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Fanfiction

Schlammblut - Kapitel 16

von Selina Malfoy

„… wieder einmal sehen wir uns mit unaussprechlichem Terror konfrontiert.
Und wieder einmal ruhen all unsere Hoffnungen auf Harry Potter- dem Jungen, der lebt…“


„Ich glaube, mir wird schlecht.“ verkündete Hermine düster, klappte die „Chronik des Schreckens“ zu und klopfte sich gedanklich selbst auf die Schulter, weil sie dieses Stück Schund wirklich von vorne bis hinten durchgestanden hatte.
Leider war es kein bisschen hilfreich und nicht mal neu gewesen, doch diese Tatsache hatte sie schon nach den ersten zwei Kapiteln nicht mehr überrascht.
Trotzdem hatte sie pflichtbewusst alles gelesen und keine Seite ausgelassen. Harry und Ron konnten ihr in letzter Zeit vielleicht einiges vorwerfen, aber bestimmt nicht, dass ihre Recherche nachlässig geworden war, seit sie sich um Draco kümmerte.
Sie legte das Buch zur Seite und streckte sich ausgiebig.
Dass draußen in nächtlicher Schwärze der Regen fiel, verrieten nur die Regentropfen, die leise ans Fenster prasselten. Als sie heraufgekommen war, um Draco seine Bücher zu bringen, hatte es gerade erst angefangen zu dämmern.

„Malfoy, ich gehe jetzt.“ Hermine stand auf und fing an ihre Sachen zusammen zu packen. Von Draco, der die ganze Zeit mit dem großen Folianten der Kräuter- und Trankkunde auf dem Nebenbett gelegen hatte, kam keine Antwort. „Komm schon, Malfoy. Wenn ich schon deinetwegen den ganzen Abend über schweige, dann erwarte ich dafür wenigstens einen höflich, distanzierten, vielleicht auch leicht sarkastischen Abschiedsgruß.“
Als auf diese schnippische Bemerkung wider erwarten keine Retour folgte, ließ Hermine ihren Bücherstapel zurück auf das Bett fallen und ging mit zögerlichen Schritten, um sein Bett herum. „Malfoy?“
Wieder gab er ihr keine Antwort, doch diesmal wusste Hermine auch wieso. Er war über seinem Buch eingeschlafen. Sein Kopf ruhte seitlich auf seinen verschränkten Armen, er hatte die Augen geschlossen und sein Atem ging ruhig und gleichmäßig. „Hast du denn keine Angst, dass ich dich im Schlaf umbringe?“ flüsterte Hermine, während sie sein schlafendes Gesicht betrachtete. Sie konnte sich nicht daran erinnern ihn in den vergangenen sechs Jahren jemals so friedlich und gelöst gesehen zu haben.

Die harten Linien, um seinen Mund und auch die steile Zornesfalte, die sich so oft auf seiner Stirn zeigte, waren verschwunden. Er sah viel jünger aus als sonst, blass und fast schon zerbrechlich.
Wie er so da lag erinnerte sein Gesicht nicht wie sonst immer an seinen Vater, sondern viel mehr an die feinen Züge seiner Mutter. Sein Anblick ließ Hermine an Veelas denken.
„Was hat dich so hart gemacht?“ wisperte sie. Später konnte sie nicht mehr erklären, was genau passiert war, aber plötzlich kniete sie neben dem Bett, weniger als eine Armlänge von Draco entfernt. Ein paar seiner feinen, weißblonden Haare waren in sein Gesicht gefallen und bedeckten seine Augen. Bevor Hermine überhaupt bewusst wurde, was sie tat, hatte sie zögerlich ihre Hand ausgestreckt, um sie ihm aus dem Gesicht zu streichen. „Nein! Bitte nicht…“
Draco schreckte plötzlich zusammen, der schwere Foliant entglitt ihm und fiel polternd zu Boden.
Hermine war mit einem Satz wieder auf den Beinen. Mit weit aufgerissenen Augen und wild klopfendem Herzen, sah sie auf Draco herunter.
Dieser öffnete für einen kurzen Moment die Augen, doch er schien Hermine nicht einmal zu bemerken und schon in der nächsten Sekunde hatte ihn der Schlaf wieder übermannt.
Erst als sie ganz sicher war, dass Draco auch wirklich schlief und wahrscheinlich nur geträumt hatte, bemerkte Hermine, dass sie vor Schreck den Atem angehalten hatte. Sie atmete ein paar Mal tief durch und fuhr sich mit zittrigen Fingern durch ihre Haare. Ihr Blick lag wie fixiert auf ihrer rechten Hand, die sie noch vor ein paar Sekunden ausgestreckt hatte. Ausgestreckt um Draco zu berühren. Wieder spürte sie ihren rasenden und beinahe schon schmerzhaften Herzschlag in ihrer Brust.

Was war da gerade passiert? Was war plötzlich los mit ihr? Hatten die anderen vielleicht doch recht und sie war verrückt geworden?
Wann hatte das angefangen? Wann hatte sie begonnen in ihm nicht mehr nur das Schlechte zu sehen? Wann hatte sie aufgehört ihn zu hassen?
Wieder zwang Hermine sich dazu tief durchzuatmen und sich zu beruhigen, doch diesmal wollte es ihr nicht mehr gelingen. Sie vergrub das Gesicht in den Händen und schüttelte den Kopf, als könne sie so diese Gedanken vertreiben. Sie war wirklich nicht mehr bei Verstand.
Vor ihrem inneren Auge sah sie die Reaktionen anderer auf das, was gerade geschehen war und zu ihrem Leidwesen war es ausgerechnet Dracos Reaktion, die sie sich am Besten vorstellen konnte.

„Hast du den Verstand verloren, Granger? Bild dir bloß keine Schwachheiten ein. Verdammt! Ihr Schlammblüter seid ja noch viel dümmer, als ich gedacht habe.“

Beim bloßen Gedanken daran, was Harry, Ron und Ginny dazu sagen würden, wurde ihr übel. Sie redeten jetzt schon kaum noch mit ihr und Ginny hatte sie, seit ihrem Gespräch am Nachmittag ignoriert. Wenn die Drei gewusst hätten, was gerade in ihr vorging... Sie schluckte.
Sechs Jahre unerschütterlicher Freundschaft und plötzlich stand alles auf der Kippe wegen einem Menschen, den sie genauso lange Zeit aus tiefstem Herzen verabscheut hatte.
Das konnte sie auf keinen Fall zulassen. Sie musste diesem Unsinn ein Ende machen, bevor wahr wurde, was Ginny ihr erst vor ein paar Stunden prophezeit hatte.
Draco würde mit Sicherheit auch ohne sie zurechtkommen. Hatte er ihr nicht oft genug gesagt, dass ihre Gesellschaft ihm zuwider war? Dann hatte er von nun an eben genau das, was er die ganze Zeit gewollt hatte. Sie würde ihn in Ruhe lassen und sich auf die Menschen in ihrem Leben konzentrieren, die ihr wirklich wichtig waren - auf ihre besten Freunde.
Andererseits... Selbst wenn er sie verachtete - sie war die einzige Person, die er seit seiner Flucht noch hatte - einer Flucht, die es ohne sie nie gegeben hätte.
Vielleicht trieb sie ihn auf direktem Weg zurück in die Arme der Todesser, wenn sie ihn jetzt fallen ließ. Hermine fuhr sich noch mal mit einem schweren Seufzen durch die Haare. So verwirrt war sie nicht mehr gewesen, seit sie Ron und Lavender damals das erste Mal zusammen gesehen hatte. Sie hasste das Gefühl nicht zu wissen, was sie tun sollte.

Nachdem sie einige Zeit ziemlich verloren mitten im Zimmer gestanden hatte, ging sie wieder leise um Dracos Bett herum, um den Folianten auf seinen Nachttisch zu legen und dann unbemerkt zu verschwinden.
Als sie das Buch ablegte, fiel ihr Blick auf ein Foto, das allein neben der kleinen Öllampe stand, die sie alle zum Lesen auf ihren Nachttischen stehen hatten.
Sie zögerte kurz und nahm es dann vorsichtig in die Hand. Es war eins der typischen schwarzweißen Zaubererbilder, die sich in ihren Rahmen bewegten.
Es war ein Bild von Draco und seiner Mutter und Hermine erkannte im Hintergrund sofort den großen Kamin im Wohnzimmer des Manors. Es war wohl irgendwann zwischen dem fünften und sechsten Schuljahr aufgenommen worden, zumindest war Lucius Malfoy auf diesem Foto nicht zu sehen.
Narzissa Malfoy sah mit ernstem Blick in die Kamera, bevor sie mit einem zärtlichen Lächeln den Blick auf ihren Sohn richtete. Draco erwiderte dieses Lächeln nicht, aber seine Züge wurden weich, als er seine Mutter ansah. Die beiden liebten sich - das war offensichtlich.
Hermine konnte immer noch nicht begreifen, wie Dracos Mutter hatte zulassen können, dass das Leben ihres Sohnes derartig in Stücke gerissen wurde. Wenn sie sich dieses Bild ansah, konnte sie sich einfach nicht vorstellen, dass die Angst vor ihrem Mann größer sein konnte, als diese Liebe zu ihrem Sohn, die so deutlich in ihrem Blick geschrieben stand.
„Was tust du da?“

Sie wurde grob an der Schulter gepackt und herumgerissen. Das Bild glitt ihr aus dem Händen, als sie hart gegen die Steinmauer hinter ihr gestoßen wurde. Es fiel zu Boden und das Glas des wunderschön verzierten Rahmens zerbrach in unzählige kleine Scherben. Sie sah auf und direkt in Dracos wutverzerrtes Gesicht. „Schnüffelst du mir hinterher?“
„Draco… Es tut mir Leid… Ich wollte nur… Ich dachte du schläfst…“ stammelte Hermine erschrocken und wusste sofort, dass sie damit alles nur noch schlimmer machte.
„Und da hast du dir gedacht, du nutzt die Gunst der Stunde und durchwühlst meine Sachen!“
„Das ist nicht wahr! Ich schwöre, ich habe mir nur das Foto angesehen.“ beteuerte Hermine und versuchte verzweifelt sich aus seinem schraubstockartigen Griff zu befreien. „Lass mich los. Du tust mir weh!“
Die Ähnlichkeit, die Draco in seiner Wut mit seinem Vater hatte, erschreckte Hermine. Es war, als wären die blutigen Striemen auf ihrem Rücken plötzlich wieder da, um sie mit ihrem sengenden Schmerz daran zu erinnern wozu ein Malfoy in seiner Raserei fähig war. „Bitte, Draco…“
„Versuch nicht mich für dumm zu verkaufen!“ Es war, als würde er sie gar nicht hören. „Wonach hast du gesucht? Hast du gehofft in meiner Nachttischschublade irgendwelche geheimen Pläne zu finden? Briefe an den Dunklen Lord persönlich? Hast du vielleicht gedacht du könntest Potter und Weasley versöhnlich stimmen, wenn du mich irgendwie als den Verräter entlarvst, für den mich hier alle halten?“
„So ist es nicht…“ flüsterte Hermine, deren Angst in ihren Augen geschrieben stand. Wie hatte sie vor nicht einmal fünf Minuten noch glauben können zwischen ihnen hätte sich irgendetwas geändert? Es war alles beim Alten. „Ich halte dich nicht für einen Verräter. Nicht mehr… Bitte, lass mich los.“
„Ich glaube dir kein Wort.“ erwiderte Draco kalt, gab aber ihre Arme frei. „Warum war ich auch so dumm einem Schlammblut zu trauen?“ Er schüttelte mit einem kurzen, freudlosen Lachen den Kopf.
„Mach dass du wegkommst, Granger. Ich will dich nicht mehr sehen.“
„Nein!“ widersprach Hermine heftig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Jetzt hör mir doch einen Moment zu!“
„Ich sagte, du sollst verschwinden!“ donnerte Draco und plötzlich hielt er ihren Zauberstab in der Hand und auf Hermine gerichtet. „Hau ab, bevor ich mich vergesse!“

Für einige Sekunden, die eine kleine Ewigkeit zu dauern schienen, war es so still im Zimmer, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
Draco stand immer noch da und hielt ihren eigenen Zauberstab auf Hermine gerichtet, die wie erstarrt schien. „Und dich habe ich die ganze Zeit in Schutz genommen. Deinetwegen verliere ich alle meine Freunde.“ Sie schluckte und mit einem Mal hatte sie Tränen in den Augen. „Ich hasse dich!“
Doch bevor die Tränen sich in seiner Gegenwart Bahn brechen konnten, riss sie ihm ihren Zauberstab aus der Hand und stürmte an ihm vorbei aus dem Zimmer. „Von mir aus kannst du zur Hölle fahren, Malfoy!“
„Keine Sorge.“ murmelte Draco, nachdem die schwere Holztür krachend ins Schloss gefallen war. Dann kniete er sich auf den Boden, um die Scherben des zerbrochenen Bilderrahmens aufzusammeln. „Ich bin schon in der Hölle…“

~*~


Parvati, Dean und Lavender waren die Letzten, die noch im gemütlichen Schein des Kaminfeuers zusammen im Gemeinschaftsraum saßen. Sie sahen erschrocken von ihren Büchern auf, als Hermine völlig aufgelöst die Treppe zu den Schlafsälen herunter gerannt kam und dann ohne sie eines Blickes zu würdigen durch das Porträtloch nach draußen stürzte.
„Was war das denn?“ fragte Parvati, die ihr verwirrt nachgesehen hatte. „Hat sie geweint?“
„Keine Ahnung.“ Dean hob ratlos die Schultern. „Ich habe längst aufgegeben sie zu verstehen. Seit sie Malfoy hier angeschleppt hat, benimmt sie sich noch seltsamer als früher.“
„Also mich wundert das kein Bisschen.“ bemerkte Lavender mit einem abfälligen Schulterzucken. „Das kommt davon, wenn man sich mit einem Todesser einlässt.“

~*~


Hermine hörte erst auf zu rennen, als sie ein leeres, unverschlossenes Klassenzimmer gefunden hatte. Sie verriegelte die Tür und ließ sich dann schluchzend auf einen Stuhl sinken.
Dieser Abend war irgendwie total aus dem Ruder gelaufen und sie verstand einfach nicht, wie es so weit hatte kommen können. Ihre Oberarme brannten noch dort wo Draco sie gepackt hatte und sie konnte immer noch nicht fassen, dass er sie sogar bedroht hatte.
Sie hatte sich wochenlang ein Bein für ihn ausgerissen und trotzdem misstraute er ihr immer noch- ausgerechnet er! Er war doch der Todesser und Verräter. Was fiel ihm ein ihr solche Ungeheuerlichkeiten zu unterstellen? Wenn jemand kein Vertrauen verdient hatte, dann er! Hermine kam sich so unglaublich dumm vor.
Sie hatte wirklich gedacht, dass sie sich endlich angenähert hatten und dass sie wirklich auf dem Weg gewesen war zu ihm durchzudringen. Es war unglaublich, dass sie sich so geirrt hatte. Draco hatte sich kein Bisschen geändert. Er war genau wie sein Vater.
„Kinder kommen selten auf andere Leute.“ hatte ihre Mutter oft gesagt, meistens im Scherz, wenn sie mit einem Schmunzeln bemerkt hatte, dass Hermine ihre besserwisserische Art eindeutig von ihrem Vater geerbt haben musste.

Doch jetzt brach diese Tatsache ihr das Herz...


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