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Fanfiction

To be a Lestrange - Distanzierung und Verlust

von Miss Voldemort

@heidi: klar, weißes Kleid wäre nicht so ganz Bellatrix Vorstellung entsprechend gewesen und das Rot steht ihr (ausgenommen schwarz) nunmal am besten ;) *gg* tja, ich kann sie ja nicht einfach so ein tolles Leben haben lassen… die Giftspritze war eben dringend nötig… aber ich glaube da kommt bald auch schon die nächste…
@Alyssa795: also was Boudicca angeht… was da noch passiert das muss etwas warten.. ich mein es ist in der Zwischenzeit etwas passiert, aber ich kann das noch nicht erzählen, das kommt erst. Allerdings, es steht wirklich 1:0 für Allegra.. aber glaub mir, wenn du dieses Chap gelesen hast, wirst du glaub ich etwas anders denken.
@Beatrix: ich glaube, die Beziehungsprobleme lasse ich jetzt etwas abklingen… es gibt ja auch noch andere Probleme. Und ja, Allegra ist wirklich fies… und das auch noch an einem eigentlich so wichtigen Tag.
@Hermine Malfoy: naja, das mit dem beschreiben der Hochzeit war ziemlich einfach, weil ich ja alles im Kopf hatte… eine andere Hochzeit kann ich mir bei Bella gar nicht vorstellen.
@Bellachen: ich glaube Bella will ihr auch eine in die Fresse hauen, aber glaub mir, sie hat eine viel bessere Lösung für das und die wirst du ja gleich erfahren. Und ja… der perfekte Ehemann… gibt es so was überhaupt?
@Deena Jones: naja, weil Rodolphus äußerlich und in vielen anderen Hinsichten eben auch so ein Göttergatte ist, denke ich dass er seine Macken braucht und die hat jeder… also stimmts, man kann nicht sagen, dass er der perfekte Ehemann ist. Boudicca tut mir auch Leid… ich mag sie nämlich wirklich.
@Bellatrix_L.: ja, das mit den Serverausfällen von Xperts hab ich auch oft schon bemerkt… kommt wirklich immer öfter vor. Und ja, Boudicca war ziemlich geschockt. Nicht weil sie so dagegen war gegen den Dunklen Lord, aber ich glaube es ist ja doch ein Schock so was zu erfahren. Was Rodolphus mit Allegra noch so machen wird, wirst du noch merken… glaub mir sie hat das verdient was da noch kommt (aber noch nicht in diesem Chap) Und klasse dass die die Hochzeit gefallen hat… so hab ich sie mir eigentlich von Anfang an vorgestellt. Was zwischen Rabastan und seiner Verlobten noch so passieren wird, kommt in einem anderen Chap genauer… es ist nur so, dass etwas anderes in den Mittelpunkt gestellt werden muss… (oder naja, ich will es in den Mittelpunkt stellen)… und die Feier geht leider nicht mehr so lang weiter… ich hab meiner Meinung nach sowieso zu viele Bälle und so drin.
@darkangel9: Dass Rodolphus sie braucht, wird in diesem Kapitel glaub ich ziemlich deutlich und ĂĽberhaupt dass die zwei sich einfach verstehen. Und ja, was Allegra angeht, wird Bella ihre Rache schon noch kriegen.



@all: tut mir wirklich Leid, dass die Reviewantworten dieses Mal so oberflächlich ausfallen, aber ich konnte das Chap ja nicht mal vorgestern online stellen und deswegen mach ich es gleich heute… normalerweise versuche ich es wirklich immer am So on zu stellen, aber gestern hatte ich ein Volleyballturnier, das über 6 Stunden gedauert hat und dann war ich feiern (wir haben eigentlich verloren… ich weiß gar nicht warum ich feiern war… aber braucht man dazu überhaupt einen Grund? ^^) also viel Spaß mit dem neuen Chap… und irgendwie weiß ich jetzt schon welche Fragen auftauchen werden... *lol*
Gvlg
M.V.



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31. Kapitel: Distanzierung und Verlust


When we start killing
It all will be falling down
From the hell that we’re in
All we are is fading away *



Einen kurzen Augenblick lang, der Bellatrix viel zu lang erschien, sahen sie und Rodolphus sich noch in die Augen, bevor er etwas zu seinen Freunden sagte und sich Bellatrix näherte.
Bellatrix drehte sich zur Seite und nahm von der Bar eines der Gläser die bereits wieder angefüllt waren.
Ohne auf Rodolphus zu achten der nun auf sie zukam, trank sie den Inhalt in einem aus und deutete dem Hauself ihr noch etwas zu geben. Rodolphus stand nun dicht vor ihr und legte seine Hände um ihre Taille, während er ihr fest in die Augen sah.
„Hat sie irgendwas Falsches gesagt?“, fragte er ernst und Bellatrix merkte wie sein Blick sich verdüsterte.
Bellatrix lachte spöttisch auf.
„Wir haben uns nur von Frau zu Frau unterhalten.“, zischte sie ihm entgegen, sodass es niemand außer ihm hören konnte und funkelte ihn an.
„Was hat sie gesagt Bella?“
„Nichts Wichtiges.“
„Was?“
„Kannst du dir das nicht denken?“
„Du glaubst ich wäre noch mit ihr zusammen?“, flüsterte er leise und zog sie bedrohlich näher an sich.
„Ich habe es dir bereits öfter gesagt Rodolphus. Es interessiert mich nicht mit wem du ins Bett gehst. Du kannst tun und lassen was du willst.“, fauchte sie ihn kalt an und riss sich von ihm los, während sie sich ein Glas Feuerwhiskey von der Theke nahm und ging.
Er blieb dort stehen wo sie ihn zurückgelassen hatte und sah ihr, mit zu Fäusten geballten Händen nach.
Kurz warf er noch einen Blick auf Allegra die nun auf der anderen Seite des Saals stand und sich mit jemanden unterhielt. Sobald sie seinem Blick begegnete, zogen sich ihre Mundwinkel spöttisch nach oben und sie grinste ihn frech an.
Sofort wandte er sich wieder von ihr ab und ging auf Lucius, Narcissa und Dolohow zu, die sich in einer anderen Ecke des Saales unterhielten.

„Rodolphus, der Mann des Tages.“, sagte Lucius und klopfte ihm grinsend auf die Schulter.
Rodolphus grinste zurĂĽck, obwohl ihm gar nicht danach zumute war.
„Wo ist deine Frau?“, fragte Dolohow und trank lächelnd aus seinem Glas Whiskey.
„Nicht da wie du siehst.“, sagte er kalt und entnahm einem vorbeigehenden Hauself ebenfalls ein Glas Whiskey. Jetzt wurde ihm mit voller Wucht bewusst, dass er einer der Männer war, mit denen Bellatrix regelmäßige Affären hatte und unerwartet stieg Eifersucht und Abneigung gegenüber Dolohow in ihm hoch. Dolohow sagte nichts, sondern grinste nur vor sich hin.
„Ihr habt etwa doch nicht am Tag eurer Hochzeit schon Eheprobleme?“, fragte Lucius lachend und Rodolphus wusste, dass es eigentlich keine ernst gemeinte Frage war.
Narcissa sagte nichts, sondern lächelte nur.
„Entschuldigt mich.“, sagte Rodolphus plötzlich ohne die scherzhaft gemeinte Frage zu beantworten und entfernte sich ohne Begründung von der Gruppe.

Er sah gerade noch Bellatrix aus dem Saal verschwinden, als er sich von den anderen trennte und ihr nacheilte, während er das geleerte Glas in seiner Hand schnell einem Hauself, der mit einem Tablett durch den Saal lief, übergab.
Ein Stockwerk ĂĽber dem Festsaal erwischte er sie.
Grob fasste er sie am Oberarm und drĂĽckte sie an eine Wand vis-a-vis von den Stiegen.
„Was soll das Bella?“, fragte er und hielt sie auch mit der zweiten Hand fest, sodass sie ihm geradewegs in die Augen sehen musste.
„Erklär mir vorher wieso du so reagierst. Hab ich mit Allegra einen empfindlichen Nerv getroffen?“, fragte sie spöttisch lächelnd und funkelte ihn herausfordernd an.
„Ich versteh nicht warum du jeder Dahergelaufenen glaubst und mir nicht.“
„Ich hab deinen Blick gesehen Rodolphus. Der hat mehr ausgesagt als alle Worte die du bisher von dir gegeben hast.“
„Wirklich? Und in welcher Hinsicht hat dir mein Blick geholfen etwas zu verstehen?“, flüsterte er ihr immernoch kalt entgegen und beugte sich zu ihr so weit herunter, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten und sie seinen Atem an ihrer Haut spüren konnte.
„Du bist mit ihr immernoch zusammen.“, zischte sie ihm nach einer schweigsamen Minute entgegen und funkelte ihn an.
Er sagte nichts. Er blickte sie eine Weile nur an und sein Griff an ihren Armen wurde schwächer.
Schweigend sah er ihr fest in die Augen, bis er durchatmete und die Stille durchbrach.
„Ich bin mit ihr nicht zusammen.“
„Aber du schläfst mit ihr.“, flüsterte sie und sah ihn fragend an.
Ein Teil von ihr schrie in dem Moment in dem sie das gesagt hatte danach, dass er Nein sagen wĂĽrde. Dass er die kleine Hoffnung in ihr rechtfertigen wĂĽrde, dass sie fĂĽr ihn in den vergangenen Wochen die Einzige war. Aber er sagte nichts. Er senkte nur kurz seinen Blick bevor er sie wieder ansah.
„Nie wieder.“
Bellatrix merkte wie ihr das Herz runter sank. Sie spürte die Enttäuschung in ihr aufflammen und gleichzeitig Zorn darüber, dass sie sich je eingebildet hatte, dass er vielleicht doch nicht so gewesen war, wie sie anfangs angenommen hatte.
„Behalte sie. Sonst hast du niemanden mehr.“, hauchte sie fast tonlos und merkte wie er sie ungewohnt, fast flehend ansah.
„Bella…“, flüsterte er ihr noch zu, als sie sich von ihm befreite und den Fuß schon an der Stiege ansetzte.
„Wir sollten endlich gehen.“
Er sagte nichts, sondern sah ihr nur nach wie sie hinauf ging und keinen Blick zurĂĽck warf.
Eine Weile blieb er dort stehen und spürte plötzlich die Kälte der Umgebung, die ihn umschloss viel intensiver als vorher.
Langsam ging er dann runter um seinen Eltern zu verkĂĽnden, dass sie das Haus endgĂĽltig verlassen wĂĽrden.

Bis Bellatrix und Rodolphus endlich das Gartentor hinter sich geschlossen hatten, flossen mehr Tränen von Mrs. Lestrange, als Bellatrix in ihrem ganzen Leben je vergossen hatte. Sie glaubte nicht, dass es der Frau Leid tat, dass sie Bellatrix aus dem Haus hatte, sondern wohl viel mehr, dass ihr ältester Sohn sie verlassen musste, was ihn anscheinend überhaupt nicht störte.
Er legte seine Hand um ihre Taille bis sie drauĂźen waren und Bellatrix wehrte sich nicht dagegen, von ihm gefĂĽhrt zu werden und mit ihm wegzuapparieren. Sie sagte aber auch nichts.
Sie versuchte ihn nicht mal anzusehen und vermied seinen den Augenkontakt, wenn er ihren Blick suchte. Sobald sie die Augen öffnete, fand sie sich nicht vor einem Anwesen wieder wie sie es erwartet hatte, sondern an einem Strand, der mit hunderten von Kerzen beleuchtet war und dessen Sand weich wie Samt war.
Auf der ruhigen Oberfläche des Meeres spiegelte sich der Mond wieder und warf einen sanften Schimmer auf die Umgebung. Sie nahm an, dass er sich das Ende des Abends ganz anders vorgestellt hatte als er das vorbereitet hatte und versuchte ein Seufzen zu unterdrücken.
Sie konnte nun nicht anders als zu ihm hinauf zu sehen. Er ließ ihre Taille los und nahm ihre Hände.
„Es tut mir Leid Bella.“, flüsterte er ihr entgegen und blickte sie ehrlich an.
Sie wandte ihren Blick wieder von ihm ab und sah auf das Meer. Langsam entzog sie ihre Hände seinem Griff und verschränkte die Arme, während sie schweigend zu Boden sah und mit ihren Füßen über den Sand strich.
Nach einer Weile, in der er den Blick nicht von ihr nahm, durchbrach sie die Stille.
„Was willst du von mir hören Rodolphus? Das ich nicht wütend auf dich bin? Wenn das so ist, ich bin nicht wütend auf dich. Oder dass ich dir verzeihen soll? Von mir aus. Alles verziehen. Aber erwarte nicht von mir, dass ich dir wieder bedingungslos vertraue. Ich kann dir nicht vertrauen, wenn ich nicht vergessen kann. Und ich weiß nicht wie ich das vergessen soll.“
„Ich tue was du willst Bella. Sag mir nur was ich tun soll, damit ich das wieder gutmachen kann.“
Sie sah ihn eine Weile nachdenklich an. Dann machte sie langsam einen Schritt auf ihn zu.
Er merkte wie etwas in ihrem Blick aufflackerte, sagte aber nichts, sondern wartete auf ihre Antwort.
„Bring mich dazu, nie wieder glauben zu können, dass du etwas mit ihr anfangen kannst.“
Er sah sie eine Weile schweigend, nachdenklich an.
„Durch nichts anderes kann ich dich überzeugen?“
„Durch nichts.“
„Sie ist Rookwoods Schwester.“
„Ich bin deine Frau.“
Er senkte kurz seinen Blick bis er ihr wieder fest in die Augen blickte.
„Wenn dich das zufrieden stellt, dann brauchst du keine Zweifel zu haben, dass ich es tun werde.“
Sie sagte nichts, sondern erwiderte seinen durchdringenden Blick nur.
Mit einem Schritt ging er auf sie zu, umfasste ihre Taille und zog sie an sich.
„Ich hoffe du haltest dein Versprechen.“, hauchte sie ihm noch gegen die Lippen.
„Sei unbesorgt.“, flüsterte er noch kaum hörbar, bevor er seine Lippen auf ihre drückte und sie fester an sich zog.

Sanftes Licht warf seine Strahlen über das dunkelrot bezogene Bett und riss Bellatrix langsam aus ihrem Schlaf. Sie richtete sich auf und sah sich im Raum um, sobald sie bemerkte, dass Rodolphus nicht mehr neben ihr lag. Er saß auf der anderen Seite des Zimmers an einem Schreibtisch und hatte sich über einen Haufen Pergamente gebeugt, während er angestrengt nachzudenken schien.
Bellatrix stand langsam auf und ging barfuss über den dunklen Holzboden, der von verschiedenen kostbar aussehenden Teppichen bedeckt war und das Zimmer mittelalterlich, aber gleichzeitig gemütlich erscheinen ließ, während sie sich einen dunklen Morgenmantel überstreifte.
Sie stellte sich schweigend hinter seinem Stuhl hin und legte die Hände auf seine Schultern.
Ohne sich umzudrehen nahm er eine ihrer Hände und führte diese an seine Lippen.
„Gut geschlafen Bella?“, fragte er, immernoch mit seinen Dokumenten beschäftigt.
„Ja. Hab ich. Was siehst du dir da eigentlich an?“
Sie nahm eines der Pergamente und betrachtete eine Reihe von Zahlen aus denen sie nicht schlau wurde und sie legte es wieder zurĂĽck.
„Nichts Wichtiges. Dokumente über ein paar Ländereien und Anwesen im Ausland. Dann welchen Gewinn die Beteiligungen an einigen Projekten und Geschäften gebracht hat. Verträge, etc..“
Mit diesen Worten stand er auf und drehte sich zu ihr.
Sie nahm ihren Blick wieder von den Pergamentrollen und sah ihn an, während er seine Hände an ihre Hüften legte und sie an sich zog.
Seine Lippen berührten fast ihre, als er langsam ihren Morgenmantel öffnete und sie grinsend Richtung Bett dirigierte.

Der November neigte sich bereits dem Ende zu, als Bellatrix mit einem Buch in der Hand in der Bibliothek saĂź und ab und zu ungeduldig aus dem Fenster in die Dunkelheit sah.
Nach einigen Minuten legte sie das alte, an einigen Stellen abgewetzte Buch zur Seite und stand auf.
Ohne die Augen von der undurchdringlichen Dunkelheit zu nehmen, stellte sie sich vor das Fenster und sah hinaus, als wĂĽrde sie auf ein Signal oder ein Zeichen warten.
Längere Zeit blieb sie dort stehen ohne sich zu rühren. Dann wandte sie sich plötzlich von dem Fenster, das einen Ausblick auf den Eingang des Anwesens bot, mit verdüsterter Miene ab und ging auf die dunkle Flügeltür zu.
Sie schritt den langen Korridor entlang, während ihre Schritte im Raum widerhallten und steuerte direkt auf die Stiegen zu. Im ganzen Haus war nur dunkles Holz verwendet worden und goldene Kerzenhalter erleuchteten die Räume. Obwohl Bellatrix erst seit drei Wochen hier lebte, fühlte sie sich als hätte sie schon immer hier gewohnt und sie kannte inzwischen jeden Winkel des Anwesens.
Die mit dunkelrotem Teppich belegte Treppe, wurde nach unten hin immer breiter und fĂĽhrte gerade in die Eingangshalle.
Sobald Bellatrix ihren Fuß an die oberste Stufe setzte, wurde die große Flügeltür aufgerissen und öffnete den Weg für die Schneeflocken, die vom Wind gegen die Tür geweht wurden, in das Haus.
Ein eisiger Wind trat mit der dunklen Gestalt in den Saal und die TĂĽr fiel wieder krachend zu.
Bellatrix blieb wie angewurzelt stehen und sah nachdenklich auf die Person, die sich nicht rührte, sondern ruhig stehen blieb und von dem langsam schmelzenden Schnee, der seine Schultern und seinen Kopf bedeckte, durchnässt war. Sie sah sein Gesicht nicht, da es durch die Kapuze die ihm tief ins Gesicht hing, bedeckt wurde. Bellatrix ging langsam, mit zögernden und vorsichtigen Schritten näher auf ihn zu. Er bewegte sich immernoch nicht und sie bemerkte wie er die Hände zu Fäusten ballte und seine Nägel sich in seine Haut vergruben.
„Rabastan.“, flüsterte Bellatrix und blieb zwei Meter vor ihm stehen.
Die Person schlug langsam die Kapuze zurĂĽck.
„Ist Rodolphus bei ihm? Geht es ihm gut?“
Rabastan sah blass aus und blickte sie mit seinen blauen Augen betrĂĽbt an.
„Es war schon zu spät Bella.“, flüsterte er leise und sie merkte wie er sich noch mehr verkrampfte und ein Zittern ihn durchfuhr, während er einfach nur ungewohnt verletzlich wirkte.
„Es tut mir Leid.“, hauchte sie und trat näher an ihn.
Sie schlang seine Arme um ihn und hielt ihn fest, während er sein Gesicht in ihre Haare vergrub.
Seine Hände krallten sich in den schwarzen Stoff ihres Kleides und sie verweilten so einige Minuten lang, bis die Tür laut krachend aufgeschlagen wurde und er sie losließ um sich einer Person zuzuwenden, die in einen schwarzen Umhang gehüllt war und vom Schnee durchnässte Haare hatte, die zerzaust in alle Richtungen standen.
„Verdammt.“, brüllte Rodolphus der zornig hinein trat und die Tür hinter sich wieder so hart zuschlug, dass Bellatrix glaubte das Holz krachen zu hören.
„Weißt du wer es war?“, fragte Bellatrix, und ignorierte den Zustand in dem er sich befand und anscheinend das ganze Haus auseinanderschlagen wollte.
„JA VERDAMMT ABER ICH WAR ZU SPÄT.“, schrie er sie an und sein Blick funkelte gefährlich.
Sie sagte nichts sondern verschränkte nur die Arme und sah schweigend zu Boden. Sie wusste, dass egal wie sehr es ihr widerstrebte sich diesen Ton gefallen zu lassen, sie sich mit ihm jetzt nicht anlegen durfte. Er war fast blind vor Wut und Verzweiflung. Bellatrix konnte die Hilflosigkeit, die hinter dem Zorn verborgen lag in seinem Blick erkennen. Sie konnte sehen was kein anderer bemerken konnte.
Er brauchte sie jetzt.
Wie in Raserei nahm er eine schwere dunkle Vase und schleuderte sie durch den Raum.
Rabastan und Bellatrix taten nichts um ihn davon abzuhalten die Eingangshalle zu zerstören. Still standen sie dort und beobachteten ihn wie er seiner Wut freien Lauf ließ.
Er trat gegen die Tür, schleuderte einen kleinen Tisch auf die andere Seite des Raumes, zerschlug Spiegel und zerstörte alles was in der Reichweite seiner Hände lag.
Dann blieb er plötzlich stehen. Krallte seine Hände in seine Haare und lehnte seinen Kopf gegen eine Wand, während er heftig atmete.
Bellatrix sagte immernoch nichts. Langsam aber bestimmt ging sie auf ihn zu, blieb neben ihm stehen und legte seinen Arm um ihn.
Wie ein kleines Kind lieĂź er sich in ihre Umarmung fallen. Er klammerte sich fest an sie und vergrub sein Gesicht in ihre Halsbeuge.
Bellatrix ignorierte den schmerzhaften Druck seiner Hände und fühlte wie sein Atem warm über ihren Hals strich. Sie sah aus dem Augenwinkel, wie Rabastan sich von ihnen abwandte und in einen Salon links vom Eingangssaal ging.
Sie löste sich langsam von Rodolphus und dirigierte ihn Richtung Stiegen.
Oben angekommen setzte er sich auf das Bett aus dunklem Holz und sah krampfhaft auf seine Füße. Bellatrix kniete sich vor ihm hin und legte ihre Hände auf seine, die er neben sich auf dem Bett abgestützt hatte und die die Bettlacke umklammerten.
Er sah sie nicht an und schien nachzudenken.
„Du wirst dich rächen Rodolphus.“, sagte sie und merkte wie er keine Reaktion zeigte.
„Und dann wirst du ihnen zeigen was es heißt den Vater eines Lestranges zu töten.“
Endlich sah er auf und Bellatrix merkte, wie ein Hauch von Trauer seine Gesichtzüge bedeckte. Seine bekümmerten Augen blickten geradewegs in ihre, die vollstes Mitgefühl ausdrückten und er zog sie zu sich hinauf und umklammerte sie fest, während er sein Gesicht in ihre Haare vergrub.
„Der Mörder ist tot Bella. Mulciber hatte ihn schon getötet als ich kam um ihm zu helfen.“
„War es der Avada Kedavra?“
Rodolphus sah sie an und schnaubte verächtlich.
„Nein. Hast du je einen dieser Schlammblutfreunde gesehen, der einen der drei großen Flüche verwendet? Nein Bella, sie haben nicht die Charakterstärke oder den Mut einen Menschen zu töten. Ich glaub auch gar nicht, dass sie es mit Absicht getan haben. Aber mein Vater hätte sich nie einfach so unterkriegen lassen. Das einzige was ihn aufhalten konnte war der Tod. Und der Auror wird sich zu sehr reingesteigert haben, als er gemerkt hat, dass mein Vater bereit war bis zum Ende zu kämpfen.“
„Wer war es?“
„Der ältere Longbottom. Der Auror.“
Bellatrix sagte nichts. Sie sah ihm nur in die funkelnden Augen und merkte wie die Rachsucht und Hass in ihnen aufloderte. Er blickte sie an, schien sie aber nicht zu sehen.
„Ich werde mich aber rächen. Und wenn ich jeden einzelnen Auror töten muss, dann werde ich sie alle töten. Aber am Ende werden alle die etwas mit dem Tod meines Vaters zu tun haben sterben.“, flüsterte er plötzlich leise und sah Bellatrix fest in die Augen.
„Ich weiß.“, sagte sie und strich mit der Hand sanft eine Strähne aus seiner Stirn, an die sie nun ihre eigene lehnte und ihre Arme um seinen Nacken schlang. Er zog sie enger an sich und schloss die Augen.
Bellatrix wusste, dass er nun von noch größerem Hass gegen seine Feinde erfüllt war wie bisher. Sie wusste, dass ihn niemand mehr davon abbringen konnte zu kämpfen.

Am Tag der Beerdigung schneite es nicht.
Der kleine Ahnenfriedhof im Park von Lestrange Residence war von Schnee bedeckt und nur wenige Personen waren anwesend. Viele Leute vom Ministerium hatten die Köpfe darüber geschüttelt, dass sie nicht anwesend sein durften um Mr. Lestrange die letzte Ehre zu erweisen. Nicht mal dem Minister wurde es erlaubt zu kommen. Rodolphus und Rabastan hatten das so gewollt. Sie wollten nicht zulassen, dass ihr Vater mitten seiner eigentlichen Feinde begraben wurde und hatten durchweg allen verboten zu kommen die nicht das Dunkle Mal trugen.
Als Todesursache wurde plötzliches Herzversagen angegeben. Die Lestranges wussten, dass es nicht möglich gewesen wäre die Gesellschaft zu belügen, wenn die Tarnung von Mr. Lestrange am Tag seines Todes aufgeflogen wäre. Aber die anderen Todesser waren rechtzeitig gekommen und hatten verhindern können, dass die Maske von Mr. Lestrange aufgedeckt wurde, was negative Folgen für alle Lestranges hätte, was ihr Ansehen in der Öffentlichkeit anbelangte. Mulciber hatte den älteren Mr. Longbottom getötet noch bevor er fähig war die Identität des Todessers der gegen ihn gekämpft hatte, zu erkennen.
Es war der zweite Dezember, als Bellatrix neben Rodolphus stand, der starr und regungslos auf den schwarzen Sarg blickte, der zum letzten Mal die Erdoberfläche berührte und dann in den dunklen Erdboden sank.
Er hielt fest die Hand seiner Mutter, die tagelang Tränen vergossen hatte und nun wie benommen dastand, während sie am ganzen Körper zitterte und Bellatrix konnte auf allen Gesichtern nur Trauer und aufrichtiges Mitleid erkennen. Dolohow, Rookwood und Lucius standen hinter Rabastan und Rodolphus, die links und rechts von ihrer Mutter standen, ihr Ausdruck war betrübt und sie wirkten so ernst auf Bellatrix wie sie sie noch nie erlebt hatte.
Mr. Malfoy, Mr. Dolohow und Mulciber standen neben Bellatrix, die ihren Blick durch die schwarz gekleidete Menge schweifen lieĂź und ausnahmslos jeden als Todesser erkannte.
Zwar waren nicht alle Todesser anwesend, aber sie wusste, dass nur welche aus dem innersten Zirkel geduldet wurden. Die anderen hatten weder Grund noch Mut zu erscheinen.
Sie spürte wie die kalte Brise ihr eine schwarze Strähne aus dem eleganten Knoten ihrer Haare löste. Aber sie ignorierte die Kälte. Genauso wie auch alle anderen, denn sie spürte, dass die eigentliche Kälte in ihrem Inneren herrschte.
Boudicca, die neben Rabastan stand, zitterte und schloss die Augen.
Eine einzige Träne tropfte auf ihre Wange herab und im nächsten Moment wandte sich auch schon Rabastan an sie. Sie ließ sich wehrlos in seine Arme fallen und er umschlang sie mit einem Arm und drückte sie an sich. Bellatrix wusste nicht ob es die Trauer um den Verlust war die sie verband oder ob sich zwischen ihnen etwas verändert hatte, aber ihr war klar, dass sie sich in dem Moment gegenseitig brauchten.
Sie blickte plötzlich zu ihrem eigenen Vater der ebenfalls hier war und bewegungslos auf den Sarg sah, in dem nun sein Freund lag. Der Gedanke dass es ihr Vater hätte sein können, der sie nun für immer verließ überkam sie. Sie blickte ihn eine Weile nachdenklich an und konnte den Blick nicht von ihm nehmen oder den Gedanken abschütteln.
Aber was nützte ihr das. Sie wusste, dass es jeder hätte sein können der ihr etwas bedeutete und nun sein Leben im Kampf für den Lord und seine Überzeugung ließ.


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*Within Temptation – The Howling


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