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Fanfiction

Broken Mind, Fractured Soul - Schmerzvolle Heilung

von Nerventod

sorry, dass ihr soooo lange warten musstet
danke für die kommis
knuddels
nerventod




Als die Wochen vergingen, gewöhnte sich jeder an seinen Unterricht. Lupin war der beliebteste Lehrer an der Schule, speziell für Harry. Er hatte es sich angewöhnt einmal pro Woche davon zu schleichen und mit dem Professor zu Mittag zu essen. Sie redeten über Kleinigkeiten, doch das störte nicht. Harry mochte seine Gesellschaft, da der Mann ihm richtig zuhörte. Genauso, wie Snape es tat, aber mit mehr Wärme.

Zuerst war Harry erstaunt gewesen, wie liebevoll der Mann mit ihm umging. Lupin streichelte ihm oft über den Rücken, drückte seine Schulter und hatte ihn ein paar Mal fest umarmt. Harry war es nicht gewohnt liebevoll berührt zu werden. Die Dursleys hatten ihn einfach ignoriert und er war immer so ärmlich angezogen gewesen, dass ihn jeder an der Muggelschule gemieden hatte. Sogar Hermine und Ron umarmten ihn nur gelegentlich.

Doch er fühlte sich durch Lupins Berührungen nicht bedroht. Als er sich erstmal an sie gewöhnt hatte, war er überrascht, dass er sich durch sie getröstet fühlte. Es war sogar dazu gekommen, dass er derjenige war, der die Umarmungen eingeleitet hatte und sein Lieblingsplatz war neben Lupin, so dass er, während sie redeten, gegen seine warme, schützende Seite gedrückt war. So sehr er Snape mochte und dessen Hilfe brauchte, damit es ihm bessert ging, würde er doch niemals diese Art des Trostes bei ihm finden.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry wachte schwitzend auf. Er konnte nicht atmen; er war so in Panik, dass er sich an nichts mehr erinnern konnte, was Snape ihm beigebracht hatte. Er stolperte aus dem Bett und fiel wortwörtlich die Stufen hinunter, die zu dem Jungenschlafsaal führten. Er lag zusammengerollt und zitternd am Fuß der Treppe. Sein Mund stand in stillen Schluchzern offen und sein Gesicht war mit Tränen und Schweiß bedeckt, dass von seinem Kinn tropfte. Er kroch zum Portraitloch. Als es offen war, benutzte er es, um aufzustehen und stolperte dann blind aus dem Gryffindorturm.

Er keuchte, zitterte, ihm verschwamm die Sicht vor den Augen. Er konnte nicht weiter gehen. Er brauchte Snape! Wo war er? Er schluchzte so hart, dass es ihm die Luft nahm und fiel in einen leeren Raum. Er riss das Armband so heftig von seinem Arm, dass er blutete. Harry bemerkte es nicht, zu sehr war er in seinem Schmerz gefangen. Er kroch in eine Ecke und zog seine Beine elendig an seine Brust.

Severus rauschte keine fünf Minuten später in den Raum und sprach schnell einen Stillezauber. Harry klagte sein Leid beinahe schreiend, als Tränen aufstiegen und ihn überrollten. Severus rauschte an die Seite des Kindes, kniete sich neben ihn und legte vorsichtig eine Hand auf Harrys zitternden Rücken. Er konnte Boy in den Echos von Harrys Schreien hören, wusste aber, dass Harry noch immer wach war und die Kontrolle hatte. Er war geschockt, als Harry sich gegen seine Brust warf und an seiner Schulter weinte. Severus zögerte, brachte aber schließlich seine Arme hinauf und hielt das bestürzte Kind.

Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich beruhigte, doch Harry wurde langsam leiser und begann leichter zu atmen. Severus löste seine Umarmung, strich ihm über den Rücken und lies den Jungen sanft aus seinem Schoß gleiten. Er beschwor einige Taschentücher und gab sie ihm. Harry nahm sie in seine schlaffe Hand und wischte sich müde die Tränen fort.

„Was ist passiert?“, fragte Severus freundlich und sanft, damit er den Jungen nicht weiter aufregte.

„Ich… ich erinnere mich… Oh, Professor… ich erinnere mich an alles. Kat… Wir haben uns verbunden, weil ich sie endlich verstanden habe und…“ Er begann wieder zu weinen.

„Harry.“, sagte Severus mit belegter Stimme und schlang seinen Arm um die Schulter des Jungen. „Es ist vorbei. Jetzt wird es gut werden.“

Harry nickte. „Ich habe einfach… Ich erinnere mich und es war so schrecklich… Es ist wieder passiert, nach dem ersten Mal… Es ist wieder und wieder passiert… Fünfmal!... Und ich habe einfach dagelegen und es akzeptiert. Ich war so darin verloren…“

Severus sagte nichts. Einfach nur da zu sitzen und den Jungen zu unterstützen war das Beste, was er tun konnte. Harry zitterte und hielt sich selbst umschlungen. Sie saßen für eine Stunde da. Severus bewegte sich nicht, oder setzte sich um, obwohl er sich immer unwohler auf dem Steinfußboden fühlte. Und er war froh darüber, denn als Harry sich zu ihm drehte, brannten Vertrauen und Schmerz in seinen Augen und er erkannte, dass es unerträglich wäre, dieses Kind zu enttäuschen.

„Ich erinnere mich, wer es getan hat.“, wisperte Harry heißer. „Es war Professor Lockhart. Denkst… denkst du, dass er es nur bei mir gemacht hat… oder denkst du, er hat auch anderen… wehgetan?“

„Harry.“ Severus zog den Jungen mit aller Kraft zu sich und drückte ihn an seine Brust. Er war so wütend, dass er rot sah. Er hatte erwartet, dass es die Dursleys waren, die ihn sexuell missbraucht hatten, aber herauszufinden, dass es ein Lehrer gewesen war! Jemand, der einmal sein Kollege gewesen war! Harry quietschte, als sein Griff zu harsch wurde und er beeilte sich, ihn loszulassen. „Ich weiß nicht, Harry. Ich werde es herausfinden.“

„Du wirst es niemandem erzählen?“, fragte Harry ängstlich und griff nach dem Ärmel des Mannes.

„Das werde ich nicht.“, versicherte ihm Severus. „Ich weiß nicht, wie ich es geheim halten soll. Ich weiß, es ist schwer zu glauben, aber ich gebe dir mein Wort, dass niemand vermuten wird, dass du darin verwickelt bist. Aber im Laufe der Zeit musst du damit rausrücken und solltest darauf vorbereitet sein. Du weißt, dass es nicht dein Fehler war.“

„Das weiß ich wirklich.“, nickte Harry und wischte seine Nase an seinem Ärmel ab. „Du hast das sichergestellt. Aber ich… möchte einfach nicht, dass ich es irgendwelchen Leuten erzählen muss. Nicht jetzt. Im Moment ist es einfach zu viel. Okay?“

„Natürlich, Harry.“, versprach Severus und suchte in seiner Robe nach einem Trank. „Du musst schlafen. Hier; nimm die, wenn du im Bett bist. Zuerst den hellblauen und dann den roten.“

Harry erkannte sie als Beruhigungstrank und Traumlosschlaftrank. „Danke.“, wisperte er und stand langsam auf. „Danke, dass du gekommen bist. Das hättest du nicht tun müssen und…“

„Harry. Was passiert ist, war schrecklich, aber du bist stark. Du verdienst Hilfe. Du kannst nicht immer alles alleine machen. Ich habe dir mein Wort gegeben da zu sein und das werde ich.“

„Danke.“, sagte Harry wieder.

Severus brachte den erschöpften Jungen zurück in den Gryffindorturm. Als sie das Portrait erreichten, hielt er Harry auf. „Wir müssen mehr darüber reden.“

Harry nickte verstehend. „Dann morgen Abend nachsitzen?“

„Ich denke, dass das das Beste wäre.“, nickte Severus dankbar. „Ich werde jeden Abend eine Strafarbeit ansetzen, bis du dich sicherer fühlst.“

„Okay. Gute Nacht, Professor.“

„Schlaf gut, Harry.“, wisperte Severus, ehe er sich umdrehte, um zurück zu den Kerkern zu eilen. Als er ging, stoben seine Roben mit Magie, die um ihn herum aufbrauste. Seine Augen wurden stechender und Wut machte ihn blass und unnachgiebig. Lockhart! Oh ja, der Mann würde bezahlen. Und er würde weiter bezahlen, wieder und wieder, bis Severus der Spiele müde wäre und das würde eine sehr lange Zeit dauern.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Harry, bist du dir sicher, dass es dir gut geht?“, fragte Hermine besorgt. Harry war untypischer Weise den ganzen Tag still gewesen, hatte nicht viel zu Mittag gegessen und aß auch nicht viel zu Abend. Er hatte das Frühstück komplett ausgelassen, oder eher verschlafen. „Vielleicht solltest du zu Madame Pomfrey gehen.“

„Ja, Kumpel. Du siehst ein wenig kränklich aus.“, zog Ron ein freundliches Gesicht.

Harry schüttelte nur den Kopf und stand auf. Sie sahen ihm besorgt hinterher, als er aus der Großen Halle ging. Er gab nicht wirklich Acht. Er musste nicht erst nachdenken, um das Zaubertränkeklassenzimmer zu finden. Er sorgte sich nicht einmal darum, an der Tür anzuklopfen. Snape war auf seinem normalen Platz und Harry fiel schwer in seinen.

„Wie fühlst du dich?“, begann Severus.

Harry seufzte und fuhr mit einer Hand durch sein Haar. „Müde. Verletzt, betrogen.“

„Betrogen?“, fragte Severus und verengte seine Augen. Er hatte gedacht, er wäre über das Gefühl des Selbstbetruges hinausgekommen.

„Ich verstehe nicht, warum der Direktor ständig Leute einstellt, die die Schüler verletzen.“, sagte Harry. „Ich meine, ich verstehe, dass er nichts über Lockhart wissen konnte. Ich bin mir sicher, dass es nirgendwo eine Aufzeichnung darüber gab. Aber wie konnte er das konzentrierte Böse von Voldemort in Quirrell nicht feststellen? Ich fühle mich benutzt und das nicht nur von Lockhart. Ich bin nicht einmal derjenige, der die ganzen Kämpfe austragen musste, aber es schein so unfair.

Ich bin erst dreizehn. Ich möchte mich an der Schule sicher fühlen können. Ich möchte mit meinen Freunden in Hogsmeade einkaufen gehen können. Ich möchte einfach nur normal sein. Ich fühle mich, als wäre etwas in mir, was andere Menschen dazu bringt, mir wehtun zu wollen. Die Dursleys haben mich gehasst und meine Existenz kaum wahrgenommen. Und dann ist da ein Verrückter, von dem ich mich nicht erinnere ihn zerstört zu haben, der versucht, mich zu töten, und Todesser und Black. Das ist nicht fair.“

Severus stand auf, kniete sich neben Harry und legte seine Hände auf dessen dünnen Schultern. „Du hast jedes Rech, dich sicher fühlen zu wollen, während du hier bist. Ich habe keine Entschuldigung für den Direktor oder mich, das wir solch grausamen, kranken Menschen in deine Reichweite gelassen haben. Aber ich werde mein Bestes tun, damit das nicht wieder passiert. Du bist nicht alleine, Harry. Du musst diese Kämpfe nicht austragen. Der Dunkle Lord hat dich anvisiert, aber ich werde sicherstellen, dass du ein paar Jahre hast, um dich vorzubereiten, ehe du ihm wieder gegenübertreten musst.“

Harry starrte in die bodenlosen Augen seines Lehrers und wusste, dass der Mann die Wahrheit sagte. Snape versprach ihn zu beschützen, versprach von jetzt an ein Auge auf ihn zu werfen, um sicherzustellen, dass er in Ordnung war. Harry sah, dass er wirklich nicht mehr allein war und begann zum ersten Mal an diesem Tag zu lächeln. Er wollte den Mann umarmen, wusste aber, dass sich sein Lehrer bei solchen Sachen unwohl fühlte, so verstärkte er sein Lächeln und hoffte, dass seine Gefühle dabei deutlich wurden.

„Danke, dass du mir glaubst.“, sagte Severus sanft. Nach einer Sekunde stand er auf und entfernte sich von dem emotionsgeladenen Moment und lehnte sich zurück an seinen Schreibtisch. „Was hat verursacht, dass du Kat erlaubt hast, zu dir zurückzukommen?“

„Es war Professor Lupin.“, gab Harry schüchtern zu. „Ich habe es dir noch nicht erzählt, aber ich treffe mich mit ihm zum Mittagessen und wir reden über die Schule und den Unterricht und solche Sachen. Er scheint sich wirklich um mich zu sorgen. Ich weiß, dass das dumm erscheint, aber er umarmt mich und streichelt mir über den Rücken und sitzt einfach nur neben mir. Ich hatte noch nie so eine Art von… Aufmerksamkeit, vermute ich…“ Harry rutschte verlegen unruhig herum. „Es hat mich Kat auf eine neue Art verstehen lassen. Sie mag es angefasst zu werden, weil es sich gut anfühlt und ich konnte das alles nicht verstehen. Doch ohne es überhaupt zu wissen, hat mir Professor Lupin geholfen, es zu verstehen. Ich verstehe jetzt, dass Berührungen… Trost spenden können. Macht das irgendeinen Sinn?“

„Ja, das tut es.“, nickte Severus. „Menschen brauchen Berührungen und ganz besonders Kinder. Du nutzt noch nicht einmal die spielerische Berührung, oder? Den einzigen physischen Kontakt, den du mit anderen hattest, war kurz oder schmerzhaft. Ich hätte wissen sollen, was du brauchst, um Kat besser zu verstehen.“

Harry schaute zu dem Mann auf und biss sich auf seine Lippe. Das war die perfekte Gelegenheit über etwas zu reden, was ihn störte. Aber er hatte noch immer Angst vor der Wut des Mannes. Severus sah seinen Gesichtsausdruck und zog eine Augenbraue nach oben. Harry senkte seinen Kopf und entschied sich, es zu tun. Er konnte Snape vertrauen und ehrlich zu ihm sein.

„Ich mag Professor Lupin, aber ich habe bemerkt, dass du ihn weniger als die anderen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste leiden kannst und, nun, ich habe mich gefragt, warum das so ist.“

Severus seufzte und ging langsam zu seinem Stuhl zurück. Er wusste es besser, als seine Probleme auf das Kind zu übertragen. Er wünschte nur, dass er das auch schon in Harrys erstem Jahr gewusst hätte. Er wäre nicht so grausam gewesen - wegen seiner Erinnerungen an James. Harry hatte schon genug zu ertragen. Und er hatte schließlich jemanden gefunden, der ihm gab, was er verzweifelt brauchte.

Er setzte sich und schaute hinüber zu Harry. Der Junge starrte ihn mit nervösen und unglücklichen Augen an. Er wusste, dass das Kind von ihm abhängig war und er auch Lupin genauso nahe kam. Es war nur natürlich für Harry, sich unwohl zu fühlen, wenn solche Disharmonie zwischen den einzigen zwei Erwachsenen herrschte, von denen er je das Gefühl hatte, ihnen vertrauen zu können.

„Ich habe Professor Lupin vor einer langen Zeit gekannt.“, antwortete Severus ruhig und hielt seinen alten Hass aus seinem Gesicht und seiner Stimme. „Wir waren Kindheits-Feinde, so wie du und Mr. Malfoy.“

„Oh.“, zappelte Harry herum. „Nun, ich… kann aufhören…“

„Nein.“, unterbrach Severus und biss hart die Zähne zusammen, ehe er sich dazu zwang, sich zu entspannen. So sehr er sich um Harry sorgte, konnte er ihm doch nicht die physische Zuneigung und den Trost geben, den er brauchte. Und Harry würde das brauchen, um die Wahrheit über Boy zu überleben, wenn er ihr gegenübertrat. Wenn es Harrys Überleben bedeutete, würde er sich schon irgendwie mit dem Wolf verstehen! „Professor Lupin und ich haben Differenzen, aber es gibt keinen Grund, warum du nicht mit ihm… befreundet sein solltest.“

„Okay.“, sagte Harry unsicher.

„Wirklich, Harry. Es geht mir gut damit und ich werde eure Beziehung bestimmt nicht beeinflussen.“

„Danke.“, lächelte Harry erleichtert. „Ich wollte dich nicht wütend machen.“

„Das bin ich nicht.“, versicherte Severus. „Du hast eine halbe Stunde. Möchtest du spielen oder weiter reden?“

„Spielen, Sir.“ Harry sprang auf und nahm seine Halskette ab.

Severus räumte dem Jungen ein wenig Platz frei und nahm sich ein paar Aufsätze zum Korrigieren. Sobald Harrys Finger die Tasten trafen, erstarrte er. Das Spiel des Jungen hatte sich verändert. Da war eine Weichheit darin, die nie zuvor da gewesen war. Er schaute auf und sah, wie Harry abwesend lächelte und seinen Körper schaukelte, als seine Finger sich spannten und eine wunderschöne Melodie spielten.

Erkenntnis dämmerte und Severus fühlte, wie ein seltenes Lächeln auf seinen Lippen lag. Das war das erste Mal, dass Harry zu keinem anderen Zweck, als zur Freude gespielt hatte. Das war nicht, um Luft abzulassen oder seine Gefühle zu erforschen. Harry spielte, weil er es mochte. Die Musik schwoll an und rollte durch den Raum. Sie war etwas Lebendiges. Severus sah, wie Harrys Lächeln breiter wurde. Ja. Dafür könnte er sich Lupin gefallen lassen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry fühlte sich am nächsten Tag besser (nicht gut, aber besser). Hermine und Ron schienen das zu bemerken und entspannten sich. Der Unterricht lief gut und als er zu Verteidigung ging, lächelte Harry Lupin warm an. Der Professor lächelte zurück und winkte ihm zu. Die Dinge wurden noch besser, als Oliver für diesen Abend ein Quidditch-Treffen ansetzte.

Erinnert an die bevorstehende Saison, fühlte Harry Aufregung und Stärke zu sich zurückkehren. Er liebte es zu fliegen und das Team war mehr als je zuvor dazu geeignet, den Pokal für Oliver zu gewinnen. Der Siebtklässler war besessen zu gewinnen, seit Gryffindor nun schon für zwei Jahre um den Pokal betrogen wurde und es war seine letzte Chance ihn zu gewinnen. Er war dieses Jahr für sie bestimmt. So sehr, dass er sie dreimal pro Woche trainieren ließ.

Harry hatte an zwei der vier freien Abende Strafarbeit bei Snape, so dass er nicht trainiert hatte und er arbeitete wild an seinen Hausaufgaben, wenn er die Chance dazu hatte. Obwohl er alles tat, was er konnte, lag er immer noch leicht zurück. Er fuhr damit fort, sich zweimal die Woche mit Lupin zum Mittagessen zu treffen.

Als der zweite Monat der Schule vorbei war, kam Harry dem netten Mann näher und näher. Er war erfreut zu bemerken, dass Snapes Benehmen sich von Hass in ein generelles Nichtmögen gewandelt hatte. Harry fühlte sich dadurch, als hätte er eine Million Galleonen gewonnen. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit fühlte sich Harry wirklich glücklich. Nicht einmal, dass er von dem ersten Hogsmeade-Wochenende ausgeschlossen wurde, konnte das ruinieren. Sicher, er war enttäuscht, aber er plante, diesen Tag mit Remus zu verbringen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry saß mit Ron und Hermine vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum. Alle Gryffindors redeten aufgeregt miteinander. Morgen war Halloween und sie würden in der Früh nach Hogsmeade gehen. Ron und Hermine versuchten ihr Bestes ihn aufzuheitern, doch er lächelte nur und schüttelte seinen Kopf. Sie glaubten ihm nicht, wenn er sagte, dass es okay war, wenn er nicht ging.

„Du solltest Hausaufgaben machen. Das ist eine große Chance für dich, aufzuholen.“, sagte Hermine ihm. „Wegen all deinem Quidditchtraining und deinen Strafarbeiten bei Professor Snape, bist du zurückgefallen.“

„Mir geht's gut, Hermine.“, versicherte ihr Harry zum hundertsten Mal in dieser Woche und das zehnte Mal an diesem Tag.

„Ich habe ihm geholfen.“, sagte Ron zu ihr und funkelte sie an.

Harry seufzte, er war ein wenig verärgert. Seine beiden Freunde stritten dieses Jahr mehr miteinander und langsam wurde es langweilig.

„Ihn abschreiben zu lassen hilft ihm nicht.“, schnaubte Hermine.

„Wie geht es Krätze? Fühlt er sich besser?“, unterbrach Harry die beiden. Krummbein wählte diesen Moment, um von Hermines Schoß zu springen.

„Nicht wirklich und er ist in meiner Tasche, um das Monster von ihm fern zu halten.“, sagte er scharf in Hermines Richtung.

„Ron, mach mich nicht dafür verantwortlich, dass es Krätze nicht gut geht.“, schnappte sie zurück. „Er war schon krank, ehe ich Krummbein hatte.“

„Nun, er ist sicher keine Hilfe.“, murmelte Ron dunkel.

Wie um zu beweisen, dass der Rothaarige Recht hatte, sprang Krummbein auf Rons Schultasche zu. Hermine und Ron schrieen, Krätze rannte um sein Leben, Krummbein sah mächtig beleidigt aus, als Hermine ihm wegscheuchte und Ron war aufgeregt, als er die offensichtlich kranke Ratte an seiner Brust wiegte. Nur eine andere Nacht im Turm und Harry ging, um dieser Überaktivität seines Hauses zu entkommen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

"Guten Morgen, Harry.", sagte Professor Lupin strahlend, als Harry sein Büro betrat.

"Morgen, Remus.", lächelte Harry zurück und setzte sich in seinem Lieblingsstuhl ein wenig neben dem Schreibtisch seines Lehrers. Der Professor hatte ihn gebeten, ihn bei seinen Vornamen zu nennen, wann auch immer sie nicht in der Klasse waren und Harry tat das gerne.

"Perfektes Timing.", grinste Remus und deutete zum Becken auf seinem Schreibtisch. "Ich habe gerade einen Grindylow für unsere kommende Unterrichtsstunde bekommen."

Harry spähte in das Becken und sah ein blass-grünes Wesen mit deutlichen, kleinen Hörnern. Es hatte sein Gesicht gegen das Glas gedrückt und krümmte seine langen, spindeldürren Finger. "Cool.", grinste er, während er an das Glas klopfte. Das Wesen zischte ihn wütend an.

"Es ist ein Wasserdämon.", sagte er, als er das kleine Wesen nachdenklich beobachtete. "Wir sollten nicht viel Schwierigkeit mit ihm haben, nicht nach den Kappas. Der Trick ist, seinen Griff zu brechen. Siehst du die anomal langen Finger? Stark, aber sehr spröde." Er wandte sich ab und lächelte Harry zu. "Eine Tasse Tee?"

"Sicher", vergrub sich Harry zufrieden in den Stuhl.

Remus beschwor ein Teeservice herauf und begann die beiden Tassen zu füllen, als es an der Tür klopfte. Der Professor forderte wen auch immer auf hineinzukommen und Snape betrat das Zimmer. Die Augen Harrys weiteten sich, aber er sagte nichts. Snape schaute ihn ruhig an, ehe er sich Remus zuwandte. Der Verteidigungslehrer lächelte sein normales freundliches Lächeln. Es schien, dass er durch die Kindheitsfeindseligkeit zwischen ihnen nicht ähnlich betroffen wurde.

"Ah, Severus, vielen Dank. Könntest du es hier für mich auf den Schreibtisch stellen?" Snape setzte den rauchenden Kelch ab, den er mitgebracht hatte, wobei seine Augen zurück zu Harry fielen, der begann, besorgt die Stirn zu runzeln. "Ich zeigte gerade Harry meinen Grindylow."

"Faszinierend.", schnarrte Snape, aber verglichen mit seinen Antworten, die er normalerweise gab, war er ziemlich nett. "Sie sollten das direkt trinken, Professor Lupin."

"Ja, Ja, werde ich."

"Ich habe einen ganzen Kessel voll, wenn Sie mehr brauchen.", fuhr Snape fort und Harry lehnte sich weiter vor, um besser sehen zu können, was in dem Kelch war. Es sah wie Schlamm aus.

"Ich sollte vielleicht auch morgen noch einen zu mir nehmen. Vielen Dank, Severus."

"Keine Ursache.", wischte Snape den Dank fort und Harry lächelte beinahe. Er war mit dieser besonderen Geste sehr vertraut.

"Was ist das?", fragte Harry, als sein Zaubertränkelehrer das Zimmer verlassen hatte.

"Ich bin ein bisschen krank gewesen.", sagte Remus gleichgültig, als er den Kelch hob. "Dieser Trank ist die einzige Sache, die hilft. Ich habe viel Glück mit Professor Snape zu arbeiten; es gibt nicht sehr viele Zauberer, die ihn richtig brauen können."

Harry beobachtete besorgt, wie der Lehrer langsam den Trank zu sich nahm. Remus war krank? Seine Sorge verringerte sich, als er daran dachte, dass Snape darüber Bescheid wusste und seinen Freund Heiltränke zubereitete. Harry hatte festes Vertrauen in die Sachkenntnis des Professors bezüglich der Zaubertränke und so entspannte er sich wieder in seinem Stuhl.

"Also denkst du, dass die Mannschaft zum Match gegen Slytherin am nächsten Wochenende bereit ist?“, fragte Remus und hörte mit einem nachsichtigen Lächeln Harry zu, der immer weiter und weiter über Quidditch redete.

Harry blieb bei ihm bis zum Mittagessen, aber er wusste, dass er versuchen sollte ein wenig zu arbeiten, bevor die anderen zurückkamen. Er sagte auf Wiedersehen und umarmte seinen Lehrer lange. Lupin hielt ihn und strubbelte ihm durch sein Haar, als Harry sich von ihm wegdrückte. "Ich sehe dich heute Abend beim Fest!", rief Harry und schloss die Tür hinter sich.

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Ron und Hermione kamen freudestrahlend von Hogsmeade zurück. Sie hatten ihre Versprechung gehalten und warfen Harry einen Haufen Süßigkeiten in den Schoss. Er lachte über sie und hörte ihrem aufgeregten Gerede zu, ehe er mit ihnen zu dem Fest ging. Die Dekorationen waren schön und Musik spielte. Jeder unterhielt sich gut und das Essen war besser, als jemals zuvor. Es war großartig. Zumindest, bis sie ins Bett gehen wollten.

Der Gang und die Stufen, die zum Gryffindor-Turm führten, wurden behindert. Keiner konnte durchkommen und sie konnten Percy hören, der nach Dumbledore rief. Harry drängte sich nach vorne und seine Freunde folgten ihm. Seine grünen Augen weiteten sich, als er das Bildnis der Fetten Dame sah. Es war in Streifen zerfetzt. Black war im Schloss.

Die ganze Schule wurde zum Schlafen in die Große Halle geschickt, während das Schloss durchsucht wurde. Sie fanden den Verurteilten nicht und Harry belauschte Snape, der mit Dumbledore sprach. Er glaubte, dass jemand Black geholfen hatte hinein zu gelangen. Harry war gerührt, dass Snape sich um ihn sorgte und alles tat, was er konnte, um Black aus dem Schloss fern zu halten. Aber er mochte die Verwicklungen nicht. Harry hatte das eigenartige Gefühl, dass Snape dachte, dass es Professor Lupin war, der dem Mörder geholfen hatte.

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"Severus, was kann ich für dich tun?", fragte Lupin verwirrt, während er seine Papiere von seinem Schreibtisch zusammenpackte. Er hatte in ein paar Minuten Unterricht. Aber das ganze Papier, das er gesammelt hatte, flog fort, als er ergriffen und gewaltsam gegen die Wand geschleudert wurde.

"Ich warne dich, Wolf. Wenn Du deinem dreckigen Mörder hilfst in diese Schule zu kommen, wirst du nicht lange genug leben, um deinen Verrat zu bedauern. Ich werde sicherstellen, dass du so leiden wirst, dass du denkst, dass die Verwandlung der Himmel ist. Habe ich mich klar ausgedrückt?"

Lupin war allgemein ein passiver Mensch, aber nicht, wenn es um Menschen ging, um die er sich sorgte und Harry war da ganz oben auf der Liste. Mit der Kraft des Werwolfs kehrte Lupin mit einem Knurren ihre Positionen, wobei seine Augen golden glühten. Severus versteifte sich, da er immer noch Angst hatte, die daher stammte, dass er als Teenager von genau diesem Mann in der Vollmondnacht angegriffen wurde.

"Ich würde der Erste sein, der Black töten würde, wenn ich ihn jemals zu Gesicht bekommen würde. Missverstehe mich nicht, Severus. Er hat mir jede Freude genommen. Ich mache ihn vollkommen für das Leid Harrys verantwortlich."

"Worüber sprichst du?", fragte Severus, der sofort wieder einen ausdruckslosen Gesichtsausdruck annahm, als er sah, dass sich die Augen Lupins weiteten. Der Werwolf hatte nicht vorgehabt zu sagen, was er gesagt hatte. Wut hatte seine Zunge gelöst.

"Nichts.", wich Lupine von ihm, aber Severus würde ihn nicht so davonkommen lassen.

"Ich sorge mich auch um das Wohl von Harry.", sagte er. "Ich muss es wissen."

Lupin starrte ihn für eine Minute an, ehe er seufzte und sich in seinen Stuhl setzte. Er sah plötzlich erschöpft aus; seine Augen waren nicht länger golden, sondern trüb braun. Severus setze sich ihm steif gegenüber.

"Er hat nichts gesagt, aber ich erkenne die Anzeichen einer groben Vernachlässigung, wenn ich es sehe." Der Werwolf schaute aus dem Fenster, sein Kopf ruhte an der Rückenlehne seines Stuhls. "Ich wurde verwandelt, als ich fünf war. Keiner wollte mich danach berühren. Das ging soweit, dass ich erschüttert war, wenn irgendjemand meine Hand schütteln wollte oder mich nur streifte. James und die anderen halfen mir, mich daran zu erinnern, was es bedeutete menschlich zu sein. Ich sah dieselbe Überraschung im Gesicht von Harry und ich bekam den Verdacht, dass Lilys Schwester ihn nicht gut behandelt hat. Ich habe nicht den Mut gefunden, ihn direkt zu fragen, aber ich habe mich angestrengt ihn wieder an menschlichen Kontakt zu gewöhnen."

"Es scheint zu funktionieren.", sagte Severus widerwillig.

"Das tut es.", lächelte Lupin und alle Zweifel von Severus verschwanden bei bewundernden Ausdruck auf dem Gesicht des Werwolfs. "Harry ist so ein liebevolles Kind. Es ist verwunderlich, dass irgendjemand diesem Jungen absichtlich die Liebe verweigern konnte." Lupin hob seinen Kopf und wurde sehr ernst. "Weißt du irgendetwas darüber?"

Severus saß still da. Er würde Harrys Vertrauen nicht verraten. Aber andererseits vertraute Harry Lupin und war aufgebracht, als seine zwei Lehrer sich uneins waren. Information vorzuenthalten würde den Werwolf nur misstrauisch und wachsam machen. So ging er einen Kompromiss ein und nickte, fügte aber nichts weiter hinzu. Die zwei Männer starrten eine lange Minute einander in die Augen, ehe Lupine nickte und das Schweigen seines Kollegen aus Rücksicht zu Harry akzeptierte.

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"Herein.", sagte Severus in einem harschen Ton und Harry schlüpfte ins Zimmer. Es war kein Abend, an dem Harry Nachsitzen hatte, weshalb er neugierig eine Augenbraue nach oben zog und seine dunklen Augen begannen besorgt zu funkeln.

"Sir. Es tut mir leid, ich weiß, dass ich heute Abend nicht kommen sollte, aber ich wollte dich wirklich etwas fragen.", sagte Harry.

"Beruhige dich. Atme.", sagte Severus ihm ruhig und deutete zu dem üblichen Platz des Jungen.

Harry fiel hinein und atmete tief ein. Er wusste, dass sein Lehrer warten würde, bis er bereit war, und so nahm er sich ein paar Minuten Zeit, um seine Gedanken zu sammeln. Er dachte, dass es klug sein könnte, auf dem neutraleren Gebiet anzufangen, ehe er sich nach seinem Freund erkundigte. "Ich habe schlecht geträumt.", sagte er errötend. "Ich … ich weiß, das ist wirklich unbedeutend, aber ich wollte… könnte ich, einen … Traumlosschlaftrank bekommen, weil ich wirklich müde bin und das Spiel morgen ist und …"

"Du dachtest, dass ich dir den Trank vorenthalten würde, weil du morgen gegen meine Hausmannschaft spielst?" schnarrte Severus mit festem Blick.

"Natürlich nicht!", sagte Harry entsetzt. "Nein! Ich dachte, du würdest es nicht tun, weil ich überhaupt keine schlechten Träume mehr haben sollte. Ich sollte darüber hinweg sein, was L-Lockhart getan hat. Ich meine, Kat ist gegangen und jetzt zurück als ein Teil von mir und so…"

"Ich verstehe.", murmelte Severus, da er verstand und bedauerte, dass er den Jungen ungerechterweise beschuldigt hatte. "Harry, hör mir zu. Du wirst dich immer daran erinnern und dadurch verletzt sein, was geschehen ist. Es wird niemals ganz gut sein, aber es wird ein Punkt kommen, an dem das, was geschehen ist, nichts als eine schmerzhafte Erinnerung ist und nicht etwas, dass die ganze Zeit schmerzt. Auch wenn du Kat akzeptiert hast, bist du nicht völlig geheilt. Das wird Zeit und Geduld brauchen. Verstehst du?"

"Ja.", nickte Harry weinend. "Ich hatte einfach nur gehofft, dass ich darüber hinweg war. Und während des Tages bin es ich größtenteils. Aber nachts … kommt all das einfach so klar zurück und es fängt wieder und wieder an weh zu tun.“

"Das macht dich nicht schwach, Harry.“, erwiderte Severus. "Ich kann in deinem Gesicht sehen, was du denkst. Du bist nicht schwach. Es war nicht deine Schuld. Gib dir die Zeit, um darüber zu trauern. Etwas wurde von dir genommen, dass du niemals zurückbekommen wirst." Er stand auf und ging zum Schrank an die Wand.

Er fand schnell, was er brauchte und brachte vier Fläschchen des Traumlosschlaftrankes hinüber. "Dieser Trank macht süchtig und es ist nicht immer gut deinem Geist die Alpträume zu verweigern. Sie haben wirklich einen Zweck. Also will ich, dass du drei Tage nur Hälfte eines Fläschchens vorm Schlafengehen nimmst. Und dann vier weitere Male die Hälfte jeden zweiten Tag. Danach nimm sie nur noch, wenn die Albträume besonders schlimm werden und du dich wirklich ausruhen musst. Wenn es zu diesem Punkt kommt, Harry, will ich, dass du es mir erzählst."

"Ja, Sir." nahm Harry die Tränke und lächelte seinen Lehrer dankbar an. Er wusste nicht, was er ohne ihn tun würde.

"Ich will, dass du auch darüber nachdenkst, dass du mehr als eine Therapie brauchst, um einen Abschluss zu finden. Du wirst Lockhart vielleicht noch einmal gegenübertreten müssen, ehe du darüber hinwegkommen kannst."

"Ich denke nicht, dass ich das brauchen werde.", sagte Harry schnell, mit blassem Gesicht, gab aber nach, als sich die Augen seines Lehrers in ihn bohrten. "Aber ich werde darüber nachdenken. Wenn …, wenn es das ist, was … was ich tun muss, damit es mir besser geht… dann … werde ich es natürlich tun.“

"Ich würde bei dir sein.", bot Severus an. "Du wirst diesem Mann niemals wieder allein gegenübertreten."

Der ganze Körper Harrys entspannte sich in Erleichterung. "Danke, Sir."

"Gibt es irgendetwas anderes, dass du brauchst?", drehte er sich um, um zu seinem Stuhl zurückzugehen.

"Ich … wundere mich über… Professor Lupin.", gab Harry hastig zu. "Zu Halloween hast du einen Trank gemacht und er hat gesagt, dass er ihn nehmen würde, weil er sich nicht gut fühlte und ich war mir sicher, dass das, was du ihm gegeben hast, ihn sich besser fühlen lassen würde, aber heute hast du ihn im Unterricht vertreten und gesagt, dass er zu krank wäre, um zu unterrichten und ich wollte wissen, ob er in Ordnung ist."

Severus starrte den plappernden Jungen vor sich an. "Ja, er fühlt sich nicht wohl. Was er hat, kann nicht geheilt werden und so gibt es zurzeit nichts, was getan werden kann, um ihm zu helfen. Mein Trank hilft ihm nur ein wenig. Aber er wird sich bald wieder besser fühlen."

Harrys Atem ging schneller und er zwang sich tief zu atmen, wie es ihm beigebracht worden war. Severus wartete wie immer geduldig, mit ruhigem Gesicht und wachsamen Augen. Schließlich rückte Harry mit seiner Frage raus: "Sir, wird er st-sterben?"

"Nein.", antwortete Severus mit einer überraschenden Sanftheit. "Die Krankheit macht ihn krank, aber sie wird ihn nicht so bald töten. Er wird noch eine Zeit lang hier sein."

"Danke.", sackte Harry in seinen Platz zusammen und fragte mit unschuldigem Blick: "Denkst du wirklich, dass er Black helfen würde?"

"Warum fragst du das?", fragte Severus scharf.

"Ich … ich habe dich in der Großen Halle belauscht, als du mit Dumbledore zu Halloween gesprochen hast.", gab er zu; seine Augen waren jetzt wachsam, aber nicht ängstlich.

"Ich habe es getan.", lehnte sich Severus zurück, während er seine Gelassenheit zurück gewann. "Aber ich bin jetzt ziemlich überzeugt, dass er seine Hand nicht im Spiel hatte, als Black hier aufgetaucht ist."

"Oh, okay.“, entspannte sich Harry noch mehr, und seine Augen begannen zu sinken. "Kann… kann ich hier für eine kleine Weile schlafen? Nur während du Aufsätze benotest? Ein kurzes Schläfchen, das verspreche ich."

Severus grinste über das Kind, das als Antwort nur schläfrig zurücklächelte. Mit einem Seufzer gab er nach und nickte deutlich. Er schwang seinen Zauberstab und der Schülerstuhl, in dem Harry saß, wurde zu einem luxuriösen Lehnstuhl. Das Lächeln des Jungen weitete sich, und er rollte sich wie ein Kätzchen zusammen und war innerhalb Sekunden, sogar ohne die Hilfe des Traumlosschlaftrankes eingeschlafen. Severus beobachtete ihn ein paar Momente, ehe er zufrieden die Aufsätzen nahm, um sie zu benoten.


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton