von severina
A/N: Vielen herzlichen Danke an meine Reviewer!!!
Für alle die Statistiken interessieren, insgesamt haben bis heute 20.02.2015 die ersten 21 Kapitel dieser Geschichte, die ich seit 7.01.2015 poste, 40 Kommentare bekommen, wurde schon 5.877 Mal aufgerufen und 67 Leser haben sie abonniert. Im Vergleich dazu, wurde meine schon fertiggestellte erste FF von 71 Leuten kommentiert, 12.564 angeklickt, von 91 Nutzern favorisiert und auf den Seiten wo es geht, habe ich 10 User, die mich als Autor abonniert haben und auf der Seite, wo es geht, wurden meine Geschichten zusammen 8 mal empfohlen. Danke dafür :)
22) Tod und Leben
Ron, der gerad das Zimmer betreten hatte, sprang in die Fluglinie des Fluches und augenblicklich brach sein sonst so lebensfroher Blick und er stürzte tot zu Boden.
„Neeein!“, schrien Hermine, Molly und Harry zeitgleich. Das diabolische Lachen des Lords hallte von allen Seiten auf sie hernieder, während Hermine und Molly sich auf den Leichnam stürzten. Auch Harry konnte nichts halten und er rannte zu seinem toten, besten Freund. Voldemort, der im Begriff war, mit einem siegessicheren Lächeln nun den Todesfluch erneut auf den abgelenkten Jungen, der ihm einst zum Verhängnis geworden war, zu werfen, wurde im selben Moment, als er den Zauberstab triumphierend hob, von drei grünen Strahlen getroffen, begleitet von unterschiedlichen Stimmen die „Avada Kedavra!“ schrien.
Es geschah alles fast gleichzeitig, so dass keiner wahrhaft realisieren konnte was gerade passierte, am aller wenigsten Voldemort selber, der absolut nicht begreifen wollte, dass er – der er sich unsterblich wähnte – gerade das Zeitliche segnete, wie man so schön sagte. Fast in Zeitlupe sah man, wie seine vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen, in seinem zu einer Fratze verzogenen Gesicht, einen leeren Ausdruck annahmen und er in sich zusammenbrach. Da sein Körper durch Magie entstanden ist, zerbröselte er augenblicklich zu Staub, der von einem starken Windhauch von hinter dem Vorhang sofort verweht wurde. Mit dieser Windböe wurde auch etwas – oder besser gesagt – jemand aus der unbekannten Welt hinter dem Vorhang regelrecht herauskatapultiert und landete auf dem Tränkemeister, der es gerade erst geschafft hatte, sich unter dem leblosen Körper von Lucius hervor zu kämpfen.
Severus presste es den letzten Funken Atem aus seinen Lungen, als er erneut von einer Last niedergedrückt wurde. Mühsam öffnete er die Augen und bei dem Anblick, der sich ihm bot, dachte er bei sich verblüfft: Oh … und ich dachte ich hätte überlebt? Ob Lucius dann wenigstens noch lebte? Ein Todesfluch konnte doch nicht zwei auf einmal töten? Oder doch? Aber nun ja – war das jetzt nicht egal? Sie war gekommen, um ihn zu holen! War das nicht viel wichtiger im Moment? Seine Lily …
Diese starrte geschockt in die schwarzen, unergründlichen Augen ihres ehemaligen, besten Freundes, auf dem sie gerade lag. Er wunderte sich über ihren seltsamen Gesichtsausdruck und über die Tatsache, dass er Schmerzen empfand, obwohl er doch tot war, als er plötzlich Albus Stimme vernahm: „Lily? Bist das tatsächlich du???“
Hm? War Albus auch gestorben? Das Letzte an das er sich erinnern konnte nach dem Lucius Sprung ihn mit Wucht umgehauen hat, war, dass Potter seinen selbstkreierten Fluch aussprach – aber er wusste nicht gegen wen – und dann hörte er zuerst Voldemort und dann Minervas, Mad-Eye Moodys und Albus gleichzeitig den Todesfluch rufen. Die beiden Mitstreiter standen in der Tür – das konnte er von seiner Position aus gut sehen – und seine Kollegin wurde von dem Auror gestützt. Sie warfen gemeinsam mit seinem Mentor den Avada auf den schlimmsten Schwarzmagier aller Zeiten – wie er vermutete, denn auch das konnte er nicht sehen, da er unter Lucius begraben war und sich anfangs kaum rühren konnte. Was war bloß genau geschehen? Und warum, wenn er tot war, brauchte er Luft zum Atmen? Das Gewicht auf seinen Lungen ließ ihn jedoch nicht zu Atem kommen …
„Severus?“, hauchte Lily ihm ins Gesicht. Er spürte ganz eindeutig den Luftzug aus ihrem Mund und wurde sich daher bewusst, dass sein Körper eindeutig fühlte – was wiederum bedeuten musste, dass er noch am Leben war! Die plötzliche Erkenntnis, nicht nur, dass er nicht Tod war, sondern, dass seine eigentlich tote, große, erste und einzige Liebe auf ihm lag und ihn gerade angesprochen hatte, ließ seine wunderschönen, tiefschwarzen Augen unnatürlich groß werden. „Lily?“, kam es ungläubig über seine Lippen, bevor er, einem Instinkt folgend – aus Angst sie könne genauso schnell wieder verschwinden, wie sie aufgetaucht war – sie ganz fest in seine Arme schloss. Er wollte sie scheinbar nie wieder hergeben.
Harry, der nicht fassen konnte, was da gerade geschah, fiel einfach auf seine Knie und flüsterte kaum hörbar: „Mama?“. Hermine drehte sich vom toten Ron in den Armen seiner Mutter weg und umarmte den neben ihr knienden Jungen-der-immer-noch-lebte und stammelte schluchzend und aufgebracht: „Du lebst … Harry! … das Böse … ist tot! … und sie? … deine Mama … lebt! … oh, Harry … aber, Ron ist tot … oh, nein … wieso nur? …“
Langsam löste die Todgeglaubte sich aus den Fängen des Ex-Todessers und blickte ungläubig zu ihrem Sohn. Sie konnte es einfach nicht fassen – aber es war wahr! Sie war wieder unter den Lebenden! Hemmungslos weinend, stürzte sie sich auf ihr Kind und riss ihn in ihre Arme. Hermine wich zurück, um den Beiden ihre Zweisamkeit zu gönnen. „Harry, oh Harry … mein Baby … mein Liebster …“, kam immer wieder zwischen Schluchzern, Küssen und festen Umarmungen durch. Dann drückte sie ihn wieder von sich, um ihn besser ansehen zu können, nur um ihn wieder ganz fest an ihr Herz zu ziehen und erneut sie herzen. Auch wenn es vollkommen unfassbar und absolut unmöglich war – sie hatte ihren Sohn wieder!
Molly war währenddessen herzzerreißend weinend auf ihrem toten Sohn zusammengebrochen. Hermine beugte sich über die vom Schicksal so schwer gebeutelte Frau und umarmte sie einfach fest. Auch sie trauerte um Ron, der ihre erste Liebe war. Wieso, musste er sterben? Er war doch noch so jung und hatte sein Leben noch vor sich!
Albus half Severus auf, der sich jedoch gleich wieder zu dem am Boden liegenden Lucius beugte, um zu sehen, ob er vielleicht auch noch lebte. Er drehte ihn um und bemerkte, dass sich sein Brustkorb leicht, aber deutlich sichtbar, hob und senkte.
Er lebte also!
Sein Freund, der ihm das Leben gerettet hatte, lebte.
Severus war so froh und dankbar.
Blut lief über das Gesicht des Blonden. Er hatte eine hässliche Wunde knapp über dem rechten Auge. Die musste er sich bei dem Sturz zugezogen haben. Sie verursachte wahrscheinlich auch seine Bewusstlosigkeit. Um sich von der ganzen Situation, die ihn eindeutig überforderte, abzulenken, begann Snape, seinen Lebensretter ganz vorsichtig zu heilen. Als er fertig war, streichelte er sachte über die Wange des Reinblütlers, der etwas verwirrt die Augen öffnete und sich mit Schmerzen leicht anhob und auf seinen linken Ellbogen lehnte, um einen Überblick zu bekommen. „Wie fühlst du dich?“, vernahm Malfoy leise die samtene Stimme seines Freundes. „Besch*** um es höflich auszudrücken“, murmelte Lucius und fragte dann erstaunt auf Harry und seine Mutter blickend:
„Was ist passiert?“
„Wenn ich das wüsste …“, schnaubte Severus verblüfft: „Ich habe echt nicht den blassesten Schimmer! Als der dunkle L… Voldemort starb, tauchte sie plötzlich auf…“. Auch wenn es ihm noch schwer viel diesen Namen, vor dem sich so lange Zeit so viele gefürchtet haben auszusprechen, zwang er sich dazu, denn er wollte diesem Monster auf keinem Fall mehr irgendeine Art von Respekt zollen. „Es scheint fast so“, meinte der in ihrer Nähe stehende Albus: „Als ob sie nie richtig ins Totenreich kam, sondern irgendwo hinter dem Vorhang in irgendeiner Art Zwischenreich verweilte und der Tod dessen, der sie ungewollt verfluchte – da Tom eigentlich Harry töten wollte – und auch die Tatsache, dass wir kurz vorher auch den Horkrux, der bei ihrer Ermordung entstand, vernichtet haben, schickte sie wieder zurück in die Welt der Lebenden … ich weiß auch nicht …?! … es existiert eindeutig mehr zwischen Himmel und Hölle, als uns bewusst ist und wir uns erklären können!“
„Rooon“, durchbrach ein schrecklich leidender Schrei die Situation. Arthur hinkte geflankt von Tonks und Remus, die selbst sehr angeschlagen wirkten, in den Raum und erkannte, dass sein jüngster Sohn tot in den Armen seiner weinenden Frau lag. Angelockt durch den Tumult kamen auch die Zwillinge angekrochen und schleppten sich mühsam zu ihrem toten Bruder.
Harry fühlte sich schuldig, da er sich so sehr freute, seine Mutter im Arm zu halten, dass er die Trauer über den Tod des besten Freundes verdrängt hatte. Aber in diesem Moment kehrte sie mit voller Wucht zurück.
Ron war tot – und es war wieder einmal seine Schuld!
Der Todesfluch war für ihn bestimmt gewesen und sein Seelenbruder hatte sich todesmutig vor ihn geworfen, um ihn zu retten. Womit hatte er es verdient zu leben, wenn sein bester Freund, der Sohn und Bruder so vieler Menschen die ihn liebten, dafür mit seinem Leben bezahlen musste?! Am liebsten wäre Harry auf der Stelle gestorben, wenn er damit nur ungeschehen machen könnte, das Ron tot war … aber das war unmöglich. Er schämte sich für seinen Egoismus, dass er sich in diesem Moment doch tatsächlich gefreut hatte, über das plötzliche Erscheinen von seiner Mutter. Er hatte kein Recht glücklich zu sein, denn sein Glück war auf das Unglück anderer gebaut – was sollte er bloß tun?
Plötzlich vernahm man von überall her die bekannten Plop-Geräusche von Apparierenden.
tbc
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