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Fanfiction

1981 - Die Vergangenheit ist die letzte Hoffnung - Vorbereitungen zur großen Reise

von Imobilus

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte fühlte er sich mehr als erholt. Er hatte praktisch keine Schmerzen mehr. Nur als er sich streckte zwickte es noch etwas im Bein und in der Schulter. Kurz blieb er noch liegen, überlegte sich schon noch etwas weiter zu schlafen, als ihm die Ereignisse des gestrigen Abends einfielen. Damit war er schlagartig hellwach.

Schnell zog er sich seinen Morgenmantel über und eilte über den Flur zu dem Zimmer, in dem er sein altes Ich untergebracht hatte. Doch das Zimmer war leer, die Bettdecke jedoch zurückgeschlagen und die Matratze noch warm. Allzu lange konnte der alte Mann also noch nicht auf sein.

Dann hörte er eine Tür auf dem Flur zugehen und trat aus dem Zimmer. Sein zweites Ich kam bleich, leicht zitternd und deutlich wackelig auf den Beinen aus dem Bad. Der Schlafanzug den er dem Mann gegeben hatte, klebte an der Haut und er musste sich mit der rechten Hand an der Wand abstützen. Außerdem erschreckte es Harry, wie mager sein zukünftiges Ich doch war.

„Guten Morgen“, grüßte der alte Mann Harry jedoch recht vergnügt.

Harry erwiderte diesen Gruß besorgt, wagte aber nicht zu fragen ob alles in Ordnung sei. Nachdem was er gestern erfahren hatte, war es das sicherlich nicht und da dieser alte Mann er selbst war. zweifelte er nicht daran, dass es ihn nerven würde ständig nach so etwas gefragt zu werden.

„Du scheinst zu akzeptieren, dass wir beide dieselben Person sind“, stellte der alte Mann fest. „Wenn du was für mich tun willst, geh runter und mach Frühstück. Ich komme gleich nach.“

„Ok.“, sagte Harry nur und war schon fast an der Treppe als er hörte. „Für mich bitte Kamillentee und kein Salz an die Eier. Es sei denn du hast wirklich vor dich selbst umzubringen.“

Auf eine Antwort verzichtete Harry da die Tür bereits ins Schloss gefallen war. Also ging er einfach so nach unten, um dann in der Küche auf Molly Weasley zu treffen.

„Harry, Schatz“, grüßte sie ihn und fiel ihm sofort um den Hals was ihn frustriert aufstöhnen ließ. Diesen Laut interpretierte die letzte Überlebende einer großen Familie wohl als Schmerzlaut, denn sie ließ sofort von ihm ab und drückte ihn weg. „Entschuldige Harry. Ich habe mir nur solche Sorgen gemacht. Hier waren auf einmal Schutzzauber aktiv. Ich konnte das Haus nicht mal wiederfinden, obwohl ich doch genau wusste wo es steht.

Aber wo ist denn deine Armschlinge und was machst du überhaupt außerhalb des Bettes. Du musst dich ausruhen, sonst verheilt dein Bein niemals richtig. Komm, ab mit dir. Ich bring dir das Frühstück gleich hinauf.“

Damit hatte sie Harry schon wieder halb aus der Küche geschoben, ehe er ausweichen konnte. „Die Schutzzauber waren nicht einfach so aktiv. Ich habe sie um das Haus gewoben, weil ich meine Ruhe wollte. Und die will ich immer noch“, erklärte er ruhig.

„Aber Harry, du brauchst doch jemanden der sich um dich kümmert bis deine Verletzungen verheilt sind. Das haben die Heiler ausdrücklich gesagt. Und dieses Haus ist doch viel zu groß für dich allein. Ich versteh sowieso nicht warum du hierher gekommen bist. Du warst doch immer gerne im Fuchsbau“, meinte Molly und sah ihn dabei tief besorgt an.

Harry biss sich auf die Lippe. Ja, er war immer gerne im Fuchsbau gewesen, das stimmte. Rons Haus war für ihn eine fantastische Abwechselung zum Haus der Dursleys gewesen. Er hatte es geliebt dort zu sein. Nur das war vorbei. Jetzt war es ein Ort schmerzhafter Erinnerungen. Ron war dort gestorben und außer Molly würde auch sonst keiner mehr in dem Haus leben: keine Scherze mehr von Fred und George, keine überraschenden Besuche mehr von Charly oder Bill… und vor allem keine Ginny mehr die sich Nachts in sein Zimmer schlich, damit Molly nicht mitbekam, dass ihre Jüngste nicht allein in ihrem Bett schlief, wie sie es gern gehabt hätte. Auch wenn alle wussten das er und Ginny zusammen waren.

„Molly“, grüßte plötzlich jemand und Harry sah auf. Er selbst stand, in besten Sachen und irgendwie kräftiger wirkend, in der Tür und lächelte freundlich. „Das ist aber schön dich hier zu sehen.“

„Ja, weil Sie die Schuttzauber nicht wieder aktiviert haben“, grummelte der junge Harry und sah dann zu wie Molly von einem zum anderen sah.

„Kennen wir uns?“, fragte sie schließlich verwundert.

„Sicher kennen wir uns. Aber du wirst dich nicht an mich erinnern“, meinte er Alte und streckte den rechten Arm aus und legte ihn um die Schulter der Frau. „Komm mit ins Wohnzimmer. Ich helfe deinem Gedächtnis auf die Sprünge. Harry macht währenddessen das Frühstück.“

Damit verschwanden sie außer Hörweite des Jüngeren. Der war zwar überaus neugierig was sein altes Ich ihr wohl sagen würde, aber nachspionieren war etwas das er sich abgewöhnt hatte. Er würde einfach fragen. Also ging er zum Ofen, schlug einige Eier in die Pfanne und setze den Tee an.

Außerdem deckte er den Tisch für zwei Personen ein, machte Toast fertig und füllte den Zucker nach.

Erst als das Frühstück fertig war, kehrte der alte Mann zurück.

„Was haben sie mit Molly gemacht?“, fragte der junge Harry.

„Ihr erzählt wer ich bin und ihr einen Schlafzauber verpasst ehe ich sie nach Hause gebracht habe. Sie wird denken, dass es ein Traum war“, sagte er Alte und Harry spürte wie die Schutzzauber sich aufbauten. „Es wird mir kein zweites Mal passieren.“

Harry nickte nur und bestreute seine Eier dann mit etwas Salz, während er zusah wie sein altes Ich irgendeinen Trank zu sich nahm. „Muss ziemlich heftig sein“, sagte er nur.

Der alte Harry sah auf und zuckte dann mit den Schultern. „Du verstehst, dass ich dir nicht alles erzählen darf“, sagte er dann. „Außerdem gibt es wichtigere Dinge.“ Damit holte der alte Harry einen Zettel aus der Tasche. „Das sind die Zutaten die wir für den Trank brauchen. Am besten gehst du gleich in die Nokturngasse. Da bekommst du garantiert alles und keiner fängt an Fragen zu stellen, die wir besser nicht beantworten.“

„Das klingt danach als seien die nicht alle legal“, stellte Harry fest und schob seine Brille etwas weiter auf die Nase, ehe er den Zettel genau studierte.

„Doch, doch,… legal sind sie alle. Nur nicht alle gehören zum gängigen Sortiment einer Apotheke der Winkelgasse da sie für nur sehr wenige Tränke gebraucht werden“, erklärte der alte Harry. „Außerdem würde ich dir empfehlen dein Verließ um einiges zu erleichtern, denn du wirst keinen Knut haben wenn du in der Vergangenheit ankommst. Und ohne Geld lebt es sich schlecht, auch wenn du einen Job bei den Auroren haben wirst. Einen Notgroschen zu haben schadet sicher nicht.“

„OK“, sagte Harry nur, dem immer noch nicht ganz wohl bei der Sache war. Das, was er verändern würde, war ziemlich gravierend. Es würde alles umkrempeln. Die ganze Welt wie er sie kannte würde nicht mehr existieren.

„Werde ich mich eigentlich daran erinnern was einmal gewesen ist und was ich getan habe?“, fragte er schließlich.

Der alte Harry sah auf und ließ die Gabel, die er gerade in den Mund hatte stecken wollen, wider sinken. „Es wird dir vorkommen wie ein Traum. Ich würde sogar wetten wie ein ziemlich verrückter Traum. Mit der Zeit wirst du die Einzelheiten vergessen. Du wirst dich schnell an das Leben in der neuen Zukunft gewöhnen.“

„Wenn Sie das sagen“, meinte der junge Harry.

„Da bin ich mir sicher. Allerdings sollten wir zur Sicherheit einen Brief schreiben der alles erklärt, falls doch etwas schief geht. Nur für den Fall, dass wir eine Katastrophe auslösen. So haben andere, oder auch wir, die Gelegenheit das ganze auszubaden oder gar unseren Zeitsprung zu verhindern“, erklärte der alte Harry.

Harry nickte leicht, auch wenn er über diese Vorstellung doch reichlich schockiert war.

Die nächste Stunde verbrachten sie beide dann gemeinsam mit der Formulierung eines Briefes der ihre Tat und ihre Beweggründe in allen Einzelheiten schildert und auch welchen Zeitpunkt sie für ihren Start und ihr Ziel gewählt hatten.

So erfuhr Harry auch, dass es am 31.12.1999 losging. Seine Zielzeit war der 31.12.1980. Er würde genau 306 Tage in der Vergangenheit bleiben um die Horkruxe und Voldemort zu vernichten. Seine Rückreise würde damit am 01.11.1981 stattfinden. Diese Zeit war extra so bemessen, da Voldemorts Sohn frühestens im Oktober 1981 gezeugt worden sein konnte.

„Was machen wir die ganze Woche über?“, fragte Harry nachdenklich als er diese Zahlen las.

„Ich werde dir ein paar sehr nützliche Angriffs- und Schildzauber beibringen die erst in zehn oder zwanzig Jahren erfunden werden. Daher ist es unerlässlich, dass du sich wortlos beherrscht, sie auch keinem beibringst und sie nur um Notafall einsetzt.

Außerdem braucht der Trank vier Tage bis er fertig ist. Wir werden also ziemlich beschäftigt sein in nächster Zeit“, meinte der alte Mann.

Harry nickte nur leicht und dann wurde schweigend zu Ende gefrühstückt. Anschließend genehmigte er sich noch eine heiße Dusche, die auch das letzte Ziepen und Zwicken fast vollständig vertrieb.

Auf Anraten seines älteren Ichs nahm Harry seinen Tarnumhang mit. Immerhin gab es immer noch Todesser die frei umher liefen und ihn liebend gerne in die Finger bekommen wollten. „Lass dich ja nicht auf irgendwelche Duelle ein. Das hier ist unsere einzige Chance das Schicksal der Welt zu ändern“, ermahnte ihn der Alte.

„Ich werde mich schon zusammenreißen“, versprach der junge Harry leicht genervt und apparierte in die Winkelgasse.

Diese war zu diesem Zeitpunkt noch recht leer und so war es einfach unter dem Tarnumhang versteckt zur Bank zu kommen, wo er sich leise flüsternd an einen Kobold wandte, der an der Tür stand.

Zu seinem Glück hatte er auch bei diesen sonst recht eigenwilligen Wesen ein gewisses Ansehen. Das verhalf ihm jetzt zu einem Gespräch unter vier Augen mit einem der für die Verliese verantworteichen Kobolde, der auch tatsächlich auf die zeitaufwendigen Überprüfungen verzichtete und sein Gold holen ließ, ohne dass Harry ihn begleiten musste.

Sein weiterer Weg führte ihn schließlich in die Nokturngasse, wie der alte Harry es ihm geraten hatte.

Die Gasse war düster wie eh und je, aber wirklich fürchten tat er sich nicht. Er war in den vergangenen Jahren das ein oder andere Mal hier gewesen um sich einfach umzusehen und mit dem vertraut zu machen, was er bekämpfen wollte. Das war auch der Grund warum er recht schnell eine Apotheke fand.

Der Ladenbesitzer staunte nicht schlecht als Harry vor ihm den Tarnumhang fallen ließ. Allerdings wirke er auch gleichzeitig nervös.

„Diese Zutaten brauche ich und das so schnell es geht“, erklärt er ruhig, hatte aber auch, schon rein aus Gewohnheit, eine Hand um seinen Zauberstab gelegt.

Der Verkäufer nickte hastig und grapschte ihm den Zettel aus der Hand um dann eilig durch die Regale zu schreiten und die gewünschten Sachen zusammen zu suchen.

Harry beobachtete ihn aufmerksam und dabei entging ihm nicht der Blick, den der Apotheker immer wieder in Richtung eines Vorhangs warf, der scheinbar den Verkaufsraum vom Hinterzimmer trennte. Irgendwie fand Harry das beunruhigend.

Den Vorhang genauer beobachtend, sah er plötzlich wie sich ein Schatten dahinter bewegte. Langsam und bedächtig, um offensichtlich keinen Laut zu machen. Ebenso lautlos zog Harry seinen Zauberstab und wich zurück hinter eines der Regle, während der Apotheker weiter hinten im Laden etwas aus einem Fass angelte.

Dann zischt schon ein giftgrüner Blitz durch den Laden und riss ein Loch in den Fußboden. An genau der Stelle, an der Harry gerade eben gestanden hatte.

Der verlor keine Sekunde, wirbelte hinter dem Regal hervor und feuerte einige Schockzauber in die Richtung aus der der Angriff gekommen sein musste. Doch sein Gegner schien damit gerechnet zu haben und wich geschickt aus.

Wen Harry da vor sich hatte wusste er nicht. Die Person trug eine Todesserkutte und die dazu gehörige Maske. Aber eigentlich wollte er es auch nicht wissen. Er wollte hier nur lebend raus kommen.

„Von wegen lass dich nicht auf ein Duell ein“, dachte Harry und fragte sich ob seinem alten Ich nicht klar gewesen sein musste, dass der Ärger eigentlich immer zu ihm kam. Vor allem dann wenn er ihn so gar nicht gebrauchen konnte.

Es war ein hartes Duell und es wäre ein Wunder gewesen wenn er das wirklich unbeschadet überstanden hätte. Ein tiefer, blutender Riss zog sich über seine rechte Schulter und brannte höllisch. Aber er hatte schon recht schnell gelernt auch mit der linken Hand zu zaubern. Genau so setzte er den Todesser wenig später außer Gefecht. Dass er den Laden dabei verwüstet hatte interessierte ihn nicht weiter. So etwas passierte nun mal in einem Kampf.

Kurz sah er sich nach dem Ladenbesitzer um, aber der hatte sich scheinbar irgendwo verkrochen oder war ganz abgehauen.

Deshalb beugte er sich zu dem Mann runter und nahm ihm die Maske ab. Und dann lächelte er. „Na das nenn ich doch mal einen Glückstreffer.“

Vor ihm auf dem Boden lag Draco Malfoy. Einer der wenigen Todesser, die es nach Voldemorts Fall geschafft hatten zu fliehen. Und der Todesser der seines Wissens nach Ginny auf dem Gewissen hatte.

Er fesselte ihn kurzerhand mit einem Seil das sich immer weiter zusammenziehen würde, je mehr sich der Gefesselte gegen ihn wehrte und weckte ihn.

„Na Draco? Dass wir uns so schnell wiedersehen hast du wohl auch nicht erwartet, was?“, fragte Harry kalt während in ihm eine unbändige Wut brodelte.

Dracos Blick war finster. „Was denn Potter? Zu Feige um zu töten? Du hast es doch schon mal getan! Du hast meinen Vater ermordet. Du hast Bellatrix Lestrange getötet und du hast den Dunklen Lord getötet. Bist du bei mir etwa zu feige? Hast du etwa verlernt den Todesfluch zu sprechen?“, höhnte er.

Harry umklammerte fest seinen Stab mit der linken Hand während sich auch seine Rechte Hand zur Faust ballte. Langsam hob er den Stab und richtete ihn auf seinen ehemaligen Schulkollegen. „Ich habe eigentlich einen verdammt guten Grund dich zu töten, Malfoy. Du hast Ginny auf dem Gewissen. Du hast mir das genommen was ich mehr geliebt habe als mein Leben“, flüsterte er fest.

„Dann tu es, Potter! Gib deinem Wunsch nach! Sprich ihn aus! Benutz den schwärzesten Fluch den es gibt und töte mich! Nimm Rache für die kleine Weasley-Schlampe“, kam es kalt von dem Blonden.

Fest gruben sich Harrys Fingernägel in seine Handfläche. Sein Griff um seinen Stab verfestigte sich so sehr, dass er fast glaubte er würde ihn gleich zerbrechen.

Hinter ihm krachte die Tür und fünf Männer in schwarzen Umhängen stürzten herein, auf dem Revers ein Silberschimmerndes A. Er kannte zwei von ihnen. Sie hatten direkt an seiner Seite gekämpft und ihm so manchen zusätzlichen Gegner vom Hals gehalten. Alle starrten sie ihn an, aber keiner sagte etwas.

„Was ist Potter? Hast du angst?“, höhnte Malfoy. „Hast du Angst davor, dass sie dich doch in den Knast stecken? Fürchtest du dich vor den kalten Mauern Askabans?“, spottete er weiter. „Oder hast du einfach nur nicht den Mumm mich zu töten?“

Harry sagte nichts. Er wagte es nicht den Mund aufzumachen, weil er befürchtete doch genau das zu tun was Malfoy wollte. Und was eine leiste Stimme ihm zurief, dass es gerechtfertig war. Malfoy hatte Ginny auf dem Gewissen. Und wer wusste schon, wen er noch alles auf dem Gewissen hatte. Er hatte den Todesfluch wahrlich verdient.

Aber er hatte einen Schwur geleistet. Er hatte nicht nur Remus sondern auch Sirius und seinen Eltern geschworen, dass er niemals aus Jähzorn töten würde. Der letzte der Unverzeihlichen Flüche würde immer nur seine allerletzte Option sein. Er würde ihn nur dann einsetzen, wenn es keinen anderen Weg mehr gab, den Gegner unschädlich zu machen.

Und Malfoy lag vor ihm auf dem Boden. Gefesselt und Stablos. Er war keine Gefahr für ihn. Außerdem wusste Harry genau das sein Tod seinen Verlustschmerz nicht lindern würde. Sicher würde er für einen Moment Befriedigung empfinden. Aber das würde nicht lange anhalten.

„Harry. Nimm den Stab runter. Er wird seine gerechte Strafe bekommen. Dafür werden wir sorgen“, sagte einer der Auroren leise, aber er rührte sich nicht.

„Ich sehe das du Schiss hast Potter. Du bist eben doch nur ein Baby. Ein elender Feigling. Wenn es darum geht zu beweisen ein Mann zu sein, ziehst du Feige den Schwanz ein und verkriechst dich unter dein Bett und fängst an zu wimmern.

Hast du die Weasley-Schlampe eigentlich mal flachgelegt? Oder ist die ärmste als Jungfrau gestorben?“

Harry presste fest die Lippen zusammen, während um ihn herum die Gläser anfingen zu klirren. Doch das bekam er gar nicht mit. Er kämpfte gegen sich selbst. Gegen den Drang diesem Widerling den Mund ein für alle Mal zu stopfen.

„Was denn Pottybaby. Hab ich etwa recht?“, fragte Malfoy weiter. „Na ja... war wohl auch kein großer Verlust. Wer weiß, was man sich bei der Familie alles eingefangen hätte.“

Alles was als nächstes zu hören war, war ein lautes Krachen von splitterndem Holz und ein markerschütternder Schrei. Die Auroren hatten geistesgegenwärtig die Arme vor ihr Gesicht hochgerissen um ihre Gesichter zu schützen. Trotzdem drang das grüne Licht zu ihnen durch und keiner von ihnen mochte sich vorstellen was sie gleich sehen würden.

Doch mit dem was sie sahen hatte keiner gerechnet. Im Boden war ein großes Loch an dessen Rand Harry Potter stand. Mit einem Blick der jeden noch so mutigen Auroren in die Flucht geschlagen hätte. Und über dem Loch schwebte ein Draco Malfoy dem nackte Angst ins Gesicht geschrieben stand. Aber er lebte.

„Sollten wir uns jemals wieder gegenüber stehen, Malfoy“, erklärte Harry mit einer gefährlich ruhigen und kalten Stimme, die der von Voldemort in nichts nachstand, „solltest du mich nicht noch mal so reizen. Denn gegen das, was ich dann mit dir mache, ist der Todesfluch eine Gnade.“

Dann ließ Harry ihn in den Kreis der Auroren fallen. „Schafft ihn mir aus den Augen ehe er noch mal den Mund aufmachen kann“, sagte er nur.

Einer der Auroren sprach schnell einen Schweigezauber über ihren Gefangenen und dann machten sie sich aus dem Staub. Dass man diesen Vorfall nicht mal im Ansatz erwähnen würde, brauchte nicht einmal laut ausgesprochen werden. Der Bericht würde lediglich davon zeugen, dass Harry Potter den Angreifer bereits ausgeschaltet hatte und sie ihn dann abgeführt hatten.

Während die Gesetzeshüter den zerstörten Laden verließen, sah Harry sich um. Er hatte die Kontrolle über sich verloren. Ganz gewaltig. Es grenzte an ein Wunder, dass er noch auf den Beinen stand, nach so einer magischen Entladung.

„Mr. ... Mr. Potter?“, wurde er dann leise angesprochen und Harry sah auf. Zitternd stand der Ladenbesitzer in der Tür, weiß wie die Wand.

Harry holte eine kleine Hand voll Münzen aus seiner Tasche und legte sie auf den Tresen. „Das sollte mehr als genug sein für den Schaden den ich hier verursacht habe“, meinte er und ging, dabei den Zettel mit der Liste dem Mann aus der Hand nehmend.

Als wäre nichts gewesen suchte er sich die nächste Apotheke besorgte sich die Dinge die er brauchte und apparierte nach Hause, wo er bereits erwartet wurde.

„Gütiger Merlin!“, platze es dem alten Harry heraus. „Sagte ich nicht, keine Duelle?“

„Halt die Klappe und setz den Kessel auf. Ich versorg meine Wunden und dann will ich diesen verdammten Trank brauen“, sagte der junge Harry und legte die Zutaten auf den Küchentisch.

Für einen Moment war der alte Harry versucht seinem jungen Ich den Kopf zu Recht zu rücken, aber dann besann er sich und versuchte sich an diesen Tag zu erinnern. Immerhin waren sie ein- und dieselbe Person. Also waren die Erinnerungen des jungen Harry auch seine.

Nach einer Weile ballte er die Hand zur Faust. Er verstand Harrys Wut nur zu gut. Dieser kleine Drecksack von Malfoy hatte auch in seiner Zeitlinie das lose Mundwerk nicht halten können. Und er hatte ihn getötet. Allerdings aus einer anderen Situation heraus. Im Duell zwei gegen fünf war ihm einfach keine andere Wahl mehr geblieben.

Dann aber schlich sich langsam ein Lächeln auf das faltige Gesicht. Eigentlich musste man dem jungen Malfoy danken. Er hatte ihm mit dieser Aktion blaue Flecken und eine Menge Stress erspart. Und ihm etwas mehr Zeit für andere Dinge verschafft.


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