von Imobilus
Ein eindringliches Klingeln riss Harry aus dem Schlaf und er brauchte einen Moment um zu realisieren, dass er nicht gerade dabei war Hermines Eltern zu berichten was geschehen war, sondern in seinem Bett lag - fast 20 Jahre vor diesem tragischen Tag.
Einige Male atmete Harry durch und wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn. Dann schälte er sich, unter einem erneuten Klingeln, aus den zerwühlten Lacken. Dabei fiel sein Blick auf seinen Wecker. Es war grade mal sechs Uhr in der früh. Sein Dienst begann eigentlich erst um neun Uhr, doch das schien den aufdringlichen Besucher nicht zu interessieren, denn es klingelte schon wieder.
Auf dem Weg zur Tür warf Harry einen kurzen Blick in den Spiegel um sicher zu gehen, dass die Illusion um sein Aussehen noch aufrecht war, aber sein altes „Ich“ schien zu haben, was es tat.
„Wehe es ist nicht wichtig“, brummte Harry genervt als es erneut an der Tür klingelte. Der Blick durch den Spion brachte dann allerdings eine Überraschung mit sich. Es war sein Vater, der ihn weckte.
„Hast du eigentlich eine Ahnung wie spät es ist?“, fragte er die Tür öffnend.
„Fünf Uhr 36 und… wir haben einen Fall“, meinte James, tatsächlich überrascht. Er hatte nicht wirklich mit diesem Anblick gerechnet. Sicher wusste er, dass man sich nach einer starken magischen Verausgabung ziemlich mies fühlen konnte, aber nach dem letzten Duell hatte er Evans für mächtiger gehalten. Und wenn es wirklich der Zauber war, schauderte ihm vor dem Tatort. Der Zauber musste es wirklich in sich gehabt haben.
„Was genau haben wir?“ fragte Harry, seinen Vater in die Wohnung lassend.
„Ein Leiche in einem Feld von starker magischer Entladung. Moody will das wir uns das ansehen, ehe die Recherche kommt. Nicht das die irgendwas zertrampeln.“, erklärte James. „Aber wenn du lieber…“
„Setz einen starken Tee an, du findest alles über der Spüle. Ich geh mich frisch machen.“ Damit verschwand Harry ins Bad, rasierte sich magisch und brachte seinen instabilen Kreislauf mit einer Wechseldusche Dusche in Schwung. Dabei fragte er sich, warum ausgerechnet er das jetzt untersuchen musste. Warum spielte ihm das Schicksal auch in dieser Zeit so einen Streich. Das war doch wirklich nicht fair.
Als er sich etwas frischer fühlte, ging er sich anziehen und setzte sich dann, eine Krawatte bindend an den Küchentisch, wo ihn eine herrliche Tasse Tee erwartete. Und auch sein Vater hatte eine vor sich stehen.
„Was hast du heute Nacht angestellt?“, erkundigte sich James vorgeblich besorgt, in Wahrheit aber gespannt auf die Ausrede. Die Zwischenzeit hatte er genutzt, um sich zumindest in der Küche etwas umgesehen. Doch gefunden hatte er rein nichts, was hier nicht hingehörte.
Harry nahm behutsam einen Schluck Tee. Natürlich hatte er schon darüber nachgedacht, was er seinem Vater erzählte, da klar war, dass er fragen wurde. „Mir ist mein Abendessen nicht bekommen. Hab die halbe Nacht über der Kloschüssel gehangen.“ Diese Lüge entsprach vollkommen seinem Gefühl aufgrund des Schlafmangels und wohl auch seinem Aussehen.
So musste er nicht mal schauspielerisches Talent an den Tag legen.
James nickte nur. Wenn er nicht gewusst hätte, was Evans wirklich gemacht hatte, hätte er es ihm sofort geglaubt. „Und du bist dir sicher, dass du das packst?“, erkundigte er sich dann auch vollkommen ehrlich. Denn egal was nun wahr war, Evans war offensichtlich fertig und er hatte keine Lust sich mit einem Partner rumzuschlagen, der ihm bei einem Einsatz umkippte. Egal wie einfach der auch sein mochte. Es bestand theoretisch immer die Möglichkeit von Todessern überfallen zu werden. Grade bei ihm.
„Ich kann jetzt sowieso nicht mehr Schlafen und mein Magen beruhigt sich langsam wieder. Also lass uns sehen das wir hin kommen und die Muggel von der Magie erlösen, ehe sie noch glauben es spukt da.“
James nickte leicht und brachte sie beide, kurz nach dem Verlassen der Wohnung, in die nähe von Little Hangleton.
Kaum das die Apparation vorbei war wurde Harry schwummerig. Die lange Nacht und die Vernichtung hatten ihn fertig gemacht und jetzt auch noch die Restmagie dunklen Ursprungs zeigte deutlich seine Wirkung. So was hatte er das letzte Mal erlebt, als er Voldemort vernichtet hatte. Zugegebenermaßen war er aber auch nie so kurz nach der Vernichtung eines Horkruxes an den Ort der Vernichtung zurückgekommen.
James Potter war auch nicht wirklich auf die dunkle Restmagie gefasst gewesen, aber ihn überwältigte das dann doch bei weitem nicht so, wie seinen Kollegen, dem er sofort stützend unter die Arme griff. „Harry?!“
Der Angesprochene atmete einige Male tief durch, ehe er sich von seinem Vater löste. „Geht schon“, sagte er und straffte sich. „Apparieren mit verdorbenem Magen ist definitiv nicht zu empfehlen, schon gar nicht wenn schwarze Magie einen gleich danach erschlägt.“
James musterte ihn kritisch. „Hör mal, wenn du das nicht packst ist das in Ordnung. Du bist krank und das wird jeder verstehen.“
Harry schüttelte nur den Kopf. „Lass uns gehen und den Muggeln eine Story erzählen, damit wir hier allein sind.“
Als sie das Haus, das nur wenige hundert Meter entfernt war, erreichten, musste Harry feststellen, dass dieser Schutzzauber wirklich ganze Arbeit geleistet hatte. Kein Stein stand mehr auf dem anderen und das meiste Geröll war sicherlich in den geheimen Keller gesackt.
„Sind Sie die Typen von dieser Sondereinheit?“ fragte ein älterer, glanzköpfiger Mann schroff, geradewegs auf sie zukommend.
„Sind wir. Wo ist der Tote?“, antwortete James und zeigte seine Spezialmarke die ihn vor Muggeln als Mitarbeiter einer Landesweit operierenden Sondereinheit von Scotland Yard auswies.
„Der liegt da hinten“, antwortete der alte Mann „Frank Bryce. War seit Ewigkeiten Gärtner hier. Hat immer auf alles aufgepasst, auch nach dem Tod der Riddles im Sommer 44. War damals zwar verdächtig, aber keiner konnte ihm was beweisen. War ne eine seltsame Sache. Genau wie jetzt.“
Harry stockte der Atem. Der Gärtner der Riddles. Nun wusste er, woher er den Mann gekannt hatte. Er hatte ihn beim trimagischen Turnier gesehen. Er war aus Voldemorts Stab gekommen. Er war der Mann den Riddle damals getötet hatte, als er sich vor seiner Auferstehung hier versteckte. Merlin, warum hatte er nicht an ihn gedacht? Ihm hätte doch klar sein müssen, dass er hier war.
Harrys Blick glitt über den Schutthaufen. Er war rundherum mit Absperrband der Polizei gesichert, wie es für einen Tatort üblich war. Auf der anderen Seite standen einige Personen in grünen Anzügen und diskutieren, wie es den Anschein hatte.
Etwa in der Mitte des Schutthaufens konnte Harry ein Loch erkennen. Wie er fand ziemlich ungewöhnlich. Neugierig, was sich dort verbarg, überwand Harry die Absperrung und betrat vorsichtig den Schutthaufen. Unter seinen Schuhen knirschte das Geröll. Steinschutt, Glasschreiben, Holz, zerbrochene Dachziegel. Doch davon ließ er sich nicht beirren. Er ging weiter bis an den Rand des Loches und warf vorsichtig einen Blick über die etwas erhöhte Kannte. Merlin sei Dank hatte er keine Höhen Angst, denn es schien bis auf den Boden runter zu gehen. Und fast ganz unten lag dann auch der Tote.
Harry wandte sich ab. Selbst auf diese Entfernung drängte sich das Bild seiner toten Freundin in seinen Kopf. Er hatte versucht Hermine zu retten. Er hatte unter Aufbietung all seiner Kräfte - wie er das nach der damals für ihn doch sehr anstrengen Vernichtung noch geschafft hatte, wusste er nicht - den Schutt beiseite geräumt. Leider vergebens. Hermine war bereits tot gewesen. Erschlagen von der schweren Betondecke des Kellers in dem sie sich befunden hatten. Und diesen Anblick würde er nie vergessen.
Tief atmete er durch und drehte sich um. „Warum musstest du mir auch nachlaufen, alter Trottel“, murmelte er. „Du hättest den Rest deines Lebens genießen können. Mindestens 13 Jahre hättest du noch vor die gehabt und wer weiß wie viele noch hinterher.“
„Hey, runter da! Das könnte alles in sich zusammenkrachen!“, hallte eine Stimme zu Harry rüber. Am Rand des Schuttberges stand eine junge Frau, gehüllt in einen dieser grünen Anzüge und winkte ihn hektisch zu sich. Dann ging sein Blick zu seinem Vater der sich gerade wohl mit ein paar Zeugen unterhielt und nur kurz zu ihm sah.
„Sind Sie taub! Kommen Sie da weg!“, wurde Harry erneut gerufen.
„Mir passiert schon nichts“, antwortete Harry und drehte sich wieder um, um sich alles einmal, zum schein auf Muggelart anzusehen, vielleicht auch etwas stablose Magie zu wirken. Doch der leichte Schwindel der ihn mit einem Mal erfasste, ließ ihn eine unkontrollierten Schritt zum Rand des Lochs hin zu machen, dann begann der Schutt unter seinen Füßen auch schon wegzurutschen und er verlor vollends das Gleichgewicht. Einen Aufschrei konnte er sich allerdings verkneifen. Etliche Meter rutschte er in die Tiefe und fand erst neben der Leiche wieder Halt.
„Scheiße“, fluchte Harry ungehalten und wischte sich seine Hände an der Hose ab, um dann erneut zu fluchen. Blut sickerte aus der rechten Handfläche in der eine Glasscherbe steckte.
Mit zusammengebissenen Zähnen zog er sie heraus, sofort schoss Blut hinterher und die Wunde begann höllisch zu brennen.
Seinen Zauberstab hatte er schon in der Hand, als jemand von oben rief „Auf sich aufpassen, was?“
Harry sah sich um. Dort stand die Frau in den Hüften gestemmten Armen und kurz darauf tauchte sein Vater neben ihr auf. „Hast du dir was getan?“
„Ich werde es überleben“, stellte Harry fest und ließ seinen Zauberstab unauffällig wieder in den Umhang verschwinden. Stattdessen machte er seine Krawatte los und wickelte diese um die Wunde. Seine Robe und auch seine andere Kleidung hatte er nach dem Duell in Fair Haven reißfest gezaubert. Zwar wurden sie dadurch etwas steifer, jedoch boten sie ihm so einen gewissen Schutz vor Schneidezaubern und vor diesem Geröll sowieso.
„Haben Sie auch schon eine Idee wie Sie da wieder raus kommen?“, erkundigte sich die Frau in einem harschen Tonfall.
„Wer sagt, dass ich hier wieder raus will. Ist doch gemütlich hier unten“, gab Harry schnippisch zurück, und ließ seinen Blick dann vorsichtig über die Leiche wandern, die leichte Übelkeit bei ihm verursachte.
„Sehr witzig ihr Kollege“, hörte Harry die Frau sagen. „Dieser ganze Haufen könnte vollkommen in sich zusammensacken und das jeden Moment. Vielleicht machen sie ihm klar, dass er da unten in Lebensgefahr schwebt.“
„Nun malen sie mal nicht den Teufel an die Wand, sondern werfen mir ein paar Handschuhe runter. Dann kann ich mich hier nützlich machen“, rief Harry. Im Stillen dankte er seinem alten „Ich“ für das Wissen in diesem Bereich der nicht ganz üblichen Aurorenausbildung das er ihm vermittelt hatte. Zwar war es nur oberflächlich, aber es würde schon irgendwie reichen.
„Sind sie übergeschnappt?“ fragte die Frau.
„Nein, er sichert unsere Beweise. Also tun sie was er sagt, ehe ihre Prophezeiung wahr wird“, wies James die Frau an.
Harry hörte sie noch irgendwas bummeln, aber dann verschwand sie.
„Du weißt, was du da tust?“ erkundigte James sich dann.
„Mehr oder weniger. Hatte mal einen Kurs in Muggelmedizin und wie die mit ihren toten umgehen und in wie fern das für uns nützlich ist. Ist aber schon etwas her und angewandt hab ich das nur sehr selten“, log Harry, im stillen betend, dass er niemals aufflog. Diese ganzen Lügen würde ihm kaum jemand verzeihen können.
„Hier, Handschuhe und was zum Verbinden. Sie sollten die Wunde verdammt gut desinfizieren“, wurde ihm zugerufen und kurz darauf kam ein Verbandskasten neben ihm zum liegen und auch ein kleiner Koffer, von dem er vermutete, dass es die muggeltypischen Geräte für so eine Aufgabe enthielt.
Ein gequältes Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Zeitreisenden als er den Kasten öffnete. Jod. Ein Teufelszeug im Vergleich zu den sanften Methoden der Zauberer, aber eine Wahl hatte er wohl kaum. Also biss er die Zähne zusammen und versorgte seine Wunde, ehe er sich die Einmalhandschuhe überstreifte.
Doch er stockte ehe er die Leiche berührte. Erneut überfielen ihn die Bilder von Hermine. Blutüberströmt und vollkommen regungslos. Er konnte sogar Ginny neben sich hören, wie sie schluchzte und Hermine anflehte aufzuwachen.
Er schloss einen Moment lang die Augen um die Tränen zurück zu halten, ehe er tief Luft holte und sich dann an die Arbeit machte, darum bemüht so zu wirken, als sei er ein Profi.
„Der arme Kerl hat eine Menge Knochenbrüche“, sagte Harry etwas lauter und hob vorsichtig den Kopf an. „Und ein ziemliches Loch im Schädel.“
„Außerdem ein gebrochenes Genick“, stellte die Frau oben fest.
„Ihn hat ein Haus begraben. Es wäre seltsam wenn dem nicht so wäre“, meinte James irgendwie pragmatisch. „Außerdem würde mich interessieren wer dieses Loch verursacht hat. Ich nehme mal an, dass Sie das nicht waren.“
„Nein, es war schon so und wir haben dafür auch noch keine Erklärung. Vielleicht hat jemand was gesucht“, stellte die Frau fest.
Eine halbe Stunde später war die Leiche dann auf eine Trage verfrachtet die man mit vereinten Kräften aus dem Loch zog.
„Wir werfen Ihnen gleich ein Seil runter“, rief ihm die Frau zu ehe sie und sein Vater verschwanden.
Harry nutzte diese Gelegenheit und murmelte mit gezogenem Zauberstab „Accio verwandeltes Feuerzeug.“ Doch nichts geschah. „Accio verwandeltes Feuerzeug“, versuchte er es noch mal sich auf den Gegenstand konzentrierend und mit etwas mehr Kraft. Doch nichts rührte sich, auch nicht als er sich auf Becher konzentrierte.
„Dann weiß ich, wer dieses Lochgebuddelt hat“, stellte Harry fest, nicht wissend was er davon halten sollte.
Sicher hatte er das Feuerzeug genau zu diesem Zweck so verwandelt - zumindest irgendwie. Aber er hatte nicht erwartet, dass man ihn so schnell einholen würde. Was das für die anderen Horkruxe bedeute, wollte er auch lieber nicht wissen. Eigentlich hatte er gehofft, dass er zumindest so viel Zeit würde schinden können, bis er auch den Ring vernichtet hatte. Dann wäre er wenigstens schon mal zwei dieser Seelensplitter los gewesen.
Nun vielleicht war Voldemort zu naiv um zu glauben, dass es eine Fälschung war und dass es hier um einen Unfall ging. Und selbst wenn nicht, musste das nicht heißen, dass Voldemort die anderen Splitter wieder zu sich holte. Immerhin hatte Dumbledore vermutet, dass Voldemort nach der Trennung die Stücke so schnell wie möglich loswerden wollte.
„Ich sollte mich aber wohl trotzdem beeilen“, stellte Harry fest und führte dann noch ein paar Analysezauber aus, damit sein Vater sich nicht beschweren konnte, dass er hier nur rumgesessen hatte.
Aus denen wurde man aber nicht mehr wirklich schlau. Die Schutzzauber waren praktisch komplett in sich zusammengefallen und wurden von der Restmagie des Horkruxes überlagert. Es war ein bunter Mix aus absolut nicht zusammenpassenden Teilen das sich langsam aber sicher auflöste. Bald war davon nichts mehr übrig und das Herrenhaus der Riddles war wieder etwas vollkommen Nichtmagisches, das in sich zusammengefallen war.
„Harry, pass auf“, rief sein Vater und kurz darauf landete neben ihm ein Seil. Harry ließ sich aus dem Loch helfen und musste dann die Untersuchung der Frau über sich ergehen lassen, genau wie er es geahnt hatte. Deswegen hatte er sich auch noch nicht weiter um die Verletzung gekümmert.
„Ich würde sagen, das muss genäht werden. Wenn sie wollen, bring ich Sie zum nächsten Arzt“, erklärte die Frau ruhig.
„Danke…das ist nicht nötig. Den Weg finde ich allein. Verbinden Sie das erst mal wieder“, bat Harry, während sein Vater mit dem Einsatzleiter sprach.
„Na wenn Sie meinen“, kam es skeptisch von der Frau und wenige Minuten später stand Harry dann bei seinem Vater, die Hand in einen dicken Verband gewickelt.
Der andere Polizist verabschiedete sich gerade und rief seine Leute zusammen.
„Wir warten bis sie weg sind und dann holen wir unsere Leute. Und du gehst zum Heiler“, meinte James Potter.
„Das mach ich selbst, so schlimm ist es nicht. Hab ne Allergie gegen Heiler“, wiegelte Harry ab. „Und unsere Leute werden kaum etwas finden können. Ich hab da unten schon ein paar Zauber gesprochen. Hier waren zwar mal mächtige Schutzzauber, aber die lassen sich mit den paar Resten nicht mehr rekonstruieren und was auf immer die dunkle Magie verursacht hat, ist wohl auch nicht mehr da. Alles zerfällt langsam.“
James seufzte. „Sie sollen es trotzdem versuchen und wir kümmern uns mal darum rausfinden, in welcher Beziehung die Riddles zu unserer Welt stehen. Vielleicht liegt da der Schlüssel“, schlug James vor und musterte seinen Kollegen dann einen Moment lang. „Was war da unten los? Du hast auf einmal so… abwesend gewirkt?“
Er fragte dies aus ehrlichem Interesse heraus, aber nicht wirklich aus Sorge um den anderen. Eher aus Sorge um sich selbst.
Harry musste schlucken während er zwischen Abwehr und Preisgabe dieses Geheimnisses schwankte. Letztendlich entschied er sich jedoch dafür. Erstens glaubte er nicht, dass sein Vater sonst Ruhe geben würde, und zweitens wusste er, dass sein vermeintlicher amerikanischer Arbeitgeber nichts weiter an Informationen über ihn raus geben würde als schon bekannt war. Und das waren nur sehr, sehr spärliche.
„Vor einigen Jahren… hab ich eine… Kollegin auf ähnliche weise Verloren. Wir… Ich hatte einen Schutzzauber übersehen… oder besser erkannt wegen der Masse die es gab. „Wir hätten ihn wohl eh nicht aufheben können, aber… ich hab ihn nicht gesehen und wir haben ihn ausgelöst. Das Gebäude ist über uns zusammengekracht. Ich hab es noch geschafft und disapparieren aber sie… für sie kam es zu überraschend. Sie hat es nicht geschafft.“
James konnte den Schauer nicht unterdrücken. Diese Aussage klang absolut ehrlich und so voller schmerz, dass einfach etwas Wahres dran sein musste. Und er konnte es mehr als gut nachempfinden. Er wusste, wie sehr es schmerzte einen Kollegen zu beerdigen für den man in gewisser Weise verantwortlich gewesen war. Es war ein Alptraum. Sein ganz persönlicher Alptraum den er einfach nicht loswurde. „Ihr standet euch sehr nahe?“ fragte James vorsichtig.
Harry nickte leicht. „Wir waren Freunde seit der ersten Klasse auf unserer Schule. Die besten Freunde“, murmelte er, fasste sich dann aber wieder. Er hatte genug von sich Preis gegeben. Noch mehr und seine Tarnung geriet womöglich ernsthaft in Gefahr. „Lass uns von etwas anderem reden, Alpträume werde ich auch so schon haben.“
James nickte leicht, sich fragend, was sein neuer Kollege wohl sonst noch alles ertragen haben musste. „Gut, dann gehen wir, wenn die Kollegen da sind, ins Archiv und sehen mal, ob wir einen Fall Riddle finden. Der Polizist sagte was von 44 und das ihre Ärzte keine Todesursache hätten finden können. Das einzig auffällige war, dass sie zu Tode erschrocken ausgesehen hätten. Ansonsten waren die Riddles bei bester Gesundheit.“
„Auch eine Art, den Avada Kedavra zu beschreiben“, sagte Harry darüber nachdenkend, ob und wie er diese Ermittlungen boykottieren sollte und konnte. Wobei das wohl schwer sein würde. Selbst wenn er es schaffte dass James diesen Fall offiziell abschloss, war da immer noch der Orden. Dumbledore würde von diesen Geschehnissen nicht einfach so ablassen, kannte er vermutlich schon den wahren Hergang um den Tod der Riddles. Und er kannte Voldemorts richtigen Namen. Selbst wenn er den Grund für diese Vernichtung nicht erkannte, würde er wissen, dass es etwas mit dem Schrecken ihrer Welt zu tun hatte und damit das war definitiv ein Grund diese Sache im Auge zu behalten.
Als sie das Ministerium dann erreichten war Harrys erste Handlung jedoch, seine Wunde zu heilen. Der Verband war wirklich nervtötend.
Erst anschließend ging es für Harry ins Archiv wo er die Akten der Riddles raussuchen sollte, während sein Vater sich bei den Muggelbehörden nach dem jetzigen Hausbesitzer erkundigte.
Lang brauchte Harry nicht um die Akte zu finden und er entschloss sich letztendlich dagegen, sie zu frisieren. Die Gefahr auf sich aufmerksam zu machen, war wirklich einfach zu groß. Außerdem würde es, nüchtern und ohne Hintergrundwissen über Voldemort betrachtet nichts bringen. Nur wenn man um Voldemorts familiäre Verbindung zu den Riddles wusste, kam man weiter, aber offiziell tat das wohl kaum einer. Also könnte ihm allenfalls der Orden in die Quere kommen, wenn es ganz schlecht lief.
Doch schlecht lief es in der nächsten Woche ganz sicher nicht. Offiziell sah Harrys Vater keinen Zusammenhang zwischen Voldemort und dem Riddlehaus auch wenn er nach einem Kurzen Gespräch mit seinem früheren Schulleiter mehr aus genau wusste, dass es sich bei dem eingestürzten Haus um von Vodlemorts Vater und seinen Großeltern handelte. Nur das wollte er nicht vor seinem neuen Kollegen sagen, da dieser ganz sicher wissen wollen würde, woher er diese Informationen hatte. Also warteten sie auf eine Nachricht aus der Muggelwelt, wem das Haus nun gehörte, nur um dann festzustellen, dass der Mann absolut nichts mit der magischen Welt zu tun hatte.
Aus diesem Grund hatte Harry sich auch nicht mehr wirklich für die Ermittlungen konzentriert, sondern sich seinen eigenen Sorgen gewidmet. Die Vernichtung der Horkruxe, genauer gesagt, dem Ring der Gaunts sein.
Es waren keine Morde bekannt geworden, die Harry als so besonders erachten würde, dass Voldemort aus ihnen einen neuen Horkrux erschaffen würde und in der Beziehung vertraute er Dumbledore doch sehr. Der dunkle Lord wähnte nicht jeden x-beliebigen Tod für diesen Zauber.
Und das vorhanden sein von Schutzzaubern auf der alten Hütte der Gaunts führte Harry zu der Vermutung, dass Voldemort seine Seelenstücke auch nicht in Sicherheit gebracht hatte. Er hatte vermutlich nicht mal etwas bemerkt, denn anderenfalls wäre Harry sicherlich auf Todesser getroffen. Doch auch das war nicht der Fall.
Dennoch hatte die Suche sich als schwer heraus gestellt. Der Schutzzauber, der das Versteck des Rings tarnte, war ziemlich gewagt aufgebaut. Voldemort hatte sich ganz offensichtlich in jungen Jahren darin versucht wo die grenzen der Kobinatorik lagen. Und dann war da noch der Fluch auf dem Ring, der praktisch nicht zu erkennen war. Ein Tarnzauber lag darüber, der den Schutz ganz harmlos aussehen ließ. Das musste auch Dumbledore in die Falle gelockt haben. Denn Harry traute Voldemort durchaus zu in der lange zu sein, einen Tarnzauber zu schaffen, der nach dem Auflösen des Angeblichen Zaubern die wahre Signatur und auch die Aura des Fluchs vollkommen verdeckte.
Also blieb Harry nichts anderes übrig, als nach dem Fluch in Büchern zu Suchen, einzig und allein anhand der Auswirkungen. Das größte Problem hierbei war, seine private Sammlung beinhaltete nur weinige Werke und die drehten sich eher um Angriff und Verteidigung. An die restliche Privatsammlung auf dem Mannor kam Harry nicht heran, oder besser, er wollte nicht riskieren, sich an ihr zu bedienen. In dieser Zeit reagierten die Schutzzauber noch auf seinen Vater und auch wenn Harry wusste wie er sie brechen konnte, das Risiko war ihm zu hoch. Und den Grimmauldplatz konnte er allein wegen Sirius Mutter schon vergessen.
Blieb ihm also als erstes nur die ministeriumseigene Bibliothek. Doch die gab nicht viel her, wie er innerhalb von zwei Tagen Suche zu jeder freien Minute feststellen musste. Aber warum auch. Der Fluch war vermutlich hochschwarzmagisch und verboten. Damit würden die Bücher, in denen er stand wohl eher in jenen Büchern zu finden sein, die man konfisziert hatte. Jene Bücher die irgendwo in der Mysterienabteilung aufbewahrt wurden.
„Hier bist du“, riss Harry die Stimme seines Vaters aus den Gedanken an die letzen Wochen. Etwas erschrocken fuhr er herum. „Ja… ich komm von diesem Zauber einfach nicht los. Ich muss wissen einfach ob man ihn wirklich nicht aufheben kann.“
Der Blick seines Vaters wurde für einen Moment unergründlich, ehe seine Hand sich sanft auf Harrys Schulter legte. „Das wird es nicht besser machen, glaub mir. Du wirst dich nur noch mehr darüber ärgern es nicht vorher gewusst zu haben. Lass die Sache ruhen, um deinetwillen.“
Harry schluckte schwer und schloss einen Moment die Augen. Er wusste er würde das nicht können. Niemals würde er das können. Nicht solang diese Erinnerung in seinem Kopf existierte. Doch sein Vater würde das kaum verstehen können. „Warum hast du mich gesucht?“ erkundigte er sich also einfach, um vom Thema abzulenken.
„Crouch hat was mit oberster Priorität für uns, der Fall Riddle landet ungelöst im Archiv“, war die Antwort.
Harry nickte verstehend und folgte dann, nach dem aufräumen seinem Vater zu den Fahrstühlen, wo er mehr erfahren sollte.
„Simon Bagnold, der Neffe unserer Ministerin, ist in seiner Wohnung in Davon tot aufgefunden worden. Es wird eine absolut saubere und Lückenlose Aufklärung erwartet.“
„Würde ich auch wollen“, stellte Harry fest, wobei er daran dachte, das er selbst in diesem Fall wohl eher Blutrache wollen würde. Im Grunde das, was er auch bekommen hatte für all die Verluste die er hatte ertragen müssen.
Drei Minuten später erreichten die beiden Auroren eine gemütliche Wohngegend am Rand von Davon. Irgendwie wirkte hier alles wie in Surrey, oder zumindest so ähnlich. Nur das dunkle Mal über einem der Häuser störte das Bild, ebenso wie die Polizeiwagen und die Absperrbänder.
Leise seufzend zog Harry seinen Ausweis hervor, während James zudem den Polizisten auch ein paar Worte dazu sagte. „Der Chef ist drinnen“, bekamen sie knapp erklärt und damit war auch ihr erstes Ziel festgelegt.
Es war ein kleines Familienhaus. Weiß gestrichen mit einem kleinen Blumenbepflanzten Vorgarten. Durch einen Flur von dem eine Treppe ins Obergeschoss abging kam man in die Küche und von dort ins Wohnzimmer.
Alles war sehr Muggelhaft eingerichtet, zumindest nach Harrys Erfahrungen mit einem Zauberhaushalt. Aber hier hatte der Zauberer sich wenigstens vorher mit der Materie vertraut gemacht. Nichts ließ ahnen, dass ein magisch begabter Mensch, dieses aus bewohnt hatte.
Harry betrat nach seinem Vater das Wohnzimmer und das war auch gut so, denn er blieb schon in der Tür stehen. Für die Verwüstung um die Leiche hatte Harry kein Auge, er sah nur Bagnold. Er lag in einer riesen Blutlache übersäht mit Krallenspuren und Bisswunden.
Ihm drehte sich der Magen um, bei diesem Anblick. Bilder flackerten vor seinen Augen auf. Bilder von Neville, den sie hinter dem Haus seiner Großmutter in ähnlicher Verfassung aufgefunden hatten. Zerfleischt von einem Werwolf. Von Fenrir Greyback und das nur weil Harry ihn um Hilfe in einer Kräuterkundesache gebeten hatte. Verarbeitet hatte Harry diese Bilder nie. Er hatte sich in Arbeit ertränkt um zu vergessen, zu verdrängen.
An der Frischen Luft atmete der Zeitreisende einige Male durch, um die Kraft zu finden, seine ihn einholende Vergangenheit dorthin zu verbannen, wo er sie immer einsperrte. Tief in seinem Unterbewusstsein. Weit weg von seinem aktiven Geist, den er jetzt brauchte, um sich auf seinen Job zu konzentrieren. Zeit für Erinnerungen war heute Nacht.
Nicht weit von ihm, hinter dem Absperrband wehrte sich ein Mann gegen zwei Polizisten. Er war in Handschellen und wurde nicht grade sanft zu einem Wagen gezerrt.
„Was ist hier los?“ fragte Harry laut, hinter den Männern hereilend.
„Wer will das wissen?“, brummte einer der Beiden Uniformierten.
„Harry Evans. Einheit 62443 von Scottland Yard“, antwortete er seinen Ausweis kurz zeigend.
„Noch nie von denen gehört“, war der einzige Kommentar.
„Vor zwei Sekunden schon würde ich meinen und ich warte nicht gern auf Antworten. Was hat der Mann getan?“ Harry hatte von seinem Vater gelernt gegenüber der Muggelpolzei den Eindruck der Absoluten Autorität zu vermitteln. Keine höflichen Floskeln, kein lächeln. Streng und absolut kontrolliert.
„Sehen sie sich seine Kleidung an. Außerdem gibt er an, sein Name wäre Elphias Margis und er will bei der Regierung arbeiten. Aber er hat keine Papiere bei sich. Weder Führerschein noch Ausweis. Nur dieses Ding hier“, meinte der Größere der beiden Polizisten und hielt eine Tüte mit einem Zauberstab hoch.
Harry nickte leicht. „Machen sie ihn los und geben sie mir das. Ich werde ihn übernehmen.“
„Sie?“ fragte der Mann.
„Ja ich. Das was da drin passiert ist, fällt in unsere Zuständigkeit“, sagte Harry und nahm die Tüte an sich.
Doch ehe die Männer den festgenommenen Freiließen, wechselten sich noch ein paar Worte mit ihrem Vorgesetzten. Der aber schien Harrys Worte zu bestätigen.
Harry führte Marigs dann in eine ruhige Ecke innerhalb der Absperrung, weit weg von den Schaulustigen oder sonst wem. Dort beschwor er dem bleichen Mann dann erst mal ein Glas Wasser, ehe er mittels des Zauberstabs die Identität und auch den zuletzt gewirkten Zauber überprüfte. Doch es gab nichts Verdächtiges.
„Ich nehme an, Sie haben die… Leiche gefunden?“ fragte Harry schließlich.
„Simon und ich sind… waren zum Frühstück verabredet. Wir waren Kollegen im Büro zur Aufsicht und Führung magischer Wesen. Ich leite die Geisterbehörde.
Als ich ankam… das Mal stand schon am Himmel. Ich weiß was das heißt aber… ich bin trotzdem rein. Ich hab gehofft noch etwas tun zu können. Diese Schweine noch zu erwischen… aber… Simon… er … er lag schon so da… in dem ganzen Blut.“
Harry legte dem Mann vorsichtig eine Hand auf die Schulter. „Ganz ruhig. Atmen sie tief durch.“ Dann wartete er einen Moment, bis der Mann sich etwas entspannt hatte. Er wollte hier keinen Zusammenbruch provozieren. Zu gut konnte er nachempfinden, wie es dem Mann gehen musste.
„Haben sie irgendwas angefasst? Oder verändert?“ erkundigte er sich dann.
„Nein… doch… also… ich hab über den Kamin im Haus die Auroren informiert. Kurz danach tauchten dann aber schon die Muggel auf und haben mich behandelt als sei ich ein Schwerverbrecher.“
„Die halten Sie für den Täter“, stellte Harry fest und sah sich einmal kurz um. Dor standen einige Polizisten zusammen und hielten die Schaulustigen auf, beobachteten sie aber auch.
„Ich hab damit nichts zu tun“ Diese Todesser haben meine kleine Schwester letztes Jahr ermordet! Ich würde eher selbst sterben als zu denen zu gehören!“, brauste Margis auf und Harry hob abwehrend die Hände.
„Ich hab gesagt „die“ halten Sie für den Täter. Das heißt nicht, dass ich das auch von vorn herein tue.“
„Blödsinn! Ihr seid doch alle gleich. Außerdem werdet ihr bei Simon alles daran setzen, dass es so schnell wie möglich einen Erfolg gibt. Da ist euch doch scheiß egal, wen ihr dran bekommt. Hauptsache ihr streicht die Lorbeeren ein“, schnappte der Mann und Harry sah schon aus dem Augenwinkel die anderen Polizisten auf sich zukommen.
„Nun kommen Sie aber mal wieder runter. Solange ich in dieser Sache ermittele wird kein Unschuldiger eingesperrt. Gehen Sie nach Hause und verdauen das erst einmal. Wir sehen uns morgen Vormittag in unserem Büro. Dort werden wir ihre Aussage schriftlich aufnehmen“, wies Harry denn Mann an und brachte ihn dann hinter die Absperrungen. Anschließend griff er sich den Muggelbeamten der hier das sagen hatte und erfuhr so, dass sie noch nicht sehr weit gekommen waren und tatsächlich laut der Anweisung seines Vaters Kollegen gleich abrücken würden.
Das brachte Harry dazu sich dann die Nachbarn vorzunehmen, um zu erfahren ob irgendwer etwas gesehen hatte. Ins Haus zu gehen brachte nicht fertig. Doch wirklich hilfreich waren die anderen Anwohner nicht. Niemand hatte etwas gesehen, oder gehört. Nur heute Morgen war auf einmal diese Wolke da gewesen.
Nur zum Privatleben Bagnolds konnten alle etwas erzählen und das sogar sehr umfangreich und lebhaft. Bei ihm ging es wohl zu, wie auf dem Taubenschlag. Fast jeden Abend war eine andere Frau aufgetaucht und hatte ihn herzlich begrüßt. Mal war sie blond, dann rothaarig, dann brünett. Ab und zu waren da auch ziemlich ausgefallene Haarfarben dabei wie Rosa oder Grün.
Sonst war er allerdings ein ziemlich stiller Typ, der nicht viel über sich sprach, sich kaum auf Nachbarschaftsfesten zeigte und wohl bei der Regierung arbeitete. Was genau, wusste aber keiner. Allerdings wurden die wildesten Vermutungen angestellt. Einer dachte er sei Geheimagent, der andere schwor sogar darauf, dass Simon nicht mal sein richtiger Name war, sondern nur ein Deckname und er für die CIA arbeitete.
Fast zwei Stunden dauerte die Befragung und als Harry fertig war, wartete sein Vater schon auf ihn, mit einem Nachdenklichen Blick.
„Ihr habt Werwölfe im Büro, aber du hast noch nie das Opfer eines Angriffs gesehen?“
Harry presste fest die Lippen zusammen und schwieg einen Moment. „Du hast nicht den Hauch einer Vorstellung davon, was ich in den letzten ein einhalb Jahren durchgemacht habe. Du würdest es mir nicht mal glauben, wenn ich es dir erzähle“, sagte er schließlich.
James zog die Augenbraue hoch. Er hatte eigentlich nicht erwartet, dass man einen psychisch instabilen Mann auf so eine Mission schickte.
„Es tut mir leid, dich da drin allein gelassen zu haben, aber ich hab diesen Anblick einfach nicht ertragen“, sagte Harry. „Und ich kann dir nur soviel versprechen, dass das in Extremsituationen nicht vorkommen wird. In einem Duell kannst du dich zu 100 Prozent auf mich verlassen. Bis ich da den Schwanz einziehe, muss ich mich nicht mehr rühren können.“
James nickte leicht. „Vergessen wir das. Du hast dich auch so nützlich gemacht. Aber… vielleicht solltest du trotzdem mal darüber nachdenken, mit jemandem über dein Problem zu reden. Auch wir haben für so was professionelle Hilfe.“
Harry schnaubte. „Ich brauch keinen Psychologen James, ich komm damit klar, ganz sicher.“
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