von Nerventod
hallo ihr lieben…
ich freue mich, euch dieses chap heute präsentieren zu können und ich hoffe, dass ihr es echt mögen werdet… ich danke euch wie immer für eure kommis
knuddels
nerventod
Am nächsten morgen, pünktlich um neun, erschien Harry wieder in Dumbledores Büro und schon kurz darauf tauchte er mit Snape in eine neue Erinnerung ein.
Vin saß am See und schaute gedankenverloren hinaus auf das ruhige Wasser. Viele hatten es so wie er gemacht und überall auf den Gründen Hogwarts waren kleine Gruppen von Schülern zu sehen, die den herrlichen Sommertag genossen. Viele Schüler seiner Klassenstufe genossen, wie er selbst, das Ende der Prüfungen. Vin hatte in den letzten Monaten viel mit Severus und Lily zusammen gelernt und war sich ziemlich sicher, ein gutes Ergebnis erreicht zu haben. Vielleicht nicht unbedingt in Zaubertränke, aber er war sich sicher, dass er auch in diesem Fach bestanden hatte.
Severus war in der Zeit, nachdem seine Großeltern ermordet worden waren, eine große Stütze gewesen. Vin wusste nicht, wie sein Freund das machte, doch er war immer da, wenn er mit ihm reden wollte und ließ ihn in Ruhe, wenn er einfach für sich allein sein musste. Er war der Halt gewesen, den er so dringend gebraucht hatte, nachdem von seiner Familie niemand mehr übrig geblieben war. Seine Freundschaft zu Lily hatte sich ebenfalls verstärkt. Oft konnte man die beiden bis spät in die Nacht vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum finden, wo die beiden Schach spielten, redeten, oder einfach nur beisammen saßen. Ihre Freundschaft hatte letztendlich auch dazu geführt, dass Severus und James sich mittlerweile wirklich besser verstanden und sich sogar eine vorsichtige Freundschaft zwischen ihnen aufgebaut hatte.
Vin ließ seinen Blick über die Wiesen streifen und entdeckte ganz in der Nähe Lucius und seine Freunde. Die letzten Monate hatte der sich erheblich zurückgehalten und Severus und ihn selbst in Ruhe gelassen. Merkwürdigerweise hatten den Blonden kurz nach dem Tod von Vins Großeltern merkwürdige Schmerzen geplagt, die ihn für drei Wochen auf der Krankenstation festgehalten hatten. So lange hatte es gedauert, bis sich herausgestellt hatte, dass irgendjemand ihm einen seltenen Zaubertrank in seinen Kürbissaft gemischt hatte und man ein entsprechendes Gegenmittel gefunden hatte. Vin hatte Severus nie gefragt, ob er etwas damit zu tun gehabt hatte, doch dessen zufriedenes Gesicht, als Lucius mitten in der Großen Halle zusammengebrochen war, sprach Bände. James hatte ein ebenso zufriedenes Gesicht gehabt, was Vin vermuten ließ, dass die beiden zusammengearbeitet hatten, um es Lucius heimzuzahlen.
Vin seufzte, wenn er daran dachte, dass die Schule in einer Woche zu Ende sein würde. Er hatte nicht gewusst, wo genau er hingehen sollte, wenn die Ferien beginnen würden. In das Haus seine Großeltern hatte er nicht zurück gewollt und zu Severus` Vater konnten sie auch nicht gehen. Für ihn hatte festgestanden, dass er sich ein eigenes Haus kaufen würde, in das er mit Severus einziehen würde. Vin wusste, dass das für den Langhaarigen nicht besonders einfach war, da er keine einzige Gallone dazu beitragen konnte, da er seinen Vater schlecht darum bitten konnte. Vin hingegen besaß genug Geld, hatte er doch das Vermögen seiner Eltern und seiner Großeltern geerbt.
Zunächst wollten beide in ein Hotel ziehen, bis sie ein geeignetes Haus gefunden hatten. Im Herbst würde Severus mit seinem Studium in Zaubertränke beginnen, während Vin eine Ausbildung als Auror antreten würde. Sie wollten die ihnen bis dahin verbleibende Zeit nutzen, um sich ihr Haus gemütlich einzurichten und einfach nur zusammen zu sein.
„Kann ich mich zu dir setzten?“, fragte jemand hinter ihm und Vin lächelte, als er die samtene Stimme seines Freundes erkannte. Er rutschte ein wenig zur Seite und lächelte Severus an, als dieser neben ihm Platz nahm und ihm einen kleinen Kuss gab.
„Ich werde Hogwarts vermissen.“, sagte Vin verträumt. „In den letzten beiden Jahren ist soviel passiert, aber ich habe hier etwas gefunden, das mich all die schlimmen Dinge vergessen lässt.“
„Und was, wenn ich fragen darf, ist das?“, fragte Severus mit hochgezogener Augenbraue.
„Du“, antwortete Vin einfach und schlang einen Arm um den Langhaarigen, um ihn leicht zu sich zu ziehen. „Du hast mir die Kraft gegeben, das alles durchzustehen. Du warst immer für mich da. Ich bin froh, dass es dich gibt, Severus Snape. Ich liebe dich.“
„Ich kann dich auch ganz gut leiden“, erwiderte Severus mit einem Schmunzeln, wofür er sich von Vin einen leichten Schlag auf die Oberschenkel einfing. „Nein, im Ernst. Du weißt, was ich für dich empfinde, nicht wahr?“
Vin nickte. „Natürlich weiß ich das, aber es ist natürlich schöner, es von dir zu hören!“, sagte er. Am liebsten hätte er den Langhaarigen jetzt zu sich gezogen und ihn geküsst, doch Vin wusste, dass Severus es nicht mochte, wenn sie das in der Öffentlichkeit taten. Daher begnügte er sich damit, seinem Freund sanft über den Oberschenkel zu streicheln. „Ich kann es noch gar nicht fassen, dass wir tatsächlich zusammenziehen werden“, fügte er hinzu.
„Ich kann das auch nicht fassen, wenn man bedenkt, was für einen fürchterlichen Ordnungssinn du hast“, erwiderte Severus.
„Hey, willst du mich heute ärgern? So unordentlich bin ich nun auch wieder nicht. Wenn es dir lieber ist, können wir uns ja zwei getrennte Zimmer nehmen. Dann hat jeder sein eigenes Reich und du musst dich nicht aufregen.“
„Das könnte dir so passen. Ich glaube, ich könnte gar nicht mehr allein in einem Bett schlafen. Ich würde es vermissen, dass du mir die Decke klaust“, schmunzelte Severus.
„Es ist mir auch viel lieber, wenn du nachts bei mir bist“, lächelte Vin.
„Ich wusste es doch, du kannst ohne mich nicht mehr leben“, sagte Severus triumphierend. „Wenn wir nun schon zusammen ziehen, wie wäre es, wenn wir unsere Beziehung legalisieren?“
Vin löste sich überrascht von ihm und schaute ihn mit großen Augen an, ehe sich seine Augen zu Schlitzen verengten. „Severus Snape, wenn das gerade ein Antrag war, dann war das wohl der unromantischte, von dem ich je gehört habe!“, schimpfte er.
„Nichts desto trotz, war es einer“, entgegnete Severus ruhig. „Ich weiß nicht, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn du nicht vor zwei Jahren hier nach Hogwarts gekommen wärst, aber ich muss zugeben, dass es sich wirklich zum besseren gewandt hat. Ich habe erkannt, wie Lucius wirklich ist, dass er nicht mein Freund ist. Du bist der erste Mensch, dem ich bedingungslos vertraue und den ich liebe. Dass ich mit James befreundet bin, ist wohl der ultimative Beweis dafür. Ich kann mir nicht vorstellen, den Rest meines Lebens ohne dich zu verbringen und deshalb, Vin Hallwood, würde ich mich sehr geehrt fühlen, wenn du meinen Antrag annehmen würdest. War das jetzt besser?“
„Viel besser!“, antwortete Vin.
„Und was sagst du nun dazu?“, fragte Severus weiter.
Im nächsten Moment schlang Vin seine Arme um den Hals seines Freundes, wobei er so eifrig war, dass sie beide von dem Stein, auf dem sie saßen, herunterfielen. Severus lag nun unter ihm, während Vin ihn noch immer umarmte. „Ja!“, hauchte er glücklich und schon im nächsten Moment küsste er den Langhaarigen leidenschaftlich. Severus` Arme legten sich nun um ihn, als er den Kuss mit ebenso großer Leidenschaft erwiderte.
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Snape war wieder in seinen Räumen. Es war noch früh am Nachmittag und eigentlich hätte er auch noch einiges zu tun gehabt, aber irgendwie ließ ihn das, was sie vorhin gesehen hatten nicht in Ruhe. Es war genau ein Satz, der ihn so nachdenklich hatte werden lassen. Ich weiß nicht, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn du nicht vor zwei Jahren hier nach Hogwarts gekommen wärst. Er schnaubte. Diese Frage könnte er seinem jüngeren Ich mit Leichtigkeit beantworten.
Er beneidete diesen Severus darum, was er hatte. Als er damals seinen Abschluss gemacht hatte, war er schon zweimal auf den Dunklen Lord getroffen und sollte bald ein Todesser werden. Das alles blieb diesem anderen Severus erspart.
Erstaunlich war, dass nicht nur er so nachdenklich war, als er in Dumbledores Büro aus der Erinnerung zurückgekehrt war, sondern auch Harry traurig gewirkt hatte. Er selbst konnte nicht einordnen, warum dem so war und am liebsten hätte er auch versucht, es herauszufinden, doch er konnte sich einfach nicht dazu bringen, es zu tun. Harry hatte ganz ruhig und in ein paar knappen Worten erzählt, was sie gesehen hatten, ehe sie beide vor etwa drei Stunden das Büro verlassen hatten und in unterschiedliche Richtungen davongegangen waren.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als es leise an seine Tür klopfte. Na super, was wollte Dumbledore denn nun schon wieder von ihm? Jemand anderes als er würde sich an einem Sonntag nie hier her trauen, und wohl auch an keinem anderen Tag, es sei denn, ein Slytherin brauchte seine Hilfe. Kurz überlegte er, einfach nicht zu öffnen, doch er wusste, dass sich der Direktor auf keinen Fall einfach so abspeisen lassen würde. Missmutig ging er also zur Tür und öffnete sie mit einem Ruck.
„Was ist?“, blaffte er und sah dann, dass es keineswegs Dumbledore war, der vor seiner Tür stand, sondern ein gewisser, schwarzhaariger Gryffindor, der ihn nun etwas erschrocken anschaute.
Harrys Miene verschloss sich wieder, als er seinen ganzen Gryffindormut wieder zusammengesammelt hatte und den Tränkemeister nun entschlossen anschaute. „Ich muss mit Ihnen reden, Professor“, sagte er fest, konnte aber nicht verhindern, dass er auch ein klein wenig hoffnungsvoll klang.
Snape verdrehte die Augen, ließ ihn aber ein, ehe er zu seinem Sessel zurückging und sich mit dem Rücken zu ihm setzte. Harry blieb währenddessen unschlüssig an der Tür stehen. Wahrscheinlich wäre es nicht klug, davon auszugehen, dass Snape wollte, dass er sich ebenfalls setzte. Unruhig knetete er seine Hände und wartete darauf, dass Snape ihn endlich aufforderte zu sprechen.
„Was gibt es denn nun so überaus Wichtiges, das ich den restlichen Tag nicht in Ruhe genießen kann?“, fragte Snape recht gelangweilt.
„Ich möchte… Merlin nochmal, kannst du mich nicht wenigstens anschauen, wenn ich mit dir reden möchte?“, sagte Harry.
„Ich sehe keinen Grund dazu, das zu tun. Ich kann auch von hier exzellent hören.“, entgegnete Snape ruhig.
„Gut, bitte, wenn du meinst“, sagte Harry ein wenig wütend. Warum musste dieser Mann es einem nur immer so schwer machen? Für einen kurzen Moment überlegte Harry, ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, dass er hier her gekommen war, aber nun war er hier und würde sagen, was er zu sagen hatte. „Ich habe viel über das nachgedacht, was wir heute in dieser Erinnerung gesehen haben. Ich weiß nicht, wie es dir ging, aber du sahst so zufrieden dabei aus und glücklich und ich habe mich für dich gefreut. Ich weiß, dass ich für dich weit mehr empfinde, als ich dir sagen kann und ich denke, dass auch du mehr für mich empfindest, als du eingestehen möchtest.“
„Und was bringt dich auf diese Idee?“, fragte Snape.
„Der Kuss. Ich gebe zu, dass ich noch überhaupt keine Erfahrung auf dem Gebiet habe, wenn man mal davon absieht, was ich durch die Erinnerungen erlebe, aber ich kann sagen, dass er wunderschön und sehr gefühlvoll war, beinahe gefühlvoller als zwischen deinem jüngeren Ich und Vin.“
„Darf ich daran erinnern, dass ich dich nur geküsst habe, weil du es so wolltest?“, erwiderte Snape scharf.
„Das weiß ich. Allerdings hatte ich nur um den ersten Kuss gebeten. Der zweite Kuss war allein deine Entscheidung.“ Unsicher ging Harry auf Snape zu, bis er direkt hinter ihm stand und zaghaft eine Hand auf Severus` Schulter legte. „Ich weiß, dass du nicht gerne deine Gefühle zugibst, aber ich möchte gern mit dir zusammen sein und ich denke, dass du das auch gerne möchtest, auch wenn du es dir selbst nicht eingestehen willst. Ich wollte es dir nur einfach machen, indem ich hier her gekommen bin und wenn ich mich mit all dem geirrt habe, dann sag es einfach und ich werde gehen. Ich möchte es einfach nur versucht haben, falls eine Chance besteht, dass du es zulässt.“
Harry wartete still auf eine Reaktion von Snape, doch der Tränkemeister blieb einfach ohne eine Regung in seinem Sessel sitzen. Sein Magen verkrampfte sich, als er auf eine Reaktion des älteren wartete. Sie blieb aus. Snape regte sich nicht und langsam ließ Harry dessen Schulter los. Mehr konnte er nicht tun. Es war offensichtlich, dass er sich das alles wohl doch nur eingebildet hatte. Tapfer kämpfte er seine aufkommenden Tränen hinunter, ehe er sich umdrehte und langsam zur Tür ging.
„Es tut mir Leid, wenn ich Sie gestört habe, Professor“, sagte er leise, ehe er aus dem Raum verschwand und die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Kraftlos lehnte er sich gegen sie, um erst einmal in Ruhe durchatmen zu können. Er bedauerte es nicht, hier her gekommen zu sein, so sehr ihm auch Snapes Ablehnung schmerzte. Wenigsten wusste er jetzt, woran er war.
Trotzdem zitterte er am ganzen Körper, als er sich auf den Weg hinauf in den Gemeinschaftsraum machte. Alles was er jetzt noch tun wollte, war sich in seinem Bett zu verkriechen. Beinahe oben angekommen, wurde er auf einmal am Arm gepackt und in eine dunkle Nische gezerrt. Er war schon bereit sich zu wehren und griff nach seinem Zauberstab, als er erkannte, wer da vor ihm stand.
„Du weißt schon, dass es gegen jede Schulregel verstoßen würde, wenn wir tatsächlich zusammen wären.“, flüsterte Severus.
„Ich habe mir noch nie viel aus Regeln gemacht.“, antwortete Harry ebenso leise, mit einem schelmischen Grinsen.
„Da erzählst du mir nichts Neues“, erwiderte der Tränkemeister, ehe er sich zu einem scheuen Kuss nach vorne beugte. Seine Lippen berührten nur hauchzart die von Harry und ohne darüber nachzudenken, schlang der Gryffindor seine Arme um ihn und vertiefte den Kuss. Als Severus` Zunge über seine Lippen fuhr, öffnete Harry bereitwillig seinen Mund. Harry musste feststellen, dass er keineswegs ein solch begnadeter Küsser war wie Vin, denn schnell hatte Severus das Duell gewonnen und plünderte nun hemmungslos seinen Mund, aber das war ihm im Moment vollkommen egal. Severus hatte sich für ihn entschieden und allein das zählte. Er war ein Risiko eingegangen, als er hinunter in die Kerker gegangen war, um mit ihm zu reden, doch es hatte sich gelohnt, Gryffindormut sei Dank.
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