von Miss Voldemort
@Merline: wow, dann warst du ja wirklich schnell mit dem Lesen… freut mich echt dass es dir so gut gefallen hat, ist klasse das zu hören. Hoffe es gefällt dir auch weiterhin ;)
@Hermine Malfoy: weil ich jetzt sehr wenig Zeit habe, werde ich vermutlich nur einmal in der Woche updaten können (bisher hab ich ja immer 2 Chaps in der Woche on gestellt), aber ich werde schauen, dass es sich mit dem 1x pro Woche wirklich ausgeht… wenn ich kürzere Chaps schreiben würde, würde ich vermutlich öfter updaten können, aber das geht inzwischen nicht… es geht sich sonst alles das ich schreiben will in einem Chap nicht aus *gg*
@Alyssa795: klar, Rabastan muss es ja auch irgendwann schlecht erwischen, ich kann ihm ja nicht alles vor die Füße legen. *lol* also Dolohow nehme ich dir nicht, keine Sorge, aber weiß du er hat eigentlich schon eine Freundin… natürlich meine ich in meiner Story, weil im realen Leben bist das ja natürlich du und er ist dir schrecklich treu *gg* Der Lord wär aber gar nicht zufrieden wenn du einen Werwolf auf seine Miss hetzt… ^^
@Lilian: *gg* jaja, irgendeinem Zweck musste diese langweilige Veranstaltung ja dienen… und ich wusste natürlich gleich wozu die führen würde… *lol* sobald der liebe Rabastan heiraten muss, heben alle Anspruch darauf, die Frau an seiner Seite zu sein… was habt ihr alle nur, wenn ich ihm nicht Boudicca geben würde, hätte ich ihn genommen *loool* aber nein… er muss das französische Klappergestell heiraten und du wirst in dem Chap sogar mehr über sie erfahren, also sei nur gespannt auf sie. Ich glaube solange du Idiot in den beiden Sprachen verstehst, brauchst du auch gar nicht mehr… das ist schließlich das Bedeutendste. *gg* Jaja, zwischen den beiden läuft es wirklich gut, aber ich wäre kein Todesserfan wenn ich sie nicht etwas quälen würde *muahaha* warts ab.
@Tatze, Krone und Lilly: ist schon ok, es sind eben nicht alle für lange Kommis oder viele Worte geschaffen… versteh ich… zeitweise kann ich es auch nicht ;)
@Bellatrix_L.: wer will nicht Rodolphus’ Hände auf seinem Körper haben… es sind immerhin die Hände eines Titans. Ich habe Spanisch eigentlich erst seit diesem Jahr. Also noch nicht lange, deswegen ist es mehr als nur schlecht, aber der Dialog im Buch war alles andere als schwierig.
@Bellachen: *gg* keine Sorge ich bleibe bei Xperts und p.forum, auch wenn ich in Irland bin, aber das dauert ja noch, dafür brauch ich erstmal meine Matura und das hat seine Zeit. Jaa jetzt hast du Boudicca halbwegs kennengelernt… sie kommt aber in diesem Chap jetzt wieder vor und sie wird etwas genauer beschrieben. *gg* das mit dem Ende muss ich mir noch richtig überlegen, obwohl ich schon eines im Kopf hab und ich kann dir nicht garantieren, dass es ein Happyend wird. Und danke… ich mag Franz. Und Span. Nach Russisch und Englisch sind das die geilsten Sprachen. Also du hast das schon richtig erraten, Rodolphus wollte ihn wirklich wegen dieser Malfoy warnen. *gg* Wie Rabastan sich verhalten wird, wirst du ja noch sehen ;)
@Beatrix: ohh ja Rabastan und Heiraten passt wirklich so gut wie gar nicht zusammen ;) aber genau deswegen bekommt er eine. *gg* also Rabastans Timing ist wirklich nicht gerade das beste… aber ich kann es Bella und Rodolphus ja auch nicht zu leicht machen, obwohl sie sich ja geradezu ins Bett gekämpft haben… *lol*
@Deena Jones: also ich lerne Spanisch das erste Jahr jetzt… *gg* Rabastan muss heiraten, ich kann ja nicht nur seinen heißen Bruder bestrafen…
@heidi: stimmt… wer kann schon seinem Charme widerstehen… selbst Bella nicht, egal was für eine eiskalte Todesserin sie ist… bei dieser Sache würden ihm wohl alle Frauen unterlegen sein… *lol* du wünscht ihm immernoch die Bestrafung wegen der Muggelgeborenen nicht wahr??? *gg* keine Sorge… ich lass ihn nicht so einfach den Casanova und dann den Todesser spielen… er kriegt alles zurück. Und ja, das Lestrange’sche Timing ist glaub ich vielen schon sehr gut bekannt… obwohl in der letzten Story war es ja Rodolphus der ihn gestört hat, aber ich finde die Idee einfach witzig, dass sie sich gegenseitig immer bei der selben Sache stören.
Glaub mir das steife Getue ( O Gott hört sich das arg an… so was kann wohl auch nur ich schreiben… ) mit den Bällen ist vorbei für die… dafür müssen sie jetzt noch auf die Hochzeit warten… davor will ich ihnen nicht dieses perfekte Leben geben…
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26. Kapitel: Kälte und Spott
Bellatrix lag im Dunkeln im Bett und rührte sich nicht. Nur leise drangen die Stimmen vom Korridor zu ihr rüber. Rodolphus hatte es nicht geduldet, dass sie bei ihnen war, während sie redeten und auch wenn Bellatrix ihren Willen hätte durchsetzen können, wusste sie, dass es ihr nichts bringen würde, da sie kein Wort Französisch verstand, die Brüder aber anscheinend immer in dieser Sprache miteinander stritten.
Sie hatte die zwei zum ersten Mal miteinander streiten gesehen und es kam ihr ungewöhnlich vor.
Sie wusste nicht mal warum Rodolphus so wütend war. Rabastan hatte sich nicht anders als sonst verhalten oder irgendetwas Unpassendes gesagt, also war seine Wut für sie einfach nur unbegründet.
Nach zwei Minuten wurde die Tür aufgerissen. Rodolphus der anscheinend immernoch wütend war, kam hinein und zog sich ohne Bellatrix anzusehen aus, während er auf das Bett zusteuerte.
Als er im Bett lag, drehte sie sich zu ihm um und sah ihn an. Er war sich dessen zwar bewusst, wollte mit ihr jetzt aber über nichts reden und drehte ihr den Rücken zu, während er ein leises „Gute Nacht“ murmelte.
Bellatrix gab sich jedoch damit nicht zufrieden. Sie setzte sich auf und starrte ihn an.
„Wieso willst du mir nicht sagen was los ist?“, sagte sie nach einer Weile und wartete auf seine Antwort die erst nach einigen schweigsamen Sekunden kam.
„Ich frag dich auch nicht warum du und Narcissa nichts miteinander redet, also misch dich da nicht ein Bellatrix.“
„Du weißt genau warum Narcissa und ich nicht miteinander reden.“
Rodolphus drehte sich zu ihr.
„Es ist nicht wichtig Bella.“
„Deswegen regst du dich so auf?“
Rodolphus seufzte genervt und wusste dass sie ihn nicht in Ruhe lassen würde, bis er mit ihr geredet hatte.
„Siehst du nicht wie Rabastan sich benimmt?“
„So wie immer?“
„Er kann sich nicht so wie immer benehmen Bella. Was glaubst du wie lange es dauern wird, bis alle wissen, dass er mit Boudicca verlobt ist. Meine Mutter ist eine Meisterin wenn es darum geht, Verlobungen zu verkünden. Und er macht mit Corelia immernoch so rum wie bisher.“
Bellatrix sah ihn erstaunt an.
„Ich sag jetzt nur Allegra.“, sagte sie dann kalt und blickte ihn streng an.
„Hab ich mit Allegra je auf einem Ball geflirtet?“, antwortete er ihr, ohne in der Stimme irgendeine Reue über die Affäre hören zu lassen.
Bellatrix sah ihn nachdenklich an. Er hatte mit ihr wirklich nichts in der Öffentlichkeit gemacht.
„Ich glaube aber nicht, dass Corelia eine ist, die er einfach so in sein Zimmer verschleppen kann.“
„Dann soll er es lassen.“, zischte Rodolphus ihr noch zornig entgegen und legte sich wieder zurück.
Auch Bellatrix die einsah, dass es keinen Sinn hatte Rodolphus einzureden, dass sein Bruder nunmal anders war als er, legte sich wieder hin und schloss die Augen.
Bevor sie einschlief, spürte sie jedoch noch Rodolphus’ Körper der sie an sich drückte und fest hielt.
Der Abschied von Malfoy Manor am nächsten Tag verlief kurz und schmerzlos.
Nur Narcissa verließ das Anwesen anscheinend widerstrebend und wurde von Lucius bis zum Toreingang begleitet.
In Lestrange Residence angekommen, fiel Bellatrix auf, dass Rodolphus und Rabastan zwar miteinander sprachen, aber äußert distanziert und höflich. Sie achtete aber nicht darauf und wartete mehr oder weniger interessiert auf den Besuch, der für den nächsten Tag angekündigt wurde.
Boudicca Valmondé erschien mit ihrem gesamten majestätischen Auftritt in Lestrange Residence erst gegen Abend und viel später als man sie erwartet hatte.
Ein mürrischer Rabastan, der sein Desinteresse an ihr nicht deutlicher hätte zeigen können, holte sie von Frankreich ab und führte sie in das Anwesen, wo Mr. und Mrs. Lestrange im Salon auf sie warteten.
Als Rodolphus und Bellatrix ebenfalls hinuntergingen um sie höflichkeitshalber zu begrüßen, war sie bereits im Salon und wurde von Mrs. Lestrange ausgefragt.
Bellatrix wurde unwillkürlich an ihre eigene Ankunft in Lestrange Residence erinnert und beobachtete erstaunt, wie Boudicca von Mrs. Lestrange viel wärmer behandelt wurde, als sie damals.
Sie verschwendete jedoch keinen Gedanken mehr an Mrs. Lestrange Unhöflichkeit, sondern freute sich auf den Moment, in dem sie dieses Haus für immer verlassen würde. Die Hochzeit war in sechs Tagen, Bellatrix hatte keinen Grund deswegen ihre Nerven zu belasten.
Boudicca sprach unerwarteter Weise tatsächlich Englisch. Aber es war nicht gerade eine Glanzleistung die sie zu bieten hatte.
Erst als sie mit Rodolphus eintrat, wurde die Unterhaltung von Mrs. Lestrange und Boudicca unterbrochen und sie sahen zu den Eintretenden.
Rodolphus ging sofort auf Boudicca zu, wechselte ein paar französische Wörter mit ihr und küsste ihr galant die Hand.
Bellatrix die sie als nächste begrüßte, empfing von ihr ein freundliches Lächeln, welches sie nur leicht erwiderte und sich dann neben Rodolphus hinsetzte.
Rabastan sah immernoch ziemlich unzufrieden drein und stand an den Kamin gelehnt im Salon, wobei es eigentlich noch genug Platz gab, damit er sich setzen konnte.
Bellatrix musste sich eingestehen, dass sie an Boudiccas Stelle, nach Rabastans Schilderung, etwas wie ein weibliches Monster erwartet hatte.
Boudicca hatte aber nichts an sich, was ihr Aussehen irgendwie negativ beeinflussen könnte. Sie sah nicht wie etwas Besonderes aus, hatte nichts Reizvolles an sich, aber sie war keineswegs abschreckend.
Sie war schlank, hatte eine aufrechte Haltung, war anscheinend sehr groß, zeigte tadellose Manieren und hatte eine sanfte, melodische Stimme.
Vielleicht war es ihre Ausstrahlung der Perfektion die Rabastan abschreckte, aber andererseits konnte Bellatrix anhand von Rabastans anderen Affären durchaus verstehen, warum er in ihr keine Attraktivität sah. Sie besaß nichts von der sinnlichen Weiblichkeit die Corelia hatte.
Sie hatte hellbrünette, locker um ihre Schulter fallende Haare und haselnussbraune Augen, die aussahen, als würden sie gold schimmern. Ihre Züge waren weich und sie hatte ein engelgleiches, kindlich unschuldiges Lächeln.
Bellatrix sah hinüber zu Rabastan und begegnete seinem missmutigen Blick.
Sie grinste in sich hinein und sah wieder zu Boudicca und Mrs. Lestrange die beide aufgestanden waren und Mrs. Lestrange einen Blick auf ihren Sohn warf. Dieser verstand sofort was sie wollte und ging auf Boudicca zu, der er seinen Arm bot und mit ihr Richtung Tür zusteuerte.
Sie sagte noch ein leises „Gute Nacht“ mit ihrem unüberhörbaren Akzent und ging mit Rabastan hinaus, der sie auf ihr Zimmer begleitete.
Bellatrix hatte, was ihre Gestalt betraf richtig vermutet. Sie war nur um höchstens zehn Zentimeter kleiner als Rabastan und überragte Bellatrix somit um einiges, wobei ihre Gestalt so zierlich und elegant war, dass sie nicht hätte majestätischer schreiten können.
Auch Rodolphus erhob sich nach einer Weile, nachdem er einige Worte mit seinem Vater gewechselt hatte und legte seine Hand um Bellatrix die er hinaus führte.
Draußen blieb er stehen.
„Und, gefällt sie dir?“, er grinste sie an.
„Ehrlich, nach Rabastans Gejammer hätte ich etwas Schlimmeres erwartet.“
„Es könnte keine geben die Rabastans Geschmack weniger trifft. Aber immerhin. Er wird mit ihr in der Öffentlichkeit herausragen.“
Bellatrix sah ihn fragend an, während sie nebeneinander die Stiegen hinauf gingen.
„Naja.“, sagte sie und hob eine Braue an.
Rodolphus lachte auf.
„Du glaubst es nicht? Glaub mir, keine versteht sich so gut auf Eindruck machen und das zu kriegen was sie will wie Boudicca. Du wirst sie schon noch kennenlernen.“
„Redet sie immer so leise?“
„Ich hab sie nie anders erlebt.“
„Wie alt ist sie eigentlich?“
Rodolphus wollte gerade antworten, als er stehen blieb und sich an den Unterarm fasste.
Bellatrix blieb ebenfalls stehen und zog sich schnell ihren Ärmel hoch. Sie bemerkte nichts Ungewöhnliches an ihrem Dunklen Mal, aber sobald sie etwas sagen wollte, spürte sie ein Brennen und Stechen an der Stelle der pechschwarzen Tätowierung. Sie spürte einen kalten Schauer durch ihren Körper jagen und merkte wie sie aufgehört hatte zu atmen, als sie Rodolphus Griff an ihrem Oberarm spürte.
„Wir dürfen ihn nicht warten lassen Bella.“, sagte er und zog sie die Treppen hinunter. Sobald sie in der Eingangshalle angekommen waren, verschwanden sie auch schon durch die Tür hinaus und Rodolphus schwang kurz seinen Zauberstab, sodass sie in dunkle Roben verhüllt wurden. Ohne zu warten eilten sie durch das Gartentor hinaus, um die Appariergrenze zu überschreiten und verschwanden in der nächsten Sekunde auch schon mit einem leisen „Plopp“.
Sobald Bellatrix die Augen öffnete, erkannte sie den kalten, undurchdringbaren Wald wieder und ging Rodolphus nach, der ohne sie abzuwarten schon auf den Waldrand zueilte. Ab und zu vernahm sie ein Knacken oder Rascheln das definitiv nicht von ihnen stammte und Bellatrix umklammerte fester ihren Zauberstab, während sie sich fragte, was in dem Wald alles leben könnte.
Als sie endlich zwischen den Bäumen hervortraten und den Vollmond, der schaurig über der Burg schimmerte sehen konnten, erfasste Bellatrix eine Unruhe, die sie mit der Gegend in Verbindung brachte.
Die beängstigenden Geräusche aus dem Wald waren verstummt. An deren Stelle war jedoch eine viel beklemmendere Stille eingetreten, die Bellatrix fast den Atem nahm.
Sie merkte gar nicht wie sie bei dem großen Tor ankamen und Rodolphus sie am Handgelenk fasste und hineinzog. Ihre Schritte hallten in der großen Halle, die sie betraten sobald sie durch den Innenhof gegangen waren, wieder und Bellatrix konnte außer ihnen niemanden in der Gegend ausmachen.
Der Weg den sie gingen kam ihr diesmal viel kürzer vor und es war als ob das Innere der Festung weitaus kälter war, als die eisige Herbstnacht draußen.
Die große Onyxtür ging auf sobald sie vor ihr ankamen und ohne stehen zu bleiben schritten sie hinein.
Am Ende des Saals stand eine in schwarz gehüllte Person. Seine lange schwarze Kapuze bedeckte jedoch nicht seinen Kopf wie bei Bellatrix und Rodolphus und sein Blick war starr und undurchdringbar auf die zwei Ankommenden gerichtet, die schweigend vor ihm in die Knie gegangen waren und mit gesenkten Häuptern darauf warteten, dass er die Stille durchbrach.
Der Lord machte noch einen Schritt auf die zwei zu und blieb ruhig wieder stehen.
Bellatrix die es nicht aufwagte aufzusehen, spürte wie ihre Aufregung wuchs und in ihr innerlich eine Hoffnung aufkeimte, er hätte einen Auftrag für sie.
Er beachtete sie jedoch nicht und sah zu Rodolphus.
„Steh auf Rodolphus.“, sagte er teilnahmslos.
Rodolphus gehorchte ihm ohne zu zögern, sah ihm jedoch nicht in die Augen, die ihn streng beobachteten.
„Ich will dass du dem jungen Abbott einen Besuch abstattest. Er soll seine Ausbildung zum Auror nicht vollenden können. Habe deinen Spaß mit ihm.“, sagte der Lord kalt und grinste gehässig.
Auf Rodolphus Gesicht erschien ebenfalls ein Grinsen, welches nicht zu ihm passte. Es war nicht das spöttische oder amüsierte Grinsen dass er immer aufhatte. Es war kalt. Unberechenbar. Und hatte einen Zug von Wahnsinn den Bellatrix in seinen Augen aufleuchten sah.
Er verbeugte sich schweigend vor dem Lord und eilte mit wehendem Umhang, ohne Bellatrix noch einen Blick zu schenken aus dem Saal, dessen Temperatur immer zu sinken schien.
Sobald das Tor hinter ihm wieder zufiel, wandte sich der Lord an Bellatrix, die sich unter seinem Blick erhob und ihn ansah.
Ohne Vorwarnung hielt er seinen Zauberstab plötzlich gegen Bellatrix, die ihn verblüfft ansah und einen kalten Schauer durch ihren Köper fahren spürte. Der Lord grinste hämisch, ohne jedes Anzeichen von Wärme oder Geduld. Er nickte mit dem Kopf auf Bellatrix Umhangtasche.
„Nimm deinen Zauberstab.“, sagte er und sah sie boshaft an.
Bellatrix zögerte einen Moment. Dann nahm sie mit zittriger Hand ihren Zauberstab und sobald sie ihn einige Zentimeter in die Höhe gerichtet hatte, wurde sie schon vom Boden gerissen und spürte den harten Boden unter sich. Ein tiefer Schmerz durchfuhr sie und sie richtete sich mühsam wieder auf.
Der Lord machte einige langsame, laut widerhallende Schritte auf sie zu und funkelte sie an.
„Wenn das alles ist was Rodolphus dir beigebracht hat, dann kann er weniger als ich angenommen hab.“, fauchte er ihr entgegen und durchbohrte sie mit seinem Blick.
„Steh auf.“, rief er ihr zornig entgegen und richtete seinen Zauberstab wieder auf sie.
Bellatrix wusste was kommen würde. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Alles in ihr wehrte sich dagegen sich dem Lord zu widersetzen und sie wagte es nicht sich mit ihm zu duellieren.
Er schien ihr Zögern bemerkt zu haben, denn er sah sie wieder mit boshaft funkelnden Augen an.
„Wenn du mir nicht zeigst was du kannst, dann wirst nicht nur du dafür leiden mir meine Zeit gestohlen zu haben.“, zischte er sie an und Bellatrix wusste, dass sie keine Wahl hatte als sich gegen ihn zu wehren.
Der nächste Fluch kam, noch bevor Bellatrix ihren Gedanken beendet hatte und riss sie wiederum nach hinten. Sie konnte einen Schmerzensschrei nicht unterdrücken, als sich der große schlangenförmige Türhenkel in ihre Rippen bohrte und sie sackte in sich zusammen.
Bevor sie jedoch auf den Boden sank, rappelte sie sich hoch und spürte schon den strengen und missgestimmten Blick des Lords auf sich.
Sie atmete tief durch und umklammerte ihren Zauberstab fester.
Sobald der Lord den nächsten Fluch abschoss, reagierte sie und lenkte ihn ab, aber gerade als sie sich wieder auf den folgenden Fluch konzentrieren wollte, traf er sie schon und sie spürte etwas Heißes ihre Taille streifen. Sie versuchte den verursachten Schmerz zu ignorieren und presste ihre freie Hand auf ihre Seite, aber die warme Flüssigkeit die durch ihre Finger floss und ihre Hand tiefrot färbte, hinderte sie daran, den nächsten Fluch zu sehen und Bellatrix wurde der Zauberstab aus der Hand gerissen und rechts von ihr auf den Boden geworfen. Sie konnte sich nicht mehr aufrecht halten. Ihre Knie zitterten und ließen sie auf den Boden sinken.
Ihr Atem ging schneller und sie versuchte den Schmerz der ihren Körper durchströmte nicht zu beachten.
Sie sah ihren Zauberstab nicht und wusste auch, dass sie ihn selbst dann nicht erreichen könnte wenn er einen Meter neben ihr liegen würde.
Keine Sekunde später wurde sie erneut von einer Schmerzwelle erfasst. Sie schrie laut auf. Sie schrie so laut sie konnte und konnte ihre zuckenden Arme und Beine nicht kontrollieren.
Sie sah weder den Lord, der mit erhobenem Zauberstab über ihr stand, noch den Saal in dem sie sich befand. Doch so schnell wie er gekommen war, verschwand der Schmerz auch wieder und Bellatrix wurde von einem starken Hustanfall überfallen, der ihr den Atem nahm. Entsetzt starrte sie auf die kleine, rote Lacke die sich am kalten Marmorboden bildete und fühlte den metallischen Geschmack in ihrem Mund, der sie zum Würgen brachte.
Die Stimme des Lords holte sie jedoch wieder zur Realität zurück.
„Steh auf.“, zischte er teilnahmslos und blickte ohne jede Gefühlsregung auf die zitternde Person vor seinen Füßen.
Bellatrix kämpfte gegen die Qualen an und richtete sich mühsam auf. Sie zitterte am ganzen Körper und konnte nur mühsam das Gefühl unterdrücken sich übergeben zu müssen.
Der Blick des Lords war für sie unerträglich. Die Wut die sich darin auszeichnete ließ sie erschaudern und sie versuchte seinen Blick zu vermeiden, aber er fesselte sie damit und zwang sie ihn anzusehen.
„Du bist schlechter als ich dachte. Geh jetzt.“ Er winkte mit der Hand ab und drehte ihr den Rücken zu. Bellatrix blieb einen Moment noch regungslos stehen. Seinen harten Ton, seine Enttäuschung und Wut in der Stimme konnte sie nicht ertragen.
Sie versuchte auf den Beinen zu bleiben und machte einen Schritt nach vor.
„Herr.“, versuchte sie zu rufen, aber sie brachte nur ein Krächzen hervor.
Der Lord blieb ohne sich umzudrehen stehen.
„Herr, bitte.“ Sie zitterte und versuchte nicht in Tränen auszubrechen. „Vergibt mir.“
„Du hast alles gezeigt was du kannst Bellatrix, da gibt es nichts zu vergeben.“ Er drehte sich um und grinste sie spöttisch und herablassend an.
„Nein, nein Herr. Ich kann mehr. Ich kann besser sein. Vergibt mir Herr. Gibt mir noch eine Chance.“
Der Ausdruck des Lords versteinerte sich. Er nickte einer in schwarz gehüllter Person, die Bellatrix die ganze Zeit über nicht bemerkt hatte und die in einer Ecke des Saals schweigend stand, zu.
Mit großen Schritten kam die Gestalt auf Bellatrix zu.
Sie bemerkte ihn nicht und fuhr zusammen, als er sie am Arm fasste und Richtung Tür zerrte.
Bellatrix versuchte sich verzweifelt von seinem Griff zu befreien.
„Nein, nicht. Herr, bitte.“, rief sie noch, aber die Person ließ sie nicht los und der Dunkle Lord beachtete sie nicht weiter.
Erst als die schwarze Tür sich hinter ihnen Schloss, brach sie jeden Widerstand ab und sackte in sich zusammen. Der Mann hinter ihr, den sie wegen seiner Kopfbedeckung, die ihm einen dunklen Schatten über das Gesicht warf, nicht erkennen konnte, fasste sie an der Taille und fing sie noch auf.
Ohne zu zögern packte er sie und hob sie hoch, ohne auf ihre schwächlichen Proteste zu achten.
Sie stieß ihn von sich weg.
„Lass mich los. Ich kann gehen.“, sagte sie kraftlos, merkte aber im selben Moment noch, dass sie nicht die Stärke aufbrachte sich gegen ihn zu sträuben.
Sie bekam nicht mit wie er mit ihr durch den Innenhof schritt und Richtung Wald ging.
Erst als sie das vertraute Gefühl des Apparierens spürte und sich im nächsten Moment vor dem Tor von Lestrange Residence wiederfand, fühlte sie die eisige Kälte wieder und wurde im nächsten Moment auf den Boden gesetzt.
Sie atmete heftig die Nachtluft ein, als sie ihre Knie wieder weich werden spürte und die Wunde an ihrer Taille zu pochen begann. Der Mann in der schwarzen Robe hielt immernoch ihren Arm, als ob er sicher gehen wollte, ob sie fähig war zu stehen. Bellatrix schloss einen Moment die Augen und biss sich auf die Lippe, als der Schmerz sie wieder unerwartet durchfuhr.
Langsam wandte sie sich dann an den Mann neben ihr. Die schwarze Kapuze war etwas nach hinten gerutscht und von der Nähe konnte sie sein Gesicht wahrnehmen.
Sie kannte sein Gesicht.
Schwarze Haare umrahmten das ovale Angesicht und die große Nase schien nicht ins Bild passen zu wollen. Das jugendliche Aussehen war blass und erschien im Mondlicht noch farbloser als sonst.
Seine tiefschwarzen Augen musterten ausdruckslos Bellatrix.
„Snape?“, flüsterte Bellatrix und ein Ausdruck der Erkenntnis erschien auf ihrem Gesicht.
„Dein Zauberstab Bellatrix.“, sagte er nur und hielt ihr ihren Zauberstab hin.
Sie nahm ihn, ohne ihren Blick von ihm abzuwenden entgegen.
„Du bist ein Todesser?“, fragte sie flüsternd, wurde aber in nächster Sekunde von einem Hustanfall erfasst, der ihr die Seele aus dem Leib zu reißen schien.
Snape wartete ab bis sie sich einigermaßen zusammengerissen hatte.
„Wie ich sehe du auch.“, sagte er mit seiner tiefen Stimme und betrachtete sie abschätzend von oben bis unten.
Bellatrix Augen funkelten auf, als sie die herablassende Art seines Blicks erkannte.
„Bild dir ja nichts ein.“, zischte sie und versuchte nicht das Gesicht zu verziehen, als sie eine erneute Schmerzwelle spürte, die von ihrer klaffenden Wunde ausging. Er verzog den Mund spöttisch und blickte sie hämisch an. Ohne auf ihren Kommentar einzugehen, warf er ihr noch einen höhnischen Blick zu und apparierte. Bellatrix ballte die Hände zu Fäusten, was teils aus Wut auf Snape geschah und teils aus den Schmerzen die nicht aus ihrem Körper weichen wollten.
Mühsam ging sie in das Anwesen.
Die Stiegen schienen ihr endlos zu sein und sie versuchte nicht zusammen zu sacken, während sie sich heftig atmend die Stiegen hinauf schleppte.
Ihr Körper wurde von einer Kälte umschlossen, die ihr im Vergleich zu der kalten Aura des Lords unbedeutend vorkam und sie versuchte ihre zitternden Glieder zu ignorieren.
Sobald sie ihre Tür erreichte blieb sie stehen und lehnte sich an den Türrahmen, während ihre Hand im Dunkeln nach der Klinke der großen Flügeltür tastete. Sobald sie sie ergriff, wurde sie von ihr beschwerlich hinuntergedrückt und Bellatrix betrat das Zimmer.
Ohne auf das Bett zu achten, auf das sie sich über alles gerne legen würde, ging sie mit langsamen und erschöpften Schritten auf einen kleinen Schrank am Ende des Zimmers zu.
Wie verzweifelt suchte sie darin nach einer Phiole, die hinter vielen anderen stand und mit einer roten Flüssigkeit gefüllt war. Ohne zu zögern trank sie den Inhalt in einem aus und nahm sich noch eine zweite Phiole hinaus, dessen Inhalt jedoch dunkelblau war. Nachdem sie die Tür des Kastens schoss blieb sie eine Sekunde stehen und atmete tief durch um die Wirkung des Trankes zu spüren.
Aber sie spürte nichts.
Es sänftigte keines der Schmerzen die ihren Körper durchfluteten und Bellatrix umklammerte krampfhaft die andere Phiole.
Langsam öffnete sie wieder die Augen und ging auf das Bett zu. Ohne die blutdurchtränkte Robe auszuziehen, legte sie sich hin und öffnete die Phiole. Ein zweites Mal trank sie den Inhalt und legte sich zurück, während die Kristallphiole aus ihrer Hand glitt und auf der Satindecke liegenblieb.
Bellatrix merkte wie der Schlaftrank anfing zu wirken und ihre Lider schwerer wurden. Erleichtert darüber, endlich die Schmerzen nicht mehr ertragen zu müssen, schloss sie die Augen und versank in völlige Dunkelheit.
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