von Muggelchen
Eins und eins hatte Tonks zusammenzĂ€hlen können und sie wusste nun, dass die Mutter verstorben sein musste. Das, was das MĂ€dchen erzĂ€hlte, nĂ€mlich dass ihre Mutter sich gestochen hĂ€tte und nun wie Dornröschen schlafen wĂŒrde, konnte als kindliche ErklĂ€rung fĂŒr den Tod gedeutet werden.
Noch immer warteten die Auroren vor Malfoy Manor darauf, den Befehl zum Abzug zu bekommen, aber Tonks wusste, dass niemand gehen durfte, wenn Kingsley es nicht sagte und so hielt sie das MÀdchen weiterhin im Arm und wÀrmte sie mit ihrem Umhang.
Mit milder Stimme fragte Tonks mitfĂŒhlend: âWann hat sie sich gestochen?â NatĂŒrlich ahnte sie, dass dieses Wort nur ein Synonym fĂŒr den Zeitpunkt sein konnte, als die Mutter verschieden war.
âBevor ich auf die Welt gekommen bin.â
Die Antwort des MÀdchens schockierte Alastor und Tonks im ersten Moment, doch es war unmöglich, dass diese Aussage stimmen konnte. Ihr Vater musste ihr das erzÀhlt haben, denn mit drei oder vier Jahren konnte das Kind logische ZusammenhÀnge noch nicht klar deuten.
Einige Medi-Magier, gefolgt von Proudfoot, Savage und Nash, verlieĂen Malfoy Manor mit einem in der Luft schwebenden schwarzen Sack, der ihnen folgte. Das MĂ€dchen sah den Sack und fragte neugierig: âIst da Mama drin?â Tonks blickte hinĂŒber und erkannte den Leichensack, was ihr eine GĂ€nsehaut ĂŒber den RĂŒcken laufen lieĂ, denn viel zu oft hatte sie in Kriegszeiten diesen Anblick ertragen mĂŒssen. Viel schockierender war jedoch das, was das MĂ€dchen auf ihrem Arm sagte, denn die Ă€uĂerte sehr besorgt: âAber da drin kriegt sie doch keine Luft!â Das MĂ€dchen mit den schwarzen Locken blickte Tonks in die Augen und wimmerte herzerweichend: âIch will zu meiner Mama.â Die groĂen Kulleraugen fĂŒllten sich mit TrĂ€nen, bevor das MĂ€dchen diesmal viel energischer forderte: âLass mich runter! Ich will zu meiner Mama!â
Tonks fragte sich, wie sie einem Kind in diesem Alter verstĂ€ndlich machen konnte, dass ihre Mutter verstorben war und sie nicht mehr zu ihr gehen dĂŒrfte, da schlĂ€ngelte und wandte sich die Kleine unverhofft in ihren Armen und sie trat und schlug, so dass Tonks sie absetzen musste. Sie hielt das Handgelenkt des MĂ€dchens fest, lieĂ aber los, als sie befĂŒrchten musste, sie könnte dem Kind Schmerzen zufĂŒgen, denn die drehte sich unermĂŒdlich, um sich aus dem Griff zu befreien und als sie es geschafft hatte, rannte sie zu den Medi-Magiern hinĂŒber, die den Sack auf den Boden abgelegt hatten, weil Kingsley mit ihnen sprechen wollte.
Das MĂ€dchen hatte den Sack in Windeseile geöffnet und war schon dabei, zu ihrer Mutter hineinzukrauchen, da wurde sie von einem der Medi-Magier gepackt und in diesem Moment begann das Kind zu kreischen. Ihre markerschĂŒtternden Schreie waren furchtbarer mit anzuhören als jeder Schrei, den man damals auf dem Schlachtfeld von einem Menschen im Todeskampf hatte vernehmen mĂŒssen. Tonks drehte sich der Magen um, die meisten Auroren waren schockiert, nur die sechs Medi-Magier und der eine Heiler behielten die Ruhe, wĂ€hrend das Kind brĂŒllte und herumtobte. Es hatte seine HĂ€nde in die Kleidung der Mutter gekrallt und als der Medi-Magier das Kind wegziehen wollte, hob sich der Oberkörper der Toten, weil das Kind einfach nicht loslassen wollte.
âHelft mir doch mal einer!â, forderte der Medi-Magier entnervt, dem ein Kollege gleich darauf zur Hand ging, indem er die HĂ€nde des MĂ€dchens aus dem Hemd der toten Frau befreite und dabei fast sein Gehör einbuĂen musste, weil das Kind ihm direkt ins Ohr kreischte und immer wieder verzweifelt âMamaâ schrie.
Leise sprach Kingsley zum Heiler: âBringen Sie die Leiche endlich weg und lassen Sie das Kind und den Gefangenen untersuchen. Vier Auroren werden Sie begleiten.â Der Heiler gehorchte den Anweisungen der AutoritĂ€t ohne Widerrede.
Als Kingsley sich umschaute und Tonks erblickte, kam sie flugs auf ihn zu und empfahl mit bewegter Stimme: âWir können das Drama beenden, wenn wir den Fluch aufheben, der auf ihrem Vater liegt. Dann kann er sie trösten!â
âEs wĂ€re zu gefĂ€hrlich. Der Mann beherrscht wortlose Zauber! Ich kann das nicht riskierenâ, erklĂ€rte er und es tat ihm Leid, dass er Tonks diesen Gefallen nicht erweisen konnte. Es war ihr anzusehen, dass die Qual des Kindes ihr mehr zu schaffen machte als die Tatsache, eine Leiche gefunden zu haben.
Nachdem die Medi-Magier gegangen waren und mit ihnen der Gefangene, das Kind, die tote Mutter und vier Auroren, kehrte ein wenig Ruhe ein.
âTonks?â Mit trĂŒben Augen blickte sie Kingsley an, so dass er sagte: âAlastor möchte noch einmal mit uns reingehen. Kommst du mit?â
Er wĂŒrde es ihr nicht ĂŒbel nehmen, wenn sie jetzt lieber wie die anderen Auroren ins Ministerium gehen wollte, um ihren Bericht zu verfassen, doch zu seinem Erstaunen nickte sie.
Den Raum, in denen sich der Mann und das Kind verschanzt hatten, wollte besonders Alastor sich ansehen.
âWer hat den Stab mitgenommen, mit dem er euch angegriffen hat?â, fragte Alastor, der ĂŒber die Ereignisse in diesem Raum von den anderen Auroren lĂ€ngst informiert war.
âTracey! Sie wird die verwendeten ZaubersprĂŒche analysieren lassen, die mit ihm ausgefĂŒhrt worden warenâ, erklĂ€rte Kingsley, als sie das Zimmer im zweiten Stock betraten.
Mit einem Wink seines Zauberstabes erhellte Alastor den gesamten Raum, so dass man nun alles ganz genau sehen konnte. Im Bett war eine tiefe Kuhle zu erkennen und zwar auf der Seite, auf der die Frau gelegen hatte. Es roch zwar muffig in diesem Zimmer, aber es fehlte der unverkennbare Geruch, den eine verwesende Leiche hinterlassen hĂ€tte und das war es, was Kingsley stutzig machte. Mit Hilfe seines Zauberstabes untersuchte er das Bett, aber er fand keine Anzeichen dafĂŒr, dass dort ein toter Mensch gelegen hatte: keine Spuren von Urin oder von den FlĂŒssigkeiten eines sich zersetzenden Körpers. Womöglich, dachte Kingsley, hatte der junge Mann in seinem Wahn sehr penibel darauf geachtet, sĂ€mtliche Anzeichen fĂŒr den Tod seiner Geliebten zu beseitigen.
Unter der aufgeschlagenen Bettdecke lugte etwas hervor, was Tonksâ Aufmerksamkeit erregte. Sie griff danach und zog ein Kinderbuch hervor. Kingsley war nicht entgangen, dass Tonks das Buch anstarrte, so dass er ihr nahe legte: âDu kannst dem MĂ€dchen das Buch bringen, damit es wenigstens etwas hat, das ihr vertraut vorkommt.â Tonks nickte und steckte das Buch in ihre Innentasche.
Allen fiel auf, dass in diesem Zimmer kaum ein MöbelstĂŒck vorhanden war, an welchem nicht etwas fehlte. Ein Schrank misste eine TĂŒr, an der Kommode klafften zwei Löcher, weil die Schubladen entnommen worden waren und einem Stuhl hatte man alle vier Beine genommen, doch die fehlenden GegenstĂ€nde befanden sich nicht im Raum. Zudem war nichts zu finden, das die IdentitĂ€t des Gefangenen preisgeben konnte.
âGehen wir und schreiben wir unsere Berichteâ, sagte Kingsley gelassen. Alastor und Tonks stimmten ihm wortlos zu.
ZurĂŒck im Ministerium steuerte jeder sein eigenes BĂŒro an, wĂ€hrend Alastor ungebeten Kingsley folgte, was den nicht zu stören schien. Tonks setzte sich hinter ihren unordentlichen Schreibtisch, zog das Standardformular, mit welchem sie jede Akte beginnen musste, aus einer Schublade und fĂŒllte die ersten Felder aus.
âEinsatzleiter: Kingsley Shacklebolt
Einsatzort: Malfoy Manorâ
Tonks stöhnte, denn sie war mit den Gedanken immer wieder bei dem kleinen MÀdchen, welches ihr nicht einmal seinen Namen verraten hatte. Es klopfte und Tonks nahm die kleine Störung liebend gern in Kauf. Es handelte sich um Tracey.
âOh, komm reinâ, sagte Tonks vertraut. Gleich darauf erkundigte sie sich: âWie geht es dir? Hast du den Fluch gut ĂŒberstanden?â
âNichts passiert, er hatte mich nur fĂŒr ein paar Minuten gelĂ€hmt. Es hat ein wenig wehgetan, als die ganzen Muskeln erschlafftenâ, sagte Tracey ein wenig geknickt.
âKevin und du habt prima reagiertâ, sagte Tonks aufmunternd, denn sie ahnte, dass die beiden jungen Auroren glauben wĂŒrden, sie hĂ€tten versagt. Tracey seufzte lediglich, so dass Tonks erklĂ€rte: âKingsley geht davon aus, dass der Mann sehr genau auf GerĂ€usche geachtet hat. Deswegen hat er dich als Erste erwischt, weil du so dicht bei ihm gestanden hattest. Munson musste er gehört haben, als der seinen Zauberstab zog und der ist ein Ă€uĂerst fĂ€higer Auror, Tracey, aber selbst ihn hat es erwischt.â
Tracey lĂ€chelte gequĂ€lt, denn so ganz war sie nicht davon ĂŒberzeugt, gute Arbeit geleistet zu haben.
âSoll ich dir bei deinem Bericht helfen?â, bot Tonks an, denn sie selbst hatte mehrmals nachfragen mĂŒssen, bis sie so einen ausfĂŒhrlichen Einsatzbericht im Schlaf ausfĂŒllen konnte.
âNein, ich bin hier, weilâŠâ Tracey seufzte erneut, fragte dann jedoch: âHaben wir schon Bilder von dem Gefangenen gemacht?â Weil Tonks verneinte und sie fragend anblickte, erklĂ€rte Tracey: âEr kam mir bekannt vor, aber ich habe ihn leider nicht deutlich gesehen und dann lag ich auch schon auf dem Boden.â
âEr kam dir bekannt vor?â, wiederholte Tonks erstaunt. âWoher?â
âIch kann es erst genau sagen, wenn ich ihn nochmal gesehen habe. Kevin geht es ĂŒbrigens genau wie mir.â
âKevin kommt der Gefangene auch bekannt vor? Jetzt wird es interessant, Tracey. Wenn ihr den Mann identifizieren könnt, wĂŒrde uns das eine Menge Arbeit ersparenâ, erklĂ€rte Tonks freudig, denn dann könnte sie das Feld auslassen, in welchem sie bei nicht identifizierten Personen eine sehr genaue Beschreibung abgeben mĂŒsste.
âIch muss den Mann noch einmal sehen, bevor ich es ganz genau sagen kann, aber ich glaube, ich kenne ihn aus der Schuleâ, sagte Tracey.
Mit groĂen Augen fragte Tonks: âAus Hogwarts?â
Tracey nickte und sagte: âIch denke, er war in meinem Haus.â
Blitzschnell erhob sich Tonks von ihrem Stuhl, ergriff Tracey am Oberarm und schleifte sie aus dem BĂŒro hinaus.
Mit einer Genehmigung von Kingsley besuchten Tonks und Tracey das Krankenhaus, um mit dem Gefangenen zu sprechen, doch der war gerade noch mitten in einer Untersuchung.
âGuten Abend, Miss Tonksâ, sagte ein Herr in weiĂem Umhang, der ihr die Hand entgegenstreckte. âIch bin Professor Puddle. Mr. Shacklebolt hatte mir Bescheid gegeben, dass Sie zu dieser spĂ€ten Stunde den jungen Mann befragen möchten.â
âWoher wissen Sie, dass ich es bin?â, wollte Tonks wissen, woraufhin Professor Puddle lediglich auf ihre lilafarbenen Haare blickte, die selbst in der Zaubererwelt ungewöhnlich waren.
Verlegen spielte Tonks mit einer StrĂ€hne und gab zu: âNa ja, eigentlich wollten wir ihn nur kurz sehenâ, gab Tonks zu.
âWenn Sie mir dann bitte folgen wĂŒrden?â Professor Puddle ging bereits den Gang hinunter und blickte hinter sich, um sicherzugehen, dass die beiden Damen ihm nachkommen wĂŒrden. âIch muss Sie allerdings warnen: Der Mann ist sehr angrifflustig. Er hat eine meiner Schwestern gebissen, aber zum GlĂŒck wurde keine Krankheit ĂŒbertragen und die Wunde ist auch schon fast wieder verheilt, aber dennoch muss ich Sie zur Vorsicht anhalten.â
âWir sind Auroren, Professor Puddleâ, rief Tonks dem Professor ins GedĂ€chtnis zurĂŒck. âWir haben den Mann immerhin festgenommen!â
In einem Krankenzimmer mit nur einem Bett warteten Tonks und Tracey darauf, bis man den Gefangenen hereinbringen wĂŒrde. Es waren drei Pfleger, die den seltsam ruhigen Mann, der vor wenigen Stunden noch geschrieen und sich mit HĂ€nden und FĂŒĂen gewehrt hatte, langsam in das Zimmer fĂŒhrten und ihn wie in Zeitlupe auf das Bett setzten. Mit hĂ€ngendem Kopf und glasigem Blick betrachtete er seine HĂ€nde.
âWas haben Sie ihm gegeben?â, fragte Tonks neugierig.
âNatĂŒrlich etwas zur Beruhigungâ, war die knappe Antwort eines Pflegers, die gleich darauf das Zimmer verlieĂen.
Sich dem Gefangenen nÀhernd wurde Tracey immer deutlicher, dass sie sich nicht geirrt haben konnte, doch sie wollte sein Gesicht von vorn sehen, so dass sie eine Hand ausstreckte, um sie ihm unters Kinn zu legen. Auch wenn er eine Schwester gebissen haben sollte, so war er jetzt mit einem Trank gezÀhmt und er konnte sich nicht wehren, selbst wenn er es wollte. Tracey hob den Kopf des Mannes an und Tonks beobachtete alles ganz genau.
âGott, er ist es!â, sagte Tracey mit einem Ausdruck von Mitleid in den Augen, als sie zu Tonks hinĂŒberblickte. Gleich darauf schaute sie erneut in das schöne, dunkle Gesicht vor sich und sagte leise: âBlaise? Blaise Zabini!â
Der junge Mann regte sich und reagierte trotz seiner beeinflussten Wahrnehmung auf seinen Namen. Er murmelte etwas, was Tonks nicht verstehen konnte.
âWas hat er gesagt?â, wollte Tonks wissen.
Tracey lieĂ von ihrem ehemaligen Schulkameraden ab und wandte sich ihrer Vorgesetzten zu, bevor sie wiederholte: âEr sagte, sie ist nicht tot.â
Tonks versuchte, Blaise zum Reden zu bewegen, doch er war aufgrund der Mittel, die man ihm eingeflösst hatte, nicht ganz bei sich. Er war voller Sorge um die Frau, die man bei ihm gefunden hatte.
Im Flur vor dem Zimmer von Blaise Zabini stehend sagte Tonks gedankenverloren: âWir haben Blaise Zabini noch vor dem Sieg ĂŒber Voldemort fĂŒr tot erklĂ€ren lassen. Sein Zauberstab lag neben einem verbrannten Körper. Wir konnten die Leiche nicht identifizieren, aber wegen des StabesâŠâ
âLiegt ja auch nahe, so zu denkenâ, gab Tracey zu, auch wenn man auf schlampige Arbeit schlieĂen konnte.
Zu jener Zeit hatte das Ministerium mit ganz anderen Dingen zu kÀmpfen als sich mit der Identifizierung von Leichnamen zu befassen, denn Voldemorts Angriff stand kurz bevor.
âDawlish hatte die Verantwortung fĂŒr den Fall. Wird ihm nicht schmecken, dass er sich geirrt hatâ, sagte Tonks mit ein wenig Schadenfreude in der Stimme, denn ihr Kollege benötigte ihrer Meinung nach mal einen kleinen DĂ€mpfer dieser Art, weil er selbst sich fĂŒr unfehlbar hielt. âMeinst du, wir sollten auch noch einen Blick auf die Leiche werfen?â
Tracey schĂŒttelte sich bei dem Gedanken, sagte jedoch: âKann nicht schaden. Ich habe die Tote im Haus nicht genau gesehen.â
Der Ansprechpartner fĂŒrs Ministerium, Professor Puddle, schĂŒttelte zwar den Kopf, als er die Bitte vernahm, die Tote betrachten zu dĂŒrfen, beugte sich jedoch dem Gesetz. Er fĂŒhrte die beiden Damen zu einem Fahrstuhl, der hinunter zur Leichenhalle fĂŒhrte.
Schon die GÀnge waren gruselig und erinnerten besonders Tracey an die Kerker in Hogwarts, in denen der ZaubertrÀnkeunterricht stattgefunden hatte.
Mitten auf dem Gang hielt Professor Puddle inne und rief: âStan?â
Der gerufene Name echote einige Male von Wand zu Wand, bis er sich am Ende des Ganges verlor. Dann herrschte Stille.
Einen Moment spĂ€ter quiekte Tonks, weil direkt hinter ihr jemand sagte: âSie haben gerufen?â
âStan, tun Sie mir einen Gefallen. Zeigen Sie den jungen Damen die Tote, die heute hereingebracht wurde und warten Sie auf Professor Junot, die sicherlich bald ihren Bericht abliefern wird.â
âWird gemacht, Sirâ, sagte Stan mit einem kurzen Nicken, bevor er sich den beiden Frauen zuwandte. âFolgen Sie mir.â
Der schlaksige junge Mann mit den abstehenden Ohren und dem unrasierten Gesicht fĂŒhrte Tonks und Tracey nur einen Gang weiter, bevor er die schwere EisentĂŒr öffnete.
âNach Ihnenâ, sagte er höflich, doch in diesen RĂ€umlichkeiten wĂ€re es höflicher gewesen, selbst voranzugehen. Nachdem er gefolgt war, ging er in einen weiteren Raum und winkte die Damen heran. âHierâ, er klopfte gegen eine kleine, viereckige TĂŒr in der Wand, âliegt diejenige, die Sie suchen.â
Er öffnete die kleine TĂŒr und zog eine Bahre heraus, auf der ein mit einem weiĂen Laken zugedeckter Körper lag. Sich kurz vergewissernd, dass kein Professor in der NĂ€he war, fragte Stan neugierig: âUm was geht es hier, hĂ€h?â Er grinste und erklĂ€rte: âIch habe eine Wette mit meiner Morgenschicht abgeschlossen und er denkt, es wĂ€re ein Todesserangriff gewesen. Ich glaube aber, die Auroren haben einfach nur wieder Mist gebaut.â Stan kicherte und schĂŒttelte den Kopf.
âWir beide SIND Aurorenâ, stellte Tonks klar und das Grinsen im Gesicht des jungen Mannes verstarb auf der Stelle.
Gleich darauf nahm er das Laken am Kopf der bedeckten Person zwischen die Finger und fragte: âBereit?â
âMeine GĂŒte, nun machen Sie schon endlichâ, nörgelte Tonks, die sich noch immer ĂŒber die ĂuĂerung des Mannes Ă€rgerte.
Stan zog das Laken hinunter und legte den Kopf frei und in diesem Moment zog Tracey erschrocken Luft ein.
âWas?â, fragte Tonks aufgebracht.
Tracey hielt sich eine Hand vor den Mund und erklĂ€rte mit bebender Stimme: âPansy Parkinson!â
âDas heiĂtâŠâ Tonks hielt inne und richtete das Wort an Stan: âWenn Sie uns einen Moment allein lassen wĂŒrden?â Stan schaute beleidigt drein, verlieĂ aber die Halle und schloss die TĂŒr hinter sich, damit die beiden genug PrivatsphĂ€re hĂ€tten.
Nachdem sich Tonks vergewissert hatte, dass niemand zuhören wĂŒrde, begann sie von vorn: âDas heiĂt, dass damals bei den Brandopfern nicht nur fĂ€lschlicherweise Blaise Zabini, sondern auch Pansy Parkinson allein aufgrund der gefundenen StĂ€be fĂŒr tot erklĂ€rt wurden. Da stellen sich jetzt einige Fragen: Wer waren die Toten damals und warum trugen die deren ZauberstĂ€be?â
âDa wird wohl bald ein alter Fall wiedereröffnet werden mĂŒssenâ, murmelte Tracey.
Tonks nickte zustimmend, wĂ€hrend ihr Blick auf das Gesicht der Toten fiel. Sie hatte schon einige Verstorbene in ihrem Leben sehen mĂŒssen, doch an dieser Frau störte sie etwas. Sie hatte jedoch keine Zeit, einen Gedanken daran zu verlieren, denn die TĂŒr wurde erneut geöffnet und eine Frau mittleren Alters trat ein.
âProfessor Junot?â, fragte Tonks.
Die Frau lĂ€chelte freundlich und begrĂŒĂte die beiden per Handschlag, wĂ€hrend sie sagte: âJa, das bin ich. Guten Abend oder soll ich schon âGute Nachtâ sagen? Wie kann ich Ihnen weiterhelfen? Der Bericht ist bald fertig, aber nicht vor Morgenmittag, wie Professor Puddle es Ihnen mit seiner verzerrten Wahrnehmung der RealitĂ€t sicherlich versprochen haben wird.â
âNein, wir sind nicht wegen des Berichts hier, aber wir möchten wissen, was Sie uns schon ĂŒber die Leiche erzĂ€hlen könnenâ, sagte Tonks ganz ehrlich.
âNun, ein paar Dinge kann ich Ihnen schon sagen. Weder der Magen noch der Darm weist auf eine Nahrungszufuhr hinâ, sagte Professor Junot.
Tracey stutzte, bevor sie fragte: âUnd was genau heiĂt das?â
âJa, wenn ich das wĂŒsste⊠Sie muss mindestens 24 Stunden vor ihrem Tod nichts gegessen haben, aber das ist gar nicht mal das Seltsamste. Nach meinen Ergebnissen â und die habe ich von einem Kollegen prĂŒfen lassen â ist diese Frau seit ziemlich genau einer Stunde totâ, sagte Professor Junot.
âDas kann nicht seinâ, warf Tonks ein. âVor einer Stunde war sie lĂ€ngst hier im Mungos. Das wĂŒrde bedeuten, sie wĂ€re hier gestorben, aber wir haben sie vor einigen Stunden schon so aufgefunden.â
âJa, das habe ich den Akten entnommen, MrsâŠâ
âMiss Tonks.â
âMiss Tonksâ, wiederholte Professor Junot. âDas ist merkwĂŒrdig, nicht wahr? Zudem kommt noch hinzu, dass ihr GefĂ€hrte, der junge Farbige, Stein und Bein schwört, dass sie nicht tot wĂ€re. Ich fĂŒr meinen Teil bin das erste Mal in meiner Karriere an meine Grenzen gestoĂen. Ich habe Hilfe angefordert. Es gibt da einen ehemaligen Kollegen, der seit geraumer seit im Gunhilda-von-Gorsemoor-Sanatorium arbeitet und der mir sicherlich ein paar Tipps geben kann, aber er kommt erst morgen FrĂŒh angereist. Bis dahinâŠâ Professor Junot hob und senkte die Schultern, um ihre Ahnungslosigkeit zu untermauern.
Mit Panik in der Stimme fragte Tracey: âOh mein Gott⊠und wenn sie ein Inferius ist?â
âBlödsinnâ, warf Tonks ein.
âOh neinâ, widersprach Professor Junot, âdas ist kein Blödsinn, denn das war der erste Gedanke, der mir in den Sinn gekommen war. Ich habe sie auf den schwarzmagischen Fluch prĂŒfen lassen, aber der ist nicht nachgewiesen worden. FĂŒr einen Inferius wĂ€re sie auch viel zu trĂ€ge, meinen Sie nicht?â Tonks und Tracey warfen sich einen Blick zu, der der Professorin nicht entgangen war, weswegen sie sagte: âVerzeihen Sie bitte, wenn ich ein wenig krude erscheine, aber anders hĂ€lt man diesen Beruf wohl nicht aus.â
âWarum behauptet der junge Mann wohl, dass sie nicht tot sei?â, stellte Tonks als Frage in den Raum.
Professor Junot zog beide Augenbrauen in die Höhe und spitzte die Lippen, bevor sie laut vermutete: âEr könnte entweder so schwer gestört sein, dass er die Wahrheit nicht erkennt oderâŠâ
âOder?â, wiederholte Tracey neugierig.
âOder er hat es selbst erlebt und ist deswegen davon ĂŒberzeugt.â
Diesmal fragte Tonks: âWas hat er erlebt?â
âDass diese Frauâ, Professor Junot blickte zu der Leiche hinĂŒber, âwieder aufwacht als wĂ€re nichts geschehen.â
âDas ist gruseligâ, murmelte Tracey.
âWas ist mit dem Kind?â, fragte Tonks.
âDas MĂ€dchen war auf der Kinderstation und ist vor einer halben Stunde verlegt worden, weil es zu viel LĂ€rm gemacht hat. Es wehrt sich gegen TrĂ€nke und Mittel und schreit wie am SpieĂ nach seinen Elternâ, schilderte Professor Junot. âMöchten Sie sie sehen? Sie schlĂ€ft bestimmt noch nicht.â Weil beide nickten, bat die Professorin: âDann folgen Sie mir, ich werde Sie begleiten.â
Als sie durch die TĂŒr gegangen waren, wurde Stan auf frischer Tat ertappt, wie er gerade einige groĂe Schlucke aus einer Flasche Feuerwhisky nahm. Die Flasche versteckte er so schnell wie möglich hinter seinem RĂŒcken, bevor er den Damen schief zulĂ€chelte. Professor Junot schĂŒttelte vorwurfsvoll den Kopf, Ă€uĂerte sich jedoch nicht, sondern fĂŒhrte die beiden Besucher aus dem Zimmer hinaus, bevor sie mit ihnen einen Stock höher ging und derweil noch hinzufĂŒgte: âAch ja, die einzigen Wunden, die ich an dem Leichnam ausmachen konnte, sind eine Narbe am rechten Knie, die von einem Sturz herzurĂŒhren scheint und eine ungefĂ€hr fĂŒnf Jahre alte Stichverletzung unterhalb des linken Schulterblattes, die jedoch weder tief noch lebensbedrohlich gewesen war.â
Junot sprach kurz mit einer Schwester, bevor sie Tonks und Tracey in das Zimmer fĂŒhrte, in dem das MĂ€dchen allein eingesperrt war, weil sie sonst stĂ€ndig weglaufen wĂŒrde. Die Kleine saĂ auf dem Boden, obwohl ein weiches Kinderbett und auch ein Tisch mit zwei StĂŒhlen vorhanden waren. Sie spielte mit dem seidenen Hemd, welches sie in Malfoy Manor getragen hatte, denn sie selbst trug jetzt ein weiĂes Krankenhausnachthemd, welches die Schwestern ihr ĂŒbergezogen hatten. Die groĂen dunkelbraunen Augen waren glasig und wirkten hoffnungslos, als sie aufblickte und die drei Frauen betrachtete.
âHallo Kleines, erinnerst du dich an mich?â, fragte Tonks mit warmer Stimme, wĂ€hrend sie nĂ€her an das Kind herantrat und sich vor ihm auf den Boden setzte.
âDu hast alles schlimm gemachtâ, warf das MĂ€dchen ihr vor. âIch will zu meiner Mamaâ, wimmerte sie herzzerreiĂend.
âDeine Mama wirst du nicht mehr sehen könnenâ, sagte Junot. âSie istâŠâ
âLassen Sie uns alleinâ, schimpfte Tonks, die nicht ertragen konnte, dass man dem Kind die Situation so herzlos beibringen wollte.
Professor Junot schien nicht gekrĂ€nkt zu sein, als sie das Zimmer verlieĂ. Tracey hingegen blieb an der TĂŒr stehen und beobachtete Tonks, wie diese etwas aus ihrem Umhang zog und es dem MĂ€dchen reichte.
âIch glaube, das gehört dirâ, sagte Tonks lĂ€chelnd. Die Augen des MĂ€dchens funkelten fröhlich und sie nahm das Kinderbuch begeistert an sich.
WĂ€hrend sie die erste Seite aufschlug, sagte sie ganz aufgeregt und sich daher selbst ĂŒberschlagend: âMeine Mama hatâs mir vorgelesen!â
Tonks wurde stutzig und fragte: âWann hat sie dir daraus vorgelesen?â
âNa, wenn sie mal aufgewacht istâ, erklĂ€rte die Kleine.
âDu hattest gesagt, sie schlĂ€ft sehr langeâ, rief Tonks ihr ins GedĂ€chtnis zurĂŒck.
Das MĂ€dchen nickte und schaute sich derweil ein Bild an, auf welchem ein groĂer schwarzer BĂ€r nach einem Bienenstock griff. Sie blĂ€tterte eine Seite weiter und tippte auf den BĂ€r, der in einer Höhle in einem kuschelig aussehenden Bett schlief.
âMama schlĂ€ft so lange wie er, hat Papa gesagtâ, behauptete das MĂ€dchen und drehte das Buch in seinem SchoĂ. âLies vor!â
Tonks nahm das Buch an sich, das das MĂ€dchen ihr entgegenhielt und las laut: âUnd nachdem Zottel der SchwarzbĂ€r sich an dem vielen Honig satt gegessen hatte, legte er sich fĂŒr viele Monate schlafen.â Tonks blickte auf und wiederholte: âFĂŒr viele Monate? Warum schlĂ€ft deine Mama so lange?â
âPapa sagt, das ist wie mit Dornröschen. Mama hat sich gestochenâ, das MĂ€dchen piekste sich mit einem Zeigefinger in den anderen, âund ist umgefallen.â Die Kleine ahmte den Inhalt ihrer ErzĂ€hlung nach und warf sich auf den Boden, um fĂŒr einen Moment bewegungslos dazuliegen, bevor sie sich wieder aufrappelte.
âAber Dornröschen ist mit einem Kuss geweckt wordenâ, erklĂ€rte Tonks spielerisch.
âDornröschen ist ja auch nur ein MĂ€rchen!â, konterte die Kleine sehr selbstbewusst.
âUnd deine Mama wacht manchmal einfach so auf?â
Das MĂ€dchen nickte heftig und erklĂ€rte freudig: âSie wacht auf und sagt mir, dass sie mich lieb hat! Manchmal liest sie mir auch vor. Aber das hierâ, sie tippe auf das Buch in Tonks HĂ€nden, âhat sie noch nie zu Ende gelesen. Sie schlĂ€ft dabei immer ein.â
âHat dein Papa dir erzĂ€hlt, dass deine Mama manchmal aufwacht oder hast du das selbst gesehen?â, wollte Tonks wissen.
Das MĂ€dchen runzelte die Stirn und schien sehr erbost, bevor sie sagte: âDu bist doch schon ein groĂes MĂ€dchen, warum bist du denn nur so dumm? Ich habe dir doch eben alles erzĂ€hlt!â
Ein Blick zu Tracy verriet Tonks, dass sie genauso dachte wie sie selbst. âKindermund tut Wahrheit kundâ besagte eine alte Redewendung und Tonks war davon ĂŒberzeugt, dass das MĂ€dchen die Wahrheit sagte, wenn auch in ihren eigenen Worten und mit kindlicher Wahrnehmung. Letztendlich hieĂ das, dass die Tote nicht tot war, sondern unter einem Fluch zu leiden schien, der sie scheintot machte.
âLiest du mir vor?â, wollte das MĂ€dchen wissen, wĂ€hrend sie auf das Buch deutete.
âWenn du mir deinen Namen verrĂ€tstâ, forderte Tonks spielerisch, doch die Kleine erwiderte nichts, nahm Tonks stattdessen das Buch wieder ab und blĂ€tterte darin, gab derweil in ihrer kindlichen Art und Weise den Inhalt des Buches wider, so gut sie ihn noch im Kopf hatte. Ihre Namen verriet sie nicht.
âWarum willst du mir deinen Namen nicht sagen?â, wollte Tonks wissen.
âNa, wenn du meinen Namen weiĂt, kannst du damit schlimme Sachen machenâ, erwiderte die Kleine und Tonks wusste, auf was sie anspielte. Ihr Vater musste ihr von bösen ZaubersprĂŒchen erzĂ€hlt haben, fĂŒr die man den Namen des Opfers kennen musste.
âAber ich wĂŒrde dir doch nichts tun! Glaubst du etwaâŠâ
Tonks wurde unterbrochen, als das MĂ€dchen gelangweilt mit den Schultern zuckte und klarstellte: âIch kenne dich ja nicht.â
âAber ich habe dir meinen Namen gesagt.â
âHat dein Papa dir nie gesagt, dass du vorsichtig sein musst? Du musst immer auf der Hut seinâ, zitierte das MĂ€dchen offensichtlich ihren eigenen Vater.
âIch sage dir was, Kleine, ich kĂŒmmere mich um deinen Papa und eine Mama und dann, wenn es beiden besser geht, dann verrĂ€tst du mir deinen Namenâ, schlug Tonks lĂ€chelnd vor.
âKannst du Mama gesund machen?â, fragte das MĂ€dchen sehr interessiert.
âVielleichtâ, erwiderte Tonks, die nicht einmal eine Ahnung hatte, an was genau die Mutter leiden konnte, wenn sie denn tatsĂ€chlich noch am Leben wĂ€re.
âLiest du mir trotzdem vor?â, wollte die Kleine wissen, als Tonks vom Boden aufstand.
âIch hole eine Schwester und die liest dir vielleicht was vor, aber nur, wenn du artig bist und danach ins Bett gehstâ, versprach Tonks.
Das MĂ€dchen strahlte breit und wollte wissen: âWenn ich morgen aufwache, ist dann wieder alles gut?â
Tonks schluckte, denn in dieser Hinsicht wollte sie keine LĂŒge erzĂ€hlen.
âIch bemĂŒhe mich, aber ich weiĂ nicht, obâŠâ
âSchon gut, ich bin trotzdem artigâ, versicherte das MĂ€dchen, die vom Boden aufstand und sich geziemt auf das Bett setzte, um auf die Schwester zu warten, die Tonks ins Zimmer schicken wollte.
Mit Leichtigkeit hatte Tonks eine der Schwestern dazu bringen können, dem Kind etwas vorzulesen, damit es schlafen wĂŒrde. WĂ€hrend die Schwarzhaarige der Schwestern ins Zimmer ging, marschierten Tonks und Tracey erneut in die Leichenhalle und sie trafen abermals auf Stan, der wieder dabei erwischt wurde, wie er Alkohol trank.
âSagen Sie malâ, sagte Tonks und sie erschreckte Stan damit, so dass er sich verschluckte. Sich daran nicht aufhaltend verlangte Tonks: âBringen Sie uns nochmal rein. Wir möchten nochmal einen Blick auf die LeicheâŠâ
âMeine GĂŒteâ, unterbrach Stan, âbekommen Sie denn nie genug?â
âSie bekommen offenbar auch nicht genugâ, sagte Tracey und deutete mit einem Kopfnicken auf die Flasche Feuerwhisky.
Er öffnete daraufhin kommentarlos die EisentĂŒr und die TĂŒr im Zimmer dahinter, bevor er erneut die Bahre aus der Wand zog und das Tuch entfernte, bevor er sich selbst aus dem Raum entfernte.
Tonks ging ganz nahe an den unbeweglichen Frauenkörper heran und roch an ihm, woraufhin Tracey ganz schwummerig wurde und zu schwanken begann.
âAlles in Ordnung?â, fragte Tonks.
Tracey hielt sich eine Hand auf den Bauch und erwiderte: âIch mĂŒsste eigentlich mal etwas essen, aber ich glaube, ich bekomme nichts runter.â
âHilft es dir, wenn ich dir sage, dass die âLeicheâ kein bisschen nach Leiche riecht? Man mĂŒsste schon lĂ€ngst etwas bemerken, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass der Verwesungsprozess nicht einmal begonnen hat! Wir haben hier einen menschlichen Körper, der keine Lebenszeichen aufweist, aber auch keine klaren Anzeichen des Todes. Miss Parkinson ist weder tot noch lebendig und irgendwie stinkt die Sache!â Tonks blickte zu Tracey hinĂŒber und verbesserte: âIch meine, der Fall stinkt und nicht etwaâŠâ Sie deutete auf den Körper von Pansy Parkinson.
âWenn sie nicht tot ist, dann hat sie hier nichts zu suchen. Die Leichenhalle ist mit KĂ€ltezaubern belegt und könnte alles nur noch schlimmer machenâ, sagte Tracey besorgt, die sich in diesen mysteriösen Fall hineinversetzte und sich vorstellte, wie es sein mĂŒsste, wĂ€re man in Pansys Lage.
âWir wissen zwar nicht, was genau es ist, aber die Informationen von Professor Junot reichen mir. Es könnte sich um einen Fluch oder Trank handeln, den wir nicht kennen. Sollte sie leben, mĂŒssen wir sie wie eine Lebende behandeln.â Tonks stöhnte, bevor sie hinzufĂŒgte: âDas GesprĂ€ch mit Professor Puddle stelle ich mir jetzt schon witzig vor.â
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