von Miss Voldemort
@heidi: also ich weiß, die Stelle mit Sirius war wirklich genau richtig für dich… und wie gesagt, ich hab gleich an dich denken müssen, als ich Sirius beschrieben hab. Rodolphus wird die Hochzeit nicht verpassen, keine Sorge, weil ich werde die bestimmt nicht aufschieben, aber du hast mit deiner Vermutung schon Recht… für seinen Zustand wurde vom Lord wirklich etwas nachgeholfen, aber das werden wir auch noch von ihm selbst hören, wie das so genau abgelaufen ist.
@Alyssa795: von mir aus… du darfst Bella so viel hassen wie du willst ^^ also ich dachte zwar dass, das offensichtlich ist, aber ich kann es ja nochmal erklären. Bella hat sich von ihm nur abgewandt, weil das Dunkle Mal zum Brennen angefangen hat und Bellatrix hätte sich wenn der Lord auf sie wartet, nie auf irgendwas eingelassen, ich glaub das ist wohl klar. Eingeschüchtert war sie von ihm bestimmt nicht. Und ja, also der Lord hatte wirklich seine Finger etwas im Spiel, was Rodolphus’ Zustand angeht… aber er hat ihn auch ziemlich enttäuscht als er den Auftrag nicht erfüllt hat und deswegen hat er ihn einfach bestrafen müssen. Rabastan hat ja darüber auch schon gesprochen… dass der Lord davor auch schon gereizt war und so. Tja, schlechtes Timing für ihn. Ob der Lord das von Sirius erfährt oder nicht, ist eigentlich irrelevant. Das würde ihn nicht sonderlich interessieren, da Sirius im Moment dem Lord nicht wirklich im Weg steht. Das er ein Blutsverräter ist, ist eine andere Sache. Und klar kann Sirius einfach nicht ins Haus spazieren, deswegen waren sie ja auch vorsichtig, damit niemand auf sie aufmerksam wird. Regulus hat ja auch erwähnt, dass es Konsequenzen für seinen Bruder hätte, aber zwischen ihm und Sirius herrscht keine Feindseligkeit und deswegen haben sie sich unterhalten. So hat Regulus ihm auch helfen können unbemerkt ins Haus zu kommen. So ich hoffe jetzt ist alles klarer.
@Hermine Malfoy: gleich erfährst du ob sie es schafft oder nicht ;) also viel Spaß
@Mila: jaa ich geb mir Mühe schnell zu schreiben… zumindest kann ich immer am So updaten.
@Bellatrix_L.: *lol* nein, also ich hab nichts gegen Macnair, aber ich brauchte einfach einen der verletzt dalag… und einen anderen konnte ich bestimmt nicht entbehren. Und nein, der Lord macht das nicht mit allen, dass er ihnen Flüche beibringt und Einzelstunden gibt *gg* aber bei Bella ist einiges faszinierend. Schließlich ist sie einmal eine Frau, dann eine die alles darum geben würde, für ihn zu kämpfen. Sie ist vollkommen freiwillig zu ihm gekommen und hat auch noch dafür gekämpft das Dunkle Mal endlich zu kriegen. Und er weiß, dass ihre Loyalität nicht mit der von einigen anderen zu vergleichen ist. Also nächstes Chap kommt schon die Hochzeit… aber weil ich sie noch nicht geschrieben hab, sondern nur geplant, kann ich noch nicht wirklich sagen, wie lang sie wird. Aber schon möglich dass es zwei Chaps werden. Ja, also Regulus und Sirius waren zwar nicht die besten Freunde, aber sie verstanden sich eben wirklich gut und Regulus hat ihm geholfen ein paar Stunden ins Haus zu kommen, während die Familie mit dem Besuch abgelenkt war. Und ich kann es mir nicht vorstellen, dass Sirius seinen Bruder so einfach aufgegeben hat.
@Bellachen: Jaja.. ich hab es dir gesagt, du sollst unseren armen Rodolphus nicht so schnell verurteilen... aber ok, es hat wirklich verdächtig ausgesehen, er lässt es dir deswegen ausnahmsweise mal durchgehen ;) *Loool* oh ja, Cormac sieht gut aus und in diesem Chap wird er vom Aussehen her sogar etwas näher beschrieben *gg* ansonsten hätte er ja nie diesen für mich heiligen Namen bekommen *lol*
@Lilian: *lol* der Titel von „Krankenpfleger und Idioten“ hat mir auch so gefallen. Eigentlich hat er nämlich anders geheißen, aber ich hab es dann doch umbenannt. Rabastan läuft ausnahmslos allem hinterher was Röcke anhat, da hast du Recht, nur nicht seiner eigenen Zukünftigen. Ja, also ich lasse gerne Sachen über Bellatrix’ Schulzeit so zeitweise einfließen, weil ich nicht direkt darüber schreiben will. Und ja, das ist der Vorteil wenn man zwei Chaps zu lesen hat, man muss nicht warten um zu erfahren was passiert. Und schon gar nicht wenn da gerade ein Cliff war. Sirius ist zu der Zeit so ca. 20. Weil Bella wird im Dezember 20. Ich hab eigentlich mit dem Alter der Charaktere etwas rumgespielt und sie sind jünger als sie es in den Büchern wirklich sind. Ich wollte nicht einen zu großen Unterschied haben, weil ich nicht über 2 Generationen schreiben will… das wäre mit definitiv zu viel, deswegen ist Sirius sogar um einige Monate älter als Bella. Regulus ist dafür ein Jahr älter als Andromeda. Naja, ich hab allgemein ziemlich viel mit der Zeit herumgespielt, aber wie gesagt, es wäre kompliziert zu schreiben, wenn alle Charaktere einen Altersunterschied von 5 Jahren hätten. Und es würde zu viele OCs geben und so gern ich auch welche erfinde, es ist doch besser über Charaktere zu schreiben die es schon gibt. Also was genau das ist, wo die verletzten Todesser sind, wirst du in diesem Chap eigentlich genauer erklären. Du hast aber gar nicht so unrecht ^^ Der Orden wird noch seine Auftritte haben ;) keine Sorge, das kommt noch.
@Bellatrix Lestrange: danke, danke, danke… freut mich echt, dass es dir so gefällt.
@darkangel9: jaa, ich hab eine Schwäche für Cliffs *gg* Voldemort wäre gar nicht beruhigt wenn sie verlieren würde, das stimmt, aber was sie so anstellen wird, wirst du ja gleich lesen. ;)
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29. Kapitel: Meister des Cruciatus und Imperiusspezialist
I have to be with you
To live,
To breathe.
You’re taking over me. *
Noch bevor Bellatrix ihren Fluch aufgesagt hatte, reagierte der Auror und schwang seinen Zauberstab, sodass in der nächsten Sekunde schon Averys Zauberstab in seine eigene Hand flog. Und sobald Bellatrix einen dunkelblauen Lichtstrahl auf ihn geschossen hatte, wurde der Fluch von ihm abgelenkt.
Avery der ohne Zauberstab hilflos dastand ging etwas zurück und mischte sich nicht in das Geschehen ein.
Währenddessen hatte nun auch Rabastan seinen Zauberstab erhoben und obwohl er gleich nach Bellatrix’ zweiten Fluch, ebenfalls einen auf Sordino schoss, reagierte dieser rechtzeitig und blockte beide Flüche hintereinander ab.
Bellatrix wollte ihm aber keine Zeit lassen sich zu sammeln. Ohne zu warten schoss sie weitere Flüche auf ihn, aber unerwartet erschien etwas wie eine violette Glaswand vor ihm und ließ nichts zu dem jungen Auror durchdringen.
Während die Flüche von Rabastan und Bellatrix von der Wand aufgesaugt wurden, nutzte er jedoch seine Zeit und richtete seinen Zauberstab unmerklich auf Rabastan.
Rabastan der gerade grinsend zum Auror sah, weil sein Schutzwall durch seinen Fluch durchbrochen war, merkte nicht wie der Fluch auf ihn zugerast kam und wurde gegen eine Wand geschleudert.
Bellatrix wurde davon abgelenkt.
Sie sah zu Rabastan der am Boden lag und sich nicht rührte.
Sie wusste nicht warum der Auror zuerst die anderen zwei ausgeschaltet hatte, da er unter ihrer Maske nicht erkennen konnte wer von ihnen eine Frau war, also nahm sie an, dass er einfach zuerst die genommen hatte, die rechts und links waren.
Sobald sie aber zu Rabastan gesehen hatte, wusste sie dass es ein Fehler gewesen war.
Sordino nutzte jede Sekunde und Bellatrix bewunderte für eine Sekunde seine Reaktionsgeschwindigkeit und sie verstand langsam, warum der Lord nicht wollte, dass er seine Ausbildung zum Auror abschloss und warum Rodolphus ihn nicht alleine besiegt hatte.
Es schien einfach unmöglich ihn auszutricksen und ihn schnell genug einen Fluch aufzuhalsen.
Ununterbrochen flogen Lichtblitze zwischen ihnen hin und her und Bellatrix versuchte sich nur auf ihn zu konzentrieren. Sie beobachtete jeden seiner Bewegungen, jeden seiner Reaktionen und blockte genauso viele Flüche ab wie er.
Gleichzeitig wusste sie aber nicht, wie lange sie durchhalten würde.
Sordino schien es kein bisschen Leid zu sein, sich mit Bellatrix zu duellieren und sie konnte regelrecht sehen, wie die Kampflust in seinen Augen flackerte.
Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, wie Avery sich zu Rabastan schlich.
Sordino der seine gesamte Konzentration dem Kampf gegen Bellatrix widmete, sah ihn nicht und unterbrach die Flut der Flüche nicht die er gegen Bellatrix schleuderte.
In der nächsten Sekunde geschah alles so schnell, dass Bellatrix später Mühe hatte sich daran zu erinnern.
Sie spürte etwas Heißes an ihrem Arm, die Tür des Pubs ging auf und Sordino wandte seinen Blick reflexartig zu der Frau die im Türrahmen stand und sich die Hand vor den Mund geschlagen hatte, während sie einen Aufschrei nicht unterdrücken konnte.
Bellatrix und Avery richteten gleichzeitig ihre Zauberstäbe gegen die zwei.
Ein grüner Blitz, der aus Averys Zauberstab schoss, riss die Frau in die Höhe und schleuderte sie zur Seite. Gleichzeitig rief Bellatrix „Exuro“ und der junge Auror kippte mit zuckendem Körper nach hinten.
In der nächsten Sekunde jedoch, hatte er aufgehört sich zu bewegen und lag still neben dem Körper der Frau.
Sobald alles aus war, spürte Bellatrix den Schmerz in ihrem Arm, hörte die Stimmen aus dem Pub die plötzlich aufgeregter klangen und nahm wahr, wie Avery ihr ungeduldig deutete zu gehen.
Sie warf noch einen Blick auf Mulciber, aber sie wusste, dass sie ihn hier lassen musste und apparierte ohne zu zögern mit Avery weg, der den immernoch bewusstlosen Rabastan am Arm festhielt und ihn mitnahm.
Sie erreichten den dunklen Wald und Bellatrix merkte, wie die Wunde an ihrem Arm schmerzhaft pochte.
Avery war ebenfalls neben ihr und ließ Rabastan vorsichtig in der Luft schweben.
„Bring ihn nach Lestrange Residence Avery. Ich benachrichtige den Lord.“
Avery nickte und verschwand wieder mit Rabastan.
Bellatrix atmete tief durch und machte sich auf den Weg zu der Festung. Ein Blutstropfen rann über ihren Ellbogen, weiter runter und verweilte kurz an der Spitze ihres Zeigefingers, bevor er in den Erdboden tropfte. Sie ballte ihre Hand unmerklich zu einer Faust und ging zielstrebig auf die dunklen Gemäuer zu.
Der Lord war nicht allein als die schwere Onyxtür lautlos aufging und Bellatrix eintrat.
Ein junger Mann mit schwarzen Haaren und ebenso schwarzen Augen, die einen undefinierbaren Ausdruck trugen stand neben ihm und schien ihm etwas zu berichten.
Bei Bellatrix’ Eintreten sahen sie beide zu ihr.
Bellatrix glaubte einen spöttischen Zug um Snapes Mund zu sehen, aber als sie vor ihm stand, sah er genauso ernst drein wie sonst auch. Sein Blick wanderte unmerklich zu ihrer blutigen Hand.
Sie versuchte nicht auf ihn zu achten.
„Wir haben den Auftrag erfüllt Herr.“
Der Dunkle Lord sah genauso drein wie vorher. Er deutete er mit der Hand sich zu erheben.
„Du kannst gehen.“, sagte er kalt und wandte sich wieder an Snape.
Bellatrix bewegte sich nicht, sondern sah ihn und Snape nur erstaunt an. Sie wusste nicht, ob sie wirklich gehen sollte.
Nach einer Weile sah der Lord wieder zu ihr. Diesmal war sein Blick jedoch ungeduldiger.
„Was willst du noch?“, fragte er und sah sie an, als wäre sie etwas Lästiges das er loswerden will.
„Nicht… nichts Herr.“
Sie glaubte unter seinem Blick unterzugehen und wandte sich schnell ab.
Ohne zu zögern schritt sie aus der Tür und ging raus.
Draußen atmete sie tief durch und spürte wie sie plötzlich die Enttäuschung erfasste.
Leise und leicht verzweifelt lachte sie kalt auf.
Sie wusste selbst nicht was sie erwartete hatte. Dankesworte? Nein, gewiss nicht, das war ihr klar.
Aber sie wollte nicht so fortgeschickt werden. Nicht vor den Augen von Snape, sodass er sehen konnte, wie wenig sie dem Lord eigentlich bedeutete und er ihre Leistung kaum wahrnahm.
Sie wollte beim Lord im besseren Licht stehen. Er sollte sie nicht nur desinteressiert ansehen und ihr Aufträge geben die seine wirklich wertvollen Todesser nicht ausführen konnten.
Sie wollte wichtig sein.
Sie wollte seine loyalste Anhängerin genannt werden.
Sie wollte auch, dass er und die Todesser wussten, dass sie für ihn alles geben würde.
Mit hängenden Schultern und nun das volle Maß ihrer Müdigkeit spürend, ging sie schleppend hinaus.
Die kalte Luft schlug ihr schmerzhaft in das Gesicht und sie beschleunigte ihre Schritte bis sie im Wald ankam, disapparierte und sich vor dem Anwesen wiederfand.
Als sie eintrat hörte sie nichts außer dem Ticken der Standuhr, die unaufhörlich im Takt die Stille durchbrach. Rabastan musste bereits oben sein und sie beschloss noch einen Blick in sein Zimmer zu werfen und erst dann ins Bett zu gehen.
Sobald sie die Tür seines Zimmers öffnete, sah sie ihn auch schon auf dem Bett.
Er lang auf dem Bauch und sein Oberkörper war entblößt.
Bellatrix näherte sich ihm und erkannte eine andere Person die neben seinem Bett stand und den Zauberstab gegen seinen Rücken hielt.
Sie merkte, dass es Mr. Lestrange war, der einen dunklen Morgenmantel trug und Bellatrix nur kurz einen Blick zuwarf als sie eintrat.
Sie sagte nichts, sondern blieb auf der anderen Seite des Bettes stehen.
Es kam ihr vor als hätte sie die ältere Version seiner Söhne vor ihr. Das spärliche Licht ließ ihn jünger, aber gespenstischer erscheinen und Bellatrix beobachtete ihn einen Moment, wie er konzentriert Rabastan mit dem Zauberstab behandelte.
„Wie geht es ihm?“, fragte sie nach einer Weile und sah ihm in die Augen, sobald er den Kopf hoch.
„Nichts Ernstes. Nur ein paar gebrochene Rippen. Ich denke er hat seinen Kopf gegen irgendwas geschlagen, deswegen muss er das Bewusstsein verloren haben.“
„Ja, ja er… ist gegen eine Wand geprallt.“
Mr. Lestrange betrachtete sie eine Weile.
„Wart ihr erfolgreich?“
„Ja waren wir.“
Mr. Lestrange nickte und wandte sich von seinem Sohn ab, der gleichmäßig atmete und tief in den Schlaf versunken war.
„Du solltest ebenfalls schlafen gehen Bellatrix. Morgen kommt schließlich Rodolphus zurück.“
„Woher wissen Sie das? Geht es ihm schon so gut?“
„Erstens das und zweites wollen wir ihn nicht länger an diesem grauenhaften Ort lassen.“
Bellatrix dachte zurück und wusste, dass dieser Raum in der Festung, der anscheinend wie ein Krankenflügel diente wohl alles andere als hilfreich war wenn man sich erholen wollte.
„Wozu gibt es das überhaupt? Warum gehen die Todesser nicht einfach wo anders hin?“
„Wo sollen sie sonst hingehen wenn sie schwer verwundet sind Bellatrix? Ins St. Mungo? Dort würde ihre Tarnung auffliegen und sie würden geradewegs nach Askaban geschickt werden.“
Bellatrix nickte. Er hatte Recht.
Die Todesser hatten keinen Platz wo sie hingehen könnten, wenn sie auf einer so verdächtigen Weise verwundet wurden, wie die meisten es nach einem Kampf auch waren . Sie würden zweifellos auffliegen und es gäbe tausend Fragen die zu beantworten gefährlich wäre.
„Leg dich jetzt hin Bellatrix und ruh dich aus.“, sagte Mr. Lestrange bevor er langsam das Zimmer verlies.
Bellatrix blickte noch einen kurzen Moment zu Rabastan der friedlich atmete.
Dann blies sie die einzige Kerze die neben seinem Bett brannte aus und ging hinaus in ihr Zimmer, um genau Mr. Lestranges Rat zu befolgen.
Die Sonne ging schon langsam unter, als Bellatrix vor einem Spiegel im Badezimmer stand und ihre Haare mit dem Zauberstab zu einem Knoten werden ließ.
Sie hatte seit sie wach war auf ihn gewartet.
Darauf dass er endlich kam und sie sehen konnte, dass es ihm wieder gut ging.
Sie hatte viele Personen bisher in einer schwächlichen Konstitution gesehen, einige unter ihnen sterben, andere sich unter Schmerzen winden, aber es hatte ihr noch nie diesen kalten Schauer durch den Körper gejagt, der für sie deutlich und schmerzhaft zu spüren war, als sie Rodolphus so kraft- und hilflos gesehen hatte. .
Es kam ihr seltsam vor. Seltsam und beängstigend ihn so zu treffen, wo er doch von ihnen beiden für sie immer der stärkere gewesen war.
Der, der ihr mal Halt geben konnte wenn sie selbst keinen fand.
Er war für sie immer etwas Sicherheit gebendes. Sie griff darauf nicht zurück. Dachte nicht daran, dass sie seine Hilfe annehmen konnte, wenn sie etwas nicht schaffte, weil sie alles alleine schaffen wollte. Zeigte es niemanden. Ließ es ihn nicht wissen.
Aber sie wusste, dass er da war.
Er gab ihr das Gefühl, zu ihr zu stehen, wenn das sonst niemand tun sollte. Dieses Gefühl das sie bei niemand sonst gefühlt hatte. Das für sie so unerwartet und plötzlich gekommen war.
Das Gefühl, das sie nicht gekannt hatte.
Das ihr selbst wenn sie es gekannt hätte, schwächlich vorgekommen wäre.
Und das sie jetzt fürchtete zu verlieren, wenn ihm irgendetwas geschehen würde.
Eine kalte Hand die über ihre Schulter fuhr ließ sie aufschrecken und sie nahm ihr Spiegelbild wieder wahr, das für sie, obwohl sie die ganze Zeit darauf gesehen hatte, doch so weit weg erschienen war.
Er verbeugte sich runter und hauchte ihr einen Kuss auf die Schulter, während seine Arme ihre Taille umschlangen.
Sein Kopf ruhte auf ihrer Schulter und er sah sie im Spiegel an ohne etwas zu sagen.
Sie sagte ebenfalls nichts.
Sie wollte gar nichts sagen. Sie hatte nichts zu sagen.
Langsam drehte sie sich um, schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte sich an seinen Körper.
Er zog sie fester zu sich ran und gab ihr einen Kuss auf die Haare, während sie ihr Gesicht in seinem schwarzen Umhang vergrub.
Wie viel Zeit verfloss merkte sie nicht.
Erst nach einigen Minuten löste sie sich wieder von ihm und blickte ihm in die Augen, die sie müde und erschöpft ansahen.
„Leg dich hin Rodolphus.“
Er nickte und ging mit ihr in sein Zimmer.
Sie sah zu wie er sich auf das Bett legte und vor Erschöpfung seufzend die Augen schloss.
„Ich bring dir einige Tränke. Bin gleich wieder da.“, sagte sie schnell und wollte zurück in ihr Zimmer, als er sie aufhielt.
„Nicht nötig Bella. Irvine hat mir die Nötigen mitgegeben.“, dabei zeigte er auf eine kleine Holztruhe auf dem silbrig verziertem Tisch in der Mitte des Raumes.
Sie ging darauf zu und öffnete es.
Darin waren sechs verschiedene Kristallfläschchen. Jeweils zwei waren mit einer Substanz derselben Farbe gefüllt und schimmerten leicht.
„Ich nehm mal an Snape hat die gebraut.“, spuckte sie förmlich aus und Rodolphus, der die Verachtung in ihrer Stimme nicht überhörte, hob eine Braue an.
„Wahrscheinlich. Er macht meistens solche Sachen. Keiner kennt sich da besser aus als er.“
Bellatrix schnaubte verächtlich.
„Hast du dich mit ihm…“
„Er ist ein arroganter Angeber.“
„Aha.“, sagte Rodolphus nur und lehnte sich wieder zurück, da er wusste, dass es keinen Sinn hatte wenn er Bellatrix klarmachen würde, dass er nichts gegen Snape hatte.
Nachdem sie das Kristallfläschen zurück in die dunkle Truhe gestellt hatte, ging sie zu ihm und legte sich neben ihm auf das Bett. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust und er schlang einen Arm um sie, ohne die Augen zu öffnen. Bellatrix merkte nach einer Weile, wie sein Atmen regelmäßiger wurde und er ohne sich zu rühren ruhig dalag.
Sie stand erst auf, als Rodolphus nach einer Stunde aufwachte und ein Hauself hineinkam.
Es trug ein Tablett, auf dem Rodolphus’ Abendessen war und daneben lag zusammengefaltet eine Zeitung, die vom Morgen war, die Bellatrix aber noch nicht gesehen hatte.
Der Hauself stellte das Tablett auf das Nachtkästchen und gab Bellatrix auf ihren Befehl hin den Tagespropheten.
Die Schlagzeile nahm die Hälfte der Seite ein und die andere Hälfte wurde von zwei Fotos geziert.
Auf dem ersten Bild war das Foto eines Mannes zu erkenne, den Bellatrix ohne Probleme erkannte und der charmant in die Kamera lächelte. Seine dunklen Haare waren zerzaust und er trug einen frechen, wissenden Blick. Bellatrix fiel erst jetzt auf, wie gut der junge Auror eigentlich ausgesehen hatte. Sein Ausdruck erinnerte sie an Rabastans, wenn er gerade wieder Blödsinn angestellt hatte und versuchte sich unwiderstehlich lächelnd aus dem Schlamassel zu ziehen.
Auf dem zweiten Foto lag dieselbe Person am Boden in einem kleinen hofähnlichen Ort. Der lebhafte, strahlende Ausdruck war aus seinen Augen verschwunden. Dafür zierten unübersehbar dunkle Brandspuren sein Gesicht.
Sein Blick war leer, kalt und leblos.
Bellatrix verweilte nicht lange beim Anblick des Bildes. Sie gab es ohne etwas zu sagen an Rodolphus weiter, der sich aufgesetzt hatte.
Er sah auf die Schlagzeile, dann auf das rechte Bild, auf dem die Leiche abgebildet war.
Und er grinste.
Sein etwas erschöpfter Blick funkelte kurz auf und er schlug die Zeitung auf, um den Artikel zu lesen.
Nachdem er fertig war, legte er es beiseite und lächelte immernoch boshaft.
„Tragisch.“, sagte er nur und sah dabei aus, als wäre sein größter Wunsch in Erfüllung gegangen.
„Er war gut.“
Rodolphus sah sie einen Moment nachdenklich an.
„Hast du ihn getötet?“
Sie nickte.
„Ich dachte mir schon, dass der Lord dir den Auftrag gibt, als ich gescheitert bin.“
„Warum hast du es nicht geschafft?“
„Nachdem du gegen ihn gekämpft hast und dann auch noch zusammen mit Rabastan der danach nach Hause gebracht werden musste, dachte ich mir, dass du dir das vorstellen kannst.“
„Hat er dich so zugerichtet?“
„Er ist ein Auror. Und dann auch noch einer dieser Sorte, die einen nie verletzen wollen, sondern nur schwächen und sicher in Askaban einsperren. Er hätte mich nicht absichtlich so sehr gefoltert.“
Bellatrix sagte nichts. Sie wusste, dass er vom Lord bestraft worden war, weil er anscheinend ohne den Auftrag zu vollenden zurück gekommen war. Sie verstand nicht warum er gegen ihn aufgegeben hatte und geflüchtet war, aber nachdem sie sich gestern mit Sordino duelliert hatte, war sie froh ihm nicht von Anfang an alleine gegenübergestanden zu haben, wie Rodolphus.
Er war gut. Und sie verstand auch warum der Lord ihn aus dem Weg haben wollte.
Wenn er jetzt schon ohne Probleme seine besten Todesser ausschalten konnte, dann wäre er wenn er seine Ausbildung beendet hätte, viel zu gefährlich.
„Wer war sonst mit dir mit?“, fragte er nun und riss sie aus ihren Gedanken. Sie merkte wie neugierig er wegen der ganzen Sache war, was selbstverständlich war, da es seine Aufgabe gewesen war. Vielleicht war aber auch etwas sein Stolz angekratzt worden, weil er zum ersten Mal einen Auftrag nicht ausgeführt hatte.
„Avery. Und Mulciber, aber wir mussten ihn ausschalten, damit er seine Tarnung nicht verliert.“
„Ahh Mulciber. War klar, dass der Dunkle Lord ihn schickt. Er ist der Imperiusspezialist schlechthin.“
„Wurde mir schon berichtet. Gibt es mehrere die auf bestimmte Flüche spezialisiert sind?“
„Naja, ein Spezialist für den Avada Kedavra ist sogut wie jeder Todesser. Manche aber ziehen etwas blutigere Methoden vor. Amycus und Rookwood zum Beispiel. Dolohow steht auf die saubere Variante, aber er ist ein Meister des Cruciatus. Ich hab außer dem Lord selten jemanden gesehen, der einen effektiveren und intensiveren Folterfluch zustande gebracht hat. Er kann aber auch ohne Schwierigkeiten die kompliziertesten und gefährlichsten Schutzzauber aufheben. Wie ich.“, er grinste, „Rabastan steht auf ausgedehnte Duelle. Er sieht seinem Gegner gerne zu, wie er verreckt. Lucius – ist auch nichts anderes zu erwarten – erledigt alles schnell und stilvoll. Er kann aber geniale Pläne gestalten. Dein Cousin Evan, sieht immer zu, dass er seinem Gegner so viele Körperteile wie möglich entreißt.“, er verzog das Gesicht leicht, „Ich weiß nicht was er daran so interessant findet. Regulus hingegen, ich hab ihn zwar nicht oft kämpfen gesehen, ist ziemlich zurückhaltend. Erledigt alles so schnell wie möglich. Tötet nur wenn es notwendig ist und irgendwie… naja… widerwillig. Aber immerhin. Er tut alles was von ihm verlangt wird. Nicht mehr und nicht weniger. Und oh Mann, Alecto solltest du nie als Rivalin haben. Ich sag nur sie steht auf Feuer. Am geschmacklosesten ist aber Macnair. Der braucht dringend eine Frau. Du solltest dich aber auch nie mit Yaxley anlegen Bella. Er ist gefährlicher als viele glauben. Ich hab ihn kämpfen gesehen wie keinen anderen. Der Mann würde in den Tod gehen, nur um nicht zu verlieren.“
„Ich hab nichts gegen Yaxley.“
Er lachte leise auf.
„Dann bin ich unbesorgt, aber bei dir kann man sich ja nie sicher sein.“
„Du kannst dir sicher sein.“
„Ha. Vor ein paar Monaten hast du dir noch Pläne ausgedacht wie du mich töten kannst ohne nach Askaban zu kommen.“
„Es ist mir aber keiner eingefallen.“
„Zum Glück.“
Sie grinste.
Er wäre für sie weniger verabscheuungswürdig gewesen, wenn er ihr von Anfang an keine Schwierigkeiten bereitet hätte, was ihren Wunsch anging Todesserin zu werden.
Aber sie hatte ihn nicht gekannt.
Nicht so wie sie ihn jetzt kannte.
Aber sie wusste auch, dass sie definitiv etwas zu seinem Charakter beigetragen hatte. Er sah sie jetzt anders. Er nahm sie ernster und das Wichtigste für sie war, er stand ihr bei. Mehr brauchte sie nicht.
Das reichte ihr. Sie brauchte sonst niemanden der ihr half oder sie unterstützte.
Er gab ihr alles.
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* Evanescence – Taking Over Me
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