von Miss Voldemort
@Tschini: danke, das ist wirklich klasse, dass man mit den Charakteren so gut mitfühlen kann. Ohh, ja, sie hat zwar lang genug dafür gebraucht, aber letztendlich hat sie doch irgendwie eingesehen, dass er ziemlich heiß ist ;) Narcissa tut ja alles dafür um eine perfekte Ehefrau abgeben zu können, tja, bei einem Lucius Malfoy muss man eben so sein.
@Bellachen: wird aber auch Zeit dass sie erkennt, dass er einen Göttergatten abgibt. Und ja, das war vermutlich eine der wenigen Momente, wo sie die ganze Mauer nicht mehr so richtig aufrecht erhalten hat können, was ja überhaupt Rodolphus verwundert hat. Sowas ist er schließlich nicht von ihr gewohnt und er wird es auch nicht sehr oft zu sehen kriegen.
@heidi: du hast ja nicht viel verpasst =) *lol* Corax hat eigentlich gar nicht vor irgendwas gegen Bella als Druckmittel oder so zu verwenden. Schließlich wollte er von ihr nur das Eine und das hat er gekriegt, in der Hinsicht ist er so wie Bella selbst, weswegen sie sich auch nicht im Weg stehen. *lol* du hast wirklich immer daran festgehalten, dass er sie liebt. Und ja, es war wirklich unglaublich rücksichtsvoll und nett, dass er ihr das verschweigen wollte (der Idiot von Malfoy kommt natürlich dazwischen). Klar, gerade weil sie ein Mensch ist, kommt diese Seite von ihr zum Vorschein, aber sie weiß es natürlich so einzurichten, dass es nicht oft ist und vor Leuten denen sie vertraut. Und das zeigt uns… dass sie Rodolphus vertraut, auch wenn ihr das gar nicht klar war. Und Danke, Irland war klasse ;)
@Alyssa795: ok, ich hab dir ja eh eine super-pn über Bellas momentane Gefühllage geschrieben ;) und ich hoffe es war verständlich, ich dachte nur, wenn ich das da reinschreibe, wird es wieder so lang. Du weißt ja wie viel ich reden (bzw. schreiben) kann..
@Beatrix: *gg* klar, war es ihr nicht ganz so egal, dass er einfach so bestraft wurde. Und das wird ihr erst jetzt bewusst, also hat sich praktisch die Entwicklung vollzogen ohne dass es ihr richtig klar war.
@Rune: *lol* Bella muss ja auch ihre Mädchen-Seite zeigen. Auch wenn nur sehr selten, die Todesserin steht bei ihr an oberster Stelle. Aber tja, das alles war dann selbst für eine Bella wohl zu viel. Und wer ist bitte ein besserer Tröster als Rodolphus… *gg*
@Hermine Malfoy: sie hat ja gemerkt, dass er irgendwie der Einzige ist, in dessen Gegenwart sie so sein kann… das heißt er vertraut ihr und das ist ja mal wirklich schon ein Fortschritt in so einer Beziehung…
Klar, schreib ich schnell weiter aber jetzt ist ja Irland dazwischen gekommen und ich hab nicht so schnell posten können, obwohl ich das Chap schon letzte Woche fertig geschrieben hab ;)
@Lilian: der Rookwood, der aus der Aurorenzentrale ist, ist der Vater von dem der nach Askaban geschickt wird. Und der junge Rookwood, der mit Bella etc. befreundet ist, wird dann später in den Büchern erwähnt… ich hab eben seinen Vater auch irgendwie hinein… hmmm… naja, die Lestrange handeln eigentlich nicht nur mit Grundstücken… es ist eigentlich wirklich nur so was wie ein Nebenerwerb. Und ja… sie mussten bestraft werden, weil der Lord ja unmöglich so was durchgehen lassen kann… dann wäre er wohl kaum Voldemort, nur hat Bella kaum damit gerechnet, dass er seine treusten Diener bestraft, obwohl es eigentlich ein Versehen war und er durch sie einen neuen Todesser dazu gewonnen hat. Danke… das ist echt klasse, dass der eher naja… gefühlvolle Teil gut rübergekommen ist, weil man kann Bella nicht einfach eine romantische Szene unterschieben, das hätte ja, wie du schon gesagt hast gar nicht reingepasst.
@wolfcry90: danke, danke, danke… echt lieb von dir und ich hab eigentlich auch bei bestimmten FFs so meine Lieder… wenn ich schreibe höre ich immer Evanescence… *lol* ich liebe es einfach. Jaaa, ich sollte wirklich mal reinhören in die CD… wenn sie so gut zu Bella passt muss ja was dran sein *gg*
@all: boaahh.. Irland war so klasse, ich liebe dieses Land. Es war wirklich unglaublich, da solltet ihr alle mal hin ;)
Ich weiß sogar schon, dass ich mein Auslandssemester, wenn ich studiere im Trinitiy College machen werde… es ist einfach Wahnsinn…
So und danke fĂĽr die lieben Kommis..
Viel SpaĂź
M.V.
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25. Kapitel: Boudicca und Liviana
Als Bellatrix die Augen öffnete, merkte sie zuerst nicht, dass Rodolphus auch schon wach war, sich aber nicht bewegte um sie nicht zu stören. Ihr linkes Bein war um seinen Körper geschlungen und ihr Kopf lag auf seinem Arm. Sie blieb liegen ohne sich zu rühren und bekam nicht mit, dass Rodolphus sie beobachtete. Erst als sie nach ein paar Minuten seine Stimme hörte, richtete sie sich leicht auf und sah ihn an.
„Morgen.“
Sie seufzte leise und murmelte ein leises „Morgen“, bevor sie ihren Kopf wieder zurücklegte. Langsam wurde ihr bewusst, dass sie ihn mit ihrem Bein umschlungen hatte und sie zog langsam ihr Bein zurück, das unter dem kurzen, schwarzen Satinkleid herausblitzte.
Gleichzeitig spürte sie aber plötzlich eine Hand darüber streichen und Rodolphus zog sie mit einem Schwung auf sich drauf.
Sie begegnete kurz seinem Blick, war aber in der nächsten Sekunde schon in einen Kuss vertieft. Er drückte sie an sich und rollte sie zur Seite, sodass er sie mit seinem ganzen Körper in die Decken drücken konnte, während er seine Hände von ihren Hüften hinaufwandern ließ. Bellatrix hatte kaum Gelegenheit zu atmen. Sie wollte gar nicht atmen, klammerte sich mit ihren Beinen fester an ihn und vergrub ihre Hände in seinen zerzausten, schwarzen Haaren. Sie fühlte sich, als würde ihr Körper in Flammen stehen und ein Verlangen, wie sie es noch bei keinem Mann gespürt hatte, erfasste sie. Überall spürte sie seine großen, leicht rauen Hände über ihren Körper streichen und ein sanftes Kribbeln hinterlassen. Rodolphus schob ihr Nachtkleid zentimeterweise hinauf und ließ dabei seine Hände über ihren Körper wandern. Bellatrix Atem ging unregelmäßiger und er spürte ihre Haut glühen.
Gerade als er dabei war, ihr das Kleid ganz auszuziehen, hörten sie ein Klopfen an der Tür.
Er wollte seinen Kopf zur Tür wenden, aber Bellatrix drückte sich an ihn und erlaubte es ihm nicht seine Lippen von ihren zu lösen.
Der Anklopfende jedoch, wartete nicht auf eine Antwort, sondern stieĂź die TĂĽr auf.
„HEY, das kann jetzt nicht wichtiger sein als ich.“
Rodolphus seufzte laut auf, während er seine Stirn an Bellatrix’ lehnte und die Augen geschlossen hielt, als er Rabastans Stimme erkannte. Er stützte seine Hände nach einer Weile links und rechts von Bellatrix ab und sah zu seinem Bruder. Bellatrix die nicht vorhatte Rodolphus von ihrer Umklammerung zu befreien, sah nun auch zu ihm.
Rabastan lehnte sich lässig an den Türrahmen und grinste.
„Ich hab ein Problem.“, sagte er dann und seine Miene wurde ernster.
„Verstehe.“, sagte Rodolphus nur und wollte sich wieder über Bellatrix hermachen, als er wieder von Rabastan unterbrochen wurde, der anscheinend überhaupt nicht vorhatte, so schnell aufzugeben.
„Verdammt, ich brauch einmal eure Hilfe und ihr wollt es ausgerechnet jetzt miteinander treiben.“
Rodolphus ließ den Kopf hängen und Bellatrix, der die Lust an allem vergangen war, löste ihre Beine von der Umklammerung und stand auf, ohne auf seine Proteste zu achten.
Sie zog sich einen weinroten Morgenmantel drüber und sah mit verschränkten Armen zu Rabastan.
Dieser trat nun ein und achtete nicht auf die mörderischen Blicke seines Bruders.
„Erzähl.“, sagte Bella und setzte sich vor den Kamin. Wenn er schon alles ruiniert hatte, wollte Bellatrix auch den Grund dafür hören und hoffte für ihn, dass es ein sehr wichtiger war.
Rabastan setzte sich vis-a-vis von ihr hin und Rodolphus stellte sich neben Bellatrix’ Lehnsessel.
„Ich muss heiraten.“
Rodolphus und Bellatrix sahen ihn einen Moment lang ausdruckslos an, bis Rodolphus in schallendes Gelächter ausbrach. Auch Bellatrix musste grinsen und versuchte es sich nicht anmerken zu lassen.
Rabastan sah sie empört an.
„Hey, was soll das. Es ist eine ernste Sache. Rodolphus, halt die Klappe.“
Rodolphus sah seinen Bruder an und versuchte ernst zu bleiben, konnte ein Lachen aber nicht unterdrĂĽcken.
„Chrm. Verstehe. Und wen?“, fragte er schließlich und grinste.
„Das ist es ja. Boudicca.“
Rodolphus wurde plötzlich wirklich ruhig und sah seinen Bruder ungläubig an.
„Boudicca? Und sie kommt nach England?“
„Ich nehm mal an.“
„Sie kann aber kein Englisch.“
„Verdammt nicht nur das. Rodolphus ich geh mit der nicht ins Bett. Ich werde mich nicht an ihren Knochen totstoßen.“
„Wow. Dich hats wirklich scheiße erwischt.“
„Wer ist Boudicca?“, mischte sich Bellatrix ein und sah von einem zum anderen.
„Sie ist eine Bekannte aus Frankreich.“, sagte Rodolphus, „Die Valmondés sind sehr gute Freunde von unseren Eltern.“
„Und Rabastan muss ihre Tochter heiraten?“
„Anscheinend. Ich hätte fast ihre andere Tochter heiraten müssen. Liviana. Ich glaube einfach nur, dass das französische Blut väterlicherseits fortgeführt werden soll.“
„Diese Boudicca kann aber kein Englisch?“
„Nein.“
„Wieso lernen die das nicht?“
Rodolphus zuckte mit den Schultern.
„Dafür kann sie aber Spanisch und ich glaube Russisch.“
Rabastan schwenkte gebieterisch die Hand durch die Luft.
„Wirklich klasse, das hilft mir weiter.“
„Jetzt stell dich nicht so an. Du kannst schließlich Französisch.“, sagte Rodolphus und versuchte seinen Bruder zu beruhigen.
Rabastan achtete nicht darauf und blickte nachdenklich zu Boden.
FĂĽr eine Weile herrschte Schweigen, bis Rabastan sie selbst unterbrach.
„Ich dachte ich würde Corelia heiraten.“
Bellatrix lachte laut auf.
„Das hättest du wohl gern.“
Rabastan sah sie ernst an.
„Nein, ich dachte wirklich ich würde sie heiraten. Es gab eine Zeit lang ziemlich viel Gerede darüber.“
Bellatrix stellte die zwei sich vor und dachte sich, dass wohl nur Lucius und Narcissa, Rabastan und Corelia an Schönheit übertreffen könnten.
Rodolphus zuckte wieder gleichgĂĽltig mit den Schultern.
„Du weißt warum du sie nicht mehr heiraten sollst.“, sagte er dann und sah seinen Bruder streng an.
Rabastan nickte.
„Wieso?“, wollte aber Bellatrix wissen.
„Es stand fast fest, dass er Corelia heiratet und er wollte das ja auch, aber… nun ja… die Malfoys waren mit Rabastans Lebensweise nicht so ganz zufrieden. Unsere Eltern waren dann ziemlich verärgert, weil er so was versaut hat. Ich nehm mal an, dass sie diesmal nichts dem Zufall überlassen wollen. Verdammt Rabastan, du hast es dir selbst eingebrockt. Wenn du dich damals nur ein paar Wochen lang benommen hättest.“
„Glaubst du mir ist das nicht klar? Hör auf mir das ständig vorzuwerfen.“
FĂĽr eine Weile herrschte eisiges Schweigen.
„Wird sie heute hier sein?“
„Nein. Sie kommt dann zu uns.“
Rodolphus nickte.
Rabastan stand plötzlich auf. Er zuckte mit den Schultern.
„Was solls. Vielleicht hat sie etwas zugenommen.“
Bellatrix sah ihn, ĂĽber den Sinneswandel erstaunt an.
„Du hast dich aber schnell an sie gewöhnt.“, sagte sie.
„Ich hab nicht vor es mir so schwer wie du und Rodolphus zu machen. Also, wir sehen uns dann.“
So schnell wie er gekommen war, ging er wieder hinaus und Rodolphus setzte sich auf seinen, nun frei gewordenen Platz hin.
„Er ist seltsam. Ich weiß.“, sagte er auf Bellatrix immernoch verdutzten Blick hin und lehnte seinen Kopf zurück.
„Wird es heute wieder so langweilig wie gestern?“, fragte sie und sah ihn gequält an.
„Heute ist der Halloweenabend, also wird es sehr langweilig. Die ganzen Ministeriumsleute werden bestimmt wieder da sein. Und welche aus dem Ausland wahrscheinlich auch. So schlimm war es gestern aber nicht. Warts ab. Heute wird’s noch formeller und naja… internationaler.“
Sie lachte auf.
„Na klasse.“
Dann stand sie auf und ging in Badezimmer. Rodolphus der zuerst sitzen blieb, grinste nach einer Weile und stand auf um Bellatrix ins Bad zu folgen.
Bellatrix war gerade dabei das rote, enge Kleid das sie anhatte im Spiegel zu mustern, als Rodolphus kam und sich hinter sie stellte.
„Schaut doch gut aus.“, sagte er und grinste wieder.
Bellatrix war ihm einen zweifelnden Blick zu.
„Naja.“
Das Kleid, das in einem weinroten Ton gehalten war, hatte keine Träger und auch keine Stickereien oder sonst irgendwas. Es war einfach nur dunkelroter Stoff, der sich eng an ihren Körper schmiegte.
Oberhalb der Taille, wickelten sich jedoch zwei Streifen um den Bauch und kreuzten sich. An der HĂĽfte verbanden sie sich wieder mit dem Rock, der zuerst eng gehalten war, dann immer weiter wurde und hinten ĂĽber den Boden schleifte.
Sie zuckte mit den Schultern und streifte sich die langen schwarzen Handschuhe ĂĽber, die erst ĂĽber dem Ellbogen endeten.
Plötzlich spürte sie wieder Rodolphus dich hinter sich und merkte, wie er mit den Fingern über ihre Schulter fuhr. Ohne etwas zu sagen, legte er, ein mit schwarzen, funkelnden Steinen besetztes Collier um ihren Hals. Die großen Steine langen schwer auf ihren Dekolletee und ein Faden, der mit nur winzigen schwarzen Edelsteinen überzogen war, schloss sich von beiden Seiten um die anderen Steine, verband sich in der Mitte und wurde zu einem einzigen langen Faden, der im Ausschnitt des Kleides verschwand und kühl ihre Haut berührte.
Sie sah mit versteinertem Blick auf seine Finger, die das Collier von hinten schlossen. Dann legte er seine Hände um ihre Hüften und hauchte ihr einen Kuss auf die Schulter.
„Das war nicht nötig.“, sagte sie leise und sah ihm im Spiegel fest in die Augen.
„Doch war es.“
Sie drehte sich um und sah ihn nachdenklich an.
„Du schenkst es mir weil…“, sie stoppte und schien zu überlegen.
„Weil…“, sagte er um ihr auf die Sprünge zu helfen, aber sie sagte nichts.
„Nichts.“, sie winkte nur mit der Hand ab und wandte sich von ihm ab.
Rodolphus blieb stehen und sah ihr erstaunt nach. Ihr plötzlicher Launenwechsel verwirrte ihn und er wusste, dass er niemals aus ihr schlau werden würde oder sie wirklich durchschauen konnte.
„Bella was…“
Sie drehte sich um und sah in an. Er begegnete ihrem leicht gekränkten Blick und wurde sich bewusst, was ihr Problem war. Er wusste nicht ob er über sie lachen oder mit ihr reden sollte.
Bellatrix stand immernoch da und als sie ihn grinsen sah, merkte er dass er sie langsam ärgerte und er ging auf sie zu.
„Bella, du glaubst doch nicht…?“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte ihn an.
„Es sieht ganz schön danach aus Rodolphus. Was soll ich mir sonst denken?“
„Verdammt Bella. Bei dir kann man wirklich nichts richtig machen. Du verstehst alles falsch und interpretierst da etwas hinein, das absolut nichts damit zu tun hat.“
Bellatrix sah ihn nun wirklich wĂĽtend an.
„Ich interpretiere da absolut nichts hinein. Es sieht verdammt noch mal ganz schön danach aus, als würdest du mich mit deinem teuren Geschenk nur auszahlen.“
Rodolphus seufzte und fuhr sich mit der Hand ungeduldig durch die Haare.
„Du wirst meine Frau Bella. Warum sollte ich dich entlohnen wollen? Jetzt nerv hier nicht wieder so rum, das ist nicht auszuhalten.“
Inzwischen mindestens genauso wĂĽtend wie sie, nahm er seinen schwarzen Festumhang und ging hinaus. Bellatrix blieb genauso stehen wie er sie verlassen hatte. Nachdem sie eine Weile auf die TĂĽr gestarrt hatte, folgte sie ihm langsam und verlies ebenfalls das Zimmer.
Der Festsaal könnte nicht unterschiedlicher dekoriert sein, als am Abend davor. Alles war düster. Die terrakottafarbenen glatten Wände, waren durch einen mittelalterlichen Steinbaulook ersetzt worden. Riesige Spinnweben zierten die großen Kronleuchter und Ecken der Wände. Fledermäuse schwirrten ab und zu durch die Luft und mehr als die Hälfte der Anwesenden waren verkleidet.
Verächtlich blickte Bellatrix auf eine dickliche Frau die sich als Todesfee versucht hatte, aber aussah wie eine verschrumpelte, ergraute Nymphe. Langsam stieg sie die Stufen herab und ignorierte die Blicke der Gäste in der Nähe der Treppe, die sie vermutlich anstarrten weil sie wie jedes Mal zu spät kam.
Rodolphus konnte sie nirgends ausmachen, entdeckte aber Narcissa neben Lucius, Yaxley, Avery und Macnair und ging auf sie zu.
„Bella, wo hast du Rodolphus gelassen.“, sagte Lucius nachdem sie von allen begrüßt worden war.
„Was weiß ich.“, sagte sie nur und nahm von Lucius ein Glas Champagner entgegen.
Macnair lächelte sie an.
„Na dann, sollte ich Rodolphus vielleicht für die nächsten Minuten ersetzen Bella.“, sagte er und nahm ihre Hand um sie zu der Tanzfläche zu führen.
Bellatrix wollte gerade ihr Glas Lucius zurĂĽckgeben, damit sie Macnairs Aufforderung, egal wie wenig sie ihn eigentlich leiden konnte, folgen konnte, doch sie wurde von einer Hand die sich um ihre Taille legte aufgehalten. Eine andere Hand legte sich sanft um ihr Handgelenk und entwand sie von Macnairs Griff.
„Danke für die Vertretung Macnair. Jetzt kann ich mich wieder selbst um sie kümmern.“
Rodolphus führte sie, ohne sie anzusehen zur Tanzfläche und zog sie an sich.
Bellatrix die über Macnairs leicht verärgerten, aber auch peinlich berührten Gesichtsausdruck grinsen musste, stimmte dem Takt mit ein und überließ ihm die Führung.
Lange tanzten sie schweigend zu der leicht schaurigen Musik und Bellatrix sah den anderen Paaren zu, von denen sich einige ziemlich ungewandt anstellten. Nach einer Weile, spĂĽrte sie Rodolphus Hand sanft ĂĽber ihren RĂĽcken streichen und er verbeugte sich leicht zu ihr herunter.
„Ich will dir dann etwas geben.“, hörte sie ihn kaum hörbar in ihr Ohr flüstern und spürte seinen warmen Atem eine Weile über ihren Hals streichen, bevor er weiterwanderte zu ihrer Schulter und sie sanft küsste.
Bellatrix sagte nichts als er nach dem dritten Tanz ihre Hand ergriff und sie von der Tanzfläche wegführte.
Er ging mit ihr in denselben Raum, in dem sie auch gestern Abend waren und schloss die TĂĽr. Im Gegensatz zum Abend davor, war aber im Kamin kein Feuer entfacht und nur durch das sanfte Mondlicht, das durch die groĂźen Fenster schien, wurde der Raum erleuchtet.
Mit dem Zauberstab schloss er die Tür ab und wandte sich dann an Bellatrix, die neben einem Fenster stehen geblieben war und ohne sich zu rühren, mit verschränkten Armen hinausblickte.
Als er sich ihr näherte sah sie auf und blickte ihm in die Augen.
„Und, was willst du mir geben?“, fragte sie ihn nach einer Minute, in der keiner was gesagt hatte.
Ohne zu antworten zog er etwas aus seiner Tasche und hielt es Bellatrix hin.
Zuerst sah sie ihn regungslos an, aber dann wanderte ihre Hand zögernd zu der kleinen dunkelblauen Schatulle die er in der Hand hielt. Sie blickte ihm nochmal in die Augen und begegnete seinem erwartungsvollen Blick, bevor sie es langsam öffnete.
Hervor kam wie sie erwartet hatte ein Ring.
Ein silberner Ring der mit einem dunkelblauen Saphir besetzt war.
Sie betrachtete den Ring einen Moment lang, bevor sie ihn wieder ansah.
„Etwas zu spät dafür meinst du nicht?“, fragte sie ihn dann und wartete darauf, dass er etwas Verärgertes erwidern würde, aber nichts dergleichen geschah.
Er sah sie immernoch genauso ruhig wie vorher an.
„Ich wüsste nicht, wann ich ihn dir hätte geben sollen.“
Sie lachte kurz auf.
„Ich wüsste es auch nicht.“, sagte sie dann und sah still zu, wie er den Ring nahm und an ihren Finger steckte.
„Darf ich dir jetzt offiziell Geschenke machen?“, fragte er, nachdem sie den Ring gemustert hatte.
Sie grinste ihn an.
„Ausnahmsweise.“
Er lachte auf und zog sie an sich, während er ihre Lippen mit einem Kuss verschloss. Langsam drängte er sie auf die Couch neben dem Kamin zu und drückte sie in die Kissen, sodass Bellatrix weder fähig war sich ihm zu entziehen, noch den Willen hatte sich von ihm zu lösen.
Als sie nach fast einer halben Stunde wieder rauskamen und sich unter die Leute mischten, wurden sie innerhalb weniger Sekunden schon von Mrs. Black aufgefangen, die sich mit Narcissa und Mrs. Malfoy unterhielt. Sie hatten nicht viele Auswahlmöglichkeiten. Sie mussten sich wohl oder übel zu ihnen gesellen und aus Höflichkeit der Unterhaltung etwas beisteuern. Mrs. Malfoy, der Rodolphus schon seit seiner Kindheit kannte lächelte ihn liebevoll an, während er sie formvollendet grüßte.
Bellatrix lächelte der Frau nur kurz zu und wandte sich gleich darauf ab, aber sie merkte, dass Narcissa sie mit ihrem Blick fixierte. Langsam blickte sie auf und sah sie gleichgültig an.
„Ist etwas Narcissa?“, fragte sie dann und zog auch die Aufmerksamkeit der anderen auf sich und ihre Schwester.
„Nein. Alles in Ordnung Bellatrix.“, erwiderte Narcissa genauso kühl und wandte sich, ohne ihre Schwester noch lange zu beachten an Mrs. Malfoy. Bellatrix entging die Zuneigung der zwei Frauen zueinander nicht und sie sah ein, dass wenigstens eine von ihnen Glück mit ihrer Schwiegermutter hatte.
Druella Black wollte sich gerade an ihre älteste Tochter wenden, als Rodolphus ihr zuvorkam und Bellatrix auf eine andere Person aufmerksam machte.
„Da ist Laetitia Fernández Bella. Du solltest sie kennenlernen.“
Mit diesen Worten nickte er nochmal höflich Mrs. Black zu und führte Bellatrix weg von der kleinen Gruppe.
Sie gingen geradewegs auf die mittelgroße, dunkelhaarige Frau zu, die freundlich lächelte, sobald sie Rodolphus erblickte.
„Señora Fernández.“, er gab ihr einen Handkuss und lächelte sie an, „¿Cómo está?“
„¡Rodolphus! Muy bien, gracias. ¿Cómo corre el negocio?“
„Excelente. Le presento a la señora Black, mi prometida. Bellatrix, das ist Mrs. Fernández. Die spanische Zaubereiministerin.“
„Encantada. ¿Que tal? señora Black.”
Bellatrix sah die lächelnde Frau verständnislos an. Sie warf einen hilfesuchenden Blick an Rodolphus, der ihr sofort zuvorkam.
„Perdon, señora Fernández. No tiene conocimientos de español.”
„Oh, entschuldigen Sie Miss Black.“, sagte die Frau plötzlich und Bellatrix sah sie noch erstaunter an.
„Kein Problem.“ Sie sah mit angehobener Braue zu Rodolphus, der die ganze Zeit über wusste, dass die Frau Englisch sprach und vor ihr mit seinen Spanischkenntnissen angeben musste.
„¿Vamos a tomar algo?“, wandte sich Rodolphus wieder an Mrs. Fernández.
„Se lo pido, por favor.“
Rodolphus lächelte galant und entfernte sich von ihnen.
Die ganz in dunkelblau gekleidete, elegante Frau lächelte sie nun an.
„Wie geht es Ihnen Miss Black?“
„Gut, danke. Ich hoffe Ihnen auch.“
„Oh ja. Sehr gut.“
Im selben Moment erschien Rodolphus mit drei Gläsern von denen er zwei den beiden Frauen übergab.
„¿Cómo es su marido?“
„Ähh, Rodolphus, könntet ihr…“
„Oh, tut mir Leid, ja, natürlich.“, sagte er schnell und wandte sich wieder an Mrs. Fernández.
„Es geht ihm nicht so gut. Vor einer Woche war er noch im Krankenhaus.“
„Das tut mir Leid, Mrs. Fernández. Ich hoffe sein Zustand hat sich gebessert.“
„Etwas. Aber er musste in Spanien bleiben. Mr. Malfoy war sehr enttäuscht darüber.“
„Aber sicherlich versteht er das.“
„Oh ja, natürlich. Ein sehr feinfühliger Mensch.“
Bellatrix beteiligte sich nicht bei der Unterhaltung, sondern lauschte nur dem harten Akzent der Spanierin und Rodolphus’ höflichen Fragen nach dem Befinden ihrer Familie. Nach einer Weile gesellte sich Mr. Malfoy zu ihnen. Sie kannten sich vermutlich schon sehr lange, denn sie redeten sehr ungezwungen und vertraut miteinander. Bellatrix verstand zwar nicht worum es ging, denn Mr. Malfoys Spanisch war anscheinend hervorragend und Mrs. Fernández hatte es wohl sehr gern wenn man mit ihr in ihrer Muttersprache sprach, aber von dem Ton, in dem sie miteinander sprachen, entnahm sie die gegenseitige Zuneigung. Rodolphus, Abraxas Malfoy und die Ministerin lachten laut auf, während Bellatrix, die den Witz von Mr. Malfoy nicht verstanden hatte, nur gleichgültig dastand und die anderen ansah. Rodolphus merkte, dass es Bellatrix langsam zu langweilig wurde.
Er legte seinen Arm um ihre Taille und entschuldigte sich bei den anderen, sodass er sich mit ihr entfernen konnte.
„Wieso kannst du Spanisch?“, fragte sie ihn nachdem sie sich in eine eher abgelegene Ecke gestellt hatten.
Er zuckte nur mit den Schultern.
„Hab es gelernt.“
„Nein, wirklich?“, sagte sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme und wandte sich von ihm ab.
Gleich in dem Moment kam aber schon Rabastan zu ihnen. Er hatte seinen Arm um ein blondes Mädchen gelegt, das Bellatrix wegen ihrer Schönheit ohne Schwierigkeiten als Corelia Malfoy erkannte.
Bellatrix wusste nicht was an dem Anblick so ungewöhnlich war, denn Rabastan rannte ständig mit irgendwelchen Mädchen durch die Gegend, aber Rodolphus schien verärgert zu sein, denn er funkelte seinen Bruder an.
Rabastan, dem der Blick nicht entging, grinste ihn an.
„Was ist Rodolphus?“
„Können wir kurz miteinander reden? Bella, Corelia, entschuldigt uns bitte.“, sagte er mit kalter Stimme und entfernte sich mit seinem Bruder von Bellatrix und Corelia.
„Stimmt etwas nicht?“, fragte Corelia plötzlich Bellatrix, die im Gedanken vertieft war und musste wohl Rodolphus’ Verärgerung auch bemerkt haben.
„Nein. Ich denke nicht.“, sagte Bellatrix, auch wenn sie nicht sehr überzeugt klang, denn sie wusste selbst nicht was mit Rodolphus plötzlich los war, da er im Allgemeinen nicht sehr launisch war.
Bellatrix wollte ihnen nachgehen, wusste aber nicht wie sie sich von Corelia davonschleichen sollte, also blieb sie stehen und starrte auf die TerrassentĂĽr, durch die, die zwei BrĂĽder verschwunden waren.
Sie wurde aus ihren Gedanken von weiteren Stimmen gerissen, die zu ihnen kamen.
„Alles in Ordnung Bella?“
Sie vernahm Dolohows tiefe Stimme und wurde wieder in die Realität zurück gerissen.
„Jaah, klar.“
„Du schaust so verträumt drein. Denkst du an eine bestimmte Person?“, fragte Rookwood und grinste sie frech an.
Sie funkelte ihn einen Moment lang an, dann wandte sie sich an Dolohow, als wäre Rookwood gar nicht anwesend.
„Ich muss kurz nach Rodolphus und Rabastan sehen.“
Dolohow der gerade etwas sagen wollte, schloss wieder den Mund und wandte sich genauso wie Rookwood an Corelia.
Bellatrix ging zu der Terrassentür und schlug sie auf. Einige Gäste in der Nähe sahen sie empört an, da sie es gewagt hatte, die eiskalte Winterluft hineinzulassen. Eine ältere Dame zog sich ihre Stola enger um ihre Schultern und drehte arrogant den Kopf weg.
Bellatrix sah sie nicht mal an. Es hätte sie nicht mal interessiert, wenn die Frau wegen der Kälte tot umgefallen wäre. Draußen verschränkte sie die Arme vor der Brust und merkte wie kalt es eigentlich war. Innerlich verfluchte sie die zwei, dass sie ausgerechnet hinaus gegangen waren und sich selbst, weil sie unbedingt wissen wollte was los war.
Sie musste nicht lange gehen um sie auszumachen, sie waren von der Terrassentür nicht weit entfernt auf dem Kiesweg, zwischen den wenigen Lichtern die die Gegend leicht beleuchteten. Da bei so einem Wetter niemand hinausging, mussten sie sich auch nirgends abseits hinstellen, sondern konnten ungestört machen was sie wollten. Langsam ging sie auf die zwei großen Gestalten zu, die anscheinend gar nicht bemerkten, dass sie da war. Je näher sie kam, umso deutlicher vernahm sie ihre Stimmen und merkte, dass Rodolphus anscheinend ziemlich wütend war.
„Tu es un plein idiot condamné.“, zischte er seinen Bruder an und sah Bellatrix nicht, die schon hinter ihm stand.
Rabastan aber, der verstummte, sah über die Schulter seines Bruders geradewegs in Bellatrix’ Gesicht und Rodolphus der das bemerkte drehte sich um.
„Was tust du hier Bella?“, fragte er und Bellatrix vernahm noch deutlich die Wut in seiner Stimme.
„Was tut ihr hier?“
„Das geht dich nichts an, geh wieder hinein, es ist kalt.“, sagte er und warf einen Blick auf ihr Kleid, in dem sie bei so einem Wetter erfrieren musste.
Sie bewegte sich jedoch nicht, sondern sah ihn trotzig an. Rodolphus seufzte laut verärgert auf. Er zog sich seinen Umhang aus und legte ihn um Bellatrix, um die er auch seine Arme legte und an sich drückte.
Eine Weile funkelte er noch seinen Bruder an.
„Kommt endlich rein.“, sagte sie schließlich und unterbrach die Stille.
„Wir müssen noch reden.“, sagte Rodolphus ohne seinen Blick von Rabastan abzuwenden.
„Da gibt’s nichts zu bereden.“, zischte dieser seinen Bruder plötzlich an und Bellatrix sah Rabastan zum ersten Mal so mit Rodolphus reden und ihn mit diesem Blick ansehen.
„Tu viens immédiatement avec nous“, zischte er seinem Bruder wieder kalt entgegen, der ihn nur zornig anfunkelte.
„Ou bien?“
„Rabastan, tais-toi!“
Rabastan merkte wie Rodolphus anfing seinen Zauberstab fester zu umklammern und ihn nur mit MĂĽhe nicht gegen seinen Bruder richtete. Sofort ging er zurĂĽck in das Anwesen und Rodolphus der Bellatrix immernoch an sich gedrĂĽckt hielt, folgte ihm.
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@all: falls ihr in den Dialogen Fehler findet, dann sagt es ruhig… jetzt schon danke
Gvlg
M.V.
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