von Nico Robin
Traurig blickte Sirius aus dem Fenster seines dunklen Zimmers.
Seit 21 Jahren hatte er nur Schuldgefühle. Sich gegenüber, sowie Harry gegenüber, aber die meisten hatte er wegen James und Lilly.
Flashback
„Hey Sirius, hast du schon das Neuste gehört? Wir sind verlobt. Ist das nicht toll?!“, sagte Lily und hielt ihn ihren teuren Verlobungsring unter die Nase.
„Wow, das ist toll!“
„Und weißt du was das Beste ist? Als mein bester Freund, wirst du natürlich mein Trauzeuge!“, sagte James überglücklich.
Der Junggesellenabend war bereits in vollem Gange. Alle feierten und tranken, und wünschten den Bräutigam für den morgigen Tag alles Gute.
Doch eines störte Sirius sehr, Lily war seit einiger Zeit abweisend und kalt James gegenüber geworden.
Wenn James mit ihr sprach, beachtete sie ihn kaum. Und was ihm am meisten irritierte war, das immer wenn er sie berührte, egal wo es war, sie schmerzlich zusammenzuckte.
Aber vielleicht war es nur seine Einbildung.
Gegen 24 Uhr wollte Sirius einfach nicht mehr weiter feiern, und machte sich auf den Weg in sein Zimmer.
Als er um die Ecke gebogen war, hörte er eine Frau, die wahrscheinlich gegen eine Tür hämmerte.
„Komm schon Liss. Mach bitte die Tür auf. Das ist sicher nur die Angst wegen Morgen“, sagte Alice, Lilys beste Freundin.
„Alice, was ist denn los?“, fragte Sirius sie schließlich.
„Lily, sie sagt, sie will Morgen nicht heiraten, und wenn sie es doch tut, dann nicht ihn!“, entgegnete sie ihm.
„Warte, lass mich mal versuchen mit ihr zu sprechen.“
„Hey Lily, Liebes. Was ist denn los? Komm, mach doch für deinen alten Tatze die Tür auf“, flehte er sie an.
Einige Zeit war nichts zu hören, doch nach zwei Minuten wurde die Tür entriegelt und eine völlig verweinte Lilly Evans stand ihm gegenüber, packte ihm am Arm, und zog ihn zu sich hinein.
„Nun sag mir was los ist. Ich verstehe das du Angst hast, aber das brauchst du nicht“, sagte er fürsorglich.
„Du hast keine Ahnung was los ist Sirius!“, entgegnete Lily, und kämpfte mit den Tränen.
Sie redeten und lachten. Lily fühlte sich in dieser Zeit so geborgen und wohl. Sirius schaffte es wirklich sie immer wieder aufs Neue zum Lachen zu bringen. Er war das genaue Gegenteil von James.
Gut, James wollte sie Morgen heiraten, doch in letzter Zeit dachte sie immer darüber nach, ob es richtig war, was sie tat.
Immer wenn sie versuchte mit James zu reden, antwortete er mit den Worten: „Du bist meine Frau, und du wirst es werden! Hast du mich verstanden?“
Sie wusste nicht welches Gefühl sie leitete, doch ihre beiden Gesichter waren zu Nah beieinander.
Und es passierte, was passieren musste. Sirius und Lily verbrachten eine wundervolle Nacht miteinander.
Doch sie beschlossen es nie wieder zu tun, geschweige denn ein Wort drüber zu verlieren.
Am nächsten Tag wurde Lily James Frau.
Acht Monate hatte Sirius nichts von Lily oder seinem besten Freund gehört. Bis es plötzlich an seiner Tür klopfte.
Was er sah wollte er zu Anfang nicht glauben.
Da stand sie nun, Lilly Potter, seine beste Freundin, mit einen Koffer und einem dicken Babybauch vor ihm.
„Ich glaube, ich muss dir einiges erklären“, sagte sie, als Sirius sie in die Arme schloss.
„Was denn?“
„Bitte setzt dich“, sagte sie zaghaft.
„Also, ich habe James…naja ich weiß nicht, ob ich ihn verlasse. Er ist in letzter Zeit so unberechenbar geworden.“
„Was soll das heißen? Wie kann er so sein? Jetzt, wo du ein Baby von ihm erwartest“, sagte Sirius aufgebracht.
„Genau das ist es ja. Ich war bei Madame Pomfrey in Hogwarts, und das Versprechen, was ich dir gab, hab ich gebrochen. Sirius, das Baby in mir ist dein Sohn, nicht James“, sagte sie und kämpfte mit den Tränen.
Sirius wollte es nicht glauben. Nein, das konnte nicht sein. Er wusste nicht warum er dies tat, doch er schmiss Lily und sein ungeborenes Baby hinaus.
Er hörte nur, dass sie einen Sohn zur Welt brachte, und dass er Harry hieß.
Nach einen Jahr wollte er sie dann endlich doch besuchen.
Er wollte seinen Sohn sehen, und die Frau, die er über alles liebte.
Doch es war zu spät.
Dann kam Azkaban. Er hatte sie nicht ermordet, doch er hatte sie in den Tod getrieben. Hätte er sie nicht hinausgeschmissen, würden sie und Harry bei ihm sein.
Er hatte es verdient.
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