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Fanfiction

Erinnerungen - Die Rumtreiber

von Nerventod

Hi,
ich weiß, dass es wieder etwas gedauert hat, aber nun ist das neue chap ja da…
mein dank geht natürlich an euch wundervolle kommischreiber, meiner beta snapes_wife und auch ganz besonders an pikaf, die teile dieses chaps hier geschrieben hat (einen ganz besonderen dank dafür)
leider bin ich gerade ein wenig down, deshalb müsst ihr auf die kommiantworten verzichten
knuddels
nerventod





Snape war in seinen Räumen angekommen und warf sich frustriert in den Sessel. Er in Gryffindor? Das konnte doch nur ein übler Scherz sein. Doch das Schlimmste war, dass Dumbledore ihm vor dem Jungen gesagt hatte, dass er für ihn ebenso ein Gryffindor wie ein Slytherin war. Gab es jemals einen größeren Witz als diesen? Nein, Dumbledore hatte auf keinen Fall Recht. Er war durch und durch ein Slytherin, oder? Konnte es wirklich stimmen, dass er gryffindorsche Eigenschaften in sich trug? Nein, darüber wollte er nun wirklich nicht nachdenken.

Er seufzte genervt auf. In fünf Stunden sollte er schon wieder beim Direktor sein. Er sollte wahrscheinlich noch ein Weilchen schlafen, doch irgendwie bezweifelte er stark, dass er das jetzt konnte, obwohl er spüren konnte, dass er ein wenig müde war. Er wusste, dass er nicht würde einschlafen können, wenn er es jetzt versuchte. Das hatte noch nie funktioniert, wenn ihn irgendetwas beschäftigte. Warum sollte das ausgerechnet heute anders sein.

Langsam stand er auf und ging in sein privates Labor. Er nahm eines der kleinen Fläschchen aus einem Regal an der Wand und trank dessen Inhalt. Sofort konnte er spüren, wie die Müdigkeit verschwand und neuem Tatendrang Platz machte. Madame Pomfrey hatte ihm um Nachschub an Heiltränken gebeten. Das konnte er genauso gut jetzt tun. Also machte er sich daran drei verschiedene Kessel aufzuheizen und suchte sich dann die benötigten Zutaten zusammen. Er arbeitete konzentriert und ruhig und schaffte es so tatsächlich, sie wieder ein wenig zu entspannen.

Das Mittagessen nahm er in seinen Räumen ein. Er hatte keine Lust darauf, in der Großen Halle mit den schnatternden Schülern zu essen. Danach begab er sich wieder hinauf zu Dumbledores Büro. Auf dem Weg dorthin traf er auf Harry, der zwar immer noch ein wenig müde schien, aber einen entschlossenen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. Gemeinsam betraten sie das Büro des Schulleiters.

„Fühlt Ihr Euch bereit dazu, weiter zu machen?“, fragte Dumbledore, als sie eingetreten waren.
„Ja.“, nickte Harry und auch von Snape erhielt er ein knappes Nicken.
„Nun gut. Wollen wir hoffen, dass es nicht wieder so lange dauert, wie beim letzten Mal.“, sagte Dumbledore. Snape holte aus seinen Umhang eine weitere Phiole des Trankes und gab sie Harry, der deren Inhalt, ohne zu zögern leerte.

Die beiden Jungen hatten den ganzen Tag außerhalb des Gryffindorturmes verbracht. Vin war nach seinem kurzen Nickerchen aufgewacht und hatte Severus auf seinem Bett vorgefunden. Severus saß einfach da und starrte mit schmerzhaftem Blick auf etwas, was er in den Händen hielt. Vin konnte erkennen, dass es sich um die grün-silberne Krawatte handelte, die er jahrelang als Zeichen seiner Zugehörigkeit zu Slytherin getragen hatte. Er hielt sie wie einen kostbaren Schatz in seinen Händen und strich fast sehnsüchtig über das gestreifte Muster.

Vin tat dieser Anblick in der Seele weh. Am liebsten wollte er zu ihm gehen und ihn trösten, doch er hatte absolut keine Idee, wie er das machen sollte. Severus war über fünf Jahre in diesem Haus gewesen und scheinbar hatte es ihm viel bedeutet. Konnte er etwas sagen, was in dessen Ohren nicht wie Hohn klingen würde? Er wusste nicht, wie lange der Langhaarige so schon da saß. Langsam war er aufgestanden, zu ihm hinüber gegangen und ihm behutsam eine Hand auf die Schulter gelegt. Das hatte Severus wieder aus seiner Trance gerissen. Er war ruckartig aufgestanden und hatte die Krawatte nach hinten in seinen Schrank gelegt ehe sie den Schlafsaal gemeinsam verlassen hatten.

Sie hatten den ganzen Tag draußen auf dem Gelände verbracht. Die meiste Zeit hatten sie geschwiegen. Severus war einfach nicht dazu zu bewegen, etwas zu tun und so ließ er ihn in Ruhe und leistete ihm einfach nur still Gesellschaft. Er wusste, dass Severus Zeit zum Nachdenken brauchte und er gab sie ihm gerne. Er konnte Severus ansehen, dass er sich nicht sonderlich wohl fühlte und auch ihn störten die neugierigen und abschätzenden Blicke der anderen Schüler. Bisher war es noch zu keinem Zwischenfall zwischen ihnen und Potter und seinen Freunde gekommen. Sie hielten sich den ganzen Tag merkwürdigerweise zurück, wenn sie sich sahen und Vin wusste nicht so recht, ob er dem Frieden trauen konnte.

Das Abendessen war schon längst vorbei und nun blieb ihnen keine andere Wahl, als zurück in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Schweigend und in Vins Fall mit mulmigem Gefühl, machten sie sich auf den Weg dorthin. Sein Nickerchen am Morgen hatte nicht lange genug gedauert und er war wahnsinnig müde und geschafft. Er nahm Severus die Aufgabe ab das Passwort zu sagen, um den Eingang zu Gemeinschaftsraum zu öffnen. Sie durchquerten den roten, runden Raum, in dessen Fenstern sich der dunkle Abendhimmel widerspiegelte, die dem Raum nur eine noch gemütlichere Atmosphäre gab. Nur wenige Schüler hielten sich hier auf, doch unter ihnen waren auch die vier Jungen aus ihrem Jahrgang. Potter, Black, Lupin und Pettigrew saßen in vier großen Ohrensesseln, die beim Kamin standen und schauten aufmerksam und finster zu ihnen. Severus war merkwürdig steif geworden und Vin hatte erneut das Gefühl, ihn einfach unterstützend an der Hand nehmen zu wollen, doch das war nicht möglich.

Sie gingen geradewegs auf die gewundene Treppe zu, die zu den Jungenschlafsälen führte, als sie jemand zurückrief.
„Wartet“, sagte Lupin und kam zu ihnen hinüber „Ich muss Euch noch ein paar Dinge zeigen.“
Nur widerwillig folgten sie ihm. Lupin zeigte ihnen das Schwarze Brett, auf dem eine Anzahl verschiedener Pergamente gepinnt war, dann den großen Waschsaal und die Toiletten.
Er erklärte ihnen die wichtigsten Regeln in diesem Haus, die eigentlich auch generell galten und die Severus ein überdrüssiges Schnauben entlockten, und machte sie darauf aufmerksam, dass er jedwede Verfehlung Professor McGonagall zu melden hatte.

„Wenn ihr noch Fragen habt, dann kommt einfach zu mir oder geht zu Lily Evans, der anderen Vertrauensschülerin“, sagte Lupin, wartete einen Moment auf eventuelle Fragen und ging dann wieder, als die beiden ehemaligen Slytherins stumm blieben, in Richtung Gemeinschaftsraum davon. Gemeinsam machten sich Vin und Severus auf in den leeren Schlafsaal, der mit 6 Betten und 6 Schränken reichlich überfüllt war und Vin ließ sich auf sein Bett sinken. Er schaute zu Severus, der sich ebenfalls auf sein Bett gesetzt hatte und sich missmutig im Schlafsaal umschaute. Er konnte förmlich ein Schnauben hören, als dessen Blick auf die anderen vier Betten und vor allem auf die Unordnung vor den zwei Betten fiel. Es war offensichtlich, dass Severus es hasste hier zu sein, besonders da er hier von Menschen umgeben war, die ihn verabscheuten und Vin wünschte sich, ihm helfen zu können.

„Komm schon.“, sagte Vin aufmunternd. „Ich bin todmüde. Wir sollten uns fürs Bett fertig machen.“ Severus nickte verhalten und eine halbe Stunde später lagen sie in ihren Betten und hingen ihren Gedanken nach. Obwohl er wirklich müde war, wusste Vin nicht, ob er überhaupt würde schlafen können. Er machte sich Sorgen um Severus. Er hielt sich ganz gut, doch Vin spürte, wie sehr er es hasste hier zu sein und nach Slytherin zurück wollte. Doch dass würde wohl nicht geschehen.

Gerade als er kurz vor dem Einnicken war ging die Tür zum Schlafsaal auf und Potter, Black, Lupin und Pettigrew kamen herein. Sie machten viel mehr Lärm als nötig gewesen wäre und unterhielten sich lautstark, ohne auf die beiden Slytherins zu achten. Vin war sofort wieder hellwach und lauschte aufmerksam ihrer Unterhaltung. Sollte es ein Zeichen von Gefahr geben, würde er bereit sein.

„Slytherin ist doch kein Gegner für uns.“, sagte Potter und knallte seine Schranktür zu. „Sie haben die letzten fünf Spiele verloren und sie werden auch die nächsten fünf Spiele verlieren.“
„Da hast Du Recht!“, stimmte ihm Black zu, während Vin aus den Augenwinkeln sehen konnte, wie Lupin leicht den Kopf schüttelte, aber nichts sagte, während Pettigrew feixend zu Severus und ihm sah. „Jeder der diese jämmerliche Mannschaft ansieht weiß, dass sie gegen uns keine Chance im Quidditch hat. Weißt Du, was ihnen fehlt?“
„Wo soll ich da anfangen?“, fragte Potter gespielt nachdenklich. „Da gibt es vieles, was ihnen fehlt. Teamgeist, Taktik, Können…“
„Ja, ja. Aber was ich eigentlich meine, ist Stil“, sagte Black und ließ seine Tasche mit lautem Gepolter auf den Boden fallen.
„Kann man den denn überhaupt von den Slytherins verlangen?“ fragte Potter „Wenn man bedenkt was für einfältige Fratzen die in der Mannschaft haben. Mich wundert ja, dass überhaupt alle zum Spielfeld finden! Wenn ich da an Crabbe und Goyle denke...“
„Wahrscheinlich ist das genau eine Eigenschaft, die in Slytherin geschätzt wird. Die nehmen alle dämlichen Gorillas auf, die weder lesen noch schreiben noch sich alleine die Schuhe binden können.“, sagte Black und lachte laut.

Vin lag in seinem Bett, hatte den Kopf ins Kopfkissen gepresst und versuchte, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Er schielte zu Severus, der in seinem eigenen Bett lag und leicht zitterte. Die Hand, die auf der Bettdecke lag, hatte der Langhaarige zur Faust geballt. Er wusste, dass sein Freund kurz davor war zu explodieren. Da Vin noch nicht so lange in Hogwarts war, war er nicht so patriotisch zu Slytherin, und nahm es deshalb gelassener. Trotzdem gefiel es ihm nicht, dass sie sich über ihn und Severus lustig machten.

„Dann macht der Sprechende Hut also eine Art Idiotentest und jeder der durchfällt, kommt nach Slytherin?“ fragte James spitzbübisch.
„Jungs.“, ermahnte Lupin nun tadelnd, wurde aber ignoriert.
„Anscheinend“, sagte Black „Jedenfalls hab ich noch keinen Slytherin getroffen, der kein dämlicher Arsch ist.“

Nun reichte es Vin. „Wer hier der dämliche Arsch ist, habt ihr beiden grade eindrucksvoll bewiesen!“, sagte er und fasste Black und Potter dabei ins Auge. Er hatte sich aufgesetzt und die Füße über die Bettkante geschwungen. Auch Severus regte sich nun. In seinen Augen brannte Hass und Vin wusste, dass es jetzt beinahe eines Wunders bedurfte, damit hier kein Unglück geschah. Auch Lupin schien das erkannt zu haben, denn er drehte sich weg, wobei er die Augen verdrehte.

Potter und Black standen still und blickten auf Vin, während Pettigrew bei seinem Bett stand und alles gespannt beobachtete.
„Ach ja?“ sagte Black und musterte Vin abschätzig. „Sag, wie kommt es, dass ihr aus Slytherin rausgeflogen seid?“
„Wir sind nicht rausgeflogen, Black!“ mischte sich Severus ein, seine Hände zitterten vor Zorn.
„Ach wirklich?“ fragte Potter „ Sieht aber ganz so aus. Was ist passiert, Schniefelus? Haben der kleine schleimige Mistkäfer und sein Freund Ärger gehabt? Lass mich raten, nicht einmal so ein Abschaum wie Slytherin konnte Deine Visage länger ertragen.“

Severus kochte vor Wut, seine Hände, die er zu Fäusten geballt hatte, waren an den Knöcheln weiß. „Pass auf du mieses Stück--“ Severus hatte nach seinem Zauberstab gegriffen, aber noch ehe er in erreichen konnte, flog dieser, von einem Expelliarmus aus Potters Stab, davon.
„Hey!“ Vin war aus dem Bett gestiegen und baute sich vor Potter und Black auf. „Was ist Euer Problem? Wollt ihr Streit? Ich kenn euch nicht, aber ich kann euch versichern, wenn ihr so weiter macht, dann könnt ihr was erleben!“
„Wenn Du da den Mund mal nicht zu voll nimmst!“ höhnte Black, seine schwarzen Haare hingen ihm in den Augen und gaben ihm einen verwegenen Look.
„Jungs.“, versuchte Lupin es jetzt noch einmal. „Jetzt hört doch mal auf mit dem Scheiß. Das führt doch zu nichts.“

Potter schien einen Augenblick zu überlegen, während er und Severus sich gegenüber standen. Die ganze Zeit hielt er dabei seinen Zauberstab weiterhin auf Severus gerichtet.
„Schön,“ sagte Potter „also Klartext: Wenn Ihr versuchen solltet uns zu verhexen, an unsere Sachen geht, uns beklaut, Euch mit unseren Freunden anlegt oder Ähnliches, dann werden wir Euch fertig machen. Habe ich mich klar ausgedrückt? Keiner will Euch hier haben.“ Er blickte Severus fest in die Augen und Vin meinte die Spannung zwischen ihnen förmlich spüren zu können.
„Gleichfalls!“, erwiderte Severus durch zusammengepresste Zähne.

Einen Augenblick starrten sie sich noch hasserfüllt an, ehe Potter Severus seinen Zauberstab zuwarf und sie auseinander gingen. Es wurde kein Wort mehr gesprochen. Severus legte sich in sein Bett und drehte Vin den Rücken zu. Der wusste nicht, ob er froh darüber sein sollte, dass die Auseinandersetzung nicht ausgeartet war. Vielleicht hätte dies die ganze Sache einfach geregelt. Aber wem machte er hier etwas vor? Nach Severus' Erzählungen waren sein Freund und die anderen schon seit der ersten Klasse verfeindet. Langsam bezweifelte er ernsthaft, dass es ihnen hier besser ergehen würde, als in Slytherin. Sie waren vom Regen in die Traufe gekommen. Er schaute noch einmal zu Severus hinüber, doch der hatte sich nicht bewegt. Potter und die anderen waren mittlerweile ebenfalls im Bett und hatten das Licht gelöscht. Vin griff auf seinem Nachttisch, auf dem sein Zauberstab lag, den er unter seinem Kissen versteckte. Er wollte gerüstet sein, falls es doch noch zu Problemen kommen sollte.

Dumbledore schaute überrascht von seinem Schreibtisch auf, als er bemerkte, dass Harry und Snape wieder zu sich kamen. Der Gryffindor sah seinen Tränkeprofessor entschuldigend an. Nicht nur, weil sein Vater und sein Pate sich seinem jüngeren Ich gegenüber so furchtbar verhielten, sondern auch, weil er sich nicht sicher war, ob er nicht genauso gehandelt hätte. Er dachte nach, wie er sich verhalten würde, wenn Malfoy plötzlich nach Gryffindor wechseln würde. Sie beide verband eine ähnliche Feindschaft wie Snape und die Rumtreiber. Würde er wirklich genauso handeln wie sein Vater? Er wusste es einfach nicht.

„Sie fragen sich, ob Sie genauso reagieren würden, nicht wahr, Mister Potter?“, fragte Snape und schaute ihn durchdringend an.
Harry nickte leicht. „Es ist komisch für mich. Ich meine… ich sehe alles aus der Sicht von Vin und ich fühle, wie schwer ihm dass alles fällt. Und da ist gleichzeitig sein Unverständnis für die Reaktion von meinem Vater und Sirius. Und trotzdem kann ich meinen Vater irgendwo verstehen. Ich wäre auch misstrauisch, wenn plötzlich ein Slytherin in meinen Schlafsaal einziehen würde.“, gab er zu. „Es ist einfach merkwürdig, es von dem anderen Standpunkt aus zu sehen, ich meine, zu sehen, wie die Gryffindors reagieren, wenn ich als Slytherin zu ihnen komme. Und ich frage mich auch, wie meine Freunde, die ich hier habe, mich ansehen würden, wenn ich mich damals nicht für Gryffindor entschieden hätte. Ron und ich haben uns schon im Zug angefreundet und irgendwie schmerzt es mich, an die Möglichkeit zu denken, dass er nicht mein Freund geblieben wäre, wenn ich tatsächlich nach Slytherin gegangen wäre. Verstehen Sie das?“

Snape schaute ihn kurz durchdringend an. „Ja, ich glaube, ich kann Sie verstehen. Und es ist absolut verständlich, wenn man die Feindschaft zwischen unseren beiden Häusern in Betracht zieht.“, erwiderte Snape mit einer Ruhe in seiner Stimme, die Harry durch Mark und Bein ging. „Potter… ich meine, James und Sirius haben so reagiert, wie es jeder in ihrem Fall getan hätte. In Anbetracht der Feindschaft, die zwischen uns geherrscht hat, ist es nicht verwunderlich. Aber ich kann Ihnen auch eines sagen, Mister Potter. Sie würden mit Sicherheit nicht so reagieren.“

„Woher wollen Sie das wissen?“, fragte Harry verblüfft.
„Ganz einfach.“, antwortete Snape. „Ich weiß, dass Ihnen jeder sagt, wie ähnlich Sie Ihrem Vater sind und ich gebe zu, dass auch ich gedacht habe, dass das zutrifft. Und auch, wenn es in vielen Dingen zutrifft, sind Sie doch nicht komplett so wie er. Vielleicht wären Sie es geworden, wenn Sie bei Ihren Eltern aufgewachsen wären, vielleicht aber auch nicht. Sie leben nicht einfach so in den Tag hinein und scheren sich einen Dreck um die Gefühle anderer. Sie haben Mitgefühl und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und Sie wissen, was Leid ist. Vielleicht würden Sie einen neuen Mitschüler aus Slytherin nicht gerade mit offenen Armen empfangen, aber Sie würden ihm mit Sicherheit auch nicht das Leben schwer machen. Und das unterscheidet Sie von ihrem Vater und von vielen anderen Menschen. Auch von mir.“
Harry sah Snape mit großen Augen an, genauso wie Dumbledore, der den Worten von seinem Schreibtisch aus aufmerksam zugehört hatte.

„Vielleicht trauen Sie mir zuviel zu, Professor Snape.“, sagte Harry verlegen.
„Das glaube ich nicht.“, entgegnete Snape ruhig. „Darf ich ihnen einen Rat geben, Mister Potter? Lassen Sie nicht zu, dass die Freundschaft zwischen Ihnen, Mister Weasley und Miss Granger zerreißt. Auch die beiden halten es nicht ewig aus, wenn sie sich so von Ihnen absondern. Wenn Ihnen die Freundschaft zu den beiden so viel Wert ist, wie sie sagen, müssen Sie endlich wieder auf sie zugehen. Fangen Sie endlich wieder an zu leben. Es gibt tatsächlich Zeiten, in denen ich es vermisse, Sie drei ermahnen zu können, wenn Sie wieder mal über die Stränge schlagen, was jetzt keinesfalls eine Aufforderung ist, das zu tun. Versuchen Sie es wenigstens. Sie werden sehen, dass es Ihnen gut tun wird. Ich denke, Sie können den beiden auch erzählen, was sie am Wochenende immer machen, solange Sie nicht allzu persönliche Dinge Preis geben.“

Harry schaute noch immer verblüfft, aber auch dankbar zu seinem Professor. „Gehen Sie, Mister Potter.“, sagte Snape nun. „Sie haben noch ein wenig Zeit, ehe es Abendessen gibt. Ich werde dem Direktor erzählen, was wir gesehen haben.“
„Danke, Professor Snape.“, lächelte er, ehe er sich umdrehte und das Büro verließ, wobei er sogar vergaß, sich zu verabschieden.


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