von Nico Robin
„Hi Mine, ich hoffe ich habe dich nicht all zu sehr erschreckt“ sagte er leicht amüsiert, als er ihr Blick sah.
„Ähm…nein, hast du nicht. Ich war nur etwas verwundert“ antwortete sie verlegen.
„Na dann. Wollen wir los?“
„Wohin denn?“, fragte Hermine wiederum.
Was hatte dieser Mann denn jetzt schon wieder vor?
„Na was wohl? Wollen wir in das Ferienhaus meines Vaters fahren? Hast du das etwas wieder vergessen?“, entgegnete er lachend.
„Ach so...ok. Ich mach mich nur schnell fertig“, sagte sie, rannte die Treppen hinauf und ließ einen sichtlich verwirrten Harry zurück.
Also sie nach etwa zwanzig Minuten zurückkam, war sie bereit. Bereit für alles was kommen mochte. Doch ein leicht mulmiges Gefühl breitete sich in ihr aus. Was erwartete sie eigentlich dort? Was wollte sie in Wirklichkeit? Und vor allem, mit wem wollte sie es?
Diese Fragen hatten sie nicht mehr losgelassen. Den ganzen Tag fragte sie sich das.
Harry riss sie wieder aus den Gedanken, als er ihre Hand nahm und sie liebevoll zum Auto führte. Er öffnete ihr die Tür, damit sie sich hineinsetzen konnte, stieg dann selbst ins Auto und fuhr los.
Sie hatte es getan! Sie hatte sich dem Befehl ihres lieben Verlobten widersetzt, und saß nun im Auto des Mannes, den Ron seit ihrer Verlobung irgendwie nicht mehr richtig leiden konnte.
„Hey Mine, worüber denkst du denn jetzt schon wieder nach?“ fragte Harry und riss sie wieder aus ihren Gedanken.
„Ach nichts weiter. Ich frage mich nur, was Ron gerade anstellt, um mich zu finden.“
„Naja, das wird schon eine ganze Menge sein, so wie ich ihn kenne. Vor allem, da er dich auf deinem Handy ja auch nicht erreichen wird.“
„Ich weiß. Aber warum? Ich kann mir nicht erklären, was passiert ist. Er vertraut mir nicht mehr. Warum hat er sich bloß so verändert?“ entgegnete sie etwas traurig.
Harry wusste nicht genau, was er darauf antworten sollte. Er wollte ihre Gefühle nicht verletzen, da er auch nicht genau wusste, was Hermine für Ron empfand.
„Mine, komm schon. Mach dir da keinen Kopf darüber. Ron ist ein Idiot! Er denkt in erster Linie nur an sich selbst und vielleicht an seinen Magen“, sagte er und legte behutsam eine Hand auf ihr Knie.
Hermine spürte dies und es verursachte einen leichten Schauer, der durch ihren Körper ging.
„Weißt du Harry, man sollte darüber eigentlich nicht sprechen, besonders da wir Freunde sind und es mir peinlich ist. Aber…“, kam es nun leise von ihr.
Sie überlegte, ob sie es wirklich tun sollte. Es ging schließlich um ihr Privatleben. Doch sie entschied sich, es zu tun. Es war ja Harry, dem sie es sagen würde. Sie vertraute ihm voll und ganz. Er würde nicht schlecht über sie denken oder sie verurteilen.
„Ron und ich...naja...hatten noch nie Sex“, sagte sie hastig und wurde dabei bis über beide Ohren rot.
Für einen kurzen Augenblick herrschte Stille. Eine Stille, die Hermine ganz und gar nicht leiden konnte.
„Ich verstehe“, sagte Harry knapp und verstärkte den Druck seiner Hand auf ihrem Knie.
„Hat dich das erschüttert?“, fragte sie vorsichtig, doch Harry schüttelte den Kopf.
„Nein, hat es nicht. So was hab ich mir auch schon fast gedacht.“
Hermine, die erleichtert über seine Antwort war, legte nun ihre Hand auf seine. Sie spürte seine Wärme und fühlte sich augenblicklich sehr wohl.
Nach einer ganzen Weile ist Hermine aufgefallen, das sie nicht mehr fahren. Sie blickte aus dem Fenster und stellte fest, dass Harry am Seitenrand gehalten hatte.
Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihre Magengegend aus. Doch dieses Gefühl mochte sie. Sehr sogar. Wie in Trance blickte sie in Harrys strahlend grüne Augen.
„Hat er dich überhaupt schon mal geküsst. Ich meine richtig geküsst. Voller Leidenschaft und Verlangen? Oder hat er dir gesagt, wie sehr er dich liebt? Oder das er nicht mehr ohne dich kann?“, fragte er zaghaft, sah ihr dabei fest in die Augen und legte seine andere Hand an ihre Wange.
Wie hypnotisiert verneinte sie seine Frage mit einem leichten Kopfschütteln.
Was hatte er gerade mit ihr gemacht? Sie fühlte sich, als ob sie schweben würde.
Auch Harry konnte seine Augen nicht mehr von ihr nehmen. Er genoss die Wärme ihres Gesichts und wie weich sich diese anfühlte. Er strich behutsam mit seinem Daumen über ihre zarten Lippen.
Er sollte es sein lassen. Er redete sich die ganze Zeit ein, dass er dies nicht durfte, um ihrer Freundschaft willen. Doch irgendetwas hielt ihn davon ab.
Harry bemerkte, wie sich Hermines Gesicht seinem näherte.
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