
von Antonin Dolohow
So nach ewig lange zeit mal ein Kapi das ich als Geburtstags Geschenk für jemanden gemacht habe, sie hat sich so dringend ein neues Kapi gewünscht.
Sonst noch, viel Spaß euch.
Toni
Männer und Frauen können nicht befreundet sein
1.11.1977
Dascha
Verschlafen öffnete ich probeweise eins meiner Augen und kniff es sofort zusammen. Wer um Himmels willen hatte denn die Vorhänge aufgemacht!
"Habe ich nicht?!", rief da auf einmal eine Stimme und ich richtete mich seufzend auf. Wie ich diesen Wahnsinn am Morgen hasste.
"Du hast mich Potter getanzt.", lachte da Amber.
Ich grinste. Waren Lily und James sich also näher gekommen.
"Ich war total betrunken!", rechtfertigte Lily sich.
Da raschelte es in dem bett neben mir. "Betrunkene und kleine Kinder sagen die Wahrheit, Lili.", kam es lachend von Stella.
Ich kicherte kurz, was mir einen schrägen blicke Stellas einbrachte. "Was?", fragte sie.
"Ach nichts, es war nur klar das so ein Spruch von dir kommen muss."
Wir beide lachten und es schien fast so als hätte es nie streit zwischen uns gegeben.
"Sag mal, euch ist schon klar, das es schon halb acht ist?", kam es da auf einmal von Fay.
Ich erstarrte in meiner Bewegung. Halb acht! Ich kam zu spät!
"Verfluchte Scheiße!", fauchte ich und sprang auf, hielt aber inne, als ich mir der Blicke bewusst wurde die auf mir lagen. "Was?", fragte ich.
"Du hast geflucht.", stellte Maria fest, die just aus ihrem bett gekrochen kam.
"Und?" Ich verstand nicht was die jetzt von mir wollten.
Dann sah ich Stella unerhört breites grinsen. "Ach nichts, Dascha, ach nichts."
Verwirrt sah ich mich um, zuckte dann aber mit den Schultern und suchte meine Schuluniform heraus.
Als ich gerade durch die Tür zum Badezimmer gehen wollte, hörte ich Stella sagen. "Antonin färbt auf sie ab."
Wieder mal stoppte ich mitten in der Bewegung. "Was hast du gerade gesagt?", zischte ich.
Doch davon lies sich eine Stella Savin nicht Kleinkriegen. "Na ja, ich meine ja nur, das du gestern ziemlich viel Zeit mit ihm verbracht hast. Ihr wart mindestens zwei Stunden weg. Und da frag ich mich was ihr so gemacht habt. Die ganzen Schlampen übrigens auch."
Nun wurde ich von allen neugierig angeguckt. Sensationsgeile Hühner.
"Wir haben geredet. Über seine Familie und so."
Sean hüstelte gekünstelt auf. "Sagt die Frau nach einer heißen Liebesnacht zu ihrer Freundin: Wir haben nur gekuschelt."
Ich schnappte nach Luft, sagte aber nichts mehr dazu. Sollten die doch glauben was sie wollten.
***
"Mirslav du verfluchte Schlampe!", kam es mir entgegen als wir eine viertel Stunde später die Versammlungshalle betraten. Wir hatten, ach wunder, die Jungs getroffen und ich hatte wirklich erstaunt geguckt das sie doch alle mal schnell laufen konnten!
Ja wirklich, in einem viertel der sonstigen Zeit waren wir angekommen. Bzw. Normalerweise war ich ja sowieso früher als die anderen da, da ich ja früher nicht mit Antonin, Jurij, Vladimir und Dimitri mitgehen wollte.
Aber das hatte sich ja jetzt geändert, wir waren jetzt Freunde. Zumindestens Antonin und ich. Der hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, mir mal wieder den Arm um die Schulter zu legen. Diesmal wurde ich aber mitgeschleift, da er sich ja wirklich schnell bewegen konnte. Das hatte ich ja niemals zu glauben gewagt.
Aber er hatte ja auch längere Beine als ich. Da war das ja auch kein Wunder, das er wirklich etwas konnte. Auch wenn das für mich ganz schön neu war.
"Hast du irgendein Problem, Swetlana?", entgegnete ich betont gelassen, war ich mir doch der Blicke die auf mir klebten nur allzu deutlich bewusst. Und ich hasste es angestarrt zu werden. Aber unbemerkt zu bleiben wenn einem einer der beliebtsten Jungen der Schule einen Arm um die Schulter gelegt hatte, war wohl unmöglich.
Mein Blick wanderte über die Mädchen-Reihe die sich nun vor uns aufgebaut hatte. Was machten diese Flittchen alle noch hier, der Unterricht würde gleich beginnen. Das schien sie aber im Moment herzlich wenig zu interessieren.
"Nimm deine Finger von Toni, du eingebildete Kuh!", fauchte mich dann wiederum eine schwarzhaarige an. Eine der Freundinnen von Swetlana wenn ich mich nicht irrte.
Aber irgendwie war er es doch der mir einen Arm um die Schulter gelegt hatte, oder irrte ich mich da jetzt. Wieder mal so eine Sache, die die Schlampen zu übersehen schienen.
Ich warf einen Blick zu Antonin der dem ganzen nur mit Belustigter Miene folgte. Von dem konnte ich wohl keine Hilfe erwarten. Wäre ja auch zu schön gewesen.
Zu meinem Glück ertönte dann aber die Schulglocke und wir alle mussten zum Unterricht. Ein Glück, denn die Schlampen verzogen sich wirklich, natürlich nicht ohne mir noch einen Bösen Blick zuzuwerfen.
"Wir kannst du nur?", fragte ich dann Antonin und deutete mit einer Hand auf die davonziehenden Mädchen.
Er grinste nur. "Dumm fickt gut."
Warum hatte ich nur mit genau dieser Antwort gerechnet?
***
4.11.1977
Es war Donnerstag Abend und ich musste sagen, das Nachhilfe wirklich anstrengend war. Stefen machte seine Sache wirklich gut, jedenfalls für jemanden der sich so verschlechtert hatte das er am besten in Caditza aufgehoben wäre. Er schien einfach alles vergessen zu haben was er jemals gelernt hatte und wirkte sehr aggressiv.
Ich sah mir das jetzt schon eine halbe Stunde an, gab hin und wieder ein Kommentar ab, aber wenn er so weiter machte, nahm er noch das ganze Klassenzimmer auseinander.
"Okay, Stefen das reicht erst einmal.", rief ich, damit er mich über die Explosion die er gerade verursacht hatte auch hörte.
Seufzend klopfte ich neben mich und Stefen lies sich auf den Tisch sinken. "Soll ich ehrlich sein?"
Er knurrte nur etwas unverständliches.
"Du bist mega schlecht geworden, ich versteh das einfach nicht. Und dann auch noch die Brutalität mit der du vorgehst...", ich schüttelte den Kopf. "Komm schon, was ist los?"
Stefen seufzte und wandte den Blick ab. "Das ist was privates."
Eingeschnappt boxte ich ihn in die Seite. Also wirklich, als ob ich alles was ich hörte ausplaudern würde! "Du weißt das ich nichts weitersage."
"Auch nicht zu Dolohow?", knurrte er wieder.
Ich war Ersteinmahl sprachlos. Was sollte das denn? "Antonin und ich sind Freunde, das heißt nicht das ich ihm alles erzähle."
"Das sah aber ganz anders aus heute morgen und gestern Abend."
Mein Mund klappte ein bisschen mehr auf. "Bitte was?!"
Nun wandte er sein Gesicht wieder mir zu und starrte mich vorwurfsvoll an. "Am Wochenende heulst du dich noch bei mir aus und nun dieses Scheiße. Ich meine Dasch, was ist los mit dir? Seit wann verstehst du dich so gut mit ihm?"
"Das geht dich nun wirklich nichts an, Stefen."
"Okay, na dann.", fauchte er mich an und sprang vom Tisch. "Bis dann, Dasch."
Und schon war er aus dem Raum gerauscht. Was war denn jetzt kaputt?
***
"Ich würde sagen er ist in dich verliebt.", meinte Olga als ich sie fragte was denn Stefens Reaktion zu bedeuten hatte.
"Ach hast dus endlich gemerkt?", kam es von Stella als ich ihr von Olgas Verdacht erzählte.
"Der kleine steht auf dich ganz klar!", lachte Antonin als ich ihm zwei tage später davon erzählte.
7.11.1977
"Stefen ist nicht in mich verliebt.", entfuhr es mir dann am Sonntag Abend als Antonin und ich uns endlich mal an die Weihnachtsball Vorbereitungen gemacht hatten. Ich hielt es nicht mehr aus, warum dachten alle Stefen wäre ich mich verliebt, nur weil er so reagierte?
"Dascha", fing Antonin an. Seine Stimme hatte etwas von einem Erwachsenen der mit einem kleinen Kind sprach. "Dankov ist in dich Verknallt seit er dich das erste mal gesehen hat, warum meinst du, läst er sich von dir Nachhilfe geben, wenn er Vladimir fragen könnte, der ja besser ist als du?"
Ich hob die Hände, öffnete den Mund und schloss ihn wieder. "Aber wir sind doch nur Freunde!"
"Männer und Frauen können nicht einfach so befreundet sein. Entweder ist einer Schwul oder Lesbisch oder sie stehen aufeinander.", erklärte er mir.
"Ich wusste gar nicht das du auf Kerle stehst.", meinte ich, nachdem ich seinen Satz überdacht hatte.
Sprachlos starrte er mich an, dann schien er selbst noch einmal über seinen Satz nachzudenken. "Wir sind die Ausnahme, es sei denn du stehst auf mich, was bei meinem Aussehen ja verständlich wäre, aber... AU!!!"
Schnaubend hob ich das Buch von seinem Kopf und setzte mich wieder neben ihn. "Was wolltest du sagen?!", knurrte ich.
Antonin der sich immer noch den Kopf hielt und mich anstarrte, lachte. "Wir sind die Ausnahme!"
"Na geht doch.", murmelte ich leise und wir machten uns wieder an die unmögliche Aufgabe eine perfekte Gestaltung für die Halle zu finden.
***
26.11.1977
"Was meint ihr, dunkelblau oder Schwarz?", drang es nun schon zum zehnten mal an meine Ohren. Ich seufzte und vergrub den Kopf in den Händen. Stella konnte sich einfach nicht entscheiden welches der beiden Kleider sie denn nun nehmen sollte. Ich selbst hatte mich bereits für ein eisblaues rückenfreies Kleid entschieden das vorne nur von einer kleinen Spange zusammengehalten wurde. Obwohl entschieden auch nicht das richtige Wort war. Die anderen hatten es mir förmlich aufgezwängt.
"Ob das je ein Ende nimmt?", meinte Lily die neben mir saß und ihr eigenes Kleid bereits fertig in einer Tüte neben sich stehen hatte. Es war Dunkelgrün mit dünnen Spaghettiträgern. Und auch wenn sie sagte sie käme sich darin wie eine Slytherin - was auch immer das war - vor, stand es ihr sehr gut.
"Erst im nächsten Jahrhundert.", murmelte ich und sah wie Stella immer wieder das eine Kleid vor das andere hielt. Ja das würde noch lange dauern, ich kannte das immerhin schon von ihr.
"Aber in dem Schwarzen sehe ich aus wie ein Grufti. Und das Blaue passt auch irgendwie nicht!", kreischte Stella hysterisch. "Ich hätte Vladimir mitnehmen sollen!"
"Süße, Vladimir würde sagen das du in Unterwäsche gehen sollst.", kam es von Maria die sich zusammen mit Fay und Sean Ohrringe ansah.
"Oder eher, ganz nackt.", murmelte ich leise, so das es nur Lily hören konnte.
Lily sah mich überrascht an, dann grinste sie. "Ein Kommentar meines Verdorbenen Cousins?"
Schnaubend erinnerte ich mich zurück. Ja das waren seine Worte gewesen als ich auf der Suche nach der Farbe meines Kleides am Morgen vor mich hingemurmelt hatte. Ein weiteres Buch auf seinem Kopf war meine Antwort gewesen. Perverses Arschloch!
Ein nettes Arschloch wenn er wollte, aber immer noch Pervers.
"Weißt du Dascha, Männer und Frauen können eigentlich nicht befreundete sein, ohne das der eine-" "Er ist Schwul!", unterbrach ich Stella genervt.
Stella sah mich überrascht an, dann brach sie in Gelächter aus. "Aber das wäre doch so Schade für dich Dascha. Du kannst doch nichts mit einem Schwulen haben."
Schnauben sah ich auf. "Möchtest du jetzt oder nachher sterben?!"
"Ich verzichte, er ist schwul.", kam es dann kleinlaut von ihr.
"Sagt mal geht das immer so bei euch?", fragte Lily dazwischen und sah und beide an. Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als Stella mir zuvor kam. "Liegt alles an Toni, der hat einen guten Einfluss auf sie. Früher war sie eine richtige Streberin."
"Stella..." Ängstlich sah sie mich an und warf einen Blick zur Tür. "Fünf, vier, drei, zwei, eins, null!"
Und schon war ich hinter ihr her. Immer bereit einen Mord zu begehen.
tbc...
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