von Kelly
Früh am nächsten Morgen wurde Hermine durch ein sanftes Streichen wach. Ihr Kopf lag auf Severus Brust und auch sonst lag sie eng an ihn gekuschelt da. „Guten Morgen, Raphael“, murmelte sie verschlafen.
„Guten Morgen, meine Süße, hast Du gut geschlafen?“
„Wie ein Murmeltier, so gut schlafe ich aber jede Nacht seit unserer Hochzeit.“
Severus lachte leise. „Vielen Dank für das Kompliment, Mrs. Snape, ich bin also Dein persönlicher Kuschelbär?“
„Hm, ja.“
Kurz danach apparierten Severus, Hermine und Connor schon vor dem Frühstück nach Hogwarts, dies wollten sie zusammen mit allen anderen einnehmen. „Frühstück in der Schwimmhalle?“ Severus klang amüsiert, als ein Hauself ihm mitteilte, wo die anderen auf sie warteten.
„Wir haben uns gedacht, hier ist es so gemütlich oder wird es und noch haben wir die Halle für uns“, George grinste. „Außerdem kann Neville so weiter planen, wo er seine Pflanzen hin haben will.“
Neville lachte ertappt. „Ja, es ist ein Traum – ich weiß jetzt jedenfalls, wo Luna und ich unsere Freizeit verbringen werden. Hier.“
Luna geriet ins Schwärmen: „Stellt Euch vor, draußen regnet oder stürmt es oder wir sind eingeschneit und wir sitzen hier im Warmen unter Palmen, können schwimmen und leckere Cocktails trinken.“ Reihum brach Gelächter aus.
„Luna, Du meinst also, wir sollten unser Angebot noch um alkoholfreie Cocktails erweitern“, Severus grinste seine junge Kollegin an.
„Das wäre wahrscheinlich viel zu aufwendig“, sie seufzte, „aber ich mag die Vorstellung.“
„Du bekommst Deine Cocktails und die Schüler ebenso. Gefällt mir übrigens die Idee, dass wir uns hier abends treffen, vielleicht sollten wir ein Eckchen nur für uns einrichten.“
Hermine und Tracy nickten und steckten tuschelnd die Köpfe zusammen. Die Unterhaltung sowie Planung wurde unterbrochen, denn nun kamen Fleur Weasley mit ihrem Sohn Charles-Henri, ihrer Schwester Gabrielle und Colin Creevy in die Schwimmhalle.
„Onkel Georgie“, Charles-Henri bemerkte seine Onkel und rannte los.
„Da ist ja mein Lieblingsneffe“, George Weasley strahlte und drückte den Jungen an sich.
„Bin der Einzige“, lacht der und schlang seine Ärmchen um den Hals seines Onkels.
„Kleiner Schlauberger.“
Dann begrüßte er seine Schwägerin und deren kleine Schwester. „Fleur, Gabrielle – Ihr werdet immer schöner. Jeder wird mich um solch bildhübsche, liebreizende Schwestern beneiden.“
„Du Charmeur“, Fleur lachte, umarmte ihren Schwager und auch Gabrielle begrüßte den Bruder ihres verstorbenen Schwagers herzlich. Auch Colin wurde mit großem Hallo begrüßt und von seinen Eltern in die Arme geschlossen.
„Dann lasst uns mal frühstücken, wir haben viel vor.“ Severus eröffnete das Frühstück, das mehr einem Brunch glich. Die neuen Mitglieder des Lehrkörpers wurden auf den neuesten Stand gebracht.
„Ich wollte auch die Gemeinschaftsräume renovieren lassen und zudem mit neuen Möbeln ausstatten. Außerdem soll es für die Hufflepuffs, Ravenclaws und Gryffindors von der 3. Klasse an 2er- bzw. 3er-Zimmer geben. In Slytherin gibt es die schon seit Jahrhunderten. Jedes dieser Zimmer hat ein eigenes Badezimmer. Dann gibt es morgens kein Gedrängel, Gezicke und Gezanke.“ Fleur und Gabrielle nickten.
„Das gibt es in Beauxbaton auch. Es ist sehr viel angenehmer und es ist auch ruhiger auf die Dauer. Dürfen wir morgen mit zum Einkaufen?“
„Ja, das wird ein schöner Ausflug für uns alle. Wir lassen uns den ganzen Tag Zeit und kaufen alles ein, was wir brauchen. Und was wir nicht bekommen, besorgen wir dann in der Winkelgasse, Muggellondon oder in Hogsmeade. Ich nehme an, einige unter uns haben Sehnsucht nach dem Honigtopf.“ Severus sah Colin, Harry, George grinsend an.
„Oh, ja“, Colin geriet ins Schwärmen: „Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen, Eismäuse, explodierende Bonbons, Gummischnecken, Lutscher mit Blutgeschmack, Pfefferkekse, Pefferkobolde, Säuredrops, Schokofrösche, Zuckerfederkiele.“ Seine Eltern grinsten. „Lacht nur“, Colin sah seine Eltern ebenfalls grinsend an. „Nach heute Nachmittag seid Ihr zwei dort ebenfalls Stammkunden. Ich muss unbedingt für Dennis was mitbringen.“
Connor und Charles-Henri hörten Colin mit großen Augen zu.
Nach einem ausgiebigen Frühstück apparierten Severus, Hermine, Connor und Hagrid als erstes zum Eulenzüchter. Dort suchte Hagrid mit Bedacht die Eulen aus, die sowohl als Posteulen als auch für die Zucht dienen sollten: Seine Wahl fiel auf 10 Waldkauze, 10 Waldohreulen, 10 Schleiereulen, 10 Habichtkauze, 5 Schneeeulen, 5 Uhus, 10 Brillenkauze und 10 Bartkauze.
„Hagrid, Du kannst Dir gerne noch mehr Eulen aussuchen“, Severus sah seine Wildhüter fragend an.
„Danke, nein, das reicht für uns. Wir haben ja auch noch einige Eulen, die fit genug sind, die anderen können bei uns ihren Ruhestand genießen. Die Schüler bringen auch noch einige mit.“ Severus nickte, bezahlte und ließ die Eulen nach Hogwarts bringen.
Danach ging es zum Hundezüchter. Hagrid suchte sich als erstes drei riesige schwarze Schäferhunde aus. Hunde, die furchterregend aussahen, sich aber sofort mit Hagrid und den Anderen anfreundeten. Besonders Connor hatte es ihnen angetan.
Hermine war beruhigt, sie wusste, ihr Brüderchen war bei ihnen gut aufgehoben. Es waren magisch gezüchtete Hunde, die besonders intelligent waren. Dann sollte Connor sich seinen Hund aussuchen. Doch er verzichtete.
„Ich hab ja die von Hagrid, die reichen mir“, war seine Begründung.
„Aber Du wolltest doch einen eigenen Hund“, Severus sah seinen Sohn fragend an.
„Ja, schon, aber ich mag die drei und außerdem hat Mia Asthma, vielleicht ist es nicht gut, wenn wir die ganzen Hundehaare in unserer Wohnung haben, Krummbein schleicht ja eh die meiste Zeit durchs Schloss, zudem hat Mia dafür gesorgt, dass er kaum Haare verliert. Außerdem kann ich die Hunde immer besuchen und wir bekommen doch auch noch unsere Babys. Außerdem pendeln wir doch immer zwischen Hogwarts und Prince Castle.“
Hermine zog Connor in ihre Arme. „Such Dir ruhig einen Hund aus, mein süßer kleiner Bruder und mein verantwortungsbewusster großer Sohn.“
Connor schüttelte den Kopf. „Nein, ich leih mir die von Hagrid“, war die bestimmte Antwort.
Hermine beugte sich zu seinem Ohr: „Ich hab das Kilo behalten, mein Kleiner, und sogar noch eins dazu bekommen.“ Connor strahlte und umarmte seine Schwester.
Severus sah seine Familie fragend an, während er bezahlte. Hermine hakte sich anschließend bei ihm unter: „Ich hab das Kilo immer noch drauf, Raphael, und ein zweites dazu.“
Severus strahlte und küsste seine Frau. „Ich bin glücklich. Und schreibe den Weasleys gelegentlich einen Dankesbrief für meine tolle Familie.“
„Ich wäre eher dafür, dass wir um die Weihnachtszeit einen Spaziergang unternehmen und Deine Hand auf meinen „Babybauch“ liegt, auch wenn da noch nichts ist.
„Ich liebe Deine Ideen, Mrs. Snape.“
Zurück in Hogwarts zeigte Hagrid den drei Hunden, denen Connor die Namen Holly, Maxi und Bob gab, die Umgebung und machte sie mit Fang bekannt. Dieser freute sich über den Zuwachs und freundete sich sofort mit ihnen an. Severus flüsterte seiner Familie zu, Fang würde sich benehmen, als wäre er gerade Vater von Drillingen geworden, so sehr freute er sich über die neuen Mitbewohner. Connor ging währenddessen mit seinen Eltern zurück zur Schwimmhalle, wo schon die Anderen warteten.
„Und, sind Eure Wohnungen fertig, wurden Eure Änderungswünsche berücksichtigt? Gefallen sie Euch?“ Allgemeines Nicken.
„Wann dürfen wir denn einziehen?“ Susan und Hannah sahen ihren Chef und ehemaligen Zaubertränkelehrer fragend an.
„Wann Ihr möchtet. Gibt es ein Problem?“
„Nein.“ Zu schnell war die Antwort für den ehemaligen Spion gekommen.
„Habt Ihr Schwierigkeiten mit irgendjemandem?“
Susan und Hannah sahen sich an, dann gab Susan sich einen Ruck. „Wir teilen uns eine Wohnung. Die Vermieterin wohnt unter uns mit ihren beiden Söhnen, die Ähnlichkeit mit Crabbe und Goyle haben. Die drei sind der Meinung, wir wären die idealen Schwiegertöchter und Ehefrauen und belästigen uns dementsprechend. Die letzten Tage haben wir deshalb in einem Hostel geschlafen.“
Die anderen hatten atemlos zugehört. Severus zog seinen Zauberstab und schickte seinen Patronus. „Ich habe Draco und Blaise informiert. Die zwei werden Euch begleiten. Ihr könnt selbstverständlich sofort hier einziehen, genauso wie alle anderen auch. Da geht Ihr zwei auf keinen Fall alleine hin“, Severus bemerkte, dass seine ehemaligen Schülerinnen widersprechen wollten wegen der Begleitung.
Im nächsten Moment kam ein Patronus in Form eines Polarwolfes an. „Onkel Sev, sag bitte Susan und Hannah, wir sind in 30 Minuten in Hogwarts. Gruß Draco.“
„So, das wäre geklärt.“ Severus sah seine ehemaligen Schülerinnen und neuen Kolleginnen an. „Ihr könnt Draco und Blaise vertrauen, sie werden Euch beschützen. Ich weiß, dass Ihr Euch selbst verteidigen könnt. Aber wenn Ihr sagt, die Söhne Eurer Vermieterin sehen aus wie Crabbe und Goyle, kann ich mir vorstellen, wie die sich aufführen. Hab die Originale schließlich jahrelang in meinem Haus gehabt, ich weiß also, wie unangenehm es werden kann. Ihr packt in Ruhe Eure Sachen und dann zieht Ihr hier ein.“
Man merkte Susan und Hannah an, dass es sie beruhigte, dass sie nicht alleine in ihre Wohnung mussten.
„Aber beim nächsten Mal erzählt Ihr mir bitte gleich, wenn es Probleme gibt. Das gilt im Übrigen für alle hier“, Severus sah alle mahnend an.
„Dann können wir aber nicht am Rundgang teilnehmen“, wandte Hannah schüchtern ein.
„Eure Sachen sind wichtiger, Ihr könnt später dazu stoßen und Ihr begleitet uns ja auch nach Hogsmeade.“
Die nächsten Minuten wurde weiter eifrig geplant – Douglas Creevy hatte die Zeit seit gestern genutzt und alle Klassenzimmer inspiziert. „Im großen und ganzen sind die Möbel in Ordnung“, berichtete er, „die Stühle sollten vielleicht ausgetauscht werden, besonders die älteren Schüler werden Schwierigkeiten haben, längere Zeit darauf zu sitzen aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichtes. Frische Farbe an den Wänden könnte auch nicht schaden. Einige Tische sind kaputt, aber es sind wirklich nur wenige Schäden.“
Severus nickte ihm zu: „Alles genehmigt, ich werde mich mal erkundigen, woher Albus die Schulmöbel bezog. Dann können wir dort bestellen.“
„Ansonsten gibt es hier in der Nähe eine Fabrik die auf Schulmöbel spezialisiert ist.“
„Douglas, ich sehe schon, Sie und Ihre Frau sind ein echter Gewinn für Hogwarts.“ Die Genannten strahlten.
Zwischenzeitlich waren Draco und Blaise eingetroffen, für die Severus die Sicherheitsmaßnahmen senkte. Sie begrüßten alle, Susan und Hannah wurden wie zwei alte Freundinnen begrüßt, etwas, was Severus zum Schmunzeln brachte. Blaise ging sogar so weit, die Mädchen auf die Wange zu küssen.
„So, Mädels, dann lasst uns mal mit den Crabbe- und Goyle-Verschnitten Spaß haben“, Blaise rieb sich die Hände, während Draco den Kopf schüttelte.
„Wir haben noch nicht einmal mit den richtigen Crabbe und Goyle Spaß gehabt, warum also mit den Verschnitten“, war sein trockener Kommentar.
Blaise schnaubte nur und hakte sich bei Susan ein. Draco verbeugte sich vor Hannah und reichte ihr galant seinen Arm. Dann verschwanden die Vier.
Susan, Hannah, Draco und Blaise waren zwischenzeitlich in der Straße angekommen, in der die Mädchen wohnten. Die Häuser sahen ziemlich heruntergekommen aus, Draco rümpfte die Nase.
„Sehen wir zu, dass wir schnell Eure Sachen holen und dann nichts wie weg hier.“ Draco nahm Hannah den Haustürschlüssel aus der Hand und schloss auf. Er betrat den muffigen, dunklen Hausflur, Blaise bildete das Schlusslicht.
„Na, seid Ihr Miststücke auch endlich zurück“, hörte man eine keifende Stimme, „wie könnt Ihr es wagen, meine Söhne dermaßen zurückzuweisen.“ Hannah und Susan zuckten zusammen.
„Nett“, war Blaise trockener Kommentar.
„Reizend,“ Dracos.
Eine hässliche große Frau mit einer Warze auf der Nase kam aus der linksliegenden Tür geschossen. „Was soll das“, schrie sie los, „Ihr Schlampen wisst genau, dass ich keinen Herrenbesuch dulde.“
„Wir sind kein Herrenbesuch“, Dracos Stimme klang eiskalt und leise. „Wir sind hier, um zwei sehr guten Freundinnen beim Umzug zu helfen und sind in wenigen Minuten von hier verschwunden.“
„Die zwei gehen nirgendwo hin“, keifte die Vettel, „die heiraten meine Söhne hier“, zwei Männer, die wirklich viel Ähnlichkeit mit Crabbe und Goyle hatten, waren mittlerweile aufgetaucht, „und dann gibt es viel Nachwuchs.“
Blaise lachte: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ms. Bones und Ms. Abbott auf einmal so unter Geschmacksverirrung leiden. Wir kennen uns schon unser halbes Leben, und jetzt lassen Sie uns vorbei oder wir raten unseren Freundinnen, Sie anzuzeigen wegen Belästigung und alles, was uns sonst noch so einfällt. Vielleicht sollten wir uns einmal kurz vorstellen:
Mein Name ist Blaise Devon Zabini, mein Vater ist Heiler im St. Mungos, und das ist Draco Lucius Malfoy, der Sohn von Lord Lucius Malfoy, dem Schulminister und Mitglied des Zaubergamotts. Sein Patenonkel ist übrigens Severus Snape, der Severus Snape der 20 Jahre lang Voldemort ausspionierte und half, ihn zu vernichten.“
Die Vermieterin und ihre Söhne erbleichten und zogen sich zurück.
„Los, beeilen wir uns“, Draco ließ sich von Hannah den Weg weisen und ging vor. In der Wohnung, besser gesagt in einem kleinen Zimmer mit Kochnische und Mini-Bad angekommen, packten Hannah und Susan schnell ihre Sachen während Draco und Blaise das Gepäck verkleinerten und in ihre Taschen steckten. Zwischendurch sahen sie sich unauffällig um: Alles war sauber und ordentlich, wie es halt in einer an sich schäbigen Wohnung sein konnte.
„Warum wohnt Ihr hier eigentlich?“ Blaise konnte schließlich seine Neugier nicht unterdrücken.
„Weil es günstig ist“, antwortete Hannah verlegen, man merkte ihr an, dass sie sich schämte für die Wohnung. „Wir jobbten, um uns unser Studium zu finanzieren. Familie haben wir nicht mehr, verloren alle Mitglieder durch den Krieg. Deshalb waren wir ja froh, dass hier gefunden zu haben. Wir wollten eh zu zweit wohnen und es ist günstig gelegen. Anfangs ging es ja auch und es sollte ja auch nicht für ewig sein. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie froh wir waren, als vor knapp 3 Wochen die Eule vom Professor mit dem Jobangebot kam.“
„Doch können wir“, Draco sah sich um. Man merkte dem blonden Malfoy-Erben deutlich an, dass er sich in dieser Umgebung überhaupt nicht wohl fühlte. „Habt Ihr alles?“ Hannah und Susan nickten.
„Dann los“, Draco zog vorsichtshalber seinen Zauberstab und Blaise folgte seinem Beispiel. „Bleibt zwischen uns.“
Draco sah die Mädchen an, die gehorsam nickten. Doch nichts geschah, sie konnten ohne Hindernis das Haus verlassen. Draußen atmeten Susan und Hannah befreit auf. Blaise ergriff Susans Hand, Draco Hannahs, dann apparierten sie nach Hogwarts.
Dort wurden sie schon erwartet.
„Und, ist alles gut gelaufen?“ überfiel Hermine die vier sofort.
„Ja, alles bestens, Cousinchen“, Draco grinste die Frau seines Patenonkels an.
„Wir würden doch nie zulassen, dass zwei Freundinnen von Dir etwas passiert“, flötete Blaise, „wir wollen schließlich irgendwann Patenonkel werden, aua.“
Hermine hatte Blaise einen Klapps auf den Arm gegeben. „Das müssen wir uns noch genau überlegen, Blaise, Du bringst unseren Kindern womöglich genau so viele Dummheiten bei wie George und Harry.“
„Da würde ich bei Blaise mit rechnen“, lachte Draco und ergriff vor seinem besten Freund die Flucht. „Spinner“, nach einigen Minuten war die Verfolgungsjagd beendet und die Slytherins ließen sich schwer atmend auf zwei Stühle fallen.
„Wie können wir das wieder gut machen?“ Susan sah den schwarzhaarigen und den blonden Slytherin fragend an.
„Spendiert uns ein Butterbier und wir sind quitt“, Blaise zwinkerte Susan zu, die prompt errötete.
„Begleitet uns zum Ball der magischen Anwaltsvereinigung“, schlug Draco vor. „Uns fehlt nämlich noch eine bezaubernde Begleitung. Ms. Abbott, ich bitte um die große Ehre, dass Sie mich zum Winterball der magischen Anwaltsvereinigung begleiten“, Draco verneigte sich galant vor Hannah.
„Ich, ich begleite Sie gerne, Mr. Malfoy“, Hannah geriet mächtig ins Stottern.
„Tja Blaise, ich habe meine Begleitung, laufe nicht mehr Gefahr, von heiratswütigen Müttern samt Töchtern belästigt zu werden und kann den Abend genießen“, Draco grinste zufrieden.
Blaise schnaubte nur und wandte sich an Susan: „Ms. Bones, ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich ebenfalls auf diesen Ball begleiten würden. Sie würden mit Ihrer Anwesenheit den Ball erhellen“, Blaise küsste Susan galant die Hand.
„Gern“, stotterte diese.
„Wir holen Euch um 19.00 Uhr am 2. Dezember ab“, machte Blaise die Verabredung wasserdicht.
Der nächste Morgen begann wie der vorherige. Severus stellte schmunzelnd fest, dass seine Frau ihn als ihren persönlichen Kuschelteddy ansah. Aber er genoss es, wie er sich ehrlich eingestehen musste. Hermine suchte im Schlaf regelrecht seine Nähe und es gefiel ihm.
Der gestrige Tag war aber auch ziemlich anstrengend gewesen: Sie hatten jetzt nicht nur neue Schul- und Zuchteulen und Hagrid drei neue Hunde. Sie hatten auch die komplette Schule besichtigt, festgelegt, welche Räume und Flure gestrichen werden sollten. Die Hauselfen bekamen neues Geschirr und Töpfe, sehr zu ihrer großen Freude. Die von Severus beauftragte Baufirma hatte bereits mit dem Bau von Hagrids Häuschen und Nevilles neuen Gewächshäusern begonnen. Die Einkaufslisten waren erstellt und sollten heute zum größten Teil abgearbeitet werden.
Am späten Nachmittag waren sie alle nach Hogsmeade gelaufen. Connor, Charles-Henri und die Eheleuten Creevy machten große Augen, als sie alles sahen: Zonkos und natürlich der Honigtopf wurden ausgiebig besichtigt. Marie-Luise Creevy nahm sich von allen etwas zum Probieren mit. Colin hatte für sich und seinen kleinen Bruder eingekauft, George für seinen Neffen und Severus konnte natürlich auch nicht widerstehen, seiner Frau und seinem Sohn alle Wünsche zu erfüllen. Aber auch Harry und die anderen hielten sich nicht zurück.
Anschließend ging es auf ein Butterbier in die Drei Besen. Blaise und Draco waren natürlich mit von der Partie. Severus musste grinsen, Blaise hatte ganz offenkundig mit Susan Bones geflirtet. Aber auch sein Patensohn Draco schien Gefallen an einer kleinen blonden Hufflepuff zu finden: Er war die ganze Zeit an Hannahs Seite geblieben und sich mit ihr angeregt unterhalten. Selbst heute wollten Draco und Blaise kommen, offiziell um während des Einkaufens etwas auf Connor und Charles-Henri zu achten!2
„Es scheint Tradition zu werden, dass wir uns hier zum Frühstück treffen“, stellte Severus grinsend fest, als sie die Schwimmhalle betraten.
„Wir haben doch schon überlegt, ob wir uns nicht abends, wenn die Schüler im Bett sind, hier gelegentlich treffen und zusammen den Abend genießen, schwimmen“, Harry schenkte Tracy eine Tasse Tee ein. „Außerdem planen meine Kleine und ich bereits unsere eigene Schwimmhalle.“
„Habt Ihr denn schon entschieden, wo Ihr wohnen wollt?“ Hermine sah ihren Wahlbruder neugierig an.
„Bislang gefällt uns ein kleines Manor hier in der Nähe am besten. Allerdings kennen wir es nur von Fotos. In den nächsten Tagen werden wir es uns einmal ansehen. Severus, was ich Dich noch fragen wollte: Hättest Du was dagegen, wenn Kreacher vorerst hier bei uns wohnt? Tracy und ich möchten ihn nicht länger allein im alten Grimmauldplatz lassen.“
„Gerne, holt Kreacher am besten sofort hierher. Vielleicht solltet Ihr bei der Gelegenheit auch alles aus dem Grimmauldplatz holen, was Ihr behalten möchtet.“
„Ich weiß nur noch nicht, was ich mit dem anstellen soll“, Harry sah ratlos in die Runde.
„Da wird Dir schon noch was einfallen, die Hauptsache ist, Ihr wollt da nicht drin wohnen.“
„Auf keinen Fall“, Harry schüttelte energisch den Kopf. „Tracy wird heute Abend das erste und das letzte Mal dort sein. Das ist kein Ort für meine Kleine.“ Tracy strahlte Harry bei diesen Worten glücklich an, was Severus und Hermine grinsend beobachteten.
Ihnen war bereits aufgefallen, dass die zwei äußerst liebevoll miteinander umgingen, sich oft küssten, sich umarmten. Gestern auf den Weg von und nach Hogsmeade waren die zwei die ganze Zeit Arm in Arm gelaufen.
Harry fuhr fort: „Wir holen Kreacher ab und alles was wir behalten wollen und dann verschwinden wir. Kreacher.“
„Lord Black haben gerufen?“
„Guten Morgen, Kreacher. Würdest Du bitte alles zusammen packen, wovon Du meinst, dass es sich lohnt es zu behalten. Außerdem möchten meine Frau und ich Dich fragen, ob Du von heute an hier bei uns leben möchtest und später in dem Haus, was wir noch suchen?“
„Lady Black, Lord Black sind zu gütig“, Kreacher strahlte und verneigte sich immer wieder. „Kreacher würde gerne hier bei seiner Familie leben.“
„Sehr schön. Dann pack doch bitte schon einmal zusammen – Tracy und ich kommen heute Abend vorbei und holen Dich ab. Danach kannst Du Dir hier Dein Zimmer einrichten. Nein, keine Widerrede Kreacher, Du bekommst ein eigenes Zimmer. Das hast Du Dir verdient.“ Harry bemerkte sofort, dass der Hauself ihm widersprechen wollte.
„Mylady, Mylord“, Kreacher verneigte sich strahlend und verschwand.
Nach dem Frühstück brachen sie auf – ihre Einkaufslisten waren lang und sie wollten den Tag voll und ganz ausnutzen. Wie nicht anders zu erwarten gewesen, hatten Draco und Blaise ebenfalls am Frühstück teilgenommen. Aber auch Narzissa, Lucius und die drei Mädchen wollten mit zum Einkauf. Lucius meinte hämisch grinsend in Richtung seines Sohnes, man müsste es ja ausnutzen, wenn der Stammhalter sich so eifrig darum reiße auf die Kinder während des Einkaufens zu achten.
Das käme nicht allzu oft vor, es würde wahrscheinlich an der netten Begleitung aus Hufflepuff liegen. Außerdem sei das eine günstige Gelegenheit für die Zwillinge Charles-Henri kennenzulernen. Sie seien schließlich in einem Alter und könnten zukünftig miteinander spielen.
Etwas was auch Fleur sehr begrüßte. Auf diese Weise würden Melissa und Melinda spielerisch französisch erlernen und Charles-Henri sein Englisch verbessern. Narzissa und Fleur verstanden sich auf Anhieb und waren sich sofort sympathisch.
Gabrielle unterhielt sich angeregt mit Colin, es schien sie überhaupt nicht zu stören, dass dieser nur noch den linken Arm besaß. Sie hatte sich bei ihm eingehakt und sprachen französisch, lachten miteinander. Man merkte, dass Colin sich bei ihr wohlfühlte.
„Veela-Charme“, flüsterte Hermine seinen Eltern zu und erklärte gleich darauf, was eine Veela war.
„Sie passen gut zusammen“, schwärmte Marie-Luise Creevy und sah zu den zweien hinüber.
„Ein hübsches Paar“, auch Douglas war von der kleinen Französin angetan.
„Sie haben sich in meinem 4. Schuljahr kennengelernt. Damals fand, wie Colin und Dennis bestimmt berichteten, das sogenannte Trimagische Turnier statt. Gabrielle war zu diesem Zeitpunkt 8 Jahre alt.“
Lucius dagegen hatte sich zu Hannah und Susan gesellt, er unterhielt sich äußerst charmant mit den beiden Hufflepuffs und ließ sich noch einmal die ehemalige Wohnsituation schildern. „Da stellt sich mir eine Frage: Warum haben Sie Ihr Studium und die Wohnung nicht zum Teil mit der Entschädigungszahlung aus dem Opferfonds bezahlt?“
„Welche Entschädigungszahlung?“ Susan und Hannah sahen ihn fragend an.
„Die Zahlung, die alle bekamen, die Angehörige durch die Todesser verloren. Und das war nicht gerade wenig. Gut, Menschenleben sind durch Geld nicht aufzuwiegen aber es hätte zumindest finanzielle Nöte gelindert.“
„Wir haben nichts bekommen, wir wussten noch nicht einmal davon.“
„Sev“, rief Lucius wütend.
„Ja, Luc?“
„Hannah und Susan berichteten mir gerade, dass sie keine Entschädigungszahlung aus dem Opferfonds erhielten, noch nicht einmal wussten, dass es diesen Fonds gibt und rate mal, wer für die Zahlungen verantwortlich war und dafür, dass die Betroffenen angeschrieben werden?“
„Arthur Weasley, Percy Weasley? “
„Richtig, Percy Weasley. “
Severus grinste fies. „Lässt sich herausfinden, wer alles leer ausging, Luc?“
„Ja, Theo, Blaise und Draco fangen am Montag im Ministerium an. Ihre erste Aufgabe wird sein, die Akten im Archiv in Ordnung zu bringen, alle erst einmal zu sichten. Langweilige, staubige Aufgabe ich weiß, aber wer weiß, was die drei alles herausfinden. In diesem Archiv werden sie bestimmt mehrere Monate beschäftigt sein, die Akten reichen mehrere Hundert Jahren zurück.“
Dann wandte er sich an Susan und Hannah. „Ihr bekommt Euer Geld nachträglich. Es hilft Euch jetzt zwar nicht mehr beim Studium, aber vielleicht ist ja eine nette Urlaubsreise im Sommer drin oder was anderes Schönes. Jedenfalls hilft es uns, die Weasleys einen Schritt näher nach Askaban zu bringen.
Ich stelle Euch umgehend einen Scheck über eine Anzahlung aus – darüber könnt Ihr sofort verfügen. Keine Widerrede – Ihr braucht doch bestimmt noch einiges für Eure Wohnungen in Hogwarts. Als Schulminister und Mitglied des Zaubergamotts habe ich die Berechtigung dazu.“
Susan und Hannah widersprachen nicht – sie merkten, dass das bei Lucius Malfoy keinen Sinn hatte. Außerdem hatte Lucius recht – sie mussten ihre Wohnungen noch einrichten und das erste Gehalt gab es erst am Monatsende.
Vor dem riesigen neuen Einkaufszentrum wurden sie von Mr. Miller, dem Freund von Douglas Creevy, bereits erwartet. „Ich freue mich, dass Sie sozusagen unsere Testkunden sind“, Mr. Miller begrüßte alle strahlend mit Handschlag. „Ich möchte Sie nur um folgendes bitten: Teilen Sie uns bitte mit, was Ihnen nicht gefällt. So helfen Sie uns, dies in den nächsten Tagen abzustellen.“ Alle bestätigten dies nur zu gerne.
Als erstes ging es in den Baumarkt. In einen Baumarkt waren von ihnen bislang nur die Familie Creevy, Hermine, Harry, Susan, Hannah und Connor gewesen. Für alle anderen war es Neuland und sie sahen sich dementsprechend neugierig um. Am Eingang nahm sich jeder einen Einkaufswagen, Morgana, Melinda, Melissa, Charles-Henri und Connor bekamen einen Kindereinkaufswagen, und dann ging es los: Jede Abteilung des Baumarktes wurde zumindest kurz besichtigt. Zuerst die uninteressantesten, die ließen sich schnell abhaken. Aber schon bei den Kerzen und Farben wurden die Einkaufswagen vollgeladen.
Narzissa überredete Lucius dazu, Malfoy Manor komplett neu zu streichen. Sie konnte gar nicht genug bekommen. „All diese Farben, Luc, Schatz, wenn ich das gewusst hätte, wären wir schon viel eher hierhergekommen und sieh Dir doch erst einmal diese wunderschönen Fliesen an.“
Lucius grinste nur und ließ seine Frau gewähren. Ihm gefielen die Farben und die Fliesen nämlich auch sehr. Aber auch seine drei kleinen Töchter kamen nicht zu kurz. Sie suchten sich Bilder mit Prinzessinnenabbildungen und bunte Kinderkissen heraus und füllten damit ihre Wagen. Der nächste Stop fand in der Kerzenabteilung statt. Diese wurde nahezu leer gekauft.
Das gleiche passierte bei den Pflanzen. Hier war Neville in seinem Element. Leider reichten die vorhandenen Pflanzen bei weitem nicht aus, um die Schwimmhalle auch nur annähernd zu füllen. Doch der Marktleiter wusste Rat: Er nahm Nevilles Bestellung auf und organisierte umgehend beim Großhändler was fehlte. Alles sollte in wenigen Stunden hier eintreffen. Aber auch Sand musste nachbestellt werden sowie Pflanzgefässe und Erde. Aber auch Kies fand den Weg in die Einkaufswagen, dazu die benötigten Stühle nebst Auflagen, Liegestühle nebst Auflagen, Tische nebst Tischdecken, Strandkörbe und sonstige Dekoration, sogar einige Sonnenschirme wurden geordert oder bestellt. Connor suchte sich ein schönes Aquarium samt Pflanzen, Fischen und alles aus, was er zur Pflege und zur Fütterung brauchte.
Danach trennten sie sich: Hannah, Susan, Draco und Blaise gingen mit den Kindern ins Spieleparadies um zu dort zu toben und zusätzliche Spiele für die Gemeinschaftsräume und Kinderzimmer auszusuchen.
Fleur, Colin, Tracy und Gabrielle verschlug es in eine Buchhandlung: Sie suchten Bücher für die Bibliothek sowohl in Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, lateinisch und italienisch. Aber auch an Wörterbücher und Sprach- und Reiseführer wurde gedacht. Halt alles, was man für den Unterricht brauchte. George und Neville begleiteten sie, sie wollten sich Bücher über Muggelgeschichte und Bücher über Pflanzen zulegen.
Marie-Luise Creevy, Severus und Harry gingen ins Schreibwarengeschäft. Marie-Luise Creevy hatte vorgeschlagen, dass man im Kiosk auch einfache Muggelschreibgeräte wie Kugelschreiber und Bleistifte kaufen könnte. Auch schlug sie vor, normale Schreibblöcke zu besorgen und nicht nur die etwas teureren Pergamentrollen. Einfache Schreibblöcke reichten schließlich aus, um den Unterrichtsstoff mitzuschreiben.
Narzissa und Lucius verschwanden im nächsten Kinderkleidergeschäft, um die Garderobe ihrer Töchter und des neuen Babys aufzustocken. Dean und Seamus zog es in das Sportgeschäft, um Fuß-, Basket-, Volley- und Handbälle zu besorgen. Aber auch Tore, Netze, Federballschläger, Schlittschuhe, Rollschuhe standen auf ihrer Liste.
Douglas Creevy besorgte Luftmatratzen, Wasserbälle und sonstiges für die Schwimmhalle sowie Werkzeug – Filchs altes Werkzeug taugte nur noch für den Mülleimer. Hagrid und Prof. Flitwick schlossen sich ihm an.
Hermine, Poppy und Prof. Vektor, Septima, wie Hermine sie jetzt nennen durfte, organisierten die Handtücher, das neue Geschirr, die Gläser und die Töpfe. Aber auch Süßigkeiten aller Art und Deko für die Cocktails in der Schwimmhalle wurden gekauft, neue – farbige – Bettwäsche für die Krankenstation und für die Schlafräume.
Gegen Mittag trafen sie sich zu einem schnellen Imbiss, verglichen ihre Listen und dann ging das Shoppen weiter, jetzt wurde nicht nur für die Schule eingekauft, sondern auch für den eigenen Bedarf. Gegen 19.00 Uhr waren sie wieder in Hogwarts völlig erschöpft, aber vollbeladen mit schönen Dingen und neuen Ideen. Der Einkauf hatte sich auf alle Fälle gelohnt und sollte wiederholt werden.
Die nächsten Tage verliefen fast identisch: Sie kauften ein, richteten die Schwimmhalle, ihre Wohnungen und Nevilles Gewächshäuser ein, Hermine und Servus begannen, sich einen ersten Überblick über die liegen gebliebene Arbeit im Büro zu verschaffen und stellten schnell fest, dass es ein einziges Chaos war: Nichts war abgeheftet worden, die Briefe der letzten 10 Monate waren nicht beantwortet, es gab etliche Anfragen von ausländischen Schulen, die wichtigsten Reparaturen unterblieben. Es gab noch nicht einmal ein richtiges Ablagesystem.
Severus raufte sich die Haare. „Das ist schlimmer als ich dachte, Mia. Warum hat Minerva nur nichts gesagt – ich hätte ihr doch geholfen. Wir alle hätten geholfen. Uns fehlt auch das gesamte Büromaterial. Connor.“
Ihr Sohn kam herbeigelaufen – Connor liebte es, ihnen zu helfen. Hermine tat immer so, als höre sie es nicht, wenn ihr Brüderchen ihrem Mann zuflüsterte, er müsse schließlich mit auf ihre Mia aufpassen. „Ja, Sev?“
„Kannst Du uns bitte einen Gefallen tun und einmal aufschreiben, was wir alles an Büromaterial brauchen – Ordner, Federn, Tinte, Pergamente, Stifte, Ablagesysteme, Notizblöcke, Briefpapier einfach alles, was Dir einfällt? Wir drei müssen dringend einkaufen gehen. Am liebsten wäre es mir, wenn wir sofort gingen.“
Connor strahlte und machte sich sofort an die Arbeit.
Hermine stand auf und schloss Severus in seine Arme. „Mein armer Raphael, wir drei schaffen das. Und eigentlich bin ich froh, dass uns was fehlt.“ Severus sah sie erstaunt und etwas fassungslos an. Hermine lächelte ihn an, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ein Küsschen auf seine Lippen. „Das gibt mir die Gelegenheit, etwas Zeit allein mit Euch zu verbringen. Ich liebe es, mit den Anderen etwas zu unternehmen, unsere Einkaufstouren, unsere gemeinsamen Frühstücks, einfach alles. Aber ab und an möchte ich nur Zeit mit Dir und Connor verbringen und später natürlich auch mit unseren anderen Kindern.“
Severus strahlte und zog sie in einen leidenschaftlichen Kuss, mittlerweile mochte er gar nicht mehr daran zurückdenken, dass er noch vor einigen Wochen gezwungen war, „Heiratsbälle“ aufzusuchen, um eine Frau zum Heiraten zu finden. „Wir drei setzen uns später einmal zusammen und planen unsere Familienzeit. Wo wollen wir hin: Muggellondon, Winkelgasse oder Einkaufszentrum?“
„Ins Einkaufszentrum“, Connor war schneller als Hermine, „ich muss noch Bücher für Tante Elle besorgen.“
Severus schmunzelte und zog seinen Sohn in die Umarmung. „Dann Master Connor, Countess – lasst uns aufbrechen. Was haltet Ihr davon, wenn wir drei uns für heute verabschieden und den restlichen Tag zur Familienzeit erklären? Wir gehen erst einkaufen, danach essen und dann geht es nach Hause nach Prince Castle.“
„Traumhaft“, Hermine schwärmte, „beim Einkaufszentrum gab es doch dieses kleine Restaurant, das leider bei unserem Besuch noch geschlossen war.“
„Das am See?“ Connor wusste sofort, welches seine Schwester gemeinte.
„Ja, genau. Wir könnten am See sitzen, uns unterhalten und gemütlich essen.“
„Und anschließend gehen wir drei noch etwas im Park spazieren“, Severus schien mit den Vorschlägen seiner Familie einverstanden zu sein. Sie verabschiedeten sich von den Anderen und starteten zu ihrem Familientag.
Harry durchstreifte stundenlang zusammen mit Theo, Blaise und Draco den Slytherintrakt, besichtigte den Ravenclaw-Bereich zusammen mit Luna und schlenderte mit Hannah und Susan durch Hufflepuff. So vervollständigten sie die Karte der Rumtreiber immer weiter.
Im Gegenzug nahm Harry alle mit in die Kammer des Schreckens und zeigte die Überreste des Basilisken. Sehr zur großen Freude von Severus und Hermine waren noch einige Überreste des Basilisken als Zutaten für Zaubertränke verwendbar. Stundenlang in mühevoller Kleinarbeit verarbeiteten sie diesen und freuten sich wie die kleinen Kinder über diese Funde. Es störte sie auch nicht, dass die Anderen sie auslachten.
Sie beschlossen zudem, die Kammer des Schreckens reinigen zu lassen, den Zugang zu vereinfachen und hier einen Duellierraum anzulegen. So konnte ein Duellierclub gegründet werden und gelegentlich der Unterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste hier stattfinden statt im Klassenzimmer.
Hier musste wenigstens nicht erst Platz geschaffen werden, bevor der Unterricht beginnen konnte. Aber erst einmal wollten sie in Ruhe die gesamte Kammer ergründen. Wer weiß, vielleicht stießen sie ja noch auf einige Geheimnisse von Salazar Slytherin.
Es ging immerhin seit vielen hundert Jahren, ja eigentlich seit dem Tag, an dem der Gründer des Hauses Slytherin Hogwarts im Streit mit seinen drei besten Freunden verließ, das Gerücht um, dass dieser eine private Bibliothek und ein geheimes Labor besaß.
Harry und Tracy hatten Kreacher vor einigen Tagen wie besprochen abgeholt und er lebte seitdem mit ihnen in Hogwarts. Alles, was ihnen gefiel nahmen sie aus dem Grimmauldplatz mit, Kreacher beriet sie hier tatkräftig. Viel war es nicht gewesen, aber einige schöne Stücke schon. Darunter ein magisches Portrait von Sirius, mit dem sie sich oft unterhielten.
Auch Severus hatte die Gelegenheit genutzt und sich mit seinem Erzfeind ausgesprochen. Es war zwar (noch) keine Freundschaft entstanden, aber sie verstanden sich und gifteten sich nicht länger an.
Kreacher war selig – ihm gefiel es sehr, dass er jetzt für Harry und Tracy sorgen durfte. Er half bei den Hauselfen in der Küche aus, bei der Organisation und freute sich bereits auf das Haus, das seine Herrschaften, seine Familie, wie er Harry und Tracy seit kurzem nannte, beziehen wollten. Er hatte sich bereits abbedungen, dass er auf dieses aufpassen durfte, während die zwei in Hogwarts waren und unterrichteten.
Auch riet er ihnen von dem Manor ab, das Harry und Tracy in die engere Wahl zogen. Er kannte es noch von früher. Von daher wusste er, dass es feucht, dunkel und in keinem guten Zustand war. Er riet ihnen vielmehr zu einem anderen Manor, das Sirius von einem entfernten Onkel erbte. Es befand sich ebenfalls in der Nähe von Hogwarts und entsprach genau den Vorstellungen von Tracy und Harry.
Sobald Zeit war, wollten die drei es sich ansehen.
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