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Fanfiction

Leben - wofür? - 1. Kapitel

von marie29

Er hatte sie geliebt!
All die vielen Jahre bis zum letzten Atemzug hatte dieser unnahbare, kalte Mann, der keinerlei Herz zu haben schien, den er mehr gehasst hatte, als Voldemort selbst, seine Mutter geliebt!
Diese Erkenntnis hatte Harry härter getroffen als alles andere, was an diesem furchtbaren und doch so bedeutenden Tag geschehen war, berührte ihn tiefer als der Tod und die Verletzungen seiner Mitstreiter in diesem aussichtslosen Kampf, den sie nun doch gewonnen hatten, obwohl er selbst das niemals für möglich gehalten hatte.
Er hatte den dunklen Lord besiegt, das Böse vernichtet, die Zaubererschaft aus ihrer Knechtschaft befreit. Er - Harry Potter!
Er war ihr Held, alle wollten ihn umarmen, bejubeln, doch er war geflohen, hierher zurück, in diese elende, staubige, verdreckte Hütte, zu dem Toten, der abseits all der anderen lag, so wie er sich auch im Leben immer abseits gehalten hatte. Niemanden gab es, der um ihn trauerte.
Der Kloß, der schon seit Stunden in Harrys Hals steckte, drohte ihn zu ersticken. Immer wieder klangen ihm Dumbledores Worte im Ohr. "Er hat schrecklich für seinen Verrat gebüßt, Harry."
Er hatte ihm nicht geglaubt. Dumbledores Vertrauen in Snape hatte seinen eigenen Hass nur noch gesteigert. Grausame Worte hatte er ihm nur Stunden vor seinem Tod entgegengeschleudert, wollte ihn verletzen. Und jetzt?
Jetzt lag dieser Mann vor ihm, tot - so wie er es sich insgeheim seit Jahren gewünscht hatte und er empfand ... - ja, was war das für ein Gefühl, das sich wie ein giftiger Stachel in sein Herz bohrte, das ihn hierher zurückgetrieben hatte, weg von den Freunden, weg von Ginny! Er wollte es nicht wahrhaben, es machte ihn wütend und ließ sich doch nicht vertreiben.
Scham!
Er schämte sich, mehr als jemals zuvor in seinem Leben. Er war nicht besser gewesen als sein Vater und Sirius. Hatte den Mann für sein Verhalten verurteilt, ohne ein einziges Mal den Grund zu hinterfragen. Wollte nur das Böse in ihm sehen. Alle Wut, die sich von klein auf in ihm staute, hatte er auf Snape übertragen. Er kam ihm gerade recht! Das abfällige Gerede über seinen Vater und ihn selbst, den "Auserwählten", schmerzten ihn soviel mehr als Dudleys Gemeinheiten.
Plötzlich drängte sich das Bild des jungen Severus in seinen Geist, wie er nachts in sein Kissen schluchzte, so gepeinigt, dass sein dürrer Leib bebte, und mit einem Mal verstand er, wie dieser Panzer aus Arroganz und Kälte, der ihn umgab wie eine schützende Hülle, entstanden war.
Wieder fühlte er die unerträgliche Einsamkeit, die er doch selbst so gut gekannt und in Snapes Erinnerungen wiedergefunden hatte.
Er schaffte es nicht mehr, konnte die Tränen, die er seit Stunden verdrängte, nicht mehr zurückhalten. All die Jahre hatte er ihn beschützt, weil er Lilys Sohn war und hatte es doch kaum ertragen, James Ebenbild vor sich zu sehen.
Harrys Aussehen hatte dieses im Schmerz gegebene Versprechen zur Qual gemacht. Wie viel Selbstbeherrschung musste es ihn gekostet haben, seinen Anblick sieben Jahre lang zu ertragen, durch ihn ständig an den Mann erinnert zu werden, der ihm seine Liebe geraubt hatte.
Hätte Lily seine Gefühle erwidert, wenn James nicht gewesen wäre?
Der Sturm, der in Harry tobte, brach in einem lauten Schluchzer aus ihm heraus. Wie grausam das Schicksal doch manchmal war. "Das Leben ist nicht fair." Jetzt verstand er Snapes zornige Worte nur zu gut.
So sehr war er in seinem eigenen Schmerz gefangen, dass er das grauenvoll rasselnde Geräusch fast überhört hätte, dass aus der Kehle des Mannes drang, der doch tot sein musste, vor seinen eigenen Augen gestorben war.
Der Schock fuhr ihm durch alle Glieder, lähmte ihn - er lebte!
So lange schon saß er hier, hatte sich nicht die Mühe gemacht, sich Gewissheit zu verschaffen, hatte wertvolle Minuten verloren. Bei Merlin - er musste Hilfe holen und zögerte doch.
Was würde geschehen, wenn bekannt wurde, das Voldemorts rechte Hand, für die ihn doch alle hielten, noch am Leben war? Und stimmte es überhaupt? Hatte er sich das verzweifelte um Atem ringen nur eingebildet?
Zögernd streckte er die Hand aus, um die Faust zu berühren, die so verkrampft vor ihm lag, dass schon der bloße Anblick Harry schmerzte. Ein Zucken, ein Flüstern, ein Wort, so voller Hoffnung, dass Harrys Herz zerspringen wollte vor Mitleid. "Lily!"
Wenn sie nur hier wäre!
Nie zuvor hatte Harry sich etwas sehnlicher gewünscht, als die Anwesenheit seiner Mutter an der Seite dieses Mannes. Ihn einmal glücklich sehen, nichts Wichtigeres, nichts Gerechteres konnte es geben.
Der Stein! Warum nur hatte er ihn verloren, dort draußen im Wald? Wieder Schicksal?
"Mum, hilf mir, was soll ich nur tun?"
Sein Geist schrie die Worte laut ins Nichts und plötzlich war die Antwort da, drängte sich ganz deutlich in sein Bewusstsein.
"Halt ihn fest, lass ihn nicht gehen, Harry! Er will sterben, aber du darfst es nicht zulassen. Die anderen ..."
Die Stimme erstarb, doch Harry verstand auch so, was sie meinte. Ganz deutlich stand ihm das Bild vor Augen. Sein Vater, Sirius, Remus, Mad Eye und Tonks, sie alle waren bei ihr und Snape - Snape wäre wieder allein.
"Nein!"
Er musste das verhindern, auch wenn der Mann ihn zeitlebens dafür hassen würde. Er musste leben, musste Lily ein für allemal vergessen, bevor er seinen Frieden fand.
Harry packte seinen Zauberstab, schickte seinen Patronus aus zu der einzigen Person, die ihm in seiner Panik einfiel und hoffte, er tat das Richtige!
Dann erst blickte er in das totenbleiche Gesicht. Er konnte sehen, wie die Pupillen unter den geschlossenen Lidern hin und her rollten, als fänden sie nicht, wonach sie so verzweifelt suchten.
"Halt ihn fest!", hatte sie gesagt. Und er wollte es, wollte es von ganzem Herzen, aber wagte er es auch? Was, wenn er erwachte, die Augen aufschlug und ihn sah - ihn, nicht sie? Wieder der Name, kaum hörbar und doch so sehnsüchtig und Harrys Entscheidung war gefallen.
Ganz sanft streichelte er die eingefallenen Wangen, strich ihm das schweißnasse Haar aus der Stirn und legte sich neben ihn. Vorsichtig schob er die eine Hand unter den eisigen Körper und zog ihn an sich. Mit der anderen warf er einen wärmenden Zauber über sie beide, bevor er das Licht seines Zauberstabs endgültig löschte. Völlig egal war ihm plötzlich, was derjenige denken mochte, der sie fand. Nur ihn zu beschützen war wichtig!
Ein Zittern, erst kaum spürbar, dann immer heftiger. Er weinte. Severus Snape weinte vor Glück! Lily war da, sie hielt ihn fest, nahm ihn mit sich, hatte ihm wahrhaft verziehen.
Schwer wie Blei waren seine Lider, verweigerten ihm einen Blick auf das geliebte Gesicht. Doch er sah sie auch so. Jung und schön! Nie hatte er sich geborgener gefühlt, als in diesen Armen. Niemand außer ihr hatte ihn je so zärtlich berührt. Endlich war er erlöst, musste nicht mehr stark sein, durfte sterben!
So leicht fühlte es sich an, wie schweben. Aller Schmerz war vergessen. Er spürte ihn noch, nur ein leichtes Brennen, nicht weiter schlimm. Der warme Körper, der sich an seinen schmiegte, gab ihm alles von seiner Kraft, stärkte ihn, behütete ihn.
War das schon der Himmel?
Was immer es war, er wünschte, es würde niemals wieder enden. Und doch zog die Schwärze ihn mit sich, raubte ihm dieses herrliche Gefühl, bevor er imstande war, es zu benennen. Er wollte schreien, es festhalten, doch seine Hand war zu schwach.
Und dann war alles vorbei!


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