Tüten ließen sie aber auch so, denn schließlich wollten sie nicht groß auffallen, jeder hatte hier mehrere Tüten, wenn er den Park verließ.
Nach einigen Tagen hatten sie beim Feuerwerk eine Familie kennengelernt, die Bakers: Vater, Mutter, Großeltern und drei Töchter – Brenda, sieben, Rachel, neun, und Jessica, 11 Jahre alt. Sie kamen ins Gespräch, als Tracy wieder einmal so vom Schloss schwärmte, das vor dem Beginn des Feuerwerkes in verschiedenen Farben leuchtete. Die Erwachsenen der Familie Baker schmunzelten.
„Meine Frau liebt dieses Schloss“, erklärte Harry ebenfalls schmunzelnd, „sie hat sich auf den ersten Blick verliebt.“
„Haben Sie denn bereits die Nachbildungen des Schlosses gesehen“, fragte Esther Baker, die Großmutter, neugierig.
„Oh, ja. Mein Mann hat mir gleich an unserem ersten Tag eine gekauft“, strahlte Tracy. „Wir haben schon zig Fotos gemacht, ich malte es. Es ist einfach grandios. Und jetzt kann ich es auch immer sehen, auch wenn wir schon längst wieder zu Hause sind. Diese Nachbildung ist so Detail getreu, einfach schön.“
„Es gibt hier in der Nähe einen Laden, der nur solche Häuschen nebst Zubehör vertreibt“, mischte sich Cynthia Baker in das Gespräch. „Wir haben zu Hause mittlerweile 30 verschiedene Häuser.“
„Und jedes Jahr werden es mehr“, bemerkte ihr Mann, Julian, trocken und grinste seine Frau an. „Meine Frau und meine Mädels dekorieren alle paar Wochen um, denken sich neue Zusammenstellungen und Geschichten dazu aus. Wenn ich von der Arbeit nach Hause kommen, bekomme ich immer eine Privatvorstellung.“
„Können Sie uns die Adresse geben“, Harry bemerkte Tracys sehnsüchtigen Blick. „Meine Frau und ich würden uns dort sehr gerne umsehen, stimmt doch, Engelchen?“
„Schrecklich gerne“, platzte Tracy raus und versteckte ihren Kopf an Harry Schulter, als alle lachten.
„Hier ist die Adresse und auch die Koordinaten“, Benjamin Baker reichte Harry einen Zettel.
„Koordinaten?“ Harry und Tracy sprachen gleichzeitig
„Ja, Ihr seid doch Harry und Tracy Potter, der Harry Potter, er Du-weißt-schon-wer besiegte“, posaunte Brenda los, bevor Rachel ihr den Mund zuhielt.
„Woher wissen Sie das“, Harry fasste sich an die Stirn, versuchte, seine Blitznarbe zu verdecken.
„Nicht die Narbe, Mr. Potter, wir haben die Artikel im Tagespropheten gelesen“, beruhigte Julian ihn. „Meine Frau, meine Schwiegereltern und meine Mädels sind magisch veranlagt. Meine Frau und ihre Eltern wurden in England geboren, ich in Amerika.“
„Es war ein so schöner Artikel“, schwärmten Esther und Cynthia. „Die Bilder von Ihrer Hochzeit und von der von Ihrer besten Freundin Hermine, von den Brautkleidern wollen wir gar nicht erst sprechen.“
„Dann kommt Ihr drei also auch bald nach Hogwarts?“ wandte Tracy sich an die drei Mädchen, nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte.
„Das ist noch nicht raus“, antwortete Julian, bevor die Mädchen es tun konnten. „Sie würden gerne, zumal Esther, Ben und Cynthia auch dort ausgebildet wurden. Allerdings habe ich hier einen Job, bislang ist es mir noch nicht gelungen, einen adäquaten in England, besser noch in Schottland zu finden. Und so ganz alleine möchten wir die Mädchen dann auch nicht in einem fremden Land lassen. Eventuell wird es dann doch eher Salem.“ Jessica, Rachel und Brenda nickten enttäuscht.
„He, vielleicht klappt es ja doch noch“, tröstete Harry die Mädchen.
Seitdem trafen sie sich regelmäßig – mal weil sie verabredet waren, mal durch Zufall. Harry und Tracy hatten am nächsten Tag das besagte Einkaufszentrum aufgesucht und waren sofort restlos begeistert: Hier gab es Miniaturhäuschen in Hülle und Fülle – sie wussten gar nicht, was sie sich zuerst und zuletzt ansehen sollten. Von dem Zubehör gar nicht erst zu sprechen.
„Mrs. Potter, was halten Sie davon, wenn wir zwei uns auch so etwas zulegen wie die Bakers? Platz genug haben wir und gefallen tut es uns auch.“
Tracy strahlte und verschränkte ihre Finger mit Harrys. „Gerne, unsere eigene kleine Ministadt.“
Sie nahmen sich einen Einkaufswagen und einen Korb und schlenderten durch die einzelnen Reihen, diskutierten, was ihnen auf Anhieb gefiel und somit sofort in den Wagen kam bzw. als oder Kleinkram in den Korb, wo sie sich unsicher waren oder was sie sofort ausschlossen.
So wanderten Herrenhäuser, Landsitze, Schlösser, Burgen, Pubs, Uhrentürme und sonstige Türme, ein Stadttor, Cottages, Hotels, Leuchttürme, Schiffe, eine Bäckerei, Berghütten, Windmühlen, mehrere Kirchen, verschiedene Läden, Karussells und unzählige Figuren, Bäume, Brunnen, Kutschen, verschiedene Tiere und sonstiges Zubehör in den Wagen oder den Korb. Sogar eine Eisenbahn mit vielen Schienen und Zubehör suchten sie sich für ihre Ministadt aus.
Harry merkte, seine Frau war selig, zum ersten Mal beim Einkaufen wehrte sie sich nicht dagegen, das Harry alles, was ihnen gefiel in den Wagen lud, sie freute sich sichtbar, fiel ihrem Mann immer wieder spontan um den Hals, gab ihm einen Kuss.
„Gefällt es Dir Engelchen, hast Du Spaß?“
„Harry, ich bin begeistert. Du bist der Größte. Ich freu mich schon darauf, wenn wir alles aufbauen – wir könnten unsere Ministadt für unser Haus duplizieren. Oh, schau mal hier, das sieht aus wie Prince Castle, das wäre was für Onkel Sev, Mine und Connor, und hier das könnte Malfoy Manor sein und hier die Schneiderei und die Anwaltskanzlei für Milli, Pansy, Draco, Theo und Blaise.“ Tracy zeigte auf die entsprechenden Nachbildungen.
„Genehmigt“, lachte Harry und lud ihren Wagen voller und voller, schließlich stellte er ihn nach Rücksprache mit der Verkäuferin an der Kasse ab und nahm sich einen zweiten, reichte Tracy einen neuen Korb.
Nach drei Stunden erklärten sie ihren Einkaufsbummel für erledigt und gingen zur Kasse. Dort zahlten sie und ließen sich auch für den halbjährlichen Katalog registrieren.
„Können wir uns unsere Bestellungen auch nach Schottland liefern lassen?“ fragte Tracy neugierig.
„Selbstverständlich, wir liefern weltweit, allerdings gegen Vorkasse“, die Kassiererin war überaus freundlich, kein Wunder, welcher Kunde tätigte auch schon so einen Großeinkauf.
„Kein Problem, das verstehen wir durchaus. Können wir den aktuellen Katalog auch mitnehmen? Unsere Familie und Freunde zu Hause würden sich dies bestimmt auch gerne ansehen, “ erklärte Harry.
„Tante Cissy, Milli, Pansy und Mine auf alle Fälle,“ bestätigte Tracy.
Anschließend ließen sie ihre Einkäufe in ihr Hotel liefern, da sie noch in Ruhe durch das Einkaufszentrum schlendern wollten, gemütlich essen. Besonders der große Süßigkeitenladen hatte es Harry angetan, was Tracy an seinen leuchtenden Augen bemerkte. Sie lachte, fasste ihn an der Hand und zog ihn in den Laden.
„Und jetzt such Dir bitte alles aus, was Du magst. Das ist mein Geschenk an Dich, Harry.“
Harry lachte, zog Tracy in seine Arme. Dann ging er durch die Gänge, während Tracy mit einem Wagen folgte. Dieser fühlte sich langsam aber stetig – auch an die Naschkatzen zu Hause wurde gedacht.
Danach gönnten sie sich erst einmal eine ausgiebige Mittagspause samt Dessert. Anschließend ging die Shoppingtour weiter: Sie fanden schönes Geschirr und Gläser, Kerzenleuchter und Kerzen. Aber auch viele Bücher und CDs fanden den Weg in ihre Einkaufstüten, ebenso wie neue Zeichenblöcke und Stifte für Tracy.
Harry fand wunderschöne Haarspangen und Bänder für Tracy, die er in verschiedenen Farben für sie erstand. Aber besonders hatte es ihnen ein großes Geschäft angetan, das das ganze Jahr über Weihnachtsdekoration führte.
Hier war es wie in dem Geschäft mit dem Miniaturhäusern: Tracy sträubte sich nicht, als Harry sich zwei Einkaufswagen schnappte und sie langsam durch die einzelnen Gänge schlenderten. Tracy war selig und diskutierte eifrig mit Harry die Weihnachtsdekoration und freute sich wie ein kleines Kind, als ihr Mann gestand, dass er sich darauf freue, mit ihr die gemeinsame Wohnung in Hogwarts und ihr Haus zu dekorieren. Kugeln und Figuren, Sterne, Schneekugeln, Weihnachtsstoffe, Kerzen mit Weihnachtsduft, eine Krippe samt Zubehör, Engel, Weihnachtsmänner und vieles andere landete in den Einkaufswagen.
Tracy bedankte sich immer wieder, indem sie Harry um den Hals fiel oder ihn küsste. Harry strahlte, es war so einfach, seine Frau glücklich zu machen. Und sie waren erst am Anfang ihrer Ehe – er zweifelte nicht daran, dass sie mehr als nur eine Freundschaft verbinden würde.
Gegen Abend waren sie wieder im Hotel, ihre Einkäufe hatten sie zwischendurch immer wieder unauffällig geschrumpft bzw. einen Teil mit einem Vergessenszauber versehen ins Hotel liefern lassen, nur zwei Häuser und etwas Zubehör sowie einige ihrer weiteren Einkäufe trugen sie in Originalgröße bei sich, sie wollten ja nicht auffallen.
In ihrem Zimmer angekommen, begann Tracy zu gähnen. „Sei mir nicht böse, Harry, aber ich würde heute Abend lieber hier bleiben, mir tun die Füße weh.“
„Gern, ich bestell uns was zum Essen und wir machen es uns auf unseren Balkon gemütlich, unterhalten uns, hören Musik und können ja an unseren Listen arbeiten, wenn Du magst. Ehrlich gesagt bin ich auch froh, einmal den ganzen Abend sitzen zu können“, gestand Harry lachend.
Eine halbe Stunde später saßen sie frisch geduscht gemütlich und entspannt auf ihren Balkon, leise Musik im Hintergrund und mehrere kalte Platten nebst Getränken auf dem Tisch, daneben ihre Listen. Diese wurden durchgesprochen, ergänzt und schließlich abgeharkt. Tracys Skizzen wurden gesichtet und sortiert – Ideen für ihr eigenes Zuhause und ihre Wohnung in Hogwarts, Ideen für Hogwarts und Ideen für ihren Garten.
„Ich würde gerne noch einmal im Downtown alle Läden besuchen“, erklärte Tracy eifrig.
„Ich auch, außerdem würde ich gern noch ins Kino. Außerdem möchte ich morgen mein Geburtstagskind groß ausführen, ich hab schon einen Tisch für uns zwei reserviert, anschließend gehen wir schön tanzen.“
„Wo, woher weißt Du, dass ich morgen Geburtstag habe?“ stotterte Tracy.
„Das hat mir ein Vögelchen gezwitschert, meine Schöne“, Harry lachte, dann wurde er Ernst. „Narzissa und Lucius haben es mir verraten, mir sogar ein Geschenk mitgegeben für Dich, ein kleines nur. Ich soll Dir ausrichten, das richtige Geschenk bekommst Du, wenn wir wieder zu Hause sind.“
„Wollen wir nicht lieber in drei Tagen ausgehen, Harry? Dann können wir unsere Geburtstage zusammen feiern.“
„Nein, wir gehen morgen aus und drei Tage später noch einmal“, bestimmte Harry, „und wenn wir wieder zu Hause sind, feiern wir unsere Geburtstage noch einmal zusammen mit unserer Familie und unseren Freunden. Aber morgen ist Dein Tag, Engelchen.“ Tracy liefen die Tränen über die Wangen.
„Tracy, hab ich was Falsches gesagt?“ Harry war völlig hilflos, strich Tracy unbeholfen über die Wange.
„Nein, ich bin nur glücklich“, Tracy lachte schon wieder, obwohl die Tränen immer noch liefen. „Vor knapp 2 Wochen dachte ich, mein Leben ist bald vorbei, da ich keinen Ausweg mehr sah. Dann kamst Du, machtest mir einen Heiratsantrag und bald danach war ich Mrs. Harry James Potter, Ehefrau des Retters der magischen Welt.
Du bist so lieb zu mir, schenkst mir dauernd was, möchtest wissen, wie es mir geht, tanzt mir zu liebe. Ich konnte mir niemals vorstellen, mit Mr. Timpton Kinder haben zu wollen, fürchtete mich vor einer Ehe mit ihm. Mit Dir kaufte ich schon Kuscheltiere und Kleidchen für unsere Kinder, obwohl diese noch nicht einmal geplant sind, aber ehrlich gesagt freu ich mich auf unsere Kinder.
Danke, Harry. Danke, dass Du mir die Möglichkeit auf eine Familie gibst, auf Kinder, die von ihren Eltern geliebt werden.“ Tracy erhob sich und setzte sich auf Harrys Schoss, legte ihre Lippen auf die seinen.
Ein flüchtiger Kuss folgte. Dann wollte Tracy sich wieder erheben, doch Harry hinderte sie daran. „Darf ich, Engelchen?“ Tracy nickte. Harry zog sie in seine Arme und gab ihr einen Kuss, der vorsichtig begann, dann aber schnell intensiver und leidenschaftlicher wurde. Sehr zu Harry Freude erwiderte Tracy den Kuss von Anfang an.
Erst als sie beide keine Luft mehr bekamen, trennten sich ihre Lippen. Harry zog Tracys Kopf an seine Schulter, seine Hand legte sich auf ihren Bauch. „Ich hab Dir zu danken, Engelchen. Du behandelst mir ganz normal, hast keine Furcht vor meinen vielen Narben, verziehst nicht angeekelt das Gesicht, wenn Du sie siehst, mir den Rücken eincremst. Du hast mir gezeigt, dass Tanzen wunderschön ist mit der richtigen Frau. Du lässt mich bereits nach wenigen Tagen Ehe davon träumen, wie es ist, wenn wir zwei unser erstes Baby erwarten, ich nach Hause komme und meine wunderschöne Frau mich mit diesem in den Armen erwartet.“ Erneut zog Harry Tracy in einen Kuss, der nur zu bereitwillig erwidert wurde.
„Ich freu mich zum ersten Mal auf meinen Geburtstag“, gestand Tracy Harry danach. „Bislang war er nie schön, nur wenn ich ihn bei den Malfoys verbringen durfte, was leider nicht immer möglich war. Meine Eltern vergaßen ihn oder meinten, ich wäre es nicht wert, etwas geschenkt zu bekommen. Mädchen wären nur dazu gut, Kinder zu bekommen und den Haushalt zu führen.“
„Geht mir genauso, Engelchen“, Harry zog Tracy noch enger an sich, atmete ihren Duft ein: Jasmin und Rosen. „Mein erstes Geburtstagsgeschenk bekam ich mit 11 Jahren von Hagrid, Hedwig, meine Eule.“
Tracy begann zu lachen: „Unser Kind hat dagegen schon Geschenke bekommen“, erinnerte sie Harry.
„Ja, wir lieben es halt schon jetzt“, schmunzelte dieser.
Noch lange saßen sie so auf dem Balkon, unterhielten sich, tauschten Küsse oder kuschelten einfach nur miteinander. Mehr geschah nicht, aber es wurde der Grundstein für eine glückliche Zukunft gelegt und das war mehr, als viele andere hatten.
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