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Fanfiction

To be a Lestrange - Rivalität und Freundschaft

von Miss Voldemort

@Hermine Malfoy: Moskau war traumhaft Dankeschön… warum Dolohow sich so benimmt und was er von Rodolphus will, wirst du ja in Kürze erfahren ;) der Grund warum du es nicht kapiert hast, war schlicht und einfach der, dass es noch nicht gesagt wurde…
@Bellatrix_L.: ich glaube alle freuen sich für Narcissa, aber das nicht zu tun ist ja auch schwer möglich, so wie die sich freut. Und die Hochzeit.. sagen wir so, ich habe vor sie ziemlich „Malfoyisch“ zu gestalten. Ich glaube du kannst dir vorstellen was das heißt. Und was sie und die Todesserschaft angeht… na das wird noch etwas dauern… aber du hast nicht so Unrecht, ohne Lucius wäre es noch schwerer möglich.
Was Bella angeht, man sieht dass sie sich in den Jahren ziemlich weiterentwickelt hat und das zu Gunsten ihrer Todesserseite. Aber was kann man auch von einer so leidenschaftlichen Todesserin auch sonst erwarten.
@Alyssa795: ja… ich weiß die Stelle war verdammt gemein, aber ich habe extra versucht so zu schreiben, dass der Satz der am Ende steht, auch wirklich dorthin kommt *gg* ich liebe Cliffs. Und ja… Bella hat richtig gehandelt indem sie gezeigt hat, wer das Sagen hat… ich mein die sind erst eingetreten und können sich kaum so aufführen… schon gar nicht wenn sie Bella zeigen, dass sie sie nicht sehr ernst nehmen. Und Rodolphus… jaja er war in der Badewanne wohl wirklich ein Anblick für Götter *gg*
@heidi: Bei Rodolphus hat sie auch gar keinen Grund kalt zu sein… er ist es auch nicht, wenn er in ihrer Nähe ist. Aber vor diesen neuen Todessern kann sie gar nicht anders sein. 1. haben die sich ziemlich daneben benommen und einen eigentlich sehr großen Fehler gemacht indem sie Bellatrix gezeigt haben, dass sie sie nicht sehr ernst nehmen und 2. findet Bella dass die gar nicht wichtig genug sind um sich anders zu benehmen. Und selbst wenn sie nicht so gewesen wäre, dann hätten die ihr wohl kaum so gehorcht. Also hat sie schon richtig gehandelt. Und Narcissa… ja sie hat etwas Zerbrechliches an sich, aber sie ist erst 17, das muss man mitberechnen und sie war eigentlich nie so stark wie ihre Schwester Bella und schon gar nicht wie Andromeda die auch noch den Mut gehabt hat ihrer Familie den Rücken zuzukehren. Lucius… Lucius sieht in ihr vor allem die perfekte Reinblüterin… das was Bella aus der Sicht eines Mannes der eine Vorzeigefrau sucht nicht ist. Und Lucius Malfoy muss eine haben mit der er sich überall zeigen und von jedem beneidet werden kann. Das Ende… tja… ich weiß, fieser Cliff, aber gleich kommt ja die Auflösung… oder naja… sagen wir ungefähr Mitte des Chaps..
@lupin74: *lol* Jeder will so eine Badewanne mit dem entsprechenden Mann glaub mir *gg* Und Narcissa kann sich wirklich glücklich schätzen, weil sie genau den gekriegt hat den sie wollte… aber Lucius wollte ja auch sie und warum sollten ihre Eltern so einen Freier abschlagen. Was das Aufträge verteilen angeht… natürlich darf sie das nicht immer und schon gar nicht bei jedem, da es ja trotz allem einige gibt, die über ihr stehen was die Gunst des Lords angeht… aber ich wollte vor allem zeigen, dass es so Rangniedrige gibt, die nicht mal ihren Herrn zu Gesicht bekommen. Die für nicht wichtig genug erachtet werden und noch mehr Drecksarbeit machen als andere Todesser. Der Cliff war gemein ich weiß… und was mit Rodolphus passieren wird ist auch gemein… liegt wohl daran, dass ich etwas gemein bin *lool* aber du wirst ja gleich lesen was Dolohows Anliegen ist.
@Liandra Lima: ja… Narcissa wäre es gar nicht gut gegangen, überhaupt weil sie ohne etwas zu sagen den Mann geheiratet hätte. Sie hätte sich nicht wie Bella dagegen aufgelehnt. Aber ich kann ihr das nicht antun, der Armen… sie kriegt ihren Traummann ^^ (obwohl Rodolphus ja der eigentliche Traummann ist… und sein Bruder *lol*) *gg* Bella und ihre Flüche.. die hat die aber auch dringend nötig, wer weiß wie die Idioten sich sonst aufführen würden, wenn sie sich keinen Respekt geschaffen hätte. Du hast alles mitgekriegt… was Dolohow will oder eher machen will wird gleich aufgeklärt…
@littlegirl: klasse dass es dir gefällt… hoffe es gefällt dir weiterhin ;) also viel Spaß noch…
@darkangel9: ja *lol* sie ist so happy wie nur möglich… jetzt hat sie endlich ihren Traummann… ja ^^ der war wirklich verrückt sich Bella zu widersetzen und dann auch noch so mit ihr zu reden… naja er hat bekommen was er verdient, Bella hat es ihm ja ordentlich gezeigt, jetzt wird er aufpassen was er von sich gibt… warum Dolohow Rodolphus angreift… tja… gute Frage *lol* wirst du ja gleich lesen…


@all: soo und da ist das nächste Chap schon… es ist diesmal sogar unheimlich schnell gegangen mit dem Schreiben, weil ich keine Schule mehr hab *lol*
Und ja… das ist das längste Chap das ich bisher geschrieben habe, aber es musste so sein, weil ich die Handlung jetzt nicht auf 2 Chaps aufteilen will und auch nicht will, dass ihr bis zum nächsten Chap warten müsst, bis ihr erfährt was zwischen Dolohow und Rodolphus eigentlich war... wär ja wirklich gemein… und es tut mir wirklich leid mit de Länge weil ich weiß, dass es mühsam ist so lange Chaps zu lesen und ich bin auch nicht gerade ein Fan davon, aber es bleibt hoffentlich das Einzige… also viel Spaß…
Gvlg
MV


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35. Kapitel: Rivalität und Freundschaft

Out on your own,
Cold and alone again.
Can this be what you really wanted, baby? *


Rodolphus sah Dolohow wie gebannt an.
Er wusste warum er gekommen war.
Kaum merklich wallte Angst in ihm auf und er wagte es nicht, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.
Dolohow machte einen Schritt in das Zimmer und zeigte mit seinem Zauberstab immernoch auf Rodolphus. Seine Augen funkelten zornig und erbost auf und Rodolphus wusste wie alle anderen die Dolohow kannten, dass er einen wie ihn durch nichts reizen sollte.
Einige Meter vor Rodolphus blieb er stehen, der keine Gefühlsregung zeigte, sondern seinen Freund nur ruhig ansah.
Aus seinem Blick konnte er jedoch erkennen, dass dieser alles wusste.
Und das machte ihm mehr Angst als er angenommen hatte.

„Ich nehme an, du weißt warum ich hier bin?“, sagte Dolohow plötzlich und durchbrach die bedrohliche Stille. Seine Stimme bebte vor Wut und Rodolphus merkte nicht, wie er unwillkürlich einen Fuß zurück setzte. Er sagte nichts.
Er wusste auch gar nicht was er sagen sollte.
Es hätte keinen Sinn, Dolohow jetzt zu belügen, das würde die Sache nur noch schlimmer machen, also schwieg er.
Aber sein Gegenüber verstand auch ohne dass er irgendetwas sagte.
Als hätte Dolohow nur auf diese stumme Bestätigung seiner Vermutung gewartet, peitschte er plötzlich mit seinem Zauberstab durch die Luft.
„Crucio.“, rief er und betrachtete mit hasserfülltem Blick den vor Schmerzen schreienden und sich am Boden windenden Mann, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
Wie gebannt blickte er auf den sich krümmenden Körper und als wäre er in eine Art Trance gefangen, nahm er keine Sekunde den Fluch von seinem ehemals besten Freund.
Rodolphus konnte seine Bewegungen nicht mehr kontrollieren, nicht aufhören zu schreien und nicht den Schmerz in irgendeiner Weise von seinem Körper verbannen.
Jede Faser seines Körpers schien unter Flammen zu stehen. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er dem Druck nicht länger standhalten und er verkrallte sich mit den Händen verzweifelt in den Teppich unter ihm.
Er konnte sich nicht erinnern jemals einen solchen Schmerz verspürt zu haben.
Dass Dolohow als Meister des Cruciatus bekannt war wusste er, aber dieses Gefühl das ihn umzubringen schien, ging über all seine Vorstellungskraft, über alles was er ertragen konnte hinaus.
Erst als er spürte wie der Schmerz langsam nachließ, ihm noch schwindliger als zuvor wurde und er sich fühlte als müsste sein Kopf zerbersten, wurde er sich dem metallischem Geschmack in seinem Mund bewusst. Eine starke Übelkeit überkam ihn und im nächsten Moment hustete er einen Blutschwall über den dunklen Teppich und den Holzboden.
Seine Fäuste geballt versuchte er sich auf seine Unterarme abzustützen und seinen Oberkörper einige Zentimeter hochzuheben, aber er sank sogleich wieder auf den Boden und beschmierte seinen Oberkörper mit dem warmen Blut das sich unter ihm verbreitet hatte.
Sein Arm rutschte am nassen Boden aus und noch bevor er mit dem Gesicht am Boden landete, wurde er zurück geschmissen und lag am Rücken.
Als er seine Augen öffnete, sah er geradeaus in Dolohows Gesicht der über ihm stand und seinen Zauberstab auf seinen Oberkörper gerichtet hielt.
Rodolphus konnte den ganzen Hass und die Wut spüren, mit dem Dolohow ihn ansah.
Gerade als er sein Atmen wieder regulieren konnte, sah er Dolohows Lippen ein unausgesprochenes Wort formen und seinen Zauberstab durch die Luft schwingen.
Irgendeine Kraft stieß im nächsten Moment seinen Oberkörper leicht vom Boden und Rodolphus riss unwillkürlich die Augen auf.
Erst als ein Zittern ihn durchfuhr, ein brennender Schmerz sich auf seiner Brust verbreitete und er in sich zusammensackte, formte sich sein Mund zu einem stummen Schrei.
Die Luft wurde ihm abgeschürt und seine zitternden Hände wanderten über seinen Oberkörper über den sich eine klaffende Wunde zog.
Als er das Blut unter seinen Fingern fühlte und das Zittern seines Körpers nicht mehr kontrollieren konnte, spürte er keinen Schmerz.
Er konnte nicht klar denken.
Der Schock ließ ihn nicht los und Kälte überkam ihn.
Selbst Dolohow der über ihn gebeugt stand und unbeeindruckt auf sein Werk sah, konnte er nicht wahrnehmen.
Doch dann spürte er es.
Der Schmerz brach über ihn herein und riss ihn aus seiner gefühllosen Starre.
Das einzige, das er noch wahrnahm, war ein markerschütternder Schrei den er ausstieß, bevor der Schmerz seine Sinne vernebelte, seinen Körper ausfüllte und ihn in eine undurchdringliche Dunkelheit versinken ließ.

Sobald Bellatrix Crawley losgeworden war, schritt sie eilig aus dem dunklen Korridor hinaus in den Innengarten, der vom Licht der untergehenden Sonne überflutet war und durch die rötlichen Strahlen nicht mehr so schaurig wirkte wie in der Nacht unter dem Einfluss des Mondes.
Bevor sie aus dem großen Haupttor schritt, kam ihr jedoch eine Person entgegen, die sobald er sie erblickte stehen blieb und auf seinem halb von der Kapuze bedecktem Gesicht ein Grinsen zeigte.
„Ich habe von der gescheiterten Aufgabe gehört Bellatrix. Äußerst schade.“, sagte er und seine Mundwinkel verzogen sich spöttisch nach oben.
Bellatrix blieb ebenfalls stehen.
„Halt die Klappe Snape. Solche wie du, die sich die ganze Zeit in ihre Kerker verschanzen und zu feige oder“ sie lächelte verächtlich „zu unfähig sind richtige Aufgaben zu übernehmen und der wirklichen Gefahr zu begegnen, sollten besser ihre Zunge hüten.“
Snapes Augen funkelten gefährlich auf.
Doch er bewahrte seine Fassung wie immer und lächelte wieder kalt.
„Ich denke da der Dunkle Lord vielen nichts anderes zutrauen kann als wild Flüche umherzuschießen, muss er andere, mit mehr Intelligenz und Verstand gesegnete Todesser in seiner Nähe behalten und sie“ sein Grinsen wurde noch spöttischer „in sein Vertrauen ziehen.“
Bellatrix schnaubte wütend und konnte ihren Zorn und ihre Verachtung für ihr Gegenüber nicht so gut hinter einer Fassade verstecken wie dieser und brauste immer mehr auf.
„Bilde dir nicht zu viel ein Snape. Es gibt sehr wohl welche denen der Lord mehr Vertrauen entgegenbringt und zutraut als dir.“
„Ich muss zugeben Bellatrix, es gibt so gut wie niemanden, der höher in der Gunst des Lords steht wie dein Gatte, sein Bruder, Dolohow und vor allem wohl Lucius. Ah und nicht zu vergessen…“ er betrachtete vergnügt wie Bellatrix die Hände zu Fäusten ballte und mit sich kämpfte um ihm nicht eine reinzuhauen „Mulciber und Rookwood sind wohl auch nicht gerade das was man rangniedrig nennen würde. Aber sonst… ich wüsste nicht wer sonst noch wichtig für den Lord wäre.“
Bellatrix sagte nichts. Sie funkelte ihn nur an und presste die Lippen zusammen.
„Entschuldige mich jetzt Bellatrix. Der Lord wollte mich in einer wichtigen, vertraulichen Angelegenheit sprechen.“ Er grinste sie dreckig an. „Ich nehme an du wurdest nicht gerufen. Aber es geht auch um wichtige Pläne in der Zukunft.“ Schon während er den Satz beendete wandte er sich von ihr ab und ging durch das großen Bogentor in die Festung und ließ Bellatrix im Innenhof zurück.
Sie starrte noch einen Moment hasserfüllt zu der Stelle an der sie ihn zuletzt gesehen hatte.
Dann wandte sie sich sofort ab und eilte hinaus.
Sie konnte Snapes Worte nicht aus ihren Gedanken verbannen und dachte die ganze Zeit darüber nach, ob er Recht haben könnte.
Sie wusste, dass er hohes Ansehen genoss. Sowohl bei den Todessern niederen Ranges, als auch im innersten Zirkel.
Nur sie konnte und wollte ihn nicht akzeptieren.
Dass es aus Eifersucht war, konnte sie sich nicht eingestehen, aber sie wusste, dass der Lord ihm vertraute, sogar mehr als ihr und dass zerriss sie innerlich.
Sie wollte es sich nicht eingestehen und schon gar nicht vor anderen.
Und da er das wusste und auch, dass er Bellatrix mehr reizen konnte als jeder andere, genoss er jedes Mal ihre tödlichen Blicke mit denen sie um sich herum warf.

Vor Manoir Lestrange angekommen merkte sie, dass etwas nicht stimmte.
Das große Gartentor stand offen, was es normalerweise nie tat und einige Torstangen waren seltsam verbogen. Es sah so aus, als wäre das Tor gewaltsam aufgerissen worden und sobald Bellatrix spürte, dass etwas nicht normal war, beschleunigte sie ihre Schritte.
Die große Flügeltür in das Anwesen war ebenfalls nicht verschlossen.
Sie verfluchte die Hauselfen, wusste jedoch im Stillen, dass die wohl nicht viel dafür konnten und über die Ruhe im Haus beunruhigt, ging sie eilig mit gezücktem Zauberstab die breite Treppe in die oberen Stockwerke hoch.
Als sie oben ankam erstarrte sie.
Zu ihren Füßen lag einer der Hauselfen.
Nicht fähig sich zu bewegen und mit den hellbraunen großen Augen panisch hin und herblickend.
Bellatrix schien so etwas wie Erleichterung in seinen Augen zu sehen als sie ihn ansah und wusste, dass der Hauself wohl sehr Angst haben musste wenn er beim Anblick von Bellatrix Erleichterung verspürte. Sie achtete jedoch nicht auf ihn.
Noch vorsichtiger als vorher ging sie im stillen Haus weiter hinauf.
Sie konnte keinen Laut vernehmen, was sie jedoch nur noch vorsichtiger werden ließ.
Sobald sie im Stockwerk ankam in dem sich ihr Schlafzimmer befand, ging sie wieder schneller und ließ jede Vorsicht fallen, als sie die sperrangelweit geöffnete Tür des Schlafzimmers sah.
Ein kalter Schauer durchfuhr ihren Körper als sie eintrat und sie erstarrte, als sie den blutüberströmten Mann am Boden liegen sah.
Ihren Mann, der nicht mehr zu atmen schien und sich nicht rührte.
Zitternd ging sie mit zögernden und ängstlichen Schritten auf ihn zu.
Seine Augen waren geschlossen und die Hände, Arme und der ganze Oberkörper mit Blut beschmiert.
Ihr Magen verkrampfte sich, ihre Hände fingen an zu zittern und sie kniete sich neben ihm hin, während ihre Hand zu seinen Haaren wanderte und ihm zärtlich eine Strähne aus der Stirn strich.
„Rodolphus…“, flüsterte sie und spürte wie ihr die Luft abgeschürt wurde.
Ihre Hand strich sanft über seine Wange und wanderte runter zu seinem Hals.
Sie wagte es einen Moment nicht seinen Puls zu fühlen.
Aus Angst es gäbe nichts mehr zu fühlen und sie zögerte kurz, bevor sich ihre andere Hand fester an den Zauberstab klammerte und sie unter ihren zwei Fingern zögerndes Pochen spürte.
Sie atmete erleichtert auf, und richtete ihren Zauberstab gegen seine Brust.
Murmelnd zog sie in der Luft eine Linie über seinen Oberkörper und langsam schloss sich die Wunde.
Danach hob sie ihn mit einem Schwenker des Zauberstabes vorsichtig in die Luft und legte ihn auf die weiche Decke des Bettes.
Verzweifelt versuchte sie nun etwas zu finden, das ihm helfen könnte.
Sie wusste, dass der Zauber den sie ausgeführt hatte, absolut nichts brachte als die Blutung zu stoppen, die jedoch jede Zeit wieder beginnen konnte.
Das was sie brauchte war ein Trank, eine Salbe oder irgendetwas der Art das dauerhaft half.
Als sie angestrengt nachdachte, fiel ihr nur eine einzige Person ein die ihr in dieser Sache behilflich sein konnte.
Zornig über sich selbst, dass sie überhaupt an die Möglichkeit dachte, die in ihren Augen nicht mal eine war, schüttelte sie den Gedanken aus ihrem Kopf und ging neben dem Bett auf und ab, während sie ständig Blicke auf Rodolphus warf der immernoch wie ein Toter dalag und blasser als sonst zu sein schien.
Bellatrix rannte aus dem Zimmer, ging in einen anderen Raum im Untergeschoss in dem sich etwas wie ein Labor befand und eilte durch die Gänge die von den hohen Regalen gebildet wurden.
Sie besah sich die Zutaten an, versuchte sich an einen Trank zu erinnern der für Rodolphus nützlich sein konnte, aber es fiel ihr weder der richtige Trank ein, noch konnte sie sich eine Sekunde auf etwas konzentrieren um klar nachzudenken.
Wieder überkam sie Nervosität.
Sie wusste nicht wie lange er in dem Zustand überleben würde.
Er hatte mehr Blut verloren als noch durch seine Adern floss, sein Atem ging unregelmäßig in großen Abständen und sein Puls drohte jede Sekunde abzustürzen.
Vor Verzweiflung wusste sie nicht was sie unternehmen könnte und sie fühlte sich bereit alles zu tun.
Minuten vergingen in denen ihr keine Lösung einfiel.
Eine Lösung gab es, das wusste sie, aber diese verdrängte sie in ihren Gedanken, sah sie als Unmöglichkeit an und doch erlosch jede andere Hoffnung in ihr.
Mit jeder Minute die verging sank ihr Stolz und sie konnte keinen Ausweg mehr sehen als die Person um Hilfe zu bitten, bei dem sie lieber sterben würde, als dessen Unterstützung anzunehmen.
Aber es ging nicht um ihr Leben.
Sie konnte nicht Rodolphus einfach sterben lassen, weil sie zu stolz war.
Weil sie es als Erniedrigung ansah jemanden wie ihn um Unterstützung zu bitten.
Sich vor ihm hilflos zu zeigen und zuzugeben, dass sie ohne ihn nicht weiterkam.
Er würde die Bitte aber nicht abschlagen wenn es um Rodolphus ging.
Nicht abschlagen, weil er nichts gegen Rodolphus hatte und an erster Stelle aus Angst vor dem Dunklen Lord, der es ihm nie durchgehen lassen würde, wenn er einen seiner besten Todesser einfach sterben ließe.
Mit dieser Hoffnung eilte sie hinaus. Bevor sie ging befreite sie den Hauselfen aus der Starre, befahl ihm Rodolphus nicht aus den Augen zu lassen und nachdem sie alle Türen versperrt hatte, apparierte sie weg von dem barocken Garten und fand sich in einer tristen Gegend wieder, in der nicht mal das goldene Licht der Sonne freundlich wirkte.

Schon von weitem merkte man, dass in der Gegend keine Magie herrschte.
Bellatrix verzog leicht das Gesicht, als sie die Straße entlang ging und dann in eine andere einbog.
Sie blieb vor einem eher unscheinbar wirkenden Haus stehen, das sehr den anderen ähnelte die in der Nähe standen.
Der kleine Garten schien ungepflegt und die Fassade war dunkel.
Sie atmete tief durch und kämpfte gegen den Drang an umzudrehen und wieder zu gehen.
Aber vermutlich wusste er schon, dass sie da war.
Selbst wenn sie jetzt zurückkehren würde, wäre das ziemlich unnötig, da er wahrscheinlich schon hinter der Tür stand und mit seinem wie üblich spöttisch hochgezogenen Mundwinkeln auf ihre Erklärung für ihr Kommen wartete.
Sie schloss kurz die Augen, versuchte ihren Stolz und das Gefühl der Erniedrigung zu unterdrücken und machte einen Schritt auf das Gartentor zu.
Der Weg bis zur Haustür schien ihr unendlich lang zu sein und als sie davor stand und die Hand erhob um anzuklopfen, wurde die Tür von innen aufgemacht.
Mit der geballten Faust in der Luft blieb sie stehen und sah geradewegs in Snapes Gesicht.
Er lächelte sie wie erwartet spöttisch an und blieb in der Tür stehen, ohne sie hineinzubitten.
Mit hochgezogener Braue sah er sich ihren versteinerten Gesichtsausdruck an und wartete bis sie zu sprechen begann.
Bellatrix versuchte sich schnell zu sammeln und wusste, dass sie sich jetzt zusammenreißen musste.
Also begann sie ohne Umschweife an zu sprechen.
„Du musst mir helfen.“, sagte sie und sah ihm fest in die schwarzen Augen.
Snapes Ausdruck wurde noch ungläubiger.
„Ich muss?“
„Ja. Es… es geht um Rodolphus. Du musst ihm helfen, sonst stirbt er.“, sie konnte ein Zittern ihrer Stimme nicht unterdrücken und nun sah auch Snape sie ernster an.
„Warum sollte ich das tun? Ich dachte, du wärst so gut, dass du alles allein bewältigen könntest Bellatrix. Wie kommt es, dass du nun die Hilfe von jemanden brauchst, der deiner Meinung nach nicht halb so gut ist wie du?“
Bellatrix sah kurz zu Boden und ballte die Hände zu Fäusten.
„Lass das Snape. Jetzt ist weder der richtige Zeitpunkt dafür, noch kann Rodolphus so lange warten. Er stirbt Snape. Er stirbt und ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann.“
Ihre Stimme klang verzweifelt und sie konnte den hilflosen Unterton nicht länger verstecken.
Snape blieb immernoch ernst und schien nicht einwilligen zu wollen.
Plötzlich erschien auf seinem Gesicht ein herablassendes Lächeln.
„Bellatrix Lestrange ist also plötzlich am Ende. Tja Bellatrix, wenn du gleich auf mich gehört hättest, hättest du nicht so lange gebraucht um heraus zu finden, dass du dich schlicht und einfach überschätzt. Nun sehen wir ja, wer auf wen angewiesen ist.“
„Ich wäre eher gestorben, als das ich mir von dir Hilfe geholt hätte. Aber es geht hier nicht um mich, es geht um Rodolphus. Und wenn du ihm nicht hilfst, dann hast du nicht einfach den Mann deiner Rivalin sterben lassen, sondern einen der besten Todesser des Dunklen Lords. Pass auf was du tust Snape. Der Lord wäre gar nicht zufrieden und so sicher, um einen wie Rodolphus einfach dem Tod zu überlassen, kannst du dich in deiner Position nicht fühlen.“, sie konnte den Zorn in ihrer Stimme nicht mehr unterdrücken und funkelte ihn wütend an.
Snape schnaubte verächtlich.
„Gewiss… hast du einigen Punkten Recht Bellatrix. Rodolphus’ Tod wäre ein großer Verlust und eigentlich kann er auch nichts für das Verhalten seiner Frau. So charakterlos, um ihn zu bestrafen, weil du dich nicht unter Kontrolle hast bin ich nicht. Warte hier.“, sagte er gleichgültig und wandte sich von ihr ab, um hinein zu gehen.
Die Tür blieb einen Spalt offen und Bellatrix starrte mit steigendem Zorn und Verachtung gegen sich selbst, gegen das dunkle Holz. Snape kam nach einigen Minuten wieder.
In seiner Hand hielt er eine kleine Kiste mit den verschiedensten Phiolen und Kristallfläschchen, die Flüssigkeiten von unterschiedlicher Farbe beinhalteten.
Er achtete nicht auf Bellatrix, sondern ging in seinem schwarzen Umhang voraus.
Bellatrix eilte ihm nach und sie apparierten beide nachdem sie den kurzen Gartenweg überquert hatten, vor das Tor von Manoir Lestrange.

Nun ging Bellatrix zuerst hinein und eilte ohne zurück zu sehen durch die Eingangshalle und die Stiegen hinauf bis zu ihrem Schlafzimmer. Snape ging dicht hinter ihr und es kam ihr so vor, als bräuchte er für den Weg weitaus weniger Schritte als sie.
Der Hauself stand immernoch neben dem Bett von Rodolphus und wandte keine Sekunde den Blick von ihm, wie seine Herrin es ihr befohlen hatte.
„Verschwinde.“, zischte ihm Bellatrix entgegen und scheuchte ihn mit der Hand weg „Gehe wieder deinen Pflichten nach.“
Der Hauself der erleichtert darüber schien, sich von Bellatrix’ Nähe entfernen zu dürfen, eilte hinaus und schloss die Tür hinter sich.
Snape wartete keine Sekunde ab, ging auf die andere Seite des Bettes und stellte die Phiolen auf einem Nachtkästchen ab.
Mit seinem Zauberstab fuhr er über Rodolphus’ Wunde, die nur amateurhaft verschlossen worden war und tat minutenlang nichts anderes, als konzentriert auf die große Risswunde zu starren.
Bellatrix sagte nichts, sie ging unruhig auf und ab, setzte sich dann auf die Bettkante und stand dann wieder auf um nervös herumzugehen.
Snape nahm nun etwas wie eine Salbe heraus und schmierte Rodolphus die dunkelbraune Masse auf die inzwischen fest verschlossene Wunde. Ein Verband kam drauf und anschließend nahm er einige Kristallfläschchen heraus die mit verschiedenen Flüssigkeiten gefüllt waren.
Er flößte Rodolphus drei verschiedene ein.
Eine rote, wie er später erklärte für die Blutbildung, von der er massenweise verloren hatte.
Eine kristallklare Substanz für die inneren Verletzungen, von denen er ausreichend besaß und anschließend eine, die gegen die Schmerzen helfen sollte, die ihn sonst umbringen würden, wenn er erwacht.
Bellatrix hörte ihm aufmerksam zu, nickte stumm und nahm dann von allen drei Tränken jeweils ein Fläschchen entgegen.
„Die Tränke muss er mindestens zwei Wochen einnehmen. Selbst wenn er aufwacht und es aussieht als würde es ihm wieder wie früher gehen. Das wird es nämlich nicht tun. Die inneren Wunden könnten wieder aufplatzen und er verblutet, ohne dass ihr es mitkriegt. Wenn etwas passieren sollte, dann wirst du mich sofort benachrichtigen. Wenn seine Atmung wieder unregelmäßig verlaufen sollte, die Wunde zu bluten anfängt oder er nach maximal vier Tagen nicht aufwacht.“
Bellatrix sah ihn beängstigt an. Sie ignorierte sogar den Befehlston, den er ihr gegenüber angeschlagen hatte.
„Besteht denn die Möglichkeit, dass…“
„Es besteht jede Möglichkeit. Aber Rodolphus hat schon so viel schlimmere Sachen durchgemacht, da sollte er eigentlich auch das überstehen. Nur wer weiß… man kann nie so etwas hundertprozentig voraussagen. Das Wichtigste ist, dass du ihm die Tränke regelmäßig gibst und vor allem er sich nicht anstrengt. Du wirst also genug Krankenpflegerin spielen müssen.“, sagte er wieder in einem teilnahmslosen Ton und nahm schließlich seine Tränke und ging hinaus.
Bellatrix wandte sich wieder an Rodolphus.
Seine Brust hob und senkte sich kaum merklich, sodass man glauben könnte, er hätte aufgehört zu atmen. Aber Bellatrix wusste, dass er kämpfte und mit einem tiefen Seufzer, setzte sie sich neben ihm aufs Bett.

Es dauerte drei Tage, bis er wieder ein Lebenszeichen von sich gab.
Bellatrix saß wieder auf einem Sessel neben seinem Bett, als er die Augen öffnete und sie stumm ansah.
Sie brauchte einige Sekunden bis sie realisierte, dass er sie anblickte und sie ging neben dem Bett in die Knie, um ihm geradewegs in die Augen zu sehen.
„Bella…“, flüsterte er kaum hörbar und versuchte wohl zu lächeln, schaffte es aber nicht.
„Wie geht es dir?“, fragte sie und musterte ihn eingehend.
Er verzog leicht die Mundwinkel in die Höhe.
„Sehr gut.“
Bellatrix seufzte.
„Jetzt im Ernst Rodolphus.“
Er wandte den Blick ab und sah zur Decke.
Sie stand auf und setzte sich auf die Bettkante. Mit der Hand strich sie ihm einige störende Haarsträhnen weg und drückte ihm ihre Lippen sanft an seine Stirn.
Er vermied jedoch ihren Blick.
Sie merkte das und sah ihn eindringlich an.
„Sag mir wer das war.“
„Es ist nicht mehr wichtig Bella.“
„Lüg mich nicht an Rodolphus.“
„Vergiss es Bella, es geht mir wieder besser.“, sagte er und ein Hustanfall überkam ihn.
„Sag es.“, flüsterte sie nun bedrohlich und sah ihm fest in die Augen.
Sie wusste, dass er versuchte etwas geheim zu halten und egal was es war, Bellatrix wollte es erfahren.
Er sagte jedoch nichts mehr, sei es wegen dem Hustanfall oder vielmehr, weil er ihr nichts sagen wollte.
Bellatrix seufzte auf.
„Also gut. Du willst die Person die dahinter steckt anscheinend, aus welchem Grund auch immer vor mir schützen. Das interessiert mich aber nicht im Geringsten. Du bist geschwächt Rodolphus und du weißt, dass es andere Methoden gibt von jemandem die Wahrheit zu erfahren, als Fragen zu stellen. Also sag mir, wer es war verdammt.“
Rodolphus schloss die Augen. Er machte einen tiefen Seufzer und blickte ihr wieder geradewegs in die Augen.
„Ich will, dass du nichts unternimmst Bellatrix, weil so wie ich dich kenne“ sagte er und schaffte es nicht mehr als ein Flüstern herauszubringen „wirst du mich rächen wollen. Weil du aber so oder so die Wahrheit erfahren wirst, kann ich es dir sagen. Es war Dolohow, aber es ist meine Angelegenheit. Misch dich da nicht ein und…“ er wurde jedoch wieder von einem heftigen Hustanfall unterbrochen und seine heisere Stimme versagte.
Bellatrix hörte ihm aber nicht mehr zu.
Wie benommen stand sie auf und ging zur Tür.
Rodolphus wollte ihr anscheinend etwas nach schreien, schaffte es aber nicht und sank zurück in sein Kissen. Sie ging mit schnellen Schritten hinunter und verlies, nachdem sie eine Hauselfen wieder zu Rodolphus geschickt hatte, das Haus.

Die Dunkelheit war bereits eingetreten und leichter Wind blies Bellatrix ein paar lose Haarsträhnen in ihr Gesicht. Sie achtete aber auf nichts, das sich ihr in den Weg stellte.
Es konnte nicht richtig zu ihr durchdringen, dass Dolohow einer ihrer besten Freunde, ihrem Mann so was angetan haben sollte. Er verstand sich mit Rodolphus hervorragend, führte fast seine ganzen Aufträge mit ihm zusammen aus und vertraute diesem bedingungslos.
Vor Zorn erfüllt apparierte sie vor ein großes Gartentor, um das sich Pflanzen schlängelten und die Sicht auf das dahinterliegende Anwesen versperrten. Sie hatte schon ihren Zauberstab herausgeholt und gegen das Tor gerichtete, als es von selbst aufging.
Dolohow wusste also, dass sie es war. Ohne zu zögern ging sie hinein, in einen Garten, der von Pflanzen verschiedenster Art überwuchert war. Exotische Blumen räkelten sich über die Äste der Baumstämme und die dichte Allee führte geradewegs zum Haupteingang des Anwesens aus breiten Steinblöcken, das ihm das Aussehen einer Festung verlieh.
Auch die große Flügeltür, die in den Vorraum führte war nicht verschlossen und Bellatrix trat sofort ein. Dolohow schien sie zu erwarten, denn auch die Tür eines Salons vis-a-vis vom Eingang stand offen und sie wusste, dass er dort drin war.
Je näher sie ihm kam, umso deutlicher spürte sie die Wut in ihr aufsteigen und ihre Hand klammerte sich krampfhaft an den Zauberstab in ihrer rechten Hand, als sie in einen etwas dunklen Salon eintrat, der ganz in Braun und Goldtönen eingerichtet war und in dem nur von den mächtigen Kerzenhaltern an den Wänden Licht gespendet wurde.
Die Terrassentür stand offen und führte zu einem Weg der sich durch den Garten schlängelte und den man, durch die Windlichter links und rechts bis ans Ende verfolgen konnte.
Dolohow stand vor der Tür und blickte hinaus.
Er hatte ihr den Rücken zugewendet und sobald er sie eintreten hörte, drehte er sich langsam um und blickte sie, mit trüben und schlaflosen Augen gleichgültig an. Bellatrix wusste, dass auch sie nicht besser aussah. Man konnte ihr die drei schlaflosen Tage, in denen sie Rodolphus’ Aufgaben übernommen, ihre eigenen zur Zufriedenheit des Lords ausgeführt und die restliche Zeit an seinem Bett verbracht hatte deutlich ansehen.
Er sah in dem Moment älter aus, als er es war und Bellatrix konnte keine Spur von seiner Heiterkeit in seinem Gesicht erkennen. Das besänftigte sie nicht. Ihre Wut wurde nur noch stärker als sie ihn vor sich stehen sah, mit einem Whiskeyglas in der Hand und ohne jede Waffe mit der er sich gegen sie wehren könnte.
„Ich wusste dass du kommen würdest Bella.“, sagte er die Mundwinkel mühsam zu einem Lächeln hochgezogen „Ich wünschte du hättest es nicht getan.“
Bellatrix’ durchfuhr ein Zittern.
„Wirklich? Hast du das etwas deswegen gewusst, weil du meinen Mann fast umgebracht hättest?“
„Ich wünschte es wäre nicht nur ein fast gewesen.“, zischte er und machte einen Schritt auf sie zu.
Reflexartig richtete sie ihren Zauberstab gegen ihn.
Er grinste.
„Lass das Bella. Du würdest mir nie etwas antun?“
„Ich dachte auch, dass du deinem besten Freund nichts antun würdest.“
Sein Grinsen war wie weggewischt, sobald die Rede wieder zu Rodolphus kam und er funkelte sie an.
Aber Bellatrix konnte sehen, dass sein Zorn nicht gegen sie gerichtet war.
„Du hast keine Ahnung Bella. Du weißt nicht was er getan hat.“, flüsterte er und sah sie finster an.
„Dann klär mich auf. Sag mir was dich zu so einem Handeln getrieben hat und glaub mir… glaub mir wenn dein Grund nicht…“, er ließ sie jedoch nicht aussprechen.
„Ich werde es dir nicht sagen.“
Bellatrix’ Hand um ihren Zauberstab, der immernoch gegen ihn gerichtet war zitterte.
„Und wieso nicht?“
„Weil ich nicht deine Ehe zerstören werde.“
Bellatrix erstarrte.
„Was hat er getan?“, flüsterte sie und machte einen Schritt auf ihn zu.
Dolohow sah zu Boden und umklammerte sein Whiskeyglas fester.
Langsam schüttelte er verneinend den Kopf, ohne sie anzusehen.
Ein kalter Wind blies durch die Terrassentür und Bellatrix spürte wie die Kälte ihren Körper durchfuhr und sie wurde noch ungeduldiger und gleichzeitig noch unruhiger.
„SAG ES MIR ENDLICH.“, schrie sie ihn nun an und merkte wie ihr schlecht wurde.
Die Ahnungen in ihrem Unterbewusstsein verstärkten sich und sie versuchte verzweifelt jeden Gedanken den sie nicht wahrhaben wollte zu verdrängen. Dolohow blickte wieder auf und sah ihr in die Augen.
„Er hat dich betrogen Bella.“, sagte er und Bellatrix merkte wie er anfing von neuem zornig zu werden.
Seine Hand um sein Glas mit der goldbraunen Flüssigkeit zitterte und er sah sie mit einem leicht verzweifelten Blick an.
„Du lügst. Du versuchst dich da nur rauszureden, weil du Angst hast, weil du…“
„VERDAMMT BELLA! ER HAT MIT MEINER FRAU GESCHLAFEN! ER HATTE WAS MIT ARCADIA!“, brüllte er sie an und schmiss mit voller Wucht das noch halbvolle Glas in eine Ecke des Zimmers, wo es laut klirrend zerbrach und die Flüssigkeit auf dem Boden verteilte.
Unmerklich senkte sich Bellatrix’ Hand, mit der sie immernoch ihren Zauberstab hielt.
Dolohow hatte sich von ihr abgewandt und stand mit gesenktem Kopf und die Hände an einem Fenstersims abgestützt gegenüber von ihr.
Sie wusste, dass er nicht log.
Arcadia war die erste gewesen, die Dolohow wirklich etwas bedeutet hatte. Er konnte gar nicht lügen, wenn es um sie ging. Als würde er versuchen den Schmerz zu verdrängen, drückte er seine Stirn fest an die Fensterscheibe und schloss die Augen.
Bellatrix wollte zu ihm gehen und ihm helfen. Aber sie konnte ihren eigenen Schmerz nicht überwinden.
Die Ahnung die sich in ihren Kopf geschlichen hatte, sobald sie hierher gekommen war, wurde nun bestätigt und sie fühlte sich, als würde sie etwas innerlich zerreißen.
Es war nicht das erste Mal, dass er etwas mit einer anderen hatte, aber das war früher.
Bevor sie sich an ihn geklammert hatte, als den einzigen Mann, der ihr etwas bedeutete, in der Annahme, niemand würde ihm so viel bedeuten wie sie und er würde niemanden so sehr brauchen wie seine Frau.
Sie spürte Enttäuschung in ihr aufsteigen wie sie es noch nie gefühlt hatte, wie sie es nie geglaubt hatte fühlen zu müssen oder können. Nicht wegen Rodolphus.
Ihr Magen verkrampfte sich beim Gedanken an ihn, aber sie konnte nicht anders als an ihn zu denken.
Sie wusste, dass er sie nicht liebte. Nicht nur, weil er es ihr nie gesagt hatte.
Sie konnte kaum von sich selbst behaupten, dass sie je so was wie Liebe für ihn verspürt hatte.
Aber sie brauchte ihn, sie war gern bei ihm und sie hatte ihm vertraut.
Es war so was wie ein unausgesprochenes Versprechen zwischen ihnen entstanden was ihre Treue anbelangte. Seine gegen ihre.
Jetzt wurde ihr klar, dass sie ihm nie gereicht hatte.
Dass sie ihm nie reichen würde.
Und Bellatrix verstand in dem Moment, dass nicht nur seine Freundschaft mit Dolohow einen irreparablen Sprung bekommen hatte.
Wie in Trance stand sie da und tat nichts.
Sie nahm nicht mal ihre Umgebung richtig war, bis sich zwei starke Arme um sie schlangen und Dolohow sie fest an sich drückte. Sie klammerte sich unbewusst verzweifelt an ihn.
„Es tut mir Leid Bella.“, hauchte er ihr ins Ohr und drückte ihr einen Kuss auf die schwarzen Haare.
Sie sah zu ihm auf und traf seinen ehrlichen Blick.
Sie wusste, dass er sie in dem Augenblick ohne große Worte verstand, mit ihr mitfühlte und sie lehnte ihre Stirn gegen seine Brust.
„Mir auch.“, flüsterte sie und fühlte wie er sie fester an sich drückte, sobald er ihr Zittern spürte.

Nur das Mondlicht erhellte die Umgebung, als sie vor ihrem und Rodolphus’ Anwesen stand und das große Tor betrachtete, ohne hineinzugehen.
Jetzt wusste sie, warum er ihr nicht Dolohows Namen genannt hatte.
Es war nicht wie sie vermutet hatte um ihn zu beschützen, sondern weil er gewusst hatte, dass sie die Wahrheit erfahren würde.
Dass Dolohow es ihr erzählen würde.
Nun wusste sie und sie konnte die Gefühle die sie fühlte nicht einer bestimmten Art zuordnen.
Sie konnte sich nicht darüber klar werden, ob sie zornig auf ihn war oder ob der Schmerz der Enttäuschung überwiegte. Ob sie ihn jetzt hassen sollte oder ob es ihr eigentlich gleichgültig bleiben sollte was er tat, wie es früher einmal gewesen war.
Aber es hatte sich so vieles verändert. Sie konnte nicht denken und handeln wie sie es früher getan hätte. Ihre Gefühle gegenüber Rodolphus hatten sich verändert. Entwickelt.
Und nun stand sie vor der Frage ob sie gut daran getan hatte, die Veränderung zuzulassen.
Mit zögernden Schritten ging sie über die breiten Steine die den Weg bildeten und zum Eingang führten. Die Tür war verschlossen, doch mit einem Schwenker ihres Zauberstabes ging sie lautlos auf und Bellatrix stand in der dunklen Eingangshalle, in der sie alles nur undeutlich ausmachen konnte.
Sie kannte aber die Wege in dem Anwesen in dem sie über zwei Jahren lebte und ging geradewegs auf die Treppen zu, die sie hinauf führten.
In dem verlassenen Gang hörte man in der schweren Stille deutlich ihre Schritte und vor der Flügeltür aus dunklem Holz, hinter der Rodolphus lag blieb sie nochmal stehen.
Sie hörte nichts und nahm an, dass er vielleicht schon schlief, aber sie wusste nicht, dass er es keine Sekunde geschafft hatte die Augen zu schließen.
Die Tür ging leise auf und sie sah, dass kein Licht brannte. Ohne irgendeine der Kerzen zu entzünden, ging sie hinein und blieb ein paar Meter vor dem Bett stehen.
Das zuschlagen der Tür, klang ungewohnt laut in dem bedrückend stillen Raum und sobald Bellatrix zu ihm sah, merkte sie, dass er nicht schlief. Das Licht des Vollmondes strahlte durch die großen Fenster die bis zum Boden reichten in das Zimmer und ließ alles schemenhaft erkennbar werden.
Die Decke ließ seinen bandagierten Oberkörper frei und seine Arme lagen bewegungslos auf dem Bett.
Langsam drehte er seinen Kopf zu ihr und blickte ihr fest in die Augen.
Selbst durch die Dunkelheit konnte Bellatrix seinen durchdringenden Blick spüren.
Der Hauself den sie hinauf geschickt hatte, saß immernoch neben Rodolphus’ Bett.
Sie ging langsam auf ihn zu ohne den Blickkontakt zwischen ihnen abzubrechen.
Er durchbrach das Schweigen als erster, obwohl er nicht in der Lage schien, einen ganzen Satz ohne Schmerzen aussprechen zu können.
„Du weißt es.“, brachte er nur mit einem Flüstern hervor.
Bellatrix sagte nichts.
Sie wusste gar nicht was sie sagen sollte und ihr war klar, dass er keine Antwort brauchte um zu wissen was in ihr vorging. Sein Blick schien alles zu wissen.
Ganz gegen ihre Erwartungen spürte sie kein Mitleid und noch weniger Mitgefühl.
Sein Anblick bereitete ihr keine Schmerzen mehr wie vor ein paar Stunden und seine Augen, schienen sie und ihre Gefühle nicht zu verstehen, wie sie es sonst immer getan hatten.
Eine Mauer schien sich zwischen ihnen gebildete zu haben.
Eine Mauer aus Eis die sie nicht durchbrechen konnten.
Der kleine Hauself, im Vergleich zu seinen anderen Artgenossen im Haus noch ziemlich jung war, stand auf und tippelte zu Bellatrix.
„Soll ich dem Herrn seine Tränke verabreichen Herrin?“, sagte er und sah fragend Bellatrix an, die ihn jedoch nicht beachtete und den Blick nicht von Rodolphus nahm.
Für einen kurzen Moment glaubte sie etwas wie Angst in seinem Blick aufflackern zu sehen, aber in der nächsten Sekunde sah er sie genauso eindringlich wie vorher an und sie schienen ohne auch nur ein Wort zu wechseln genau zu wissen was der jeweils andere dachte.
„Nein.“, sagte sie nach einer Weile mit vor Kälte triefender Stimme „Dein Herr braucht das nicht mehr.“
Der Hauself verbeugte sich schnell und verließ das Zimmer.
Rodolphus schien noch etwas sagen zu wollen, schwieg aber und Bellatrix wandte sich nach einem letzten bedeutungsvollen Blick ab, verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich ab.

I can't change who I am.
Not this time, I won't lie to keep you near me.
And in this short life, there's no time to waste on giving up. *


*Evanescence - Lacrymosa


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