von Kelly
Nach den Feiertagen trafen sich alle wieder in Hogwarts und planten das neue Halbjahr: Gabrielle setzte sich mit Imogen, Isabella und Helena zusammen und wertete die Zettel der Bücherkritiken aus. Zugleich erstellten sie eine Einkaufsliste über die neu anzuschaffenden Bücher an. Hier half ihnen die von Dudley besorgte Liste hinsichtlich der gerade erschienenen Bücher in der Muggelwelt.
Charlie und Dean besprachen den Unterrichtstoff, Bill und Fred erstellten Konzepte für ihren Unterricht und besprachen ihn mit Severus. Auch planten Dean, Seamus, Fred und Charlie die nächsten Sportaktivitäten.
Marie Luise und Doug halfen den Hauselfen die Vorräte aufzustocken. Hagrid und Becky holten die neuen Eulen ab und richteten die erweiterte Eulerei im Schlossturm ein. Zudem wurde es jetzt Zeit, eine Lehrkraft für die Kinder zu organisieren, doch bislang waren Lucius und Severus noch nicht fündig geworden, sie wussten auch noch gar nicht, wie sie eine suchen sollten. Schließlich wollten sie verhindern, dass einer der Weasleys sich einschlich.
Hermine nutzte die freie Zeit und widmete sich der Schreibarbeit im Büro. Die Rückstände der vergangenen Jahre waren immer noch nicht restlos erledigt, doch so langsam kam Grund in das Chaos und Hermine konnte anfangen, ein Archiv anzulegen. „Hallo“, hörte sie auf einmal eine Stimme aus dem Kaminfeuer, „hallo Mrs. Snape.“
„Hallo, Mr. Jefferson“, Hermine trat heran und begrüßte den amerikanischen Auror, „ich dachte, Sie sind in Amerika wegen der Wohnungsauflösung?“
„Bin ich auch gerade, ich wollte gerade meine Wohnung einer eventuellen Nachmieterin zeigen, da passiert ihren Kindern ein „Unfall“.“ Der Auror betonte dieses Wort grinsend. „Sie entschuldigte sich unter Tränen, ihren Söhnen würde so etwas öfters passieren.
Wir setzten uns dann zusammen und ich hab sie behutsam ausgefragt: Der Mann ist vor 5 Jahren verstorben, die Mutter selbst ist nicht-magisch. Sie und ihr Mann sind im Waisenhaus aufgewachsen, weitere Verwandtschaft ist nicht vorhanden.
Während des Gesprächs kam heraus, dass sie Grundschullehrerin ist und zudem fließend chinesisch und lateinisch spricht.“
Hermine begann zu strahlen. „Sekunde, Mr. Jefferson, ich informiere umgehend meinen Mann und seinen Cousin, dann können die sofort kommen.“
„Das dachte ich mir schon“, grinste der Auror und 10 Minuten später traten Severus Snape und Lucius Malfoy in Amerika aus den Flammen.
„Mrs. Brennan, darf ich Ihnen Prof. Snape und Lord Malfoy vorstellen? Prof. Snape leitet eine Schule in Schottland und Lord Malfoy ist der zuständige Schulminister.“
„Sehr erfreut“, Mrs. Brennan schien ziemlich verwirrt darüber zu sein, woher diese beiden Männer auf einmal kamen. Doch im Laufe der folgenden Unterhaltung entspannte sie sich etwas und vergaß diesen Umstand völlig.
Severus nahm diese Unterhaltung zum Anlass, Legilimentik anzuwenden und die Gedanken von Mrs. Brennan und ihren Kindern zu lesen. Doch er konnte nichts Verdächtiges feststellen.
„Mr. Jefferson erwähnte, dass Sie Grundschullehrerin sind?“
„Ja, ich hoffe, ich finde hier eine Anstellung. Alleinerziehende Mütter werden leider nicht gern genommen, jedenfalls nicht in Arizona, wo wir ursprünglich wohnten.“
„Wir könnten Ihnen eine Stelle anbieten, allerdings liegt die Schule in Schottland.“
„Mr. Jefferson erwähnte ja eben, dass Sie eine Schule leiten, Prof. Snape.“
„Ja, allerdings sind diese Schüler über das Grundschulalter hinaus. Es geht um die Kinder von Mr. Jefferson, meinem Cousin, einer Kollegin und von mir. Bislang gingen Lord Malfoys Kinder und mein Sohn in die örtliche Dorfschule, doch dort war ihre Sicherheit nicht mehr gewährleistet und wir würden es vorziehen, sie privat unterrichten zu lassen, zumal die Kinder mittlerweile erzählten, dass sie dort kaum was lernten, Stunden ausfielen. Sie nahmen sogar heimlich am Unterricht in meiner Schule teil.
Weitere Kinder werden im Laufe der Jahre dazu kommen – die Drillinge von Lord Malfoy sind drei Jahre alt und Kollegen haben ebenfalls zwei dreijährige Jungen. Dazu ist eine Kollegin schwanger mit Zwillingen und meine Frau erwartet im Mai ebenfalls Nachwuchs, außerdem hat Lord Malfoy eine Tochter, die einige Wochen alt ist.“
„Und weiterer Nachwuchs ist nicht ausgeschlossen“, ergänzte Lucius grinsend. „Sie werden also über etliche Jahre beschäftigt sein. Ihre Söhnen können ebenfalls am Unterricht teilnehmen und, sobald sie 11 Jahre alt sind, in den anderen Unterricht überwechseln.“
„Zudem wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn einige der Schüler bei Ihnen Nachhilfeunterricht im Englisch nehmen könnten – was ich da so in den Aufsätzen lese, lässt mir teilweise die Haare zu Berge stehen.“
„Und das ist kein Scherz?“
„Nein, Mrs. Brennan, das ist kein Scherz. Wir stellen Ihnen sogar eine eigene Wohnung im Schloss.“
„Oh ja, Mommy, sag zu. Du suchst doch schon so lange und nach Schottland wolltest Du doch immer schon mal“, der älteste Sohn mischte sich jetzt ein.
„Ja, aber was ist, wenn den Kindern dort ein Missgeschick passiert? Das wäre mir sehr peinlich.“
„Diese „Missgeschicke“ passieren alle Schüler von Hogwarts. Bei Hogwarts handelt es sich um eine besondere Schule“, erklärte Andrew Jefferson. „Um es genauer zu sagen, auch uns dreien sind solche Sachen passiert bevor wir zu Schule kamen. Allerdings ging ich in Salem zu Schule.“
„Was Mr. Jefferson Ihnen so schonend beibringen will ist, dass Ihre Söhne genauso wie wir Zauberer sind.“
„Zauberer?“
„Ja, die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei bildet junge Hexen und Zauberer ab dem 11. Lebensjahr aus, hilft ihnen, ihre magischen Fähigkeiten zu kontrollieren und gezielt einzusetzen“, Severus zog seinen Zauberstab und ließ seinen Patronus erscheinen, Mrs. Brennan zuckte zusammen. „Hallo Mia-Schatz, richtest Du bitte eine schöne Wohnung für Mrs. Brennan und ihre beiden Söhne her? Grüß mir Connor und ich liebe Dich, Raphael.“
Der silberne Wolf sprang davon. „Das ist eine sogenannte Patronus-Nachricht. Der Patronus ist der sogenannte Schutzpatron, der einem in Gefahrensituationen beisteht oder Nachrichten übermittelt. Meine Frau bekommt jetzt in einigen Minuten meine Botschaft.“
„Möchten Sie Bedenkzeit haben, Mrs. Brennan? Wir haben Sie ja etwas überfahren – nur wir suchen halt schon einige Wochen nach einer Lehrkraft“, Lucius beschwor Saft und Kaffee herauf und schenkte ein.
„Mein siebenjähriges Patenkind und meine sechsjährige Tochter sollten Anfang Dezember entführt werden aus der Schule. Sie konnten fliehen und landeten mit Hilfe eines magischen Transportmittels im Wald, der nicht ungefährlich ist, da dort gefährliche magische Wesen herumstreifen und der Wald für die Schüler generell verboten ist. Wir fanden sie dort am nächsten Tag in einer Höhle. Danach verboten wir ihnen den Schulbesuch, lassen sie eigentlich nicht mehr aus den Augen.“
„Ist Ihren Kindern etwas passiert?“
„Nein, sie waren nur etwas unterkühlt. Aber der Schreck saß tief. Bei Lady Malfoy setzten vorzeitig die Wehen ein und Miranda wurde einige Tage zu früh geboren. Zudem fanden wir die Kinder von Lord Malfoys Bruder Etienne, der gerade angegriffen wurde und konnten eingreifen. So gesehen hatte die Entführung auch was Gutes, doch wir wollen nichts mehr riskieren.“
„Aber ich bin ja nicht magisch veranlagt oder wie man das auch immer nennt“, warf Lorraine Brennan ein, „werden die Kinder mich überhaupt akzeptieren?“
„Ja, sofort. Unsere Deutschlehrerin Marie Luise Creevy und ihr Mann Douglas, der als Hausmeister arbeitet, sind ebenfalls nicht-magisch, ihre Söhne Colin und Dennis dagegen schon.“
„Und meine Drillinge hängen wie die Kletten an ihren Onkel Doug“, schmunzelte Lucius Malfoy, „die Zwerge trällern sogar schon deutsche Kinderlieder ohne zu merken, dass sie dadurch eine fremde Sprache erlernen.“
„Hogwarts hat dadurch nur gewonnen – wir hatten vorher einen Hausmeister, dessen Eltern Hexe und Zauberer waren, doch der selbst keine magische Fähigkeiten hatte. Filch führte ein sehr strenges Regiment, bespitzelte zusammen mit seiner Katze Mrs. Norris die Schüler und freute sich, wenn jemand bei ihm Strafarbeiten verrichten musste.
Mr. Creevy dagegen ist sehr beliebt und ein begeisterter Modellschiffbauer. Einige Jungen wurden davon schon angesteckt und sie bauen jetzt gemeinsam – gab ein paar hübsche Weihnachtsgeschenke für die Väter.“
„Prof. Snape wird den Schülern erklären, dass Sie erst seit einigen Tagen wissen, dass Ihre Söhne magisch veranlagt sind und dann werden die Ihnen helfen.“
„Sie können ja auch einige Unterrichtsstunden besuchen und erleben dann selbst, wozu Ihre Söhne irgendwann einmal fähig sind“, Severus Snape schenkte noch einmal nach. „Außerdem wären Sie zukünftig eine große Hilfe für Eltern, denen es ergeht wie Ihnen. Meine Schwiegereltern waren Zahnärzte und erfuhren erst als meine Frau 11 Jahre alt war davon, dass sie eine Hexe ist. Sie haben es sehr gut aufgenommen, aber wir haben auch schon von anderen Fällen gehört.
Der Wahlbruder meiner Frau wurde z.B. von seinen Verwandten misshandelt, weil er ein Zauberer ist – er musste dort leben, da seine Eltern umgebracht wurden, als er 15 Monate alt war. Bis er 11 Jahre alt war, war sein Schlafplatz und zudem sein „Kinderzimmer“ der Schrank unter der Treppe. Einige Eltern wären vielleicht auch erleichtertert, wenn Englisch auf dem Stundenplan stehen würde.“
Ich würde Ihnen 500 Galleonen als monatliches Gehalt anbieten, das wären …“, Severus dachte kurz nach, „3.571,58 US Dollar, dazu kämen freie Unterkunft und Logis sowie kein Schulgeld später für Ihre Söhne.“
„Wow, Mommy“, den Jungen blieb der Mund offen, „das ist viel mehr, als Du hier verdienen könntest. Und dort passieren allen diese Unfälle.“
„Wir haben doch hier niemanden mehr, Mommy“, der jüngste Sohn, Logan, lehnte sich an seine Mutter.
„Und Du weißt doch gar nicht, ob Du hier eine Anstellung findest“, warf Wyatt, der älteste Sohn ein.
Lorraine Brennan lachte: „Bei diesen Argumenten kann ich nicht nein sagen, ich würde sehr gerne zusagen. Welcher Flughafen liegt dann in der Nähe der Schule?“
„Keine Ahnung“, die drei Männer grinsten, „wir Zauberer haben unsere eigenen Reisearten. Wir nehmen Sie auch mit. Müssen Sie noch Ihre Sachen zusammenpacken?“
„Wir haben alles was wir besitzen draußen im Auto“, Lorraine Brennan senkte beschämt den Blick.
„Dann geht der Umzug umso schneller“, Severus lachte und zerzauste den Jungs die Haare, „wir haben übrigens genug Möbel in der Schule, da können Sie sich gern etwas aussuchen – sie stehen auf dem Dachboden herum und nehmen nur den Platz weg. Und was dann noch fehlt, besorgen wir. Dann sollten wir jetzt alles hereinbringen – wir legen einen Illusionszauber über alles, so dass das nicht auffällt, dass wir alles in die Wohnung bringen und dennoch zieht keiner ein.“
Die Jungs liefen schon los und Lucius musste sich sputen, um den Illusionszauber zu sprechen. Nach 10 Minuten war alles in der Wohnung und die Männer stellten fest, dass das Leben es mit der Familie Brennan nicht wirklich gut gemeint hatte. Viel Besitz hatten die drei nicht. Die Männer verkleinerten alles und streckten es zur großen Verwunderung der drei Brennans in die Tasche. „Unsere Umzüge sind sehr praktisch“, grinste Andrew Jefferson. „Ich hab auch schon die ganze Wohnungseinrichtung von meinem Sohn und von mir in der Tasche.“
„Cool“, Logan und Wyatt staunten.
„Jetzt müssen wir nur noch das Auto verkleinern.“
„Eigentlich lohnt sich das nicht mehr, wir hatten Glück, dass er uns den Weg von Arizona nach Kalifornien brachte.“
„Dann lassen wir es verschrotten und dann geht es los.“ Andrew Jefferson griff zum Telefon und rief einen Schrotthändler an.
Dieser kam auch 30 Minuten später und der Auror konnte noch 700 US Dollar für den Wagen raushandeln.
„Das hätte ich nie geschafft“, Lorraine Brennan strahlte und fiel ihm um den Hals.
„Gern geschehen, ich hab schließlich auch was davon, wenn Sie so schnell wie möglich mitkommen“, der Auror lachte und erwiderte leicht die Umarmung, „mein Sohn Sean ist eines der Kinder, das auf Unterricht wartet. Zumindest bis zum Sommer, dann darf er endlich mit dem Zauberunterricht anfangen genauso wie Logan.“
Es klingelte und ein weiterer potenzieller Nachmieter erschien. Andrew Jefferson zeigte dem Ehepaar schnell die Wohnung und sie wurden sich einig. Dann holten sie noch schnell die Genehmigung des Eigentümers ein und der Mietvertrag wurde unterschrieben. Andrew Jefferson versprach, die Schlüssel später beim Eigentümer in den Briefkasten einzuwerfen. Schließlich wollten sie noch den Kamin vom Flohnetzwerk trennen und nach Schottland reisen. Dass der Schlüssel auf magische Art und Weise in den Briefkasten gelangen würde, mussten sie ja nicht erzählen.
„So, ich glaub, wir haben alles“, Severus sah sich um.
„Mr. Jefferson nehmen Sie Mrs. Brennan mit, dann flohen Severus und ich mit den Jungen“, Lucius sah das Nicken des Aurors.
„Mrs. Brennan und ich bilden das Schlusslicht und ich hebe die Flohnetzverbindung auf“, bestätigte der Auror.
Severus nahm Logan an die Hand, trat in den Kamin und warf eine Handvoll Flohpulver „Hogwarts, Schulleiterbüro.“
„Wo sind sie hin?“ Mrs. Brennan war entsetzt.
„Sie reisen per Flohpulver nach Schottland – es tut nicht weh. Wir werden Ihnen demnächst mal das Apparieren zeigen, doch den meisten bekommt das anfangs nicht und es besteht die Gefahr sich zu splinten, wenn man nicht aufpasst“, erklärte Lucius, bevor er mit Wyatt in den Kamin trat. „Hogwarts, Schulleiterbüro.“
„Man muss beim Flohen nur darauf achten, dass man deutlich seinen Zielort nennt, ansonsten landet man im falschen Kamin.“ Der Auror sprach eine lateinische Formel und dann trat nahm er Mrs. Brennan an die Hand und zog sie in den Kamin. „Gleich sind wir in Schottland – es wird Ihnen dort gefallen. Die Leute sind sehr nett – wahrscheinlich werden wir schon von den Zwergen erwartet.“ Er zwinkerte und dann verschwanden auch sie.
„Wir haben neue Kinder, Onkel Andy“, posaunten Teddy und Charles-Henri, als der Auror und die neue Lehrerin im Kamin erschienen. „Onkel Luc und Onkel Sev haben sie mitgebracht.“
„Ich weiß“, Andrew Jefferson grinste, „Mrs. Brennan hier ist die Mutter von Logan und Wyatt.“
„Ach so“, die Jungen sahen enttäuscht aus.
„Herzlich willkommen auf Hogwarts“, Hermine trat lächelnd vor und begrüßte die neue Lehrkraft, „die Kinder werden sich freuen, dass sie endlich was vernünftiges lernen.“
„Vielen Dank“, mit so einem netten Empfang hatte Lorraine Brennen überhaupt nicht gerechnet.
„Was halten Sie davon, wenn wir uns erst einmal gemütlich zusammensetzen und Sie die Anderen kennenlernen? Ihre Wohnung wird gerade hergerichtet – ich habe eine Wohnung für Sie in einen der Türmen gefunden – da bekommen die Jungs jeder ihr eigenes Zimmer, dazu gibt es eine kleine Küche, ein schönes Wohnzimmer, ein Bad für die Jungen und ein Schlafzimmer mit anschließendem Bad, dazu ein kleines Arbeitszimmer für Sie. Marie Luise und Douglas Creevy haben ihre Wohnung ganz in der Nähe.“
„Das Ehepaar, das auch nicht zaubern, kann?“
„Ja genau. Aber glauben Sie mir, das fällt gar nicht auf – die Zwei kennen die Zaubersprüche schon fast besser als ihre Söhne, was aber auch daran liegt, dass sie sich alles erklären ließen, als Colin und Dennis hier zur Schule gingen.“
„Gibt es gleich was zu essen, Tante Mine?“
„Ja, Teddy, wir haben uns gedacht, wir grillen heute wieder einmal.“
„Oh ja super“, Charles-Henri hüpfte wie ein Flummi im Büro herum, „Onkel Doug grillt immer so lecker. Und Tante Malu macht dann wieder diesen leckeren Nudelsalat.“
„Dann los, wir wollen ja nicht, dass Ihr verhungert.“
Teddy und Charles-Henri schnappten sich Logan und Wyatt und zogen sie zur Schwimmhalle. „Die Kinder scheinen sich hier wohlzufühlen“, staunte Mrs. Brennan.
„Oh, ja – die zwei haben sich echt gesucht und gefunden“, grinste Lucius. „Sie sind die besten Freunde meiner Drillinge. In 8 Jahren mischen die fünf Hogwarts auf – wir vermuten sogar, dass Teddy und Charles-Henri Dauergäste im Direktorenbüro werden.“
Mrs. Brennan lachte leise: „Sind die Knirpse denn so schlimm?“
„Sie haben nur Flausen im Kopf, aber man kann ihnen nie böse sein, dafür sind sie einfach zu süß.“
Mittlerweile waren sie in der Schwimmhalle angekommen: „Wow“, staunte die neue Lehrerin, „und das ist für die Schüler?“
„Für die Schüler und das gesamte Lehrpersonal – die Schüler wissen, verschlechtern sich ihre Noten, werden die Hausaufgaben vernachlässigt, gibt es Schwimmhallenverbot. Wir haben hier unten auch noch andere Sportangebote, doch dafür gilt das gleiche – schlechte Leistungen – Sportverbot.“
„Und das wirkt?“
„Oh, und wie – die Erstklässler waren am ersten Tag schon am durchrechnen, da sie ja am Freitag nur 4 Stunden hätten, könnten sie ja da ihre restlichen Hausaufgaben machen und so das ganze Wochenende in der Schwimmhalle verbringen.“
„Guten Tag“, Connor kam angeflitzt, „ich bin Connor Joshua Granger-Snape. Freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Mrs. Brennan.“ Der Junge gab seiner neuen Lehrerin die Hand und verbeugte sich artig.
„Freut mich sehr, Dich kennenzulernen, Connor.“
„Das sind meine Freundinnen Morgana und Rebecca und meine Freunde Sean und Alessandro“, stellte Connor weiter vor. „Und da vorne sind noch die Drillinge Melissa, Cassandra und Melinda.“
Prof. Brennan begrüßte die Kinder und wurde danach den restlichen Anwesenden vorgestellt – Logan und Wyatt staunten nur so über die Schwimmhalle.
„Ihr könnt später noch schwimmen gehen“, Hermine drückte Connor auf einen Stuhl, „jetzt essen wir erst einmal. Mrs. Brennan läuft Euch nicht weg und Logan und Wyatt auch nicht – sie bleiben jetzt bei uns.“
„Und wann fängt der Unterricht an?“ Becky konnte es anscheinend nicht erwarten.
„Wenn das neue Schuljahr beginnt, Becky. Mrs. Brennan und ihre Söhne sollen sich erst einmal einleben und in Ruhe Hogwarts erkunden.“
„Mrs. Brennan soll auch erst einmal in Ruhe Eure bisherigen Schulbücher ansehen“, Severus verzog das Gesicht, er schien nichts von diesen zu halten.
„Ihnen gefallen die Bücher nicht, Prof. Snape?“ erkundigte sich die neue Lehrerin auch sofort.
„Nein, ehrlich gesagt nicht – ich hab sie mir mal vor einigen Tagen angesehen und find sie nicht sehr anspruchsvoll. Ich ärgere mich, dass ich das nicht schon vor Monaten tat.“
„Dann hätten wir Alec und Cassie nicht gefunden“, wandte Morgana leise ein.
„Ja, Du hast recht, Schätzchen“, Severus zog das Mädchen an sich.
„Wo sind eigentlich Fred, George, Harry, Bill, Charlie, Seamus und Dean“, wollte Hermine jetzt wissen.
„Die erkunden die Kammer des Schreckens“, Tracy band Teddy gerade ein Tuch um, „ich durfte nicht mitkommen.“
„Tante Tracy, Du musst doch auf die Babys aufpassen“, rief jetzt auch schon Connor.
„Connor, ich bin schwanger und nicht krank“, lachte diese fröhlich. „Außerdem haben wir doch schon das wichtigste erkundet, es geht jetzt nur noch darum, ob wir die Bibliothek und das Labor von Salazar Slytherin finden.“
„Aber der hat doch bestimmt Fallen eingebaut“, warf jetzt Sean ein. „So Fallgruben, falsche Gänge, Fallen die ausgelöst werden, wenn man irgendwo drankommt und dann regnet es Speere.“
„Ich glaub, Du liest zu viel Abenteuerromane, Sean“, sein Vater grinste.
„Ja, ich will doch auch Auror werden wie Du, da muss man so was doch wissen“, verteidigte sich sein Sohn.
„Ich hab noch nie Fallen mit Sperren erlebt und Fallgruben auch nicht.“
„Schade, ich dachte, Du schwingst Dich dann auch mit einem Seil dadrüber.“
„Ich glaube, ich sollte mit Tante Elle einmal sprechen, dass bestimmte Bücher für Dich tabu sind.“
„Daddy, nein, das kannst Du doch nicht machen“, jammerte Sean auch sofort, „Tante Elle bestellt doch extra neue Bücher für mich.“
Die Erwachsenen begannen zu lachen. „Du hast mich reingelegt, Dad. Das ist nicht nett.“ Sean grinste und umarmte seinen Vater.
„Ja, aber vielleicht solltest Du Dir einmal von Prof. Potter erzählen lassen, wie seine Aurorenausbildung aussah. Vielleicht überlegst Du es Dir auch noch einmal mit der Berufswahl.“
„Mal schauen, ich durfte gestern mit Prof. Snape einmal brauen – das hat mir fast noch mehr Spaß gemacht.“
„Wäre mir auch lieber, wenn Du so etwas als Berufswahl in Erwägung ziehst, Sean.“
Die Unterhaltung wurde unterbrochen, weil die Expeditionsteilnehmer eintrafen. Nach der Begrüßung von Mrs. Brennan und ihren Söhnen ließen sich diese nieder. „Hallo, Lea“, Charlie zog Helena in seine Arme. „Hattest Du ein paar schöne Stunden?“
„Mmh, ich hab unsere neue Küche ausprobiert und zusammen mit den Minis gebacken“, Helena strahlte, zwinkerte den Kindern verschwörerisch zu.
„Helena, höre ich da, Du hast gebacken?“ flötete Fred.
„Äh, ja, aber nur einen ganz kleinen Kuchen für Charlie. Tut mir leid Fred.“
„Ach, da kann man nichts machen“, Fred versuchte, nicht allzu enttäuscht auszusehen.
„Ich zeig ihn Dir mal, vielleicht tritt Charlie ja doch ein kleines Stückchen ab.“ Helena stand auf und verschwand. Nach 15 Minuten kam sie wieder und ließ eine gigantische Torte vor sich herschweben – Hogwarts in Kleinformat.
„Das nennst Du klein!“ George riss die Augen auf.
„Nun ja, es ist auf alle Fälle kleiner als das Original“, Helena lachte und stellte ihr Meisterwerk auf den Tisch. „Die Kekse sind von den Kindern.“
„Helena Elisabeth Black – Deine Schüchternheit ist also alles nur Fassade“, schimpfte Fred lachend.
„Nein, meine Kleine ist schüchtern, sogar extrem schüchtern“, Charlie gab Helena einen Kuss, „aber so langsam fühlt sie sich sicherer.“
„Schwesterchen, wir passen doch alle auf Dich auf“, Fred beugte sich vor und gab Helena einen Kuss auf die Wange. „Du gehörst Charlie und niemanden sonst.“
„Danke Fred.“
„Wir haben übrigens am 1. April Geburtstag, Helena.“
„Ich weiß, George“, grinste seine Schwägerin, „ich plane auch schon – in ein paar Tagen werde ich meine Ideen mit Charlie besprechen.“
„Und die Torte ist ganz allein für Onkel Charlie?“
„Nein, Becky“, Helena lachte, „ich wollte nur Onkel Fred etwas foppen. Ich hab auch noch einen Kuchen für Onkel Charlie, doch der ist in unserer Wohnung.“
„Tante Lea backt Drachi für Onkel Charlie“, Cassie krabbelte bei diesem auf den Schoß. „Nur für Onkel Charlie, sagt Tante Lea. Hier hab ich macht“, sie steckte Charlie einen Keks in den Mund.
„Hmm, lecker, Engelchen“, Charlie war begeistert und knuddelte das kleine Mädchen. „Danke, meine Schöne, ich freu mich schon auf meinen Kuchen.“ Und wieder bekam Helena einen Kuss. Lucius und Severus stellten grinsend fest, dass das Mädchen diesen sofort erwiderte und sich an Charlie lehnte. Ein Zeichen für sie, dass es bei Helena und Charlie keinesfalls bei einer Muss-Ehe bleiben würde.
„Dürfen wir beim nächsten Mal auch mit backen, Tante Helena?“
„Sicher, Mory. Was hältst Du davon, wenn wir später einmal überlegen, welche Kekse Ihr mögt.“
„Ich seh Dich schon mit den Knirpsen regelmäßig backen, Helena“, Bill nickte ihr zu. „Deine Kindergartenkinder werden sich jedenfalls niemals langweilen.“
„Das hoffe ich, Bill. Ich hätte mal eine Frage, Prof. Sn, äh, Severus: Ginge es, dass ich meine UTZ-Prüfung vorziehe? Ich weiß, dass es unter bestimmten Umständen vom Zaubereiministerium erlaubt wird. Ich könnte dann schon in einem Jahr den Kindergarten übernehmen.“
„Da würde aber der Stoff geballter auf Dich zukommen, Helena“, warnte der Direktor. „Charlie, was sagst Du dazu?“
„Wenn Lea ihren Abschluss vorziehen möchte, unterstütze ich sie selbstverständlich.“
„Danke Charlie, Du wärst dann auch nicht länger mit einem Schulmädchen verheiratet.“
„Ich mag mein Schulmädchen, Helena“, Charlie zwinkerte. „Aber nicht Deine Uniformen. Sobald der Unterricht vorbei ist, ziehst Du Dich bitte um.“
„Versprochen, Charlie.“
„Ich sehe keinen Hinderungsgrund, warum Du nicht vorziehen solltest, Helena. Du bringst exzellente Leistungen in Zaubertränke – meine Unterstützung hast Du. Ich werde Dich in den Unterrichtsstunden halt schon einmal die Tränke der 7. Klasse brauen lassen. Wie seht Ihr das?“ Severus wandte sich an die anderen Lehrer.
„Alte Runen kann Helena schon im Sommer beenden“, meinte Luna. „Ich hab eh das Gefühl, sie langweilt sich, weil sie den Stoff längst beherrscht. Ich hab ihr schon einige Male die Arbeiten der Abschlussklasse untergeschoben – und es war alles richtig.“
„Das gleiche ist bei Arithmantik“, bestätigte Septima Vektor.
„Und bei Latein, ich kann Helena eigentlich schon nichts mehr beibringen.“
„Astronomie könnte Helena ebenfalls schon im Sommer beenden“, erklärte Hannah.
„Und die restlichen Fächer schließt Du dann bis zum Jahresende ab, das bekommen wir schon hin. Du solltest Dir auf alle Fälle schon einmal die Bücher für den Abschlussjahrgang besorgen, Helena.“
„Vielen Dank, an Euch alle“, Helena war glücklich.
„Isabella – möchtest Du auch vorziehen?“
„Irgendwie schon, aber irgendwie auch nicht“, lachte die Angesprochene. „Ich bin nicht so gut wie Helena und eigentlich möchte ich auch nichts verpassen. Andererseits könnte ich zusammen mit Helena lernen und früher hier aushelfen. Denn weniger wird die Arbeit hier bestimmt nicht.“
„Nein, wir sind immer noch nicht mit den Rückständen im Büro fertig, obwohl wir schon gut aufgeholt haben“, Hermine reichte den Brotkorb herum. „Der Vorteil ist allerdings, ich kann die Minis mitnehmen.“
„Und wir helfen Tante Mine ganz doll“, Charles-Henri knabberte schon an einem Würstchen.
„Ja, meine beiden Helferlein möchte ich nicht missen“, Hermine lächelten den beiden Jungs zu.
„Und im Mai dürfen wir auch auf die Zwillinge und Jason aufpassen, wir sind ja schon groß.“
„Wir machen es uns dann ganz gemütlich, Teddy-Maus.“
Lorraine Brennan entspannte sich immer mehr – hätte sie nicht gewusst, dass der Großteil Hexen und Zauberer am Tisch waren, hätte sie es niemals vermutet. Alle waren nett zu ihren Söhnen und zu ihr und es ging alles ganz entspannt zu.
„Könnte ich es denn schaffen, wenn ich vorziehe?“ Isabella sah ihre Lehrer fragend an.
„Sicher, bei Dir sind es ja auch weniger Fächer, denn Du hast ja Arithmantik und Alte Runen nicht belegt, Wahrsagen haben wir nicht mehr.“
„Fred, was meinst Du?“ Isabella sah ihren Mann an.
Dieser hob die Hände: „Ich hab noch nicht einmal einen Abschluss und darf dennoch unterrichten. Es ist Deine Entscheidung, Izzy: Für Helena wäre es schön, wenn Ihr zusammen lernen könntet und Deine Einfälle bei den Scherzartikeln sind einmalig. Ich würde Dich aber auch verstehen, wenn Du denen Abschluss erst in 1 ½ Jahren machen möchtest und einfach nur das Schülerleben genießen möchtest.“
„Tja, Mr. Black, dann gewöhn Dich schon einmal daran, dass Deine Frau in ca. einem Jahr ihren UTZ-Abschluss hat.“
„Ich bin gespannt, ob unsere Nichten und Neffen es einmal Fred vorhalten, dass er ja keinen Abschluss besitzt, wenn er ihnen vorhält, wie wichtig es ist, sich schon zeitig auf die UTZ-Prüfungen vorzubereiten“, flüsterte Charlie Helena zu.
„Was gibt es da kichern, Helena“, Fred hatte anscheinend Ohren wie ein Luchs.
„Ach nichts, Fred. Charlie hat mir nur gerade etwas erzählt“, Helena hatte Mühe zu sprechen vor lauter Lachen.
„So, so, dann will ich das jetzt mal so gelten lassen, Schwesterchen.“
„Der Kuchen ist einmalig, Mrs. Black“, lobte Mrs. Brennan das Backwerk, „wo haben Sie so gut backen gelernt, wenn man fragen darf.“
„Bei den Hauselfen unserer Großmutter – sie ist der Meinung, ein Mädchen muss gut kochen und backen können, ansonsten ist sie wertlos für die Ehe.“
„Ich lasse trotzdem schon Wasser anbrennen, obwohl Helena und ich die gleiche Großmutter besitzen“, lachte Isabella. „Liegt aber auch daran, dass ich rebellischer bin als meine Cousine.“
„Das war mein Stichwort“, Andrew Jefferson stand auf. „Ich brauche noch eine Locke von Dir, Helena, und von Dir, Isabella.“
„Ist, ist es morgen soweit?“ Helena wurde blass. Charlie zog sie vorsichtshalber auf seinen Schoß und drückte ihren Kopf an sich.
„Ja, Helena. Morgen sorgen wir dafür, dass dieser Timpton Geschichte ist. Schließlich sollt Ihr doch Eure restliche Schulzeit genießen. Dann kannst Du auch bald mit Deinem Mann nach Hogsmeade laufen oder in die Winkelgasse einkaufen. Dann bist Du und Isabella frei.“
„Schöner Gedanke“, Isabella strahlte. „Fred, dann können wir auch mal zu Zonkos.“
Severus stöhnte gespielt: „Eure Kinder werden garantiert schlimmer als James und Sirius.“
„Charles-Henri und Teddy würden jetzt sagen, nicht schlimmer, sondern genauso“, lachte George.
„Ja“, Teddy schmiss sich in die Brust, „wir werden genauso wie Onkel Fred und Onkel George oder Grandpa James und Onkel Siri.“
Charlie prustete los: „Stellt Euch vor, Isabella und Fred bekommen zwei Mädchen, die den Rumtreibern Konkurrenz machen.“
„Wäre mal was anderes“, lästerte Bill.
Charlie ließ sich eine Schere geben und schnitt Helena behutsam eine Strähne ab, Fred verfuhr genauso bei Isabella.
„Ich danke“, der Auror verabschiedete sich jetzt endgültig. „Sean, benimm Dich bitte – ich möchte keine Klagen von Prof. Snape und Mrs. Snape hören.“
„Versprochen. Pass auf Dich auf, Daddy.“
„Mach ich.“ Der Auror verschwand.
„Wollt Ihr Logan und Wyatt nicht einmal die Schwimmhalle zeigen und noch eine Runde schwimmen gehen?“ schlug Hermine vor.
„Minis, wollen wir auch gehen?“ Helena stand auf und sofort sprang Cassie auf und ergriff ihre Hand.
„Tante Lea, schwimmen?“
„Ja Häschen, wir gehen auch plantschen.“ Helena verschwand mit den Kindern und auch Hermine, Tracy, Narzissa und Isabella schlossen sich ihnen an.
Kaum waren sie außer Hörweite, weihten die Zurückgebliebenen Mrs. Brennan in die Geschehnisse der vergangenen Wochen ein.
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