von Nerventod
hach ihr seid alle so lieb,
ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr es mich freut, dass euch diese Geschichte gefällt... in ihr steckt wirklich mein ganzes Herzblut...
danke für eure lieben kommis *heute sentimental ist*
knuddels
nerventod
Es war Freitagabend und Harry saß wieder auf seinem Stein am See. Die Woche war recht ereignislos verlaufen. Seine Mitschüler waren wie immer und auch der Unterricht verlief wie immer. Harry hatte, so wie er es seit Schuljahresanfang getan hatte, ruhig den Unterricht verfolgt. Die Lehrer ließen ihn soweit in Ruhe, da sie erkannt hatten, dass er trotz dieser Stille gut mitarbeitete. Sie respektierten, dass er seine Ruhe brauchte. Vielleicht hatte ja auch Dumbledore damit etwas zu tun.
Nur eine Sache hatte Harry Abend für Abend genervt, auch wenn er mittlerweile doch darüber Schmunzeln musste. Gleich war es wieder so weit, da war er sich sicher. In wenigen Minuten würde das Abendessen anfangen. Und tatsächlich. Pünktlich, wie jeden Abend erschien ein schwarzer Schatten vor dem Schlossportal, auf das Harry einen ziemlich guten Blick hatte. Harry hatte an den ersten Abenden versucht, diesen Schatten zu ignorieren, doch er war nicht verschwunden und irgendwie wusste er, dass er es auch erst dann tun würde, wenn er endlich zum Schloss kommen würde. Sobald er sich in Bewegung setzte, verschwand auch der Schatten wieder in das Schloss. Harry fragte sich, ob Snape das auch noch auf Madame Pomfreys Anweisung tat.
Wie auch immer. Snape hatte es damit geschafft, dass er jeden Abend beim Essen erschienen war, auch wenn er sich noch oft vor dem Frühstück und manchmal auch vor dem Mittagessen drückte.
Harry betrat die Große Halle und setzte sich zu Ron und Hermine, die ihm immer einen Platz freihielten, in der Hoffnung, dass er doch zum Essen käme. Er nahm sich eine ordentliche Portion und begann dann langsam zu essen. Am Montag hatte er sich nur wenig genommen, damit Snape und Madame Pomfrey nicht schimpfen könnten, dass er nicht aß. Er war froh gewesen, als er das wenige hinunter bekommen hatte, doch gerade als er das Besteck hatte weglegen wollen, hatte sein Teller sich wie von Zauberhand erneut gefüllt. Verwirrt darüber hatte sich Harry in der Halle umgesehen und zu seiner Überraschung feststellen müssen, dass der Zaubertränkelehrer ihn mit seinen Blicken durchbohrte und dann auffordernd eine Augenbraue nach oben gezogenen hatte – eindeutig ein Befehl, den Teller leer zu essen.
Die durchdringenden Blicke seines Professors waren erst verschwunden, als er wirklich aufgegessen hatte. Dasselbe Spiel hatte sich am darauf folgenden Abend wiederholt und so lud sich Harry nun von selbst seinen Teller voll und aß. Das merkwürdige Verhalten des Kopfes des Hauses Slytherin irritierte ihn, doch was konnte er anderes tun, als es als gegebene Tatsache hinzunehmen? Trotzdem spürte er Snapes Blicke auf sich.
Harry entschied sich an diesem Abend nicht mehr zum See, sondern stattdessen früh schlafen zu gehen. Die letzten ‚Sitzungen’ mit Professor Dumbledore und Snape hatten ihn sehr erschöpft, auch wenn er dies niemandem gezeigt hatte. Er wollte für morgen ausgeruht sein.
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Wieder stand Harry am Samstagmorgen früh auf und wieder ging er hinaus, um eine Runde um den See zu joggen. Snape konnte er nirgends entdecken. Das Joggen tat ihm gut. Zumindest bekam er dadurch Appetit, den er dann zum Frühstück stillen konnte.
Da heue Hogsmeade-Wochenende war, waren auch die meisten Gryffindors anwesend als Harry zum Frühstück kam. Hermine fragte ihn während des Essens, ob er mit ihnen ins Dorf gehen würde, doch Harry lehnte dies ab und machte sich, nachdem er etwas gegessen hatte, auf den Weg zu Dumbledores Büro.
Und wieder tauchten Harry und Snape kurz darauf in eine Erinnerung.
Das neue Jahr war angebrochen. Sämtliche Schüler hatten die Weihnachtsferien zu Hause verbrachte, da die Schule wegen dringend notwendiger Reparaturen geschlossen worden war.
Weihnachten war eher ruhig verlaufen. Seine Großeltern hatten versucht, ihm wirklich ein schönes Fest zu bereiten, doch es war das erste Weihnachten, was Vin ohne seine Eltern verbringen musste und es war sehr schwer für ihn gewesen, das Fest zu genießen.
Der dunkelhaarige Slytherin kam recht früh am Bahnhof an. Der Zug würde sie erst in etwas über einer Stunde wieder nach Hogwarts bringen, doch das machte ihm nichts aus. So könnte er sich in Ruhe ein Abteil suchen und auf Severus warten. Die beiden hatten ihre Freundschaft in den letzten zwei Monaten gefestigt und verbrachten gerne ihr Zeit miteinander. Severus hatte sogar damit begonnen, dem Anderen Nachhilfe in Zaubertränke zu geben, ein eher hoffnungsloses Unterfangen.
Vin suchte sich eines der hintersten Abteile des Zuges aus, verstaute seinen Koffer auf der Gepäckablage und setzte sich an einen Fensterplatz. Der Schnee fiel unaufhörlich an diesem kalten Januarmorgen, doch im Zug war es mollig warm und da er noch ein wenig müde war, schloss Vin seine Augen und döste ein wenig vor sich hin.
Als eine halbe Stunde später die Abteiltür aufglitt, öffnete er langsam seine Augen und blickte sich in der Erwartung Severus dort zu sehen, um. Doch nicht sein Freud stand dort, sondern kein anderer als Lucius Malfoy, der mit einem selbstgefälligen Grinsen, ihm gegenüber Platz nahm. Vin fragte sich, was das sollte. Seit diesem Zwischenfall am See hatte sich der Blonde von ihm fern gehalten, auch wenn Vin bemerkt hatte, dass er ihn und Severus genauestens beobachtete. Das Malfoy jetzt hier war kein gutes Zeichen. Wenn er eins wusste, dann das, dass der Slytherin nur sehr überlegt handelte. Er hatte also etwas vor und innerlich verfluchte sich Vin, dass sich sein Zauberstab in seinem Koffer befand. Zudem war Malfoy nicht allein gekommen. An der Tür standen zwei weiter Jungen, die sehr groß und bullig waren und die Vin als Crabbe und Goyle identifizierte.
„Was willst Du?“, fragte er sicherer, als er sich im Moment fühlte.
Das Grinsen des Blonden wurde noch ein wenig breiter. „Wer sagt denn, dass ich etwas will?“, entgegnete er und ließ sich bequem nach hinten in den Sitz fallen. Seine grauen Augen bohrten sich in die Vins, der versuchte, sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen.
„Sag, was Du zu sagen hast, und dann verschwinde von hier, Malfoy.“, sagte er ruhig.
„Ich habe bereits einmal gesagt, was ich sagen wollte, doch Du scheinst mir nicht gut genug zugehört zu haben. Ich wiederhole mich nicht gern, musst Du wissen.“, schnarrte der Blonde. „Ich bin der Meinung, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt, als ich gesagt habe, dass Du Dich von Severus fernhalten sollst.“
„Was willst Du von ihm? Warum lässt Du ihn nicht einfach in Ruhe?“, fragte Vin und versuchte, das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken. Die Ruhe, die Lucius ausstrahlte machte ihm Angst.
„Sagen wir es mal so, Severus hat ein Talent, dass sein zukünftiger Meister sehr zu schätzen weiß. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass Du ihn vom rechten Weg abbringen willst.“, sagte Malfoy. „Du hast die Wahl. Entweder, Du hältst Dich künftig von ihm fern, oder es wird Konsequenzen für Dich haben.“
„Sollte Severus entscheiden, nicht mehr mit mir befreundet sein zu wollen, werde ich das respektieren müssen, aber solange das nicht so ist, halt Dich aus seinen und meinen Angelegenheiten heraus.“, fauchte Vin.
Lucius zog amüsiert eine Augenbraue nach oben. „Ich dachte mir, dass Du uneinsichtig bist.“, sagte er süffisant und ehe Vin sich versah, wurde er von einem der beiden anderen beiden Jungen geschnappt. Er hatte damit nicht gerechnet und fand sich nun in der starken Umklammerung von Goyle wieder, die so stark war, dass Vin den Eindruck hatte, dass jeden Moment all seine Rippen brechen würden. Er bekam kaum Luft und versuchte verzweifelt aus dem Griff Goyles zu entkommen, doch er schaffte es nicht.
Lucius stand gemütlich auf und richtete seinen Zauberstab auf Vin. „Silencio.“, sagte er kalt und kein Laut entkam mehr der Kehle von Vin. Langsam bekam er Panik. Konnte ihm denn keiner helfen? Er versuchte verzweifelt aus dem Griff, der ihn weiterhin eisern festhielt, zu entkommen, doch dies schien nur dazu zu führen, dass sich die Arme noch fester um ihn schlossen.
Der Blonde schien die Panik, die sich nun in Vins Augen zeigte, sichtlich zu genießen. Langsam trat er zu ihm. Mit einem weiteren Schlenker seines Zauberstabes konnte sich Vin nicht mehr bewegen, worauf sich der Griff um ihn leicht lockerte.
„Crabbe, Goyle, geht raus und sorgt dafür, dass niemand in das Abteil kommt.“, schnarrte Lucius. Goyle entließ Vin aus seinem Griff und schubste ihn auf einen der Sitze, ehe er zusammen mit Crabbe das Abteil verließ, während Lucius die Vorhänge des Abteils zuzog.
Der blonde Slytherin seufzte theatralisch, als er sich auf dem Platz neben Vin fallen ließ. „Weißt Du, es ist doch ganz einfach. Hättest Du das gemacht, was in von Dir verlangt habe, wäre ich jetzt nicht gezwungen, meinen Standpunkt zu verdeutlichen.“, sagte er. „Mein Vater hat immer folgendes zu mir gesagt: Wenn du möchtest, dass sich jemand aus deinen Angelegenheiten heraushält, muss du diesem Menschen deutlich machen, dass du das nicht akzeptieren wirst. Wenn das nicht funktioniert, muss du ihn drohen und wenn dass auch nicht hilft, musst du ihn bestrafen. Weißt Du, ich denke, dass mein Vater damit absolut Recht hatte. Und ich weiß auch die perfekte Strafe. Gerade für einen überheblichen Slytherin wie Dich.“
Wenn die ganze Situation nicht so furchtbar gewesen wäre und er nicht bewegungslos gemacht worden wäre, würde Vin jetzt lachen. Ausgerechnet Malfoy warf ihm vor überheblich zu sein? Ihm gingen tausend Gedanken durch den Kopf. Die Kälte und Berechnung, die der Blonde ausstrahlte beunruhigte ihn immer mehr. Vin wusste, dass er wirklich allen Grund hatte, beunruhigt zu sein. Lucius war irre.
„Sehe ich da etwa Angst, Hallwood?“, fragte Lucius spöttisch. „Oh ja, Du solltest auch Angst haben.“ Langsam fuhr er mit seinem Zauberstab an Vins Pullover entlang und schnitt ihn damit auf. „Nicht schlecht.“, schnarrte der Blonde, als er den entblößten Oberkörper des anderen betrachtete. Dann begann er mit Malfoy mit seinen Händen grob den Oberkörper Vins zu berühren und kniff immer wieder schmerzhaft in die Brustwarzen des Schwarzhaarigen.
Vin wollte schreien, toben, den anderen verfluchen, doch er konnte sich einfach nicht bewegen. Er fühlte sich hilflos und gedemütigt und bemerkte, wie langsam Tränen seine Wangen hinunter liefen. Lucius, der das bemerkt hatte, begann noch breiter zu Grinsen. Langsam leckte er die Tränenspur auf der linken Wange ab, ehe er seinen Mund ganz nah an Vins Ohr brachte. „Wenn Du jetzt schon heulst, wie ein Mädchen, möchte ich nicht wissen was Du tust, wenn in meinen Schwanz in Dich ramme.“, raunte er und wäre es Vin möglich gewesen, würde er nun zittern. Er wusste, dass es hier lediglich um eine Demonstration von Macht ging. Lucius wollte Macht über ihn ausüben und ihn so brechen.
Gequält schloss Vin seine Augen, als er plötzlich Hände an seiner Hose spürte, die begannen diese zu öffnen. Wenn er sich wenigstens wehren könnte. Doch Vin wurde einfach kampflos besiegt, gedemütigt und verletzt. Die Hilflosigkeit, mit der er gezwungen war das hier zu ertragen, war grausam.
Mit einem Ruck wurde er herumgedreht und spürte, wie ihm die mittlerweile offene Hose in die Kniekehlen hinunter gezogen wurde. Gerade als Malfoy begann, sich nun auch an seiner Boxershorts zu schaffen zu machen, wurde er von Vin weggerissen. Er hörte, wie jemand einen Stupor abfeuerte und daraufhin jemand zu Boden ging – vermutlich Malfoy. Nur langsam erkannte er, dass es sich bei der Stimme um Severus gehandelt hatte.
Nur kurz darauf bemerkte er erleichtert, dass er sich wieder bewegen konnte und er brach schluchzend zusammen. Er hörte, wie Severus den Blonden mit einem Zauber aus den Abteil zu seinen Freunden warf und danach das Abteil versiegelte, damit niemand mehr hinein kommen konnte. Vorsichtig wurde ihm ein Umhang um die Schultern gelegt, den Vin dankbar fester um sich zog.
Behutsam legte sich eine Hand auf seinen Rücken und obwohl er mittlerweile erkannt hatte, dass er nicht mehr in Gefahr war und Severus bei ihm war, zuckte er unter der zarten Berührung zusammen. Doch die Hand wurde trotzdem nicht weggezogen. Erst eine gute Stunde später, als der Zug bereits vor einer Weile losgefahren war, schaffte es Vin, sich wieder aufzusetzen. Mit zitternden Händen zog er seine Hose wieder nach oben und schloss sie. Severus hatte unterdessen einen seiner eigenen Pullover aus seinem Koffer geholt und reichte ihn Vin, der ihn ohne ihn anzusehen, nahm und anzog.
Vin sagte die ganze Zugfahrt über nichts. Er konnte einfach nicht. Er schaffte es kaum einen klaren Gedanken zu fassen. Severus teilte die Stille mit ihm. Er drängte in nicht, zu reden, sondern bot ihm einfach seinen Stillen Beistand an.
Snape blickte in das entsetzte Gesicht Harrys, als sie im Büro des Direktors wieder zu sich kamen. Harry atmete heftig und seine Hände zitterten. Panisch sprang er auf und verließ fluchtartig das Zimmer. Snape schaute ihm überrascht und besorgt hinterher. Er war fassungslos über das, was sie gerade gesehen hatten. Aber wieso hatte der Junge darauf so heftig reagiert. Auch Dumbledore schaute ihn fragend an, doch Snape konnte sich jetzt nicht um den alten Direktor kümmern. Ihm kam ein erschreckender Gedanke. Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, rauschte er an Dumbledore vorbei, der ihm nur besorgt hinterher sah.
Snape hatte eine Vermutung, wo er Harry finden konnte und machte sich auf den Weg hinaus zum See. Er konnte den Jungen nicht sehen doch trotzdem ging er dorthin, wo Harry sich zurzeit ständig aufhielt. Und tatsächlich, hinter dem großen Stein, auf dem der normalerweise saß, hockte der Junge auf den Boden und starrte apathisch vor sich hin.
„Mister Potter?“, sprach Snape ihn behutsam an, doch Harry regte sich nicht. Snape stellte sich nun direkt vor ihn, aber wieder reagierte der Gryffindor nicht auf ihn. Er schien ihn gar nicht zu bemerken. Langsam, um den Jungen nicht zu erschrecken, ging Snape vor ihm in die Hocke und fixierte dessen Augen.
„Mister Potter… Harry… ist alles in Ordnung?“, fragte er.
Harrys Augen, die bis eben noch durch ihn hindurch geschaut hatten, schärften sich plötzlich und Snape musste Schlucken. Unendlicher Schmerz und Verzweiflung standen in ihnen.
„Wie erleben Sie diese ‚Erinnerungen’?“, frage Snape mit einer Sanftheit, die Harry von seinem Tränkelehrer nie erwartet hätte. Auf dessen fragenden Blick, fügte er hinzu: „Ich erlebe es, als würde ich in einem Denkarium sein. Wie ist es für Sie?“
Harry antwortete nicht, sondern senkte seinen Blick zu Boden. „Sie erleben es, nicht wahr?“, fragte Snape behutsam nach.
Der Junge konnte nicht mehr an sich halten und begann nun heftig zu schluchzen, während er leicht nickte. Snape schloss für einen kurzen Moment, um Fassung ringend, die Augen. Das war schlimm. Schon zusehen zu müssen, ohne etwas tun zu können war schwer gewesen, doch wie es sein musste es selbst zu erleben, mochte er sich gar nicht ausdenken. Harry weinte noch immer hilflos und Snape überlegte nicht lange und zog den Jungen in eine feste Umarmung. Harry zuckte kurz zusammen und verspannte sich, ehe er sich in den Schutz und den Trost, den der Slytherin ihm bot fallen ließ und seinen Tränen freien Lauf ließ.
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