von severina
A/N: Heute erfahren wir wie es Privat mit Severus weiter geht …
23) Ben (Teil 1)
Nicht nur beruflich ging es bergauf bei Severus, auch privat lief sein Leben immer besser.
Er verkroch sich zwar vor der Öffentlichkeit, die ihn als Helden feiern wollte, in Hogwarts, aber seine Beziehung zur Mutter seines Kindes wurde immer fester. Wobei sie kein Verhältnis hatten, sondern sich eine Freundschaft entwickelt hatte, die ihn immer noch verwirrte.
Nach den gemeinsamen Abendessen in der großen Halle begleitete er sie normalerweise zu ihren Räumen und blieb eine Weile. Er lud sie nie zu sich ein, weil es ihm lieber war, gehen zu können, wann er wollte und so sah er sich nicht gezwungen sie raus schmeißen zu müssen, wenn er es für besser fand, dass sie jetzt genug Zeit miteinander verbracht haben. Die Dauer seines Aufenthaltes war immer unterschiedlich. Manchmal blieb er nur kurz auf einen Tee oder Drink. Andere Male blieb er bis spät in die Nacht. Es kam immer darauf an wie redselig oder launisch Tonks war oder ob sie mehr Lust auf Gesellschaft oder auf ein entspannendes Bad hatte, wo er sich dann doch lieber zurückzog. Ihre jeweilige Haarfarbe half ihm oft zu merken, wann es gut war, bei ihr zu sein und wann es besser war, sie allein zu lassen.
Ihre lockere Art ihm gegenüber verblüffte ihn immer wieder und warf ihn oft aus der Bahn.
Die zwei Wochen Osterferien kamen ihnen sehr willkommen, denn sie hatten so wirklich Zeit sich besser kennen zu lernen. Sie machten Spaziergänge über die Ländereien Hogwarts‘ und verbrachten jede freie Minute zusammen.
Bei einem Mittagessen fragte Minerva: „Meine Liebe, warum bist du eigentlich nicht bei deinem Verlobten in den Ferien?“ Beinahe hätte Tonks das Essen in ihrem Mund ausgespuckt. Die erfundene Geschichte mit dem traumhaften Mann, der aus beruflichen Gründen in Australien (oder wo auch immer – sie wusste es nicht mehr so genau) verweilte und den sie angeblich so oft besuchte, wie sie konnte, hatte sie vollkommen vergessen. „Tja, weißt du … also, das ist so … ähm … (Schluck) … also, …“ Hilfe suchend blickte sie zum wahren Vater ihres Kindes, der sie emotionslos anschaute. Wütend wand sie sich wieder ab und wollte antworten, als seine Stimme plötzlich ertönte: „Der ist gestorben. Tragischer Unfall.“ Bei diesen Worten erhob er sich und half auch Tonks aufzustehen. Diese blickte verwirrt um sich, während alle anderen geschockt ausschauten und Beileid stammelten. Als sie verschwunden waren, drehte McGonagall sich zum schmunzelnden Albus um. „Was gibt es da bitte zu lachen?“, wollte sie verwirrt wissen. Ihr Unverständnis war ihr ins Gesicht geschrieben. „Na ja, ich würde mal sagen, dass uns Tonks mit diesem Typen einen Bären aufgebunden hat, um uns abzulenken. Ich denke, dass wir den Vater von ihrem Baby ganz gut kennen“, grinste der alte Mann regelrecht unverschämt. „Was meinst du?“, grübelte seine alte Freundin, als sie eins und eins zusammenzählte und plötzliche Erkenntnis sie traf: „Du meinst doch nicht etwa … Severus?!“ „Na ja … ich finde, die beiden sind sich sehr nahe gekommen, seitdem sie hier ist und sie verbringen viel Zeit miteinander und er ist so verändert und ich denke, dass verdanken wir auch ihr und ihrem guten Einfluss auf ihn. Glaubst du nicht auch?“ „Pfffff“, war die einzige Antwort, zu der sie im Stande war. Dem Schnauben folgte ein tiefer Seufzer, dann ein kräftiges Kopfschütteln und schlussendlich: „Na ja, wünschen würde ich es ihm ja … aber ob ich ihr das wünsche, weiß ich echt nicht. Also, um ehrlich zu sein, würde sie mir eher leidtun, wenn das stimmt ...“ „Also wirklich, bist du da nicht etwas zu hart, meine Liebste?“, ermahnte der Direktor sie – woraufhin sie nur noch schnaubte.
Severus brachte Remus seinen Wolfsbanntrank und dieser stellte ihn zu Rede, wie es jetzt mit ihm und Tonks ausschauen würde. „Was meinst du?“, erkundigte Snape sich, ehrlich nicht verstehend, was Lupin jetzt von ihm wollte. „Na, seid ihr jetzt ein Paar?“, fragte der Werwolf neugierig. „WAS??? Nein, wieso?“, wollte der Tränkemeister fassungslos wissen. „Na, weil sie dein Kind unterm Herzen trägt???“, antwortete der Gryffindor augenverdrehend. „Ja, aber … das macht doch nicht automatisch, dass man sich ineinander verliebt … ich bin niemand in den man sich verliebt … und sie ist so eine tolle Frau, sie könnte jeden haben, also warum sollte sie mich wollen … das ist doch absoluter Blödsinn … ich kann es leider nicht mehr rückgängig machen, was ich ihr angetan habe … aber es reicht, dass ich ihr mit einem Kind das Leben schwer mache … ich werde alles tun, was sie will, bezüglich des Kindes … aber als Partner, braucht sie jemanden den sie liebt und der sie liebt!“, gab der Slytherin zögerlich von sich. Nachdenklich betrachtete Remus ihn und sagte nach einer Pause: „Also, um ganz ehrlich zu sein … ist eine dieser Bedingungen schon erfüllt, glaube ich …“
Ein Fragezeichen zeichnete sich über sein ganzes Gesicht: „Wovon redest du?“
„Du hast es echt noch nicht bemerkt? Ich glaube es ja nicht! Tonks ist in dich verknallt und zwar bis über beide Ohren!“, grinste Lupin. Komplett ungläubig schüttelte Snape den Kopf: „Red´ doch keinen Blödsinn!!!“
Sein ehemaliger Schulkollege redete noch ewig auf ihn ein und bekam auch noch Verstärkung durch Sirius, der zwar ein paar blöde Scherze auf Severus‘ Kosten machte – was diesen jedoch, im Vergleich zu früher, kaum berührte, da er das Verhalten seines Erzfeindes aus Jugendtagen nicht mehr als persönlichen Angriff auf sich sah, sondern einfach erkannte, dass der nun mal so war. Es waren auch absolut harmlose Bemerkungen, die ihn letztendlich nur provozieren sollten, es doch endlich einzusehen, dass sie Recht hatten und er im Unrecht war, wenn er nicht erkennen wollte, dass Tonks und er zusammen sein sollten. Der emotional leicht Überforderte machte noch einen nächtlichen Spaziergang um den See, nachdem er von den beiden Gryffindors so in die Mangel genommen wurde, um seine Gedanken zu klären. Daraufhin traf Severus einen Entschluss, denn er der Mutter seines Kindes gleich morgen mitteilen wollte. Um Tonks nicht den ganzen Tag irgendwie durcheinander rumlaufen zu lassen, beschloss er erst am Abend mit ihr zu reden. Es war Freitag, also perfekt, da sie das Wochenende Zeit hatte, alles zu überdenken.
Als sie, wie üblich bei ihrer Tasse Tee saßen, sagte er gerade heraus: „Tonks, ich habe lange nachgedacht und ich hätte da einen Vorschlag. Aber vorweg möchte ich dich bitten, nicht gleich zu antworten, sondern dir Zeit zu lassen – ruhig das ganze Wochenende – um gründlich darüber nachzudenken, was du willst.“ „Okay, dann mach´s mal nicht so spannend und leg los“, meinte sie neugierig, während sie sich in ihr gemütliches Sofa kuschelte. Er erhob sich und begann auf und ab zu gehen: „Also, Tatsache ist, dass wir gemeinsam ein Kind bekommen und auch Tatsache ist, dass es für ein Kind besser ist, in einer Mutter – Vater – Kind Konstellation aufzuwachsen. Natürlich nur, wenn diese Möglichkeit problemlos gegeben ist, was in unserem Fall ja theoretisch so ist. Deshalb jetzt mein Vorschlag. Wenn du willst, können wir heiraten.
Dann kommt unser Kind nicht als >>Bastard<< auf die Welt und muss keine Hänseleien in der Schule ertragen. Es ist zwar in der Muggelwelt jetzt kein Thema mehr, aber du weißt ja wie die meisten Hexen und Zauberer immer noch über so was denken und vor allem reden. Aber auch für dich hätte es Vorteile. So altmodisch, wie die Zaubererwelt ist, würden sie auch über dich als alleinstehende Mutter tuscheln.
Ich weiß, dass ich sicher nicht die beste Wahl bin. Ich werde dich nicht anlügen, ich liebe dich nicht und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich jemals dazu im Stande sein werde. Aber ich mag dich. Ich kann verstehen, wenn dir das zu wenig ist, aber ich schwöre dir, dass ich alles tun werde, um für dich und unser Kind gut zu sorgen und ich werde mich auch bemühen, dich glücklich zu machen.
Körperlich hängt alles von dir ab. Es geschieht, was du willst, wann du willst und wenn du es nicht willst, dann eben nicht. Es ist zwar nicht normal für einen Mann nicht >>schwanzgesteuert<< zu sein, aber ich bin es nicht. Mein Leben hat mich anders geprägt. Ich bin auch nicht sehr erfahren. Also auch nicht völlig unerfahren, aber meine Erfahrungen sind begrenzt. Trotzdem denke ich, mit deiner Hilfe kann ich lernen, dich auch in dieser Hinsicht glücklich zu machen. Wenn du ES, nicht mit mir zu tun wünscht, bitte ich dich nur es nicht an die große Glocke zu hängen, wenn du dir die Befriedigung wo anders holst. Wenn du es diskret machst, dann kannst du machen, was du willst. Und sollte mal jemand auftauchen, in den du dich verliebst und der dich liebt, dann denke ich, können wir einen Weg finden.
Wenn du willst, können wir alles schriftlich in einem Vertrag festlegen.
Ein letzter Vorteil wäre noch die Tatsache, dass wenn ich sterbe, du und unser Kind erben. Ich bin nicht übermäßig reich, aber es ist doch etwas in meinem Verlies in Gringotts und als meine Witwe hast du auch Anspruch auf die Pension und so.
Also ich glaube jetzt alles gesagt zu haben und ich denke, ich lass dich jetzt lieber mal allein, damit du über alles nachdenken kannst. Ich bin übers Wochenende auf einem Tränkesymposium in Frankreich, also hast du etwas Zeit für dich. Wir sehen uns.“ Spontan beugte er sich zu der immer noch vollkommen verblüfften Tonks, deren Haare neongelb leuchteten, gab ihr einen zaghaften Kuss auf die Wange und verschwand.
Sie war viel zu perplex um ihn aufzuhalten.
tbc
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A/N: Was haltet ihr von dem „Heiratsantrag“? Wie glaube ihr, reagiert Tonks darauf?
Nun ja, wie das weiter geht, erfahrt ihr im Nächsten Kapitel …
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