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Fanfiction

1981 - Die Vergangenheit ist die letzte Hoffnung - Eine zweite Chance

von Imobilus

17. Eine zweite Chance

Der April zog Tag für Tag ins Land und näherte sich seinem Ende und dem Osterfest. Harry bemühte sich in dieser Zeit nach Kräften seinen Vater aus dem Blickfeld der Unsäglichen zu bringen und herauszufinden wer neben Peter hinter diesem Plan steckte. Leider vergeblich. Er fand keine Hinweise und wann immer er versuchte die Fotos, die die Unsäglichen hatten, zu entkräften, wurde er ignoriert. Man forderte nur Beweise für die Schuld seines Vaters.

Das führte schließlich dazu, dass Harry der Kragen platzte. „Ich hab keine Lust mehr auf diese Komödie. Sie glauben doch sowieso nur das was Sie wollen und haben sich Ihre Meinung schon gebildet. Also sehen Sie allein zu, wie Sie Beweise dafür finden. Ich mache nicht mehr mit.“

Damit dreht er sich um und wollte eigentlich gehen, die folgenden Worte hielten ihn auf.

„Sie sollten sich das noch einmal gut überlegen, Mr. Evans. Auch gegen Sie lassen sich sicherlich Dinge finden, die Sie Ihren Job kosten könnten, wenn sie Sie nicht gleich nach Askaban bringen“, sagte O'Donald vollkommen ruhig.

Mit der Hand auf der Türklinke verharrte Harry und fragte sich für einen Moment, ob diese Leute ihn vielleicht dabei beobachtet hatten wie er einen der Horkruxe vernichtet hatte. Allerdings warum sollten sie dann so lange damit warten das auszuspielen? Warum sollten sie ihn nicht gleich festgenommen haben, denn es war mächtige schwarze Magie mit der er da hantiert hatte.

Langsam drehte Harry sich um und ging zurück zum Schreibtisch. Sein Blick lag fest auf dem Chef der Unsäglichen, der nun ein kleines Lächeln zeigte, als würde er sich freuen gewonnen zu haben. Doch das hatte er ganz sicher nicht. Ganz im Gegenteil.

Harry legte betont langsam seine Hände auf die Tischplatte und stützte sich auf sie um selbst zu verhindern, dass er seinen Zauberstab zog.

„Jetzt hören Sie mir mal gut zu, O'Donald. Ich weiß, dass es diese Beweise nicht gibt und Sie täten gut daran nicht einfach welche zu erfinden, nur um mir an Bein zu pinkeln“, sagte er.

„Was wollen Sie machen? Sich bei Ihrem Vorgesetzten Beschweren?“, fragte O'Donald fast schon amüsiert.

„Nein“, sagte Harry lächelnd. „Da niemand weiß, was Sie hier unten treiben wird mir da oben auch niemand glauben, wenn ich erzähle, dass ich von Ihnen erpresst werde.
Doch genau das ist noch niemandem gut bekommen.“

„Wollen Sie mir etwa drohen?“, fragte der Mann, sich nicht im Mindesten beunruhigt zeigend.

Harry schnaubte amüsiert und richtete sich auf. „Wenn ich Sie bedrohen würde, würden Sie sich meinem Zauberstab gegenüber sehen und es auch sonst ganz sicher merken. Nehmen Sie das einfach als Warnung davor mich zu unter unterschätzen. Kein Profil der Welt wird Ihnen sagen können wie ich regiere, wenn mein Leben bedroht wird oder das meiner Familie.

Außerdem will ich Ihre Leute nie wieder in meiner Nähe sehen, ansonsten könnte es passieren, dass ich sie durchaus mit Todessern verwechsele und einem Verhör in unserer Abteilung unterziehe und dabei mir könnte versehentlich ein Fläschchen Wahrheitsserum über dem Wasserglas aus der Hand fallen.“

Mit diesen tatsächlich als Drohung gemeinten Worten verließ Harry die Kellergewölbe des Ministeriums, jeden weiteren Unsäglichen ignorierend.

Ihm war es egal, dass er sich vermutlich einen neuen und mächtigen Gegner geschaffen hatte. Er hatte erst einmal wichtigeres zu tun: diese verdammte Brosche finden und sie vernichten um Voldemorts Vernichtung einen Schritt näher zu sein. Über O'Donald würde er sich Gedanken machen, wenn der seinen ersten Zug gemacht hatte.

Im Fahrstuhl atmete er einige Male tief durch um sich wieder zu beruhigen. Er musste seinem Vater sagen was gerade geschehen war, aber dabei immer noch auf 180 zu sein würde nichts ändern, denn sein Vater hatte daran keine Schuld. Es war seine Entscheidung sich auf dieses Spiel einzulassen und es war auch seine gewesen es auf diese Art zu beenden.

In seinem Büro wurde Harry dann aber nicht nur von seinem Vater erwartet. Clara Brown saß auf seinem Stuhl und flirtete offensichtlich mit James Potter oder vielleicht auch anders herum. So ganz klar war das in dem Moment nicht zu erkennen.

„Da ist ja der Vermisste. Ich lasse Sie beide dann mal allein, es warten noch ein paar Akten die abgeholt werden wollen und ich brauche auch etwas Süßes“, verabschiedete sich James Potter dann jedoch, kaum dass Harry die Tür geschlossen hatte und war keine zehn Sekunden später auch schon verschwunden. Vermutlich zu dem kleinen Laden gegenüber, denn das war der Ort an dem sein Vater zu finden war, wenn ihn die Lust auf Schokolade packte. Und das wiederum hieß auch, dass James eine Zeit lang brauchen würde, denn die Auswahl war dort groß, selbst wenn es ein Muggelladen war.

„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“, fragte Harry, sich auf den Platz seines Vaters setzend.
Eigentlich wollte er die Frau aus dem Büro werfen und ihr sagen, dass sie sich jedes Wort sparen sollte, doch irgendwie war er auch zu neugierig darauf, wie sich versuchen würde das Geschehene zu erklären und das entwaffnende Lächeln auf ihrem Gesicht, war irgendwie ein guter Anfang.

„Ich wollte mich bei dir entschuldigen, Harry. Ich bin zu weit gegangen. Viel zu weit. Natürlich bist du deiner Frau treu und ich respektiere das.“

„Neulich sah das aber nicht danach aus“, bemerkte Harry, zu seinem eigenen Ärger gar nicht so hart wie er eigentlich hatte klingen wollen.

Die Frau zeigte ein Schulterzucken und kurz einen hilflosen Gesichtsausdruck. „Ich weiß nicht was mich da getreten hat. Es ist schon lang her, dass ich einen Mann gefunden habe, der meinen Wünschen so nahe kommt… ich habe einfach irgendwie den Kopf verloren und es tut mir wirklich leid.
Kannst du mir nicht einmal vergeben? Es wird auch nicht wieder passieren. Ganz sicher nicht.“

Harry schloss einen Moment die Augen um darüber nachzudenken, dann nickte er, sich selbst dafür hassend. Er war zu weich wenn es um Frauen ging. Viel zu weich. Vor allem wenn sie attraktiv waren. Natürlich gehörte sein Herz immer noch Ginny und er hatte keinen Zweifel daran, dass dies für immer so bleiben würde, zumindest solange er noch hier war. Aber irgendwas zog ihn an dieser Frau an. Er konnte sich nicht helfen, er vergab ihr diesen Patzer ohne ein weiteres Wort.
Vielleicht lag es daran, dass er schon eine Weile allein war oder es kam daher, dass er hier niemanden hatte, an den er sich anlehnen konnte. Oder da Schicksal spielte ihm wieder in die Karten. Immerhin hatte er noch keine Nachricht von den Muggelbehörden bezüglich Tom Riddle bekommen. Es war nicht auszuschließen, dass er auf anderem Wege die Brosche würde finden müssen und dann würde er ihre Erfahrung sicherlich noch gebrauchen können. Vielleicht griff ihm hier gerade eine unbekannte Macht unter die Arme.

„Du bekommst noch eine Chance. Ich habe vermutlich auch etwas überreagiert, indem ich einfach abgehauen bin“, gestand er.

„Ich muss gestehen, du warst der erste Mann, der mich einfach so hat sitzen lassen. Aber ich denke, ich hab das gebraucht um zu verstehen, dass ich einen Fehler begangen habe“, sagte Clara sanft schmunzelnd. „Darf ich dich auf ein Versöhnungsessen einladen? Bei mir zu Hause? Vollkommen ohne Hintergedanken natürlich. Nur wir beide und ein leckeres Abendessen.“

Eigentlich ging Harry das nun doch wieder etwas zu schnell, aber trotzdem stimmte er zu, immer mit dem Blick auf die Brosche und seinen Plan.

„Wie wäre es diesem Wochenende?“, erkundigte sich die Frau.

„Hab ich leider Dienst, aber nächstes Wochenende würde gehen“, sagte Harry.

„Ok… dann nächstes Wochenende bei mir, am besten so gegen acht.“

Dann verschwand auch Clara und Harry hatte sich gerade eine alte Fallakte genommen, als ein Memo sich unter der Tür durchzwängte und auf seinem Tisch landete. „Gut… dann erst dich“, sagte Harry und entfaltete das Stück Pergament und fand sich wenige Minuten später in dem Laden gegenüber wieder wo sein Vater gerade das Wechselgeld einsteckte.

„Auftrag, also lass das süße Zeug besser eingepackt“, sagte Harry und sein Vater seufzte.

„Dass ihr Leute vom Kostümverleih alle so komisch angezogen sein müsst“, seufzte der Verkäufer, Harry musternd.

„Belebt das Geschäft“, sagte James und schob Harry vor die Tür.

„Kostümverleih?“, fragte Harry.

„Wie sollte ich ihm sonst den Umhang erklären“, meinte James. „Was haben wir?“

„Mord, Bakersfield 23. Man hat mehrere knallende Geräusche gehört. Die Muggel haben die Polizei gerufen und dann eben der übliche Weg über den Verbindungsmann zu uns“, erklärte Harry.

„Na Klasse. Mord mitten in der Muggelgeschäftsgegend“, seufzte James.

Nach einer Apparation von einer dunkeln Seitenstraße in die nächste, aus der eine Katze laut fauchend die Flucht ergriff, gingen die beiden Auroren direkt zum Ort des Geschehens. Mehrere Polizeiwagen standen um den kleinen Laden, Männer in dunklen Uniformen hielten die Passanten in Schach, die es hier dank der Haupteinkaufszeit nicht zu wenig gab.

Wie immer fuchtelten sie beide kurz mit ihren Sonderausweisen unter der Nase eines der Beamten herum und erzählten ihnen ihr Märchen von der Sondereinheit des Scotland Yard. Dann betraten sie den Laden in dem alte Stereoanlagen im Schaufenster standen. Ansonsten waren die Scheiben verklebt und mit der Aufschrift verstehen, dass dieser Laden wegen Umbau geschlossen war.

Erst nachdem sie den Eingang passiert hatten, war das gemütliche Büro zu erkennen. Oder zumindest das, was davon noch da war. An der Rückwand waren Aktenschränke aufgebrochen und durchwühlt. Der Inhalt lag auf dem Boden verstreut, Tintengläser, Federn und Pergamentrollen, die wohl einst auf dem großen Schreibtisch gestanden hatten, waren alle runtergefegt, die Stühle davor und dahinter waren umgestoßen. Löcher in den Wänden ließen auf ein Duell schließen, ebenso wie die zersplitterten Gläser der Fotos an den Wänden. Fotos auf denen sich die Menschen bewegten. Allerdings schien die Muggel das nicht zu interessieren.

Inmitten dieses Chaos lag ein Mann mittleren Alters. Die Augen weit aufgerissen, doch mit vollkommen leerem Blick, neben ihm der Zauberstab.

Männer in weißen Plastikanzügen machten Fotos und einer bückte sich gerade nach dem Zauberstab.

„Liegen lassen“, sagte Harry. „Nichts wird hier bewegt.“

Ein Mann mit Glatze drehte sich um. „Was haben Sie denn hier verloren?“

„Scotland Yard Einheit 62..“

„Ich weiß was für komische Vögel Ihr seid. Ich will wissen wer euch gerufen hat und was Ihr hier zu suchen habt“, fauchte der Mann und kam mit drohenden Schritten auf sie zu.

„Uns braucht man nicht rufen, bei gewissen Mustern bekommen wir automatisch eine Nachricht. Und wir werden diesen Fall übernehmen da er genau in unser Gebiet fällt. Also sammeln Sie Ihre Leute ein und verunreinigen nicht noch weiter den Tatort“, sagte Harry.

„Ach und wo sind Ihre Männer?“, fragte der Beamte, als würde er sich über Harry lustig machen.

„Wir sind die Beamten, Sir. Und wenn Sie keinen Wert darauf legen von Ihrem Boss zusammengefaltet zu werden, dann nehmen Sie jetzt Ihre Spurensicherungsleute, lassen alles was Sie schon eingesammelt haben hier und fahren wieder ab“, stellte Harry fest.

„Und wenn ich das nicht tue?“, fragte der Mann provozierend.

„Dann gehe ich zum Wagen, Funk unsere Zentrale an. Mein Boss ruft Ihren Boss an und in nicht mal fünf Minuten werden Sie einen Funkspruch bekommen, der Sie zurück beordert“, erklärte Harry und trat auf den Mann zu. „Wir sind doch erwachsene Menschen. Das hier ist ne Nummer zu groß für Sie, ganz sicher. Es würde nur schlechte Presse geben und das will doch keiner von uns. Also gehen Sie ohne Aufsehen zu erregen und lassen Sie uns die Arbeit machen. Ich werde auch dafür sorgen, dass Ihr Name in der Zeitung erwähnt wird.“

Mit zusammengepressten Lippen wurde Harry gemustert. „Sie sind neu in dem Laden, was?“, wurde er dann gefragt.

„Könnte man so sagen“, sagte Harry. „Was ist nun? Gehen Sie oder muss ich wirklich erst meinen Boss und der Ihren Boss belästigen?“

„Wir gehen schon“, sagte der Beamte nach einem Moment des Schweigens widerwillig und befahl seinen Männern alles stehen und legen zu lassen und abzurücken.

„Das war Rekord“, sagte James lächelnd als sie allein in dem Büro waren. „So schnell ist noch keiner Anton Parker losgeworden. Normalerweise macht der immer einen riesen Aufstand. Karrieregeil und ziemlich aufgeblasen wenn es um unsere Leute geht. Ich weiß nicht mal wie der es schafft immer wieder an unseren Tatorten aufzutauchen. Als wenn er es riecht wenn Magie im Spiel ist.“

Harry zuckte mit den Schultern. „Egal wie, sein Boss wird ihn vermutlich schon mal zusammengestaucht haben. Sonst wäre er nicht so schnell abgehauen“, mutmaßte Harry ehe sie selbst mit der Arbeit begannen. Alles wurde genau dokumentiert und magisch überprüft. Dabei kam auch ans Licht, dass auf den Fotos Muggelschutzzauber lagen. Sie hatten also gar nicht gesehen, dass die Bilder sich bewegten.

Die Todesursache war auch ohne genaue Analyse ersichtlich. Todesfluch. So riefen sie erst gar keinen Experten, sondern James forderte über ein Außendienstmemo nur Leute an, die den Leichnam abholten.

Harry nahm sich schließlich eine der Akten vom Boden und schlug sie auf. Eine Art Deckblatt lag oben auf. Darauf ein Name, eine Adresse und eine Zahlenangabe. Das zweite Blatt war ein Grundriss offenbar von einem Haus.

Harry legte die Akte auf den Tisch und studierte den Grundriss genauer. Zahlen waren darauf angegeben die so keinen Bezug zu dem Gebäude hatten. Erst als Harry sich auch das nächste Blatt ansah, verstand er. Es waren die Fixpunkte für Magiestützen. Kleine magische Kraftquellen, aus der komplexe Schutzzauber gespeist wurden, wenn sie mehr Energie verbrauchten als sie selbst produzierten. Eine ziemlich komplexe Angelegenheit, die auch das pottersche Familienanwesen schützte. So konnte man auch Häuser auf machtvolle Weise schützen, die nicht mit so sehr Magie durchdrungen waren wie zum Beispiel Hogwarts.

Um sicher zu gehen, dass es nicht nur Zufall war, nahm Harry sich noch eine zweite und dritte Akte, aber alle enthielten das Selbe.

„James, wir haben ein Problem“, stellte er schließlich fest und sein Vater sah auf.

„Der Kerl da hat für scheinbar andere Schutzzauber aufgebaut und in den Akten sind die Pläne darüber. Es steht genau drin, welche Zauber es sind und wo sie, wenn nötig, ihre Energie herbeziehen. Wenn das hier Todesser waren, könnten haben wir bald mehr zu tun haben, als uns lieb ist.“

„Lass uns nach einer… Kundenkartei suchen oder so was. Irgendwas wo drauf steht, wem er alles geholfen hat“, schlug sein Vater vor. „Dann gleichen wir ab, welche Akten fehlen und warnen die Leute.“

Sowohl auf magische Weise als auch auf Muggelweg durchforsteten sie das Büro noch einmal gründlich. Leider erfolglos.

„Oben… vielleicht liegt sie im Obergeschoss“, sagte Harry hoffnungsvoll und stieg als erster die Stufen hinauf. Doch auch dort erwartete ihn ein einziges Chaos. Sämtliche Schubladen waren aus den Schränken rausgerissen worden und der Inhalt lag verschüttet auf dem Boden. Schranktüren standen offen und auch die Regale hatte man leergeräumt. Kissen waren aufgeschlitzt und die Füllung verstreut, Fotos von den Wänden gerissen.

„Da hatte noch jemand diese Idee“, sagte James. „Die Frage ist, haben sie was gefunden.“

Harry seufzte leise und machte einen kurzen Rundgang, während sein Vater einige Suchzauber sprach. „Wenn, dann haben sie es erst ganz am Ende gefunden, denn jeder Raum ist verwüstet.“

„Dokumentieren und hoffen, dass wir etwas finden“, schloss James.

Zwei Stunden später zerschlug sich jedoch die Hoffnung. Es gab nichts zu finden. Also sammelten sie die Akten aus den Schränken ein, verfrachteten sie in Kartons und nahmen sie mit in ihr Büro, wo sich einige der ganz neuen Anwärter darum kümmern konnten alles zu sortieren und die Betreffenden darüber zu informieren, dass es besser wäre die Schutzzauber umzustellen und zu sagen, es habe einen Überfall auf das Büro gegeben, dass diese Zauber für sie erstellt hätte. Nach dem Gesichtsausdruck zu urteilen hielten die Anwärter das zunächst für einen Scherz, doch kurz darauf schlichen sie jeder mit einem Karton hinaus und sahen aus wie begossene Pudel.

„Das war hart“, stellte Harry schmunzelnd fest, ehe er und sein Vater sich daran machten die Angehörigen des Toten zu finden, der auf den Namen Frank Wright gehört hatte. Zumindest war der Laden auf diesen Namen angemietet worden.

„Irgendwie ziemlich leichtsinnig, einen Schutzzauberdienst einzurichten. So was muss die Todesser doch anziehen wie das Licht die Motten“, sagte Harry.

„Die Gründung dieses Ladens liegt vor der Zeit als Voldemort aktiv wurde. Vielleicht hatte er nie geplant, ganze Häuser zu schützen, sondern nur kleine Sachen wie Persönlichkeitszauber auf Tagebüchern oder Schutzzauber nur für bestimmte Bereiche innerhalb eines Hauses. Es gibt viele Zauberer die so was nicht wirklich zu 100 Prozent sicher hinbekommen. Nur die Wenigsten geben so etwas offen zu. Da kann so ein Dienst dann eine wahre Goldgrube sein, wenn man es richtig angeht“, erklärte James Potter. „Und den Schutz für ein ganzes Haus zu erreichten bringt eine Menge Gold ein, wenn ich mir die Bücher hier so ansehe. Der hatte ein Vielfaches unseres Jahresgehalts.“

„Aber er hätte absehen können, dass er damit Voldemort mächtig auf die Füße tritt. Gold hin oder her“, stellte Harry fest.

„Wenn man es braucht sieht die Gefahr nur halb so groß aus“, bemerkte James und notierte dann eine Adresse. „Hier, das könnten seine Eltern sein. Lass uns das überprüfen und diese Geschichte hinter uns bringen.“

Zehn Minuten später fanden sie sich auf der anderen Seite des Landes wieder. Die Adresse lag weit oben in Schottland, wo es immer noch reichlich frisch war.
Die Adresse hatte sie in eine kleine Stadt geführt, allerdings vergebens. Im Haus der Eltern war niemand anzutreffen. Dafür fanden sie eine sehr auskundschaftsfreudige Nachbarin die zu erzählen wusste, dass Mr. Wright schon seit einigen Monaten nicht mehr zu Hause war und seine liebe Frau schon vor einigen Jahren verstorben sei. Seine Tochter tauchte von Zeit zu Zeit hier auf, was an sich schon ein Wunder war, lebte sie doch in London. Das Angebot der Nachbarin, die Versorgung der Pflanzen zu übernehmen, hatte die Tochter aber abgelehnt. Wo diese Tochter genau wohnte konnte die Frau ihnen jedoch nicht sagen, war sie doch immer sehr kurz angebunden, wenn sie hier auftauchte.

„Wenn Sie sie sehen, geben sie Ihr doch bitte meine Karte und richten Sie Ihr aus, sie möchte sich bei uns melden“, bat James und reichte ihr ein kleines Pappkärtchen. Visitenkarten belegt mit Muggelschutzzaubern, nur Zauberer konnten erkennen, dass es sich um Auroren handelte.

„Sicher doch. Darf ich wirklich nicht erfahren um was es denn geht?“, fragte die Frau.

„Tut mir leid. Das darf ich Ihnen nicht sagen“, erklärte James und ging dann zusammen mit Harry zurück ins Büro, wo sie zunächst selbst nach der Adresse der Schwester suchten, dann aber doch die Arbeit den Angestellten überließen die sich auskannten.

„Die hat höchste Priorität, geht um Mord“, erklärte James dem etwas verschlafen wirkenden Mann.

„Ist gut, Sie haben sie morgen früh auf dem Tisch“, murmelte der Mann nur und schickte sie dann hinaus, nicht einmal von seiner aktuellen Arbeit aufsehend.

Auf dem Weg in ihr Büro streckte James sich ausgiebig und beschloss Feierabend zu machen. Harry dagegen blieb trotz des offiziellen Dienstendes noch und eine Weile und sah die Geschäftsunterlagen durch. Doch wirklich helfen tat das auch nicht. Er kannte keinen einzigen der dort aufgeführten Namen.

Nur eine Liste von Kunden erstellte Harry daraus zusammen und brachte sie in den Verhörraum der kurzfristig zum Briefschreibraum der Anwärter umfunktioniert worden war. Den Letzten der dort saß bat er, die Liste mit den vorhanden Akten abzugleichen, damit sie auf diesem Wege vielleicht rausfanden, ob und welche fehlten.

Der gerade mal 18-jährige Junge sah nicht glücklich aus, aber Harry bestand darauf, dass sie so schon mal einen Anfang hatten, mit dem sie Arbeiten konnten. Anschließend ging es auch für ihn nach Hause.

Doch anstatt eines angenehmen Abends empfingen ihn im vierten Stock Geschrei aus Sirius Wohnung und ein paar aufgeregte Nachbarn die sich über den Lärm beschwerten und offenbar auch schon versucht hatten ihn zu beenden und nun kurz davor standen, die Polizei zu rufen.

„Lassen Sie gut sein. Ich bin Polizist und werde mich darum kümmern. Gehen Sie einfach in ihre Wohnungen. Hier ist gleich Ruhe“, versicherte Harry und scheuchte die Leute aus dem Stockwerk. Als er sicher war, das keiner mehr auf der Treppe war, zog er seinen Zauberstab und öffnete die Tür mit einem knappen Alohomora.

„…nicht was ihr damit anrichtet!“, donnerte Remus Stimme in einer Härte die Harry noch nie von ihm gehört hatte und die ihm die Nackenhaare aufstellte.

„Merlin Verdammt, Remus! Dieses Weib ist eine Gefahr! Geht das nicht in deinen Schädel!“, schrie Sirius zurück.

„Sie ist kein Weib!“, brauste Remus auf. „Und ich weiß was ich tue!“

Harry hatte sich bis zum Wohnzimmer vorgewagt, wo die beiden Männer sich gegenüberstanden, als würden sie jeden Moment aufeinander losgehen. Remus Augen funkelten im Licht der Lampen golden. Etwas das Harry nur kannte, wenn die Verwandlung nur wenige Minuten entfernt war und auch Sirius Blick war irgendwie zum fürchten.

„Das bezwe…“ weiter kam Sirius nicht. Harry hatte über beide einen Schweigezauber verhängt und nun waren sie beide zu ihm herum gefahren und richteten ihre Zauberstäbe auf ihn. Harry hatte geistesgegenwärtig ein Portego gesprochen, allerdings schienen die beiden ihn doch noch rechtzeitig erkannt zu haben, auch wenn ihre wütenden Blicke sich nun gegen ihn richteten.

„Habt ihr zwei eigentlich schon mal was von raumübergreifenden Schweigezaubern gehört?“, fragte Harry, sich davon jedoch nicht wirklich beeindrucken lassend. „Das halbe Haus hat euren Streit mitbekommen und die Nachbarn sind stinksauer. Also entweder klärt ihr euren Streit leise oder ihr verhängt einen Ruhezauber über diese Zimmer“, stellte er fest und hob dann den Silencio wieder auf.

„Hier gibt es nichts mehr zu klären“, sagte Remus, steckte seinen Stab weg und stapfte aus dem Zimmer, hielt an der Tür jedoch noch mal inne. „Ich warne dich Sirius, haltet euch von ihr fern und schnüffelt mir nicht noch länger hinterher. Es könnte ansonsten Tote geben.“

Damit verschwand er in sein Zimmer und keine Minute später mit einem Koffer aus der Wohnung. Harry sah ihm mit Besorgnis hinterher und aus Sirius wütendem Blick wurde ein verzweifelter. „Das ist nach hinten losgegangen.“

„Was ist nach hinten losgegangen?“, fragte Harry sich zu seinem Paten umsehend.

Sirius sah ihn nachdenklich an ehe er abwinkte. „Vergiss es einfach. Ist eine Privatsache. Geh schlafen“, sagte Sirius und verschwand in eines der Schlafzimmer.

Harry starrte ihm noch einen Moment hinterher ehe er seufzte. Sie hatten sich also gestritten. Das war wohl der Grund warum Remus auch in der alten Zeitlinie hier ausgezogen war und es ging offenbar um eine Frau und dass sein Vater und Sirius ihm folgten. Also war das in der Winkelgasse keine „Remus macht den Lockvogel“-Aktion, wie Harry es bereits damals vermutet hatte. Blieb nur die Frage, was war mit dieser Frau? Warum waren James und Sirius so versessen darauf, dass Remus sich von ihr fern hielt?


Harry seufzte tief, als der die Wohnungstür seines Paten hinter sich zu zog und von seiner eigenen Den Schutz aufhob. „Warum Merlin? Warum machst du es mir so schwer? Was hab ich dir nur getan, dass ich nicht endlich ein normales Leben führen kann und es mal einfach für mich wird? Warum zum Teufel noch mal?“


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Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin