von queenie
Schlag auf Schlag
Ich kam nach meiner unvergesslichen Auseinandersetzung mit Snape natürlich zu spät, unser kleines Intermezzo hatte doch länger gedauert, als ich erwartet hatte.
Ich schmunzelte, wenn ich an sein perplexes Gesicht dachte als er vor mir zurückgeschreckt war, da war seine Maske eindeutig verrutscht. Ich genoss es und wusste, ich konnte von diesem Mann einfach nicht die Finger lassen. Es reizte mich, ihn zu ärgern und mein Stolz ließ es nicht zu, ihn denken zu lassen, er könnte sich mir geistig aufzwingen, da erwachte so was von mein Widerstandsgeist und mein Kampfwille und es gefiel mir, mit ihm die Klingen zu kreuzen. Angst hatte ich keine und auch seine versteckte Drohung, das Geschehene zu wiederholen, schreckte mich nicht, da ich nun sagen konnte; und wenn schon. Ich hatte es einmal ertragen und stand nun hocherhobenen Hauptes hier, das würde jedes Mal wieder so passieren, ja, mein lieber Snape, da würdest du dir was anderes einfallen lassen müssen, um mich noch aus der Reserve zu locken.
Und so erreichte ich leicht gehetzt das Spiel und setzte mich neben Harry auf die überlaufene und überfüllte Tribüne von Gryffindor. Er hob zwar fragend die Braue, aber ich schüttelte nur den Kopf und er zuckte die Schultern. Wir sahen, wie Ron das erste Tor von Ravenclaw kassierte und Harry versuchte, seine Mimik nicht zu ändern und die Enttäuschung herauszuhalten, als uns etwas an unseren Schultern berührte und wir drehten uns um, auf dass wir in Hagrids, seit diesem Jahr in allen Farben des Regenbogens erstrahlendes, Gesicht blickten.
Er sah schrecklich aus, in seinem dicken, grauen, borstigen Mantel und mit den strohigen, rauen, braunen mit einzelnen, weißen Strähnen durchzogenen Haaren und dem buschigen, das halbe Gesicht verdeckenden Bart, wirkte er wie etwas sehr Gefährliches und Böses. Und nicht wie der gutmütige, leicht schusselige Hagrid, der er war.
Er bedeutete uns, ihm unauffällig zu folgen und wir warfen Ron, der auf seinem Besen tapfer darum kämpfte, keinen Quaffel durch sein Tor zu lassen, einen letzten, unsicheren Blick zu und stiegen die Treppen der luftig hohen Tribüne hinab.
Wir gingen zügig und schweigend auf den Verbotenen Wald zu. Und in Anbetracht dessen, dass der Wald verboten war, hielt ich mich ganz schön oft in ihm auf, schoss es mir erheitert in den Sinn. Wir, Harry und ich, folgten Hagrid über den steinigen und durch Wurzeln schwer zugänglichen Weg immer weiter, immer tiefer in den, trotz der Sonnenstrahlen, sehr diffus erscheinenden Wald.
Er begann, als wir die Grenze des Waldes hinter uns gelassen hatten und nun vor Lauschern keine Angst mehr haben mussten, zu erzählen, wie er Firenze vor seiner Herde rettete, weil diese ihn als „Verräter“ fast zu Tode getrampelt hätten.
Wir zeigten uns zutiefst bestürzt über die unnachgiebige Art der Zentauren, als er weiter ausführte:
„Ich brauche eure Hilfe, wisst ihr? Ich werde sicher bald gefeuert.“ Diese Einsicht seinerseits ließ uns schicksalsergeben nicken. Wir waren so schon erstaunt, dass er so lange durchgehalten hatte.
Er meinte traurig: „Die Umbridge hängt mir das mit den Nifflern an. Sie hat ein paar Mal welche in ihrem Büro gefunden und meint nun, ich wär das gewesen.“
Niffler waren wirklich tolle Tiere. Kleine, flaumige, schwarze Wühltiere mit langen Schnauzen, spartenartigen Vorderpfoten, die an einen Maulwurf erinnerten. Sehr putzig, aber auch nervige Biester. Denn sie konnten absolut nicht aufhören zu graben, da waren sie mit Begeisterung dabei und brachten sogar ganze Häuser zum Einsturz. Wir wussten, Hagrid hatte ihr die Niffler nicht untergeschoben, sondern Schüler aller Häuser. Immer mal wieder einen, da die Gute mit ihrem ganzen glitzernden Nippes das perfekte Opfer dieser Tierchen und ihr entsetzliches Gekreische einfach zu herrlich war, wenn es durch die Gänge Hogwarts hallte.
„Was immer es ist, Hagrid, du kannst auf unsere Hilfe zählen!“, sprach Harry voreilig und mir gingen die Augen über, ich überlegte seitdem ernsthaft, ihn zu würgen und seinen Schädel dabei ab und zu an einen Baum zu schlagen, damit mal Leben in die eindeutig toten Hirnzellen kam. Denn das, was da auf uns zukam, konnte, so wie ich Hagrid kannte, nicht gut sein, wenn es so weit in dem magischen Wald verborgen war.
Wir liefen immer weiter, so tief war bisher bei meinen Ausflügen noch nicht einmal ich vorgedrungen, der Wald wurde noch dunkler, fast kein Lichtstrahl schaffte es noch durch das dichte Geäst. Wenn ich mich bei so einer bedeutungsschwangeren Atmosphäre ängstigen würde, wäre jetzt der ideale Zeitpunkt, nur das tat ich nicht, ich sah eher mit leuchtenden Augen durch die Gegend, da ich, wie gesagt, diesen Teil des Waldes noch nicht kannte und somit hatte ich schon einige interessante Pflanzen und auch kleine Tierwesen entdeckt, die mein reges Interesse weckten.
Nun erzählte Hagrid, warum er so lange am Anfang des Jahres gebraucht hatte um zurückzukehren und woher er seine Verletzungen hatte. Mich traf fast der Hirnschlag, als er zugab einen Riesen mitgebracht zu haben. Der Riese hatte gar nicht mit ihm kommen wollen und er präsentierte uns diesen stolz als seinen Halbbruder, als wir auf eine kleine Lichtung kamen und dort einen etwa fünf Meter großen, oder wohl für einen Riesen klein geratenen, Mann erblickten. Sein Anblick war abstoßend und selbst mir glitt der Mund über Hagrids Beschränktheit weit auf, Entschuldigung! Das musste mal gesagt werden, der hatte gar nicht mitkommen wollen und das sah man Hagrids Gesicht auch deutlich an.
„Hagrid, wie konntest du, was soll das?“, fuhr ich ihn aufgebracht an.
Dieser erklärte sich in seiner gewohnt einfältigen Art: „Och, Hermione, die anderen Riesen haben Grawp wegen seiner Größe gehänselt. Er ist doch ein Riese und trotzdem so klein, weißt du. Sie haben ihn schikaniert. Und er ist halt mein Bruder, das musst du doch verstehen.“
Hagrid sah uns traurig, bittend an. Das war Hagrids weltbewegender Grund, einen nicht zu kontrollierenden Riesen in den Verbotenen Wald gebracht zu haben? Dachte Hagrid auch nach, oder war sein großer Kopf nur schmückendes, unnützes Beiwerk?
Grawp war einfach hässlich, schockierend hässlich und hatte einen überproportional großen, kugelrunden Kopf, auf dem, neben seinen grünen Locken, ein einzelnes Ohr saß. Hilfe, Riesen waren echt nicht schön, seine schlammfarbenen Augen waren extrem klein. Er holte erbärmlich schwer und laut durch seine platte und unförmige Nase Luft. Sein Mund war schief und wenn er diesen öffnete um unverständliche Laute auszustoßen, sah man seine wenigen Zähne, die einfach ekelerregend waren, sie waren gelblich und einfach grotesk, riesengroß und schief in seinem Mund.
Ich, wir konnten ihn nur geschockt anstarren, wie kam Hagrid auf solche abstruse Ideen? Und Harry, dieser Idiot, hatte schon zugesagt. Ich funkelte ihn wütend an und er kratzte sich verlegen am Kopf, dabei zuckte er zu mir entschuldigend mit den Schultern. Er erkannte wohl sein übereiltes Handeln.
„Hagrid!“, rief ich aufgebracht. „Du kannst doch keinen Riesen im Wald ansiedeln!“
Er meinte dann entschuldigend und auch stolz: „Der Kleine bemüht sich doch schon, sich einzuleben und er kann sogar schon ein paar Worte und sogar seine Manieren haben sich gebessert!“
Ich fuchtelte aufgebracht vor meinem Gesicht herum und rief: „Und was denkst du, macht er mit uns? Sollen wir uns so zu Brei hauen lassen, wie du dir dein Gesicht?“, Seine Platzwunden, Blutergrüße und andere Verletzungen, die er als harmlos bezeichnete, hatten wir ja noch sehr gut vor Augen.
Da rief er auch schon seinen Bruder zu sich und machte auf uns aufmerksam, stellte uns als Harry und „Hermi“ vor, ich war kurz davor im Kreis zu hüpfen und bemerkte aus den Augenwinkeln, dass sich Harry gerade gefährlich ein Lachen verbiss und unterdrückt erbebte, sehr witzig! Sein Name wurde ja nicht verunglimpft.
Als Grawp uns, diese winzigen Besucher, bemerkte, setzte er sich urplötzlich in Bewegung und es war als würde eine Dampfwalze auf uns zu walzen und wir nahmen unsere Beine in die Hand und brachten uns hinter dem Stamm eines besonders dicken und großen Baumes in Sicherheit, während Hagrid versuchte, die überschäumende Freude seines Bruders du dämpfen.
Als dieser dann auf dem Boden saß, wurden wir ihm nochmal vorgestellt und die Sabberfäden flossen ihm dabei aus seinem nur halbgeschlossenen Mund. Ich verzog schmerzlich angeekelt mein Gesicht, Göttchen, tat ich mir leid. So gingen wir nach ein paar Minuten des Anstarrens und machten uns völlig fassungslos auf den Heimweg. Wir konnten über Hagrids Bitte nur den Kopf schütteln, wie sollten wir diesen Riesen kontrollieren? Und ich hätte mich am liebsten bei Harry bedankt, in dem ich ihm eine geknallt hätte, voreilig, viel zu voreilig.
Wir gingen immer noch durch den Wald, als wir lautes Hufgetrappel hinter uns hören konnten. Der Waldboden vibrierte leicht unter unseren Füßen, als wir bemerkten, dass wir urplötzlich umzingelt waren und Hagrid leicht unruhig wurde, als sichtbar wurde, dass eine große Gruppe von Zentauren uns umstellt hatte. Ihre Waffen hielten sie drohend im Anschlag und zielten damit auf uns. Mit ihren Bögen und Pfeilen vermittelten sie einen wilden, ungebärdigen Eindruck.
Ich blieb ganz ruhig, denn ich fand diese Halbpferde immer wieder beeindruckend, sie in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten war spannend, als ein brünetter, langhaariger Mann mit einem kastanienbraunen Pferdekörper aus der Reihe vortrat und begann, Hagrid ruhig, aber respektgebietend in seiner ganzen Haltung entgegenzutreten.
„Hagrid, du weißt, dass du, nachdem du dich in unsere Angelegenheiten eingemischt hast, nicht mehr in „unserem“ Wald willkommen bist. Wir werden ab jetzt alle Menschen angreifen, die hier eindringen! Wir werden heute nochmal eine Ausnahme machen, da du Fohlen dabei hast, aber denke daran, dies gilt nur für heute!“, verkündete dieser hochtrabend.
„Magorian, ich bitte dich…“, meinte Hagrid begütigend, wurde aber wütend von einem wild aussehenden, schwarzen Zentaur mit Rappenkörper brüsk unterbrochen, der anscheinend sein hitziges Temperament nur schwer unterdrücken konnte, da er immer wieder aufstieg und mit seinen Hufen scharrte.
„Du hast gar nichts zu bitten, Hagrid! Hast du uns nicht auch diesen riesigen Eindringling vor die Nase gesetzt, nach dem Gesetz müssten wir viel härtere Maßnahmen…“, ätzte dieser Zentaur böse.
„Schweig still, Bane, noch bin immer noch ich der Herdenführer… und nun sage ich, geht und kehrt nicht mehr wieder!“, beschied Magorian bestimmt, wandte sich entschlossen ab und trabte von dannen. Während Bane zornig schnaubte wie ein wütendes Pferd, das er war, danach galoppierte er rasch davon, auf dass die Erde unter seinen wütend gesetzten Hufschritten aufwirbelte und hoch durch die Luft flog.
„Wow, Hagrid, die sind wohl nicht wirklich gut auf dich zu sprechen!“, meinte Harry sehr trocken, war aber erstaunlich ruhig geblieben, während der Bedrohung durch die Herde.
Aber auch ich, da ich durch das Wissen aus meinen so heiß geliebten Büchern wusste, dass wir beide nicht wirklich in Gefahr gewesen waren und hatte dabei auch gleich vorsorglich den Zauberstab stecken lassen, denn reizen wollte ich die Herde lieber nicht. Aber beeindruckend waren diese Mischwesen schon. Ich könnte die Schönheit ihrer Körper stundenlang betrachten, der Übergang des menschlichen Oberkörpers in den stämmigen Unterkörper des Pferdes war faszinierend.
Wir konnten miterleben, wie Hagrid der davonreitenden Herde mit einem traurigen und wehmütigen Blick hinterher sah und sich dann seufzend abwandte und nur noch meinte, es wären halt schwierige Zeiten, so ganz ohne Dumbledore, was mich verstimmt den Mund zusammenpressen ließ, dass Hagrid aber auch Dumbledore so hörig sein musste.
Schon am Waldrand, wo wir uns trennten und Hagrid deprimiert zu seiner Hütte schlurfte, konnten wir ausmachen, dass das Quidditchspiel zu Ende war und rechneten mit dem Schlimmsten. Aber als wir uns näherten vernahmen wir, dass wir, die Gryffindors, sangen und sie hatten das Spottlied, das sich die Slytherins hatten einfallen lassen um Ron zu verhöhnen, umgedichtet und feierten Ron frenetisch. Was bei Harry, trotz der tiefen Sorge in seinen Augen, ein freudestrahlendes Lächeln auf seine Züge zauberte.
Als wir uns schlussendlich nach dem langen Spaziergang sehr hungrig zum Abendessen begaben und sich die Gryffindors selig in den siegestrunkenen Armen lagen, wurden Harry und ich von einigen gefragt, wo wir gewesen waren. Wir flüchteten uns in unsere Lüge, dass auch wir mal die Gunst der Stunde für Zweisamkeit nutzen mussten und dass dies somit privat sei.
Was waren wir doch für Lügner, aber besser als zuzugeben, dass wir im Wald auf einen zu kleinen, aber noch immer viel zu großen Riesen und eine wütende Zentaurenherde gestoßen waren und somit wieder einmal die Schulregeln gebrochen hatten. Harry beeindruckte mich von Tag zu Tag mehr, ich war so stolz, wie er inzwischen log ohne rot zu werden, das war doch mal der richtige Weg.
Kurz bevor wir uns zurückzogen, raunte mir Harry zu, dass er morgen in Ruhe Ron von Grawp, er sprach den Namen sehr verzagt aus, erzählen würde und ich nickte dankbar.
Als wir im Verlauf des nächsten Tages die Flure, die immer noch eher Mooren glichen, entlanggingen und dies sich immer mehr zu einem Slalomlauf entwickelte, flüsterte mir Harry zu, dass er Ron noch nichts erzählt habe, da dieser noch immer ganz benommen sei von seinem Erfolg und er ihm nicht die Stimmung mit dieser doch schockierenden Eröffnung verderben wolle.
Ja, Unwissenheit konnte so schön und auch erstrebenswert sein!
„Na, dann hoffe ich, dass er, wenn gleich die Beratungsgespräche stattfinden, wieder zu sich findet, sonst hat die Kröte gleich was um an ihm rumzumeckern!“, hörte mir nur Harry zu, denn Ron zeigte eine wahrlich nicht anwesende Mimik und wirkte sehr verklärt.
Ich drehte mich um und bemerkte, dass Daphne alleine an einem Sumpf im hinteren Teil des Ganges verzweifelt kämpfte, da sie mit ihrem Fuß am Rand eingesunken war und krampfhaft versuchte freizukommen, sie aber anscheinend gestolpert war und dabei ihre Tasche, in der wohl ihr Stab war, verloren hatte und diese war weit von ihr weggerutscht.
Leute, wie konnte man so nachlässig mit seinen Verteidigungswaffen sein? Dies fragte ich mich dann doch mal verzweifelt. Aber ich wollte diese Chance für Harry nicht ungenützt verstreichen lassen, die Twins würden mich lynchen, sollten sie erfahren, dass ich solche Begebenheiten nicht ausnützte. Sie war alleine, ohne Anhang, also der perfekte Moment und so zupfte ich Harry an seinem Umhang.
„Pssst“, meinte ich leise und zeigte in die andere Richtung, zum Ende des langen Flurs und konnte erkennen, dass er rasch verstand, wer da in Not war und genau wie ich erwartete, erwachte der Ritter in ihm, welcher der holden Maid zur Hilfe eilte.
Ich sah ihn auffordernd an, doch er warf Rons Rücken einen zweifelnden Blick zu und ich nickte verstehend, trat neben Ron, hakte mich bei unserem Quidditchhelden ein und bat:
„Ron, könntest du mir auf dem Weg noch einmal ganz genau erzählen, wie der Knoten bei dir geplatzt ist und du den ersten Quaffel so erfolgreich abgewehrt hast?“, und schon war die Mission erfüllt und ich machte in Rons Rücken eine wegscheuchende Geste zu unserem Retter, der, als Ron und ich die Treppen herabstiegen, schon zu Daphne geeilt war und ihr ritterlich half, was mich befriedigt lächeln ließ, ich war gespannt, wie sich das entwickelte.
Ich konnte noch beobachten, wie er ihr galant die Hand reichte und sie ihn mit überwältigtem und sehr überrumpeltem Gesicht vom Boden aus ansah und dann…, dann war leider die blöde Wand dazwischen.
Und Ron legte inbrünstig los und erzählte mir das ganze Spiel, in aller Ausführlichkeit und ich dachte mir gerade die Strafe für Harry aus, wenn er wieder auftauchte, dass ich so etwas für ihn auf mich nahm. Mann, da hüpfte ich doch glatt lieber mit Snape in die Kiste, das war wenigstens nicht langweilig, da bevorzugte ich doch auch den dazugehörigen Schmerz.
Als ich daran dachte, während Ron von seiner Heldentat schwärmte, wie ich gestern wieder Snape gereizt hatte, grinste ich leicht wenn ich an seine zusammengesunkene Gestalt dachte, ich setzte dem Guten ganz schön zu und das Einzige was ich fühlte war Befriedigung.
Als Harry dann mit leicht roten Ohren beim Mittagessen erschien.
„Und wie war´s, hast du sie retten können?“, fragte ich leutselig und gutgelaunt aber sehr leise.
„Ja und ich war gar nicht so bescheuert wie sonst, ich konnte reden!“, zierte ein fettes Grinsen sein Gesicht und seine Augen funkelten strahlend.
„Harry, du warst unserer Sprache schon immer mächtig!“, wandte ich nüchtern ein und nahm einen Löffel der Suppe.
„Nein, so meinte ich das gar nicht, Hermione, sie hat wirklich Hilfe gebraucht und da ging es mir ganz leicht und natürlich von der Hand, ihr zu helfen und mit ihr zu reden, wenn ich so versucht hätte sie anzusprechen, wie damals Cho, hätte ich das bestimmt wieder verbockt!“, erkannte er klar und richtig seine Defizite. Respekt, Mister Potter, gratulierte ich ihm stumm zu seiner Selbsteinschätzung.
„Du bist halt der typische Retter, ist bestimmt ein Syndrom!“, zog ich ihn auf und lachte laut.
„Ähm, von was redet ihr? ... Ach, auch egal… Harry, Dean wollte, dass ich ihm das Fall-Manöver nochmal vormache, denkst du, wir können heute Abend auf das Feld, wie lange meinst du gehen die Gespräche?“, wollte ein wichtiger und aufgeregter Ron wissen.
„Ähm, ich denk, nicht lang, ich hab jetzt gleich, Hermione auch und du gleich nach mir, soweit ich mich an den Plan erinnere, den du mir heut in der Früh gezeigt hast!“, schaute Harry ihn scharf nachdenkend an.
„War alles richtig, Harry!“, meinte ich zu ihm, trank einen Schluck Wasser und nahm noch einen Happen von meiner Suppe, während sich alles ganz wunderbar entwickelte.
Und so gingen wir im großen Pulk zu den Zimmern, die für die Interviews vorbereitet worden waren und ich fragte Harry weiter aus:
„Da wir ja so nett von Ron unterbrochen worden sind, wie ist die Kleine? Warum war sie alleine, die Schlangen haben doch sonst immer so einen Sammeltrieb?“, hakte ich mich nun bei ihm auf der linken Seite unter.
„Oh, sie hatte noch was in der Bücherei nachgeschlagen und die anderen wollten nicht warten, typisch Slytherin eben, aber sie ist nett, schüchtern und scheu, aber nicht so verschämt wie Cho und bei weitem nicht so aggressiv wie Ginny. Sie war zuerst total überrascht, dass ich ihr helfen wollte, hat dann aber meine Hand ohne Berührungsängste genommen und mir dabei ein nettes Lächeln geschenkt. Ich meine, ich bin Potter! Harry Potter, die hassen mich alle und sie lächelt und fasst mich an! Sie meinte, sie würde sich freuen…“, hauchte er fassungslos und drehte seine rechte helfende Hand im Licht.
„Also hat dir der erste Kontakt gefallen?“, forschte ich.
„Ja, unglaublich, aber wahr. Sie ist süß, so nah noch viel hübscher!“, ich lachte schallend und klopfte auf sein Herz „Na, klopft das da schneller oder hier?“, und legte meine Hand auf seinen Bauch.
„Verrats keinem aber ich glaub, beides!“, lächelte er schüchtern. Die tiefschwarzen Augen, die uns aus der Dunkelheit eines verborgenen Ganges beobachteten, bemerkte ich nicht, auch nicht wie diese sich ärgerlich verengten, als ich Harrys Körper so vertraut berührte.
Als wir auch schon in unsere Kabinen traten und ich mich Flitwick gegenübersah und ich ihm vorspielte, über eine Karriere im Ministerium oder als Heilerin nachzudenken, dank Snape fühlte ich, die Lüge überzeugend verkaufen zu können. Wobei mir zu meinem Erstaunen Flitwick vom Heilen abriet und er meinte, mein analytischer, strategischer Verstand wäre in der Politik besser aufgehoben, da er dachte, ich würde nicht die Geduld und das Mitgefühl für meine Patienten über lange Zeit aufrechterhalten können. Ich dachte, ich würde mich gleich wegschmeißen vor Lachen. Ich meine, der kleine Professor war gut und so gewitzt und hatte wohl ein bisschen hinter meine Fassade gesehen, Hut ab, das hatte bis jetzt nicht einmal McGonagall geschafft.
So verließ ich erheitert das Berufsvorbereitungsgespräch und gesellte mich zu Ron, der darauf wartete, seinen Platz mit Harry zu tauschen, bei dem es anscheinend länger dauerte, dafür durfte ich mir Lavs schmachtenden Blick antun, der an Rons Lippen hing, was dieser in vollen Zügen genoss.
Als Draco aus seiner Kabine mit einem mürrischen Ausdruck kam, anscheinend hatte er sein Gespräch nicht bei Snape gehabt, sonst wäre das eine kurze, „Onkel“, „Ja, mein Patensohn“-Geschichte geworden, die schnell beendet gewesen wäre, so sah er aber nur absolut genervt aus und ich blinzelte ihn erheitert an, als er mich rüde anfuhr:
„Was grinst du so blöd, Mudblood?“, baute er sich regelrecht aggressiv vor mir auf, was mich mir amüsiert auf die Zunge beißen ließ um nicht lauthals zu lachen, denn auch Dracos Augen zeigten mir einen amüsierten Touch, aber es sorgte dafür, dass Ron sich sofort zu uns umwandte und zu meiner unnötigen Rettung schritt.
„Halt den Mund, Malfoy, sonst sollte man ihn dir mal mit Seife auswaschen!“ Lav sah ihn ängstlich aber über Rons Mut auch ganz verklärt an.
„Ron, es war doch nichts, beruhige dich, ich fühle mich nicht beleidigt… hätte mich nur interessiert was ihm von wem auch immer… geraten wurde, so wie er ausgesehen hat vielleicht Auror!“, zuckte ich die Schultern und kicherte dann hämisch, da er sich, wie ich mich selbst, dann gleich in Askaban einsperren könnte und kostete mein Amüsement auf Dracos Kosten aus.
„Sehr witzig, Mudblood, pass auf was du sagst und nur zu deiner Information, was diese dicke Kräutertante da erzählt, ist so was von unter meiner Würde, als hätte ich das als Malfoy nötig… und anders als du, Wiesel, kann ich machen was ich will!“, kam es sehr gehässig von Draco und er fletschte seine Zähne. Dabei lieferte er mir gekonnt die gewünschte Information, Sprout also, gut, die war auch nicht meine Lieblingslehrerin, ich sage nur, Pflanzen und Tod gehörten bei mir unweigerlich zusammen, so verzog ich meinen Mund widerwillig.
„Jetzt bin ich neugierig, was war… der Vorschlag?“, fragte ich wirklich, ganz ehrlich interessiert und hoffte, er würde mir die weiteren Infos großzügig geben.
„Sie meinte, ich soll professioneller Quidditchspieler werden, wo denkt die hin?“, spuckte er aufgebracht und Ron sah vollkommen überfahren aus und nun trat Blaise, mir ein zartes Lächeln schenkend, lässig an Draco heran und fragte interessiert:
„Und was ist daran so schlimm?“, und zeigte sein unverschämt attraktives Grinsen.
„Ich bitte dich, Malfoys machen so was doch nicht für Geld, wenn dann kaufe ich ein Quidditchteam, jeder in der Zauberwelt weiß, dass ich der Erbe meines Vaters bin und seine Geschäfte übernehmen werde!“, schaute er hochmütig in die Runde und man sah Ron an, dass dieser nicht verstand, was schlimm daran war, den Traum, den er hatte zu leben.
Und ich? Nun ich lachte immer noch und versuchte so gut es ging, dies hinter einem Hustenanfall zu verbergen und Blaise schenkte mir einen Blick, der so viel aussagte wie: Du versagst gerade ein bisschen in deinem Bestreben, meine Gute.
Aber es war doch zu komisch. Ich meine, ich wusste, Draco hatte Sprout noch nie gemocht und Quidditch mochte er zwar, aber eigentlich nur zum Spaß. Seit Harry ihn Jahr um Jahr schlug, hatte sich seine Leidenschaft dafür deutlich abgekühlt. Malfoys beliebten nur Dingen, in denen sie erstklassig waren treu zu bleiben und diesen zu frönen, alles andere schoben sie gerne von sich und bei Quidditch war dies so. Ich denke, ohne Harry hätte die Sache anders ausgesehen aber so war Sprouts Vorschlag ein Schlag ins Gesicht für Draco, da er nie gegen Harry gewonnen hatte!
Mein armer düpierter Draco.
„Und was ist bei dir, Mudblood, was wurde dir empfohlen?“, zeigte er mir ein höhnisches Grinsen, aber war auch neugierig. Ich liebte es, mit ihm zu spielen. Es war sehr anregend, sich so zu unterhalten, unter den Augen unserer Freunde.
„Obwohl wenn ich so überlege, solche wie du können nur eins werden…!“, setzte er provokant nach und grinste mich fies und anmaßend an, als seine Augen doppeldeutig über meinen Körper wanderten. Er schien seinen Ärger an mir abreagieren zu wollen, ich hatte nichts dagegen, da ich wusste, die Story mit Flitwick, dem Heilen und dem Ministerium würde er erheiternd finden und mir wieder sagen, dass man damit sah, dass die Kleinsten nicht die Dümmsten waren.
„Nimm das sofort zurück!“, brüllte nun ein knallroter Ron und wollte sich sofort auf Draco stürzen. Dieser lächelte nur ein überhebliches Grinsen, mit vor der Brust verschränkten Armen und Blaise verzog leidend das Gesicht. Und bevor Ron Draco erreichte, traten auch noch seine beiden Schatten, ich beliebe ja immer noch Dick und Doof zu sagen, neben Draco und ich setzte vor, packte Rons Arm grob und stoppte seinen Angriff plötzlich und dies ließ Ron leicht stolpern und so schüttelte ich bestimmt den Kopf, als sein hitziger Blick zu mir flog.
„Hab ich was gesagt, Blaise? Ich denke, da sind die Gedanken von dem Wiesel hier mit ihm durchgegangen, was willst du mir unterstellen, Wiesel, dass ich was gesagt haben soll?“, provozierte Draco gekonnt weiter.
„Du… du!“, rief Ron aufgebracht und wollte sich von mir losreißen aber er schaffte es nicht, sich meinem eisernen Griff zu entwinden.
„Ich was… was kann ich dafür, wenn du deine Gedanken in der Gosse hast?“, zischte Draco hämisch und in dem Moment trat Snape, wie gewohnt unerwartet, in Erscheinung.
„Was kann ich dafür, dass du, Wiesel, dem Mudblood so was unterstellst?“, meinte Draco noch verachtend zu Ron.
„Was geht hier vor?“, dröppelte es gewohnt seidig aus Snapes Mund und er besah sich die Runde überheblich, mit seinem bestechend scharfen Blick.
„Nichts, Professor Snape! Wir waren uns nur uneinig, was Granger werden könnte, ich hatte da einen Vorschlag, der schien aber Weasley nicht zuzusagen, nur dass ich ihn gar nicht artikulieren konnte, Sir!“, zuckte er kühl die Schultern und Snape sah doch wirklich fragend zu mir und ich verdrehte leicht die Augen.
„Er wollte sich aufgrund einer Vermutung mit mir schlagen!“, petzte Draco ungerührt weiter.
„Nun denn, Mister Weasley, was hat Mister Malfoy gesagt, was zu Miss Granger passt?“, zog Snape nun süffisant seine dunkle Augenbraue hoch und musterte mich abwertend von oben bis unten, es erinnerte sehr an den Blick, den mir Draco geschenkt hatte.
Er hatte schon erkannt, was Ron für Schlüsse aus Dracos Aussage gezogen hatte und mit seinem kalkulierenden Blick versuchte er mich herabzusetzen, aber bitte, ich hatte wahrlich eine dickere Haut, Sir! Und so erwiderte ich seinen beleidigenden Blick standhaft und stoisch.
Denn ich wusste sogar im Gegensatz zu den anderen, dass Snape in mir tatsächlich die Hure sehen konnte!
Ich konnte beobachten, wie Rons Gesicht die Farbe verlor und seine Ohren sich pink röteten, ach der Arme, er wurde hier zwischen uns dreien zerrieben, nur weil wir alle irgendwie nicht gut aufeinander zu sprechen waren und die beiden Schlangen den internen Witz der Hure gut nachvollziehen konnten.
„Vielleicht wissen Sie ihre Freunde doch besser einzuschätzen, als gedacht!“, kam es ätzend aus Snapes Mund und ich sah ihn erstaunt an, auch Draco kämpfte um seine unbeteiligte Maske, Blaise schloss ergeben die Augen. Dick und Doof lachten verblödet auf und Ron richtete seinen Blick abrupt zu mir und Lav quiekte erschrocken auf und schlug sich die Hand vor den Mund.
Bei Snapes Unterstellung, die er mir als seine bösartige Rache servierte, aber gut jeder tat bei einem Spiel seine Züge und das war seiner, mich unmöglich zu machen und Gerüchte über mich zu streuen, schenkte ich ihm ein kaltes Grinsen. Ich hätte ihm darauf so gerne blöd geantwortet, aber besser nicht, ich war weder zusammengezuckt noch sonst irgendwas, denn so wusste ich, stichelte ich Snapes Ego am meisten.
Göttin sei Dank öffnete sich in diesem Moment die Tür von Harrys Kabine und er kam auch mit erhitztem Gesicht heraus und starrte verwundert auf unsere Gruppe und ich riss sofort das Ruder entschlossen an mich.
„Ron, du bist dran, du darfst sie nicht warten lassen! Entschuldigung, Sir, das war ein Missverständnis…!“, schob ich Ron bestimmt zu McGonagall hinein und beachtete Snape nicht weiter.
Und ich erntete verwunderte Blicke und einen stechenden kalten von Snape, der, wie es schien, die Schmach von gestern noch nicht verwunden hatte und dem meine jetzige Reaktion so gar nicht passte.
Als wir alle herumfuhren, da wir ein charakteristisches Räuspern „Chrchrchrm….“, vernahmen und erlebten, wie Umbridge aus der Tür trat, durch die ich gerade Ron geschoben hatte.
„Was…?“, erhob sie die Stimme und so schnell konnte sie gar nicht schauen, zerstreute sich unsere Gruppe.
Hier herrschte anscheinend selbst bei den Slytherins Einigkeit, ihr sofort zu entkommen und Snape legte dann doch noch den beeindruckendsten Abgang hin, indem er flott auf dem Absatz kehrt machte und sein Mantel sich wie weite, große Fledermausflügel erhoben und hinter ihm her flatterten. Harry und ich nahmen die Beine in die Hand und rannten die Treppen hoch und selbst die Mitglieder des Inquisitionskommandos, dem Draco als Oberboss vorstand, suchten das Heil in der Flucht, denn auch Draco konnte die krächzende Kröte nicht ab.
Und wir lachten, als ich Harry die Situation schilderte, bevor er aus dem Raum gekommen war.
„Meinst du, Ron wird irgendwann mal lernen, sein Temperament zu zügeln? Das war von Malfoy doch Absicht! Dass er Ron so aufs Glatteis geführt hat?“, schüttelte Harry mitleidig den Kopf.
„Natürlich war es das und Ron ist mit Anlauf rein. Es war provokant, mehr nicht!“, zuckte ich gleichgültig die Schultern.
„Tja, das ist halt Ron, so lange es dir nichts ausmacht!“, meinte Harry sehr einsichtig für sein früher so ausuferndes Temperament.
„Und wie war dein Gespräch?“, fragte er und ich schüttelte auf die erste Frage den Kopf und antwortete dann:
„Meins? Gut. Flitwick meinte, ich sollte in die Politik und somit ins Ministerium!“, erklärte ich neutral und fuhr über meinen hässlichen, in Falten gelegten Schulrock.
„Mhmh und möchtest du?“, fragte Harry zweifelnd, denn sehr viel hielt er vom Ministerium nicht.
„Mal schauen… wie war es bei dir, warum war die Kröte in deiner Kabine?“, lenkte ich rasch ab.
„Tja, ich weiß nicht, warum aber ich denke wegen mir, also ich hab halt gesagt, dass ich Auror werden will, das hat die Bitch gleich im Keim zu ersticken versucht und meinte, das wäre nichts für mich und ich wäre zu schlecht in den Fächern. Dann hat McGonagall gemeint, sie würde das Gespräch führen und ich wäre ein ausgezeichneter Auror und in Zaubertränke würde ich schon noch besser werden… ich sollte gut für die Prüfungen arbeiten und dann haben die zwei sich eigentlich nur noch gezankt und das war’s dann auch schon!“, verzog er leidend den Mund.
„Oh Mann, dass McGonagall mal so ausrastet hätte ich nicht gedacht!“, erheiterte mich der Gedanke doch sehr „Ach, sag mal, willst du Ron jetzt noch von Grawp erzählen?“
„Nee, wenn es dir recht ist, Hermione, dann nicht, er hat jetzt das mit den Slytherins, das hat ihn von seiner rosa Wolke geholt und da soll er sich doch lieber über seinen Erfolg im Quidditch freuen und sich nicht Sorgen wegen einem Riesen machen und dann fangen ja morgen die ZAG`s an, oder was meinst du?“, entgegnete er unsicher.
„Sehe ich auch so, also gut, schweigen wir!“, besiegelten wir unsere Entscheidung mit einem Handschlag.
Am nächsten Morgen war es so weit, fast alle unsere Klassenkameraden waren kurz vor einem Nervenzusammenbruch, alle versuchten noch, unmittelbar vorher ihre ganzen Unterlagen hektisch und aufgeregt durchzublättern. Ich hielt von einem solchen Verhalten gar nichts, da ich mich schon vor langer, langer Zeit auf das vorbereitet hatte, war halt nicht jeder so strukturiert wie ich, dachte ich höhnisch.
In den letzten Tagen war ein Schwarzmarkt-Handel mit magischen Aufputschmitteln und Gehirn Stimulanzien erblüht. Ich erlitt einen Wutanfall in unserem Gemeinschaftsraum, der die Wände gefährlich zum Beben brachte. Ich schaute mir wirklich zu viel von dem Verhalten der Schlangen ab, so ein Haus zu dominieren passierte gewöhnlich nur in Slytherin, aber wie gesagt, ich erlitt einen sehr gepflegten Wutanfall, als ich herausfand, dass diese Mittel für horrende Wucherpreise gehandelt wurden und die meisten dieser minderwertigen Drogen enthielten unwirksame oder sogar giftige, gefährliche Zutaten.
Ich trommelte den ganzen Turm zusammen, ohne Rücksicht auf Verluste, mitten in der Nacht, als ich dem Ganzen auf die Spur kam und kaufte sie mir alle! Ein paar wollten aufmucken von wegen:
„Was führst du dich so auf, Granger?“,, „Du bist hier nicht die Chefin!“, „Denkst du, weil du dir Potter angelacht hast, könntest du einen auf dicke Hose machen?“, „Genau, die will sich doch nur wichtigmachen“, „Deine selbstgefällige Art ist ja unerträglich!“ und ich hätte ja fast Rot gesehen, wenn ich mich nicht immer so vorzüglich unter Kontrolle hielte, hätte ich jetzt einige weniger nette Flüche gesprochen.
Ich baute mich auf dem Absatz auf, auf dem die beiden Treppen zusammenliefen, die zu den Schlafsälen führten, sodass ich einen guten Blick über die ganze Meute hatte, die ich in den großen Raum unter mir gescheucht hatte. So wütend wie ich war, ließ ich ihre dummen Einwürfe nicht zu. Draco färbte echt ab und gerade wünschte ich mir in meinem Haus eine ähnlich starke Position zu haben, aber so was gab es in Gryffindor ja leider nicht, zu dumm.
Etwas Hirn hätte vielen gut getan. Ich erklärte ihnen klipp und klar:
„Auch wenn es euch nicht passt, ihr Hohlbirnen, ich bin Vertrauensschüler und damit habe ich das Recht, basta! Wenn ihr nicht wollt, dass ich zu McGonagall gehe solltet ihr jetzt schleunigst die Klappe halten und gut zuhören!“, zeigte ich mich so resolut, dass es den meisten den vorlauten Mund stopfte!
Wenn sie mir schon so keinen Respekt zollten, dann musste ich halt die Macht des Amtes nutzen, das Dumbledore mir freundlicherweise zugesprochen hatte. Und was wollten die überhaupt? Schließlich war mein Eingreifen doch zu ihrem Besten!
Ich griff in die Tüte, die ich konfisziert hatte, holte die Mittel heraus und fragte die aufmüpfige Runde:
„Habt ihr einen Schimmer, was ihr da nehmt?“, rief ich und ereiferte mich sehr, sah in mich blöde anstarrende Gesichter, in die geringe Intelligenz geschrieben stand, dachte ich böse und sehr gehässig.
Ich setzte ihnen mit einigen Zaubern, die ich sprach, die Bestandteile auseinander und erhielt bei den meisten Zutaten so grausame Ergebnisse, die selbst mir den Atem stocken ließen, welche die anderen aber nur verständnislose Blicke tauschen ließ, wie doof und minderbemittelt konnte man eigentlich sein?
Ich hätte sie doch in ihrer Unwissenheit verrecken lassen sollen, sie verdienten es wirklich nicht, dass ich ihnen half, aber irgendwo hatte ich dann wohl doch noch ein Quäntchen Mitgefühl mit ihnen.
So nahm ich die wohl bekannteste Zutat und sagte ihnen unverblümt, was sie da so treu doof nahmen.
„Habt ihr eine Ahnung, was Doxymist ist, kennt ihr denn alle?“, was alle mir mit Nicken bestätigten, denn die Kacke von Doxys sollte allen gegenwärtig sein und ich erkannte, dass bei dem ein oder anderen nicht alle Hoffnung vergebens war, da sie angeekelt das Gesicht verzogen. Ich rieb ihnen genüsslich mein Wissen unter die dummen Nasen.
„Dieser Kot ist giftig und somit gefährlich und das nehmt ihr freiwillig und zahlt dafür überteuerte Preise. Das Zeug macht nicht nur krank, es wirkt nicht mal! Ich hoffe, es ist euch klar, dass ihr da freiwillig Scheiße in euch schmeißt, ihr esst die verdauten Ausscheidungen von kleinen magischen Viechern! Soooo, wer jetzt noch immer der Meinung ist, ich will mich wichtigmachen, darf das Zeug gerne weiter nehmen, guten Appetit!“, ereiferte ich mich sehr, wenigstes zeigten sich jetzt wirklich alle geekelt über die Erkenntnis, was sie da für Zeug schluckten. Ich meine, wer schluckte schon gerne Scheiße?
Alle, die mit dem Intellekt eines Wurms gesegnet waren.
Einige begannen gerade zu würgen, andere kotzten und wieder anderen brach der kalte Schweiß aus.
So saß ich inmitten des geschockten, kopflosen Haufens, dem ich meinen Willen aufoktroyiert hatte und hing meinen Gedanken nach, wie ich alle meine Pläne noch durchführen konnte und, und, und…
Dabei genoss ich es geradezu gehässig, dass es vielen so schlecht ging.
Als ich mich in meiner Häme bremste, ich musste immer so viel bedenken und dann kamen diese Idioten und aßen so was, da möchte man doch glatt brechen.
Schon nervig, dass ich mir jedes Mal aufs Neue Respekt verschaffen musste, wenn etwas war. Ich sah es schon kommen, bei der nächsten Szene mit Harry oder wenn wieder etwas passierte, würden trotzdem wieder alle Anfangen zu tuscheln, die Gryffindors vergaßen wirklich zu schnell, vor wem sie Respekt haben sollten.
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