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Fanfiction

Growing Pains - Kapitel 4

von Nerventod

Also, ich möchte mich mal bei Euch lieben Kommischreibern bedanken... Und weil ihr so schön artig seid, gibts ein neues Chap...
ganz liebe Grüße
Nerventod




Am nächsten Tag machte sich Draco, anstatt zum Mittagessen zu gehen, auf dem Weg zum Zaubertränkeklassenzimmer. McGonagall hatte ihm gesagt, dass sein Patenonkel ihn nach dem Unterricht sehen wollte und er solle nicht trödeln. Als er ankam, war niemand in dem Raum, außer Severus. Er lächelte ihm zu, aber sein Pate erwiderte es nicht. Stattdessen deutet er ihm an, ihm in sein Büro zu folgen und ging voraus.

Der Raum war klein und streng organisiert. Jedes Stück Papier war ordentlich geordnet. Alle Bücher befanden sich in Bücherregalen. Sogar die Dinge auf dem Schreibtisch lagen waren zentriert und gerade. Draco setzte sich in den Stuhl vor dem Schreibtisch und hob leicht eine Augenbraue, als er spürte, wie sich mächtige Stillezauber über den Raum legten.

„Ich brauche Deine Hilfe, Draco.“, sagte Severus ernst, als er sich gesetzt hatte. Er stützte seine Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab und verschränkte seine Finger ineinander. „Aber bevor Du von der Sache erfährst, muss ich Dich darum bitten einen Zauberereid zu schwören, darüber Stillschweigen zu bewahren.“

Draco stellte keine unnötigen Fragen, wie, ob das wirklich nötig wäre. Er wusste, dass es das war. Er erinnerte sich an seinen Patenonkel, wie er zitternd und stöhnend zusammengerollt auf seiner Couch lag. Er wollte nicht wirklich mit etwas zu tun haben, was das verursachen konnte. Aber er wusste, dass es etwas mit dem Goldjungen zu tun hatte. Und er musste einfach mehr erfahren. So nickte er und bot ihm seine Hand an. Severus nahm sie und stach dann mir einer gemurmelten Beschwörung quer durch sie durch. Draco zischte, hielt aber still.

„Du wirst nicht darüber sprechen, was Du von mir, Dumbledore oder Harry, genauer gesagt Harry Potter, erfahren wirst, bis ich Dir erlaube darüber zu sprechen.“

„Das schwöre ich.“, antwortete Draco und ein Magiestoß schoss von seiner Hand seinen Arm hinauf. Es drang in seinen Körper ein und er hatte das Gefühl, als würde er gleichzeitig nach hin und her geschleudert. Aber sein Körper bewegte sich nicht.

Severus nickte und zog seinen Zauberstab heraus. Keine physische Wunde war zu sehen. Der Bann war in Dracos Magie. Würde er versuchen seinen Schwur zu brechen, würde ihn seine Magie daran hindern. Draco massierte sich die Hand und zog erneut eine Augenbraue nach oben. Diesmal vor Ungeduld. Severus entschied sich mit den leichteren Sachen zu beginnen und erzählte Draco, in welchem Zustand Harry im Zug gefunden worden war, was sie im Krankenflügel gesehen hatten und was geschehen war, seit Harry in dem geheimen Raum der mit Madame Pomfreys Büro verbunden war, lag. Draco hörte zu und unterbrach ihn nicht. Als Severus schließlich still wurde, verengten sich die Augen des Blonden.

„Das ist… bedauerlich.“, sagte er ruhig. „Aber Du hast etwas ausgelassen. Und wofür brauchst Du meine Hilfe?“

„Du verstehst etwas von Psychologie.“, sagte Severus zögerlich.

„Ja. Das, was Du mir beigebracht hast. Aber genau das ist der Punkt.“, schnarrte Draco. „Du bist der Meister auf diesem Gebiet. Nicht ich.“

Severus stand auf und lief die sieben Schritte durch sein Büro. Er griff nach keinem der Bücher dort. Stattdessen stand er einfach dort, mit dem Rücken zu Draco und seine Hände in seiner Robe versteckt, um deren Zittern zu verbergen. Draco wartete geduldig.

„Harry leidet unter so schweren Selbstvorwürfen, dass sich sein Geist verdreht hat. Er glaubt, dass die Verbrechen des Dunklen Lords seine Schuld sind, weil er ihn noch nicht vernichtet hat. Er glaubt das bis tief in sich hinein. Deshalb hat seine Magie nicht versucht ihm zu helfen, als er von seinem Onkel geschlagen wurde. Harry hatte geglaubt, dass er es verdient hat bestraft zu werden. Aber sein Onkel ist weiter gegangen, weiter als das er die Strafe hinnehmen konnte und schließlich wollte Harry es verbieten. Seine Magie hat versucht ihn zu beschützen, aber, ohne dass er es wusste, hatte sein Onkel ihm Drogen in sein Essen getan. Sie haben seinen Körper teilnahmslos gemacht und irgendetwas ist zwischen ihn und seine Fähigkeit seine Magie zu kontrollieren getreten. Aber sein Geist blieb unberührt. Er war bei vollem Bewusstsein. Ebenso bei Bewusstsein, wie Du es gerade bist.“

„Sag es einfach.“, schnappte Draco. Er konnte die Fassade nicht länger aufrechterhalten. Seine Hände waren durch seinen festen Griff um die Stuhllehnen schon ganz weiß und sein ganzer Körper war angespannt.

„Sein Onkel…“ Severus ordnete seine Gedanken und versuchte es erneut. „Er hat ihn vergewaltigt. Harry wurde von seinem Onkel vergewaltigt.“

„Merlin.“, wisperte Draco erschrocken. „Du hast gesehen…“

Severus nickte einmal scharf und Draco fragte nicht weiter. Er wollte wirklich, wirklich nicht wissen, was sein Patenonkel gesehen hatte. Er konnte es sich nicht einmal vorstellen und er versuchte es auch gar nicht. Die Stille hielt an, bis Severus sich wieder sicher war, Draco gegenübertreten zu können. Er ging zu seinem Stuhl zurück und lehnte sich darin zurück. Seinen Kopf hatte er ganz nach hinten gekippt.

„Was kann ich tun?“, fragte Draco sanft.

„Miss Granger und Mister Weasley haben ihm, um ihn aufzumuntern, von dem Zauberspruch erzählt, der den Song eines Menschen spielt. Aus irgendeinem Grund dachten sie, dass Deiner wohl die beste Wahl wäre, das zu tun. Aber er hat nicht darüber gelacht. Stattdessen hat es seine Aufmerksamkeit erregt.“

„Was willst Du damit sagen?“

„Nach allem, was passiert ist, besitzt Harry keinen Lebenswillen mehr. Der einzige Grund, warum er immer noch lebt, ist, dass er alles verdrängt. Aber das wird nicht lange anhalten und er wird sterben. Seit er aufgewacht ist, hat er nicht gefragt, wo er sich befindet oder ob er etwas bekommen könnte, womit er sich beschäftigen kann. Er sitzt nur da und atmet. Aber er nimmt nicht wirklich teil. Das hat sich letzte Nacht geändert.

Ohne dass ich ihn zureden musste, hat er aktiv nach Deinem Song gefragt und danach, was Dir wohl passiert ist, dass das Dein Lied wurde. Deshalb möchte ich, dass Du Deinen Freunden erzählst, dass Du heute nach dem Abendessen die Schule verlässt und nach Hause gehst, weil Du Dich um ein paar geschäftliche Dinge kümmern musst. Ich möchte, dass Du das Wochenende mit mir und Harry verbringst. Deine Hauptaufgabe ist es, sein Interesse am Leben aufrecht zu erhalten. Meine wird es sein zu versuchen, ihn dazu zu bringen, sich dem was passiert ist zu stellen und es zu überwinden.“

„Wie willst Du das schaffen?“

„Kleine Schritte.“, seufzte Severus und setzte sich gerade. „Zuerst werde ich seinen Song mit ihm zusammen analysieren. Ich werde versuchen, ihn dazu zu bringen sich die Gefühle, die er zum Ausdruck bringt, einzugestehen und dann werden wir versuchen herauszufinden, warum er so fühlt. Wenn er danach noch immer am Leben ist, werden wir versuchen mit seinen unangebrachten Schuldgefühlen fertig zu werden.“

„Und alles, was ich tun soll ist, ihn interessiert zu halten?“, sagte Draco stirnrunzelnd.

„Das ist lebenswichtig.“, sagte Severus ernst, während sich seine Augen in die Dracos bohrten. „Es ist mir egal, ob es für die noch so kleinste Sache ist, aber Harry darf sein Interesse nicht verlieren, sonst wird er nie seinen Lebenswillen zurückerhalten. Verstehst Du das?“

„Das tue ich.“, nickte Draco. „Es ist nur, dass ich mehr tun will.“

„Ein Schritt nach dem anderen. Erinnerst Du Dich?“, sagte Severus müde lächelnd und Draco lächelte zurück.

„Ich treffe Dich nach dem Abendessen?“, fragte Draco, als er aufstand.

„Ich meinen Räumen. Wie flohen dann zur Krankenstation.“, erklärte ihm Severus und deutete ihm an zu gehen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Severus stand auf. Das Murmeln in der Großen Halle wurde weniger, als die Schüler begannen, sie auf den Weg zu ihren Gemeinschaftsräumen zu verlassen. Er schenkte dem wenig Aufmerksamkeit. Seine Gedanken kreisten darum, was passieren würde, wenn er Draco zu Harry brachte. Es gab tausende von Möglichkeiten, was passieren könnte und nicht eine davon begeisterte ihn.

„Severus, mein Junge. Begleite mich bitte in mein Büro.“, sagte Dumbledore.

Der schwarzäugige Professor schaute auf und sah Dumbledore am Lehrereingang zur Großen Halle stehen. Er nickte und rauschte dann an dem Direktor vorbei. Statt nach links in Richtung Kerker zu gehen, bog er nach rechts. Dumbledore folgte ihm ruhig. Es dauerte nicht lange, den steinernen Wasserspeier zu erreichen und in das Büro des Direktors zu gelangen. Dumbledore lächelte, als Severus stehen blieb.

„Zitronenbonbon?“, fragte er und setzte sich hinter seinen Schreibtisch.

„Was kann ich für Dich tun, Albus?“

„Wie geht es dem jungen Harry?“, fragte er.

Severus erklärte kurz und präzise, was er beobachtet hatte, welche Schlüsse er daraus gezogen hatte, und, was er versuchen wollte, um den Schaden zu verringern. Dumbledore hörte ihm aufmerksam zu und nickte zustimmend. Severus nickte und drehte sich zum Gehen um, nur um sich plötzlich Auge in Auge mit Ron und Hermione wieder zu finden. Ihre Augen erhellten sich, als sie ihn sahen.

„Professor! Denken sie, wir könnten Harry besuchen?“, fragte Hermine hoffnungsvoll.

„Nicht jetzt. Ich lasse es Sie wissen.“, schnappte Severus und stürmte an ihnen vorbei, ermüdet von den ganzen Fragen. Er hatte eine Aufgabe, die erledigt werden musste.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harrys Kopf drehte sich langsam, als er hörte, wie die Tür geöffnet wurde. Er sah seinen Professor und Malfoy hineinkommen. Er blinzelte langsam. War es schon wieder Zeit zum essen? Es kam ihm so vor, als wäre das alles, was er tat, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass der Professor ein Tablett herbrachte nur um ihn dann zu verlassen und ein neues zu holen. Er hatte nicht wirklich Hunger. Er blinzelte erneut und bemerkte, dass seine Besucher nicht mehr in der Tür standen. Er bewegte seine Augen von der geschlossenen Tür fort und fand die beiden Slytherins an seinem Bett.

Draco starrte ausdruckslos auf den Goldjungen, doch innerlich war er angespannt. Diese großen, leeren Augen waren erschreckend. Er blickte zur Seite und sah, wie sein Patenonkel Harry anwies, das Badezimmer zu benutzen und etwas zu essen. Er musste seine Worte mehrmals wiederholen, bis sich seine Worte verstanden wurden, aber die grünen Himmelssterne tauten langsam auf und erwachten. Schließlich hatte Harry gegessen und saß still in seinem Bett.

„Hallo Potter.“, begrüßte ihn Draco und die grünen Augen trafen seine. Harry sprach nicht. Erst da bemerkte Draco, dass Harry noch nicht ein Wort gesagt hatte, seitdem sie den Raum betreten hatten.

„Du wolltest doch Dracos Song hören, nicht wahr, Harry?“, fragte Severus beiläufig.

Harrys Geist wiederholte den Song, den Hermine gesungen hatte und er fing erneut seine Aufmerksamkeit. Er sah zu Draco und nickte. Severus sprach den Zauberspruch. Klaviermusik, begleitet von Geigen, erfüllte den Raum. Dann erklang die hohe Stimme einer Frau. Die Worte drangen in ihn ein. Sie starteten langsam, wurden aber schneller, als ein Schlagzeug einsetzte. Ihre Stimme schwang sich gefühlvoll empor.

“Winter winds have gone and faded…… I told the skies of thoughts of gray…... Tears upon my pillow laying, a child lost to pain…... I pray.. for better days…… Lift me up, lead me from this place… I’m rising up. I changed before your eyes. Heaven hope come and change me... Out of ashes make me whole… Lift me up and recreate me.. and help me overcome.. myself… Lead me from hell... I’m rising up. I’m moving on… Give me strength to carry on… I feel the light upon my face…I hear the angel’s words of grace… My broken wings were meant to fly… You lift me up and justify… I’m standing up. I’m standing out… I feel the walls come crashing down…”

Der Song endete und die Musik verschwand. Harry spürte, dass er lächelte, war sich aber nicht sicher, ob er glücklich war. Draco fühlte, wie seine Wangen leicht brannten. Der Zauber war sehr persönlich. Er offenbarte, was er in seinem Herz verborgen hatte und er vermutete, dass genau das der Punkt war. Als er das sanfte Lächeln auf den Lippen des gebrochenen Jungen sah, wusste er, dass er es nicht bereute.

„Schön. Du warst nicht immer schön.“, murmelte Harry und dann war es an ihm rot zu werden. „Ich meine, Du warst ein echter Schwachkopf, nicht, dass ich denken würde Du wärst attrakt…“

Ehe er der Gedanken zu Ende führen konnte, wurde Harrys Gesicht kalkweiß. Seine Pupillen verkleinerten sich zu Nadelstichen und er begann kehlig aufzustöhnen. Es war ein erschreckendes, furchtbares Geräusch, das sich ihnen die Nackenhaare aufstellen ließ. Der Zaubertränkemeister stürmte mit einem Beruhigungstrank auf ihn zu, aber sobald der ältere Mann ihn berührte, bekam Harry Panik. Er begann zu um sich zu schlagen und zu schreien.

Draco stolperte rückwärts. Der Laut war höllisch. Wie konnte eine solche Lautstärke aus jemandem so kleines kommen? Er sah mit weiten, geschockten Augen zu, wie Harrys kleine Gestalt seinen Paten bekämpfte. Der Kopf des Jungen schleuderte hin und her, seine grünen Augen nun fest geschlossen. Arme und Beine schlugen und traten um sich, sein Körper bäumte sich auf. Es sah so aus, als sei er besessen.

„Hilf mir!“, schnauzte Severus, als ein zweiter Schlag sein Gesicht traf.

Draco schob sich nach vorne und hielt den Körper des Jungen fest. Severus kämpfte, aber schließlich hatte er dem Jungen den Trank verabreicht. Harrys Bewegungen verlangsamten sich und hörten schließlich ganz auf. Sein Atem wurde ruhiger und sein Gesicht entspannte sich im Schlaf. Severus keuchte für eine Minute, während Draco sichtlich zitternd dastand.

„Das lief gut.“, sagte Severus schließlich gedehnt.

„Ich hoffe, dass das sarkastisch gemeint war.“, schnarrte Draco und warf sein Haar heftig zurück. „Ich glaube er hat Dich gebissen. Du blutest.“

Harrys Zustand verschlimmerte sich von diesem Zeitpunkt an. Er wurde wieder teilnahmslos und tat das, was ihm gesagt wurde, antwortete oder reagierte aber nie auf Draco. Draco half am nächsten Tag, soviel er konnte, holte meistens Dinge, schlug etwas in Severus’ Psychologiebüchern nach, suchte nach Sprüchen, die den Geist beeinflussten. Samstagabend gab Severus sogar nach und brachte die Gryffindors zu ihm, aber auch die bekamen keine Reaktion. Das einzige, auf was Harry reagierte waren Berührungen und das waren immer sehr schlimme Reaktionen.

Nachdem er sich mit einem fahlen Ron auseinander setzen musste, der sagte, dass es sein Fehler war, dass Harrys Zustand sich verschlimmert hatte, schloss Severus sich mit Draco ein. Sie suchten verzweifelt nach magischer Hilfe. Es war offensichtlich, dass eine Therapie nicht funktionieren würde. Nachdem sie Stundenlang gesucht hatten, fanden sie etwas, dass sie hoffen ließ und sie riefen Dumbledore zu ihnen, weil sie seine Hilfe brauchten, um die Zauberspruch ein wenig zu verändern.

Normalerweise erlaubte er einer Person sich seine Vergangenheit anzusehen. Es war wie ein Denkarium, nur, dass man immer noch sich selbst, als handelnde Person sah. Derjenige, der es sich anschaute, sah die Erinnerung so, als würde es wieder passieren. Nun, das würde nicht helfen, aber zusammen mit etwas, was sie in einen Psychologiebuch gefunden hatten, könnte es vielleicht das sein, was sie jetzt brauchten.

Das Psychologiebuch sagte, das Kinder, die Missbrauch erdulden mussten, oftmals glaubten, dass sie es verdient hätten, dass es in Ordnung wäre so behandelt zu werden, aber wenn sie ein reiferes Alter erreichten verstehen könnten, dass es falsch ist und so weitergehen können. Der Trick war, das Kind den Missbrauch objektiv sehen zu lassen und ihren natürlichen Moralverstellungen zu erlauben, ihnen die Wahrheit zu zeigen.

Der beste Weg dies zu tun war, wenn der Therapeut dem Kind erzählte, dass sein Freund missbraucht wurde. Sie erzeugten eine detaillierte Situation und fragten dann das Opfer, ob es in Ordnung wäre, dass sein Freund so behandelt würde. Neun von zehn Mal beschützte das Opfer seinen Freund, indem er erklärte, dass es nicht in Ordnung war. Dadurch kam die Erleuchtung.

Severus’ Idee war nun, den Erinnerungsspruch zu ändern. Was, wenn sie Harry dazu bringen könnten seine eigenen Erinnerungen anzusehen, klar und deutlich, aber wenn er sich dabei fühlen würde, als würde er jemanden anders sehen? Als würde er ein Kind sehen, dass er nicht kannte. Severus war sich sicher, und Draco stimmte ihm da zu, das Harrys Heldenkomplex zum Vorschein kommen würde und dagegen protestieren würde. Er würde versuchen das Kind zu beschützen, weil er wusste, dass es falsch war. Dann würden sie ihn aus der Erinnerung holen und er würde wissen, dass er es selber war, den er beschützen wollte, dass es falsch war, wie er behandelt worden war. Severus hoffte, dass es Harry ein für allemal zeigen würde, dass es okay war sich selbst zu beschützen und wütend auf die zu sein, die ihn misshandelten.

Die Drei arbeiteten stundenlang und wurden aber erst fertig, als die Dämmerung einsetzte. Tatsächlich hatten sie nicht einmal die Möglichkeit ihren neuen Zauberspruch auszuprobieren. Severus hatte zu Unterrichten und Draco müsste an einem teilnehmen.

Dumbledore lächelte ihnen müde zu. „Ich werde ihn ausprobieren.“

„Bist Du Dir sicher? Ich wäre gern dabei.“, sagte Snape zweifelnd.

„Wir sind die Berechnungen hoch und runter gegangen. Entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht.“, winkte Dumbledore ab. „Geht jetzt. Ich lass es Euch wissen.“

Die zwei Slytherins taten zögernd, was ihnen der Direktor gesagt hatte, als dieser die Papiere mit ihrer Arbeit aufsammelte und in sein Büro flohte. Draco fragte sich laut, wen der Direktor wohl als Versuchskanninchen nehmen würde, als er die Räume von Severus verließ. Saverus schnaubte und folgte seinem Patensohn.

„Wenn wir Glück haben, ruft er Fudge. Auf diese Weise, würde, wenn es nicht funktioniert, unsere Enttäuschung durch Fudges inkompetenten, explodierenden Kopf gelindert werden.“

Das Lachen von Draco hallte in den Gängen wieder.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Ich verstehe es einfach nicht.“, murmelte Ron dunkel beim Frühstück. Sie hatten den ganzen gestrigen Tag mit Harry verbracht, aber ihr Freund hatte auf nichts reagiert. „Ich weiß, dass das, was ihm passiert ist, schrecklich war, aber komm schon!“

„Halt den Mund, Ron.“, funkelte Hermine und stach heftig in ihre Wurst. „Du hast keine Ahnung davon, was er durchmachen musste.“

„Ist doch wahr. Er wurde von seiner Familie geschlagen. Sie sind dieses Jahr schlimmer gewesen, als jemals zuvor. Das habe ich verstanden.“, funkelte Ron zurück. „Aber Harry ist Voldemort gegenübergetreten und er ist lächelnd zurückgekommen. Er ist stärker als das!“

„Alsooo… Was? Denkst Du, er spielt und etwas vor?“, warf Ginny ihre Gabel ins Essen, offensichtlich eine Millisekunde vorm explodieren.

„Leute. Wir sollten das nicht hier diskutieren.“, sagte Neville nervös und sah dabei zu seinen Hauskameraden, die ihn jetzt überrascht und misstrauisch ansahen.

„Komm mit Dir selber klar, Ron.“, zischte Hermine und stürmte vom Tisch.

„Du bist ein Freund.“, fügte Ginny mit einem mörderischen Blick hinzu und folgte dem braunhaarigen Bücherwurm.

Ron blieb rebellisch sitzen und attackierte sein Frühstück, als hätte es ihn beleidigt. Neville saß neben ihm. Er wollte seiner Freundin folgen, aber das würde sich so anfühlen, als würde er Ron verlassen. Er seufzte und blieb sitzen, während er leise betete, dass es Harry bald besser gehen würde. Sie alle brauchten ihn.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Wie lief das Geschäft?“, fragte Pansy Draco.

„Gut. Aber es ist noch nicht alles in trockenen Tüchern. Es wird meine Aufmerksamkeit noch für einige Tage in Anspruch nehmen.“

Sie betraten das Verwandlungsklassenzimmer und setzten sich auf ihre Plätze. Weasley kam einige Minuten nach ihnen, setzte sich aber nicht neben Granger. Das Mädchen schoss ihm giftige Blicke zu, bevor sie sich mit erhobener Nase wegdrehte. Weasley schlich zu dem Platz neben Finnigan. Der Blonde fragte, was los sei, aber Weasley schnauzte nur, er solle sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern. Pansy drehte sich zu Draco und zog eine Augenbraue nach oben.

„Ärger im Paradies.“, grinste Draco.

„Ich denke, es ist wegen dem fehlenden dritten Rad.“, grinste Pansy. „Vielleicht können wir das Boot schaukeln und sehen, was raus fällt.“

Letztes Jahr hätte Draco gegrinst und sich als erstes in den Kampf gestürzt. Aber jetzt schien es einfach nur kleinlich und eine Verschwendung von Zeit. Nicht nur das, er fühlte auch noch mit den Gryffindors. Es war letztendlich sehr anstrengend jede freie Minute mit Potter zu verbringen. Die gequälten Schreie des Jungen hallten in seinem Kopf und er funkelte Pansy mit stechenden Augen an.

„Warum versucht Du nicht wenigstens intelligent zu klingen? Du musst die Metaphern schon richtig nutzen.“

„Was ist denn mit Dir los?“, schnappte Pansy und funkelte ihren besten Freund mit in die Hüfte gestemmten Händen an.

Draco ignorierte sie und gab stattdessen vor McGonagall aufmerksam zuzuhören. Aber in Wirklichkeit konnte er nur über den Zauberspruch nachdenken und fragte sich, ob er funktionieren würde.

Beim Mittagessen saß Draco zwischen Vince und Greg, als eine Eule einen Brief in seinen Teller fallen ließ. Pansy saß ein paar Plätze weiter bei Millie. Sie war immer noch sauer auf Draco und sprach nicht mit ihm. Er konnte sich nicht dazu bringen, dass ihn das wirklich interessierte. Nur eine weitere kindische Reaktion und er hatte keine Lust dazu, sich damit auseinander zu setzen. Er öffnete den Brief. Er war von Severus. Der Spruch hatte funktioniert und sie würde ihn heute Abend nach dem Essen anwenden. Draco sollte früh zu Bett gehen und sich dann zu Severus’ Räumen schleichen.

„Geschäfte.“, erklärte der Blonde abweisend jedem der neugierig war und verbrannte dann den Brief.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Severus und Draco betraten, gefolgt von Dumbledore, Harrys Zimmer. Der alte Zauberer versicherte ihnen, dass der Spruch funktioniert hatte, dazu aber drei Menschen nötig waren. Einer würde derjenige sein, der den Spruch sprach, während der zweite derjenige war, dessen Erinnerungen untersucht werden sollten. Der Dritte wurde gebraucht, um sich in diese Erinnerungen einzuklinken um sicher zu gehen, dass alles so lief, wie es laufen sollte und den zweiten die Objektivität geben, während er seine eigenen Erinnerungen ansah. Sie hatte entschieden, dass Draco diese Rolle übernehmen sollte, während Severus derjenige wäre, der den Zauberspruch sprach. Dumbledore war zu müde, wie er sagte, um irgendeine der Positionen einzunehmen und würde ruhig und in der Nähe bleiben, für den Fall, dass irgendetwas schief ginge.

Der schwarzäugige Zauberer ließ Harry sanft schweben. Dumbledore ließ das Bett und alle andern Möbel verschwinden und Draco zog vorsichtig ein Dreieck aus weißem Licht auf den Boden. Er zog einen Kreis darum, so dass alle drei Ecken den Kreis berührten und Severus legte Harry sanft am unteren Ende des Dreiecks ab.

Er nahm seine Position am oberen Punkt des Dreiecks ein, so dass er Harry gegenüberstand. Draco trat auf die Linie des Kreise, gegenüber seines Patenonkels, nur ein paar Zentimeter von Harrys Taille entfernt. Während der ganzen Zeit hatte Harry sich, abgesehen von dem Zwinkern seiner stumpfen Augen, nicht bewegt. Dumbledore stand in einer Ecke und schaute still zu.

„Bist Du bereit?“, fragte Severus, worauf Draco nickte.

Der schwarzäugige Zauberer hob seine Arme, so dass diese direkt über den Seiten des Dreiecks verliefen. Seine Handflächen zeigten nach unten. In jeder Hand hielt er eine Zauberstab zwischen Daumen und Zeigefinger, seinen eignen rechts und den von Draco links. Er sprach einen temporären Bindungszauber und goldenes Licht erschien um Dracos und Harrys Köpfen. Dracos silberne Augen wirkten nun abgestumpfter, aber nicht so sehr, wie die von Harry. Und Harrys glasige Augen wurden ein wenig lebendiger. Reibungslos ohne Übergang, ging Severus in die Erinnerungesbeschwörung über und murmelte etwas Lateinisches.

Drei Minuten vergingen, dann fünf. Ein Fehler konnte den Zauber aufheben. Der Kreis leuchtete blau, das Dreieck weiß und das goldene Licht umhüllte noch immer die Jungen. Mit scharfem Ton, sich selbst aber ruhig haltend, sprach Severus das letzte Wort. Er beobachtete die Jungen vor ihm. Er fühlte sich so, als wäre jedes Bisschen seiner Magie aus ihm herausgeströmt. Die Brust beider Jungen hob und senkte sich zur selben Zeit. Sogar ihre Herzschläge passten perfekt.

„Was siehst Du, Draco?“

„Nichts.“, antwortete Draco stumpf und langsam.

Severus sah zum Direktor. Dumbledore runzelte die Stirn. Sein weißbärtiger Kopf schüttelte sich, sagte damit, dass etwas nicht stimmte. Draco sollte eine von Harrys Erinnerungen mit ihm zusammen sehen. Die beiden Körper glühten kraftvoll und Severus hatte alles gegeben, was er hatte, hatte auch etwas von Draco abgezapft und es hinzugefügt. Es war nicht möglich, das nichts passierte, oder doch?

„Siehst Du eine Erinnerung?“, presste Severus hervor.

„Nein. Nichts.“, antwortete Draco.

Mit einem enttäuschten Seufzten sprach Severus die Worte, um den Zauber zu beenden und die Magie zu zerstreuen. Es gab ein sehr lautes Geräusch, so als würde ein Mammutbaum entzwei brechen und eine magische Erschütterung durchfuhr den Raum. Die Wände beulten sich aus, die Decke und der Boden brachen auf, spinnenwebenartigen Fäden schossen von dem gezeichneten Kreis auf dem Boden. Severus wurde an die Wand zurück geschleudert und er sah, wie sich Dumbledore am Boden krümmte, bevor ihn Schwärze umgab. Es war so schnell passiert, dass er nicht einmal Schmerzen verspürte.


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Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg