von Miss Voldemort
@Lilian: also ausnahmsweise muss ich eingestehen, dass ich den Namen Valmondé nicht wegen der Bedeutung gewählt hab. Ich hab den Namen von einer Kurzgeschichte von Kate Chopin und zwar „Desirees Baby“. Der Name hat mir sofort gefallen und ich hab ihn dann gleich aufgeschrieben ;) das mach ich ja öfter wenn ich einen schönen Namen finde. Der Vorname ist der Name von einer Königin aus Britannien. Ich glaub eben von irgendwelchen Germanen oder so. Aber ihr Nachname hat eben wie gesagt keinen tieferen Sinn der irgendwie auf ihren Charakter zurückzuführen ist. Oh ja, es ist wirklich ungewöhnlich Bella so unterwürfig zu sehen, aber immerhin ist es der Lord und man muss ihre grenzenlose Ehrfurcht vor ihm darstellen.
Jaja… dass Snape plötzlich auftritt war überraschend aber ich werde ihn noch einige Male auftauchen lassen und naja, ob er ein Verräter ist wirst du ja schon sehen *gg*
@Hermine Malfoy: Sie dachte oder naja sie hoffte wirklich dass der Lord für sie eine Aufgabe hat. Aber er wollte sie ja noch auf die Prüfung stellen und eigentlich erwartet er ziemlich viel von Bella, von der er glaubt dass sie ziemlich viel Begabung hat. Er ist der Lord er muss es ja wissen ;) Und sie tat mir beim Schreiben auch leid. Immerhin ist sie ja eigentlich sehr stark und hat einen sehr standhaften Charakter und es ist immer hart für mich und auch schwer sie zerbrechlich und hilflos darzustellen.
@Bellatrix_L.: Das mit dem Wechsel zwischen den Gesellschaften gefällt mir auch. Sie hat anscheinend ja das perfekte Leben und dahinter ist das so, dass sie vollkommen fertig gemacht wird und das gefällt mir eigentlich bei allen Todessern. Sie bewahren diesen Schein der absolut tollen Welt in diesen Gesellschaften oder sonstigen Veranstaltungen in der Öffentlichkeit und hinter den Kulissen ist es der reinste Todeskampf und egal wie reich oder schön sie müssen alle leiden. Und Snape musste einfach auftreten. Ich bin zwar kein Fan von ihm, aber der festen Überzeugung dass er ein Todesser ist.
@Tatze, Krone und Lilly: eigentlich hab ich die Sache mit der Ausbildung auch genau deswegen angeknüpft, weil es ja im Buch erwähnt wird. Sie sagt ja selbst dass sie alles von ihm gelernt hat und Sachen kennt die vollkommen der dunkelsten Magie angehören… tja da kann nur der Dunkle Lord die Hände im spiel haben.
@Alyssa795: Es hat ihr wehgetan. Es wird ihr vermutlich immer wehtun, von ihm in so einer Situation gesehen worden zu sein. Sie zeigt ja nie gerne Schwäche, das wissen wir ja. Stimmt genau. Wie könnte Bella ihren Gott angreifen. Den Mann den sie vergöttert und wegen dem sie vor Respekt zergeht.
Ohhh ja, Rodolphus’ Blick. Weißt du genau diesen Blick an ihm liebe ich auch und ich habe es geliebt diesen Blick zu beschreiben. Ich kann ihn mir so gut damit vorstellen. Also… lass deiner Fantasie freien Lauf *gg* Und dir gefällt es wenn bei den Frauen die Beziehungen zu ihren tollen Männern nicht so gut laufen nicht wahr??? Tja, ist ja klar, dann hast du doppelt so viel von ihnen und sie verschwenden ihre Energie nicht unnötig an ihre dummen Frauen… aber Bella müssen wir das ausschließen, sie ist alles andere als dumm. Aber egal wie wenig du sie magst, sie ist nunmal der Hauptchara und auch, wenn ich sie so oft leiden lasse und lassen werde (was du ja zweifellos magst) ich muss ihr doch diese tollen Moment mit Rodolphus geben. Aber keine Sorge. Ich werde diesmal Rodolphus und Rabastan nicht bestrafen. Sie können wirklich nichts dafür, sie waren tolle Lehrer. Aber naja… mal sehen… ich glaub eine Sache die ich mit einen von ihnen machen werde, wird dir gar nicht gefallen.
@Bellachen: Also ihre Antipathie gegenüber Snape hat an diesem Punkt bestimmt zugenommen, aber sie hasst ihn noch nicht endgültig, wie sie ihn mal hassen wird ;) dafür hab ich schon was besseres im Kopf ^^ Und Rodolphus wird nicht wegen ihr gefoltert … nein.. das tue ich dem Armen nicht nochmal an, aber es wird ein weitaus größeres Problem geben… glaub mir, das wird euch gar nicht so gefallen. Aber warts ab ;) Was Rabastan eigentlich so immer für einen Blödsinn treibt ist irgendwie für mich immer witzig… ich weiß nicht, ich mag es wenn er nur Unsinn treibt, das passt zu ihm.
@Deena Jones: freut mich dass es dir gefallen hat ;) das nächste ist ja auch schon da…
@heidi: Am Anfang war es auch gar nicht geplant dass direkt Snape es ist, aber ich wollte ihn schon die ganze Zeit reinbringen, und er war irgendwie richtig gut geeignet für diesen Zeitpunkt. Überhaupt was Bellatrix Verfassung anging. Sie wäre bestimmt lieber von jedem anderen nackt aufgefunden worden, als von Snape in einer so schwächlichen Lage gesehen zu werden. Obwohl wenn er sich irgendwie anders verhalten hätte, und ihr nicht so seinen Hohn und seine Missbilligung gezeigt hätte, dann hätte sie es anders aufgefasst, aber zu Bellas Verteidigung muss man sagen, dass er wohl wusste, wie schwer es für sie war so gesehen zu werden und ihr in keiner Weise geholfen hat, damit besser klarzukommen. Das lässt dann die Antipathie natürlich enorm steigen. Überhaupt kennen wir ja alle Snapes Spötteleien und seinen unglaublich guten Blick, der die Herablassung selbst ist. So wird Bella auf keinen Fall gerne angesehen. Und er hat das dann irgendwie selbst ausgelöst. Sie wäre ihm gar nicht so feindlich gesinnt, wenn er sich, wie gesagt, anders verhalten hätte. Aber wir werden ja sehen was zwischen denen noch so ablaufen wird.
Rabastan ist wirklich knuffig. *lol* ich liebe es eigentlich ihn in solche Lagen zu bringen. Er macht eigentlich im Allgemeinen sowieso nur sehr viel Unsinn und steht somit als Gegenteil zu Rodolphus da. *gg* Seine Zukünftige passt genau deswegen so wenig zu ihm. Sie ist absolut nicht wie er.
@darkangel9: wow, du hattest ja wirklich viel nachzulesen, bin aber froh, dass du wieder da bist ;)
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27. Kapitel: Krankenpfleger und Idioten
Als Bellatrix wieder anfing die Umgebung in der sie sich befand wahrzunehmen, war es schon fast Mittag.
Sie drehte den Kopf zur Seite und spürte gleich darauf ein unerträgliches Hämmern darin, sodass sie die Augen zusammenkniff und sich nicht rührte.
Sie konnte den metallischen Geschmack von Blut in ihren Mund nicht mehr wahrnehmen und merkte, dass der Schmerz an der rechten Seite ihrer Taille, zwar noch nicht verschwunden, aber doch erträglicher geworden war.
Langsam schlug sie die Augen auf und blickte geradeaus.
Sie konnte die Person die neben dem Bett auf einem Sessel saß und nachdenklich dreinsah nur verschwommen ausmachen und nicht erkennen wer es genau war. Erst als sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten, blickte sie geradewegs in Rabastans besorgtes Gesicht, der sie ernst und eindringlich musterte. Sobald er sah, dass sie wach war, stand er auf und setzte sich an den Rand des Bettes.
„Bella.“, flüsterte er und strich einige Haarsträhnen aus ihrem bleichen Gesicht. „Geht es dir gut?“
Bellatrix nickte schwach. Sie wollte etwas sagen, aber ihr Mund war wie ausgetrocknet und sie brachte kein Wort heraus. Rabastan der das sah, nahm ein gefülltes Glas das bereit auf ihrem Nachtkästchen stand und hob leicht ihren Kopf an, damit sie trinken konnte.
Bellatrix trank das Wasser ohne zu zögern und fühlte sich, als würde Rabastan ihr damit neues Leben einflößen.
Er stellte das Glas gleich danach wieder ab und beobachtete sie.
Bellatrix versuchte sich aufzurichten, aber er drückte ihre Schulter wieder nieder und hinderte sie daran.
„Bleib liegen. Es hat keinen Sinn.“
Sie legte ihren Kopf wieder zurück, merkte aber, dass sie nichts außer ihren Unterwäschen trug und ein Verband ihren Bauch umschloss, sodass die Wunde verdeckt wurde.
Für eine Sekunde wollte sie sich schon deswegen aufregen, aber Rabastan sah sie gleich darauf, soweit es bei seinen Verhältnissen ging, unschuldig lächelnd an.
„Keine Sorge Bella. Wenn du nicht so blutbeschmiert wärst hätte meine Hand eventuell eine Wanderung einlegen können, aber… ehrlich gesagt ich fand die zerfetzte Haut an deiner Taille dann doch etwas abtörnend.“
Bellatrix grinste ihn an.
„Das hättest du nicht gewagt.“, flüsterte sie.
„Stimmt. Für so was, würde ehrlich gesagt Rodolphus’ Faust nicht in Kauf nehmen. Sei mir nicht böse Bella, aber es gibt so viele die ich haben könnte ohne von meinem Bruder in Stücke gerissen zu werden.“
„Damit kann ich leben.“
Er lächelte sie an.
„Wo ist Rodolphus?“, fragte Bella nach einer schweigsamen Minute und sah sich im Zimmer um, als würde er irgendwo dort drin stehen.
„Ich weiß es nicht.“, sagte Rabastan ohne zu zögern und blickte unbekümmert und wie immer drein, als wäre er überzeugt, dass seinem Bruder nichts passieren könnte.
Bellatrix sah ihn zweifelnd an. Wie sie wusste, hatte Rodolphus keinen Auftrag der sehr lange dauern konnte und nach der Uhr zu schließen, war es bereits fast ein Uhr.
Plötzlich überkam sie ein seltsames Gefühl und sie wollte ihn wiedersehen. Sie wollte ihn genau in diesem Moment bei sich haben und nicht zulassen dass er ging.
Rabastan aber, der ihren Gesichtsausdruck richtig deutete, riss sie wieder aus ihren Gedanken.
„Ihm wird nichts passieren Bella.“
Bellatrix sah ihn nachdenklich an, aber er blickte wieder ernst drein und deutete auf ihren Verband.
„Was ist passiert? Ein Auftrag?“
Sie schloss die Augen. Sie wollte jetzt nicht daran erinnert werden, dass sie ihn enttäuscht und er jetzt ein ganz falsches Bild von ihr bekommen hatte.
„Nein. Kein Auftrag.“
„Er war das?“, fragte er wieder nach und sah sie ernsthaft mit angehobener Braue an.
Bellatrix nickte schwach.
Rabastan sah sie für einen Moment still an.
„Die Ausbildung?“
Bellatrix dachte nach. Wenn das wirklich die Ausbildung war und das war es bei logischem Nachdenken ohne Zweifel, dann wusste sie nicht, wie lange sie diese überleben würde.
Wieder nickte sie.
Rabastan ließ ein leises „Verstehe“ vernehmen und sah zu Boden.
Eine Weile sprach niemand von ihnen bis er sich erhob.
„Ich geh dann Bella. Boudicca will in die Winkelgasse.“, er verzog missmutig das Gesicht, was Bellatrix unwillkürlich grinsen ließ.
„Dann viel Spaß.“
Er nickte und ging langsam mit den Händen in der Hosentasche auf die große Flügeltür zu.
„Rabastan.“, rief ihr Bellatrix plötzlich nochmal nach und richtete sich etwas auf, wobei sie das Gesicht schmerzvoll verzog und für eine Weile in ihrer Bewegung innehielt.
Rabastan der das sah, eilte wieder zu ihr und sah sie besorgt an.
„Bella. Alles ok? Leg dich wieder hin. Du darfst dich nicht bewegen.“, sagte er und bettete sie wieder wie ein kleines Kind in das Kissen. Sie grinste über seine Fürsorglichkeit und betrachtete wie er hochkonzentriert und bemüht Bellatrix nicht unabsichtlich am Dekolletee zu streifen, die dunkle Satindecke über ihren Körper legte.
„Wie hast du mich eigentlich gefunden?“, fragte sie plötzlich.
„Naja. Die Blutspuren am Boden waren schwer zu übersehen.“
Bellatrix’ Ausdruck versteinerte sich.
Er blickte sie grinsend an.
„Keine Sorge. Ich habe sie verschwinden lassen. Wir wollen Boudicca doch nicht gleich abschrecken.“
Sie grinsten sich an und er ging wieder auf die Tür zu. Nachdem er ihr kurz zugezwinkert hatte, schloss er die Tür und ließ Bellatrix allein, die ihren Kopf zurücklegte und merkte wie ihre Lider immer schwerer wurden. Obwohl sie nur vorhatte die Augen für kurze Zeit zu schließen, merkte sie nicht wie die Müdigkeit an Stärke gewann und sie letztendlich übermannte.
Aufgeweckt wurde sie wieder von Rabastan.
Er stand mit einem Tablett neben dem Tisch und sah sie eindringlich an.
„Du wirst das jetzt essen.“, sagte er bestimmt und setzte sich zu ihr auf das Bett.
Bellatrix verzog beim Anblick vom Essen das Gesicht, aber er ignorierte das und floss den Inhalt einer Kristallphiole in eine Tasse auf dem Tablett. Bellatrix nahm es von ihm und trank es aus, ohne zu fragen worum es sich eigentlich handelte.
„Damit die Wunde verheilt.“, sagte aber gleich Rabastan und beantwortete ihre unausgesprochene Frage.
Sie nickte nur.
Er hielt ihr nun die Suppe hin.
„Nein.“, sagte sie aber gleich und drehte den Kopf weg.
„Oh doch.“
„Nein.“
„Wenn du es nicht isst, dann schick ich meine Mutter rauf.“
Bellatrix warf ihm einen erbosten Blick zu und nahm den Löffel, den er ihr entgegenhielt.
Nachdem sie fertig war, betrachtete er zufrieden den leeren Teller und Bellatrix kam der Gedanke, dass es ihm wohl Spaß machte den Krankenpfleger zu spielen und er mächtig stolz auf sich sein musste.
„Solltest du eigentlich nicht Boudicca unterhalten?“, fragte sie ihn nach einer Weile und sah zu, wie er sich wieder neben ihr auf das Bett setzte und lässig die Beine ausstreckte. Er zuckte mit den Schultern.
Bellatrix sah ihn zweifelnd an.
„Du machst das doch nur, damit du dich nicht mit ihr abgeben musst oder?“
Er sah sie mit seiner unschuldigsten Miene an und wirkte leicht beleidigt und empört.
„Bella ich kümmere mich hier um dich und das ist der Dank?“
Sie lachte laut auf.
„Rabastan, jetzt sei ehrlich.“
„Dass ich sie nicht unterhalten muss, ist eigentlich nur so ein positiver Nebeneffekt. Es geht mir wirklich um dich.“, schloss er dann ab und sah sie ehrlich an.
„Und du hast Angst, dass Rodolphus dich umlegt, wenn er weiß dass du mich verbluten lässt.“
„Stimmt.“
„Wo ist er eigentlich?“
Rabastan zuckte mit den Schultern.
„Was weiß ich. Immernoch der Auftrag wahrscheinlich.“
„So lange?“
„Manchmal ist er für Wochen weg.“
„Er sollte nur einen jungen Auror töten.“, sagte sie und sah ihn skeptisch an.
Rabastan merkte langsam, dass sie sich unwohl fühlte.
„Bella, bleib locker. Rodolphus könnte es mit drei Auroren aufnehmen, es wird ihm nichts passieren wenn er nur einen Anwärter töten muss.“
Sie nickte.
Während sie sich leicht aufrichtete, merkte sie, dass die Schmerzen so gut wie vergangen waren und sie sich ohne große Probleme bewegen konnte.
„Hast du den Trank gebraut?“, fragte sie und wunderte sich, woher die Lestranges ihre perfekten Zaubertränke immer herbekamen.
Rabastan lachte laut auf.
„Ha. Bella… ich kann nicht einmal einen Kessel richtig aufstellen.“
Sie grinste.
„Das war Snape. Er macht die meisten Zaubertränke für uns.“
Bellatrix schoss wieder die Begegnung mit ihm in den Kopf. Sie fühlte sich plötzlich unwohl. Unwohl bei dem Gedanken von ihm in einer so schwächlichen Konstitution gesehen worden zu sein. Aber sie erinnerte sich auch an ihre Schulzeit. Sie wusste, dass er mit seinen Zaubertränken nicht zu übertreffen war. Sie war sich sogar sicher, dass er damals Slughorn hätte übertreffen können. Slughorn. Bei dem Gedanken an ihn verzog sie das Gesicht.
Sie hatte ihn so dermaßen gehasst.
Lag zum einen auch daran, dass er sie, obwohl sie eine Black war, nicht zu seinen Treffen eingeladen hatte und Schlammblüter ihr vorgezogen wurden, die nicht mal in seinem Haus waren.
Nein, sie wusste, dass sie ihn definitiv nicht ausstehen konnte.
Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, als sie daran erinnert wurde, wie er sie mit Dolohow im Bad der Vertrauensschüler erwischt hatte. Einer der Ravenclaws, der dann von Dolohow dafür gebührend bestraft wurde, hatte sie bei ihm verpetzt.
Rabastan der ihr Grinsen bemerkte sah sie fragend an.
Sobald sie den Blick bemerkte winkte sie ab.
„Lange Geschichte.“, sagte sie nur und setzte sich an den Bettrand, bevor Rabastan es ihr verbieten konnte. Sie verweilte eine Weile sitzend, ohne sich zu bewegen.
„Rabastan“, sagte sie dann, ohne sich an ihn zu wenden „gib mir noch einen Trank. Ich muss fit werden bevor er mich nochmal ruft.“
„Ich weiß nicht ob es richtig…“
„Gib es mir einfach.“
Er sagte eine Weile nichts und sah auf ihren Rücken der von langen schwarzen Haaren verdeckt wurde.
Dann stand er ohne etwas zu sagen auf und ging hinaus.
Während er abwesend war, stand Bellatrix auf und zog sich einen Morgenmantel drüber. Gerade als sie sich vor den Kamin setzte trat er auch wieder ein und reichte ihr ohne Worte eine Kristallflasche mit flüssigem Inhalt.
„Danke.“, murmelte sie, während sie das Fläschchen entgegen nahm und es aufmachte um zu trinken.
Bevor er etwas sagen konnte trank sie die Hälfte der Flasche aus und stellte den Rest auf den Kaminsims.
Sie stand auf und atmete tief durch.
„Er wird mich wieder rufen Rabastan. Ich hab ihn so wütend gemacht.“, sagte sie und fing an, das leichte Stechen an ihrer Taille ignorierend, langsam im Zimmer auf und ab zu gehen.
Rabastan wollte etwas erwidern, aber es klopfte an der Tür.
Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete jemand die Tür und schritt hinein.
„Avery.“, begrüßte ihn Rabastan und ging auf ihn zu.
Bellatrix nickte ihm nur kurz zu und wandte sich gleich darauf wieder ab.
Rabastan der noch einen Blick auf Bellatrix warf, ging mit Avery hinaus und schloss die Tür zu.
Sie blieb eine Weile stehen und sah aus dem Fenster, dessen Vorhänge zur Seite geschoben waren und durch das die letzten Strahlen der Sonne hineinstrahlten.
Sie verharrte so lange in der Stellung bis die Sonne völlig hinter einem Hügel, der von Laubbäumen übersät war, verschwand. Dann zündete sie mit dem Zauberstab einige Kerzen im Zimmer an, während sie sich vor dem Kamin hinsetzte und ein Buch aufschlug. Ohne zu bemerken wie die Zeit verfloss, vertiefte sie sich in die Lektüre und schlief nach einigen Stunden vor dem loderndem Feuer ein, das gegen Mitternacht langsam erlosch und nur glühende Kohlen hinterließ.
Als Bellatrix in der Früh erwachte, spürte sie schon die Rückenschmerzen die ihr der Schlaf vor dem Kamin mitgegeben hatte.
Sie richtete sich auf und streckte sich leicht. Das Feuer war erloschen und das Zimmer war kühler als am Tag davor. Die Hauselfen fluchend richtete sie sich auf und entzündete mit dem Zauberstab ein Feuer im Kamin.
Bevor sie sich niedersetzte blickte sie zur Uhr und stellte fest, dass es bereits fast Mittag war.
Sie begab sich mühsam und nur widerwillig zu ihrem Schrank um sich ein langes, warmes Kleid zu holen und ging daraufhin gleich in das Badezimmer.
Als sie vor dem Spiegel stand merkte sie, dass unter ihren Augen dunkle Ringe lagen obwohl sie viel geschlafen hatte und ihr Teint bleicher als sonst war.
Sie kümmerte sich aber nicht darum sondern steckte nur die fast hüftlangen Haare hoch und ging hinunter in den Esssaal, in dem das Mittagessen bereits aufgedeckt war.
Fast alle saßen schon da. Als Bellatrix sich neben Rabastan hinsetzte, merkte sie, dass Rodolphus’ Platz vis-a-vis von ihr leer war, gegenüber von Rabastan aber bereits Boudicca saß.
Sie begrüßte die Anwesenden nur distanziert und merkte nicht, wie Mr. Lestrange von seinem Essen hochsah und Bellatrix eine Weile musterte. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit eher Rabastan und Boudicca zu die kaum miteinander sprachen und wenn dann nur in einem äußerst kühlen Ton.
Boudicca hatte ihr braunen Haare ebenfalls hochgesteckt, jedoch nicht so locker wie Bellatrix, sondern ordentlich zurückgekämmt und äußerst elegant zu einem Knoten geschlungen. Bellatrix musste sich eingestehen, dass ihr Aussehen neben Boudicca wohl ziemlich vernachlässigt aussah.
Ihre langen Wimpern gesenkt sah Boudicca auf ihr Essen indem sie nur lustlos herumstocherte und keinen Bissen zu sich nahm. Ihr hellbeiges Kleid schmeichelte ihrem Teint und ließ sie noch würdevoller erscheinen als sie schon war.
Sie warf Bellatrix nur einen kurzen Blick zu und lächelte freundlich, wandte sich jedoch dann gleich wieder ab.
„Bellatrix.“, rief plötzlich Mrs. Lestrange zu ihr rüber und zwang sie sich an sie zu wenden.
Bellatrix sah sie nur an, sagte aber nichts.
„Wir sind heute zum Dinner bei den Blacks eingeladen, du und Rodolphus, falls er bis dahin wieder kommen sollte werdet uns begleiten. Um 18 Uhr verlassen wir das Haus, sei pünktlich hier.“
Danach wandte sie sich sofort von Bellatrix ab und widmete sich wieder ihrem Essen.
Bellatrix verstand mit „hier“ den Esssaal und wunderte sich dass sie mit Flohpulver reisen sollten, da sie das in diesem Haus bisher noch nie getan hatten.
Sie sagte aber nichts, sondern nahm ihren Weinkelch in die Hand.
Das Essen verging so langsam wie immer und Bellatrix gab sich Mühe geduldig sitzen zu bleiben und einfach alles was sie nervte zu ignorieren.
Sie wurde aber im Gegensatz zu dem von ihr Erhofften nicht in Ruhe gelassen, sondern von einer anderen Person angesprochen. Von einer, von der sie nicht erwartete hatte beachtet zu werden.
„Ich hörte es ging dir schlecht Bellatrix. Ich hoffe du fühlst dich inzwischen besser?“
Erstaunt sah Bellatrix Mr. Lestrange an und überlegte woher er erfahren haben könnte, dass sie verletzt war. Andererseits erstaunte es sie auch nicht. Sie war nicht beim Essen erschienen und hatte auch sonst kein Lebenszeichen von sich gegeben.
Rabastan musste es ihm erzählt haben.
„Ja. Ja es geht mir sehr gut, danke.“
Er nickte zufrieden und nahm sich seinen Kelch zum Trinken.
Bellatrix sah ihn einen Moment lang noch ungläubig an. Dann nahm sie ihre Gabel und stocherte weiter in ihrem Essen herum, bis das Essen beendet war und sie gehen durfte.
Es war eine Minute vor sechs als Bellatrix in einem dunkelrotem, knielangem Kaschmirkleid im Esszimmer stand und aus dem Fenster in die bereits nahezu dunkle Landschaft sah.
Die Bäume schwankten bedrohlich hin und her wegen dem Wind und Bellatrix konnte am Kiesweg der tiefer in die Parklandschaft führte, bereits die Windlichter brennen sehen. Nur das Ticken der Uhr störte die Stille, die wie etwas Undurchdringliches in dem Zimmer lag.
Sie wandte sich von dem Ausblick ab sobald sie Schritte vernahm und sah Mrs. Lestrange mit ihrem Gatten eintreten. Ohne Bellatrix anzusehen ging sie auf den Kamin zu und nahm eine goldene Schatulle die daneben lag.
„Rodolphus wird nicht mitkommen.“, sagte sie kalt und nahm aus dem Kästchen Pulver, welches sie ohne zu zögern in den Kamin warf und somit smaragdgrüne Flammen erscheinen ließ.
Sie hob leicht den Rock ihres Kleides an und schritt elegant auf die Asche, die noch drin lag.
Bellatrix sagte nicht, aber ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie ganz und gar nicht damit zufrieden war, dass Rodolphus nicht erscheinen sollte, der ihr den Abend vielleicht etwas erträglicher gemacht hätte.
„Grimmauldplatz Nummer 12.“, sagte Mrs. Lestrange laut und deutlich und verschwand im nächsten Moment auch schon.
Bellatrix sah erstaunt auf die Stelle, an der sie zuletzt gewesen war.
Mit den Blacks hatte sie eigentlich angenommen, dass sie zu ihnen nach Hause gehen würden und nicht in das Haus ihrer Tante. Aber sie sagte nichts und ging vor Mr. Lestrange der ihr höflich den Vortritt gab und ihre Hand galant haltend sie zu dem Kamin führte.
Sobald Bellatrix die nötigen Worte aussprach verschwand sie auch schon wie zuvor Mrs. Lestrange und fand sich im nächsten Moment in einem anderen Zimmer wieder, das ganz anders wirkte als das Esszimmer der Lestranges. Es waren mehr Leute hier als Bellatrix angenommen hatte und sie saßen verteilt im großen Salon und unterhielten sich angeregt. Sobald Bellatrix eintrat, wurde sie lächelnd von ihrer Tante begrüßt, die sie kurz in die Arme nahm und in die Luft links und rechts von ihr Küsschen verteilte.
„Willkommen Bellatrix. So lange nicht mehr gesehen meine Schöne. Setz dich doch und unterhalte dich etwas mit den Gästen. Ah sieh mal, da haben wir den jungen Antonin auch schon. Antonin…“, sie redete in einem Fort und gab Bellatrix nicht die kleinste Gelegenheit irgendetwas zu sagen.
Dolohow der ziemlich gelangweilt und desinteressiert in einer eher verlassenen Ecke saß und sich umsah, war in dem Moment, in dem Walburga Black ihn gerufen hatte, von zwei Frauen angesprochen worden, die ihn entzückt ansahen und sich links und rechts neben ihm platzierten.
Der Todesser der seinen Widerwillen gegenüber ihnen nicht zeigen wollte, versuchte höflich zu lächeln und irgendwas zu erwidern, aber die Frauen ließen ihm weder Zeit etwas zu sagen, noch hatte er sein Temperament jemals so unter Kontrolle halten können um nicht zu zeigen, dass sie ihm auf die Nerven gingen.
In dem Moment sah er Bellatrix jedoch als seine Erlösung und sobald Mrs. Black ihm rief, stand er eilig auf und ging, nachdem er eine Entschuldigung gemurmelt hatte, zu Bellatrix, die nun auf ihn wartete.
„Bella…“, sagte er „ich bin so froh dass du hier bist, ich dachte ich wäre der einzige Idiot der sich keine Ausrede einfallen lassen hat und gekommen ist.“
„Dann sind wir jetzt ja zwei Idioten.“
Er grinste sie an.
„Ich bin gleich wieder zurück. Muss nur kurz auf die Toilette.“, sagte Bellatrix und ging aus dem großen Salon an dessen Ende ein riesiger Wandteppich befestigt war, der den Stammbaum der Blacks darstellen sollte. Bellatrix die das Haus ihrer Tante zur Genüge kannte, trat in einen Korridor und wollte einen Stock höher steigen, als sie wie erstarrt stehen blieb.
Auch der andere Anwesende blieb wie vom Donner gerührt stehen, aber nachdem er Bellatrix von oben bis unten gemustert hatte, schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Bellatrix kannte dieses Grinsen. Und sie würde es nie vergessen.
Mit grauen, funkelnden Augen blickte er sie leicht herablassend an. Auf seinem Gesicht, das noch männlicher wirkte als vor zwei Jahren, war ein spöttischer Zug zu erkennen, den er in den letzten Jahren immer trug, wenn er sie ansah.
Die schwarzen Haare fielen ihm lässig über die Stirn und vollendeten die perfekte Erscheinung, von der jedes Mädchen in Hogwarts immer geträumt hatte.
„Hey, Bella. Lange nicht gesehen.“, sagte er plötzlich mit seiner tiefen, charmanten Stimme und riss sie aus ihren Gedanken. Sie sah ihm in die strahlenden Augen… und umklammerte fester ihren Zauberstab.
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