von Nerventod
DANKE FÜR DIE KOMMIS...
Am Samstag machten sich alle auf und gingen nach Hogsmeade. Harry sah ihnen traurig hinterher, ehe er allein zurück ins Schloss ging. Er war fast bei Remus' Büro, als Fred und George seine Aufmerksamkeit erregten. Die Zwillinge versteckten sich hinter der Statue einer buckligen, einäugigen Hexe. Harry starrte sie misstrauisch an, ehe er zu ihnen hinüber ging.
"Was macht Ihr beiden da?", wisperte er.
"Wir sind gekommen, um Dich ein wenig aufzumuntern, bevor wir gehen.", lächelte Fred.
Nach Ron und Hermine waren die Zwillinge diejenigen, die sich am meisten um ihn sorgten. Er lächelte ihnen zu und versicherte ihnen, dass es ihm gut ginge, doch davon wollten sie nichts hören und zogen ihn in ein leeres Klassenzimmer. George schloss die Tür und legte einige Stillezauber über sie, ehe er sich wieder zu seinem Bruder und Harry drehte.
"Wir haben ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk für Dich.", sagte er, als er ein großes, quadratisches, sehr verschlissenes Stück Pergament aus seinen Roben herauszog und es auf dem nächsten Schreibtisch legte.
"Was ist das?", fragte Harry und spähte neugierig auf das unbeschriebene Blatt Papier.
"Das, Harry, ist das Geheimnis unseres Erfolgs.", lächelte George stolz.
Harry sah sie ängstlich an, als die Zwillinge ihm erklärten, wie das Pergament funktionierte. Als er die Karte selbst sah, war er ebenso beeindruckt wie Fred und George. Das war erstaunlich! Er hatte gewusst, dass Hogwarts groß war, aber, was sie oberirdisch sahen, war nur die Hälfte des Schlosses. Die Kerker waren erstaunlich kompliziert und es gab mehrere Geheimgänge, die über die Gründe der Schule verliefen. Es gab sogar zwei, die den ganzen Weg zu Hogsmeade reichten.
Er biss sich auf seine Lippe. Er wollte Hogsmeade genauso gern sehen, wie die anderen in seinem Jahr. Er wollte normale Dinge tun. Aber er wollte nicht sich selbst und vielleicht auch seine Freunde in Gefahr bringen. Er sah eine lange Minute hinunter auf die Karte, ehe er sich entschied. Er würde vorsichtshalber seinen Tarnumhang mitnehmen und er würde sehr vorsichtig sein, aber er würde gehen. Noch einmal würde er diese Chance nicht bekommen.
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Der Tunnel nach Hogsmeade war schmutzig, dunkel und sehr kalt. Er schloss den Winterumhang, den Snape ihm gegeben hatte, enger um sich und lächelte. Er war wirklich warm. Er eilte so schnell er konnte und nach einer halben Stunde kroch er in den Keller des Honigtopfes. Der Laden war so überfüllt, dass keiner sein merkwürdiges Eintreten bemerkte. Er lächelte glücklich, als er Ron und Hermine bemerkte, die im vorderen Teil des Ladens über Süßigkeiten stritten. Er ging zu ihnen hinüber.
"Was ist mit diesen? Denkst Du, dass er sie mögen wird?", fragte Ron und schob Hermine ein Glas von getrockneten Kakerlaken unter die Nase von Hermine.
"Nein, Danke.", antwortete Harry und lachte, als seine Freunde herumfuhren, um ihn anzusehen. Beiden stand der Mund vor Entsetzen offen.
"Harry!", wisperte Hermine laut. "Was tust Du hier? Wie …?"
"Ich habe mich gelangweilt und da habe ich gedacht, dass ich mich ein wenig umsehen könnte.", antwortete er errötend und mit angespannten Nerven. Er wollte ihnen nichts über die Karte erzählen. Er war sich nicht sicher warum. Vielleicht hatte Silas etwas damit zu tun. Inzwischen war sich Harry dessen bewusst, dass seine Slytherin-Persönlichkeit seine Freunde nicht mochte. "Ich dachte nicht, dass der Gang hier her führen würde."
"Wow! Ich bin beeindruckt!", sagte Ron grinsend und klopfte ihm hart auf den Rücken.
"Ron!", funkelte Hermine ihn an. "Harry sollte nicht herumschleichen und Gott weiß was erforschen, wenn ich Dich erinnern darf!"
"Hermine, es ist Weihnachten. Harry braucht eine Pause. Black kann nicht hier her kommen. Es gibt hunderte von Zauberern hier und die Dementoren patrouillieren in der ganzen Gegend. Er ist sicherer mit uns, als ohne uns und das weißt Du."
Schließlich gab Hermine nach und die drei erkundeten Hogsmeade. Das Schneetreiben war so dicht, dass er nicht einmal seinen Tarnumhang brauchte. Er war sehr froh, dass er her gekommen war. Hogsmeade war unglaublich. Er war so verzaubert, dass er kaum den Schneesturm bemerkte. Aber sogar sie konnten es nicht ewig aushalten und gingen schließlich in die Drei Besen, um sich auszuruhen und etwas Warmes zu trinken.
Alle drei hatten von der Kälte rote Gesichter, aber lächelten glücklich. Der ganze Tag wurde damit verbracht laut zu reden und zu lachen. Nie hatte hatten sie so viel Spaß zusammen gehabt. Jedoch schienen die Schwierigkeiten sie immer zu finden, selbst wenn sie nicht danach suchten.
Die Tür zu den Drei Besen öffnete sich plötzlich, die Hogwarts Lehrer kamen hinein und brachten einen Stoß kalter Luft und Schnees mit sich. Madame Rosmerta war schnell bei ihnen, um ihre Bestellungen aufzunehmen. Minister Fudge sah sie und ging hinüber zu ihnen; er lud auch Rosmerta ein, sich zu ihnen zu sitzen, da das Lokal ziemlich leer war.
Ron und Hermine waren verborgen in dem Schatten ihres Tisches an der Ecke. Harry stellte sicher, dass man ihn nicht sehen konnte, indem er sich, für den Fall, dass jemand zu ihnen hinüber sah, unter dem Tisch verbarg. Er konnte nicht glauben, was für ein Pech er hatte und musste seine Atemübung machen, damit er seine Panik unter Kontrolle bekam. Er wollte ganz sicher nicht von der Schule verwiesen werden. McGonagall hatte ihm für Gabriels Verhalten verziehen. Aber er vergaß das alles, als das Gespräch am Tisch der Lehrer leiser und angespannter wurde.
Harry, Ron und Hermine saßen gerade noch nahe genug, um zu verstehen, was sie sagten. Zuerst beklagten sie sich über die Dementoren und darüber, wie schrecklich sie waren. Das führte natürlich zu einem Gespräch über Azkaban und dann dazu, über den einzigen Ausbrechers des Gefängnisses zu reden. Rosmerta sprach zärtlich von Sirius Black, an den sie sich von dessen Schulzeit erinnerte. Harry wurde kalt, als er hörte, dass Sirius der beste Freund seines Vaters gewesen war und die zwei die Anführer ihrer Bande gewesen waren, die Remus Lupin und einen Mann namens Peter Pettigrew umfasste.
Aber das Schlimmste kam erst, als die anderen ihr erklärten wie böse der Mann war. Sirius Black hatte seine Eltern verraten. Black war die Ursache ihres Todes. Black war der Grund, warum er gezwungen worden war, bei den Dursleys zu leben. Und außerdem war Black nicht nur der beste Freund seines Vaters gewesen, sondern er war auch der Pate Harrys.
Harry war erschüttert, aber wusste, dass das wahr war. Er verstand jetzt, warum Snape besorgt gewesen war, dass Remus derjenige hätte gewesen sein können, der Black geholfen hatte ins Schloss zu kommen. Sie waren in der Schule sehr gute Freunde gewesen. Remus wusste, wer Black war und er wusste, was er Halloween vor dreizehn Jahren getan hatte. Snape wusste es auch. Jeder wusste es, außer Harry.
"Harry…", fragte Hermine zitternd und Mitleid und Sorge stand in ihren Augen.
Gabriel funkelte sie an und bedeckte sich mit ihrem Tarnumhang. Hermine schrie auf, aber er wich einfach ihren forschenden Händen aus. Ron versuchte ihr zu helfen, aber er war noch ungeschickter als Hermine. Gabriel wich ihnen aus und ging schnell zum Geheimgang unter dem Honigtopf. Er rannte zurück nach Hogwarts. In etwas mehr als zehn Minuten stopfte er ihren Umhang in seine Tasche und rannte zum Verteidigungsklassenzimmer und dem Büro von Remus.
"Harry, ich habe mich schon gefragt, wann Du hier auftauchen würdest.", lächelte Remus glücklich, als er aufstand, um den Jungen zu begrüßen. Er erschrak, als der Junge schnell seinen Zauberstab zog und ihn auf sein Gesicht richtete. Die Spitze glühte ein bisschen und da war eine Härte in den smaragdgrünen Augen Harrys, die ihn dort, wo er stand, anfrieren ließ.
"Warum erzählst Du mir das nicht?", fragte Gabriel leise. Remus wäre nicht im Stande gewesen, ihn zu hören, wenn das Klassenzimmer nicht so ruhig gewesen wäre. "Warum erzählst Du mir nichts über Dad? Über Black? Über Dich? Sag mir warum."
Remus wurde blass und lehnte sich gegen seinen Schreibtisch. Er stand still da, hob eine Hand, um sein Gesicht zu verdecken und gab somit das vollkommene Bild der Niederlage. Aber Gabriel bewegte sich nicht und pirschte sich langsam näher, wobei sein Zauberstab niemals schwankte. Remus spürte, wie Tränen in seinen Augen brannten. Er hatte es Harry selbst erzählen wollen, er hatte es wirklich, aber er wollte nicht das verlieren, was er mit Harry hatte und hatte es daher immer weiter aufgeschoben. Jetzt es war zu spät und er könnte Harry für immer verlieren.
"Es tut mir so Leid.", sagte er und nach Gabriels Ansicht gab es keinen Zweifel daran, dass der Mann es wirklich so meinte. Aber das war nicht genug. Seine Augen verengten sich und der Zauberstab begann heller zu glühen. Remus verstand und erklärte. "Ich hatte nicht vor, Dinge vor Dir geheim zu halten, Harry. Ich wollte Dir alles erklären, aber ich habe es immer weiter aufgeschoben. Ich hatte Angst davor, dass Du glauben würdest, dass der einzige Grund, warum ich Dich liebe, der ist, dass Du der Sohn von James und Lily bist. Und ich wollte nicht, dass Du mich auch nur deswegen magst, weil ich der Freund Deiner Eltern war. Ich wollte, dass nur wir es für kurze Zeit sind. Es tut mir Leid, Harry. Es war falsch von mir so lange zu warten. Ich habe Dein Vertrauen verraten."
"Du hast verdammt Recht!", brüllte Gabriel wütend. "Du bist wie jeder andere! Keiner sorgt sich darum, was für uns gut ist, meine ich … die Schüler… äh, Kinder." Er konnte nicht glauben, dass er sich so schlimm versprochen hatte, und versuchte hastig fortzufahren in der Hoffnung, Remus von der sonderbaren Phrase abzulenken. "Du denkst, nur weil ich jung bin, kann ich nicht verstehen, was vor sich geht, aber Du liegst falsch. Ich bin ein Kind, aber ich bin auch stark und mich im Dunkeln tappen zu lassen, tut mir nur mehr weh. Jeder denkt, dass er das Beste für mich tut, aber in Wirklichkeit tun sie nur, was für sie am Besten ist! Es ist keiner mehr übrig, dem man vertrauen kann und weißt du, was für ein Leben das ist? Seid ihr wirklich besser, als derjenige, vor dem ihr mich so entschlossen zu schützen versucht? Ich denke das nicht. Ich denke ihr seid schlimmer!"
"Du hast Recht.", sagte Remus müde und Tränen traten ihm aus den Augen. "Du hast absolut Recht. Ich habe mich geirrt und war egoistisch. Ich hätte es Dir eher erzählen sollen. Es tut mir wirklich Leid, Harry. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe, es aufzuschieben. Bitte. Lass es mich Dir jetzt erzählen. Ich wollte Dir schon eine ganze Weile von Deinem Vater erzählen."
"Hast Du mir nicht zugehört? Ich kann Dir nicht vertrauen.", starrte Gabriel hart in die Augen des Mannes und senkte langsam seinen Zauberstab.
Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und stürmte aus dem Raum. Er ging hinunter zu den Kerkern. Auf dem halben Weg dorthin wurden sein Schritte ruhiger und Harrys Arme hörten auf zu schwingen. Er steckte stattdessen seine Hände in die Tasche. Silas schritt ins Zaubertränke-Klassenzimmer. Es war leer, genauso, wie das Büro des Professors. Er drehte sich um und ging zu den privaten Räumen des Mannes. Als er klopfte, öffnete der Professor die Tür mit einem verärgerten Blick, der sich schnell in einen neutralen und neugierigen verwandelte. Er trat ein und erlaubte, dass die Tür hinter ihm geschlossen wurde.
"Ich bin nicht für Scherze hier.", unterbrach Silas ihn, als Severus seinen Mund öffnete, um etwas zu sagen. "Warum hast Du uns nicht erzählt, wer Black war, als Du ihn als eine Drohung dargestellt hast?"
Das Gesicht von Severus wurde ausdruckslos, als er Silas ansah, der keinen Meter von ihm entfernt stand. Die Körperhaltung des Jungen schien entspannt und gleichgültig, aber es gab eine Spannung in seinen Schenkeln und Schultern, die die Wahrheit über diese Situation aussagten. Er starrte Silas an und suchte nach einer Schwäche oder Unentschlossenheit, um sie auszunutzen. Es gab keine.
"Ich war ein Feind, sowohl von Deinem Vater als auch Black. Als wir unseren Abschluss gemacht hatten, lernte ich Deinen Vater zu dulden und gelegentlich mit ihm zu arbeiten, obwohl ich zugebe, dass ich ihn noch immer nicht mochte, aber ich habe es niemals gelernt, so mit Deinem Paten umzugehen. Diese unaufgelösten Probleme waren es, die mich besonders unbarmherzig Dir gegenüber in Deinen ersten Jahren hier an Hogwarts gemacht haben. Als ich mich dazu entschieden habe, Dir zu helfen, habe ich mich auch entschieden, nicht an James Potter oder Sirius Black zu denken oder über sie zu sprechen. Ich dachte, es wäre am Besten, Dich von meinen Gefühlen für sie fern zu halten."
"Und das war unglaublich schwer zu erkennen, wie schwer es für Dich war, Deinen Groll abzustellen.", spottete Silas unbeeindruckt zurück.
"Du kennst mich nicht.", sagte Severus so kalt, dass sich sogar Silas ein wenig versteifte. "Nimm es Dir nicht heraus, meinen Charakter zu beurteilen."
"Natürlich nicht, Professor Snape.", verbeugte Silas sich spöttisch. "Wie dumm von mir, Vertrauen vom Mann zu erwarten, in den wir so viel von unserem eigenen Vertrauen gelegt haben. Und ich war es, der dieses Vertrauen auf Sie ermutigt hat! Deswegen glaubte Harry, dass er mit Dir über alles sprechen konnte. Wir wussten, dass Du nicht dabei warst dasselbe zu tun, wir haben es gar nicht erwartet, aber etwas so Wichtiges von uns fern zu halten… Du hast mir meine Empfehlung zurück in meinem Gesicht geworfen. Du hast bewiesen, dass wir Dir nicht nur nicht vertraut können, sondern auch, dass meinem Urteil nicht vertraut werden kann."
Severus fühlte seine kalte Maske entgleiten. Er hatte nicht gedacht, dass es seine Sache war mit Harry zu besprechen. Er hasste Potter und Black. Sicher sollte sich jemand Besseres setzen und mit dem Jungen über seine verstorben Eltern sprechen. Sicher würde es Lupin tun. Aber der dumme Werwolf hatte es nicht. Keiner hatte Harry erzählt, was er wissen musste.
Jedes Kind musste etwas über seine Eltern wissen. Aber Harry musste besonders die Kompliziertheit der Situation verstehen, jetzt wo Black frei war und hinter ihm her war. Als der Vertraute von Harrys wäre es seine Verantwortung gewesen. Aber weil es eine unangenehme Aufgabe war, sich in emotionale Bereiche zu vertiefen, bei denen er ungeschickt und unfähig war, hatte er sich vor dieser Aufgabe gedrückt. Jetzt hatte er etwas Wertvolles verloren und war unvorbereitet darauf, wie viel dies schmerzte.
Silas beobachtete den schmerzlichen Ausdruck, der plötzlich über das verwundbare Gesicht seines Lehrers flackerte. Es tat ihm ebenso Leid, aber es gab Linien, die man einfach nicht übertrat. "Du hast viel für uns getan, Professor. Wir sind dankbar, aber wir werden nicht zurückkommen, um nachzusitzen oder die Therapie mit Dir fortzusetzen. Ich bin sicher, dass Du das verstehst. Entschuldige mich."
Und Severus verstand wirklich. Wäre ihre Position umgekehrt, würde Severus nicht so gut damit umgehen, wie es der Junge vor ihm tat. Es gab nichts, was er sagen konnte. Es gab nichts, was er tun konnte, um sich zu rechtfertigen. Er fühlte, wie sich seine Fäuste zusammenballten, als er ruhig das Kind beobachtete, das er angefangen hatte zu lieben und sich nun umdrehte und aus der Tür ging.
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Harry saß auf seinem Bett und seine Vorhänge waren dicht gezogen geschlossen und schützten ihn gegen Eindringlinge. Weder Ron noch Hermine würden im Stande sein, sie zu öffnen. Lumos wispernd, las er die Zusammenfassung von den Konfrontationen die seine Persönlichkeiten mit Snape und Lupin hatten. Silas und Gabriel gaben darin auch ihre Meinungen über die Reaktionen und Gründe der Professoren preis.
Harry wusste nicht, was er denken sollte. Er konnte die Situation, in der die zwei Männer gewesen waren, verstehen. Er war froh, dass Lupin ihn selbst und nicht nur wegen seinem Vater mochte, aber er hätte das klar machen können, ohne dieses Geheimnis zu behalten. Und er war gerührt, dass Snape vor ihm nicht schlecht über James sprechen wollte, aber sicher hätte er drei kurze Sätze sagen können, um ihm die Wahrheit über Black zu sagen. Harry schrieb diese Gedanken in sein Tagebuch und löschte dann das Licht seines Zauberstabes. In der stillen Dunkelheit rollte er sich zusammen, da er sich sehr allein fühlte, und weinte sich in den Schlaf.
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Ron und Hermine waren wirklich besorgt. Harry hatte sich selbst in seinem Bett eingeschlossen und sie wussten nicht, was sie tun sollten. Sie waren schon dabei zu einem Lehrer zu gehen und es diesem zu sagen, als Harry vor dem Mittagessen in den Gemeinschaftsraum hinunter kam. Er sah schrecklich und müde aus, würde aber ihren Trost nicht akzeptieren, weshalb Ron vorschlug, dass sie Hagrid besuchen sollten.
"Es wird uns gut tun, hier raus zu kommen.", erklärte er.
Hermine war sich nicht sicher, dass das Verlassen des Schlosses eine gute Idee war, aber als sie in Harrys Gesicht blickte, blieb sie still. Wenn es dazu führen würde, dass Harry sich ein wenig besser fühlte, dann war es das wohl wert. Und sie würden bei ihm sein. Sie brauchten weniger als zwanzig Minuten, um sich anzuziehen und die Hütte von Hagrid zu erreichen. Sie klopften an, doch der Halbriese antwortete nicht.
"Was ist das für ein Geräusch?", fragte Ron, als er sein Ohr an die Tür legte. Die anderen taten es ihm nach und hörten einen tiefen, stöhnenden Laut. "Ist das Fang?"
"Vielleicht sollten wir einen Lehrer holen?", fragte Hermine besorgt.
"Hagrid!", rief Harry laut, als er gegen die Tür trat. "Bist Du zu Hause?"
Endlich konnten sie schwere Schritte von drinnen hören und die Tür wurde aufgemacht. Hagrid stürzte auf die drei Drittklässler zu und weinte wie ein Baby. Sie schafften es kaum, Hagrid zurück in die Hütte und auf einen Stuhl zu manövrieren. Alle drei mussten sich für eine Minute keuchend setzen, um wieder zu Atem zu kommen.
Als es ihnen besser ging, richteten sie ihre Aufmerksamkeit zu ihrem beunruhigten Freund. Langsam erzählte er die Geschichte. Seidenschnabel musste zu einer Verhandlung. Wenn Hagrid keine gute Verteidigung präsentieren würde, würden sie das Tier töten. Alles nur wegen Malfoy in der ersten Unterrichtsstunde. Die drei versprachen prompt zu helfen.
Während sich Ron und Hermine mit Hagrid befassten, ging Harry zum dem Hippogreif, der in einer Ecke der Hütte schlief. Er wusste, dass er derjenige war, den Gabriel geritten hatte und er wollte ihm selbst gegenübertreten. Das Wesen war eindeutig nicht hilflos, aber es war auch liebevoll. Verglichen mit den anderen Haustieren von Hagrid war Seidenschnabel süß und knuddelig. Es würde schrecklich sein, ihn sterben zu sehen.
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Am nächsten Tag schlugen sie in der Bibliothek im Gesetzbuch nach und versuchten etwas zu finden, dass Hagrid irgendwie half Seidenschnabel am Leben zu halten. Wenigstens hielt der wichtige Job Harry davon ab, an Lupin oder Snape zu denken. Er stürzte sich in die Aufgabe und seine Freunde stellten ihn nicht infrage oder versuchten ihn dazu zu bringen, darüber zu sprechen, was er in den Drei Besen gehört hatte.
Seine Albträume wurden schlimmer und er erwischte sich dabei, wie er in leere Klassenzimmer, an denen sie vorbeigingen, sah, in der Erwartung, Lockhart darin zu sehen, der dort lauerte. Er nahm die halben Flaschen des Traumlosschlaftrankes zu sich, aber diese erlaubten es Bildern und Gefühlen hindurch zu rutschen. Ron und Hermine wurden immer mehr beunruhigter, als er immer nervöser und müder wurde.
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Sechs Tage später wurde Harry dadurch aufgeweckt, dass Ron Kissen nach ihm warf. Es war Weihnachtsmorgen, und die zwei Jungen kletterten zum Ende ihrer Betten, um ihre Geschenke zu öffnen. Da er nicht nach Hogsmeade gehen konnte, war Harry nur im Stande gewesen, seinen Freunden Karten zu basteln. Er fühlte sich schrecklich deswegen, aber Ron und Hermine versicherten ihm, dass es in Ordnung war. Er wusste, dass Hagrid, Professor McGonagall und der Schulleiter sich über die Karten freuen würden. Er hatte zwei für Professor Snape und Professor Lupin gemacht, aber er hatte sie ihnen nicht geschickt, weil er sich noch immer nicht sicher war, wie er sich über sie fühlte.
Er schüttelte seinen Kopf, um einen klaren Kopf zu bekommen, nahm ein Geschenk und riss es auf. Es war von Misses Weasley. In der Schachtel war ein gestrickter, scharlachroter Pullover mit dem Gryffindor Löwen auf der Vorderseite, ein Dutzend selbst gebackene Minzkekse, ein Weihnachtskuchen und eine Schachtel Nüsse. Er und Ron lachten über ihre ähnlichen Geschenke und zogen die Pullover an. Die Schachtel beiseite legend, fand Harry ein zweites, langes, dünnes Paket. Er hob die weiße Karte. Er las:
Frohe Weihnachten
von Professor Snape und Professor Lupin
Sobald Harry die Wörter zu Ende gelesen hatte, verschwanden sie. Er fühlte, wie sich etwas in seiner Brust zusammenzog und er reichte mit zitternden Fingern nach dem Geschenk. Ron sah, was es war und keuchte, und sprang quasi durch das Zimmer, um zu ihm zu kommen. Die Jungen starrten eine lange Minute stumm darauf, ehe sie langsam aufsahen, um einander in die Augen zu sehen. Sie beide begannen zur gleichen Zeit zu lächeln.
"Ich glaube es nicht.", sagte Harry heiser und drehte sich zu dem glänzenden Feuerblitz zurück. Und er konnte es wirklich nicht. Trotz dem sie sich gestritten hatten, hatten seine Lehrer noch daran gedacht, ihm etwas zu schenken und zwar nicht irgendetwas, sondern einen sehr teuren Besen. Harry erinnerte sich an den Respekt, den Remus gezeigt hatte, als er die Stücke seines Nimbus 2000 genommen hatte und fühlte, wie ihm Tränen in die Augen traten.
"Wer hat Dir den geschickt?", fragte Ron, mit Ehrfurcht in seinen glasigen Augen. "War eine Karte dabei?"
„Nein.", antwortete Harry, der wusste, dass Ron es nie verstehen würde, warum Professor Snape ihm solch ein teures Geschenk machen würde. Nicht, ohne seinen Zustand und die Wahrheit über seinen Sommer zu erzählen und dazu war er nicht bereit.
"Er ist wunderschön.", wisperte Ron.
Harry nickte in vollkommener Zustimmung. Der Griff des Feuerblitzes glitzerte und er streckte seine Hand aus, um ihn zu berühren. Er konnte fühlen, wie der Besen sanft unter seiner Hand vibrierte, als er ihn aus der Schachtel hob. Als er ihn los ließ, schwebte er von selbst über dem Boden, in der perfekten Höhe für ihn, um auf ihn zu steigen. Die Zweige des Besens waren vollkommen glatt und stromlinienförmig. Er war wirklich schön.
"Oh, Harry! Wer hat Dir den geschickt?" fragte Hermine, die mit Krummbein zusammen ins Zimmer kam.
Ron starrte noch abwesend auf den Besen und so antwortete Harry, "Ich weiß es nicht."
"Das ist der beste Besen, der jemals hergestellt wurde.", erzählte Ron ihr. "Er kostete wahrscheinlich mehr als alle Besen der Slytherins zusammen. Ich kann nicht erwarten Malfoy zu sehen, wenn er dich darauf sieht, Harry! Hey, kann ich nach Dir einmal fliegen? Bitte?"
"Ich denke nicht, dass ihn jetzt jemand fliegen sollte!", sagte Hermine eindringlich.
Die Jungs sahen sie an, als wäre sie verrückt, doch ehe sie ihr das sagen konnten, sprang Krummbein von Seamus' Bett und zielte genau auf die Brust von Ron. Der Rothaarige wich schnell zurück und schrie aus vollem Herzen. Die drei Teenager rafften sich auf, um die Katze zu fangen, ehe sie den kranken Krätze in Stücke riss. Als sie Krummbein endlich gefangen hatten und Hermine gegangen war, um ihn in ihr Zimmer zu bringen, war es Mittagszeit.
Ron schimpfte auf dem ganzen Weg hinunter in die Große Halle. Hermine ignorierte ihn; mit hoch erhobener Nase ging sie neben Harry her. Harry stand zwischen ihnen und seufzte mehrere Male. Er wünschte, dass seine Freunde miteinander auskommen würden. Er hatte ihre andauernden Streitereien und Kämpfe satt, aber wenigstens hatten sie nicht noch versucht, ihn zwischen sich zu bringen. Das war zumindest etwas.
Das Weihnachtsessen war riesig. Es gab nur fünf Schüler, die drei Gryffindors eingeschlossen, und so hatte Dumbledore nur einen Tisch aufgestellt und sie alle aßen zusammen. Sogar Trelawney kam herunter. Harry versuchte, sowohl die Blicke von Snape als auch von Lupin zu meiden und fühlte, wie seine Wangen erröteten, wann auch immer er den Blick eines der Männer auffing. Er bot ihnen ein schüchternes Lächeln an und das brachte beide Männer dazu länger auf ihn zu starren. Er zappelte herum und schaute weg.
Nach dem Essen liefen Ron und Harry zu ihrem Zimmer zurück, da sie einen Flug auf dem Feuerblitz vorhatten. Sie gingen gerade zu dem Portrait mit dem Besen in der Hand Harrys, als es sich öffnete. Professor McGonagall trat, mit einer rot aussehenden Hermine auf ihren Fersen, ein. Ihre Hauslehrerin sah streng auf sie und nahm den Besen für eine Prüfung weg. Harry konnte es nicht glauben. Er starrte seiner Lehrerin nach und nahm nur halb wahr, dass Ron Hermine wütend anbrüllte und das Mädchen zurück schrie, dass es das Beste für Harry war.
Er fühlte, wie Tränen in seine Augen traten und so lief Harry aus dem Raum. Seine Freunde schrieen ihm nach, doch er ignorierte sie. Sie hatten keine Hoffnung ihn zu fangen. Er war wirklich vertraut mit dem Schloss, besonders, nachdem er die Karte studiert hatte, die die Zwillinge ihm gegeben hatten. Er war in Minuten an der Tür Professors Lupins.
"Harry?", fragte Remus besorgt, als der Junge in ihn rannte und seine Arme fest um seine Taille schlang.
"Sie hat ihn weggenommen!", weinte Harry, als sich Remus' Arme um ihn schlangen. "Sie ist dabei, ihn auseinander zu nehmen! Sie denken, dass er verhext ist, weil ich ihnen nicht sagen konnte, dass er von Ihnen und Professor Snape war und sie dachte, dass es mich verletzen könnte!"
"Beruhige Dich.", besänftigte ihn der Mann und führte den jungen Teenager zu einem Stuhl. "Ich werde sicherstellen, dass sie ihn nicht beschädigt, okay? Professor Snape wird mir helfen, ihn zu Dir zurückzubekommen."
Harry nickte und wischte sich mit seinem Ärmel über sein Gesicht. "Danke. Ich habe nie zuvor ein Geschenk bekommen und ich habe es wirklich gemocht."
"Das freut mich.", lächelte Remus und kniete sich hin, so dass er leicht einen Arm um Harry legen konnte.
"Ich habe Dir eine Karte gemacht.", gab Harry zu, wobei sein Gesicht rot wurde. "Sie ist in meinem Zimmer. Ich könnte gehen und sie holen."
"Danke, Harry.", umarmte ihn Remus. "Ich werde sie lieben, aber warum schickst Du Sie mir nicht später? In diesem Augenblick würde ich einfach gerne mit Dir reden. Ich habe Dich die ganze Woche vermisst."
"Ich habe Dich auch vermisst.", gab Harry zu und lehnte sich in die Umarmung. "Ich war einfach so verwirrt und böse und verletzt. Aber… Ich verstehe, warum Du damit gewartet hast, es mir zu erzählen. Ich bin wirklich froh, dass Du mich magst, weil ich ich bin und nicht der Sohn meines Vaters."
"Das tue ich, Harry. Ich liebe Dich. Du bist ein großartiges Kind.", versicherte Remus ihm. "Und ich bedauere, dass ich Dich verletzt habe."
Harry nickte und sie saßen ein paar Minuten schweigend da, ehe Harry schüchtern fragte: "Denkst Du, dass Du mir über sie erzählen kannst? Meine Eltern, meine ich."
"Natürlich.", lächelte Remus. "Warum machen wir nicht einen Spaziergang?"
"Okay. Ich werde meinen Umhang und Deine Karte holen. Wir treffen uns in der Eingangshalle."
"Ich werde dort sein.", versprach Remus mit einem riesigen Lächeln.
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Sie gingen um den gefrorenen See spazieren. Der Boden war mit dickem Schnee bedeckt. Die Peitschende Weide war grau und nackt. Die Hütte von Hagrid war klein und weit weg und Rauch stieg langsam aus dem Schornstein. Harry war still. Er wartete. Er konnte die Anspannung in den Schultern seines Lehrers sehen, den Schmerz in seinem Gesicht. Das war nichts, was für ihn leicht sein würde.
"Ich denke, dass ich anfangen werde, indem ich Dir etwas über mich erzählen werde.", sagte Remus schließlich. Seine Stimme war gleichgültig, aber er sah geradeaus und nicht den Jungen neben ihn an. "Du weißt, dass ich eine … Krankheit habe. Du hast Professor Snape gesehen, wie er mir einen Trank gegeben hat, der hilft. Ich bekam diese Krankheit, als ich fünf Jahre alt war. Ich wurde von einem Werwolf gebissen. Das hat mich verändert. Jeden Monat werde ich, während der drei Tage bis Vollmond, schwach und ruhelos und in der Nacht des Vollmonds verwandle ich mich in ein blutdürstiges Monster - Halb-Mann und Halb-Wolf. Ich denke nicht mehr wie ein Mensch, ich habe keine Erinnerungen, ich bin komplett ein Tier.
Der Trank hilft mir, meinen menschlichen Verstand zu behalten, und hält mich davon ab, eine Bedrohung für andere Menschen zu sein. Aber als ich klein war, hatte ich das nicht, und meine Familie musste mich jeden Monat anketten, damit sie in Sicherheit waren. Einige wollten mich einfach töten, doch meine Mutter ließ das nicht zu. Doch ich wuchs als etwas auf, vor dem man sich fürchtete. Ich hatte keine Freunde; die Leute schauten mich nicht an und wollten mich nicht berühren. Wenn sie mit mir sprachen, waren es verletzende Worte."
"Ich weiß, wie das ist.", sagte Harry.
Remus drehte sich, um ihm zuzulächeln. "Ich wünschte, dass Du das nicht würdest. Aber mein Leben änderte sich, so wie bei Dir, als ich elf wurde. Ich fand heraus, dass ich auch ein Zauberer war. Der Schulleiter wusste, was ich war und erlaubte mir trotzdem nach Hogwarts zu kommen. Er arrangierte es so, dass ich, wenn der Vollmond kam, in die Heulende Hütte gebracht und dort angekettet wurde. Es war in der Mitte meines ersten Jahres, als sich James und … Sirius Black mir annäherten. Sie hatten bemerkt, dass ich still war und keine Freunde hatte. Sie baten um meine Hilfe bei einem Streich. Er war auf Peter Pettigrew gerichtet. Ich sagte, dass ich es tun würde, nachdem sie mich überredet hatten. Peter dachte, dass das komisch war, und wir wurden Freunde."
"Was war das für ein Streich?", fragte Harry, dessen Augen an dem Gesicht seines Lehrers klebten.
"Wir machten seine Nase rot und ließen sie glühen.", lachte Remus. "Peter sagte, dass er Rudolph immer mochte. Danach waren wir vier untrennbar. Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben Freunde. Wir machten viele, viele Witze. Das war unser Ding. Weißt Du, Dein Vater und Sirius waren sehr klug und stark. Sie waren von der Schule gelangweilt und Quidditch kann nicht so viel Zeit einnehmen. So widmeten sie sich den Streichen. Die meisten von ihnen waren natürlich auf die Slytherins gerichtet. Wir waren alle Gryffindors und die Rivalität zwischen den zwei Häusern war ebenso stark wie heute, vielleicht sogar noch mehr, als Voldemort aktiv wurde."
"Ihr Jungs habt Snape geärgert, nicht wahr?", sagte Harry, als Verstehen aufkam. "Er sagte, dass er mit Euch verfeindet war, und er nie meinen Vater oder Black mochte."
"Ja. Severus wurde mehrmals pro Woche geärgert. Einige Streiche waren komisch, einige waren demütigend und einmal… einmal hat Sirius ihm einen Streich gespielt, der beinahe tödlich gewesen wäre." Remus schwieg für einen Moment, ehe er sein gold-braunes Haars schüttelte und schließlich mit der Geschichte fortfuhr. "Ich liebte sie wie Brüder, aber ich haben ihnen niemals mein schreckliches Geheimnis erzählt. Ich schämte mich so sehr, was ich war. Ich war ein Ungeheuer und ich hatte Angst, dass sie sich von mir abwenden würden, wenn sie es herausfanden. Nun, sie fanden es heraus und sie hassten mich nicht. Sie standen zu mir und behielten mein Geheimnis für sich. Ich kann Dir nicht sagen, wie viel mir das bedeutet hat."
"Ich kann es vermuten.", lächelte Harry und nahm die Hand von Remus. Der Werwolf drückte sie. "Ich werde Dein Geheimnis auch für mich behalten. Ich verspreche es!"
"Danke, Harry.", wisperte Remus und räusperte sich, ehe er fortfuhr. "James mochte Deine Mutter seit Jahren, aber sie war ein bisschen Hermine ähnlich und missbilligte alle seine Streiche. Aber James war beharrlich und zeigte ihr den ernsten, intelligenten Mann, der er sein konnte. Sie verliebten sich in unserem siebenten Jahr und heirateten nur ein paar Monate nach dem Abschluss. Ich ging in die Schule, um zu lernen ein Lehrer sein. Peter und Lily taten alles, was sie inoffiziell tun konnten, um der Kriegsanstrengung zu helfen, während Sirius und James Auroren wurden und sie waren Polizisten ähnlich."
"Also kämpften sie dann im Krieg?"
"Oh ja.", sagte Remus grimmig. "Voldemort war aktiv, als wir noch in der Schule waren und tötete Hunderte. Die Menschen wurden immer verzweifelter und ängstlicher. Das Licht verlor. Dann ein Jahr und zwei Monate nach Deiner Geburt hörte Dumbledore, dass Voldemort dabei war zu versuchen die Auroren und Soldaten zu töten, die den größten Teil des Schadens in seinen Reihen verursachten. Mehrere Familien gingen unter dem Fidelius-Zauber. Dumbledore war bereits der Geheimniswahrer für eine andere Familie und so wählte James Sirius, um seiner zu sein."
"Ich weiß, dass er meine Eltern verraten und Voldemort erzählt hat, wo wir waren.", sagte Harry, der dachte, dass es besser sein würde, wenn er Remus nicht zwang, diesen Teil zu wiederholen. "Was geschah, nachdem Voldemort verschwunden ist?"
"Sirius kam zu Dir, aber Hagrid wollte Dich nicht übergeben. So ging er, um sich zu verstecken. Peter suchte ihn. Ich war fort und erfuhr davon erst einige Tage später. Peter fand ihn und Sirius tötete ihn zusammen mit einem Dutzend unschuldigen Menschen. Auroren kamen und nahmen ihn schließlich fest. Er wurde am nächsten Tag nach Azkaban gebracht. Ich wollte auf Dich aufpassen, aber ich war nicht Dein Pate, und ich bin ein Werwolf. Die Dursleys nahmen Dich auf."
Harry verspannte sich und Remus konnte es an der Hand fühlen, die er noch hielt. Er hielt an, kniete sich vor den Jungen, zog ihn in eine warme Umarmung und ignorierte dabei den Schnee, der durch seine Hosen sickerte. Harry zögerte, brachte aber schließlich seine Arme hinauf und schlang sie um den Mann.
"Es tut mir leid, dass ich nicht nach Dir gesehen habe. Ich trauerte um meine besten Freunde und als ich gefragt habe, wo Dich Dumbledore hingebracht hatte, sagte er mir, dass er mir die Adresse nicht geben konnte. Er sagte, dass es besser für Dich sein würde, verborgen zu bleiben. Ich drängte nicht, weil es wahr war, dass die restlichen Todesesser darauf aus waren, Sie zu töten, um den Tod ihres Meisters zu rächen. Ich dachte, dass ich Dich schütze."
"Worüber redest Du?", fragte Harry fest. Er hatte nie irgendetwas darüber gesagt, dass er die Dursleys nicht mochte oder etwas über die Vernachlässigung. Sein Blut erstarrte. Hatte Snape es ihm erzählt? Wusste Remus, was sie ihm antaten?
"Sie haben Dich nicht gut behandelt.", sagte Remus streng. "Du musst es nicht vor mir geheim halten. Ich wusste es, wegen der Art, in der Du so überrascht auf freundliche Berührungen reagiert hast. Bei mir war es genau dasselbe, bis Dein Vater mir geholfen hat."
"Es ist in Ordnung.", schämte sich Harry. "Wirklich. Erzähl mir mehr über die Zeit, als Du in der Schule warst."
Remus ließ Harry los und gab nach. Er hatte klar gemacht, dass Harry mit ihm reden konnte, aber er konnte das Kind nicht zwingen, ihm über sein Leben zu erzählen. So nahm er die Hand Harrys und sie setzten ihren Spaziergang fort. Remus sprach für Stunden über Streiche und Hogwarts. Er erzählte nur glückliche Dinge und versuchte, nicht wieder über Sirius zu sprechen. Er ließ seinen Namen aus und konzentrierte sich auf James und Lily.
Harry war erfreut zu erfahren, dass er die Augen seiner Mutter hatte. Er wusste bereits, dass er wie sein Vater aussah. Leute sagten ihm das häufig, besonders, wenn er flog. Er dachte, dass er den Geschichten von Remus Stunden zuhören konnte. Sie lachten und weinten zusammen. Harry hatte seinen Lehrer nie so lebendig gesehen wie zu dem Zeitpunkt, als er über die Vergangenheit sprach. Sich warm und sicher fühlend, blieb Harry solange er konnte bei Remus und ging erst spät in der Nacht in seinen Turm zurück.
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"Herein.", rief Severus.
Seine Bürotür öffnete sich und ein Kopf mit schwarzem, verwuscheltem Haar lugte durch die Tür. Severus sah überrascht aus, als vorsichtige grüne, langweilige Augen sich in ihn bohrten. Er setzte sorgfältig seinen Federkiel ab und deutete dem Jungen weiter in den Raum zu kommen. Sein ganzer Körper zitterte, besorgt, dass der Junge den entgegengesetzten Weg gehen könnte. Aber er tat es nicht. Harry trat ein und setzte sich nervös in den Stuhl vor ihm und zwirbelte sein Hemd in einer Art herum, wie Severus es schon Hunderte Male gesehen hatte. Er konnte nicht das kleine Lächeln stoppen, das seine Lippen zierte.
"Vielen Dank für das Weihnachtsgeschenk.", sagte Harry schließlich mit roten Wangen. "Es war wunderbar!"
"Ich hörte, dass Minerva es Dir weggenommen hat?"
Harry nickte traurig, mit auf seinen Schoß gerichteten Augen.
"Mach Dir keine Sorgen. Lupin ist bereits vorbei gekommen und wir behalten das Ganze im Auge. Du wirst ihn so gut wie neu zurückbekommen."
"Danke, Sir!", blickte ihn Harry strahlend an, doch das Lächeln schmolz zu schnell für Severus' Geschmack. "Sir? Emmm… ich… Ich habe mit Remus geredet, ich meine mit Professor Lupin, und ich denke, dass ich besser verstehe, warum mir keiner etwas über Black erzählt hat. Ich würde… Ich würde gern… meine Therapie weiter machen … mit Dir, wenn Du mich noch lässt?"
Severus' Gesicht war ruhig und neutral, als er sagte: "Natürlich, Harry. Ich würde sehr erfreut sein sie fortzusetzen. Das kann auch ruhig… ohne Deine regelmäßigen Besuche sein."
Das Lächeln Harrys kehrte zurück, und blieb. "Ich habe das für Dich gemacht. Ich konnte nicht einkaufen gehen, aber …"
"Nein." Severus nahm die handgezeichnete Weihnachtskarte und sah sie langsam an. Es war ein Bild des gefrorenen Sees und er war umgeben von Schnee. Der Verbotene Wald war im Hintergrund. "Sie ist sehr schön. Danke."
"Es ist nichts.", schämte sich Harry. "Nichts im Vergleich mit einem Feuerblitz. Ich kann Dir gar nicht genug danken…"
"Das hast Du bereits.", blickte Severus finster und winkte ab, ehe Harry noch irgendetwas anderes sagen konnte.
Harry grinste über diese vertraute Geste. Er hatte Snape genau so viel vermisst, wie er Remus vermisst hatte, und er war sehr froh, dass die Dinge dabei waren wieder in Ordnung zu kommen. Er fühlte dieselbe Wärme in sich aufsteigen, die er gestern in seiner Brust gespürt hatte. Und als er an alles dachte, was Snape für ihn getan hatte und immer noch für ihn tat, wurde es stärker. Mit großen Augen erkannte er, dass das zu stark für ihn war, um sich damit zu befassen, und ihn die Bewusstlosigkeit übermannte.
Severus versteifte sich, als Harry sich gerade hin setzte und seine Beine zusammenzog. Er kannte diese Haltung. Es war Rose. Er runzelte die Stirn. Was könnte passiert sein, dass der Elfjährige eine andere Persönlichkeit herausließ? Harry lächelte ihn schüchtern an und in seinen grünen Augen war etwas, dass Severus nicht erkennen konnte. Er/sie sah erwartungsvoll aus. Rose wollte etwas tun, wollte ihn erfreuen. Das war klar.
"Ich züchte meine eigenen Zutaten hier nicht.", erklärte Severus, wobei er sicher ging, dass sie/er seinen Mund sehen konnte.
"Darf ich?", fragte Rose und deutete auf den Schreibtisch, auf dem Papiere verstreut waren.
Severus dachte darüber nach und nickte dann. Er wusste, wo alles war und es brauchte nicht geordnet zu werden, aber er musste dem Mädchen etwas zu tun geben, außer ihm hoffnungsvoll anzustarren. Sobald die leuchtenden Augen des Mädchens/Jungen ihn verließen, fühlte er, wie er sich entspannte. Er hoffte, dass Harry bald zurückkommen würde.
Aber er tat es nicht. Severus verbrachte den ganzen Tag mit einer hoffnungsvollen, lächelnden, hilfsbereiten Rose. Er war soweit sich sein Haar auszureißen. Die Ausgangssperre näherte sich, und er wusste nicht mehr ein noch aus. Er vermutete inzwischen, dass es seine Anwesenheit war, die das Mädchen herausgebracht hatte, so würde Harry vielleicht okay sein, wenn Rose zurück in den Schlafsaal schickte. Konnte Rose den Weg finden?
"Rose?"
Das Mädchen war über einen großen Kessel gebeugt und schrubbte ihn und konnte ihn so nicht sehen. Sie zuckte nicht einmal, als er ihren Name rief. Severus seufzte und berührte ihre Schulter. Sie richtete ihre strahlenden Augen mit einem befreiten Lächeln zu ihm.
"Es ist Zeit fürs Bett. Weißt Du, wie Du in Dein Zimmer kommst?"
Sie nickte, ohne weg zu schauen.
"Gut. Geh schlafen."
"Danke."
"Gute Nacht, Rose.", sagte er müde.
"Gud' Nach'.“, sagte sie undeutlich und ging zu ihm, um ihn zu umarmen.
Severus regte sich unbequem und winkte zurück, als das Kind den Raum verließ. Nach einer Minute glitt er hinaus, um nach ihr zu sehen. Sie hielt an und drehte sich um. Sie hatte ihn mit ihrer Empathie gefühlt. Verdammt. Er winkte ihr zu und drehte sich in die Gegenrichtung. Er würde darauf vertrauen müssen, dass die anderen Persönlichkeiten Harry schützen würden, wenn er Ärger bekommen sollte.
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Silas? Gabriel? Was ist heute passiert? fragte Harry und biss sich auf die Unterlippe.
Ich weiß nicht. schrieb Gabriel. Es war sonderbar. Vielleicht musste Rose einfach für eine Weile hinaus.
Ich habe eine andere Theorie. schrieb Silas langsamer, um zu zeigen, dass er nachdachte. Ich werde Dir mehr erzählen, wenn ich es sicher weiß.
Okay. schrieb Harry unsicher. Es war eine lange Zeit vergangen, seitdem er sich so fühlte, als hätte er keine Kontrolle über seinen Zustand. Er war wirklich froh, dass Silas und Gabriel für ihn da waren. Er verbrachte ein wenig Zeit damit, in sein Tagebuch zu schreiben und machte sich eine geistige Notiz, mit Snape über seine Traumverschlechterung zu sprechen.
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Harry aß Frühstück mit Ron. Hermine saß am Ende des Tisches, da sie noch immer von den Jungs gemieden wurde. Remus kam dazu und bat Harry in sein Büro zu kommen, nachdem er gegessen hatte und er stimmte schnell zu. Ron erklärte sich bereit mitzukommen, aber Harry entschuldigte sich und eilte allein davon. Er kam zur Tür des Professors und Remus öffnete sie mit einem breiten Lächeln. Harry lächelte zurück und machte einen Schritt vorwärts. Mehr wusste er nicht.
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Remus war von dem Benehmen Harrys erschüttert, und ein schrecklicher Verdacht stieg in ihm auf. Harry saß auf eine Art in seinem Sessel, die für einen dreizehnjährigen Jungen sehr sonderbar war. Er handelte auch so, als wäre er taub. Das war nicht Harry. Er sah den Jungen an, um sicherzustellen, dass er seine Aufmerksamkeit hatte, ehe er sagte, dass er wollte, dass er ihm folgte. Harry nickte glücklich, stand glücklich auf und bürstete seinen Schoß ab, als ob er ein Kleid trug. Die Augen von Remus wurden schmäler, und er machte sich mit dem Harry auf seinen Fersen schnell auf den Weg zum Zaubertränkeklassenzimmer.
"Severus!", rief er laut, und der Mann kam mit finsterem Blick aus seinem Büro.
Die dunklen Augen erfassten sie und sein Gesicht wurde zu einer leeren Maske. Mit mehreren Schlenkern seines Zauberstabes waren alle Türen zum Zimmer geschlossen und starke Stillezauber auf sie gelegt. Remus fühlte wie sich sein Haar aufstellte. Das war kein gutes Zeichen. Harry ergriff seine Hand und liebevolle grüne Augen schauten zu ihm hinauf und fragten, was er tun sollte, damit er sich besser fühlte. Er gab ein zittriges Lächeln und richtete seine eigenen Augen auf Severus und verlangte nach Antworten.
Severus wusste, dass es Zeit war, mit dem Werwolf reinen Tisch zu machen. Wenn Silas nicht verhindern konnte, dass Rose herauskam, wenn er bei Lupin war, dann musste es für ihn okay sein, dass er es wusste. Und es war offensichtliches, dass Harry die Sorge Lupins brauchte, die er ihm geben konnte. Er richtete seine Augen auf Rose. Das Mädchen war auf Lupin eingestellt, da sie wahrscheinlich seinen Kummer fühlte. Er winkte mit seinem Arm und das Mädchen richtete ihren Kopf zu ihm.
"Rose, Danke. Du hast das sehr gut gemacht. Ich muss jetzt mit Gabriel, Harry oder Silas sprechen. Kannst Du das für mich tun?"
Sie lächelte und umarmte Remus. Sie ließ ihn los und ging hinüber, um Severus zu umarmen, ehe sie fest ihre Augen schloss. Für einige, lange Sekunden stand sie dort und dann wurde der Ausdruck Harrys lässig, seine ganze Haltung änderte sich. Grüne Augen öffneten sich und Silas drehte sich so, dass er beide Männer sehen konnte. Severus ging hinüber zu dem Werwolf, um es leichter für ihn zu machen und die Haltung des Jungen entspannte sich noch weiter. Es gab die Spur eines höhnischen Grinsens auf seinem Gesicht und Severus wusste, dass er nicht damit glücklich war, mit ihnen in demselben Zimmer zu sein. Offensichtlich hatte er ihnen nicht einfach verziehen, nur weil es Harry getan hatte.
"Harry?", fragte Remus mit dicker, verwirrter Stimme. "Was geht hier vor?"
"Oh, ja. Bitte erkläre es ihm, Severus.", sprach Silas den Namen spöttisch gedehnt aus. "Gott weiß, dass er vollkommen mitfühlend wegen Harrys Notlage sein wird."
Als er hörte, wie Harry von sich selbst in der dritten Person sprach, wurden Remus' Augen vor Entsetzen und Verstehen groß. Severus entschied sich dafür, die Hauptpunkte irgendwie in Worte zu fassen.
"Harry hat einen Zustand, der als Multiple Persönlichkeitsstörung bekannt ist. Die Persönlichkeit, die Dich hier her gebracht hat, heißt Rose. Sie ist elf und taub. Das ist Silas. Er ist ungefähr fünfzehn Jahre alt."
"Hör dort nicht auf.", lächelte der Teenager blöd. "Du hast den besten Teil weggelassen." Er drehte sich, um direkt in die Augen des verzweifelten Werwolfs zu sehen. "Ich bin voll und ganz Slytherin. Du hast nicht gedacht, dass Dein wertvolles Harry das in sich hat, stimmt's?"
"Ist das Feindseligkeit?", fragte Severus ruhig. "Nimmst Du es Harry übel?"
"Nein.", schnarrte Silas. Seine Hände kamen hinauf, um sich vor seiner Brust zu kreuzen. "Meine Feindseligkeit war an den Wolf gerichtet. Oh, und auf Dich aus, wenn Du es nicht verstanden hast."
"Ich verstehe.", spiegelte Severus seine Position wider. "Du bist noch böse, dass wir Information vor Euch zurückgehalten haben?"
"Das und andere Dinge.", ließ Silas beiläufig fallen und funkelte die Männer eisig an. "Ich weiß, was Du willst. Du willst, dass ich erzähle, warum Rose herauskommt. Das einzige, was ich Euch dazu sagen werde ist, dass, wenn Ihr wollt, dass es aufhört, Ihr Euch besser von Harry fern haltet."
"Was bedeutet das?", fragte Remus. Er stützte sich mit einer Hand auf dem Schreibtisch ab, damit er sein Gleichgewicht behielt, während seine andere Hand an seiner Seite zitterte. Er konnte das nicht glauben. Er konnte sich nicht vorstellen, was mit seinem jungen Welpen geschehen sein könnte, dass das mit ihm passiert war.
Silas schnaubte und drehte sich, um aus der Tür zu gehen, doch sobald seine Hand den Griff ergriffen hatte, spannte er sich gänzlich an. Harry drehte sich um. Severus erkannte Gabriel in dem überzeugten Schritt, den der Teenager verwendete, um zu ihnen zurückzukommen und sich vor sie zu stellen.
"Tut mir Leid deswegen. Ich bin gewöhnlicherweise der Grobe.", gab Gabriel ihnen ein unverschämtes Grinsen. "Ich denke, dass Du Dich setzen solltest, bevor Du noch hinfällst."
Severus sah zu ihm und stimmte mit der Einschätzung Gabriels überein. Lupin war weiß wie ein Geist und sah aus, als ob er gerade in Ohnmacht fallen könnte. Severus grinste und beschwor einen Stuhl herauf. Lupin setzte sich stumm, doch seine Augen verließen nie Harry. Er seufzte und beschwor noch zwei weitere. Gabriel nickte und setzte sich, während Severus sich auf den dritten setzte.
"In Ordnung. Ich wusste nicht, was los ist mit Rose, aber ich begann, während Silas draußen war, es zu verstehen. Denke ich.", lächelte er. "Silas handelt immer nur so, wenn er Angst um Harry hat. Er denkt, dass Harry verletzt wird. Aber ich weiß, dass Sie zwei ihn nicht verletzen werden. Ich meine, ich habe Dich für alles verantwortlich gemacht, Snape, aber ich habe erkannt, dass es anders ist. Sie beide wollen nur, was für Harry am Besten ist."
"Komm auf den Punkt.", schnarrte Severus.
"Wer … wer bist Du?", fragte Remus zittrig.
Gabriel funkelte Snape an und ignorierte den Wolf für den Moment. "Wenn Du meine Hilfe willst, wirst Du diese Einstellung aufgeben. Ich werde diese Scheiße nicht hinnehmen." Dann richtete er ein sanftes Gesicht zu Remus. "Ich bin Gabriel. Ich kümmere mich um Konfrontationen und Kämpfe und so was. Jedenfalls… Ich denke, dass Harry angefangen hat Sie beide zu lieben. Aber Harry kann nicht lieben. Er hat das an Rose gegeben."
Severus fühlte, wie er langsam verstand und er fühlte sich sowohl gerührt als auch unbehaglich. Also das war das Gefühl, das er in den Augen des Mädchens nicht erkennen konnte. Er erkannte, dass das viel über ihn aussagte und verzog sein Gesicht.
"Harry kann nicht lieben?", fragte Remus und Tränen liefen seine Wange hinab.
"Ja, nun. Ich kann Euch nicht wirklich Details erzählen.", schüttelte Gabriel seinen Kopf. Eine blasse Hand kam herauf, um sich in seinem Haar Halt zu finden. Dann war Silas zurück. Der Teenager funkelte sie beide an. Er stand auf und ging aus dem Raum. Die Schutzzauber hielten ihn nicht auf. Er schwang seinen Zauberstab zweimal und sie alle zerbröckelten unter seiner Macht, Sachkenntnis und Wut.
Severus legte sie wieder auf den Raum und wandte sich Lupin zu. Sie hatten viel darüber zu reden. Und er war froh, dass er in seinem Klassenzimmer war. Sie würden eine Menge Beruhigungstränke brauchen.
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