von Ginny_Granger
Genau eine Woche später, wir sassen gerade in Jobsuche bei Professor Sinistra, klopfte Cleo ans Fenster, ein Brief in ihrem Schnabel. Aufgeregt stand ich auf und öffnete ihr das Fenster. Brav übergab sie mir den Brief und ich ihr dafür ein paar Leckerlis für Falken und liess sie dann wieder davon fliegen. An meinem Platz riss ich das Couvert auf, während Harry, Ron, Penny, Lucy, Luna und auch Malfoy mich nicht aus den Augen liessen.
Als ich dann zu kreischen begann, hatte ich auch die Aufmerksamkeit meiner anderen Klassenkameraden.
„Was soll dieser Lärm, Miss Granger?“, tadelte mich unsere Professorin.
„Ich habe eine Zusage erhalten! Ich bin Aushilfssucherin bei den Holyhead Harpies!“ Ich konnte immer noch nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert war und kam gar nicht richtig mit, wie alle um mich herum mir gratulierten und mich umarmten. Malfoy sah zufrieden zu mir herüber und zwinkerte mir zu, unterliess es jedoch, mich ebenfalls zu umarmen, denn es wäre doch etwas komisch gewesen, wenn alle das gesehen hätten. Dann könnte ich mich gleich auf noch mehr Fragen gefasst machen.
„Mann, ich hoffe, unsere Antworten kommen auch bald. Länger halte ich das wirklich nicht aus.“, sagte Harry zu Ron. Die zwei waren auch schon bei einem Vorstellungsgespräch gewesen, hatten aber noch keine Rückmeldung erhalten. Lucy wollte nicht weiterarbeiten und brauchte sich deshalb auch nicht zu bewerben, Luna hatte schon ihre Stelle beim St. Mungos Hospital, wo sie als Heilerin arbeiten würde und auch Penny hatte schon ihre Zusage. Sie würde nach den Sommerferien als Journalistin beim Tagespropheten arbeiten.
„So, meine Lieben, ich denke, wir beenden die Stunde für heute. Bis morgen dann.“
Gleich nachdem Professor Sinistra das gesagt hatte, stürmte die gesamte neunte Klasse an ihr Vorbei in den Flur.
Zwei Wochen später erfuhr ich vom 2. Babyalarm in Slytherin. Laut Lucy war es diesmal noch viel schlimmer.
„Ohne Scheiss, es war schrecklich! Der Alarm dauerte doppelt so lange und war etwa viermal so laut!“, rief sie am nächsten Morgen aufgebracht. Heute war Donnerstag und in ein paar Tagen würden schon die Frühlingsferien beginnen. Vorher musste ich jedoch noch mit Malfoy reden. Schon wieder.
„Was gibts?“, fragte er, als ich mich in Französisch zu ihm umdrehte. Es war gerade Pause und ich hatte den Platz genau vor ihm gewählt.
„Ich hab mit ein paar Leuten telefoniert, die in Winchester ein Haus verkaufen. Ich dachte mir, wir könnten in den Ferien ein paar Besichtigungen machen.“
„Das trifft sich gut, ich hab noch nichts vor.“, meinte er und sah mich abwartend an.
„Was?“
„Wo und wann?“
„Oh, ach so, ja. Wenn 's dir recht ist, hole ich dich am Dienstag Nachmittag um 2 Uhr in der ersten Woche zum ersten Mal ab. Dann sehen wir weiter.“
„Okay.“, stimmte er zu und genau in dem Moment betrat Professor Carrow das Klassenzimmer und die Stunde ging weiter.
Am Sonntag, dem 7. April packten dann alle ihre Sachen und fuhren mit dem Hogwartsexpress nach London. Meine Eltern warteten schon am Gleis 9¾, als wir ankamen und begrüssten mich und meine Freunde herzlich.
„Na, wie war euer Jahr bisher?“, fragte mein Dad Harry, Ron, Lucy, Luna und Penny. Meine Eltern sahen meine Freunde nicht oft, nur drei Mal im Jahr, wenn sie mich vom Bahnhof abholten und wenn sie mich mal zu Hause besuchten.
„Sehr gut eigentlich, Mr. Granger. Und wie läuft bei ihnen die Arbeit?“, fragte Ron höflich zurück.
„Ein bisschen stressig wie immer, aber ich kann mich nicht beklagen.“ Dad schaute auf die Uhr. „Der Zug hatte wohl Verspätung, es wird langsam Zeit zu gehen.“ Wir verabschiedeten uns alle voneinander und anschliessend apparierte ich mit Mum und Dad nach Godric 's Hollow.
Als ich ihnen beim Abendessen von meinen Plänen für den Urlaub erzählte, waren sie ein bisschen überrascht, aber sie freuten sich auch, dass ich langsam anfing, gemeinsam mit Malfoy unsere Zukunft zu planen.
„Wann geht ihr denn das erste Mal auf Besichtigungstour?“ Mum trank einen Schluck Wein.
„Am Dienstag. So ein Typ verkauft in Winchester eine grosse Villa und die wollen wir uns ansehen. Am Freitag haben wir einen weiteren Termin und dann noch am Mittwoch und am Donnerstag in der zweiten Woche.“, erklärte ich.
„Und ihr seid sicher, dass ihr in Winchester wohnen wollt? Ihr könnt jederzeit auch hier einziehen, es ist ja schliesslich genug Platz für uns alle.“
„Nein danke, Mum. Das Angebot ist zwar sehr grosszügig, aber Draco und ich wollen auf eigenen Beinen stehen.“ Ich vermied es grundsätzlich, meinen Verlobten vor meinen Eltern nur mit seinem Nachnamen anzureden und ich musste mich immer wieder von Neuem ermahnen, dass ich auch ja daran dachte. „Ich verspreche euch, dass wir euch ganz oft besuchen kommen.“ Es war ja schon irgendwie niedlich, dass meiner Mutter so viel an mir lag, aber sie konnte doch nicht erwarten, dass ich mein ganzes Leben hier verbringen würde. Und mit sehr, sehr grosser Wahrscheinlichkeit würde Malfoy an die Decke gehen, wenn er auf ewig bei seinen Schwiegereltern leben müsste. So war ein eigenes Haus doch eine ganz gute Entscheidung.
Am Dienstag Nachmittag machte ich mich dann auf den Weg zu Malfoy 's Haus. Bisher war ich noch nie dort gewesen, aber mein Vater hat mir schon oft davon erzählt. Seiner Beschreibung nach war es zwar kleiner als Granger 's Castle und auch kein Schloss, aber dafür sehr vornehm und von grossen Ländereien umgeben.
Da ich mit dem Auto gekommen war, musste ich mir erst einen Parkplatz suchen, bevor ich langsam das Dorf Silverstone betrat. Dieses Gehörte zu Malfoy Manor, so, wie Godric 's Hollow zu Granger 's Castle gehörte. Ziellos schritt ich durch irgendwelche Gassen, bis ich endlich einen Gasthof erreichte, über dessen Tür ein Schild mit der Aufschrift „Gäste bitte hier anmelden“ hing. Ich betrat das kleine Gebäude und stand einer älteren, freundlich drein blickenden Frau gegenüber.
„Wie kann ich Ihnen helfen?“
„Guten Tag, ich würde gerne zu Draco Malfoy.“
„Einen Moment bitte, ich frage ihn, ob er sie zu empfangen wünscht.“ Ich sah ihr zu, wie sie kurz etwas auf einen Zettel schrieb und ihn einer Eule in den Schnabel drückte, die auch gleich darauf losflog. Es gab viele Familien der 1o, die dieses System nutzten, um ungebetene Gäste fernzuhalten.
Bald schon kehrte die Eule mit einem weiteren Zettel im Schnabel zurück. Die Frau überflog ihn kurz und winkte mich dann zu sich.
„Folgen Sie mir bitte, Lady Granger.“ Sie führte mich durch eine Hintertür heraus aus dem Gasthof und deutete auf eine Kutsche, die ein wenig entfernt stand.
„Bitte sehr, Lady Granger. Diese Kutsche wird sie zum Manor bringen.“
Ich stieg ein und stellte erstaunt fest, dass ein Kutscher auf der Vorderbank sass. Bei uns waren die Kutschen verzaubert und schon immer von selbst gefahren.
Als die Pferde sich in Gang setzten, fing der Kutscher an zu sprechen.
„Und Sie sind also die Verlobte vom jungen Lord Malfoy?“
„Ja, die bin ich. Wieso?“
„Nur so. Ich heisse übrigens Mitch. Sehr erfreut, ihre Bekanntschaft zu machen, Lady Granger.“
„Danke, gleichfalls.“
„Und was haben Sie beide heute vor? Hochzeitspläne?“
„Nein. Häusersuche.“, antwortete ich und musterte ihn etwas genauer. Mir fiel auf, wie jung Mitch noch war. Vielleicht hatte er ja das Geschäft seines Vaters übernommen. Naja, sofern man es als Geschäft bezeichnen konnte, den ganzen Tag auf einer Kutsche hin und her zu fahren.
„Da vorne ist es.“, kündigte Mitch nach etwa 3 Minuten an. Malfoy Manor war wirklich schön. Überhaupt nicht so, wie ich es mir all die Jahre vorgestellt hatte, als ich Malfoy noch gehasst habe. Der Vorgarten war sehr gepflegt, die Bäume, die Hecken und der Rasen peinlich genau gestutzt und die Blumen leuchteten in allen Farben.
Mitch hielt vor der riesigen Treppe, die zur Tür führte und hielt mir die Tür auf.
„Auf wiedersehen, Lady Granger.“, sagte er noch, bevor er sich mit der Kutsche wieder auf den Rückweg machte.
„Bye.“, rief ich noch, stieg die Treppe hinauf und klopfte an die Tür. Ein Hauself öffnete mir und verbeugte sich tief. „Willkommen, Lady Granger. Bitte, treten Sie ein.“
„Danke.“ Beeindruckt blickte ich mich in der grossen Eingangshalle um. Als ich Schritte hörte, wandte ich meinen Blick einer Tür zu, die sich einige Augenblicke später auch schon öffnete und Narzissa Malfoy heraustrat.
„Oh, Ginny! Wie schön, dich wiederzusehen!“, rief die blonde Frau und umarmte mich, sobald sie bei mir angekommen war.
„Danke, dass Sie mich hier empfangen. Sie haben wirklich ein ausgesprochen schönes Anwesen.“
„Danke, meine Liebe, aber hättest du wohl die Güte, mich zu duzen, immerhin bist du meine zukünftige Schwiegertochter!“
„Natürlich. Ist Draco schon fertig? Ich will ja nicht drängen, aber wir haben in einer halben Stunde einen Termin und müssen noch hinfahren.“
„Einen Moment, ich hole ihn.“ Sie ging die Treppe hinauf in den ersten Stock und verschwand schon bald hinter einer Ecke, sodass ich sie nicht mehr sehen konnte.
Während sie weg war, schaute ich immer wieder nervös auf die Uhr. Dem Verkäufer des Hauses würde es sicherlich nicht gefallen, wenn wir zu spät kommen würden.
Dann, endlich, kam Malfoy die Treppe runter, dicht gefolgt von seiner Mutter.
„Hi. Wollen wir gleich los?“, begrüsste er mich knapp.
„Ja, wäre vielleicht besser, wenn wir noch rechtzeitig da sein wollen. Wir können mein Auto nehmen, es steht am Dorfeingang.
„Dann los.“ Wir verabschiedeten uns von Narzissa und standen schon nach kurzer Zeit vor meinem Auto, mit dem wir auch gleich losfuhren.
Auf der Fahrt redeten wir nicht viel. Zwar hatten wir beschlossen, uns nicht mehr zu hassen, aber wir hatten uns immer noch nicht mehr zu sagen als früher.
Wir kamen keine Minute zu früh, aber glücklicherweise auch nicht zu spät beim zum Verkauf stehenden Haus in Winchester an.
„Hier ist es. Komm, wir klingeln gleich.“, schlug ich vor und keine 5 Sekunden später öffnete uns ein älterer Mann die Tür.
„Guten Tag. Kommen Sie doch bitte gleich rein.“, bot er freundlich an und wies uns den Weg ins Haus.
„Hallo, mein Name ist Ginny Granger, wir haben telefoniert.“
„Oh ja, und das hier ist Ihr Verlobter Mr. Malfoy?“
„Genau der bin ich, freut mich sehr.“
„Mich auch. Ich bin übrigens Jonathan Almond. Wollen wir gleich die Tour machen?“
Wir folgten Mr. Almond durch das ganze Haus, bis wir schliesslich wieder im Wohnzimmer ankamen und uns auf die Couch setzten, um alles weitere zu besprechen.
„Nun, wie gefällt es Ihnen?“
„Ich muss sagen, mir gefällt es sehr gut. Es ist gross, hat viele Fenster, sodass es nicht zu dunkel ist, und es ist eine gute Lage. Wie siehst du das, Draco?“
„Ich bin der selben Meinung. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Mr. Almond, würden wir gerne gleich zum Wesentlichen kommen.“
„Natürlich, natürlich. Also die Vermieter würden Ihnen das Haus ab Juni zur Verfügung stellen, aber wenn Sie möchten, können Sie auch später einziehen. Was den Preis betrifft kann ich Ihnen leider noch nichts genaueres dazu sagen.“
„Verzeihen Sie, aber sagten Sie Vermieter? Ich dachte das Haus stehe zum Verkauf.“
„Oh, da müssen Sie etwas missverstanden haben, Miss Granger, meine Klienten haben keinesfalls vor, das Haus zu verkaufen.“
„Dann muss ich Sie leider enttäuschen.“, mischte sich Malfoy ein, „Wir möchten kein Haus mieten, nur kaufen. Tut mir sehr leid.“ Ich nickte zustimmend.
„Das verstehe ich. Vielen Dank trotzdem für Ihr Interesse. Ich wünsche Ihnen noch viel Glück bei der zukünftigen Suche.“
„Danke sehr. Einen schönen Abend noch, Mr. Almond.“
Malfoy und ich verabschiedeten uns und gingen zurück zu meinem Auto.
Als wir ausser Hörweite von Mr. Almond waren, fing Malfoy gleich an, mich zu kritisieren:
„Warum zum Teufel gehen wir zu einer Besichtigung in ein Haus, das wir nur mieten könnten?!“
„Tut mir ja leid, aber er hat bei unserem Telefonat kein einziges Mal erwähnt, dass es nicht zum Verkauf steht!“
„Wenigstens hat er nicht noch lange versucht, uns zu überreden. Die Meisten hätten uns gar nicht erst wieder weggelassen.“
„Stimmt schon. Fahren wir?“
Inzwischen waren wie wieder bei meinem Auto angekommen und stiegen ein. Auf der Fahrt erklärte ich ihm, wo und wann unsere nächste Hausbesichtigung stattfand.
„Wenn du willst komm ich dich am Freitag abholen.“, bot er an, als ich geendet hatte.
„Ja, das wär nett.“ Ich hielt auf Grund einer roten Ampel an und starrte geistesabwesend aus dem Fenster. Mittlerweile funktionierte es sogar richtig gut mit uns beiden. Wir streiten uns viel weniger und reden miteinander wie ganz normale Menschen.
„Granger, es ist grün!“, rief Malfoy und fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. Vor lauter nachdenken hatte ich gar nicht gemerkt, wie die drei Autos vor uns wieder losgefahren waren und gab nun eilig Gas.
Wenige Minuten später setzte ich ihn eingangs Silverstone ab und fuhr nach Hause.
„Na, Ginny-Mäuschen, wie hat euch das erste Haus gefallen?“, fragte meine Mutter, als ich mich zu ihr ins Wohnzimmer setzte.
Erst mal warf ich ihr einen bösen Blick zu, weil sie mich schon wieder Ginny-Mäuschen genannt hatte, aber dann begann ich zu erzählen: „Es war eigentlich ganz toll, aber leider wollten die Besitzer es lediglich vermieten.“
„Und warum habt ihr es dann nicht gemietet?“
„Weil wir nicht mieten wollen. Nur kaufen. Wir möchten gerne unser eigenes Haus haben, nicht eins, das noch jemand anderem gehört. Und ausserdem werden wir uns ja noch drei andere Häuser anschauen. Vielleicht sind die ja noch besser.“
Mum nahm das mit einem nachdenklichen Kopfnicken zur Kenntnis und damit war das Gespräch wohl beendet.
Gespannt wartete ich nun auf den Freitag.
Drei Tage später stand Malfoy pünktlich vor der Tür, um mich abzuholen.
„Hi. Wollen wir gleich los?“, fragte er und schritt schon voraus zu seinem Auto, einem wirklich schönen, silbernen Aston Martin Vanquish, und stieg ein.
„Wohin geht es heute?“ Mittlerweile waren wir schon etwa eine Viertelstunde unterwegs, hatten aber noch nicht viel miteinander geredet.
„Der Makler heisst Marcus Bancroft und das Haus liegt eingangs Winchester. Gleich da vorne müsste es sein.“ Ich zeigte auf ein ziemlich grosses Haus und Malfoy steuerte darauf zu.
Als wir ausstiegen, wurden wir schon von Mr. Bancroft erwartet.
„Herzlich willkommen. Sie müssen dann Miss Granger sein, oder?“ Er reichte mir die Hand.
„Ja, wir haben telefoniert.“
„Und Sie sind Mr. Malfoy?“ Auch ihn begrüsste der freundliche Makler und führte uns anschliessend in das riesige Haus.
„Hier sehen Sie gleich den Eingangsbereich mit eingebauter Garderobe und mehreren Ablageflächen, auf die Sie ihre Autoschlüssel oder sonstige Sachen legen können...“
Mr. Bancroft begann gleich, uns alles zu erklären und ich musste sagen, dass das eines der schönsten Häuser war, die ich je gesehen hatte. Der Eingangsbereich war zwar in dunkelbraun und beige gehalten, wurde aber durch zwei grosse Fenster hell erleuchtet. Links führte dann eine Tür ins Gästebadezimmer und rechts ging es zum Wohnzimmer. Auch dieses war umwerfend schön: Es gab mehrere Sofas und Sessel, die ziemlich bequem aussahen und ausserdem gab es an der linken Wand fünf grosse Fenster, durch die man den Garten bewundern konnte.
„Den“, sagte Mr. Bancroft, „heben wir uns bis zum Schluss auf.“ Er führte uns weiter in die geräumige Küche und dann wieder hinaus aus dem Wohnzimmer zurück in den Eingangsbereich. Von dort aus führte eine Treppe hinauf in den ersten Stock. Da befanden sich zwei mittelgrosse Schlafzimmer, ein Badezimmer und ein Büroraum mit dazugehörendem Schlafzimmer. Vom Büro aus musste man eine kleine Treppe hinunter, damit man ins Schlafzimmer gelangte, und von dort aus führte wieder eine Tür weiter ins Badezimmer. Bewundernd sah ich mich um und bemerkte dann Draco, der alles ebenso beeindruckt musterte.
„Wollen wir dann noch den untersten Stock begutachten?“, meldete sich Mr. Bancroft zu Wort und führte Malfoy und mich wieder hinaus aus dem tollen Zimmer.
Gleich neben der Treppe, die in den 1. Stock führte, gab es noch eine, über die man den unteren Stock erreichen konnte. Was uns dort erwartete, verschlug mir und meinem Verlobten gleichermassen die Sprache: Es gab einen kleinen Wellnessbereich mit Whirlpool und Sauna, sowie auch einen Raum mit einem Billardtisch, einer kleinen Bar und einer Sitzecke. Perfekt für eine gemütliche Hausparty!
„So, dann bliebe nur noch der Garten.“, verkündete der Makler und führte uns lächelnd hinaus ins Grüne. Der Garten war, wie alles andere in diesem Haus, einfach grossartig. Er bot alles, was man sich nur vorstellen konnte: Einen Swimmingpool, eine Gartenterrasse, einen kleinen Teich und viele Bäume, Blumen- und Gemüsebeete.
„Woow!“, raunte ich Malfoy zu. „Dieses Haus ist ein Traum!“
Der Angesprochene wandte sich daraufhin dem Makler zu und fragte: „Das steht doch zum Verkauf, oder? Denn mieten werden wir es nicht.“ Ich musste ein bisschen lachen, denn es wäre wirklich verdammt Scheisse, wenn auch dieses Haus wieder nur zu vermieten wäre.
„Nein, nein. Die Besitzer wollen es Verkaufen, keine Sorge.“
„Schön. Wenn Sie Ginny und mich vielleicht einen Moment entschuldigen würden, wir möchten gerne Beraten, was wir jetzt tun wollen.“, sagte er zu Mr. Bancroft, der daraufhin verständnisvoll nickte.
„Das Haus ist klasse!“, war das Erste, was ich entgegnen konnte.
„Das weiss ich auch und ich würde es auch sofort kaufen. Das Problem ist nur, wir haben noch zwei andere geplante Besichtigungen.“
„Na und? Die können wir doch absagen.“
„Und was, wenn eines der Häuser besser gewesen wäre, als das?“
„Ok. Wir gehen hin, aber ich schwöre bei Gott, wenn uns jemand dieses Haus vor der Nase wegschnappt, gebe ich dir dafür die Schuld.
„Das wird schon nicht passieren.“, zischte Malfoy und ging auf den Makler zu, der in einiger Entfernung gewartet hatte.
„Hören Sie, uns gefällt das Haus wirklich sehr gut, aber wir haben noch zwei andere Besichtigungen vor uns. Diese finden am Mittwoch und am Donnerstag statt. Wenn es ihnen nichts ausmacht, würden wir sie am Donnerstag Abend kontaktieren und ihnen unseren Entschluss mitteilen.“
„Natürlich, dafür habe ich vollstes Verständnis. Lassen sie sich mit ihrer Entscheidung ruhig Zeit, ich habe das Haus bisher nur ihnen gezeigt und es stehen auch momentan keine weiteren Besichtigungstouren an.“, entgegnete Mr. Bancroft, während er uns zur Tür brachte. „Bis bald, also.“
„Auf Wiedersehen und vielen Dank.“, verabschiedeten auch wir uns und fuhren anschliessend in Malfoy 's Auto davon.
Als Malfoy mich wenig später wieder bei mir zu Hause absetzte, machten wir noch aus, wann ich ihn am Mittwoch abholen sollte und verabschiedeten uns dann voneinander.
Mum und Dad zeigte ich am Abend all die Fotos, die ich bei der Besichtigung geschossen hatte und auch sie waren beeindruckt von diesem Traumhaus.
Nun aber war ich gespannt, wie wohl die beiden anderen Häuser sein würden.
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