von Nico Robin
„Harry James Potter, Sie werden vor dem Zaubereiministerium und vor allen hier Anwesenden Personen zum Tode verurteilt. Treten sie nun vor, damit die Strafe vollzogen werden kann.", sagte der Zaubereiminister emotionslos.
Harry tat wie geheißen. Es war ihm egal. Alles war ihm egal. Warum sollte er weiterleben, wenn er die Frau, die er immer wollte, gegen ihn war und er sie für immer verloren hatte?
Eine eisige Kälte breitete sich rasch über dem Gelände aus, als die Wächter von Azkaban kamen.
Dementoren breiteten sich vor Harry aus. Das war sein Ende. Langsam schloss er die Augen. Er schrie nicht, er hatte nicht einmal Angst. Er wollte einfach weg. Weg aus dieser ungerechten Welt.
Schweißgebadet und zitternd wachte Hermine auf.
Das konnte doch nicht wahr sein. Seit vier Jahren hatte sie diesen schrecklichen Traum. Und immer nur träumte sie, wie die Dementoren vor Harry standen und ihn töteten.
Sie fühlte sich sie schuldig. Sie hatte versucht es zu verhindern, als sie die Wahrheit erfahren hatte, doch da war es bereits zu spät. Und das konnte sie sich nicht verzeihen.
Flashback
Traurig schritt Hermine durch die Große Halle. Sie war zwar enttäuscht von ihm, dass er ihr das angetan hatte. Doch wollte sie nicht, dass er die höchste Strafe bekam.
Die Worte des Ministers hallten in ihrem Kopf.
"Das kann nicht sein, er war die ganze Zeit im Gefängnis"
Sie versuchte diesen Gedanken aus ihrem Kopf zu bekommen, denn sie hatte ihn doch gesehen. Es war eindeutig Harry.
Es war ein langer und abscheulicher Tag. Hermine war erschöpft und kraftlos. Das einzige, was sie wollte, sich hinzulegen und zuhoffen, dass alles es nur ein schrecklicher Traum war.
Als sie endlich im Gemeinschaftsraum ankam, hörte sie zwei Stimmern, die heftig miteinander stritten.
Sie erkannte, dass die Stimmen Rons und Ginnys waren.
"Wieso streiten die beiden?", dachte sie. Sie ging langsam zu ihnen hinüber, um den Grund des Streits zu erfahren.
„Ron, wie konntest du das nur tun?“, schrie Ginny außer sich.
„Ach komm schon. Jetzt hat er wenigsten etwas, um sich zu fürchten.“ antwortete Ron sarkastisch.
„Das hättest du nicht tun dürfen. Sie hat doch eh schon an ihm gezweifelt…."
„Ja, aber was wäre passiert, wenn sie ausgesagt hätte, dass der es nicht war? Dann wären sie mir an den Kargen gegangen!“, sagte er stur und verschränkte demonstrativ seine Arme vor der Brust.
„Ron, du weißt, dass ich mich nicht wohl fühle. Du sagst, dass du Hermine lieben würdest. Deswegen verstehe ich nicht, warum du ihr wehgetan hast!", fragte ihn Ginny nun verständnislos.
„Diese dämliche Pute hat immer nur Augen für diesen Potterjungen gehabt. Mich hat sie nie beachtet. Wie zum Teufel hätte ich da eine Beziehung mit ihr anfangen sollen?“
„Glaubst du wirklich, dass du jetzt noch eine Chance bei ihr hättest, mit dem Wissen, was du ihr angetan hast?", sagte sie angewidert.
„Tja Schwesterherz, dass wird sich zeigen. Aber eins weiß ich, sie ist wirklich geil und ihre Tätowierung ist echt der Hammer. Vor allem, wenn herrlicher Mund ist der Wahnsinn. Wenn sie mein bestes Stück in sich aufnimmt und sie anfängt dran zu saugen..."
"Ron, du bist widerlich. Ich erkenne dich nicht wieder. Und rede nicht über so was mit mir. Du hast ihr schrecklich wehgetan und Harry muss dafür büßen.", sagte sie voller Zorn.
Hermine glaubte sich verhört zu haben. Völlig apathisch stand sie in der Ecke und ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren, um das Gehörte zu verarbeiten. Tränen liefen ihre Wange hinunter.
"Was hatte sie nur getan? Wie konnte sie nur an Harry zweifeln?", fragte sie sich.
"Harry" Um Merlins Willen, er steht kurz vor der Hinrichtung!", murmelte sie und rannte so schnell sie konnte aus dem Gemeinschaftsraum. Um die anderen beiden würde sie sich noch kümmern, dass schwor sie sich. Sie musste aber zuerst dem Minister sprechen, bevor es zu spät war.
Ein Gefühl der Erleichterung breitete sich in ihr aus. Sie hatte zwar schon die ganze Zeit das Gefühl gehabt, dass Harry unschuldig war. Doch nach dem letzten Mal, kamen Zweifel in ihr auf. Das sich Ron jedoch mit Vielsafttrank in Harry verwandelt hatte, wäre ihr nie in den Sinn gekommen. Das einzige, was sie noch wollte, in Harrys Armen zu sein und ihn um Vergebung zu bitten.
"Minister... Minister. Ich flehe Sie an, warten Sie!", schrie sie ihm so laut sie konnte hinterher
Der Minister blieb abrupt stehen, drehte sich zu Hermine um und blickte sie verständnislos an.
"Miss Granger wollen sie das etwa sehen?", fragte er sie.
"Nein. Harry ist unschuldig. Ich dachte er war es, doch Ronald Weasley hat mir das angetan. Ich habe es gerade herausgefunden.", sagte Hermine hastig und nach Atem ringend.
"Was? Woher wissen Sie das?", fragte er wiederum.
"Ich habe gerade gehört, wie er sich mit seiner Schwester darüber unterhalten hat. Bitte Minister, Sie müssen mir glauben!", flehte ihn Hermine an und Tränen schossen ihr in die Augen.
Der Minister nickte nur und rannte zum Ort der Hinrichtung, um es zu verhindern. Dort angekommen, schlug er die Türen auf und schrie: "Stoppt die Hinrichtung! Es ist der Falsche!"
Doch es war zu spät. Die Dementoren hatten gerade von Harry abgelassen, als er die Tür stürmte.
Als sie sich den Weg durch die anwesenden Personen bahnte, konnten sie Harry auf dem Boden liegen sehen.
"NEIN! Das darf nicht wahr sein!", schrie Hermine außer sich und lief auf Harry zu. Sie sank neben ihm auf den Boden und hob seinen Kopf an, um ihn auf ihren Schoß zu legen. Sie ließ ihren Tränen freien Lauf.
"Bitte...Harry...komm zurück. Es tut mir leid...es tut mir leid!", murmelte sie schluchzend.
Sie bemerkte in ihrem Schmerz nicht, dass der Minister neben ihr stand und seine Hand leicht auf ihre Schulter legte.
"Miss Granger...es tut mir leid!", sagte der Minister schließlich leise.
Als Hermine ihren Kopf hob und ihn anblickte, konnte er ihre Trauer, Verzweiflung und Wut in ihren Augen erkennen. Ihm wurde schwer ums Herz und senkte schließlich seinen Blick.
"Ich möchte, dass Sie Ron und Ginny in Gewahrsam nehmen. Und wenn es sein muss, flößen Sie ihnen Veritaserum ein, damit sie die Wahrheit hören.", sagte Hermine mit hasserfüllter Stimme.
"Es ist besser, wenn Sie sie wegbringen, bevor ich die beiden die Finger bekomme. Ich garantiere dann für nichts!", fuhr Hermine fort.
Flashback Ende
Das war bereits vier Jahre her. Hermine hatte ihren Abschluss nicht gemacht. Sie gab sich die Schuld an seinem Tod und konnte es nicht mehr ertragen, die ganze Zeit in Hogwarts zu sein. Sie zog sich zurück, ließ keinen an sich heran und doch wurde ihr Schmerz dadurch nur größer.
Nachdem Ron vergeblich versucht hatte zu fliehen, wurde er schließlich vor Gericht gestellt und zur Höchststrafe, dem Tode, verurteilt. Ginny hingegen, wurde zu einem Mehrjährigen Aufenthalt in Azkaban verurteilt.
Hermine empfand keine Genugtuung, nachdem sie die Urteile erfahren hatte. Dies konnte Harry schließlich nicht zurück bringen. Sie liebte ihn nach all diesen Jahren immer noch und der Gedanke an die Vergangenheit brach ihr das Herz. Sie konnte es nicht mehr ertragen und versuchte sich umzubringen. Ihre Mutter fand sie und rettete ihr das leben. Aber Hermine verstand einfach nicht, warum man sie nicht einfach gehen ließ. "Durch den Tod, ", dachte sie, "wäre ich wieder mit Harry vereint."
Doch man ließ sie nicht mehr aus den Augen, aus Angst, dass sie es doch noch beenden würde. Das einzige, was ihr blieb war, Harry jeden Tag am Grab zu besuchen. Denn so fühlte sie sich immer noch mit ihm verbunden
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