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Fanfiction

Broken Mind, Fractured Soul - Innere Anspannung

von Nerventod

Der Donnerstag näherte sich schnell. Harry war den ganzen Tag unruhig, aber er versuchte, es nicht zu zeigen. Heute war der Tag, an dem Omi kommen würde, um zu sehen, ob er die Art Magie erkennen konnte, die Neville während seiner Erdelemente-Stunde mit Rowena Castle benutzte. Neville hatte keine Ahnung, dass er beobachtet werden würde. Harry hätte es ihm beinahe erzählt, sich dann aber anders entschieden. Er wollte seinem Bruder keine Hoffnung machen, nur damit Omi dann sagte, sie kenne Nevilles Magie nicht und könne nicht helfen.

„Potter! Passen sie auf!“, schnappte McGonagall.

Harry zuckte zusammen und lächelte dann. „Tut mir Leid, Professor.“ Er riss sich seine Aufmerksamkeit und seine Blicke von dem blassen Neville weg und widmete sich wieder seiner Aufgabe, sein Perlhuhn in ein Meerschwein zu verwandeln.

„Wie auch immer“, schnaufte McGonagall. Ihr ernste Keuschheit und ihr fester silbernen Dutt ließen sie wie eine Art Raubvogel erscheinen. Es war schwer zu glauben, dass ihre Animagusform eine Katze war. „Geben Sie alle ab, was sie gemacht haben und kehren Sie dann auf Ihre Plätze zurück. Ihre Hausaufgabe ist es, mit Beispielen zu beschreiben, wie der Verwandlungszauber angepasst werden muss, um Artenwechselzauber zu sprechen.“

Die Viertklässler von Gryffindor eilten los, um zu tun, was sie gesagt hatte. Alle zehn hatten es geschafft, nach drei Minuten wieder auf ihren Plätzen zu sein und schauten sie erwartend an. Sie wussten, was auch immer McGonagall den Unterricht früher hatte beenden lassen, es war, um eine Ankündigung zu machen. Ihre dünnen Lippen formten kurz ein Lächeln, ehe sie wieder ernst schaute.

„Der Weihnachtsball rückt näher - ein traditioneller Teil des Trimagischen Turniers und eine Möglichkeit, uns mit unseren ausländischen Gästen zu unterhalten. Also, der Ball ist nur für die Viertklässler aufwärts - Sie können aber auch einen jüngeren Schüler einladen, wenn Sie möchten. Festumhänge müssen getragen werden und der Ball wird am Weihnachtstag um acht Uhr in der Großen Halle beginnen und um zwölf Uhr beendet werden.

„Und nun“, McGonagall schaute sich in der Klasse um und schaute besonders streng zu den kichernden Lavender und Pavarti. „Der Weihnachtsball ist natürlich für uns alle eine Gelegenheit um -“ sie schaute angewidert „- sich gehen zu lassen. Das bedeutet aber NICHT, dass wir die Umgangsformen, die wir von den Hogwartsschülern erwarten, senken werden. Ich werde ernsthaft verärgert sein, wenn ein Schüler Gryffindors die Schule auf irgendeine Art in Verlegenheit bringt.“

Die Glocke schlug und die Klasse explodierte in laute Diskussionen wegen dieser Ankündigung. Harry packte seine Sachen und war dabei den anderen zu folgen, als er hörte, wie McGonagall ihn nach vorne rief. Er runzelte die Stirn. Er hatte gelernt, dass es nie eine gute Sache war, wenn er von einem Lehrer gebeten wurde, noch zu bleiben. Er kämpfte sich durch seine Mitschüler und begab sich schnell nach vorn zum Schreibtisch seiner Lehrerin.

„Ja, Professor?“

„Potter, die Champions und ihre Partner…“

„Was für Partner?“, unterbrach er sich schnell. McGonagall schaute ihn argwöhnisch an und Harry begann finster zu blicken. Warum schaute sie ihn so an, als wäre er dumm?

„Ihre Partnerin für den Weihnachtsball, Potter“, sagte sie kalt. „Ihre Tanzpartnerin.“

Warum nennt sie uns immer Potter? Zischte Silas irritiert. Sie ist unsere Hauslehrerin. Man sollte meinen, sie benutzt ?Harry` und wenn es nur ist, den Schein zu wahren.

Harry ignorierte ihn und schaute seine Lehrerin ungläubig an. Er hatte verstanden, das einige Leute ihren Schwarm zum Ball bitten würden, aber er hatte nicht gedacht, dass das eine Verpflichtung war. Und er musste sich eine Tanzpartnerin suchen? Er wusste nicht einmal, wie man tanzt und er hatte niemanden, den er einladen wollte. Der Ball hatte lustig geklungen, aber nun fragte er sich, ob er all den Ärger wert war.

Sie möchten ein Spektakel aus uns machen. Sie möchten ein gutes Bild haben, wo der Junge-der-lebt und der Champion auf einem Ball tanzt. Das ist alles für die Publicity, knurrte Silas.

Wie um zu beweisen, dass Silas recht hatte, fuhr McGonagall fort. „Traditionell eröffnen die Champions und ihre Partner den Ball. Sie sind einer der Champions von Hogwarts und Sie werden tun, was von Ihnen als Vertreter der Schule erwartet wird. Also stellen Sie sicher, dass sie eine Partnerin haben, Potter.“

Harry funkelte sie an. „Ich werde den Ball nicht eröffnen. Sie haben Recht. Wir haben zwei Champions, also kann Cedric diesen Aspekt des Turniers aufrecht erhalten. Ich bin gegen meinen Willen bei diesem Turnier dabei. Ich werde nicht teilnehmen, als wäre ich ein trainierter Affe. Sie haben Glück, dass ich überhaupt hingehe.“

„Mister Potter!“ McGonagalls Stimme schlug wie eine Peitsche aus. „Reden Sie nicht in diesem Ton mit mir. Es ist unglücklich, dass die Dinge so passiert sind, wie sie passiert sind, aber sie müssen ihre Rolle erfüllen. Sonst können wir den Ball gar nicht veranstalten.“

„Blödsinn!“, keuchte Harry, geschockt darüber, wie weit sie gehen würden, nur damit er tat, was sie wollten. Er wusste sehr gut, wie sich alle auf den Ball freuten. Sie würden auf ihn sauer sein, wenn er es schaffte, dass der Ball abgesagt wurde.

„Ich mache sicher keine Witze, Potter“, funkelte ihn McGonagall an. „Werden Sie den Ball eröffnen oder nicht?“

„Fein“, knurrte Harry und stürmte aus dem Raum.

Ich verstehe nicht, warum du dich um alle anderen kümmerst, seufzte Silas. Weigere dich einfach und lass sie das dumme Ding absagen.

Nein, Sy.

Ich hasse es, dich darauf hinweisen zu müssen, aber wir wissen nicht, wie man tanzt, schnappte Silas.

Dann schätze ich, dass wir einfach Unterricht nehmen müssen, grinste Harry.

Was hast du vor?

Das wirst du schon sehen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry hasste seine Empathie wirklich, wenn er in der Schule war. Das Schloss war voll von tausend hormonellen Teenagern und wenn er seine Empathie öffnete, war es immer ein wenig so, als würde er in einem Hurrikan sein, der kein Auge hatte. Dennoch wollte er seinen Bruder überwachen, während dieser trainierte. So schlich er sich in den Gang hinunter, der zu dem Hof führte, in dem Neville arbeitet und senkte seine Okklumentikschilde.

Er wurde augenblicklich von den Wellen der Aufregung, nervöser Angst und anderen solchen Gefühlen abgelenkt, die hinter ihm, unter seinen Füßen und über seinem Kopf wirbelten. Er runzelte die Stirn in tiefer Konzentration und konzentrierte sich allein auf das, was vor ihm war. Es war merkwürdig. Er konnte Neville nicht wirklich spüren. Alles, was er fühlen konnte war ein tiefes Bewusstsein, langsam, riesig und massiv. Neville musste sich bereits mit der Erde verbunden haben.

Für drei Stunden stand Harry da und wartete. Schließlich begann das drückende Gewicht des fremden Bewusstseins zu verschwinden. Langsam begannen die Emotionen, die sich entfernt wie die Gefühle Nevilles anfühlten, wie ein wilder Ozean an die Oberfläche zu kommen. Harry war verschwitzt und rieb sich mit beiden Händen über sein Gesicht. Seine grünen Augen schauten noch immer durch die Tür vor ihm.

Panische Verwirrung und Zögern kamen von seinem Bruder. Harry konnte förmlich spüren, wie er versuchte, sich an etwas festzuhalten, was er mit seinen Gefühlen packen konnte. Es war schrecklich und angsteinflößend. Angst riss an ihm und Harry spürte, wie absolute Unverständnis und das Fehlen von Identität über ihm hinein brachen. Langsam, als würde er Glasscherben in seiner Hand sammeln, sie langsam aufheben und sie zu sich ziehen, kippten Nevilles Gefühle, stabilisierten sich und zogen sich zurück, als Bewusstsein und Identität langsam zurückfanden. Klaustrophobie und Hilflosigkeit traten hervor und würgten beide Teenager.

Harry konnte es nicht mehr ertragen und verschloss langsam seinen Geist. Es war schwerer als jemals zuvor und er hätte es ohne Silas nicht geschafft. Er bemerkte, dass er auf seinen Knien war, weinte und sich an der Tür festhielt. Er konnte kaum seine Atmung unter Kontrolle bringen und seine Angst ließ sein Herz noch immer bis zum Hals schlagen. Schweiß, gemischt mit seinen Tränen, tropfte von seiner Nase und seinem Kinn. Er war absolut geschockt von dem, was er erlebt hatte. Er versteckte sein Gesicht in seinen Knien, als er erkannte, dass Neville diese Qual jeder Woche durchgemacht hatte, ohne dass jemand das verstand oder wusste.

Silas zog leicht an ihm und Harry fiel in die komfortable Dunkelheit und schlief. Er stand auf und ging schnell den Gang hinunter. Er dachte nicht, dass Neville jetzt Gesellschaft wollte. Er schlüpfte in einen ungenutzten Raum und rief leise nach Omi. Nach einer langen Sekunde, gab es ein ?plopp` und Severus` Elf erschien. Seine blauen Augen waren tränenerfüllt und seine Ohren wackelten. Es war eine normale Angewohnheit von Hauselfen, aber Silas hatte nie gesehen, dass Omi das tat.

„Hast du Nevilles Magie erkannt?“

„Oh, ja, Sir“, nickte Omi tränenerfüllt. „Ich kenne diesen Typ Magie. Ich denke, ich kann einen guten Lehrer für Neville Sir finden. Armer junger Neville weiß nicht, wie er seine Magie ins Gleichgewicht bringen soll, Sir. Sie erstickt ihn und er lässt es zu.“

„Wann denkst du, kannst du einen Lehrer hier haben?“, fragte Silas ungeduldig.

„Bald, Sir. Ich gehe jetzt!“ Omi verschwand mit einem ?plopp`.

„Hast du das gehört?“, fragte Silas die Wand.

„Das habe ich.“ Rowena erschien in seinem Blickfeld.

„Bedeutet das, dass wir die Beschwörung nicht durchführen werden?“, fragte Salazar. Er erschien hinter Silas, was den Teenager dazu zwang, sich umzudrehen, um ihn anzusehen.

Silas funkelte ihn an. „Nur, wenn der Lehrer, den Omi findet, funktioniert.“

„Dann werden wir mit den Vorbereitungen fortfahren“, sagte Godric, als er neben Salazar erschien. Sein Gesicht war ernst wie immer. „Die Herbeirufung des Geistes wird zur Wintersonnenwende bereit sein.“

Silas nickte und ging dann. Er machte sich auf den Weg zu Severus` Räumen, da er wusste, dass er und Lupin die Neuigkeiten wissen wollten. Er ging den Gang mit einem tiefen Stirnrunzeln entlang. Er war nicht erfreut darüber, dass Harry zusammengebrochen war. Nevilles Zustand verschlimmerte sich und sie mussten jetzt schnell handeln. So wie Harry reagiert hatte, war Silas sich nicht sicher, dass Neville zur Sonnenwende noch da war, wenn die Dinge so weiterliefen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Harry ging am Freitag zu Pflege magischer Geschöpfe. Er war müde, doch seine Schilde waren oben und er war ziemlich allein in seinem Kopf. Silas war klein und düster, aber Harry wusste, dass er nicht schlief. Er grinste. Er war froh. Er wollte nicht, dass seine andere Persönlichkeit verpasste, was er vorhatte. Neville war zurückgezogen und blass, so bemerkte er nicht, als Harry sich hinter die anderen Gryffindors zurückfallen ließ. Hermine und Ron bemerkten es, aber Harry winkte sie weiter. Sie schaute ihn neugierig an, ließen ihn aber gehorsam in Ruhe.

Die Slytherins kamen gerade aus den Kerkern. Harry sah das weiße Haar von Draco Malfoy am vorderen Teil der Gruppe und trat in den Schatten der Türen. Als Draco nur ein paar Meter von ihm entfernt war, sprach er einen Zauber, der die Aufmerksamkeit des Opfers erregte. Graue Augen trafen seine und er winkte den Blonden zu sich hinüber.

„Ich habe meine Handschuhe vergessen und ich werde diese Monster nicht ohne sie anfassen“, schnarrte Draco seiner Gruppe zu. „Geht weiter. Ich komme gleich nach.“

Crabbe und Goyle runzelten die Stirn, gingen aber schließlich mit dem Rest der Viertklässler Slytherins davon. Draco wartete, bis er sich sicher war, dass keiner von ihnen zurückkommen würde und trat dann in die Schatten, wo Harry wartete. Der Gryffindor grinste ihn breit an und Draco verzog angewidert seine Lippen.

„Was willst du, Potter?“

Harry. Was machst du da? Fragte Silas mit kaltem Ton.

Harrys Grinsen wurde breiter. „Guten Morgen, Draco!“

Harry!

Draco zog eine Augenbraue nach oben.

„Du weißt wegen dem Weihnachtsball? Nun, ich habe mich nur gefragt, ob du mir einen Gefallen tun könntest.“

„Willst du mit mir zu dem Ball gehen?“ Dracos Mund war aufgegangen und seine Augen so groß wie Teller.

Harry lachte, Silas zischte wütend, und Draco errötete peinlich berührt. „Nein!“, erwiderte Harry. „Ich wollte nur wissen, ob du weißt, wie man tanzt und ob du es mir beibringen kannst. McGonagall hat gesagt, da ich ein Champion bin, müsste ich das Ding eröffnen und ich weiß nicht, was ich mache.“

„Das ist keine Überraschung“, schnarrte Draco, der noch immer rot war. „Natürlich weiß ich, wie man tanzt, Potter. Ich bin nicht ungebildet aufgezogen wurden, im Gegensatz zu dir.“

Was zur Hölle denkst du, das du tust? Brüllte Silas.

Sieh mal, du bist verrückt, wenn du denkst, ich würde das nicht herausfinden. Ich weiß, dass Draco dein Freund ist. Ich weiß, dass er Schlange ist und ich denke, er ist die beste Wahl, uns beizubringen, wie man tanzt.

Nein, das ist er nicht. Du hättest jeden reinblütigen Gryffindor fragen können, oder Severus selbst. Du machst das nur, um mich aufzuregen.

Das ist nicht wahr, errötete Harry. Er war sich bewusst, dass Silas ehrlich wütend war. Er hatte seine andere Persönlichkeit noch nie so reden hören. Er klang beinahe verletzt. Ich gebe zu, ich hätte jemand anderen fragen können, aber Draco könnte uns unterrichten und ich wollte dir beweisen, dass ich nichts dagegen habe, dass ihr beide Freunde seid.

„Harry?“ Draco wedelte mit seiner Hand vor dem Gesicht des Gryffindors herum. „Hörst du mir zu?“

„Was?“

„Ich sagte, ich bring es dir bei. Sonntagmorgen. Das leere Klassenzimmer neben dem Zaubertränkeklassenzimmer.“

„Oh, ja, sicher“, lächelte Harry. „Danke, Draco.“

„Wenn ich Nachsitzen muss, weil ich zu spät bin, klebe ich einen Kröter auf dich“, grummelte der Blonde und machte sich auf den Weg zu Hagrids Hütte.

Sy? Es gab keine Antwort. Silas? Es tut mir Leid. Ich dachte…

Ich weiß, was du gedacht hast. Es gab eine Pause und als Silas wieder sprach, war seine Stimme ruhig und emotionslos. Vergiss es. Lass uns einfach zum Unterricht gehen.

Ich kann das absagen, wenn du möchtest.

Nein, ist schon gut.

Entschuldige, Sy.

Harry. Halt den Mund.

Harry sagte nichts mehr und stapfte durch den Schnee zum Unterricht. Er entschuldigte sich bei Hagrid dafür, dass er zu spät war, doch der Halbriese winkte einfach nur ab. Er arbeitete still. Ron und Hermine schauten ihn neugierig an, fragten aber nicht was los war. Neville war mit sich selbst beschäftigt und bemerkte nicht einmal seine Anspannung. Er hatte Silas nicht verärgern wollen. Er wusste nicht einmal, warum seine andere Persönlichkeit wütend war.

„Wie war dein Interview, Hagrid?“, fragte er, nur um an etwas anderes zu denken.

„Sie schien nicht einmal sehr interessiert an magischen Kreaturen, um die Wahrheit zu sagen. Sie wollte nur über dich reden, Harry. Nun, ich habe ihr gesagt, dass wir Freund sind, seit ich dich von den Dursleys abgeholt habe. ?Haben Sie mit ihm in den vier Jahren nie schimpfen müssen?`, hat sie gefragt. Ich habe ihr nein gesagt und sie schien darüber nicht glücklich zu sein. Man könnte denken, sie wollte, dass ich ihr sage, wie schrecklich du bist, Harry.“

„Natürlich wollte sie das“, schimpfte Hermine, während sie Drachenleberstückchen in eine Metallschale warf. „Sie macht wahrscheinlich Harry dafür verantwortlich, dass sie aus dem Schloss geworfen wurde und sie ist noch wütender, dass er Silverwood ein Interview gegeben hat.“

„Sie möchte Harry schaden, Hagrid“, stimmte Ron zu und funkelte das blutige Messer an, das er benutzte. „Du solltest sagen, dass Harry ein verrückter Verbrecher ist!“

Hagrid war geschockt und wütend, als er den wahren Grund für Kimmkorns Interview erkannte. Er versprach, wenn er sie das nächste Mal sehen würde, würde er ihr ein paar Takte sagen. Harry wurde warm, wegen der Sorge seiner Freunde. Und er war froh, dass Ron wieder an seiner Seite war, genauso wie Hermine und Hagrid. Wenn nur Neville okay wäre und Silas ihm vergeben würde, wäre alles perfekt.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Potter.“

Harry schaute von seinem Teller auf und sah, dass McGonagall hinter ihm stand. „Ja, Ma'am?“

„Der Direktor möchte Sie in seinem Büro sehen, wenn Sie mit dem Essen fertig sind.“

„Ja, Ma'am“, seufzte Harry und McGonagall kehrte zum Lehrertisch zurück.

„Was denkst du darüber?“, fragte Neville mit verquollenen Augen. Aber wenigstens war er jetzt wieder da und redete.

„Wahrscheinlich eine weitere Lektion“, schimpfte Harry in Richtung seines Tellers und verschmierte wütend seinen Kartoffelbrei.

„Was für eine Lektion?“, runzelte Ron die Stirn.

„Du hast uns nie gesagt, was er von dir nach der ersten Aufgabe wollte“, fügte Hermine hinzu.

Harry hatte Neville und Severus über die Lektion mit dem Denkarium bei Dumbledore erzählt, nachdem ihm Silas davon erzählt hatte, hatte es aber nie seinen Freunden gesagt. Er seufzte und fuhr sich mit einer Hand durch sein strubbliges Haar. „Ich erzähle es euch morgen“, versprach er.

Hermine verengte ihre Augen, musste aber mit dem, was sie gesehen hatte, zufrieden sein, denn sie nickte und aß weiter ihr Abendessen. Ron sah besorgter aus als jemals zuvor. Harry lächelte ihn beruhigend an. Der Rothaarige seufzte und aß ebenfalls weiter. Neville lächelte leicht und Harry erwiderte die Geste, bevor er aufstand. Er konnte es auch gleich hinter sich bringen.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

„Sie wollten mich sehen?“, schnarrte Silas, als er an dem Gargoyle vorbei kam.

„Silas?“, runzelte Dumbledore die Stirn.

„Ich habe mir gedacht, dass Sie mit mir reden wollten. Hatte ich Unrecht?“

„Nein, nein, mein Junge. Setz dich.“ Der alte Mann deutete auf den Platz ihm gegenüber und Silas setzte sich zögernd. Dumbledore lächelte aus seinem weißen Bart heraus und seine blauen Augen blitzten hinter seiner Brille. Seine Roben waren weniger abstoßend als sonst. Sie war hellgelb und weiße Katzen und Hunde liefen darauf herum. „Wie geht es dir, Junge?“

„Gut“, antwortete Silas kurz mit blankem, ausdruckslosem Gesicht.

„Sehr gut.“ Dumbledores Lächeln erhellte sich noch weiter. „Und hast du begonnen, das goldene Ei zu erforschen?“

„Noch nicht“, schnarrte Silas faul und starrte auf seine Fingernägel. Es war eine Position, die er von Draco aufgeschnappt hatte.

„Nun, du hast bis Ende Februar. Ich würde mir keine Sorgen machen.“

Silas antwortete nicht auf diesen dummen Kommentar und starrte den Direktor geduldig an.

Der alte Mann gluckste. „Dann zum Geschäftlichen. Ich habe eine Erinnerung, die du dir ansehen sollst. Es tut mir leid, dass wir uns nicht eher treffen konnten, aber ich war in letzter Zeit ein wenig beschäftigt.“

Silas nickte und beugte sein Gesicht zu der wirbelnden Flüssigkeit. Er wurde in eine Erinnerung gezogen, wie Voldemort hier her gekommen war und nach dem Job als Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste gefragt hatte. Es wurde ihm verweigert. Silas fragte sie, ob Voldemort weiter gemacht hätte, ein Dunkler Lord zu werden, wenn er in Hogwarts eingestellt worden wäre. Sicher, er war selbst damals dunkel, aber er sah noch nicht so aus, als würde er die Welt beherrschen wollen. Es gab immer noch die Chance, diese Neigungen und diese Bitternis in etwas positiveres zu verwandeln.

„War er für den Posten qualifiziert?“, fragte Silas, als er aus der Erinnerung zurückkehrte.

„Was meinst du?“, runzelte Dumbledore die Stirn.

„Ich habe mich nur gefragt, ob er qualifiziert war und dann um den Job gebeten hat, oder ob es ihn nicht gekümmert hat und er sich auf Einschüchterungen verlassen hat“, antwortete Silas seidig.

Dumbledore entspannte sich und lächelte. „Ja, Voldemort war in der Tat qualifiziert. Zu dieser Zeit hat er noch nicht zu Einschüchterungstaktiken gegriffen. Seine Position war noch nicht stark genug.“

„Ich verstehe.“ Silas fragte sich, wie blind Dumbledore sein konnte. Was ihn und Tom Riddle betraf. Wie konnte der Mann Silas` Hass missverstehen und wie konnte er Tom wegen unbewiesener Verdächtigungen verurteilen? Dumbledore sah sich immer noch selbst als Held. Er sah sich als ultimativen Wächter des Lichts. Der zweite Merlin. Silas wollte ihn aus ganzem Herzen töten. Und er versprach sich selbst, dass er es tun würde, wenn seine Position stark genug war.

„Hast du noch weitere Fragen?“, fragte Dumbledore.

„Nein“, schüttelte Silas den Kopf.

„Ich glaube, dass der Grund, warum Voldemort die Position haben wollte, der war, dass er näher an die Kammer des Schreckens kommen wollte. Nun da du herausgefunden hast, dass es Voldemort war, der sie vor fünfzig Jahren geöffnet hat, scheint es wahrscheinlich, dass das auch damals sein Ziel gewesen war.“

„Vielleicht sollte ich mich dort umsehen und sehen, ob dort irgendetwas zurückgelassen wurde“, lächelte Silas freundlich.

Der Ausdruck war auf Silas` Gesicht frostig und Dumbledore runzelte die Stirn. „Ich würde das zur jetzigen Zeit nicht empfehlen. Es könnte verheerende Fallen geben und ich möchte nicht, dass du verletzt wirst. Abgesehen davon, musst du dich auf die zweite Aufgabe vorbereiten.“

Silas nickte, auch wenn er innerlich grinste. Wenn der alte Mann wüsste, dass er jede Woche mit Draco Malfoy dort hinunter ging. Er würde wetten, dass der alte Narr einen Herzinfarkt bekommen würde. Gefährlich, ja klar. Dumbledore wollte nur nicht, dass Silas dort hinunter ging, bis er selbst einen Weg dorthin gefunden hatte und alles Wertvolle nehmen konnte. Gut, dass sich Silas einen Dreck scherte, was Dumbledore wollte und bereits die Schätze der Kammer plünderte.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Er ging zu dem Büro des Lehrers und spürte, wie die Anspannung in seinem Blut stieg. Lächelnd und mit gesenkten Augenlidern zu dem Mann neben ihn blickend, wackelte er mit seinen Hüften, als er sich nach vorn über den Schreibtisch lehnte. Ein Schwung mit dem Zauberstab des Mannes und alles auf dem Tisch war weg. Er kannte diesen Teil und setzte sich darauf, während der Mann ihn mit glänzenden, hungrigen Augen betrachtete. Er lächelte, freute sich über seine Macht und er wusste, dass das Beste noch kommen würde. Er lehnte sich anzüglich nach vorn und spreizte langsam seine Beine, wobei seine Robe sich öffnete. Der Atem des Mannes wurde schneller und er leckte sich, mit nun brennenden Augen, seine Lippen.

„Möchtest du spielen?“, fragte er heißer, ließ langsam seinen Kopf zurückfallen und leckte sich über seine Lippen.

„Merlin, du bist wunderschön“, krächzte der Mann. Er trat näher und strich sich mit zitternden Fingern seine Roben von den Schultern.

Silas lehnte seinen Kopf zurück und schloss genießerisch seine Augen, als er spürte, wie die Knöpfe seines Hemdes sanft geöffnet worden. Die kühle Luft streifte um sein Schlüsselbein, seine Schultern, dann seine Brust und seinen Bauch, als ihm das Hemd ausgezogen wurde. Warme, feuchte Hände pressten sich an seine Brust, strichen hinauf über seine Schultern und sendeten warme Blitze seinen Rücken hinunter. Dann war ein heißer Mund an seinem Nacken und saugte daran. Es fühlte sich so gut an. Er keuchte und ein tiefes Stöhnen entkam seinen Lippen.

„Ich will dich. Merlin, ich will dich gleich hier nehmen. Ich möchte dich über diesen Schreibtisch beugen und dich für immer zu meinem machen. Würde dir das gefallen, Kätzchen? Möchtest du, dass ich dich blind ficke?“

„Das fühlt sich so gut an.“ Silas öffnete seine Augen. Ihn kümmerten die Worte nicht, er war allein auf die Gefühle konzentriert, wie diese Hände über seine Haut fuhren, als diese seine Hose entfernten und ihn streichelten und Feuerwerk durch seine Nerven sendeten. Er seufzte und lehnte sich zurück, so dass er nun nackt auf dem Schreibtisch lag. Lockhart fuhr über seinen Körper, was kitzelte und Silas zum Lachen brachte.

„Du bist so schön“, stöhnte Lockhart und brachte ihre Münder zusammen.

Silas lag passiv da, als der Mann wundervolle Dinge mit seiner Zunge machte. Er wusste nicht, dass sein Mund sich so anfühlen konnte. Dann rieb sich der Mann an ihm, noch immer ganz angezogen. Ihre Körper waren zusammen gepresst, Silas von dem Größe und dem Gewicht des Mannes an den Tisch gepinnt. Die Reibung war beinahe schmerzhaft. Er drehte seinen Kopf, unterbrach den Kuss und schmollte. „Mach, dass es sich gut anfühlt“, befahl er.

Lockhart stöhnte und ging von ihm runter. „Sag, dass du mich willst.“

„Will dich.“ Silas warf seinen Kopf ungeduldig hin und her und spreizte seine Beine einladend.

„Sag, dass du mich brauchst“, krächzte Lockhart, der vor Lust keuchte.

„Brauch dich. Will dich.“

„Merlin, Kätzchen.“ Lockhart kniete sich hin und leckte an dem empfindlichen Fleisch, dass ihm angeboten wurde, während er sich selbst verzweifelt streichelte.

Silas keuchte, schrie und bäumte mit einem fetten Grinsen auf seinem Gesicht auf.

„NEIN!“ Silas fuhr im Bett hoch und keuchte entsetzt. Er rollte sich über und würgte, über die Seite des Bettes hinaus. Sein Herz klopfte wild vor Entsetzen, während die Erinnerung des Traumes in seinem Geist blieb.

Er zitterte heftig, als Angst, Scham und Hass in ihm brodelten und der Raum vor seinen Augen zu schwanken begann. Dämons kaltes Lachen drang in sein Zimmer und er keuchte, während er um die Kontrolle kämpfte. Leises Schluchzen drang an seine Ohren. Er hatte es über seine eigenen verzweifelten Geräusche nicht gehört, doch nun, da er versuchte sich zu beruhigen, war es unmissverständlich. Und es kaum aus seinem Zimmer. Er setzte sich auf. Er war verschwitzt und seine Augen blickten verzweifelt. Er war geschockt über das, was er sah.

Boy hatte sich am Ende des Bettes zusammengerollt. Sein nackter und schwer vernarbter Körper zitterte. Sein stumpfes, braunes Haar war fettig und mit Blut verkrustet. Seine dunklen Augen, Augen wie die von Severus, schauten ängstlich auf die grünen Bettpfosten, während seine Hände sich nervös daran festhielten. Er weinte. Er klang so voller Schmerz, nicht so, wie normales Weinen. Er klang nicht ängstlich oder so, als ob er Schmerzen hätte. Das verhungerte, misshandelte Kleinkind klang einfach nur verloren.

Langsam trocknete der Schweiß auf Silas` Haut und seine Panik wich, als seine Sorge um Boy die Erinnerungen zurück drängte. Er war sich nicht sicher, was er tun sollte. Die gequälte andere Persönlichkeit zu berühren, war nicht die Antwort und Silas war auch nicht so erpicht auf physischen Kontakt. Aber das Kind war aus irgendeinem Grund hier und er musste es trösten.

„Es ist gut“, sagte er sanft und warm.

Boy zuckte bei dem Klang von Silas` Stimme zusammen, aber er flüchtet nicht und begann nicht mit seinem Mantra. Er hob seinen Kopf und sein Blick traf nervös Silas` blau-graue Augen, bevor er sich löste und über die Schulter der Kernpersönlichkeit blickte. „Du bist verletzt“, murmelte er heißer.

Plötzlich verstand Silas und er lächelte bitter. Seine Stimme jedoch blieb sanft. „Das ist mein Schmerz. Es ist okay, wenn es mir wehtut. Du musst diesen Schmerz nicht nehmen.“

Boy atmete zitternd ein und schüttelte heftig seinen Kopf. Seine dünnen Arme schlangen sich um seine dünne, verbrannte, vernarbte Brust. „Boy tut es weh. Boy tut es immer weh. Boy sollte es wehtun, nicht anderen.“

„Schmerz… gehört jedem“, seufzte Silas. „Manchmal ist Schmerz nötig, um uns zu warnen oder um uns zu helfen, etwas zu lernen. Ich brauche diesen Schmerz. Er sagt mir, dass ich eine Wunde habe, die geheilt werden muss. Ohne den Schmerz wüsste ich nicht, dass die Wunde da ist und es würde nie besser werden. Verstehst du?“

„Schmerz ist gut?“, wiegte Boy sich hin und her.

„Manchmal.“ Silas lehnte seinen Kopf gegen das Kopfende des Bettes. Er war hierfür nicht gemacht. „Aber nur, wenn es dazu dient, dass es dir besser geht. Dir… Dir wurde grundlos wehgetan, nur um dich zu brechen. Du hast so viel Schmerz; eine Art von Schmerz, die nicht hilft. Ich werde versuchen, dich vor jeglicher Art von Schmerz zu schützen. Und ich hoffe, dass du eines Tages fähig bist, etwas anderes zu fühlen, als Schmerz und Angst. Dinge wie Freude, Zufriedenheit, Sicherheit. So, wie ich es möchte. Verstehst du?“

„Nein“, heulte Boy und verspannte sich in der Erwartung, für seine Dummheit bestraft zu werden.

Silas schloss seine Augen. „Das ist okay. Ich denke auch nicht, dass ich das verstehe. Es hat einfach nur gut geklungen.“

Boy hob seinen Kopf und langsam stoppte sein Weinen. „Du Schmerzen?“

„Ja, ich kann auch Schmerzen haben.“ Silas hob seinen Kopf und lächelte das junge Kind an.

Da war ein merkwürdiger Ausdruck auf seinem Gesicht. Einer wie Erstaunen. Silas` Lächeln verschwand und er war erstaunt, das Boy seinen Blick hielt, ohne zurückzuzucken. Etwas ging in dem Kopf der anderen Persönlichkeit vor, aber Silas konnte das nicht verstehen. Plötzlich lächelte das Kind. Es war ein Ausdruck, den es noch nie gehabt hatte und es sah merkwürdig und gezwungen aus, aber dennoch ehrlich.

„Silas ist genauso wie Boy“, sagte das Kind, als Tränen seine ausgemergelten Wangen hinunterliefen. „Silas hat Schmerzen wie Boy.“

„Ich will, dass es aufhört wehzutun“, erklärte Silas.

„Boy möchte, dass Schmerz aufhört“, gab das Kind flüsternd zu. „Aber Boy böse. Boy verdient Schmerzen. Boy wird immer wehgetan.“

„Nicht mehr“, sagte Silas ernst. „Niemand tut dir mehr weh. Du bist nicht böse.“

Boy starrte ihn einfach an. Es war zu viel für ihn, das zu verstehen. Es war zu viel für ihn, das zu glauben. Aber die Tatsache, dass er bereit war sich zu unterhalten, sagte eine Menge darüber aus, wie sehr er Fortschritte machte. Tatzes Therapie mit ihm brachte etwas. Das Kind rollte sich am Ende des Bettes zusammen und ruhte fest zusammengerollt dort. Seine schwarzen Augen waren offen und starrten ihn aufmerksam an. Silas legte sich wieder hin und ignorierte ihn. Wenn Boy Trost darin fand, bei ihm zu bleiben, würde er ihn nicht wieder in seinen Schrank schicken.

Schließlich schlossen sich die Augen des Kindes und es fiel in einen erschöpften Schlaf. Nicht länger abgelenkt, richtete sich Silas` Aufmerksamkeit wieder zu seinem Alptraum. Er hatte jetzt oft welche. Seit er Draco an sich herangelassen hatte, den Slytherin als Freund akzeptiert hatte, hatten sie ihn geplagt. Er wusste, dass es deshalb war, weil er Intimität jeder Art fürchtete. Er hatte Angst, verletzt und wieder benutzt zu werden. Indem er Draco akzeptierte, öffnete er sich dem Schmerz. Auf der anderen Seite war es ein merkwürdiger Komfort zu wissen, dass Draco ihn auf eine Art verstand, wie kein anderer, nicht einmal Severus. Es war ein Komfort, dem er nicht widerstehen konnte.

Vielleicht hatte Boy dieselbe Art von Komfort entdeckt, als er verstand, dass die anderen, die mit ihm lebten, von denen er sich aber immer isoliert hatte, auch Schmerzen spüren konnten und es auch taten. Dennoch war Silas nicht glücklich über seine weichende Selbstkontrolle. Er war richtiggehend wütend, dass nur die Idee an eine Freundschaft ihm Alpträume brachte. Es gab nichts, vor dem er sich fürchten musste. Draco war genauso wie er. Wenn er versuchen würde, ihm wehzutun, würde Silas ihn in Sekunden töten. Silas konnte sich jetzt selbst schützen. Er war nicht länger Kätzchen. Er war stark und hatte die Kontrolle.

Nur, dass er sie nicht hatte.

Harry war jetzt in Kontakt mit Draco. Er nahm Silas die Kontrolle, indem er sich in die einzige Sache einmischte, die Silas allein gehört hatte, und das verletzte ihn. Er hatte den Schmerz, der durch Harry kam, nicht erwartet und der hatte ihn völlig unvorbereitet getroffen. Dann erkannte er, dass er Harry auch als Freund ansehen musste, wenn er sich von Harry betrogen fühlte. Und es gab keinen Weg, sich gegen den Wirt zu verteidigen. Silas konnte ihn nicht schlagen. Er war hilflos. Und das machte ihm Angst.

Silas zog seine Knie an seine Brust und versteckte sein Gesicht darin. Er fragte sich, wie das passiert war. Er fühlte sich, als würde er jeden Moment durchdrehen, aber das konnte er nicht auf Boy abwälzen. Er würde das nicht tun. Das Kind hatte genug gelitten. Silas würde da nicht noch was hinzufügen. Nein. Er musste den Schmerz und die Angst behalten. Er musste einen Weg finden, damit zu leben. Er musste einen Weg finden, sich selbst zu schützen. Oder er würde zusammenbrechen und mit ihm all die anderen Persönlichkeiten, das er der Kern war.

~o~o~o~o~o~o~o~o~o~o~

Severus öffnete besorgt die Tür, auch wenn er das niemals zeigen würde. Nur eine Person würde um halb vier morgens um Einlass bitten. Harry stand auf der anderen Seite der Tür. Er sah erschöpft aus und umarmte sich selbst in der kalten Kerkerluft. Dunkle Ringe waren unter seinen Augen und er schaute hinauf zu Severus mit Augen voller Anspannung. Severus deutete ihm, hineinzukommen und murmelte einen Wärmezauber, als er an ihm vorbei ging. Harry bemerkte das nicht und das machte ihm wirklich Sorgen. Nun, da Gabriel ein Teil von Harry war, war sich der Teenager selten der anderen Menschen nicht bewusst und er war niemals unaufmerksam, wenn jemand einen Zauber sprach.

Der Teenager ging zu der dunkelblauen Couch hinüber und stand dann vor seinem Lieblingsplatz. Severus betrachtete den angespannten Rücken. Harry trug nur seinen roten Pyjama und dicke rote Socken. Sein wirres Haar war schlaff. Severus öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen; er brauchte Harrys Aufmerksamkeit. Er war sich nicht sicher, dass er es mochte, wie der Junge einfach da stand. Aber bevor er etwas sagen konnte, wirbelte Harry herum und schlang seine Arme um seine Hüfte.

Severus war schockiert. Er stand steif da, schaute hinunter auf das schwarze Haar, das wenige Zentimeter unter seinem Kinn war. Der Junge zitterte leicht. Nun tief besorgt, schlang Severus einen Arm um den Jungen und führte ihn zurück zu der Couch. Er setzte sich und zog Harry neben sich, noch immer mit einem Arm um Harrys Schulter geschlungen.

„Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll“, hörte er Harrys gedämpfte Stimme. Selbst jetzt konnte Severus die Anspannung und die nicht geweinten Tränen hören.

„Wegen was, Harry?“, fragte Severus so sanft, wie er konnte.

„Wegen allem.“ Harry zog sich zurück, rollte sich am Ende der Couch zusammen und schaute Severus mit verzweifeltem Blick an. „Es ist alles zu viel. Ich denke nicht, dass ich es noch schaffe. Das Turnier, Voldemort, Neville, der Unterricht, meine Freunde; es ist alles zu viel!“

„Atme, Harry“, befahl Severus und stand auf, um den Jungen etwas zu Trinken zu holen. Er sprach, während er das tat. „Ich weiß, dass du diesem Jahr vielen Herausforderungen gegenüber stehst. Du hast dich ausgesprochen gut gehalten. Eigentlich hast du diese Probleme ständig gehabt. Was bereitet dir wirklich Sorgen?“

Er gab dem Jungen ein Glas Wasser und bot ihm auch einen Beruhigungstrank an, sollte Harry einen nehmen wollen. Harry tat es nicht, aber er nippte an dem Wasser. Seine Augen waren durch seine Haare und seine Brille verdeckt, so dass Severus sie nicht sehen konnte. Aber er kannte Harry seit beinahe eineinhalb Jahren näher. Er konnte die Neigung seines Kopfes sehen, wie seine Schultern waren, die Bewegung seiner Hände. Etwas beschäftigte Harry, abgesehen von dem, was er gesagt hatte. Sicher waren die Dinge, die er genannt hatte ernst und halfen nicht, aber Severus war sich sicher, dass er richtig vermutete und etwas sein Mündel störte. Und es war etwas, was Harry ihm nicht erzählen wollte.

Harry war jetzt aber Gabriel und so fand der Junge die Stärke aufzuschauen und um Hilfe zu bitten. „Es sind Neville und Silas. Ich habe… so…“ Er stockte und suchte nach den richtigen Worten. „Angst um meinen Bruder. Und… Ich habe meine Empathie benutzt, seine letzte Stunde mit Rowena zu beobachten und die Gefühle… Es war schrecklich und mein Bruder hat das erduldet, ohne dass ich davon weiß und ich habe Angst, dass wir zu spät sind und ich möchte ihn nicht verlieren. Ich liebe ihn, Severus. Ich habe Angst, dass er sterben wird, aber bin unruhiger, weil er Schmerzen hat. Er hat so große Schmerzen und das ist nicht fair.“

„Ich weiß“, nickte Severus, während er das in sich aufnahm und weiter beobachtete. „Es ist sehr schwer zu sehen, wie ein geliebter Mensch leidet. Aber ich glaube, dass Longbottom stärker ist, als wir glauben, stärker, als er glaubt. Ich glaube nicht, dass wir zu spät sind, Harry. Omi sucht nach einem Lehrer und selbst wenn das fehlschlagen sollte, wird Hogwarts am 21. Dezember einen Lehrer ruft. Wir werden Longbottom nicht fallen lassen.“

„Das hoffe ich. Ich werde alles tun, was ich kann, ihm zu helfen. Und ich weiß, dass du und Remus das auch tun werdet. Das Warten ist aber trotzdem unerträglich.“ Harry lächelte, aber es war angespannt und erreichte nicht seine Augen.

„Longbottom wird überleben.“ Severus vermutete, dass sein Schützling dabei Hilfe brauchte, über das zu sprechen, worüber er sprechen musste, so entschied er sich, es zu versuchen. „Was für Probleme hast du mit Silas? Er ist auch ein Kämpfer.“

Harry verschränkte abwehrend seine Arme, doch die Anspannung war in seiner Körpersprache und seinem Gesicht zu sehen. Entfernt war sich Severus dessen bewusst, dass sein Magen sich zusammenzog. Harry verheimlichte etwas vor ihm. Aber er hielt das alles aus seinem Gesicht fern. Er wartete geduldig und wurde belohnt, als Harry sich geschlagen ergab, seine Arme aus der Verschränkung nahm und stattdessen seine Knie umschlang.

„Ich… Ich weiß nicht was…“ Er schüttelte hilflos seinen Kopf. Seine Augen flehten um Führung. „Ich kann es dir nicht erzählen.“

„Harry…“ Severus sagte den Namen vorsichtig, während seine Gedanken rasten. Er musste wissen, was Harry verbarg, aber er konnte den Jungen nicht drängen. „Erinnerst du dich daran, wie du versprochen hast, uns nicht zu erzählen, dass Neville leidet?“

Harry schloss seine Augen. „Ja“, hauchte er leise.

„Erinnerst du dich daran, warum du das Versprechen gebrochen hast?“

„Um ihm zu helfen.“ Harry zitterte jetzt.

„Ist das hier eher ähnlich? Oder sollte dieses Geheimnis geheim gehalten werden?“, fragte Severus ruhig. Er hasste es zu sehen, wie sein Schützling litt und das ungute Gefühl wuchs, als er Harrys Reaktionen sah.

„Bevor Gabriel und ich verschmolzen sind“, begann Harry, „habe ich mit meinen anderen Persönlichkeiten gesprochen, indem ich mit ihnen geschrieben habe. Ich habe etwas geschrieben und einer von ihnen hat meinen Arm benutzt, um zurück zu schreiben. Ich habe das alles in meinem Tagebuch, wenn du das möchtest.“ Er schaute weg und spielte mit dem Stoff seine Hose. „Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich wusste, dass du dagegen wärst. Ich soll sie nicht wie wirkliche Menschen behandeln, aber… Aber ich habe sie gebraucht. Ich musste sie kennenlernen. Dann gab es die Zeit, wo ich hören konnte, wie sie mit mir in meinem Kopf gesprochen haben. Aber das ist wieder verschwunden, als ich mich mit Rose verbunden haben…“

Severus blieb ruhig, als Harry aufhörte zu reden. Er kämpfte offensichtlich mit etwas.

„Ich erinnere mich daran, Gabriel gewesen zu sein, so wie ich mich daran erinnere Rose gewesen zu sein. Ich erinnere mich daran, hier meinen eigenen kleinen Platz gehabt zu haben“, sagte er und berührte seine Stirn. „Ich erinnere mich daran, wie ich im Wohnzimmer gesessen habe und zugesehen haben, was ich gemacht habe. Aber am meisten erinnere ich mich daran, Silas zu sehen. Wir haben zusammen gearbeitet und… er hat sich mir sogar ein wenig mehr geöffnet. Er hat begonnen, mir zu vertrauen. Er hat mir erlaubt zu sehen, wenn er verletzt war und Unterstützung brauchte und das ist öfters passiert, als du glaubst. Ich war da, um auf ihn aufzupassen, um sicherzustellen, dass er sich ausruht.“ Harry lächelte stolz. „Ich liebe ihn, wie einen Bruder, so wie ich Neville liebe.“

Er seufzte und versteckte sein Gesicht in seinen Knien. „Nach der Verschmelzung konnte ich Silas in meinem Kopf hören, wenn ich es wollte. Ich weiß, ich habe die Macht ihn zu blocken, aber ich habe das noch nicht gemacht. Ich wollte das nicht. Wir reden viel mit einander, aber es ist nicht dasselbe. Wenn ich hineingehe, schlafe ich. Ich sehe nicht mehr das Wohnzimmer oder Silas. Ich kann nicht mehr so für ihn da sein, wie ich das zuvor gemacht habe. Er ist dort ganz allein. Ich habe das Gefühl, als hätte ich ihn im Stich gelassen. Ich mache mir Sorgen, weil es nicht mehr dasselbe ist. Er traut mir nicht zu, mich um ihn zu kümmern. Ich weiß, dass er das nicht tut. Er hat das Gefühl, als müsse er der große Bruder für Harry sein. Er muss den Wirt beschützen. Aber ich bin auch Gabriel, genauso wie Harry, und ich möchte mich um ihn kümmern, aber das kann ich nicht. Macht das irgendwelchen Sinn?“

„Ja“, nickte Severus mit dem Kopf. Sein Herz raste, genauso wie seine Gedanken.

„Ich fühle mich schuldig“, fuhr Harry fort, ohne seinen Kopf von seinen Knien zu nehmen. „Und ich machte mir Sorgen. Ich versuche Sy zu zeigen, dass ich mich um ihn sorge. Dass ich ihm helfen kann, wenn er mich lässt, aber… Aber ich mache alles nur schlimmer. Ich kann spüren, wie angespannt er ist. Das er nahe am Zusammenbrechen ist und ich… ich weiß nicht, was ich tun soll, um ihm zu helfen. Ich werde in der Nacht wach, bin außer Atmen und habe Angst, aber ich bin es nicht, der die Alpträume hat. Das ist Sy. Er möchte nicht über sie reden. Wenn ich frage, wie es ihm geht, sagt er, es geht ihm gut. Er möchte sich mir nicht mehr öffnen. Und ich kann nicht hineingehen und ihm gegenüberstehen, wie ich es früher gemacht habe. Und…“ Harry hob seinen Kopf, Tränen waren in seinen Augen und rollten seine Wangen hinunter. „Und ich weiß nicht, was ich tun soll, um ihm zu helfen. Ich habe ihn verlassen, Severus! Ich habe ihn einfach dort und mit allem allein gelassen. Jetzt bin ich hier draußen und ich kann nicht… Ich kann einfach nicht… Es ist nicht fair! Es ist mir egal, ob ich der Wirt bin. Ich möchte nach drinnen gehen und ihn sehen!“

Severus trauerte. Er hatte sich erlaubt, nur den phänomenalen Fortschritt zu sehen, den Harry bei seiner geistigen Krankheit gemacht hatte. Er verschmolz mit seinen anderen Persönlichkeiten und kam mit dem klar, wofür sie standen. Aber Harrys geistiger Zustand war zerbrechlich. Schlimmer noch, Harry war nun komplett davon gefangen, dass Silas eine eigenständige Person war. Und Severus hatte erlaubt, dass das passiert war.

Die Kluft zwischen Harry und Silas war langsam größer und größer geworden, als sie eine Beziehung formten, wie zwei verschiedene Menschen. Es war wahr, dass Harry sich um Silas Sorgen machte, und es wahr wahrscheinlich wahr, dass Harry Silas als einen Freund betrachtete, aber die Grundlage seiner Sorge kam aus der unbewussten Erkenntnis, dass er sich von dem Schlüsselaspekt entfernte, wer er war. Je weiter Silas außer Reichweite kam, desto weniges ganz fühlte sich Harry. Sie waren die gleiche Person, auseinandergerissen. Harry dachte, dass eine Freundschaft mit der anderen Persönlichkeit sie weiter zusammenbringen konnte, aber es machte die Trennung nur noch deutlicher.

Und nun brachen sie zusammen. Silas zerbrach, weil er keinen Zugang mehr zu Harrys Courage und Liebe hatte, nicht einmal unbewusst. Harry zerbrach, weil er nicht mehr Silas` Wissen hatte, seine Anpassungsfähigkeit und seinen Einfallsreichtum. Es war okay gewesen, als Silas und Gabriel miteinander kommuniziert hatten. Sie waren in ihrem Ziel vereint gewesen, Harry zu retten. Egal, wie es sich angefühlt oder es ausgesehen hatte, sie hatten als Einheit gearbeitet. Nun da Gabriel zusammen mit Harry der Wirt war, arbeiteten sie nicht mehr als Einheit. Ihre Bestimmung hatte sich geändert.

Silas Bestimmung war es immer noch Harry zu dienen, doch Harrys Bestimmung war es zu leben. Und zu Leben bedeutete viele Komplikationen. Er hatte viele Ziele, viele Beziehungen, viele Bestimmungen, nun da er die Probleme hatte, die er erwähnt hatte. Leben war viel komplexer als nicht zu leben und Silas lebte nicht. Er hatte sich zurückgezogen und seine Welt war nun ganz im Inneren. So kompliziert wie das schien, war es relativ einfach im Vergleich zu dem richtigen Leben. Sie hatte keinen gemeinsamen Boden mehr.

„Harry, es gibt einen Grund, warum ich dich gebeten habe, nicht auf diese Art mit deinen anderen Persönlichkeiten zu kommunizieren. So sehr du auch denkst, dass es euch näher bringt, in Wirklichkeit schiebst du Silas von dir.“

„Was meinst du?“ Harry schaute ihn mit müdem, schuldbewusstem Blick an.

Severus seufzte und fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar. „Silas ist du. Du bist Silas. Er ist nicht dein Bruder. Er ist nicht dein Freund. Er ist sozusagen die andere Hälfte deiner Seele. Und indem du ihn als etwas anderes siehst, verneinst du ihn. Du verneinst, wer er ist.“

„Das wollte ich nicht.“

Harry wrang seine Hände. Sein Gesicht war blass und angespannt und er zitterte wieder. Das war jetzt zu viel für ihn. Severus streckte eine Hand aus und bestand darauf, dass er den Trank zu sich nahm. Harry nahm ihn gehorsam.

„Ich weiß, dass du das nicht wolltest. Es ist auch Silas` Schuld. Wir können das lösen. Mach dir keine Sorgen, Harry.“

„Aber ich kann ihn nicht einfach ignorieren!“, protestierte Harry. „Das kann ich nicht!“

„Das habe ich erkannt“, schnarrte Severus und wartete darauf, dass der Trank seine Wirkung entfaltete. Langsam entspannte sich das Gesicht seines Schützlings und Erschöpfung setzte ein. „Ich werde darüber nachdenken und wir werden eine Lösung finden. Ruh dich aus, Harry.“

„Aber Sy hat Schmerzen. Ich möchte ihm helfen.“

„Ich weiß. Das werden wir“, versprach Severus.

Harrys Augen wurden trüb, während er ihn noch immer anstarrte. Severus vermutete, dass er die Gewissheit brauchte, dass er bei ihm war. Er saß still und bot seine Anwesenheit, die Harry brauchte. Er wünschte, Lupin wäre hier. Er würde den Teenager umarmen und das wäre es dann. Aber Harry war zu ihm gekommen und er musste sein Bestes geben. Harrys Augen zwinkerten und schlossen sich dann, doch selbst dann entspannten sich nicht alle Muskeln. Severus beobachtete ihn noch für einen weiteren Moment. Dann zauberte er eine Decke herbei und legte sie über den schlafenden Teenager. Er war sich nicht sicher, was das Beste war, aber er war sich sicher, dass sie das durchstehen würden. Sie waren schon zu weit gekommen, als jetzt zu scheitern. Entschlossen stand Severus auf und ging in sein Büro. Er musste Nachforschungen anstellen.


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Sie ist eindeutig der Wolf im Schafspelz, also überhaupt nicht so 'pink', wie sie aussieht.
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