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Fanfiction

Schlammblut - Kapitel 6

von Selina Malfoy

Das Licht brannte selbst durch ihre geschlossenen Augenlider und Hermine war sicher, dass jeder einzelne Knochen in ihrem Körper gebrochen war. Vielleicht lag sie sogar schon im Sterben. Zumindest wäre das eine plausible Erklärung für diese unerträglichen Schmerzen gewesen.
Nach langem Zögern, das von hämmernden Kopfschmerzen begleitet wurde, bewegte sie vorsichtig erst einen einzelnen Finger und dann ganz langsam ihre Hand. Als zumindest das unter großen Anstrengungen und Schmerzen funktioniert hatte, wagte sie es schließlich blinzelnd die Augen zu öffnen und den Kopf zu heben.
Das Zimmer unterschied sich kaum von dem, in dem man sie bisher festgehalten hatte. Sogar diese unsäglichen steinernen Bestien saßen wieder auf dem Balkon und starrten sie aus glühend roten Augen an.
Sie lag in einem großen Himmelbett aus dunklem Holz, das mit nachtschwarzen Vorhängen verhangen war. Sie richtete sich mit einem leisen Stöhnen auf und versuchte sowohl ihren Blick, als auch ihre Gedanken wieder klar zu bekommen.
Das Letzte woran sie sich erinnern konnte, war das große Haus, das in Flammen gestanden hatte. Sie war um ihr Leben gerannt. Dann hatte etwas Schweres sie zu Boden geworfen und sie hatte das Bewusstsein verloren.
Bei ihrer Flucht durch den unterirdischen Tunnel war es tiefe Nacht gewesen, doch jetzt schien die freundliche Mittagssonne durch die halb geöffneten Vorhänge herein.
„Es war dumm von Ihnen wegzulaufen.“ sagte eine Stimme irgendwo aus dem Zimmer. Hermine zog einen der Vorhänge an ihrem Bett zur Seite und sah Lucius Malfoy, der in einem großen, schweren Sessel neben dem Bett saß.

„Für ein junges Mädchen sind Sie außergewöhnlich zäh. Es ist beachtlich, dass Sie nicht schwerer verletzt wurden. Hatte mein Sohn Ihnen nicht gesagt, dass die Schimären dazu da sind, jeden Fluchtversuch unter allen Umständen zu unterbinden? Sie könnten jetzt tot sein.“
Hermine schwieg verbissen und starrte auf ihre Hände, die sie sich wohl bei ihrem Sturz aufgeschürft hatte. Natürlich hatte Draco sie vor ihren Bewachern gewarnt, aber in all der Aufregung des nächtlichen Überfalls und im Angesicht ihrer einzigen Chance zu fliehen, hatte sie es schlicht und einfach vergessen. Sie hatte überstürzt und unüberlegt gehandelt und dafür bezahlt. Sie war immer noch die Gefangene der Malfoys. Doch damit nicht genug, jetzt war sie auch noch so schwer verletzt, dass an eine baldige Flucht nicht mehr zu denken war.
„Ich habe Ihnen viele Freiheiten gelassen, weil ich dachte Sie wären clever genug sie nicht überzustrapazieren.“ fuhr Lucius fort, stand aus dem Sessel auf und begann langsam im Zimmer auf und ab zu gehen.
Seine Ruhe machte Hermine mehr Angst, als wenn er getobt und geschrien hätte. Als er scheinbar beiläufig seinen Zauberstab zog, hätte sie am Liebsten laut um Hilfe gerufen.
„Ich mag es nicht, wenn man meine Gutmütigkeit ausnutzt.“ zischte er und seine Augen funkelten gefährlich. „Das macht mich wütend.“

Er beschrieb eine ruckartige Bewegung mit dem Zauberstab. Hermine wurde ruckartig in die Luft geschleudert und landete dann hart auf dem Boden vor ihrem Bett. Ihre Arme wurden unsanft nach vorne und über den Kopf gerissen.
„Du hast meine Geduld endgültig genug auf die Probe gestellt.“ Lucius Stimme hatte immer noch diesen gefährlich ruhigen Klang, doch in seinen Worten lag eine unausgesprochene Drohung, die Hermine erzittern ließ, während sie hilflos vor ihm auf dem Boden lag. „Du hast von Anfang an nichts als Ärger gemacht.“
Es gab einen fürchterlichen Knall und Hermine hörte erst das Reißen von Stoff, bevor sie einen brennenden Schmerz spürte und tausende Farben vor ihren Augen explodierten.
„Ich bringe dir ein für alle Mal bei, was es heißt einen Lucius Malfoy wütend zu machen, dreckiges Schlammblut!“ Der zweite unsichtbare Peitschenhieb sauste auf ihren Rücken hinab und Kleidung und Haut wurden dabei gleichermaßen zerfetzt.
Hermine schrie vor Schmerz und kämpfte mit aller Kraft gegen die Dunkelheit an, die wieder auf sie eindrang- wie gerne hätte sie sich ein weiteres Mal von ihr davontragen lassen.
Ein dritter Schlag traf sie und sie fühlte wie heißes Blut ihren Rücken herunter lief. Den vierten Schlag spürte sie kaum noch und bevor der fünfte Hieb ihr endgültig wieder das Bewusstsein raubte, wurde ihr plötzlich klar, woher die Narben stammten, die sie vor zwei Nächten auf Dracos Rücken gesehen hatte. Als die Welt um sie herum in Schwärze versank, war ihr letzter Gedanke:

'Was für ein Ungeheuer muss man sein, um seinem eigenen Sohn so etwas antun zu können?'

~*~


Hermine hätte sich nicht einmal bewegen können, wenn sie es wirklich gewollt hätte.
Ihr Rücken war übersät mit blutigen Striemen, die tief ins Fleisch geschlagen waren und als sie vom Bett gestürzt war, hatte sie sich irgendwie an der Schulter verletzt.
Sie wusste nicht wie lange Lucius Malfoy sich noch an ihr ausgelassen hatte, nachdem sie das Bewusstsein verloren hatte, aber sie hatte das Gefühl an diesen unmenschlichen Schmerzen sterben zu müssen.
Als sie wieder zu sich gekommen war, hatte sie bäuchlings auf dem Bett gelegen, während ihr eigenes Blut erst die zerfetzten Überreste ihrer Kleidung und dann ganz langsam auch das schneeweiße Bettlaken besudelt hatte.
Als sie irgendwann genug Kraft und Mut gesammelt hatte, um sich leise wimmernd aufzurichten, wollte sie das Pergament herausholen, das sich immer noch in den traurigen Resten ihres Umhangs befand. Es war mitten am Tag und ihre Nachricht an Harry war so überfällig, dass sie Angst hatte es sei schon zu spät.
Doch nicht einmal eine Sekunde zerschlug sich auch die letzte Hoffnung, die ihr in diesen Tagen noch geblieben war, als ihre Finger zwar auf die Feder stießen, das Pergament aber nicht mehr da war. Anscheinend hatte sie es bei ihrem gescheiterten Fluchtversuch verloren.
„Verdammt, Harry…“ Für einige Augenblicke war Hermine unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Es war vorbei. Sie hatte keine Möglichkeit mehr Harry zu beschützen. Spätestens am nächsten Morgen würde er sich fragen, warum sie sich nicht gemeldet hatte und wenn die Nachrichten dann ganz ausblieben, würde er erst ihre Eltern benachrichtigen und sich dann auf die Suche nach ihr machen.
Und sie hatte keine andere Wahl mehr, als abzuwarten und zu hoffen, dass er nicht durch einen unglücklichen Zufall auf die Fährte stieß, welche die Malfoys sicher schon für ihn gelegt hatten.

„Bist du wach?“ Die Tür ging auf und Draco kam herein. Er stand kurz unschlüssig herum und setzte sich dann auf den Sessel, in dem vor nicht mal zwei Stunden noch sein Vater gesessen hatte.
„Du siehst beschissen aus.“ bemerkte er trocken, nachdem er sie kurz gemustert hatte.
„Halt einfach den Mund!“ zischte Hermine und plötzlich hatte sie Tränen in den Augen. Sie blinzelte und drehte sich beschämt weg, damit Draco es nicht sah.
Ein sengender Schmerz durchzuckte dabei ihren Körper wie ein elektrischer Schlag. Sie zuckte zusammen und schluchzte leise auf.
„Du solltest dich wieder hinlegen.“ bemerkte Draco ruhig und stand auf. Er ging ein paar Schritte ums Bett herum und besah sich ihren Rücken etwas genauer. „Wenn sich niemand darum kümmert, gibt das schlimme Narben.“
„Du musst es ja wissen…“ erwiderte Hermine bissig und wischte sich trotzig über die Augen. „Ich werde dann wohl einfach aufstehen und dann hier raus und geradewegs ins St. Mungos spazieren.“ Sie verzog das Gesicht. „Dein Vater und diese Ungeheuer haben ganze Arbeit geleistet. Es ist ein Wunder, dass ich nicht tot bin!“
„Ich wette, gerade im Moment wünschst du dir du wärst es.“
Für ein paar Sekunden herrschte eine unangenehme Stille im Zimmer, in der Hermine einfach nur da saß und auf das blutige Laken vor sich starrte, während Draco eingehend ihren zerschundenen Rücken betrachtete. Schließlich seufzte er resigniert und ließ sich auf die Bettkante fallen. „Leg dich hin.“
„Wie bitte?“ Hermine fuhr erneut herum, doch diesmal war sie viel zu geschockt, um die stechenden Schmerzen wahrzunehmen. Sie schluckte. „Was hast du denn vor?“
„Was glaubst du wohl?“ erwiderte Draco ungeduldig. Er zeigte auf ihren Rücken. „Es wird wohl kaum jemand anderes hier auftauchen und sich darum kümmern. Leg dich jetzt hin und vergiss für einen Moment wer und wo wir sind oder lass es und leb mit den Schmerzen.“

Hermine fehlten schlicht die Worte. Sie hätte nie gedacht, dass sie jemals für Draco etwas anderes als Verachtung empfinden könnte, doch nun fühlte sie eine Erleichterung und eine Dankbarkeit, die sich kaum beschreiben ließ. Allein der Gedanke daran, dass diese furchtbaren Schmerzen bald ein Ende haben würden, schien ihr Flügel wachsen zu lassen. Trotzdem zögerte sie, denn sie zweifelte daran, dass Draco tatsächlich und ohne Hintergedanken vorhatte ihr zu helfen.
Doch dann dachte sie daran, dass es ihm nicht viel anders ging als ihr. Schlimmer noch- so wie er von Ferne ausgesehen hatte, war er mehr als nur einmal das Opfer des Jähzorns seines Vaters gewesen. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass gerade der immer so überheblich gelassen wirkende Lucius Malfoy zu derartigen Ausbrüchen fähig war.
Doch wahrscheinlich war es ihm leicht gefallen tagein, tagaus diese Maske aus falschen Lächeln und hohlen Höflichkeitsfloskeln zu tragen, wo er sein Leben lang seine Aggressionen an wehrlosen Muggeln und sogar an seinem eigenen Sohn ausgelassen hatte.
„Was ist jetzt?“ fragte Draco unwirsch und sah sie herausfordernd an. „Ich kann auch wieder gehen.“
„Nein, nein.“ erwiderte sie hastig. Ihre Schmerzen waren unerträglich und damit sie aufhörten, war sie auch bereit zu riskieren auf eine neue Gemeinheit von Draco hereinzufallen. Vorsichtig legte sie sich wieder hin und schloss, auf das Schlimmste gefasst, die Augen.
„Es tut mir leid.“ murmelte Draco und beugte sich über sie. „Das wird jetzt richtig wehtun.“

Und damit hatte er Recht. Während er vorsichtig den Stoff ihrer zerfetzten Kleidung aus den Wunden entfernte, zitterte Hermine am ganzen Körper. Sie hatte ihre Finger tief in eins der großen Federkissen vergraben und unaufhörlich liefen Tränen über ihr Gesicht. Trotzdem gab sie keinen Laut von sich, um sich vor Draco keine Blöße zu geben. Es fiel ihr schwer genug sich ihm derartig anzuvertrauen.
„So.“ sagte er nach ein paar Minuten, die ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen waren, und richtete sich auf. „Ab hier ist es halb so wild.“
Hermine hörte wie er leise etwas murmelte, dass wie „Corporem Medicam“ klang- und im nächsten Moment spürte sie ein leichtes Kribbeln unter der Haut, das sich wie eine warme Welle in ihrem ganzen Körper ausbreitete.
Kurz darauf wurden die Schmerzen erträglicher. „Danke...“ murmelte sie unwillig und richtete sich mühsam wieder auf. „Ich hätte nie gedacht, dass du so etwas kannst.“
„Kann ich auch nicht wirklich.“ antwortete Draco abwehrend und stand auf. „Ich bin kein Arzt und ich weiß nicht wie gut das verheilt. Vielleicht bleiben ein paar Narben zurück. Vielleicht aber auch nicht, wenn nichts mehr passiert.“
„Du meinst, wenn ich deinen Vater nicht noch einmal reize?“ fragte Hermine herausfordernd und sah ihm ins Gesicht.
„Halt dich einfach ruhig.“ Draco wich ihrem Blick aus und ging zur Tür. „In ein oder zwei Stunden sind die Wunden soweit geschlossen, dass du baden kannst. Ich schicke einen Hauselfen. Er wird dir Wasser einlassen und saubere Kleider bringen.“
Er griff nach dem Türknauf. Dabei zuckte er kurz zusammen und verzog leicht das Gesicht, bevor er die Tür öffnete.

„Wer hat deine Wunden versorgt?“ fragte Hermine leise und war sich nicht einmal sicher, dass er sie überhaupt gehört hatte. Doch er blieb wie angewurzelt in der offenen Tür stehen. Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet.
„Meine Mutter.“ Seine Antwort war kaum mehr als ein Flüstern und bevor Hermine die richtigen Worte fand, hatte er schon die Tür hinter sich zugezogen.


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