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Fanfiction

Schlammblut - Kapitel 14

von Selina Malfoy

“Ich bin in der Hölle...” murmelte Draco und lehnte seinen Kopf gegen die kühle Fensterscheibe, während er sich mit den Händen auf der steinernen Fensterbank abstützte.
Der Himmel über ihm hing voller bedrohlich schwarzer Wolken und dicke Regentropfen liefen vor seinen Augen das Fenster herab. Es war beinahe, als wollte der Himmel seinen Gedanken und Gefühlen Form verleihen.
Er wandte sich ab und sah sich in seinem neuen Zimmer um. Seine Miene war unbewegt, doch seine Augen waren voller Abscheu, als sie über die rot-goldenen Wappenfarben dieses verhassten Hauses streiften, in dem er von nun an wie ein Gefangener leben sollte. In diesem Moment wünschte er sehnlich, dass er das Manor niemals zusammen mit Hermine verlassen hätte.
Slytherin war sein Zuhause gewesen, mehr noch als seine Familie es jemals hätte sein können. Doch nun hatte er alles verloren und es gab keinen Weg zurück.

Als er gegangen war, hatte Pansy einfach nur da gesessen, ihn mit einem Blick, der um Verzeihung flehte, angesehen und dabei stumme Tränen geweint, doch in den Gesichtern der anderen hatte er nichts anderes als Wut und Hass gesehen.
Früher hätte er niemals einen dieser Menschen als seinen Freund bezeichnet, dazu wusste er zu genau, dass sie nur seines Vaters wegen seine Nähe suchten- trotzdem tat es weh zu wissen, dass er für sie von diesem Zeitpunkt an ein Feind war.
Ein Blutsverräter und Muggelfreund- nicht besser als Ronald Weasley, Harry Potter und all die anderen aus Gryffindor, die er so sehr verabscheute.
„Gryffindor…“
Mit einem wütenden Knurren, ließ Draco sich rücklings auf das Bett am Kopfende des Zimmers fallen und betrachtete angewidert die Vorhänge und den Stoffhimmel über sich. Das Rot und Gold machte ihn krank. Einem plötzlichen Impuls folgend, sprang er auf und riss an dem schweren Stoff. Das Geräusch als die Vorhänge rissen, war genau das Ventil, das Draco so sehr gebraucht hatte.

In blinder Wut riss er alle Vorhänge herunter, alles was rot oder gold war, bis um ihn herum absolut nichts mehr an dieses abscheuliche Gefängnis erinnerte, außer dem kunstvoll geschnitzten „G“ auf dem Kopfende des Bettes. Für den Bruchteil einer Sekunde war er versucht sich auch irgendwie dieses Schandflecks anzunehmen, doch schon im nächsten Augenblick war sein Zorn so schnell verraucht, wie er über ihn gekommen war. „Schon viel besser…“ murmelte er und ließ sich schwer atmend auf das Bett zurückfallen.
Doch diese Befriedigung war leider nicht von großer Dauer. Jeder seiner Atemzüge schien ein wenig mehr von ihr mit sich zu tragen und schon bald fühlte er sich wieder genauso verloren und leer wie zuvor. Keine Spur mehr von dem arroganten Todesser und nichts übrig vom stolzen Slytherin, der er einmal gewesen war. Er wusste überhaupt nicht mehr, wer er eigentlich war- und langsam begann er sich zu fragen, ob es das alles wert war.
Irgendwann hatte er jedes Gefühl für Zeit verloren und so wusste er nicht, ob er erst Minuten oder schon Stunden auf dem Bett gelegen und seinen Gedanken nachgehangen hatte, als zögernd die Tür geöffnet wurde.
Draco sprang alarmiert vom Bett auf und bereute, dass er seinen Zauberstab bei der Flucht verloren hatte. Nicht, dass sie ihn ihm gelassen hätten.

„Du kannst dein Kriegsgebahren einstellen. Ich bin es nur.“
Die Tür schloss sich und Hermine stand, mit einem schweren Bücherstapel beladen, im Zimmer. Sie sah sich kurz um. „Du hast dich schon eingerichtet. Sehr einladend.“ bemerkte sie nüchtern, aber ihre Mundwinkel zuckten verdächtig. Draco musterte mit gehobenen Brauen die Bücher auf ihrem Arm- und schnappte hörbar nach Luft, als Hermine sie achtlos auf einem Bett ablegte und sich dann setzte.
„Was wird das wenn es fertig ist?“ fragte er, obwohl er sich die Antwort schon denken konnte.
„Wonach sieht es denn aus?“ fragte Hermine prompt in einem Ton, als wäre er etwas langsam. „Du wolltest doch keinen Privat-Auroren, also musst du jetzt leider mit mir vorlieb nehmen.“
„Ich brauche kein Kindermädchen.“ knurrte Draco und ließ sich wieder auf sein Bett fallen. „Schon vergessen? Ich bin ein gemeingefährlicher Todesser und Entführer. Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen.“
„Was du ja auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt hast.“ erwiderte Hermine mit einem bedeutungsvollen Blick auf seine Armschlinge.
„Als ob du nach so einem feigen Angriff von hinten besser aussehen würdest.“ Draco widerstand nur mühsam dem Drang ihr den Hals umzudrehen.
Allein die Vorstellung, dass Hermine Granger es für nötig hielt ihn zu beschützen, ließ eine fahle Übelkeit in ihm aufsteigen und die alte Wut wieder aufflammen.
„Ich kann auf dein Mitleid verzichten!“ spie er mit zornig gerunzelter Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust, damit sie nicht sah, dass seine zu Fäusten geballten Hände zitterten.
„Was willst du noch von mir, Granger? Du hast deinen Teil der Abmachung erfüllt. Ich bin hier und lebe noch. Also klopf dir auf die Schulter, hak die Sache ab und vergiss, dass ich überhaupt hier bin. Ich für meinen Teil werde es mit dir genauso machen.“

„Du machst es dir ja sehr einfach.“ Hermine nicht weniger wütend aus, machte aber keine Anstalten aufzustehen und zu gehen. „Hast du vor den Rest deines Lebens allein in diesem Zimmer zu verbringen? Ist das dein Plan?“ Sie schüttelte so heftig den Kopf, dass ihr einige Strähnen ihrer schulterlangen, hellbraunen Haare ins Gesicht fielen. Sie strich sie mit einer unwirschen Bewegung zurück und ihre Augen funkelten zornig.
„Das funktioniert so nicht, Malfoy! Ich wäre an deiner Stelle auch nicht scharf darauf mich den Menschen da draußen zu stellen- nicht nach allem was du ihnen angetan hast. Aber wenn du den Schutz dieses Hauses willst, dann musst du auch verdammt noch mal Verantwortung übernehmen! Ich riskiere mit dieser Sache sehr viel und selbst wenn ich dich peitschen muss wie ein bockiges Tier, du wirst hier kein gemütliches Leben als Einsiedler leben. Ist das jetzt klar?“
Mittlerweile hatte sich Hermine so sehr in Rage geredet, dass sie einmal tief durchatmen musste, bevor sie noch hinzufügte: „Werd endlich erwachsen, verdammt.“
„Jetzt verstehe ich...“ Draco unterdrückte nur mit Mühe das schadenfrohe Grinsen, das sich auf sein Gesicht stehlen wollte, als ihm plötzlich klar wurde, warum Hermine so aufgebracht war. Es konnte dafür fast nur einen Grund geben- und der entschädigte ihn beinahe für diese kleine, private Hölle, in der er von nun an leben sollte.
„Potter und das Wiesel wollen wohl nicht mehr mit dir spielen, weil du den bösen Todesser mit nachhause gebracht hast. Und jetzt schiebst du diese falsche Wohltätigkeit vor, um dich den beiden nicht stellen zu müssen.“ Er schüttelte gespielt betrübt den Kopf, während er innerlich jubilierte.
„Du solltest erwachsen werden und anfangen Verantwortung für deine Taten zu übernehmen.“
„Halt den Mund!“ zischte Hermine und auf einmal hatte sie Tränen in den Augen. Anscheinend hatte er den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Sie wandte beschämt ihr Gesicht von Draco ab und gegen seinen Willen, meldete sich sein schlechtes Gewissen, als er ihre Tränen sah.

„Die kriegen sich auch wieder ein…“ murmelte er, wobei er betreten an ihr vorbei aus dem Fenster sah. „Bei Potter ist es wahrscheinlich nur falsche Solidarität unter Männern und das Wiesel schafft es doch niemals länger als zwei Minuten wütend auf dich zu sein.“
„Du kennst sie wirklich nicht.“ antwortete Hermine bedrückt und dachte an die vielen Male, wo Ron und sie manchmal wochenlang wegen richtiger Lappalien nicht miteinander gesprochen hatten.
Dieses Mal würde es sich bestimmt nicht so einfach wieder einrenken lassen. Er würde nie wieder mit ihr reden und vielleicht ging er um ihr eins auszuwischen sogar zu Lavender zurück. Oder er suchte sich irgendein anderes Mädchen. Hermine schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte unterdrückt.
„Nicht doch, Granger. Fang jetzt bloß nicht an zu weinen!“ bat Draco und wurde dabei ungewohnt hektisch. Solange es nicht um Pansy ging, die ihre Tränen nur als Mittel zum Zweck nutzte, konnte Draco es nicht ertragen, wenn Frauen weinten.
Es erinnerte ihn an seine Mutter und die grausam langen Monate, die auf sein fünftes Schuljahr gefolgt waren. Er war erst sechzehn gewesen, doch all die Bürde eines Malfoys- eines männlichen Malfoys- hatte plötzlich auf seinen Schultern gelastet. Er zwang seine Gedanken weg von diesen Erinnerungen. Sie brachten zu viele Bilder mit sich, von denen er gehofft hatte, dass sie verbannt und vergessen waren.
Stattdessen konzentrierte er sich auf Hermine, die immer noch da saß und mit beschämt abgewendeten Kopf vor sich hin schluchzte. Sie hatte während ihrer Zeit im Manor genug Tränen vergossen. Hier, wo sie zuhause war, sollte sie nicht mehr weinen müssen.
„Von mir aus kannst du hier bleiben.“ gestand er ihr schließlich zähneknirschend zu. „Aber nur unter einer Bedingung: Lass mich in Frieden. Bleib da sitzen wo du bist, lies deine Bücher und, in Merlins Namen, sprich ja nicht mit mir.“
„Ist gut.“ versicherte Hermine rasch und wischte sich mit einem leisen Schniefen über die Augen. Dann setzte sie sich bequem auf das Bett neben dem von Draco, lehnte sich mit dem Rücken ans Kopfteil und vertiefte sich in einem ihrer unmenschlich dicken Wälzer, während Draco sich auf seinem Bett ausstreckte, die Augen schloss und fortfuhr seinen düsteren Gedanken über ein Leben ohne Zukunft nachzuhängen.

Eine ganze Weile war es völlig still im Zimmer. Nur von Hermine war noch vereinzeltes, leises Schluchzen zu hören, welches aber nach einiger Zeit auch verstummte. Es verging sicherlich eine halbe Stunde, bis Hermine unvermittelt von ihrem Buch aufsah. „Danke.“
„Granger…“ Draco schlug mit einem tiefen Seufzen die Augen auf. „Du tust es ja doch.“

~*~


„Was zum Teufel macht sie solange da oben?“ fragte Ron, der seit Hermine vor fast einer Stunde den Gemeinschaftsraum verlassen hatte, die Treppe zu den Schlafsälen fixierte.
„Wahrscheinlich versteckt sie sich vor dir.“ versetzte Ginny trocken, die vor ihm auf dem Boden saß und strafte ihren älteren Bruder mit einem kühlen Blick. „Hätte ich sicher nicht anders gemacht. Dein Blick, als sie rein kam, sprach Bände. Ich dachte, ich bekomme nur vom Hinsehen Frostbeulen. Und du…“
Sie wandte sich mit einem vorwurfsvollen Unterton in der Stimme an Harry, zu dessen Füßen sie saß und dessen Gesicht prompt einen schuldbewussten Ausdruck annahm. „Du hättest ihr auch etwas entgegenkommen können. Es reicht doch wirklich, wenn der Rest hier sie wie eine Aussätzige behandelt.“
„Jetzt halt mal die Luft an!“ rief Ron aufgebracht. „Du tust ja so, als wäre das, was sie getan hat, absolut nichts! Sie hat ohne uns auch nur vorzuwarnen diesen Todesser hierher gebracht und erwartet jetzt, dass wir das einfach so hinnehmen, nur weil sie seit Neuestem mit McGonagall unter einer Decke steckt!“
„Vielleicht solltest lieber du mal für einen Moment die Luft anhalten.“ bemerkte Ginny ruhig. Während Rons Ausbruch war es im Gemeinschaftsraum mucksmäuschenstill geworden und auch wenn nun jeder versuchte den Eindruck emsiger Betriebsamkeit zu erwecken, war klar, dass sie ihnen sehr genau zuhörten.

Darum war ihre Stimme wesentlich gedämpfter, als sie fortfuhr: „Ich bin auch nicht damit einverstanden, dass Professor McGonagall und Hermine diese Entscheidung einfach über unsere Köpfe hinweg getroffen haben, aber sie hatten ganz bestimmt ihre Gründe dafür. Mir wird auch allein beim Gedanken daran schlecht, dass Malfoy jetzt da oben sitzt, aber wir können es nicht mehr ändern. Ich für meinen Teil vertraue Hermine und du solltest das auch tun.“
Sie musterte ihren großen Bruder mitleidig. „Deine Eifersucht war für eine Weile ja ganz niedlich und irgendwie rührend, aber lange kommst du allein damit nicht mehr weiter.“
„Was soll das denn jetzt heißen?“ fragte Ron und wandte sich mit einem hilfesuchenden Blick an Harry. „Jetzt sag doch auch mal was!“
Doch sein bester Freund lächelte nur entschuldigend und besah sich dann mit gesteigertem Interesse seine Fingerspitzen. „Das macht ihr besser unter euch aus.“ murmelte er. Er war mittlerweile klug genug sich nicht in eine Diskussion unter Geschwistern einzumischen.
„Verräter am eigenen Geschlecht.“ brummelte Ron, ließ sich zurück in den Sessel fallen und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. „Ich bin nicht eifersüchtig auf Draco Malfoy.“
„Du bist eifersüchtig auf jeden, der Hermine zu nahe kommt.“ widersprach Ginny mit einem leichten Lächeln. „Und jetzt ist es noch viel schlimmer, weil es ausgerechnet Malfoy ist und du keine Ahnung hast, wie es dazu kommen konnte. Aber wütend auf sie zu sein ist ganz sicher nicht der richtige Weg. Damit tust du euch beiden nur weh und geholfen ist keinem.“
„Und was soll ich sonst tun?“ fragte Ron und plötzlich sah er nicht mehr wütend, sondern nur noch ziemlich hilflos aus.

„Das, was wir dir schon seit über zwei Jahren sagen.“, war Ginnys schlichte und etwas ungeduldige Antwort. „Sag ihr endlich, dass du sie liebst.“


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