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Fanfiction

No Loyalty in the Moonlight - Himmel der Erinnerungen

von Xaveria

Und, neun Etagen weiter unten in Slughorns Zimmer Wache haltend, sah der Blutende Baron auf. Er hatte sie gehört, so deutlich als ob sie geschrien hätte.

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Als die dunkle, hügelige Landschaft Nordenglands unter ihm vorüberglitt, sein Körper geschickt den Windschatten und Strömungen antwortete, entspannte sich Severus im Sinkflug und erlaubte seinem Geist frei zu wandern. Obwohl er keine Einladung von Minervas Patronus erwartet hatte, hatte er etwas erwartet... irgendetwas. Für eine sehr lange Zeit.

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis hatte er das Angebot der Schulleiterin, seinen alten Lehrposten wieder einzunehmen, abgelehnt, beruhend auf seinen Wunsch mehr Zeit mit intensiven Nachforschungen zu verbringen. Aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, hatte er den Nachlass eines kleinen Anwesens von der Familie seiner Mutter akzeptiert und die Zaubererwelt hatte seitdem nichts mehr von dem berüchtigten Mörder Dumbledores gehört.

Seine Arbeit für den Orden war bei der Gerichtsverhandlung natürlich anerkannt worden, aber Mord war Mord und so hatte er regungslos zwischen den wenigen überlebenden Todesessern gestanden, während einer nach dem anderen in alphabetischer Reihenfolge, zum Dementorenkuss verurteilt wurde.

Als der Vorsitzende des Zaubergamots sich dem Buchstaben „S“ näherte, machte sich ein erwartendes Rascheln breit, aber Severus schien ungerührt zu sein vom doch relativ milden Urteil von fünf Jahren Askaban für „schändliches Verhalten eines ehemals ehrenhaften Zauberers“.

Zurückblickend hatte er sich ironisch gefragt, welchen verstaubten Wälzer der Zaubergamot zu Tage gebracht haben musste, um mit einem Verbrechen aufzukommen, das zweideutig genug war, um den Blutdurst zu lindern, während es gleichzeitig ihr eigenes zwiespältiges Gewissen beruhigen konnte.

Es war ein angemessenes Urteil. Wie eine Beschönigung für sexuell abweichendes Verhaltens, brachte auch dieses Urteil einen vagen aber dauerhaften Makel mit sich, auch wenn sich die heutige Zauberkultur nicht mehr allzu viele Gedanken über Ehre machte.

Er schnaubte bei dieser Erinnerung, als er seinen Besen von den Lichtern einer kleinen Muggelstadt weglenkte. Nein, fehlende Ehre, vermutete er, qualifizierten jemanden heutzutage für das Amt eines Politikers.

Natürlich hatte sich während der Urteilsverkündung kein Zeichen der Belustigung auf seinem Gesicht gezeigt und wenn seine dunklen Augen während seiner Zeit in Askaban manchmal mit scharfen, anarchischen Lachen aufgeleuchtet hatten, dann hatte es dort niemanden gegeben, der es hätte sehen können.

Als er einen weitläufigen Bogen um die Stadt flog, überlegte er, dass Albus, wenn er es gewusst hätte, den Humor darin erkannt hätte.

Vor ihm verschwamm der Mond.

Es waren bereits viele Jahren vergangen, seit er das letzte Mal im Hochland geflogen war. Er hatte ganz vergessen, wie scharf die Kälte in muggelsicherer Höhe sein konnte...

Er hielt sich selbst zu Narren. Er lockerte seinen Handschuh mit den Zähnen, entblößte seine Hand, um seine Augen zu trocknen. Seine Hand fuhr durch sein Haar, schüttelte es auf, als ob der Wind diese entfernte Nacht aus seinem Kopf löschen könnte.

Nein. Die Erinnerung, die er suchte, war später, ein paar Jahre nach seiner Entlassung. Seine Finger glitten zurück in den Handschuh, welcher seine Hand fest umschloss und er nahm seinen ursprünglichen Kurs Richtung Norden wieder auf.

Auf einem seiner seltenen Ausflüge in die Winkelgasse, um einen der Vorsitzenden der Kobolde in einer weniger legalen Angelegenheit zu treffen, hatte er entschieden nahe Flourish & Blotts zu apparieren, um sich persönlich über ein paar seltene Titel für seine Nachforschungen zu erkundigen.

Er hatte ganz vergessen, wie überfüllt der Bücherladen vor dem Beginn eines neuen Schuljahres sein konnte und webte sich leidenschaftslos durch die Menge von Schülern, für die sein Anblick nicht mehr Bedrohung bedeutete als die Anwesenheit eines Erwachsenen – irgendeines Erwachsenen.

Auf den Weg in den hinteren Teil des Ladens fand er sein Vorankommen durch einige plötzliche und anscheinend zufällige Richtungsänderungen behindert, die besonders die jüngeren Mitglieder der Menge zu verschulden schienen. Nahe der Arithmantikabteilung wurde sein Weg gänzlich durch ein bestimmtes verirrtes Grüppchen von ausgelassenen Rotschöpfen gekreuzt.

„Da“, hatte die Kleinste, eine Hexe um die sieben Jahre, gejammert. „Warum kann ich nicht nach Hogwarts? Ich bin schon fast so groß wie Lily.“

Da hatte sich Severus Aufmerksamkeit schärfer auf die junge Hexe gerichtet.

Grüne Augen. Natürlich waren sie das.

Er war leicht zusammengezuckt und mit einer geschmeidigen Leichtigkeit verschwand er unbemerkt hinter einer Reihe Bücherregale, wo zwei ältere Ravenclaws über den Wert von anspruchsvollen arithmantischen Texten zu diskutieren schienen. Er schenkte ihrer Unterhaltung nur wenig Beachtung, bis seine Ohren eine Redewendung auffingen.

„... diese Fledermaus. Flattert in diesem Gewand herum wie irgendein Dementor.“ Das größere Mädchen schauderte, wog nach wie vor das Buch in ihren Händen.

Die andere nickte. „Ich würde lieber einen von denen begegnen, als noch ein weiteres Jahr mit ihr zu verbringen. Mum hat jedoch darauf bestanden, dass ich das Fach weitermache.“

„Na ja, mit einem O in deinen ZAGs, was hast du erwartet?“

„Nur weil du dich absichtlich verschlechtert hast, damit dein Vater dich nicht zwingen konnte...“

„Das habe ich nicht gemacht!“

„Bitte, Angela. Du bist jedes Jahr Klassebeste gewesen, seit wir das erste Mal in den Zug gestiegen sind.“ Bei dieser Erwähnung machten beide eine reflexive Geste mit ihren Fingern, bevor die Kleinere von ihnen fortfuhr. „Niemand wird dir etwas vorwerfen, wenn du es nur zugeben würdest.“

Das Mädchen mit dem Namen Angela legte für einen Moment ihren Kopf zur Seite, als ob sie die Wahrscheinlichkeit ausrechnen würde. Schließlich leuchteten ihre Augen auf und ihre Mundwinkel zuckten. „Oh, na schön. Trotzdem, ich nehme an, ein E ist gar nicht so schlecht und es hat mich aus der U.T.Z.-Klasse geholt.“ Ziemlich triumphierend hielt sie ihrer Kameradin das Schulbuch entgegen.

Klagend akzeptierte die andere ihre Bürde. „Sehr schlau von dir.“

Als sie sich entfernten, verschwand Angelas Stimme unter dem allgemeinen Stimmengewirr. „War es, nicht wahr? Ich hasse die alte Fledermaus.“

Nach einer ganzen Weile erst hatte Severus gemerkt, dass seine Augenbraue ernsthaft Gefahr lief unter seinem Haaransatz zu verschwinden.

Eine letzte Wende am Nachthimmel und Severus erhaschte einen flüchtigen Blick auf die entfernten Lichter von Hogsmeade und dahinter die tiefe, raue Dunkelheit des Verbotenen Waldes. In der Kälte begann seine Lederkleidung zu knirschen, als er sein Gewicht verlagerte, um seinen Rücken zu entspannen. Es war schon zu lange her, seit er das letzte Mal eine so lange Strecke zurückgelegt hatte.

Im Landeanflug Richtung Schloss, die Baumwipfel umkreisend, grübelte er über der Erinnerung, die er gesucht hatte.

Später an diesem Tag, nachdem er seine Geschäfte bei Gringotts erledigt hatte, war er in eine Seitenstraße eingebogen, wo die etwas spezielleren Zaubertrankzutaten verkauft wurden. Sie war, wie er erwartet hatte, fast verlassen, da die meisten vernünftigen Hexen und Zauberer, wenn sie denn eine Wahl hatten, London während der Woche vor dem Schulbeginn mieden.

Fast verlassen.

Ja, das war die Erinnerung.

Die Tür zu Alvins Apotheke hatte keinen Türgriff und als er seinen Zauberstab herauszog, um den Passierzauber zu sprechen, öffnete sich die Tür und er stand Auge in Auge mit Hermine Granger.

„Professor“, hatte sie genickt, bevor sie kühl zurücktrat, um ihn eintreten zu lassen.

Damals waren das seine Gedanken gewesen, aber seitdem hatte er Gelegenheit und Gründe gehabt die sonderbare Wandlung in ihrer Umgangsform als etwas vollkommen anderes zu erkennen.

Er hatte grüßend genickt, seinen Arm ausgestreckt, um ihr den ersten Schritt anzubieten.

Ausdruckslos hatte sie seinen Blick gehalten, für den Bruchteil einer Sekunde zu lange, bevor sie durch die Tür rauschte und die Straße hinunterging; ihr Umhang wehte hinter ihr, seine fließenden Bewegungen verliehen ihrer ansonst so steifen Haltung einen Unterton von... Scham?

Poetisch
, hatte er geschnauft und den Laden betreten, aber während er sein Geschäft abschloss, hatte er verstanden, dass ihm, seitdem ihr Umhang hinter der Ecke verschwunden war, etwas immer wieder durch den Kopf ging.

Etwas hatte in ihren Augen gelegen – oder vielmehr hatte etwas in ihrem Blick gefehlt, etwas, das eigentlich hätte dort sein sollen.

Er kannte dieses Fehlen. Seitdem er sich daran erinnern konnte, erwartete es ihn jeden Morgen in seinem Spiegel.

Schön, außerdem verändert Krieg die Menschen. Er hatte für seinen Einkauf bezahlt und war gegangen.

Aber... nur für einen Moment hatte sie ihn zu lange angesehen. Beinahe so, als ob durch die Dunkelheit, was auch immer es war, sie etwas gesehen, erlebt und überlebt hatte, dort gab es was, etwas, das sie daran erinnerte, was sie verloren hatte und es hatte dieselbe Erinnerung in ihm erkannt und er war unfähig gewesen seinen Blick abzuwenden.

Unfähig seinen Blick abzuwenden von...

Was war es?

Damals hatte er nicht gewusst, was es war, aber ein paar Jahre später, als ihre Arbeit im Ars Necromonica erschien, da hatte er sich an ihre letzte Begegnung erinnert und er hatte es gewusst.

Neid.

Oh ja. Etwas in Hermine Granger erinnerte sich daran, was sie verloren hatte.

Über die Baumwipfel fliegend, setzte Severus Snape zum Landeanflug an und nur wenige Augenblicke später schritt er zur Fronttür, stampfte den Schnee von seinen Stiefeln, während die Nebelschwaden seines Atems für den Bruchteil einer Sekunde vom Mondlicht eingefangen hinter ihm wegschwebte.

Nein, es war das Beste sich nicht zu erinnern. Nur wenige schafften es und wurden nicht verrückt.

Er, natürlich, war einer von ihnen.

Einen Moment später leuchtete das Licht einer Fackel durch die offene Tür und Minervas Gestalt erschien vor ihm. „Severus“, nickte sie, trat einen Schritt zurück, damit er hereinkommen konnte und vergrub ihre Hände wegen der Kälte in ihren Ärmeln. Sie holte mit Bedacht Luft: „Ich nehme an, Sie wollen wissen, worum es geht.“

„Wohl kaum“, antwortete er, dann zog er seine Handschuhe aus und die Schulleiterin sah scharf zu ihm auf, die Worte, nach denen sie gesucht hatte, starben in ihrem Hals. Ununterbrochen betrachtete er sie, ein düsteres Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab, als sich die Tür schloss. „Aber vielmehr vermute ich, dass Sie es gerne wüssten.“


++++++++

„Nein“, murmelte sie.

Etwas später flogen ihre Augen auf und sie saß kerzengerade, mit aufgerissenen Augen, das Haar zerzaust, die Laken umklammernd, in ihrem Bett.

Ihr Gesicht, gezeichnet vom Schrecken, wandte sich dem Mond zu, welcher unerbittlich auf sie hinunter schien und sie sah die peitschenden Bäume in dem stets stärker werdenden Wind.

„Nein!“, schrie sie, ihr Hals wund gerissen von dem Wort. „Ich kann nicht!“

In der Stille, die den Echos folgte, hörte sie Ron die Worte „Du kannst es“ formen.

Mit dem Kissen an ihre Brust gedrückt, rollte sie sich zusammen.

„Ich kann nicht“, wimmerte sie.

Sachte begann sie, sich leicht hin und her zu wiegen.

Schließlich wiegte sie sich in einen unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen würde sie sich an nichts erinnern.


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