Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Broken Mind, Fractured Soul - Liebe und Krieg

von Nerventod

Es war beinahe Mittag und Harry fand sich selbst wieder, wie er die Treppe hinauf zu seinem Schlafsaal ging. Er spürte, wie eine Todesangst begann, seinen Magen umzudrehen. Warum war er hier? Was war geschehen? Warum hatte er so oft Blackouts? Er rannte den Rest des Weges und schnappte sich sein Tagebuch. Bevor er irgendetwas hineinschreiben konnte, kam Ron mit einem mürrischen Gesichtsausdruck ins Zimmer.

"Harry! Was ist los? Warum ignorierst Du mich so?", fragte der Rothaarige. Er hatte im Gemeinschaftsraum allein ?Snape explodiert' gespielt, als Harry, ihn ignorierend, an ihm vorbeigegangen war. Er war auch nicht sehr erfreut darüber gewesen, dass Harry ihn an diesem Morgen einfach verlassen hatte. Er war schließlich für ihn in Hogwarts geblieben, und nun verbrachte er den größten Teil seiner Zeit allein und furchtbar gelangweilt.

"Oh … Es tut mir leid.", sagte Harry schnell, während er sein Tagebuch an seine Brust drückte. "Ich habe Dich nicht gesehen. Emmm … ich hatte an etwas anderes gedacht."

"An was?", trat Ron mit misstrauischem Blick zu ihm. "Bist Du in Ordnung?"

"Mit geht es gut, Ron, wirklich.", versicherte Harry ihn. "Ich musste nur dieses Buch holen… ich… emmm … muss einen Aufsatz für Snape, als einen Teil meiner Strafarbeit schreiben und ich habe Dich darüber vollkommen vergessen und … ich dachte, dass ich mich damit beeile und ihn schreibe. Wir haben nur noch eine Woche Ferien übrig."

"Oh. Brauchst Du ein wenig Hilfe, Kumpel?", fragte Er und griff nach dem Buch.

"Nein! Ich meine… Snape hat gesagt, dass er eintausend Punkte abziehen würde, wenn mir jemand hilft.", sagte Harry hastig. Er fühlte, wie seine Wangen erröteten. Er hasste es, seine Freunde zu belügen, aber er konnte ihnen nichts über seinen Zustand sagen. Und er fühlte sich schuldig, Snape schlechter erscheinen zu lassen, als er war. Das war dem Mann gegenüber nicht fair und er schuldete ihm bereits so viel.

"Schleimiger Schwachkopf!", knurrte Ron und sein Gesicht wurde rot vor Wut.

"Ja, also… ich werde mich an die Arbeit machen.", sagte Harry erleichtert zu seinem Freund und machte sich auf den Weg aus dem Gryffindorturm. Er glaubte, dass er zur Bibliothek gehen sollte, aber Hermine könnte dort sein, und sie würde schwerer auszutricksen sein. Also ging er stattdessen nach draußen. Ohne wirklich darüber nachzudenken, ging er zum Quidditch-Feld und setzte sich auf die Tribüne.

Silas, hast Du herausgefunden, was los ist? schrieb Harry.

Ja. schrieb seine andere Persönlichkeit kurz.

Harry blinzelte die Seite an, als nichts weiter passierte. Ist es sehr schlimm?

Nein, Harry. ging Gabriel dazwischen. Silas ist einfach nur eine verwöhnte Göre.

Das bin ich nicht. antwortete Silas scharf, so dass sich der Kugelschreiber fast in das Papier grub. Dann entspannte sich der Arm Harrys, und die normale elegante Schrift kehrte zurück. Ich bin um Dich besorgt. Es scheint, als ob Du Dich sehr mit den Professoren angefreundet hast, Du aber nicht weißt, wie Du damit umgehen sollst. Also hat das Rose für Dich getan.

Ich verstehe nicht. runzelte Harry die Stirn.

Genau. schrieb Gabriel. Du verstehst die Liebe nicht. Also hat Rose übernommen…

Harry starrte auf die Seite. Sein ganzer Geist schien aufgehört zu haben zu arbeiten, als er auf die geschriebenen Worte hinunter starrte. Langsam begann er, es zu verstehen. Liebe. Er respektierte seine Lehrer, vertraute ihnen, und mochte sie sogar. Sie waren irgendwie seine Freunde. Aber liebte er sie? Er hatte Remus gehört, wie er gesagt hatte, dass er ihn liebte, hatte aber nie wirklich darüber nachgedacht. Er hatte nie das Gefühl, dass er es auch sagen sollte. Es war an ihm vorbeigegangen. Es war nicht wichtig. Alles, was von Bedeutung war, war, dass Remus und Snape für ihn da waren.

Er starrte ohne etwas zu sehen über das Feld. Was sollte er tun? Wie sollte er das alles durchstehen, wenn er nicht mehr mit Snape oder Remus sprechen konnte? Er war wieder allein. Doch ehe er sich zurückziehen konnte, um seiner Angst und Hoffnungslosigkeit zu entkommen, begriff er, dass er nicht wirklich allein war. Er öffnete sein Tagebuch. Es interessierte ihn nicht, worüber sie sprachen. Er musste nur wissen, dass jemand bei ihm war. Mit seinen anderen Persönlichkeiten zu reden war nicht dasselbe, wie mit seinen Lehrern oder Freunden, aber es war genug, um den Krampf in seiner Brust zu lösen.

Weiß Remus über uns Bescheid?

Unglücklicherweise. schrieb Silas.

Komm schon. schrieb Gabriel zurück. Er hätte es früher oder später herausgefunden. Und ich denke, dass er uns mehr helfen kann, als Snape.

Harry bemerkte, dass es keine Antwort von Silas gab. Was ist los, Sy? Was ist passiert?

Sy? schrieb Silas in einer langen gedehnt Schrift.

Tut mir Leid. schrieb Harry schnell.

Es ist schön. gab Silas nach.

Ich denke, dass ist süß! schrieb Gabriel und Harry konnte beinahe sein Gelächter hören.

Dann wird es Dich nicht stören, wenn ich Dich Gabe nenne? schrieb Silas und es gab ein erkennbares Schweigen darauf von Gabriel.

Also, was ist passiert? fragte Harry nochmals und versuchte damit das Gespräch zurück zum Thema zu bringen.

Ich weiß, dass Du ihnen verziehen hast. Und ich kann Deine Gründe verstehen, aber ich kann ihnen nicht vertrauen, dass sie nicht wieder wichtige Information zurückhalten. erklärte Silas.

Ich denke, dass wir verständlich gemacht haben, dass wir nicht länger herumgeschubst werden wollen, behauptete Gabriel. Sie würden es nicht wieder tun.

Wir brauchen sie nicht. beharrte Silas. Wir können uns selbst um Harry kümmern.

Aber wir brauchen wirklich ihre Hilfe. sagte Harry. Oder? Wer sonst kann mir dabei helfen, Rose zu verstehen und mich mit ihr zu verbinden?

Genau. stimmte Gabriel zu. Harry muss sich mit mehr von uns verschmelzen. Er ist zu verwundbar. Denk an die Dementoren.

Ich bin mir dessen bewusst. antwortete Silas schließlich. Aber die Professoren sind emotional darin verwickelt worden. Es wird ihr Urteil trüben. Wir sollten jemand anderes finden, der uns hilft.

Wen? wollte Gabriel wissen. Und Snape würde niemals seinen Gefühlen erlauben, sein Urteil zu trüben. Er hat kaum Gefühle.

Warum hat er uns dann nichts von Dad und Black erzählt. wies Silas in einem faulen Gekritzel hin.

Guter Punkt. stimmte Harry zu. Aber wer kann uns sonst noch helfen? Ich will es niemandem anderen erzählen. Und ich vertraue ihnen wirklich.

Also ist es beschlossen. Wir machen mit Snape und Remus weiter. schrieb Gabriel munter. Es war offensichtlich, dass er der Meinung war, dass er gewonnen hatte.

Wie wollen wir verhindern, dass Rose herauskommt? fragte Harry.

Silas wird sich etwas ausdenken, versicherte Gabriel.

Es gab keine Antwort. Sy? schrieb Harry versuchsweise.

Ich werde darüber nachdenken. schrieb die Slytherinpersönlichkeit.

Harry wusste, dass er nicht mehr bekommen würde, als das. So schloss er sein Tagebuch und ging wieder hinein. Ron war froh ihn zu sehen, war aber noch immer etwas mürrisch. Sie spielten bis zum Mittagessen ?Snape explodiert' und Schach und der Rothaarige war viel fröhlicher. So viel, dass er Hermine nicht aufzog oder ärgerte, als diese zu ihnen kam, um bei ihnen zu sitzen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry war eingeschlafen und Silas kam mit einem Stirnrunzeln heraus. Er setzte sich auf und ging zu Harrys Schulranzen. Vorsichtig schrieb er einen Brief, der an beide Professoren, Snape und Lupin, gerichtet war. Wenn es nach ihm ginge, würde er beide aufgeben, aber Harry und Gabriel waren unerbittlich. Ein Grinsen schlich sich langsam auf seine Lippen, als er zur Eulerei ging, um den Brief abzuschicken. Vielleicht gab er Harrys Wünschen nach, aber er würde ihnen nicht mehr helfen, als er musste. Oh, nein. Wenn die Dinge wieder zusammenbrechen würden, weil die zwei Professoren sie wieder verrieten, würde er keine der Schuld haben.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry erwachte am nächsten Morgen in einem Gewirr von Decken. Er setzte sich keuchend und schwitzend auf. Er hatte geträumt, dass Lockhart zurück war. Er hatte sich in Harrys Bett geschlichen und ihn berührt. Ihn berührt und ihm zugeflüstert, wie sehr er ihn liebte. Harry begann zu zittern und er eilte aus dem Bett. Die Sonne ging gerade auf und warf überall im Zimmer Schatten. Er rannte an der Dunkelheit, in der irgendetwas hätte lauern können, vorbei in die Dusche.

Er drehte die Lichter so hell sie gingen und schrubbte sich, bis sich seine Haut roh anfühlte. Seine Schultern zitterten und Tränen vermischten sich mit dem Wasser, das sein Gesicht hinab lief. Warum hörte es nicht auf? Warum hatte er noch immer böse Träume? Mehr als alles andere wollte er jetzt zu Snape gehen und mit ihm sprechen. Er fühlte sich sicher dort, bewacht und geschützt. Nichts Schlimmes konnte ihm geschehen, wenn Snape da war. Aber er konnte nicht. Und wenn er daran dachte, warum er das nicht konnte, zitterte er noch mehr.

Das war dumm. Er wusste, dass es das war. Lockhart hatte nie gesagt, dass er ihn liebte. Nicht einmal. Das Einzige, was er gesagt hatte war, dass Harry schön und gut war. Also warum würde er das träumen? Und warum ließ es ihn sich krank fühlen, dass er Snape und Remus vielleicht liebte? Verwirrt und sich unwohl fühlend, sank Harry auf seine Knie.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

"Was ist passiert?" Gabriel fragte, als er sich im Seelenzimmer umschaute. Der Boden wankte ein wenig unter ihren Füßen und der Bereich, wo Kats Tür gewesen war, krachte.

"Kats Tür ist verschwunden, aber wir können noch sehen, wo der Umriss war." erklärte Silas neutral. "Harry ist noch nicht völlig geheilt. Er hat Kat als ein Teil von sich selbst akzeptiert, aber diese Akzeptanz ist noch zerbrechlich. Es ist möglich, dass er sie wieder zurückholt."

"Das kann nicht gut sein.", runzelte Gabriel die Stirn.

"Natürlich ist es das nicht." grinste Silas, doch dieses schrumpfte zu einem besorgten Ausdruck. "Ich habe keine Idee, was Harry passieren würde, wenn er Kat wieder abspalten würde und alle ihre Erinnerungen ein zweites Mal vergessen würde. Es würde uns alle schwächen, denke ich. Sieh. Die Spalten werden breiter."

"Vergiss das!" brüllte Gabriel.

Seine Schlafzimmertür schlug nach außen und er verschwand. Harry erschien leise auf der Couch. Er war bewusstlos, schlief, wie er es immer im Seelenzimmer tat, aber zum ersten Mal war er unruhig; er wimmerte und warf sich in seinem Schlaf hin und her. Boy schrie in seinem Schrank. Seine Schreie waren immer schlimmer geworden und waren jetzt ein Jammern.

Silas hob Harrys Kopf, setzte sich und legte ihn sanft in seinen Schoß. Sehr zart ließ er seine Hand durch das Haar des kleineren Jungen streichen. Harry entspannte und beruhigte sich, doch Silas hörte mit seiner Bewegung nicht auf. Er senkte seinen Kopf, so dass sein glattes, kinnlanges Haar wie ein Vorhang vor seinem Gesicht hing. Harry war verletzt und sie brauchten Hilfe. Oh, wie er das hasste.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

"Herein!" rief Severus und war nicht überrascht, als Gabriel hereinkam.

"Hast Du Silas' Brief bekommen?", fragte er, direkt zum Punkt kommend.

"Das habe ich.", nickte Severus. "Du und Silas werden versuchen Rose zurück zu halten und Harry wird es gut gehen, solange Lupin und ich neutral bleiben und keine… Liebe hervorrufen."

"Richtig.", nickte Gabriel einmal. "Wir brauchen Dich, um das schnell in Ordnung zu bringen. Harry fällt auseinander und verursacht hier einigen Schaden.", sagte er, als er seine Hand hob, um gegen seine Stirn zu klopfen.

"Was ist geschehen?", fragte Severus und kam um seinen Schreibtisch herum.

"Er hat schlimme Träume über Lockhart. Sie kommen am Ende der Nacht, wenn das halbe Fläschchen des Traumlosschlaftranks seine Wirkung verliert. Am meisten denkt er daran, dass er Dich und Remus verloren hat und er ist wirklich instabil geworden."

"Ich verstehe.", runzelte Severus die Stirn.

"Ich musste herauskommen, um ihn davon abzuhalten, Kat wieder von sich abzuspalten. Silas sagt, dass das für uns alle sehr schlecht sein würde."

"Das würde ich auch annehmen.", sagte Severus gedehnt. "Kann Harry jetzt zurückkommen? Ich werde ihn versichern, dass er nichts verloren hat."

"Sei vorsichtig.", warnte Gabriel. "Das Versprechen ihn zu unterstützen, wird verursachen, dass Rose reagiert."

"Ich verstehe.", funkelte ihn Severus an.

Gabriel funkelte zurück, erlaubte aber seinem Gesicht sich zu entspannen. Harry kam zurück und öffnete seine Augen. Er sah sich verwirrt um. Sein Atem beschleunigte sich sofort. Severus hütete sich davor, ihn zu berühren, beugte sich aber ein wenig, um in die Augen des Jungen zu sehen. Harry sah ihn an und Severus zeigte sein ernstestes Lehrergesicht.

"Atme." Harry gehorchte und begann, tiefere Atemzüge zu nehmen. Severus nickte und begann, ruhig und neutral zu sprechen. "Wie Du sehen kannst, hat Silas einen Weg für uns ausgearbeitet, damit wir wieder miteinander reden können. Es ist empfohlen, dass wir nur eine kurze Zeit zusammen verbringen. Dasselbe gilt für Remus."

"Ja, Sir.", schaffte es Harry zu sagen.

"Nimm Platz.", befahl Severus und ging hinter seinem Schreibtisch, um Abstand zwischen sie beide zu bringen. Er hätte nicht in einer Million Jahren daran gedacht, dass er in eine Situation kommen würde, wo es schwierig sein würde, Gefühle der Sorge und der Liebe zu verhindern. Er schüttelte seinen Kopf und entschied sich dafür, mit etwas Vertrautem anzufangen. "Du hast Träume von Lockhart?"

"J-Ja.", nickte Harry. "Ich weiß nicht, warum."

Severus fing sich gerade noch, ehe er den Namen des Jungen aussprechen konnte. Das würde eindeutig die neutrale Fassade brechen, die er aufrecht hielt und keiner von ihnen konnte das gebrauchen. "Du hast es geschafft, Kat zu akzeptieren und zu verstehen, aber das bedeutet nicht, dass Du das Gleiche mit der Situation gemacht hast."

"Also, was mache ich, damit sie aufhören?", fragte Harry weinend, während er seine Arme um seine dünne Brust schlang. "Ich will einfach nur aufhören, davon zu träumen. Ich will nicht daran denken."

"Du willst Dich nicht daran erinnern.", beendete Severus harsch für ihn. Harry schrak zurück und senkte seine Augen. "Hör sofort auf so zu denken! Du kannst nicht vor Deinen Problemen weglaufen. Das wird sie nur schlimmer machen. Möchtest Du Lockhart mehr Macht über Dich geben?"

"Nein." wisperte Harry, noch immer wegschauend.

"Dann musst Du dem gegenübertreten, was er Dir angetan hat. Du wirst es überwinden.", sagte Severus ein wenig freundlicher.

"Wie?", hob Harry seine feuchten Augen.

Severus fühlte, wie sich seine Brust durch den Schmerz in ihnen straffte. Dankbarerweise änderte sich sein Gesichtsausdruck nicht. "Ich habe mir gedacht, dass das notwendig werden würde. Ich denke, dass Du Lockhart gegenübertreten musst. Sag ihm ins Gesicht, dass er Dich nicht mehr verletzen kann. Dass Du ihn nicht lassen wirst und Du stärker bist, als Du es warst. Vielleicht solltest Du ihm sogar damit rausrücken, was passiert ist, damit er dafür bestraft wird, was er gemacht hat."

"Aber, Sir!" protestierte Harry, mit vor Panik geweiteten Augen.

"Harry.", sagte Severus ernst. "Ich weiß, dass das schwer sein wird. Ich habe niemals gesagt, dass es das nicht würde. Aber Du willst Dich erholen und das ist der einzige Weg. Außerdem wirst Du, wenn Du an Deiner Angst und Deinen Schmerzen vorbei siehst, zugeben, dass es sich gut anfühlen wird, diese Dinge zu dem Mann zu sagen, der Dich verletzt hat. Und …" Er zögerte. Er konnte nicht sagen, dass er die ganze Zeit an Harrys Seite sein würde. Das würde Rose hervorholen. Hmmm … "Ich weiß, dass ich es genießen werde, zuzusehen, wie Du Lockhart stellst."

Harry entspannte sich ein wenig und die Panik verebbte, als ein kleines Lächeln seine Lippen zierte. Er erinnerte sich, wie sehr Snape Lockhart gehasst hatte ohne zu wissen, was dieser Mann getan hatte. Er konnte sich einen selbstzufriedenen und fröhlichen Zaubertrankmeister vorstellen, der an der Seite stand und zusah, wie ein fünf Zentimeter großer Lockhart von einem dreizehnjährigen Jungen beschimpft wurde. Aber das lustige Bild in seinem Kopf blieb nicht lange. Harry glaubte nicht, dass er das tun konnte. Er war nicht mutig genug. Er wollte den Mann nie wieder sehen.

"Ich habe herausgefunden, dass es andere Opfer von Lockhart gab.", sagte Severus vorsichtig. Harrys Kopf fuhr herum und starrte ihn an. "Es könnte in deren Interesse sein, Lockhart ebenso zu konfrontieren."

"Ich… ich würde mich besser fühlen… ihn zu sehen, wenn jemand bei mir wäre, um ihm… gegenüber zu treten.", gab Harry zögernd zu. Zu wissen, dass jemand anderer auch durch Lockhart verletzt wurde, jemand, der genau wusste, was er auch fühlte, machte die Idee gerade noch erträglich. Aber zuerst würde er jemanden anderen erzählen müssen, was passiert ist. Konnte er das tun?

"Lass mich zuerst mit ihm sprechen. Er weiß nicht, dass ich es weiß und er möchte vielleicht nicht, dass ich Dir erzähle, wer er ist. Ich brauche Lupins Hilfe. Wie Du weißt, habe ich meinen Ruf nicht gerade fürs Trösten. Ich werde Lupin erzählen, wessen sich Lockhart schuldig gemacht hat, aber wenn Du es bevorzugst, dass ich Deinen Namen heraus halte, werde ich es tun, solange ich kann."

Harry saß still da und dachte darüber nach. Er wusste, dass Snape Recht hatte. Wen auch immer Lockhart verletzt hatte, würde nicht gut auf den Furcht erregenden Tränkemeister reagieren, der sie in die Enge trieb. Remus konnte wirklich helfen, aber Harry wollte nicht, dass Remus wusste, dass er auch verletzt wurde. Das Schweigen streckte sich. Schließlich brach Severus es.

"Harry. Er wird nicht anders von Dir denken. So wie ich nicht anders von Dir denke. Es war nicht Deine Schuld. Du bist nicht schuld.", sagte er mit vorsichtiger Neutralität.

"Ich will sein Mitleid nicht.", gab Harry schließlich zu.

Severus grinste. "Ich versichere Dir, dass er Dich nicht bemitleiden wird. Er hat eine… besonders beschützende Seite für Leute, um die er sich sorgt. Er wird Lust haben, Lockhart auseinander zu reißen. Mitleid würde ihm erst viel später einfallen."

"Du meinst, weil er ein Werwolf ist?", fragte Harry.

"Er hat es Dir erzählt?" Severus war überrascht. Lupin war immer so verdammt verschlossen wegen seiner Krankheit und das aus gutem Grund. "Es stört Dich nicht?"

"Warum sollte es?", fragte Harry müde. "Er ist immer noch Remus für mich. Und außerdem machen es Deine Tränke besser, richtig?"

Severus beschloss dem nicht zu antworten oder seine Meinung zu äußern, "Möchtest Du es ihm erzählen oder warten, bis er es herausfindet? Ich brauche ihn, um dem anderen Schüler zu helfen."

"Kannst… kannst Du vielleicht… Kannst Du es ihm erzählen, nachdem er den Schülern geholfen hat und sie darauf vorbereitet hat Lockhart mit mir gegenüberzutreten?", zappelte Harry herum, wobei er sich praktisch ein Loch in seinem Hemd riss. "Ich denke nicht, dass ich es ihm erzählen könnte."

"In Ordnung.", sagte Severus widerwillig. "Aber Du wirst dabei sein, wenn ich es ihm erzähle. Du musst dem gegenübertreten, Harry. Du musst stärker sein, als die Vergangenheit."

"Ja, Sir.", sackte Harry in seinem Stuhl zusammen; er fühlte sich erschöpft, gereizt und erschrocken.

"Warum spielst Du nicht für eine kleine Weile?", bot er an und räumte das Zimmer. "Ich habe Dinge zu tun, also, wenn Du fertig bist, gehe. Ich werde später aufräumen."

"Danke, Sir.", murmelte Harry, ehe er sich an sein Instrument setzte. Er war wirklich froh, dass er seinem Professor nicht auf Wiedersehen sagen musste. Er wusste, dass das peinlich gewesen wäre.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

"Lupin. Komm sofort in mein Büro.", rief Severus durch das Flohnetzwerk. Es war beinahe Nacht und Harry war gerade gegangen.

"Was ist los, Severus? Geht es Harry gut?", fragte Remus, als er aus dem Feuer trat.

Er sah müde aus und Luft erfüllt von Krankheit umwehte ihn. Severus sah ihn mit seinem professionellen Gesicht an und war zufrieden, eine Verbesserung wegen der Ruhe zu sehen, die der Werwolf durch seinen Trank erhielt. Er war froh, dass der Vollmond vorbei war. Er hatte Harry nicht angelogen, als er gesagt hatte, dass er die Hilfe Lupins brauchte.

"Harry geht es gut. Es ist ein anderer Schüler, um den ich mich sorge.", schnappte Severus und stellte sich hinter seinen Schreibtisch. "Ich habe gerade herausgefunden, dass Lockhart einen Eintrag von Kindesmissbrauch hat. Ich habe vorsichtig damit begonnen, nach Beweisen zu suchen, dass ein Schüler hier sein Opfer wurde und habe einen gefunden. Ich kann nicht hingehen und Trost oder Rat anbieten. Du wirst an meiner Stelle hingehen."

"Mein Gott Severus." Remus setzte sich an den Tisch wie ein Schüler. "Wie hast Du das herausgefunden?"

"Das ist nicht wichtig.", funkelte Severus den Wolf an. "Ich habe mich bereits mit der Familie des Jungen in Verbindung gesetzt. Sie erwarten Dich, haben aber keine Idee, warum Du wirklich kommst. Sie denken, dass Du nur einen Platz brauchst, an dem Du bleiben kannst, während Deine Quartiere repariert werden. Denk Dir eine Geschichte aus, wie es beschädigt wurde."

"Natürlich werde ich helfen, aber wie steht's mit Harry?", fragte Remus, der sich fühlte, als stünde ihm das Wasser bis zum Hals. "Und was weiß der Direktor?"

"Er weiß noch nichts. Du wirst ihm sagen, dass Du in dieser Woche weg sein wirst, um Dich besser vom Mond zu erholen. Er weiß über Lockhart oder den Schüler nichts. Du wirst ihm nichts erzählen, bis sich der Schüler dazu bereit fühlt, vorzutreten. Hier ist ein Buch, das sich mit sexuellem Missbrauch und dem Erholen davon befasst. Lies es vorsichtig."

"Warum ich?", fragte Remus sanft.

"Du kannst Schmerz spüren, da Du Dich seit einer sehr langen Zeit mit jeder Art davon befasst hast.", antwortete Severus neutral. "Du bist für diese Rolle perfekt. Aber am wichtigsten ist, trotz der Gefühle der Abneigung, die ich für Dich empfinde, dass ich weiß, dass man Dir vertrauen kann. Du hast das bei Harry bewiesen… Silas glaubt, dass wir mit Harry nur zusammen sein können, solange wir uns nicht allzu sehr sorgen, dass Rose herauskommt. Dankst Du, dass Du wirklich neutral mit ihm umgehen kannst? Es wird das Beste sein, wenn Du ihm ein paar Tage gibst, um mit Rose klar zu kommen und mit allem, wofür sie steht. Gib ihm Zeit, um sich zu festigen."

"Wenn Du denkst, dass das am besten ist.", sagte Remus. Er war nicht dumm. Er wusste, dass Severus mehr über die Psychologie wusste, als er. Harry war in guten Händen und Remus weigerte sich, die Erholung des Teenagers zu hindern.

"Geh und mach Dich bereit. Du gehst am Morgen."

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Die Woche verging und Harry vermied Snape die meiste Zeit davon. Er verbrachte seine Zeit damit, mit Hermine Hausaufgaben zu machen oder mit Ron Mist zu fabrizieren. Es fühlte sich gut an, alles für eine Zeit lang beiseite zu drängen und einfach ein Kind sein zu können. Sie machten Schneeballschlachten und aßen so viele Süßigkeiten, dass ihnen schlecht davon wurde.

Er sah Snape nur zweimal und verbrachte den größten Teil dieser Zeit damit, Klavier zu spielen. Es ließ ihn sich viel besser fühlen und wenn er ehrlich zu sich selbst war, so taten das auch die Unterhaltungen mit Snape darüber, was er träumte und fühlte. Snape hatte ein Talent seine Ängste im richtigen Licht zu sehen und ließ ihn glauben, dass er stark genug war, um sie zu schlagen.

Bald genug kam Montag, der 3. Januar, und damit der Rest der Schüler von Hogwarts. Remus war den Tag vorher zurückgekehrt, doch Harry war nur im Stande gewesen, ihm kurz „Hallo“ zu sagen. Der Turm war voll von Geräuschen und Leben, als jeder über seinen Urlaub sprach. Oliver hatte fast einen Aneurysma, als er erfuhr, dass Harry einen Feuerblitz bekommen hatte, aber zugelassen hatte, dass man ihn ihm wegnahm.

Oliver war noch fanatischer über Quidditch und hatte vorgesehen jeden Tag der Woche bis zu ihrem folgenden Spiel zu üben. Wenn sie es nicht gewinnen würden, würden sie aus dem Rennen um den Quidditch-Pokal sein. Snape entschied, dass ihre Sitzungen auf einmal pro Wochenende gestrichen werden sollten und Harry war sehr erleichtert. Er hatte keine Idee, wie er die Hausaufgaben erledigen sollte, wenn es so geblieben wäre.

Er war besorgt gewesen, dass er wegen seiner langen Liste nicht oft bei Remus war, aber er war angenehm überrascht, als der Professor ihn an seine Versprechung erinnerte, den Zauber, der die Dementoren besiegte, zu üben. So schlich sich Harry zweimal pro Woche während des Mittagessens ins Verteidigungsklassenzimmer, um den Patronus-Zauber zu üben. Das war sehr schwer, aber sie kämpften sich gemeinsam durch.

Zuerst hatte Remus ihn üben lassen einfach den Zauber zu sagen und an glückliche Gedanken zu denken. In der zweiten Woche war er im Stande, seinen Patronus vollkommen perfekt heraufzubeschwören. Es war ein Hirsch; Remus hatte erschüttert und traurig ausgesehen, als er es gesehen hatte. Harry war erschüttert, zu erfahren, dass der Hirsch das Lieblingstier seines Vaters gewesen war. Danach übte Harry gegen einen Irrwicht. Es beeinflusste ihn nicht ebenso stark wie ein echter Dementor und er hatte seinen Patronus, damit dieser ihn vor den zerstörenden Wirkungen auf seinen Geist schützen konnte, aber Remus senkte die Übungen auf einmal pro Woche herab, da er Angst hatte, ihn krank zu machen.

Die Zeit verging wirklich schnell. Er hatte nur selten eine Sekunde, um sich auszuruhen und arbeitete so hart, dass er zu müde war, um Albträume zu haben. Er fragte Remus nie, wem er half, fragte Snape nie, wann sie gehen würden, um Lockhart gegenüberzutreten. Rose war nicht wieder herausgekommen, als er weniger Zeit mit seinen zwei Lehrern verbrachte. Selbst wenn er bei ihnen war, wurde alles so professionell getan, damit er keinen Konflikt bekam.

Er schrieb in diesem Monat viel in sein Tagebuch, aber nur einmal oder zweimal mit Silas und Gabriel. Beide Male hatte er sie um ihren Rat wegen Hermine gebeten. Sie begann krank auszusehen, da sie zu hart arbeitete. Aber seine anderen Persönlichen waren nicht sehr hilfreich. Silas sagte, dass er es ihr überlassen sollte; es war ihre eigene Entscheidung, die sie zu diesem Punkt brachte. Während Gabriel sagte, dass er ihr sagen sollte, dass sie sich verletzte, und dass sie weniger tun sollte. Ron war auch besorgt, aber wann auch immer sie versuchten, mit ihr darüber zu sprechen, fuhr sie sie an oder brach in Tränen aus. Schließlich entschied Harry, dass Silas vielleicht Recht hatte und ließ sie allein.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Es war der 8. Februar und in nur zwei Tagen sollten die Gryffindors gegen Ravenclaw spielen. Die ganze Mannschaft war angespannt, weil die Ravenclaw-Mannschaft gegen Slytherin verloren hatte und wenn Gryffindor gegen sie ebenso gewinnen würde, würden sie noch eine Chance auf den Pokal haben. Verlieren würde bedeuten, alles zu verlieren. Zudem hatte Harry noch immer keinen Besen.

Er hatte sowohl Remus als auch Snape belästigt, wann auch immer er konnte und hatte dies seit einer Woche getan, aber alles, was sie ihm sagten, war, dass es dem Feuerblitz gut ging und er ihn bald zurück haben würde. Sie hatten nicht gelogen, da er ihn an diesem Tag zurückbekam. Professor McGonagall traf ihn auf seinem Weg zum Gemeinschaftsraum und lächelte ihm zu.

"So, wir haben alles getan, was wir tun konnten und es schien nichts Falsches daran zu sein. Sie haben irgendwo einen sehr guten Freund, Potter."

Harry starrte auf seinen Feuerblitz und war glücklich. Er bekam ihn zurück? Er griff danach und sie gab ihn ihm ohne Zögern. Er fühlte sich ebenso stark und warm in seiner Hand an, wie er es das erste Mal getan hatte, als er ihn gehalten hatte. Er begann zu grinsen. Ja. Er hatte wirklich sehr gute Freunde. Er fühlte seine Brust schwellen und schlang seine Hand um den Besen. Nein. Er konnte Rose jetzt nicht herauskommen lassen. Nicht vor McGonagall.

"Ich wage zu sagen, dass Sie vor dem Spiel am Samstag ein besseres Gefühl für ihn bekommen müssen, oder?“, sagte seine Hauslehrerin, die nichts von seinem inneren Kampf wusste. "Und Potter - sie werden versuchen zu gewinnen, nicht wahr?"

"Ja, Ma'am.", sagte Harry und eilte an ihr vorbei. Er konzentrierte sich auf den Besen und versuchte die Gedanken an Snape und Remus zu ignorieren.

Er dachte nicht, dass es funktionieren würde, bis er durch das Portrait war und sein ganzes Haus auf ihn sah. Sie errungen seine Aufmerksamkeit, und der Moment ging vorbei. Jeder wollte den Feuerblitz berühren oder sogar fliegen. Harry gab so vielen nach, wie er konnte, aber er war entschlossen, der Erste zu sein, der ihn fliegen würde. Er konnte das Training am nächsten Tag nicht erwarten.

Endlich wurde Harry freigegeben und er und Ron gingen nach oben. Er hatte gerade seinen Besen geschrumpft und ihn vorsichtig in seinem Koffer verstaut, als er Ron schreien hörte. Er hielt seine Bettdecke hoch und Harry wurde kalt, als er den dunkelroten Fleck darauf sah. Es war Blut.

"Krätze!" Ron brüllte. "Er ist TOT! SIEH!"

Harry starrte auf die blutigen Haare, die zweifellos Krummbein gehörten. Es sah so aus, als ob die Katze schließlich den Krieg gewonnen hatte, der zwischen ihnen gewesen war. Ron stürmte nach unten, Harry direkt auf seinen Fersen. Er brüllte Hermine an, wobei er die blutige Decke vor ihr Gesicht hielt. Sie sagte, dass er nicht sicher wusste, dass es Krummbein war. Die Wut auf dem Gesicht von Ron und der Eigensinn auf dem Hermines, sagten Harry, dass das wahrscheinlich der Schluss der Freundschaft zwischen den beiden war.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Zum ersten Mal, seit er in die Mannschaft aufgenommen wurde, waren die Spieler am Samstagmorgen nicht die Ersten unten in der Großen Halle. Jeder war gekommen, um den Feuerblitz zu sehen. Oliver legte ihn auf dem Tisch und neigte ihn so, dass jeder den in Gold eingravierten Namen sehen konnte. Leute aus allen Häusern kamen, um auf ihn zu starren und manchmal einen Finger über seinen glatten Griff zu führen.

Sogar Malfoy kam hinüber. Der Blonde war in letzter Zeit sonderbar ruhig gewesen. Harry wusste, dass Silas ihm etwas gesagt hatte, aber was genau, wusste er nicht. Wann auch immer er fragte, sagte Silas nichts oder gab nur eine vage Antwort. Also war er wirklich neugierig, was der Blonde sagen würde. Er war enttäuscht, als es die normalen Beleidigungen war.

"Sicher, dass Du mit dem Besen umgehen kannst, Potter? Schande, dass er nicht mit einem Fallschirm zusammen geliefert wurde - im Falle, dass Du in die Nähe von einem Dementor kommst.", spottete er.

Harry öffnete seinen Mund, um zu antworten, als er unerwartet spürte, wie er einen Blackout bekam. Silas blinzelte ein paar Mal, kam aber schnell in seine Rolle. Er ignorierte das Kopfweh, das sich zwischen seinen Schläfen aufbaute und lächelte den Blonden kalt an. Er war sehr zufrieden, ein Flackern von Zweifeln in den grauen Augen des Slytherin-Prinzen zu sehen.

"Schade, dass Du keinen dritten Arm anfügen kannst, Draco.", sagte Silas gedehnt und genoss es dabei, den Namen des Blonden auszusprechen. "Dann konnte er den Schnatz für Dich fangen."

Silas zog sich mit einem Grinsen zurück, und Harry kam zurück, um den Gryffindortisch brüllend vor Lachen vor zu finden und wie einige Menschen ihm auf den Rücken klopften. Malfoy war weg und er hatte schreckliches Kopfweh. Er nickte vage zu dem Applaus und Anerkennung und errötete in der Unbehaglichkeit und Wut, in die er gewaltsam zurückgekehrt war.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

"Du weißt, was wir tun müssen.", sagte Oliver, als sie sich bereit machten, um zu spielen. "Wenn wir dieses Match verlieren, sind wir aus dem Rennen. Nur - nur fliegen, wie wir es gestern geübt haben und wir werden es schaffen!"

Sie gingen unter tosendem Applaus auf das Feld hinaus. Harry starrte ihren Sucher, Cho Chang, an. Sie war das einzige Mädchen der Mannschaft und er hatte sie vorher schon fliegen gesehen. Sie war gut, aber er war auf einem Feuerblitz. Beide Mannschaften legten los. Das Spiel fing schnell an und hielt seine halsbrecherische Geschwindigkeit aufrecht. Tore wurden auf beiden Seiten geschossen, aber Gryffindor behielt die Führung.

Es wurde schnell klar, dass Cho nicht selbst nach dem Schnatz suchte. Sie verfolgte ihn und hing wie Kleber an ihm. Er versuchte ihr zu entkommen, eilte davon, aber sie holte immer auf und manövrierte ihn aus, indem sie vor ihm oder zu nah an ihm flog. Mehrere Male sah er den Schnatz, nur um ihn wieder wegen Cho zu verlieren.

Es reichte ihm und so knirschte Harry mit den Zähnen und ging in einen sehr steilen und schnellen Sturzflug. Sie folgte ihm, da sie dachte, dass er den kleinen goldenen Ball gesehen hatte. Er zog Zentimeter vorm Boden wieder hinauf und schnellte wie eine Kugel zurück in die Luft. Triumph und Heiterkeit kochten in seinem Blut und direkt in diesem Moment sah er ihn. Der Schnatz glitzerte hoch über dem Tor auf der Ravenclaw-Seite. Cho war noch mehrere Meter unter ihm und er eilte davon wie eine Sternschnuppe. Cho war ihm direkt auf den Fersen, hatte aber keine Chance aufzuholen.

Plötzlich hörte er ihren Schrei und sah sich um, um zu sehen, wie sie zum Boden zeigte. Er schaute hin und sah drei Dementoren zu ihm hinaufblicken. Er hörte nicht auf zu denken, und griff in seine Roben nach seinem Zauberstab. Ein wenig vor dem Adrenalin und Angst zitternd, schrie er "Expecto Patronum!"

Der Silberhirsch sprang aus seinem Zauberstab und richtete seinen Kopf wieder nach vorn und vertraute darauf, dass er ihn beschützte, während er nach dem Schnatz suchte. Er war nur dreißig Zentimeter entfernt und es versuchte verzweifelt, zu entkommen. Harry folgte ihm. Cho war jetzt auf selber Höhe wie er, da sie Boden gut gemacht hatte, als er vor den Dementoren abgelenkt gewesen war. Aber er beschleunigte einfach und seine Finger allein krümmten sich um den Sieg.

Die nächsten Minuten waren verwirrend unscharf. Jeder schrie und schrie und er wurde in Umarmung nach Umarmung zerquetscht. Er lachte mehr, als er es seit langer Zeit getan hatte und umarmte jeden freudig zurück. Als er hörte, wie Remus seinen Patronus lobte, drehte er sich um und sprang in die Arme des Mannes.

"Ich habe es geschafft!", brüllte er in das Ohr des Mannes. "Die Dementoren haben mich überhaupt nicht beeinflusst! Ich habe gar nichts gefühlt!"

"Das ist, weil sie keine Dementoren waren.", lachte Remus und zerrte ihn von der feiernden Menge weg. Dort auf dem Boden lagen drei Jungen der Slytherin-Quidditchmannschaft, die sich anstrengten, von ihren Roben frei zu kommen. "Du hast sie ziemlich erschrocken."

Harry grinste, als Flint, Montague und Warrington ihn anfunkelten. Er winkte ihnen frech zu und erlaubte sich, von seiner Mannschaft zum Turm und der riesigen Party geführt zu werden, die dort auf ihn wartete. Und was das für eine Party war! Fred und George brachten einen Haufen von Süßigkeiten und präsentierten sogar einige Flaschen Butterbier. Jeder lachte, alberte herum, spielten Spiele oder schenkten sich Küsse. Der einzige Gryffindor, der nicht teilnahm, war Hermine, die hysterisch darauf bestand, dass sie Arbeit hatte. Harry zog sich schnell zurück und kehrte zur Party zurück.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

"AAAAAAAAAAAA RRRRRRRRRRRR GGGGGGGGGGGG HHHHHHHHHHHH!"

Harry saß kerzengerade in seinem Bett, als er durch einen schrecklichen Schrei aus seinen Träumen gerissen wurde. Zuerst dachte er, dass der Schrei von seinen Träumen kam, aber dann hörte er, wie Ron nochmals schrie. Er riss seine Vorhänge zur gleichen Zeit wie der Rest der Jungen auf, um Ron zu sehen, der entsetzt auf seine zerschnittenen Vorhänge starrte. Harry eilte zu ihm.

"Black! Er war hier! Sirius Black war gerade hier! Er hatte ein Messer, und er hat meine Vorhänge zerschnitten und war dabei, mich…!"

"Lass uns runter gehen.", drängte Harry, der dachte, dass es eine gute Idee sein würde, Hilfe zu bekommen und schleppte seinen zitternden Freund aus dem Bett.

Die vier Jungen gingen nach unten, wo mehrere andere Gryffindors versammelt waren, die durch die Schreie von Ron aufgeweckt wurden. McGonagall stürmte mit wütendem Blick herein. Sie dachte, dass sie noch immer Party machten, aber Ron war in Tränen ausgebrochen und das fing schnell ihre Aufmerksamkeit. Seamus und Dean sprachen zur gleichen Zeit und erzählten von Black.

"Quatsch, wie hätte er durch das Portrait kommen können?"

"Fragen Sie ihn!", brüllte Ron, dessen Tränen gegangen waren. Doch der Finger, den er zum Eingang richtete, zitterte. "Fragen Sie ihn, ob er Black gesehen hat!"

McGonagall funkelte den Rothaarigen an, drehte sich aber wirklich um und ging nach draußen. Sie ließ das Portrait offen, so dass die anderen hören konnten, wie lächerlich das war. Die Schüler drängten sich in ihre Nähe, damit sie jedes Wort hören konnten. "Sir Cadogan, haben Sie gerade einen Mann in den Gryffindorturm eingelassen?"

"Sicher, gute Frau!", antwortete der verrückte Ritter, der die Fette Dame ersetzt hatte.

Es gab innen und außen einen langen Moment des Schweigens, ehe McGonagall sich erholt hatte. "Sie - Sie haben? Aber - aber das Passwort!"

"Er hatte sie!", sagte der Ritter stolz. "Er hatte die von der ganze Woche, MyLady! Hat sie von einem Stück Paper abgelesen!"

"Welche Person?" sagte sie mit einem Zittern in ihrer Stimme und ihr Gesicht war weiß wie Kreide, als sie jeden im Gemeinschaftsraum anstarrte, "Welche unergründlich dumme Person hat die Kennwörter dieser Woche aufgeschrieben und sie herumliegen lassen?"

Ein zitternder Neville Longbottom hob langsam seine Hand in die Luft. McGonagall funkelte ihn so sehr an, dass sie mit Snape hätte konkurrieren können, ehe sie sich umdrehte und aus dem Raum stürmte. Das Portrait schlug zu und sie konnten alle ihren Befehl an den Ritter hören, die Tür nicht zu öffnen, bis sie es ihm selbst wieder erlaubte. Sie wurden alle innen eingeschlossen, während das Schloss durchsucht wurde.

Alle begannen nervös zu plappern. Die einzigen stillen waren Harry und Neville. Harry war besorgt und Neville sah aus, als hätte er eine Art Schock. Ron wurde von Leuten bestürmt, die wissen wollten, was geschehen war und Hermine diskutierte mit Dean, wie Black an den Dementoren vorbei gekommen sein könnte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Sie fanden Black in dieser Nacht nicht. Er war ihnen wieder entkommen. Die ganze Schule befragte die Gryffindors, als sie durch die Flure gingen und die Große Halle war eine Masse aus neugierigen und erschrockenen Kindern. Es bedurfte Dumbledore, damit jeder an seinen Haustisch zurückgeschickt wurde, damit die Ordnung wiederhergestellt wurde. Diese verlor sich aber wieder, als ein Heuler von Nevilles Großmutter ankam. Der mollige Junge ging aus Raum, wobei er fast zweimal fiel, doch sie alle konnten noch die schreckliche Schmährede hören, als sie in der Vorhalle ausbrach.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry wachte in dieser Nacht aus einem geräuschvollen Schlaf auf. Er warf sich in seinem Bett herum und setzte sich dann mit einem Seufzer auf. Er öffnete seine Vorhänge, konnte aber nichts sehen, was ihn aufgeweckt haben könnte. Dann fielen seine Augen auf das Bett von Neville. Die Vorhänge waren offen. Das Bett war leer. Harry biss sich auf seine Lippe und kroch dann aus dem Bett, wo sein Koffer stand. Ebenso ruhig, wie er konnte, öffnete er den Deckel und grub in ihm nach der Karte, die die Zwillinge ihm gegeben hatten. Er wisperte die Worte, die sie aktivierten und wartete darauf, dass die Karte lebendig wurde. Er seufzte erleichtert, als er die Tintengestalt von Neville im Badezimmer der Jungen fand.

Er legte sich zurück und schloss seine Augen. Aber der Schlaf wollte nicht kommen. Etwas störte ihn. Nachdem er sich für mehrere Minuten herumgeworfen hatte, begann Harry seine Atemübung. Eine Erinnerung vom Mittagessen stieg langsam in seinem Geist auf. Er erinnerte sich, flüchtig auf Neville geblickt zu haben, um dort zu sehen, wie er leer auf sein Essen gestarrt hatte. Seine Haut war blass und seine Augen waren rot umrandet gewesen, als ob er geweint hatte. Aber jetzt, wo er daran dachte, sahen die Augen von Neville nicht aufgeregt aus. Sie sahen leer und tot aus.

Todesangst fühlend, kroch Harry aus seinem Bett und ging auf Zehenspitzen zum Badezimmer. Er stieß die Tür vorsichtig auf. Die Lichter waren aus. Stirnrunzelnd, rief er nach seinem Klassenkameraden, aber niemand antwortete. Jetzt war Harry sicher, dass etwas nicht stimmte und sein Herz schlug schnell in seiner Brust. Er wisperte die Lichter an und keuchte. Neville lag auf der Seite in der Mitte des Fußbodens, Blut bildete einen Kreis um ihn herum.

"Silas!", rief Harry und sank vor dem schrecklichen Anblick zusammen.

Silas schritt vorwärts und rollte den Jungen auf seinen Rücken. Er fand die zwei aufgeschlitzten Handgelenke und hielt sie fest mit einer Hand zusammen. Seine andere Hand hielt ihren Zauberstab und er begann eine Formel zu sprechen. Weißes Licht ging von der Spitze des Zauberstabes aus und schlängelte sich langsam um die beschädigten Handgelenke. Neville starrte, kaum bei Bewusstsein, auf ihn. Seine Haut war kalt. Zwei Minuten vergingen und Silas brach kalter Schweiß aus. Dann verschwand die Magie und er ließ die Hände von Neville fallen. Der Junge blinzelte ihn an und Silas schnaubte, als er sich müde über seine Stirn wischte.

"Dummer Junge.", sagte er rau. "Tod ist nie eine Option."


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ein so bewegendes Gefühl hatte ich nie zuvor erlebt, wenn es um das Schreiben ging.
Joanne K. Rowling