von Antonin Dolohow
So schnell das neue Kapitel abgetippt. Ja und ich bin zufrieden.
Heute mal ein kurzes Vorwort, wegen einem Kapitel mit vielen Gefühlen.
LG
Toni
PS: Leute denkt doch mal nach, vor der kurzen Pause habe ich einige Kommentare bekommen und nun gar keine? Irgendwie kann das doch nicht sein. Sagt bescheid wenn ihr nicht mehr lest, dann höre ich auf hier zu posten.
Ferien bei Familie Dolohow Part II: Wenn Chaos einen Namen hat
-oder auch: Der Wir-verkuppeln-Antonin-und-Dascha-Fanclub
-und: Zeit für ein paar Geständnisse
25.12.1977
Dascha
Seufzend zog ich mir einen Hellblauen Rollkragen Pulli über. Meine Jacke hatte dann doch nicht ganz so gut überstanden. Die blöde sabbernde Kuh. Immerhin kam ich nun zu spät zum Essen. Obwohl... Ich zog meinen Pulli hoch und drehte mich kurz in dem Spiegel des uns zugewiesenen Zimmers. Das Essen sollte ich wohl doch eher ausfallen lassen. Nicht das ich dem Magerwahn verfallen bin, aber mir war klar das ich nicht so dünn war wie Stella. Gott bewahre. Seufzend sah ich mich dann in dem Zimmer um und beschloss runter zu gehen. Immerhin wollte ich nicht unhöflich sein. Ich trat auf die Galerie und schließlich die Treppe runter als ich Toni erblickte der am Geländer lehnte. Und neben ihm lag die Kuh. Und ein zugrossgewordener Hase.
"Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr.", grinste er. Er stieß sich vom Geländer ab und sah mich erwartungsvoll an.
Doch ich winkte nur genervt ab und machte dabei einen großen Bogen um die beiden Monster. Zu was für einer Gattung Tier die wohl gehörten? Antonin jedenfalls schien meinen Blick bemerkt zu haben, denn er grinste noch breiter.
"Kann es sein, das du Angst vor den beiden hast?", meinte er spöttisch. Ich grummelte nur und sah dann wie der große Hase auf mich zukam. Er setzte sich vor mir hin und hechelte. Zögerlich lächelte ich.
"Braves Tierchen?"
Toni brach angesichts meiner angst in lachen aus und legte mir schließlich einen Arm um die Schulter. "Sag nicht das du Angst vor Hunden hast, Dee."
"Das sind keine Hunde, das sind Monster.", beharrte ich und sah zurück. Oh oh, die Kuh hatte mich schon wieder so komisch im Blick.
"Schnotti und Klops sind ganz liebe Schoßhunde, die einfach sehr viel Zuneigung brauchen.", erklärte er.
Okay, also spätestens jetzt hielt ich ihn für komplett bescheuert. Schnotti und Klops, Schoßhunde, Zuneigung, schon klar. Ich schüttelte nur den Kopf. Das konnte doch nicht war sein.
Aber Toni schien nicht näher auf das Thema eingehen zu wollen. Stattdessen begann er ein neues. "Weißt du eigentlich was in sieben Tagen ist?"; fragte er und sein grinsen verhieß nichts gutes.
"Dein Geburtstag?", gab ich vorsichtig zur Antwort.
Toni grinste nur. "Und was noch?"
"Mein Todestag?" Ja das war er. Ich wollte gar nicht dran denken, was Toni sich ausdenken würde, wenn ich die Wette verlor. Ich war so gut wie tot. Schlimmer noch. Wahrscheinlich sogar seelisch für immer Kaputt. Aber das würde ich wahrscheinlich auch hier schon sein, immerhin hatte ich bei meinem Weg in die oberen Etagen vorhin, einen Blick auf Tonis Schwestern gehabt.
"So schlimm wird’s schon nicht.", gab Toni nur zur Antwort.
Irgendwie waren wir über unser Gespräch hin zu Wohnzimmer gekommen, in dem auch das Esszimmer war. Bei unserem eintreten verstummten die Gespräche und ich sah wie sich einige Personen bedeutungsvolle Blicke zuwarfen.
Okay, hiermit änderte ich meine Meinung, es gab da noch ein paar Personen, wegen denen ich meine Seelische Gesundheit irgendwann verlieren würde.
***
30.12.1977
Dascha
Ich konnte es einfach nicht glauben. Das war alles einfach so kindisch. Wie konnten sich erwachsene Leute so benehmen? So-
Weiter konnte ich nicht denken denn in diesem Moment bekam ich einen Schneeball ins Gesicht. Schneeballschlacht. Großartig. Und dann noch jeder gegen jeden. Alle man zusammen.
Mit Alle, meine ich Toni, Vladimir, Dimitri, James, Sirius, Remus, Lily, Fay, Amber, Stella, Maria, Vladimir, Nadezhda, Arseny, Tatiyana, Alexis und mich. Bzw. hatte ich mich bis jetzt eigentlich sehr gut raushalten können. Wenn ich das Arsch erwische das mich abgeworfen hat. Ich sah mich um und gerade als mir auffiel das ja jemand fehlte wurde mir Schnee in den Rücken gestopft.
Ich schrie auf und drehte mich zu der Person um. "Toni!", fauchte ich wütend und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Den Schnee würde ich sowieso nicht mehr herausbekommen. Gerade wollte ich Toni noch weiter anmeckern als mir auffiel das er mich anstarrte. Und zwar so richtig weggetreten. Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch und wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht rum. Das schien er zu bemerken, denn er blinzelte und sah mich kurz erschrocken an. Dann grinste er wieder und warf mich zu boden. Im nächsten Moment hatte ich noch mehr Schnee im Gesicht.
***
Dascha
Verfluchte Drecksscheiße! Verflucht! Verflucht! Verflucht! Die Schneeballschlacht war zu meinem Glück beendet und ich hatte gerade beim umziehen etwas bemerkt, was mir gar nicht gefiel. Meine Jacke war während der Balgerei aufgegangen, und dadurch das Toni sie weggezogen hatte noch mehr. Ich hatte darunter nur ein weißes T-Shirt und einen weißen BH getragen. Jetzt wusste ich wenigstens warum er so gestarrt hatte. Ich wollte gar nicht wissen, was in dem seiner Fantasie los war. Und so was nannte sich bester Freund.
Freund.
Bester Freund.
Fester Freund.
Mit einem schrei lies ich mich auf mein Bett fallen. Nicht schon wieder. Das war doch einfach nicht normal. Toni und ich waren Freunde. Und trotzdem waren mir in den letzten Tagen seit unserer Ankunft immer wieder diese Gedanken gekommen. Ob es daran lag das wir zur Zeit nur noch auf einander hocken (noch schlimmer als in der Schule) oder einfach daran das Männer und Frauen nicht nur einfach befreundet sein konnten, ich wusste es nicht.
Ich wusste nur eines. Toni würde niemals erfahren was ich dachte.
***
Lily
Es war Abend geworden und so langsam aber sicher kehrte Ruhe in den Haushalt. Tante Svetlana beaufsichtigte Helly in der Küche, Onkel Andrei las wie immer irgendwas und die anderen gammelten mehr oder weniger vor sich hin. Nach der Schneeballschlacht hatten Vladimir und Alexis (der einen Tag nach uns angekommen war) sich einen spaß daraus gemacht Schneemänner, Schneekugeln und weiteres zu verzaubern und uns um die Ohren zu Jagen. Das hatte natürlich angestrengt und langsam spürte auch ich die Müdigkeit. Fast währe ich auf dem Gemütlichen Sofa (neben James) eingeschlafen, hätte es da nicht eine Sache gegeben die meine vollste Aufmerksamkeit forderte.
"Du starrst sie an.", meinte ich schließlich zu meinem Ecknachbarn Toni der Dascha am anderen Ende des Raumes beobachtete. Zur Zeit saßen in der Ecke nur James, Toni, Vladimir und ich, aber ich passte auf das die anderen nichts hörten.
"Tu ich nicht.", widersprach Toni, sein Blick lag immer noch auf ihr.
"Oh doch.", gab dann Vladimir seinen Senf dazu und grinste seinen kleinen Bruder provozierend an. "Mann, leg sie flach dann hat sich die Sache erledigt."
Ich schnappte nach Luft. Wie konnte er nur? Das war ja wohl das allerletzte. Tonis Blick allerdings legte sich für einen Augenblick auf seinen Bruder. "Ich hab kein Interesse an ihr, sie ist eine Freundin, ich mag sie."
In diesem Moment beschloss ich, mich in den Schlagaustausch der beiden nicht einzumischen.
"Für meinen Geschmack, magst du sie ein bisschen zu sehr, kleiner Bruder."
"Als ob du von irgendwas ne Ahnung hättest. Und es geht dich überhaupt nen Scheißdreck an."
"Hab ich dir eigentlich gar nichts beigebracht? Meine fresse, wo ist mein kleiner Bruder das Arschloch?"
"Nicht jeder ist wie du?"
"Ich dachte immer du hast spaß daran, mit den ganzen Weibern was zu haben."
"Uninteressant geworden."
"Die kleine Schlampe hat nen ziemlich miesen Einfluss auf dich."
"Sie ist keine Schlampe! Und ich sage es noch mal es geht dich einen Scheißdreck an. Ich brauche mich vor dir nicht zu rechtfertigen."
"Warum tust dus dann? Außerdem beschützt du sie."
"...Ich brauch mir so ne scheiße nicht anzuhören, Vladimir. Nerv jemand anders!"
Damit stand Antonin auf und verlies den Raum. Empört sah ich Vladimir an der jedoch nur grinste.
"Was sollte das?!", fauchte ich.
Mein ältester Cousin beugte sich nach vorne. "Alles nur Taktik."
Ich zog die Augenbrauen hoch. "Taktik?"
Vladimir nickte und deutete mit einem Finger auf Dascha die nun anscheinend stinksauer, nach einem Gespräch mit Nadezhda, Arseny und Tatiyana aus dem Raum rauschte.
Wann hatte sich hier eigentlich ein Wir-verkuppeln-Antonin-und-Dascha-Fanclub gegründet?
***
Dascha
Okay ich verbesserte mich. Nach diesen Ferien würde nicht meine geistige Gesundheit, sondern meine nervliche auf dem Spiel stehen. Wieso wollte alle Welt das ich mit Toni zusammen kam?
Ich war ja nicht mal in ihn verliebt!
...
Na gut, vielleicht ein kleines bisschen. Aber wirklich nur ein ganz klitzekleines bisschen. Immerhin hatte er einiges an Charme und er wusste wie er auf Frauen wirkte. Da half selbst meine Eismaske nicht. So eine scheiße. Und außerdem flirtete er mit jedem Mädchen, das seinen Maasstäben entsprach. Aber, hatte er den überhaupt schon mal mit mir geflirtet? Eigentlich war das immer harmloses Geplänkel gewesen, nie richtig ernst. Aber er meinte es nie wirklich ernst. Er spielte immer nur. Obwohl er sich ja an die Wette gehalten hatte. Aber da lag ja auch der Grund seines Interessen an mir. Ich nahm es nicht ernst. Bei anderen hätte es im Bett geendet. Womit wir bei der Frage wären warum es denn bis jetzt nie dazu gekommen war? Gut, ich hatte mich immer sehr kratzbürstig gezeigt, aber das hatte ihn meines Wissens nach nie abgehalten.
Also war ich wahrscheinlich einfach nicht sein Typ. Genau das musste es sein. Aber warum war er dann so oft in meiner Nähe? Okay, ich suchte seine auch ziemlich oft. Aber es ging ja nicht immer nur von mir aus.
Stöhnend vergrub ich mein Gesicht in den Händen und lies mich auf die Treppenstufe des Flures sinken.
Wieso konnte man beim Nachdenken nicht mal zu einer vernünftigen Antwort kommen?
***
Antonin (A/N: Das erste mal aus seiner Sicht, mal gucken ob ich es hinkriege.)
Seufzend lies ich meinen Kopf an die kalte Wand vor unserem Haus sinken. Warum musste eigentlich alle Welt immer solche Scheiße labern? Wieso lies mich niemand in ruhe? Ich wusste das ich Dascha anstarrte, mir war klar das ich mit ihr flirtete und als dieser verfluchte Polenko sie nach einem Date gefragt hatte, war ich scheiße noch mal eifersüchtig. Das war fast so schlimm, wie die Zeit, wenn sie mit Dankov Nachhilfestunden hatte.
Ja ich wusste, man sah es mir nicht an, das ich eifersüchtig war. Das wäre aber nun wirklich auf Out of Charakter gewesen. Aber was sollte ich machen? Vladimir hatte scheiße noch mal recht: Ich mochte sie zu sehr.
Warum war es mir in der letzten Zeit wohl so einfach gefallen nicht mit anderen zu flirten? Weil es mit ihr einfach mehr spaß machte. Weil sie auch mal kontra gab. Okay, sie gab immer kontra. Aber das war egal, denn es war verdammt befreiend. Befreiender als es mit irgendwelchem Zeug das mein Bruder mir gegeben hatte oder mit Alkohol.
Natürlich.
Das war wohl das passende Wort. Während alle um sie herum immer versuchten perfekt auszusehen, nahm sie sich eigentlich so wie sie war. Das Einziege was sie tat war sich ihre Augen dunkel zu schminken. Aber ansonsten hätte sie auch komisch ausgesehen. Meine scheiße, ich glaube ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern wie sie ohne dunkle Augen aussah.
...
Was tat ihr hier eigentlich?
Ich philosophierte über Dascha Mirslav.
Und in diesem Moment wurde mir eines klar.
Es war wohl an der zeit das ich mir selbst etwas eingestand.
Etwas was mich ängstigte.
Und das außer mir selbst, nie jemand erfahren durfte.
tbc...
Nächstes Kapitel: "Das Einziege was ich verlange" / Wettschulden
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel