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Fanfiction

Schlammblut - Kapitel 19

von Selina Malfoy

Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, hatte sie furchtbare Kopfschmerzen und geschwollene, rot geränderte Augen.
Ein Blick auf den Wecker, der auf ihrem Nachttisch stand, zeigte, dass erst zweieinhalb Stunden vergangen waren, seit Lavender sich mit einem wütenden Knurren in ihrem Bett aufgesetzt und ihr befohlen hatte „endlich still zu sein oder irgendwohin zu verschwinden, wo sie mit ihrer Heulerei nicht das halbe Schloss aufweckte.“ Hermine hatte ihr nicht einmal böse sein können, immerhin war es schon die dritte Nacht in Folge gewesen, in der sie sich unterdrückt schluchzend in den Schlaf geweint hatte.
Sie setzte sich auf und lugte vorsichtig durch die halb zugezogenen Vorhänge ihres Bettes. Sie war allein. Die anderen waren wohl schon zum Frühstück gegangen.
Sie schwang mit einem erleichterten Seufzen die Beine aus dem Bett und stand auf. Nach letzter Nacht und so kurz nach dem Aufwachen, hätte sie sicher nicht die Kraft gehabt sich dem Getuschel und den neugierigen Seitenblicken zu stellen, die sie verfolgt hatten, seit sie am Vorabend total verheult und zusammen mit Ron in den Gemeinschaftsraum gehumpelt war.
Mittlerweile hatte Hermine die Hoffnung aufgegeben, dass in diesem Jahr noch etwas passieren würde, was ihr den Rang als Gesprächsthema Nummer Eins ablaufen konnte. Draußen herrschte Krieg- war sie denn die Einzige, die das wichtiger fand?
Sie ließ sich viel Zeit damit sich anzuziehen und fürs Frühstück fertig zu machen. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Ron, der mit dem halben Jahrgang unten im Gemeinschaftsraum auf sie wartete, und für eine Sekunde war dieses Bild so real, dass sie am Liebsten sofort zurück in ihr Bett gekrochen wäre.
Aber sie wusste, dass sie dann wahrscheinlich den Rest des Jahres dort hätte verbringen müssen, um wenigstens eine kleine Chance auf etwas Ruhe und Frieden zu haben.
Also nahm sie, als es wirklich nichts mehr gab, was das Unvermeidbare noch weiter hätte aufschieben können, allen Mut zusammen, den man den Schülern aus Gryffindor seit Jahrhunderten nachsagte, griff ihre Büchertasche und machte sich auf den Weg nach unten. Sie atmete auf, als sie den Gemeinschaftsraum verlassen fand.

„Harte Nacht gehabt?“
Hermine unterdrückte nur mühsam einen erschreckten Aufschrei, als Dracos aschblonder Haarschopf in einem der Sessel auftauchte. Den nicht minder erschreckten Sprung nach hinten konnte sie aber leider nicht mehr verhindern. Ihr immer noch leicht geschwollener Knöchel protestierte heftig, doch sie bemerkte es kaum. Ausgerechnet er. Ausgerechnet jetzt. „Was machst du hier?“
„Vielleicht ist es dir entgangen, Granger...“ Draco klappte mit einem übertrieben freundlichen Lächeln das Buch zu, das auf seinem Schoß lag. Als er es auf der Armlehne des Sessels ablegte, sah sie, dass es eines der Lehrbücher war, die sie ihm mitgebracht hatte. „Aber das ist wahrscheinlich die einzige Zeit des Tages, in der ich meine Zelle verlassen kann, ohne mich der geballten Feindseligkeit stellen zu müssen. Wenn es dir also nicht all zu viele Umstände macht...“ Er deutete mit einer theatralischen Handbewegung zum Porträtloch. „Das Wiesel vergeht sicher schon vor Sehnsucht. Er war ja gestern Abend ganz aus dem Häuschen deinetwegen.“ Er stockte, scheinbar nachdenklich, und musterte Hermine mit einem Blick, der ihr sofort eine verlegene Hitze in die Wangen trieb. Es war ein Blick, der sagte: „Ich durchschaue dich.“
„Muss wirklich eine heiße Nacht gewesen sein. Weiß er auch, was dich zu dieser plötzlichen Romantik inspiriert hat?“
„Sei still!“ Hermine wäre am Liebsten im Boden versunken. Sie hatte so sehr gehofft, dass sie sich vielleicht getäuscht hatte und er sie doch nicht gesehen hatte. Ihre Stimme wollte ihr nicht mehr richtig gehorchen und klang selbst in ihren Ohren hysterisch und schrill. „Du hast wirklich keinen Funken Anstand im Leib!“
„Ich habe keinen Anstand?“ Draco lachte, doch sie kannte ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass dieses Lachen falsch war. Sie sah den unterdrückten Zorn in seinen Augen. Sonst blau und kalt wie Eis, waren sie nun fast grau und so dunkel, wie der Wolkenhimmel vor einem Herbststurm. „Du warst doch diejenige, die sich wie ein Verbrecher im Dunkeln herum gedrückt und uns beobachtet hat. Wie lange wärst du noch da stehen geblieben, wenn ich dich nicht gesehen hätte? Ist dir eigentlich klar, was passiert wäre, wenn es Pansy gewesen wäre und nicht ich?“
„Wenn man dir so zuhört, könnte man fast meinen, du wärst besorgt um mich.“, bemerkte Hermine trocken. „Das ist wirklich nicht nötig. Hier muss ich weder vor Pansy noch vor dir Angst haben.“
„Ist das so?“ Draco hob erstaunt die Augenbrauen, eine spöttische Geste, die sie schon oft bei seinem Vater gesehen hatte. Er stand auf und kam langsam auf sie zu. Es kostete sie alle Selbstbeherrschung, die sie aufbringen konnte, um nicht vor ihm zurückzuweichen und so ihre eigenen Worte Lügen zu strafen. Er blieb mit einem Lächeln auf den Lippen vor ihr stehen. „Dann waren es also allein Weasleys Charme und gutes Aussehen, die dich vor nicht einmal drei Tagen in seine starken Arme getrieben haben?“
„Wie kannst du es wagen?!“, stieß Hermine wütend hervor und hatte mit einem Schritt die letzte Distanz zwischen ihnen geschlossen. Doch Draco war schneller als sie und noch bevor einer von ihnen wusste, wie ihm geschah, hatte er ihre zum Schlag erhobene Hand fest umklammert.

Es war, als hätte in diesem Moment die Welt um sie herum den Atem angehalten.
Hermines erster Impuls war, sich loszureißen und ihm ihre Wut und ihren Hass entgegen zu schreien - doch sie war wie erstarrt.
Ihre Kehle war wie zugeschnürt und sie wusste das, selbst wenn sie in der Lage gewesen wäre zu sprechen, ihre Stimme genau so sehr gezittert hätte wie ihre Hand in seiner.
Draco war ihr so nah, dass sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. Er roch noch immer nach Pfefferminz und Seife – und obwohl dieser Geruch ihr in den vergangenen Wochen und Monaten seltsam vertraut geworden war, machte er sie nun seltsam benommen. Wieder hatte sie das Gefühl, dass seine Augen sie gefangen nahmen, glaubte jede einzelne Schattierung dieses stürmischen Grau erkennen zu können und verbot sich dennoch die widerstreitenden Gefühle, die sich in seinem Blick spiegelten, beim Namen zu nennen.
Sein Griff um ihr Handgelenk löste sich kaum merklich und ihr stockte der Atem, als sein Daumen federleicht über die Innenfläche ihrer geöffneten Hand glitt. „Sag mir, dass ich mich irre.“ Seine Stimme war rau und kaum mehr als ein Flüstern.
„Lass mich los.“ Sie hörte ihre eigenen Worte wie aus weiter Ferne, wusste dass sie bettelte, aber es war ihr egal. „Ich ertrage nicht noch mehr Spielchen...“
„Ich auch nicht.“, erwiderte er und gab ihre Hand frei, ohne seine Augen dabei von ihr zu nehmen. Als er sich zu ihr hinunter beugte und sein Atem dabei wie eine flüchtige Berührung über ihren Nacken strich, regte sich unter dem Hass und der Wut eine Woge neuer Empfindungen, die sie mit heißer Scham erfüllten. „Willst du wissen, was ich gestern Nacht getan habe, nachdem du weg warst?“, fragte er leise und so dicht an ihrem Ohr, dass es war, als könnte sie seine Worte mehr auf ihrer Haut fühlen, als sie zu hören.
Ein ersticktes „Nein…“, war alles, was sie herausbrachte. Sie wollte es nicht hören, wollte nichts von dem wissen, was zwischen ihm und Pansy passiert war, während er ihr immer noch so nahe war, dass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte.
Sie wollte raus, einfach nur weg - die letzten drei Tage ungeschehen machen und wieder in diesem fragilen Gleichgewicht leben, das sie so naiv geglaubt hatte zwischen ihm und ihrem alten Leben gefunden zu haben.
Sie machte einen zaghaften Schritt zurück. Es war, als würde ihr das beklemmende Gefühl von Verlust, das die plötzliche Abwesenheit seiner Wärme in ihr hinterließ, die Luft zum Atmen nehmen. „Ich muss jetzt gehen.“ Sie hob ihren Blick und sah, dass er genauso zitterte wie sie. „Ron wartet auf mich…“
„Verstehe.“ Diese vier kleinen Worte hatten den Bann gebrochen. Innerhalb von Sekunden war Dracos Gesicht zu einer undurchdringlichen Maske erstarrt und das stürmische Grau seiner Augen war wieder eisigem Blau gewichen. „Ich halte dich sicher nicht auf.“
Die plötzliche Kälte in seiner Stimme traf Hermine wie ein Schlag – für einen Moment glaubte sie sogar zu taumeln. In ihren Augen brannten Tränen und ihr einziger Gedanke, ihr einziger Wunsch war Flucht. Doch ihre Beine wollten ihr einfach nicht gehorchen. Erst als Draco ihr brüsk den Rücken zukehrte, gewann sie wieder genug Kontrolle über sich selbst, um sich abzuwenden und ihre Büchertasche aufzuheben, von der sie nicht einmal gemerkt hatte, dass sie ihr von der Schulter geglitten war. Als sie sich wieder aufrichtete, sah sie Ginny, die im offenen Porträtloch stand und sie beide mit unbewegter Miene beobachtete.

„Hey, was machst du denn hier?“ Hermine schluckte und versuchte die aufsteigende Panik, die der unerwartete Anblick ihrer besten Freundin in ihr ausgelöst hatte, nicht zu zeigen. In ihrem Augenwinkel konnte sie sehen, wie Draco, der gerade mit seinem Buch in der Hand in den Schlafsaal hatte verschwinden wollen, mitten in seiner Bewegung erstarrte. Sich nicht zu ihm umzudrehen, fiel ihr schwerer, als sie sich selbst jemals eingestanden hätte.
„Ich wollte nur sehen, wo du bleibst.“, erwiderte Ginny kühl und ließ sich mit keiner Regung anmerken, wie lange sie schon so da gestanden und wie viel von dem, was gerade passiert war, sie möglicherweise gesehen hatte.
„Ron hat sich Sorgen gemacht, weil du schon wieder nicht beim Frühstück warst.“, erklärte sie und studierte dabei genau die Gesichter der beiden - vor allem, als sie ihren Bruder erwähnte.
Hermine war das Bildnis schuldbewusster Unruhe, doch daran hatte Ginny sich längst gewöhnt. So hatte ihre beste Freundin in den letzten Wochen jedes Mal ausgesehen, wenn sie eine Verabredung vergessen hatte, zu spät zum Essen erschienen oder wegen irgendeiner Kleinigkeit vor ihr und den anderen aus der Haut gefahren war, obwohl ihre Wut dabei offensichtlich Malfoy gegolten hatte.
Malfoy - die Wurzel allen Übels. Seine Reaktion auf ihre Worte jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Er hatte sich relativ schnell von seinem ersten Schrecken erholt und ihren finsteren Blick mit spöttisch hochgezogenen Brauen und einem geradezu herausfordernden Lächeln erwidert. Doch als der Name ihres Bruders fiel, schien das etwas in ihm auszulösen. Sein Lächeln erstarb und das, was Ginny in dem flüchtigen Moment in seinen Augen sah, bevor er mit einem verächtlichen Schnauben aus dem Gemeinschaftsraum stürmte, war schlimmer, als alles was sie je zwischen ihm und Harry erlebt hatte. Es war blanker Hass.
Hermine räusperte sich leise und zog so ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Können wir gehen? Wir sind spät dran…“, murmelte sie und ging ohne ihre Antwort abzuwarten an Ginny vorbei nach draußen. Sie folgte ihr wortlos.

Als sie schon mehr als die Hälfte des Weges in absolutem Schweigen zurückgelegt hatten, blieb Hermine plötzlich abrupt stehen.
„Ich weiß nicht wie lange du da gestanden hast, aber es war bestimmt nicht so, wie es für dich ausgesehen haben muss.“
„Du weißt doch gar nicht, wie es für mich ausgesehen hat.“, erwiderte Ginny und hoffte inständig, dass ihr ständiges Misstrauen wirklich unbegründet und lediglich Ausdruck ihrer übergroßen Sorge um ihre beste Freundin und ihren großen Bruder war. „Ich hab kein Wort von dem gehört, was Malfoy dir da geflüstert hat, aber es sah so aus, als wollte er dir einfach nur auf die Pelle rücken. Ich wollte schon dazwischen gehen, aber du hast ihn dir ja dann ganz gut selbst vom Hals geschafft.“
„Ja, stimmt.“, versicherte Hermine sichtlich erleichtert. „Wahrscheinlich wollte er sich nur über mich lustig machen. Manche Dinge ändern sich eben nie.“
„Und manche Menschen noch weniger…“, bestätigte Ginny, obwohl sie immer noch das unbestimmte Gefühl hatte, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. „Zum Glück habe ich Ron vorhin überredet, dass ich schaue, wo du bleibst. Er hätte Malfoy mit Sicherheit den Hals umgedreht, wenn er euch so gesehen hätte.“
„Wahrscheinlich…“ Hermine seufzte unterdrückt. „Dabei dürften doch, spätestens seit dem Frühstück, die Besitzansprüche ausreichend geklärt sein.“
„Wusste ich doch, dass du deswegen so trödelst!“ Ginny lachte und war erleichtert, dass sie das Thema „Malfoy“ fürs Erste abgehakt hatten. „Du würdest dich wundern. Mein lieber Bruder hält sich nämlich erstaunlich bedeckt – wahrscheinlich hat er Angst, dass du ihm sonst gleich wieder wegläufst. Harry und mir konnte er natürlich nichts vormachen, aber ansonsten scheint er sich fest vorgenommen zu haben, es nicht gleich an die große Glocke zu hängen.“ Sie schmunzelte. „Ich glaube ja, dass er seinen großen Auftritt mit dir gerne bei der Halloweenparty heute Abend hätte.“
„Die ist heute?“ Hermine konnte nicht fassen, dass sie über all den Stress sogar vergessen hatte, welcher Tag gerade war. Außerdem wurde ihr allein beim bloßen Gedanke daran schlecht, dass alle sie anstarren würden, während sie, mehr schlecht als recht und dazu noch kostümiert, mit Ron über die Tanzfläche stolperte.
Doch diese Party war schon seit Wochen das Gesprächsthema im Haus – zumindest gleich nach Malfoy und ihr – und als Zeitpunkt genau so gut oder schlecht wie jeder andere auch. Sie merkte, dass Ginny sie forschend von der Seite musterte und zwang sich rasch zu einem Lächeln. „Dann brauche ich wohl ein Kostüm…“


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Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
Rupert Grint