von Kelly
Ich bedanke mich bei alle Kommis und bei Alana Slytherin, der besten Beta der Welt
Maggie hat mir übrigens eine gute Begründung geliefert, warum minderjährige Mädchen (Beispiel Tracy) nicht gegen ihren Willen verheiratet werden können, volljährige dagegen schon, die gefällt mir besser als, das was ich geschrieben habe:
Also Tracy stammt ja aus alten, sehr konservativen schwarzmagischen Familien, die sich nicht nur nach dem Reinblüterkodex richten, sondern daneben auch ihre eigenen Familiengesetze haben.
Eines dieser Familiengesetze in Tracys Familie besagt, dass das Familienoberhaupt weibliche Familienmitglieder „zu ihrem Schutz“ und zum „Schutz“ der Familie verheiraten kann.
„Charlie, Du hast schlecht geträumt, wach bitte auf“, Helenas Stimme klang ängstlich.“
„Lea, ist etwas passiert?“
„Du hast geschrien, Charlie.“
„Ich war wieder in dieser Höhle“, erinnerte sich Charlie und rieb sich die Augen. „Tut mir leid, dass ich Dich geweckt habe.“
„Das macht doch nichts, Charlie. Soll ich Dir einen Kakao holen?“ Helena strich leicht über seine Wange. „Du bist ganz nass geschwitzt. Geh schnell duschen, ich bezieh Dein Bett neu.“
„Mach Dir bitte keine Arbeite, Lea. Ich mach dass schon.“ Charlie schaute auf die Uhr: „2 Uhr, geh bitte ins Bett, Du hast heute Schule.“
„Du auch, Charlie. Du siehst völlig geschafft aus.“ Helena überlegte einen Moment. „Komm mit.“ Sie trat an den Schrank und nahm frische Wäsche heraus, zog Charlie anschließend ins Bad. „Danach kommst Du in mein Zimmer, ich warte auf Dich.“
Charlie kam gar nicht zum widersprechen, Helena war zu schnell verschwunden. Er zuckte müde mit den Schultern und erfrischte sich schnell. Dann betrat er das Zimmer seiner Frau. Die Bettdecke war schon für ihn zurückgeschlagen. „Komm, Charlie, lass uns noch ein paar Stunden schlafen“, Helena sah Charlie müde an. „Trink Deinen Kakao.“
„Bist Du sicher?“
„Hmm“, Helena schlief schon halb, „ganz sicher.“
Charlie legte sich neben Helena, trank seinen Kakao und schloss dann die Augen. „Schlaf gut, Benedict“, murmelte Helena schon im Halbschlaf.
„Schlaf gut, Lea.“
Stunden später wachten sie auf, Helena lag jetzt eng an ihn gekuschelt. „Geht es Dir gut, Charlie?“
„Danke, Lea. Dank Dir konnte ich noch einige Stunden schlafen, normalerweise ...“, er brach ab.
„Das freut mich“, Helena strahlte. „Wir müssen uns beeilen, nicht, dass Du uns Punkte abziehst, weil wir zu spät zum Frühstück kommen.“
„Wahrscheinlich wundert sich jeder, warum ich Dir Punkte zu sprechen, ohne Begründung“, Charlie schmunzelte.
Helena kicherte fröhlich. „Kann passieren, Charlie, und Izzy wird mich löchern, warum, weswegen, weshalb. Aber ich werde es ihr nicht verrate.“
Hand in Hand liefen sie eine halbe Stunde später zum Frühstück, galant rückte Charlie Helena den Stuhl zurecht. „Danke Prof. Black.“
„Du siezt Deinen Mann jetzt schon?“ wunderte sich Isabella.
„Ja, dann kann ich mich schon einmal daran gewöhnen und nenn ihn nicht aus Versehen Charlie während des Unterrichts. Vor einigen Tagen hab ich mich so gefreut, als Charlie uns das Drachenbaby zeigte, dass ich ihm einen Kuss auf die Wange gab“, bekannte Helena mit hochrotem Kopf.
„Helena, das ist in Ordnung“, Severus grinste, „glaub mir, wäre Mia noch meine Schülerin würde ich auch auf gelegentliche Küsse vor den Schülern bestehen. Du bist Charlies Frau, Du darfst das.“
Helena strahlte und Charlie bekam einen Kuss. „Danke Mrs. Black, darauf werde ich jetzt öfters bestehen.“
„Charlie“, sanft rüttelte Helena ihn an der Schulter, „Charlie, wach auf, Du hast wieder schlecht geträumt.“
„Tschuldige, hab ich Dich schon wieder geweckt. Wie spät ist es?“
„Fast 2 Uhr, Charlie.“ Helena befühlte das Bettzeug und den Schlafanzug, stellte aufatmend fest, dass alles trocken war.
„Ich hasse diese Träume, aber der Schlaftrank macht leider abhängig nach einiger Zeit. Da muss ich wohl durch und Du leider auch. Ich sollte mir wohl angewöhnen, einen Silencio über das Zimmer zu legen.“
„Das ist nicht so schlimm“, beteuerte Helena, „die Hauptsache ist Du kannst irgendwann wieder durchschlafen. Und bitte verzichte auf den Silencio – mir ist es lieber, wenn ich merke, wenn es Dir nicht gut geht“, sie gähnte.
„Komm Lea, diesmal krabbelst Du zu mir ins Bett.“ Charlie hob die Bettdecke an.
Helena kam dem sofort nach und kuschelte sich zu Recht. „Schlaf gut, Benedict.“
„Schlaf gut, kleine Lea.“
Einige Stunden später wachte Charlie gut erholt auf und stellte fest, dass Helena sich in seine Arme kuschelte. „Morgen Lea“, er streichelte ihre Wange.
„Morgen Benedict, wie spät ist es?“
„11.00 Uhr, wir haben das Frühstück verpasst, zum Glück ist heute Samstag.“
„Dann bestell uns doch das Frühstück und dann würde ich gern den restlichen Tag mit meinem Mann in der Schwimmhalle verbringen.“
„Euer Wunsch ist mir Befehl, Mrs. Black“, Charlie schmunzelte.
„Dafür wird Molly mich auch hassen, stimmt's?“
„Ja, dafür erst recht – eine Sechzehnjährige kommandiert den Drachenzähmer herum.“
„Ich hab aber auch ein Talent, mich bei meiner Schwiegermutter unbeliebt zu machen“, Helena kicherte fröhlich und setzte sich auf.
„Und Du wirst immer besser, das sollten wir später unserer Familie erzählen.“
Charlie sah Helena beim Spielen mit den Kindern zu. „Was überlegst Du Charlie?“ Severus und Harry setzten sich zu ihm.
„Ich wecke durch meine Alpträume fast jede Nacht Helena“, begann dieser. „Doch meine Lea scheint dies nicht zu stören. Sie redet mit mir, bringt mir einen Kakao, vergewissert sich, dass das Bettzeug oder ich nicht nassgeschwitzt bin. Anschließend krabbelt sie zu mir ins Bett oder lädt mich in ihr Bett ein und kuschelt sich an. Und dann kann ich noch bis zum Wecken schlafen. Etwas, was ich sonst nie konnte.“
„Und jetzt überlegst Du, ob Du Deine Lea bitten solltest, ganz zu Dir zu ziehen“, schmunzelte Severus.
„Hm, erraten. Darf ich fragen, wie es bei Euch war?“
„Mia und ich teilen uns das Zimmer seit den Flitterwochen gleich nach der Hochzeit. Mia meinte, ich könnte doch nicht zulassen, dass sie in der ungewohnten Umgebung Angst bekommt“, schmunzelte Severus. „Seitdem schläft sie jede Nacht in meinen Armen, alles andere sind wir langsam angegangen, wobei Mia das Tempo bestimmte. Wie es weiterging, kannst Du Dir ja ausrechnen, immerhin kommt unser Baby im Mai auf die Welt.“
„Tracy und ich sind nach der Hochzeit, besser gesagt der Hochzeit von Mine und Sev für 2 Wochen in einen Freizeitpark gefahren. Wir gingen tanzen, sammelten Idee, unterhielten uns. Tracy war anfangs wie Deine Lea – allerdings wurde sie von ihrer Mutter zudem noch geschlagen. Tracy ist so begeisterungsfähig – sie freut sich über jede Kleinigkeit, ganz anders als Ginny. Bei ihr musste es immer das teuerste sein, meine Tracy freut sich schon über eine einzelne Blume oder über eine Haarspange.
Tracy regte sich furchtbar darüber auf, als ich mich weigerte, mir den Rücken von ihr eincremen zu lassen wegen der vielen Narben. Sie riss mir die Sonnencreme aus der Hand und meinte, sie wäre nicht wie die anderen Frauen, diese sollten gefällst ihre Finger von mir lassen, denn ich wäre ihr Mann.“
Severus und Charlie lachten. „Tolles Mädchen.“
„An dem Abend, als Teddy zu uns kam, überließ sie dem Jungen ihr Zimmer. Meinen Vorschlag, auf dem Sofa zu schlafen, lehnte sie ab, gestand mir, es würde stimmen, dass sie mich lieb haben würde. Allerdings wollte sie nicht, dass wir es langsam angehen lassen und dort weitermachen, wo wir in Florida aufhörten. Sie wäre jetzt Mutter eines dreijährigen Jungen und würde sich mit Dates und Küssen nicht mehr zufrieden geben. Sie wolle das volle Programm, würde sich auf unser erstes Baby freuen.
Frag Deine Lea, ob sie nicht ganz zu Dir ziehen will, wahrscheinlich wirst Du überrascht sein.“
„So wie Du es schilderst, krabbelt Helena freiwillig zu Dir ins Bett“, schmunzelte Severus.
„Also darum hat Helena keine Alpträume mehr“, Isabella und Fred waren unbemerkt zu ihnen gestoßen.
„Was für Alpträume?“ Charlie sah Isabella alarmiert an.
„Unsere Großmutter sperrte Helena immer in den dunklen Keller, wenn ihre Eltern nicht da waren. Dort gab es Spinnen, Ratten, Kröten und Mäuse – Helena hasst diese Tiere, fürchtet sich vor ihnen. Zudem ärgerte Großmutter sie und sorgte für Geräusche im Keller. Sie drohte ihr, sollte sie ihren Eltern etwas davon erzählen, würde sie dafür sorgen, dass diesen etwas passiert. Dann würde sie bei jeder Kleinigkeit im Keller landen, müsste dort sogar schlafen. Helena sagte einmal, das erste Mal musste sie in den Keller mit 4 Jahren. Ihre Eltern waren bei Bekannten zu Besuch und zwar den ganzen Tag.“
„Und Lea war die ganze Zeit im Keller“, Charlie lief vor Wut rot an im Gesicht. „Und woher weißt Du, dass Deine Cousine keine Alpträume mehr hat?“
„Vor einigen Tagen erkundigte ich mich, wie es mit den Alpträumen aussieht. Helena schreit zwar nicht im Schlaf, sondern fährt einfach erschreckt hoch. Manchmal stündlich. Helena strahlte und meinte, sie hätte keine mehr. Mehr wollte sie nicht verraten.“ Isabella grinste: „Jetzt weiß ich ja auch warum es keine schlechten Träume mehr gibt: Sie kuschelt sich in Deine Arme und Du beschützt sie in der Nacht.“
„Wir beschützen uns anscheinend beide“, Charlie lachte. „Dafür wird Molly sie noch mehr hassen. Lea grinste vorhin und meinte, sie hätte halt ein Talent dafür, sich bei ihrer Schwiegermutter unbeliebt zu machen.“
„Helena ist aufgeblüht, seit Eurer Hochzeit, man merkt, dass sie sich wohlfühlt. Sie lacht viel und erzählt viel mehr. Danke Charlie, das vergesse ich Dir nie“, Isabella umarmte ihren Schwager kurz.
„Dann werde ich jetzt mal mit meiner Frau sprechen“, Charlie verabschiedete sich und ging zu Helena und den Kindern. Mit einiger Mühe gelang es ihm, diese loszueisen – die Kinder wollten sie gar nicht gehen lassen.“
„Ich glaube nicht, dass es bei zwei Kinder bei Charlie und Helena bleibt“, Fred grinste und handelte sich für diese Bemerkung einen Klaps seiner Frau ein. „Ist doch wahr, Izzy, schau Dir doch einmal an, wie lieb Helena zu den Kindern ist, Cassie hängt wie eine Klette an ihrer Tante Lena und Mel und Lissy sind nicht viel besser. Seien wir doch mal ehrlich, Helena ist die geborene Mutter – sie blüht richtig auf, wenn sie mit den Kindern zusammen ist.“
„Das sehe ich genauso“, Severus nickte, „Helena ist seid der ersten Klasse eine exzellente Schülerin – sie wird ihren vorgezogenen UTZ-Abschluss mit Leichtigkeit schaffen, genauso wie Du, Isabella. Doch Helena wird viel glücklicher sein, wenn sie ihr erstes Baby in den Armen hält anstatt ihr Abschlusszeugnis. Normalerweise würde ich Charlie ermahnen, nichts zu überstürzen, doch Helena wird sowohl Schule als auch Baby oder Schwangerschaft nebeneinander auf die Reihe bekommen.“
„Du meinst, es wird ihr die letzte Sicherheit geben, dass sie niemals von Charlie weg muss, endlich wieder ein Zuhause hat?“ Isabella sah ihren Direktor an.
„Ja, das meine ich. Das arme Mädchen – wie kann eine Großmutter so grausam sein, die könnten wir mit Tracys Mutter auf einer Stufe stellen. Die passen wirklich gut zusammen.
Helena überreichte mir übrigens vor einigen Tagen die komplette Planung des Kindergartens einschließlich Inventar und was sie den Kindern alles beibringen will. Ich weiß dass unsere Kinder bei ihr gut aufgehoben sind – Mia wird beruhigt lernen und mich im Unterricht vertreten können.“
Alle sahen zu Helena hin, die jetzt die Hand ihres Mannes ergriff und sich lachend ins Wasser ziehen ließ.
„Du wolltest mich sprechen, Charlie?“ Helena und Charlie hatten es sich auf einen Reifen gemütlich gemacht und ließen sich durch den Wasserkanal treiben.
„Ich wollte Dir einen Vorschlag machen“, begann dieser vorsichtig. „Was hältst Du davon, wenn Du ganz zu mir ins Zimmer ziehst. Wir haben ja schon festgestellt, dass ich keine Alpträume bekommen, wenn Du bei mir schläfst. Ich würde Dich somit auch nicht länger jede Nacht wecken. Und gegen Deine Alpträume hilft meine Nähe anscheinend ja auch.“
„Hat, hat Isabella Dir dies verraten?“
„Ja, sei mir nicht böse – ich holte mir vorhin einen Rat bei Severus und Harry, wann ihre Frauen zu ihnen zogen. Isabella und Fred stießen dazu und Deine Cousine bzw. Deine neue Schwester“, Charlie zwinkerte, „meinte, jetzt wüsste sie ja, warum Du keine Alpträume mehr hättest.“
Helena errötete. „Ehrlich gesagt graut es mir jeden Abend ins Bett zu gehen, ich horche sozusagen, wann Dein Alptraum beginnt, um zu Dir zu kommen.“
Charlie seufzte: „Ich seh schon, wir zwei müssen uns angewöhnen, noch mehr miteinander zu reden. Dann lass uns später Deine Sachen in meinen, unseren Schrank legen und dann schlafen wir heute die erste Nacht gemeinsam durch. Kein Horchen an der Wand mehr, Lea, versprochen?“
„Versprochen“, Helena lachte, weil einige Schüler sie nass spritzten. „Lass mich raten, dafür wird Molly mich auch hassen?“
„Sie wird Dich für einiges hassen“, schmunzelte Charlie. „Ich hab immer gesagt, ich wolle keine Kinder, warum auch, genug Geschwister, die für Nachwuchs, für Enkelkinder sorgen können, sind schließlich vorhanden. Bei Dir sind wir schon bei zwei und glaub mir, ich werde darauf bestehen, dass man Deinen Bauch jeweils deutlich sieht, stolz erzählen, dass Du schwanger bist.“
Helena kicherte, verlegen war sie gar nicht, auch zu ihrer eigenen Verwunderung. „Dann müssen wir aber auch Deine Mom besuchen, Charlie, oder ihr zumindest ein Foto schicken. Im Moment geht das ja leider noch nicht, aber eins von unseren Hochzeitsfotos sollten wir ihr bei nächster Gelegenheit zukommen lassen.“
„Eine sehr gute Idee, Lea, ich bin auch dafür, dass wir unsere Osterferien ab sofort als Flitterwochen deklarieren, egal ob sie es werden oder nicht.“
„Und schicken Deiner Mom eine Karte mit Urlaubsgrüßen. Hast Du eigentlich wirklich so viele Freundinnen gehabt, wie man sich erzählt?“
Charlie sah Helena prüfend an, wollte sie dies wirklich wissen? Anscheinend schon. „Ja, da waren so einige, allerdings waren es nicht ganz so viele, wie man mir andichtet. Mit einigen war ich nur essen – nur wegen Molly wurde „mehr“ daraus. Wenn Du möchtest, klär ich das auf.“
„Nein, mir ist es lieber, wenn jeder – vor allem meine Schwiegermutter – denkt, dass eine kleine Slytherin den wilden Drachenbändiger zähmte. Außerdem ist das doch Vergangenheit, oder?“ Jetzt schlich sich leichte Unsicherheit in Helenas Stimme.
„Ich nehme meinen Treueschwur sehr ernst, Helena, Du bist die einzige Frau in meinen Leben seit unserer Trauung. Du bist jetzt meine Freundin und alles was uns noch einfällt. Ich hatte jetzt über 3 ½ Jahre nichts mit einer Frau, also kann ich auch noch warten. Ich werde die Zeit nutzen und ausgiebig um meine Frau werben: Mrs. Black, geben Sie mir die Ehre, mich morgen nach Hogsmeade zu begleiten zu einem netten Einkaufsbummel und anschließenden Teetrinken bei Madam Puddifoot's?“
„Mr. Black, ich fühle mich geehrt über diese Einladung und nehme sie gerne an. Aber ist Dir Madam Puddifoot's nicht zu fluffig?“
„Schon, aber ich weiß doch, dass das Café Mädchen gefällt, wenn sie ein Date haben.“
„Ich hatte noch nie eins“, gestand Helena, „Großmutter bläute uns immer ein, dass sich das nicht gehört. Isabella war dies egal.“
„Dir aber nicht“, Charlie seufzte. „Auch wenn Du es schon weißt: Ab sofort ist Deine Großmutter Vergangenheit – ich bin Dein Vormund und ich bestehe auf sehr viele Dates mit meiner Frau.“
„Großmutter wird Dich hassen“, Helena legte ihren Kopf an Charlies Schulter. „Sie warnte Isabella und mich vor „Typen“ wie Fred und Dich. Ihr wärt nicht gut für Mädchen, könntet nicht treu sein, würdet Mädchen schwängern und sie dann sitzen lassen. Ihr würdet alles tun, nur um Euren Spaß zu haben.
Sie wurde einmal ziemlich böse, als sie bemerkte, dass ich mir ein Bild von Dir, Bill und den Zwillingen im Tagespropheten ansah. Ich meinte zu Isabella, Du würdest gut aussehen, Deine blauen Augen würden einen regelrecht anlachen. Ich landete dafür für den restlichen Tag im Keller.“
Charlie sah Helena verblüfft an, die ihn anstrahlte. „Mrs. Black – und damit rücken Sie erst jetzt heraus?“ Charlie lenkte ihren Reifen ans Ufer und zog Helena hinter sich her in einen abgelegenen Winkel, sicherte ihn mit einem Zauber, zauberte eine breite Liege herbei.
„Hat sich nicht vorher ergeben, Charlie.“
„Du findet mich also gutaussehend“, Charlie lächelte Helena an, zog sie auf die Liege, so dass er auf sie herunter sehen konnte.
„Mmh.“
„Mrs. Black – Sie stehen also auf Rothaarige mit blauen Augen?“
Helena war puterrot im Gesicht, doch sie sah Charlie direkt in die Augen. „Wenn dieser Rothaarige dazu noch lange Locken hat und Charles Benedikt heißt, ja.“
Charlie lächelte seine Frau an, sozusagen ihr ganz privates Lächeln. Es störte sie anscheinend nicht, wie nah Charlie ihr war. Dann verschloss er ihre Lippen mit den seinen, freute sich, dass der Kuss sofort von Helena erwidert wurde, ja sie schlang sogar ihre Arme um ihn und zog ihn näher.
Nach einigen Minuten lösten sie sich voneinander, schwer atmend. „So einen Kuss möchte ich jetzt regelmäßig, Lea, mindestens zweimal am Tag – am Morgen und vor dem Einschlafen.“
Helena antwortete nicht, sie strahlte dafür, sie strahlte so eine Glückseligkeit aus, dass Charlie nicht anders konnte, als sie erneut zu küssen. Seine Hand lag dabei auf ihrem Bauch, streichelten ihn vorsichtig.
„Möchtest Du in den Osterferien …“
„Flitterwochen“, unterbrach Helena ihn lachend.
„Möchtest Du in den Flitterwochen auf unserer Insel jemanden mitnehmen damit Du Dich wohler fühlst. Izzy und Fred vielleicht?“
„Nein, ich fühl mich wohl bei Dir, außerdem möchte ich den Urlaub mit Dir allein genießen, Benedict.“ Helena klang sehr bestimmt, „Oder möchtest Du in unseren Flitterwochen Gesellschaft von unseren Geschwister haben? Die Insel ist auch nicht sehr groß.“
„Wenn Du dann glücklicher bist oder es Dir ein Gefühl der Sicherheit gibt, dann ja. Anderenfalls möchte ich auch lieber mit Dir alleine sein.“
„Dann Mr. Black ist die Sache geklärt.“
„Mrs. Black“, Charlie schnurrte richtig, er merkte sofort, dass Helena davon eine Gänsehaut bekam, „Mrs. Charles Benedikt Black, gestatten Sie mir die Bemerkung, dass ich mich auf diese Flitterwochen freue, egal wie sie ausfallen werden.“ Er knabberte vorsichtig an Helenas Lippe herum. „Vielleicht gestattest Du mir ja dann, Dich zu verführen.“
Helena wusste gar nicht, wie ihr geschah, unangenehm war es auf keinen Fall. „Richtige Flitterwochen?“ flüsterte sie schließlich mit kaum hörbarer Stimme.
„Wenn das Dein Wunsch ist.“
Helena überlegte kurz, was ihr sehr schwer fiel. Charlie küsste gerade ihren Hals, seine Hand lag immer noch streichend auf ihrem Bauch.
„Ja, ist es“, war schließlich ihre Antwort. Ihre Hand streichelte mittlerweile durch Charlies Haare. „Ich mag Dich, Benedict, sehr sogar.“
Charlie strahlte und verschloss erneut Helenas Mund mit dem seinen. Doch diesmal war sein Kuss fordernder, seine Zunge stupste schließlich gegen ihre Lippen, bat um Einlass. Helena war so überrascht, dass sie dem prompt nachkam. Charlie nutzte dies sofort aus und ließ seine Zunge den fremden Mund erkunden. Dabei achtete er darauf, Helena nicht zu überfordern oder gar zu verschrecken.
„Danke, Engelchen. Ich mag Dich auch, sehr sogar. Ich werde alles daran setzen, dass bald niemand mehr ahnen kann, dass unsere Ehe eigentlich ein Geschäft war.“
„Das, das gefällt mir.“ Helena atmete tief durch. „Du, Benedict?“
„Ja, Lea?“
„Ich, ich hab einen Wunsch, leider einen sehr großen.“
Charlie schmunzelte und stahl sich den nächsten Kuss. „Lass hören, Engelchen, und dann entscheide ich, ob er zu groß ist, um ihn Dir zu erfüllen.“
„Ich, ich möchte gern, ich würde gern, ich würde gern später ein oder zwei Kinder adoptieren. Kindern, denen es nicht gut geht, denen ein Zuhause fehlt.“
„So wie uns beiden, “ Charlie lächelte und küsste Helena erneut, „Dein Wunsch ist bereits erfüllt, Engelchen. Aber ich sehe es nicht als Wunsch, sondern Vorschlag. Ein Vorschlag, der mir sehr gut gefällt. Was wünscht Du Dir noch – wir sind ja jetzt bei drei oder vier Kindern.“
Helena errötete: „Am liebsten würde ich Molly beweisen, dass ich sieben Kinder besser erziehen kann als sie, dass ich ihnen mehr Liebe schenken kann.“
Charlie lachte, Tränen liefen über seine Wangen. „Meine kleine Lea, Du hast es faustdick hinter den Ohren, meine kleine süße Slytherin. Außerdem weiß ich auch so, dass Du besser sieben Kinder oder sogar mehr Kinder erziehen und versorgen kannst als Molly. Du wirst ihnen auch mehr Liebe und Zuneigung schenken.“ Seine Hand fuhr wieder über Helenas Bauch. „Meine Unterstützung hast Du, Lea, allerdings unter der Bedingung, dass unsere sieben Kids mindestens zweisprachig aufwachsen.“
„Dreisprachig bitte, mit meinen Eltern hab ich oft französisch gesprochen.“
Die nächsten Minuten verliefen schweigend, aber nicht, weil ihnen der Gesprächsstoff ausgegangen war, sondern weil sie anderweitig beschäftigt waren. Erst als sie keine Luft mehr bekamen, trennten sich ihre Lippen. „Dann brauchen wir als nächstes ein Häuschen für uns, Lea. Mir gefällt es hier sehr gut, aber die künftigen Weihnachtsfeste möchte ich mit Dir und unserer Rasselbande in unserem eigenen Haus verbringen, dazu einige Wochenende und sonstigen Ferien.“
„Dad hat von seinem Vater ein Haus in Wales geerbt, genauer gesagt ein Haus auf einer Insel in der Irischen See“, berichtete Helena leise. „Großmutter war deshalb ziemlich sauer, vor allem, da Dad sich weigerte, ihr dieses zu überschreiben. Zudem hatte Großmutter einen Vormund für Dad bestellt, der dessen Erbe verwaltete bis er 25 Jahre alt war. Sie kam also nicht an die Erbschaft heran.“
„Das sollten wir uns einmal ansehen. Kennst Du das Haus?“
„Nein, ich war leider nie dort, Großmutter verhinderte es immer.“
„Was hältst Du von folgendem Vorschlag: Wir sehen uns das Ganze nächstes Wochenende in Ruhe an, sichten den Zustand und entscheiden dann vor Ort ob wir unser neues Zuhause gefunden haben.“
Helena strahlte und gab Charlie nun ihrerseits einen Kuss. „Gefällt mir – ich hab in unserer Wohnung einige Bilder von dem Haus und der Insel. Die können wir uns später einmal gemeinsam ansehen.“
„Gleich, nachdem wir Deine Kleidung in unseren Schrank eingeräumt haben.“
Am Samstag gleich nach dem Frühstück machten sie sich auf nach Wales. Charlie hatte ihnen einen Portschlüssel organisiert, der sie direkt auf die kleine Insel brachte. Sie war wirklich nur klein – das bezaubernde Cottage lag genau in der Mitte auf einen Hügel und man konnte von dort alles überblicken. Rings herum war Wasser. Um das Cottage gab es einen kleinen Garten, im Moment zwar völlig verwildert, doch man konnte dennoch erkennen, dass dort einmal Blumen blühten. Es gab sogar einen kleinen Gemüse- und einen Steingarten.
„Charlie, sieh mal“, Helena strahlte und zog ihren Mann hinter sich her. „Ein kleiner Gartenteich.“
Charlie lächelte, Helena war einfach zu begeistern. „Und hier wäre ein idealer Platz für eine Bank, Lea.“ Charlie wies auf die Hauswand. „Von dort können wir aufs Meer sehen.“
„Das hört sich gut an. Dazu ein kleines Tischchen – und hier könnten wir kleine Laternen aufstellen so wie in der Schwimmhalle.“
„Kleine Romantikerin“, Charlie schmunzelte. „Wir zwei sitzen dann abends vor unserem Cottage, sehen in den Sternenhimmel und hören in der Ferne das Meer rauschen.“
„Wer ist hier jetzt der Romantiker“, Helena lachte leise. „Lass uns hineingehen.“
Drinnen lag der Staub zentimeterhoch – es war halt schon Jahre lang niemand mehr hier gewesen. „Das bekommen wir schnell hin“, Helena klang optimistisch. „Tracy und Mine haben mir die entsprechenden Zauber gezeigt. Und da ich verheiratet bin, darf ich in Deiner Gegenwart auch schon zaubern.“ Helena freute sich sichtbar und legte auch zugleich los, während Charlie alle Fenster öffnete. Nach einer halben Stunde war der Staub und der Schmutz verschwunden und sie streiften in aller Ruhe durch das Cottage.
„Gemütlich“, Charlie sah sich um. „Etwas frische Farbe an den Wänden, neue Möbel, Vorhänge und Gardinen und schon steht unserem Urlaub hier nichts mehr im Wege.“
„Und etwas Geschirr brauchen wir“, stellte Helena nach einer Überprüfung der Schränke fest. „Einen Teil kann man noch gebrauchen.“
„Ich werde mal eben die Insel mit Schutzzaubern sichern“, erklärte Charlie während Helena eifrig aufschrieb, was sie brauchten. „Bill hat mir einige verraten, die nur die besten Fluchzauberer brechen können. Zudem legen wir die gesamte Insel unter den Fidelius-Zauber. Dann können weder Deine Großmutter noch Molly, Arthur, Ginny und Ronny-Spätzchen hierher.“
Helena atmete auf. „Danke. Ich hatte etwas Sorge. Ich möchte ungern hierher kommen und die haben sich hier eingenistet.“
„Das würde mich noch fehlen“, Charlie schüttelte sich gespielt und seine Frau kicherte. „Das ist unser Heim und hier kommt nur jemand her, den wir einladen, Lea.“
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