von Nico Robin
Tränen rannen aus ihren Augen, über ihre Wange hinab. Wie konnte sie sich in einem Menschen, den sie wirklich so sehr liebte, so täuschen?
Sie hatte immer eine gute Menschenkenntnis doch das was gerade passiert ist, hätte sie nicht gedacht es wirklich einmal zu erleben.
„Li… Evans was ist los?“, schrie Sirius ihr hinterher.
Er hatte sie verfolgt. Er wollte nicht das sie bei den Schock, den sie erwarten würde, allein sein musste.
„Was willst du von mir, Black? Verschwinde doch einfach. Oder willst du mir auch deine Gefühle gestehen und mir dann so wehtun?“, weinte sie, bevor sie zum kehrt ansetze und versuchte mit großen Stritten das Schloss zu verlassen.
Sie brauchte Zeit für sich, das stand fest.
„Lilly, bitte warte doch.“
„Wie hast du mich genannt?“, fragte sie verwundert.
„Schau, es ist meine Schuld. Ich weiß, ich hätte dich da nicht einfach so reingehen lassen sollen. Aber ich konnte nicht zulassen, dass du weiter denkst, dass dir dieser Arsch wirklich treu ist. Denn so etwas hast du einfach nicht verdient“, sagte er fürsorglich.
Lillys Wille war gebrochen. Sie konnte nicht mehr stark sein. Ohne das sie es beabsichtigt hatte, lies sie der Trauer freien Lauf, stürzte in die Arme von Sirius und fing bitterlich an zu weinen.
„Warum hat er das getan? Ich dachte, er liebt mich“, schluchzte sie in seinen Ärmel.
„Ich kann es dir nicht sagen. Komm, ich werde dich nach oben bringen“, sagte er freundlich, bevor er stützend seinen Arm um sie legte und sie in den Gemeinschaftsraum begleitete.
Langsam ließ er sie auf die große Bank fallen.
„Warte, ich hol dir eine Decke“, antwortete er und verschwand für einen Moment, bevor er erneut mit einer kuscheligen Decke zurückkehrte.
„Sag mal, warum bist du so nett zu mir?“, fragte sie nach einiger Zeit des Schweigens.
„Ähm, weil ich denke, dass man das keinem Menschen antun sollte, egal wer es ist und mir gefällt nicht, wenn ein so hübsches Mädchen weint“, sagte er verlegen.
„Du findest mich hübsch?“, hakte Lilly schließlich nach.
Sirius sah inzwischen einer Feuerkrabbe ähnlich.
„Ähm, ja natürlich!“, stotterte er ihr entgegen.
Lilly konnte nicht glauben, was sie hörte. Zuerst James, der offenbar ein Reinfall gewesen war und jetzt gestand Sirius Black ihr, dass er sie hübsch finde.
Was war das für ein komischer Tag?
Sie wollte nun aber nicht mehr darüber nachdenken. Schließlich kuschelte sie sich an ihn und schlief an seiner Seite ein.
Der nächste Morgen war bereits angebrochen. Immer noch lag Lilly in den Armen Sirius gefangen. Nicht mal einen Zentimeter hatte er sich offenbar bewegt.
Seufzend richtete sie sich sanft auf da sie ihm nicht wecken wollte, musste jedoch feststellen, dass Sirius bereist wach war und sie durchdringend anblickte.
„Na, gut geschlafen?“, sagte er sanft, bevor er ihr eine rote Strähne aus dem Gesicht wischte.
„ Ja danke, und du?“, fragte sie nun etwas verlegen.
„Noch nie so gut geschlafen“, grinste er nun auch verlegen.
Lange Zeit blickten sie sich einfach nur an. Sie wusste nicht, was es war, doch Sirius hatte was an sich, was sie noch nie gefühlt hatte. Nicht mal bei James.
Sein Blick durchbohrte sie förmlich, bevor wie magnetisch sich ihre Gesichter einander näherten.
„Hey Lilly... Was machst du da?“, fragte Tanja, als sie beobachtete, was ihre beste Freundin gerade anstellte.
Schnell wichen beide zurück.
„Ähm ich... wir, ach nichts.“, stotterte sie entgegen.
„Okay, also kommt, es gibt Frühstück.“, sagte sie schließlich und zog ihre beste Freundin mit sich mit.
Der Tag war recht angenehm. Kein Lehrer, der sich aufregte. Keine überflüssigen Hausaufgaben und eine Menge Zeit, dass schöne Maiwetter zu genießen.
Sirius wusste nicht warum, aber er wollte sich ihr heute nicht nähern. Er wusste, wenn James sie wieder belog und ihre Gefühle vorspielte, dass sie zu ihm zurück ginge und da hatte er einfach keine Chance. Lilly war ihm sehr wichtig, doch wenn sie ihn wirklich liebte, sollte sie mit ihm glücklich werden. Seufzend verließ er die Länderein.
Wer will schon mit einem Black zusammen sein?
„Ähm Lilly, darf ich mich setzten?“, fragte ein schüchtern wirkender James Potter.
„Was willst du von mir?“, sagte sie mürrisch, bevor sie sich erneut ihrem Fragebogen widmete.
„Ich will dich zurück“, sagte er traurig.
Lilly glaubte sich echt mal verhört zu haben, nach all dem was sie gestern miterleben musste wollte er sie wirklich zurück?
„Sag mal, spinnst du? Du sagst du liebst mich, willst mit mir zusammen sein und dann nicht mal 24 Stunden später, treibst du es mit dieser Tussi in dem selben Bett, wo du mir deine Liebe gestanden hast? Sag mal was bist du für ein Mensch?“, schrie sie nun lauthals los.
„Lilly: Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Sie ist zu mir gekommen und dann weiß ich nichts mehr. Ich habe dich da nur noch stehen sehen. Mehr nicht, wenn ich es wieder gutmachen könnte, dann würde ich es sofort tun. Doch ich kann nicht und ich weiß, dass ich dich verloren habe“, sagte er. Unterdessen konnte Lilly erkennen, wie kleine Tränen seine Wange herab rannten.
Weinte er wirklich?
Tat es ihm wirklich so leid?
„Kannst du mir verzeihen?“, fragte er nach einiger Zeit des Schweigens.
„Nur wenn du mir zeigst, dass es dir mit mir wirklich ernst ist. Dann verzeih ich dir“, sagte sie knallhart.
James nickte, bevor er schnell kehrt machte und ins Schloss zurück rannte.
Er wusste nicht, warum er genau auf das gekommen war, aber es war seine einzige Chance.
„Was machst du James?“, fragte Sirius schnell, als er beobachtete wie sein bester Freund fast wahnsinnig in seiner Tasche herumwühlte.
„Na, was wohl?“
„Das ist meine Chance und ich lasse sie mir von keinem versauen. Also halt dich ja heute von den Länderein fern und ich sage dir, wenn ich einen schwarzen Hund erblicke, dann war’s das für dich.“, sagte James böse, bevor er sich wieder seiner Suche widmete.
Der Tag.
Langsam wurde es etwas frisch und windig. Langsam erhob sich Lilly von ihrer Picknickdecke.
Es waren bereist 4 Stunden vergangen und James hatte sich immer noch nicht blicken lassen. Es war schlimm zu wissen, dass er wirklich nichts für sie empfand.
Das wusste sie sonst wäre er ja wieder zurückgekommen.
Seufzest wollte sie gerade ihre Sachen zusammenpacken, als ein Geräusch hinter ihr, sie erschreckte.
„Oh, Entschuldigung. Hab ich dich erschreckt?“, sagte er sanftmütig.
„Oh James. Ja, etwas. Ich dachte, es wäre eine Rotkappe oder so was“, sagte sie und war erleichtert das er es war.
„Lilly, ich hab lange nachgedacht, hab auch mit meinen Freunden geredet und ich weiß, dass ich Mist gebaut habe. Ich weiß, dass es nie wieder gut zu machen ist aber ich will dir nur sagen, dass mit die vorletzte Nacht sehr viel bedeutet hat. Du bedeutest mir viel und ich kann einfach nicht mehr ohne dich leben und ich will es auch nicht. Ich verstehe, wenn du das nicht willst oder es dir zu schnell geht. Aber so sind meine Gefühle. Daran kann ich einfach nichts ändern“, sagte er sanft, bevor er ein kleines Kästchen aus seinem Umhang hervorholte und vor ihr auf die Knie ging.
Lilly stockte der Atem, als sie verstand, was er damit sagen wollte.
„Ich versuch es noch einmal. Lilly Evans willst du meine Frau werden?“, sagte James und blickte sie erwartungsvoll an.
Lilly hatte mit allem gerechnet, mit einem weiteren Date, einer Rose, einem Kuss, doch einen Antrag?
Sie wusste nicht warum sie es tat, doch in diesem Moment als sie die Worte aussprach, füllten sich ihre Augen mit Freudentränen.
„Ja ich will!“
Zwei Menschen hatten sich gefunden, doch für einen zerbrach in dieser Nacht das Herz in tausend Teile.
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