von Nico Robin
Schweißgebadet ließ sich Harry zurück in seinen Sitz fallen.
„Mann, bekomme ich von Hermine nicht genug?“, stöhnte er leise auf, bevor er sich wieder anzog, um aus dem Zug zu steigen.
Es war schon mitten in der Nacht als der Hogwartsexpress in Hogsmead eingefahren war. Alle ehemaligen Schüler machten sich, wie sie es schon während ihrer Schulzeit gemacht hatten, auf den Weg zu den Pferdelosen Kutschen, die sie zum Schloss brachten.
„Und, hast du schon Harry gesehen?“ fragte Hermine Ron, der es sich in derselben Kutsche wie sie bequem machte, wie zufällig.
„Nein, warum sollte ich“ antwortete er knapp und sah sie argwöhnisch an. Das Letzte, worüber Ron mit ihr reden wollte war der ach so tolle Harry, der seinen Vater gefunden hatte und noch reicher und beliebter wurde, als er es ohnehin schon war.
„Was hast du denn Ron? Ich habe doch nur gefragt.“
„Weiß du was? Ich habe es satt. Du hast dich weiß ich wie lange nicht gemeldet, und dir fällt nichts Besseres ein, als nach ihm zu fragen? Das ist das Letzte, worüber ich sprechen möchte“, erwiderte er wütend und warf ihr ein dementsprechenden Blick zu.
„Seid ihr etwa keine Freunde mehr?“, fragte sie sehr verwundert.
„Nein, seit er noch beliebter und reicher geworden ist und sich jede Tussi kaufen kann, die er haben will, rede ich nicht mehr mit ihm. Aber ich denke, ihm ist das egal, da er ja eh seinen Cousin eh immer an der Seite hat.“
„Sein Cousin?“ Nun war Hermine eindeutig verwirrt. Sie kannte Harry wirklich gut, aber dass er einen Cousin hatte, wusste sie wirklich nicht.
„Ach ja, das wusstest du ja nicht, weil du ja nichts Besseres zu tun hattest, als dich von uns fernzuhalten“, fauchte Ron wütend. „Harrys Cousin kennst du sehr gut. Es ist Malfoy. Seine Mutter war irgendwie mit seinem Vater verwandt.“
„Und seit wann weiß es Harry?“, fragte Hermine vorsichtig. Eine kleine Unsicherheit breitete sich in ihrer Magengegend aus.
„Seit dem 7. Schuljahr oder so.“
In Hermine verkrampfte sich alles. Sie hatte alles was sie sah falsch interpretiert. Wie konnte sie nur denken, dass er wirklich einer von der Malfoy-Bande geworden war, nur weil sie gesehen hatte, wie er sich mit Draco unterhalten hatte.
Wenn sie weiter nachdachte, fiel ihr auf, das Draco eigentlich seit Anfang des letzten Schuljahres keine blöden Bemerkungen gegen sie los gelassen hatte.
Hermine spielte kurz mit dem Gedanken, sich bei Harry zu entschuldigen, doch dann fiel ihr seine abscheuliche Tat wieder ein. Abrupt verdunkelte sich ihre Mine. Gut, sie hatte sich in diesem einem Punkt geirrt, aber der andere entscheidende Punkt war, dass Harry ihr die Unschuld in einer Situation genommen hatte, in der sie sich nicht hätte wehren können.
Nein, sie würde nicht nachgeben. Er würde sie kennen lernen und dafür büßen, was er ihr angetan hatte.
Es dauerte nicht lange, bis sie das alte Schloss erreicht hatten. Es war genau so, wie Hermine es in Erinnerung hatte. Ein warmes Gefühl machte sich in ihrem Herzen breit, als sie an ihre wundervolle Schulzeit zurück dachte.
Zügig stiegen sie aus den Kutschen und betraten einen Augenblick später auch schon die Große Halle. Automatisch nahmen sie auf ihren alten Plätzen am jeweiligen Haustisch platz.
„Einen wunderschönen guten Abend meine Lieben. Willkommen zurück in Hogwarts. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise“, sagte McGonagall die ihre ehemaligen Schüler freudig begrüßte.
Doch durch Hermines Kopf schoss nur ein Gedanke. Wo bei Merlins Barte war Harry?
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