von Kelly
Das Weihnachtsfest kam und ging. Über die Feiertage trennten sie sich alle, denn jede Familie wollte für sich alleine feiern. Connor und Hermine backten zusammen Plätzchen und überraschten ihr Familienoberhaupt mit diesen Naschereien. Überhaupt taten Hermine und Connor alles, damit Severus sein erstes Weihnachten als Familienvater in vollen Zügen genießen konnte, wussten sie doch, dass er als Kind niemals ein glückliches Weihnachtsfest verlebt hatte: Die ersten wurden durch den gewaltsamen Familienvater geprägt, die weiteren erlebte er als Waise, der mit dem Wissen leben musste, dass sein Vater seine Mutter umgebracht hatte. Wie sein Vater im Gefängnis gestanden hatte, war Auslöser für den tödlichen Familienstreit gewesen, dass Eileen einen Koffer mit teuren Tränkezutaten für Severus als Weihnachtsgeschenk erstand und der Vater, erbost darüber, dass er deshalb weniger Geld zum Trinken hatte, solange auf sie einschlug, bis sie starb.
Lucius hatte Hermine dies erzählt, als diese erwähnte, dass sie sich wundere, warum Severus so zurückhaltend sei, was das Weihnachtsfest betraf. Nach diesem Gespräch verstand sie ihren Mann besser und vereinbarte deshalb mit Connor, dass sie ihrem Ehemann und Vater das schönste Weihnachtsfest seines Lebens bereiten würden.
Und Severus taute so langsam auf und begann die Weihnachtszeit und auch die Vorweihnachtszeit zu genießen. Er wurde auf einen Weihnachtsmarkt entführt, in ein Weihnachtsmärchen und seine Lieben begrüßten ihn abends vor den Kamin mit Kakao und Bratäpfel.
Hermine überraschte ihn dann am Weihnachtstag damit, dass sie ihn schon früh weckte. „Mia, will Connor schon seine Geschenke haben?“
„Nein, Raphael, ich möchte Dir meins geben.“
„Willst Du nicht warten, bis Connor da ist?“
„Nein, Schatz, eigentlich nicht“, Hermines Hand ging auf Wanderschaft, schob sich in seine Schlafanzughose. „Ich dachte mir, wir zwei begründen jetzt unsere ganz private Weihnachtstradition.“
Severus drehte sich um, so dass er auf Hermine herabsehen konnte. „Gefällt mir Engel, so wie alle Ideen von Dir.“
Erst gegen 9.00 Uhr machten sie sich auf den Weg nach unten. „Na endlich“, Connor warf ihnen strenge Blicke zu, „ich warte schon seit 3 Stunden auf Euch“, klagte er sein Leid. „Jason, nächstes Jahr weckst Du unsere Eltern bitte eher.“
Severus feixte, um 6.00 Uhr war er schon lange wach gewesen dank seiner Frau, aber das konnte er ja schlecht seinem siebenjährigen Sohn verraten. „Sorry, Con, aber dank Dir und Deiner Mutter kann ich das erste Weihnachtsfest meines Lebens ohne Angst, Trauer oder schlechtes Gewissen verleben.“
„Ich hätte Granny Eileen gerne kennengelernt“, Connor umarmte seinen Dad, „dann hätte ich wenigstens eine Großmutter gehabt und Jason und meine anderen Geschwister auch.“
„Du bist einfach nur süß, Connor, auch wenn Du das nicht gerne hörst, mein Sohn“, Severus schmunzelte.
Nun ging es ans Geschenke auspacken – über eine Stunde packten sie reihum jeder immer abwechselnd ein Geschenk aus. Dazu tranken sie Tee und Kakao und knabberten an belegten Brötchen.
Schließlich war nur noch ein großes, flaches Paket übrig. „Hier Daddy, für Dich“, Connor hatte einige Mühe, das Paket zu tragen.
„Danke Connor.“ Severus packte vorsichtig aus.
„Hallo, mein Sohn.“
„Mom?“
„Ja, mein Schatz“, Eileen lachte ihren Sohn aus dem Rahmen an.
„Von Dir gibt es ein magisches Portrait?“
„Ja, Deine Großeltern gaben eins im Auftrag, doch dann brannte ich mit Tobias durch und sie verbannten es auf dem Dachboden, wo mein süßer Enkel mich fand.“ Eileen sah neugierig zu Hermine, schmunzelte, als sie den Babybauch sah. „Du warst fleißig mein Sohn. Hallo, Hermine, Euer Sohn und Dein kleiner Bruder hat mir schon sehr viel von Dir erzählt. Ich freu mich, dass Du meine Schwiegertochter bist, wann ist es denn bei Dir soweit?“
„Vielen Dank – erst im Mai, sehr zu Connors Leidwesen.“
„Das dauert noch so lange bis Jason da ist“, Connor machte ein wehleidiges Gesicht. „Aber Mommy und Daddy haben mir versprochen, dass ich bald danach das nächste Brüderchen bekomme.“
Eileen lachte: „Ich hörte schon von Connor, dass er sich fünf Brüder und eine Schwester wünscht und danach werden alle im Quidditch platt gemacht.“
„Ja, allerdings plant er schon für sich und seine Geschwister, ebenfalls den Hauspokal für Slytherin zu gewinnen“, Hermine grinste. „Die Pokale werden also zukünftig in der Hand der Slytherins sein. Obwohl, vielleicht sollte ich mit Deiner Enkelin einmal sprechen, ob sie nicht doch nach Gryffindor will.“
„Nein“, Connor macht ein entsetztes Gesicht, „mein Schwesterchen kommt auch nach Slytherin und Du wechselst auch noch nachträglich.“ Severus grinste nur und nickte begeistert über die Pläne seines Sohnes
„Ich brauch ganz dringend Unterstützung“, flüsterte Hermine laut dem Portrait zu, „vielleicht können wir zwei ja zusammen was gegen die Männer aushecken.“
„Was wird das – Verschwörung mit der Schwiegermutter?“ Severus grinste und zog Hermine in seine Arme. „Mom war auch in Slytherin nur zu Deiner Information, wie alle Princes und Skyes.“
Hermine schüttelte den Kopf: „Was meinst Du Jason“, wandte sie sich dann an ihren Bauch, strich mit der Hand darüber, „soll ich Deinem Daddy und Connor den Gefallen tun und noch wechseln?“
„Und was sagt unser Sohn?“
„Dein Sohn sagt ja“, Hermine lächelte glücklich und nahm die Hände ihrer Männer, „wie Ihr merkt, bewegt sich unser Jason.“
„Schön“, andächtig strichen Severus und Connor über den Bauch.
„Ich danke Dir für diesen tollen Sohn“, Hermine lächelte Eileen im Portrait an. „Er ist der perfekte Ehemann und Vater.“
Eileen lächelte glücklich und sah sehr zufrieden auf dieses Familienglück.
Auf Black Manor begann der Weihnachtstag nicht so friedlich: Um 4.00 Uhr beschloss Teddy, dass es Zeit für die Geschenke wäre und sprang auf das Bett seiner tief und fest schlafenden Eltern. „Geschenke“, brüllte der Zwerg.
Harry saß Sekunden später senkrecht im Bett, die Haare standen zu Berge, den Zauberstab in der Hand. „Wo sind sie“, er angelte nach seiner Brille.
„Unter dem Baum“, brummte Tracy nur und zog Teddy unter die Decke. „Teddy-Schatz, es ist noch zu früh, die Zwillinge schlafen noch. Lass uns noch etwas kuscheln und dann stehen wir alle und öffnen die Geschenke.“
„Okay, Mommy“, Teddy schlief schon wieder.
„Harry leg Dich wieder hin, es ist zu früh zum Aufstehen.“
Harry legte den Zauberstab weg und legte seine Brille ab. „Erinnert mich daran, dass Dudley einmal um 2.00 Uhr morgens nach Geschenken brüllte.“
„Und?“
„Onkel Vernon ist ausgerastet“, Harry gähnte und schloss seine Frau und Sohn in die Arme. „Er verbot Dudley verboten, noch einmal vor 6.00 Uhr morgens nach Geschenken zu brüllen. Andernfalls würde es keine geben, Dudley hat es nie wieder gemacht.“
Drei Stunden später standen sie auf und trafen sich im Weihnachtszimmer, wo schon ein aufgeregter Charles-Henri herumlief. „Endlich, die Geschenke warten doch, sonst denkt Santa Claus noch, wir wollen sie nicht“, jammerte der Blondschopf.
Charlie und die Zwillinge sahen noch völlig verschlafen aus. „Charles-Henri ist durch sämtliche Betten gesprungen“, jammerte Fred. „Wie aufgezogen, wer hat dem Jungen Süßigkeiten gegeben?“
„Niemand Frederic, Du warst genauso“, erinnerte ihn Bill, „allerdings seid Ihr zu zweit auf den Betten rumgesprungen. Und als Ronny das einige Jahre später bei Euch machte, habt ihr ihm Spinnen in den Teddy gestopft.“
„Helena hat unseren Irrwisch dann eingefangen und zum Schlafen gebracht“, Charlie sah lächelnd zu seiner Frau. „Wie hast Du das geschafft?“
„Charles-Henri und ich erzählten uns Geschichten, besser gesagt, ich habe angefangen und dann erzählte Charles-Henri weiter, dann hab ich wieder übernommen und dann ist unser Neffe irgendwann eingeschlafen.“
„Das hat Spaß gemacht“, Charles-Henri packte gerade ein Kettcar aus, „machen wir das mal wieder, Tante Lena?“
„Gern, vielleicht will Teddy ja auch mitspielen?“
„Auch ja“, der Junge packte gerade eine Ritterburg samt Zubehör aus.
Die Erwachsenen amüsierten sich über die beiden Jungen, die immer tiefer im Geschenkpapier versanken, jetzt fanden auch sie Zeit, ihre Geschenke untereinander auszutauschen.
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