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Fanfiction

1981 - Die Vergangenheit ist die letzte Hoffnung - Der dritte Horkux

von Imobilus

So… nachdem die Formel 1 nun auch aus ist, (Merlin war das ein Rennen), gibt es hier das neue Kapitel.

Ich denke, es gibt nicht sonderlich viel dazu zu sagen, außer mich für Eure Reviews zu bedanken und euch viel Spaß zu wünschen.

Eure Imo


30. Der dritte Horkrux

Harry hatte kurz nach Remus ebenfalls seine Wohnung verlassen. Ihm ging einfach nicht aus dem Kopf, wie Peter sich aus dem Mordanschlag hatte herauswinden können. Er musste für die Todesser ziemlich wichtig sein, wenn sie so weit gingen und ihm ein Alibi verschafften.

Allerdings musste Harry auch zugeben, dass er Peter nicht ganz so sehr hasste wie es auf den ersten Blick schien. Schließlich hatte Peter letzten Endes seinen Fehler ja eingesehen und Harry geholfen. Irgendwo tief in dem Animagus musste der mutige Gryffindor stecken, der seinen Freunden treu ergeben war und für sie in den Tod gehen würde. Doch es schien wohl einiges zu brauchen um den hervor zu holen unter all der Angst vor Voldemort und seinen Anhängern. Und genau das wollte Harry versuchen. Er wollte Peter ins Gewissen reden, ihn wachrütteln, denn es wiederstrebte ihm den Freund seines Vaters zu töten, auch wenn sie ganz sicher niemals Freunde werden würden.

Remus wusste aber nichts von seinem Vorhaben. Der Werwolf hätte Harry wahrscheinlich auch davon abgehalten. Ebenso wie Harry selbst auch wusste, dass er sich damit auf sehr dünnem Eis bewegte. Aber sein Herz und die Liebe zu seinen Eltern siegten über seinen Verstand und sein rationales Denken. Er wollte es wenigstens versucht haben, ehe er zu radikaleren Mitteln griff, denn inzwischen war Harry sich nicht mehr sicher, dass er Voldemort vor Halloween stellen und vernichten könnte. Harry hatte sich schon darauf eingestellt, alles in letzter Minute noch zum Besseren zu wenden. Womit Peter zu einem entscheidenden Risikofaktor wurde. Folglich musste Harry alles dran setzen das zu ändern.

Zu Harrys Glück war Sonntag, so dass er Peter nicht auf der Arbeit besuchen musste, sondern in dessen Wohnung. Ein unschlagbarer Vorteil für Harry, was wohl auch Peter erkannte, denn er wirkte doch sehr erschrocken als er Harry die Tür öffnete.

„Was… was wollen Sie denn hier?“

„Mit dir reden“, sagte Harry, sich selbst ebenfalls versichernd, dass sonst niemand in der Nähe war. Ihm stand nicht der Sinn danach von einem Todesser aus dem Hinterhalt angegriffen zu werden, auch wenn er ganz sicher mit ihm fertig werden würde.

„Sie wissen doch schon alles“, sagte Peter. „Die Todesser wollen mir etwas anhängen. Ich war nicht einmal in der Nähe des Ministeriums als Sie vergiftet wurden“, sagte Peter harsch und wollte die Tür zuschlagen. Harry hinderte ihn jedoch daran und betrat das kleine Haus, um dann selbst die Tür zu schließen.

„Wir wissen beide, dass das nicht stimmt. Es ist praktisch unmöglich unter einem Tarnumhang ins Ministerium zu kommen ohne dabei bemerkt zu werden. Aber du hast ja auch noch andere Möglichkeiten wie du dich verstecken kannst, nicht wahr?“, meinte Harry und sah, dass Peters Augen sich leicht weiteten.

Doch er hatte sich offensichtlich schnell wieder gefasst. „Das ist Hausfriedensbruch. Sie dürfen hier nicht einfach so hereinplatzen. Außerdem sind Sie nicht im Dienst. Also raus mit Ihnen! Verschwinden Sie! Sofort!“

Harry war einen Moment wirklich erstaunt über Peters Verhalten, aber dann ging er einfach darüber hinweg. „Du solltest mir vielleicht erst zuhören Peter. Das könnte nämlich deine letzte Chance sein“, sagte Harry. „Ich weiß, dass du ein Todesser bist und ich weiß, dass du mir dieses Gift untergeschoben hast. Leider habe ich für nichts davon einen Beweis der ausreicht, um dich nach Askaban zu bringen. Du hast also noch eine Chance das Ganze zu beenden.“

„Sie sind ja vollkommen übergeschnappt“, stellte Peter schockiert fest, wobei nicht zu erkennen war, ob der Schock vom Wahrheitsgehalt dieser Aussage oder vom genauen Gegenteil kam. Das musste Harry dem Animagus wirklich zugestehen, schauspielern konnte er. Aber das war wohl auch erforderlich, anderenfalls hätte Dumbledore ihn schon längst enttarnt.

„Das habe ich schon oft gehört, Peter und hinterher hat sich immer herausgestellt, dass es nicht wahr war“, entgegnete Harry, einen kurzen Gedanken an sein fünftes Schuljahr verschwendend. „Du solltest meinen Rat trotzdem beherzigen. Steig aus ehe es zu spät ist.

Der Dunkle Lord wird noch dieses Jahr untergehen und wenn du klug bist, verlässt du das Schiff solange niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist.“

Peter schüttelte leicht den Kopf, sich fragend, woher der Amerikaner all diese Informationen hatte. Gab es vielleicht einen Spion unter den Todessern? Hatte ihn irgendwer verraten? Doch warum sagte Evans dann, dass es keine Beweise gab. Es war doch eigentlich unsinnig die Namen von Todessern weiter zu geben ohne auch Beweise für ihre Taten zu haben, um sie aus dem Verkehr ziehen zu können. Das würde alles doch immens gefährlich machen.

„Du solltest wirklich einmal darüber nachdenken, Peter. Ich weiß, dass du den Orden, aber vor allem James und Lily bespitzelst. Und wenn herauskommt, dass du der Todesser bist, der versucht hat, James den Dementoren zum Fraß vor zu werfen, werden dich Remus und Sirius umbringen.

Aber noch ist nicht alles verloren. Geh zu Dumbledore und erzähle ihm alles. Es wird vielleicht schwer werden, aber im Vergleich zu dem, was sonst geschehen könnte, ist es wirklich der einfachere Weg.“

„Hören Sie sich eigentlich selbst zu, was Sie da für einen Unsinn reden?“, fragte Peter mit mühsam aufrecht erhaltener Selbstbeherrschung. Dieser Evans war wirklich eine Gefahr. Eine Gefahr für ihn und die anderen Todesser, egal woher er sein Wissen bezog.

Harry trat auf Peter zu, der tatsächlich zurück wich und seine Hand in Richtung Tasche wandern ließ, aber Harry reagierte schnell genug und packte ihn am Handgelenk. „Vergiss das ganz schnell, Peter“, sagte Harry leise und sah dem Todesser fest in die Augen. „Zieh einen Schlussstrich unter diese Sache solange noch niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist.

Der Anschlag auf mich ist offiziell entschuldigt, wenn auch von einem Todesser. Der Orden wird zwar enttäuscht sein, aber wenn du genug vor Dumbledore herumkriechst, verzeiht er dir sicher. Sollte aber James oder einer deiner anderen Freunde durch deine Schuld sterben, wirst du das nicht überleben. Darauf gebe ich dir mein Wort. Ich werde dich umbringen ehe dir klar ist was geschieht. Du tust also gut daran, dich an den Schwur zu erinnern, den du deinen Freunden geleistet hast.“

Dann ließ Harry von Peter ab und ging nach Hause, in der Hoffnung Peter aufgeweckt zu haben. Der Orden würde ihn sicherlich nicht aus den Augen lassen und sein Vater auf sich aufpassen. Zumindest war das zu hoffen. Wenn nicht, dann würde Harry wohl zu härteren Mitteln greifen müssen. In jedem Fall hatte Harry aber nun seinen Seelenfrieden. Er konnte sich wieder darauf konzentrieren, die Horkruxe zu vernichten. Es fehlten noch Brosche, Tagebuch und Medaillon und es war schon Ende Juni. Noch knapp vier Monate für zwei Einbrüche und eine Suche, die den Anschein machte nervenaufreibend zu werden. Und wer wusste schon, was noch alles dazwischen kommen konnte. Voldemort fühlte sich offensichtlich ziemlich bedroht von Harry. Er musste also mit weiteren Mordanschlägen rechnen. Zudem war Lucius Malfoy kein leichter Gegner und mit Sirius Mutter wollte Harry sich auch nur sehr ungern anlegen.

Was weder Remus noch Harry ahnten, Sirius nutzte die Abwesenheit der beiden aus und installierte einen Schallübertragungszauber in Harrys Wohnung. So konnte er jederzeit die Gespräche in der Wohnung verfolgen und man würde am ehesten herausfinden ob und wie weit der Amerikaner Remus manipulierte. Doch niemals hätte er mit dem gerechnet, was er an diesem Abend zu hören bekommen sollte.

Harry war nach seinem Besuch bei Peter noch ein wenig spazieren gewesen. Ausgiebiger als in den letzen Wochen, doch die Bewegung tat ihm gut. Sie befreite ihn irgendwie und half ihm den Kopf endgültig frei zu bekommen und sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, wegen der er hier war.

Als er schließlich die Wohnung betrat, roch es bereits nach einem verlockenden Abendessen. Zubereitet wurde es von Remus, der gerade dabei war eine Soße anzurühren, während in einem Sieb bereits Spaghetti abtropften.

„Das riecht ja herrlich, Moony. Ich habe doch nicht etwa deinen Geburtstag vergessen?“, fragte Harry scherzhaft. .

Der Werwolf sah sich einen Moment erstaunt um, dann lächelte er. „Der ist im März wie du sehr genau weißt. Aber wirf einmal einen Blick auf den Tisch. Das dürfte dich sehr interessieren“, sagte er dann und Harry entdeckte neben einem der Teller ein Stück Papier. Die wenigen Zeilen musste er allerdings drei Mal sehen, um wirklich zu begreifen was dort stand.

„Bei Merlin, wie bist du denn so plötzlich an die heran gekommen?“, fragte er sich erst einmal setzend.

„Ein Besuch bei Professor McGonagall und etwas Glück“, erklärte Remus, die Soße auf den Tisch stellend. „Sie war dabei die Schulbriefe zu schreiben und das Buch der Geburten lag auf dem Tisch. Ich musste sie nur etwas ablenken und konnte darin blättern.“, sagte Remus.

„Das Buch der… bei Merlin, warum sind wir nur nie auf diese Idee gekommen?“, seufzte Harry sich durch die Haare fahrend.

Remus musterte ihn nachdenklich. „Hast du nie, Hogwarts eine Geschichte, gelesen?“, fragte er dann.

Harry schüttelte den Kopf. „Hermine war die Belesene. Sie kannte praktisch jedes Buch auswendig das sie einmal gelesen hat, aber als wir nach der Brosche gesucht haben…“, Harry beendete den Satz nicht. Zu sehr schmerzen die Erinnerungen an Hermine.

„Weiß jemand, dass du auf dem Schloss warst? Ich mein abgesehen von Minerva?“, fragte Harry dann.

„Ein paar Schüler haben mich gesehen, aber ich denke nicht, dass mich einer von ihnen erkannt hat und Lehrer haben mich sonst keine gesehen. Anderenfalls wäre sicher auch Dumbledore aufgetaucht. Jeder Lehrer im Schloss weiß was ich bin und meine unverhoffte Anwesenheit hätte sie sicherlich beunruhigt.“

„Gut. Und Minerva ist noch nicht im Orden. Damit besteht kaum eine Gefahr, dass Dumbledore mitbekommt, dass du in dem Buch geblättert hast. Wenn sie überhaupt gemerkt hat bis wohin du gekommen bist, wird sie es vermutlich für einen Zufall halten. Außerdem kennen nur wenige Voldemorts richtigen Namen.“

„Du willst die Brosche so bald wie möglich vernichten, stimmt’s?“, fragte Remus besorgt.

„Erst muss ich sie noch finden, aber damit fange ich heute Nacht an. Je eher desto besser für uns alle. Immerhin gibt es noch zwei und an die komme ich nicht so ohne weiteres heran“, sagte Harry. „Aber erst wird gegessen. Das riecht zu lecker um es stehen zu lassen. Außerdem bietet die Dunkelheit mehr Schutz.

„Wenn ich dir dabei irgendwie helfen kann,…“, begann Remus aber Harry unterbrach ihn.

„Nein, du hast damit schon genug getan. Die Horkruxe zu vernichten ist meine Aufgabe. Deshalb bin ich hier. Außerdem will ich nicht, dass du Probleme mit dem Orden bekommst. Und bei den letzen kannst du mir sowieso nicht helfen.“


Während Sirius vollkommen entsetzt weiter dem nun belanglosen Gespräch folgte und eine Eilmeldung an Dumbledore verfasste, erfuhr dieser von Peter Pettigrew, dass Henry Evans ihn bedroht hatte.

Peter hatte beschlossen Dumbledore von dem Besuch zu berichten, es aber so aussehen zu lassen, als hätte Evans den Verstand verloren. Damit würde er zumindest vor dem Orden als unglaubwürdig dastehen, egal was er ihnen erzählen würde. Außerdem würde er heute Abend seinen Kontaktmann aufsuchen und den Dunklen Lord vor Evans warnen. Evans war eine Gefahr für sie und wenn Peter schwieg und irgendwer von seinem Wissen erfuhr, wäre das sein Ende. Er hatte gar keine andere Wahl. Ebenso wie er keine andere Wahl hatte, als den Weg weiter zu gehen den er begonnen hatte. Es gab keinen Ausstieg aus den Kreisen der Todesser, zumindest nicht lebend. Und Peter hing an seinem Leben, egal wie kläglich es auch war. Doch auch der Krieg war irgendwann zu Ende und es gab keinen Zweifel daran, dass der Dunkle Lord ihn gewinnen würde. Niemand besaß die Macht ihn zu besiegen. Nicht einmal Albus Dumbledore. Er hatte also ganz sicher die richtige Seite gewählt, auch wenn es ihn schmerzte gegen seine Freunde arbeiten zu müssen. Doch er konnte ihnen da nicht helfen. Jeder musste für sich erkennen welche Seite die bessere war.


Mit Einbruch der Dämmerung versicherte Harry Remus zum wiederholten Male, dass es ihm gut genug ging um so etwas allein durchzuziehen. „Ich bin viel härter im nehmen als du ahnst, Remus. Mach dir also keine Sorgen. Ich bin auch vor Sonnenaufgang wieder zurück.“

Dann verließ Harry seine Wohnung in Richtung des Kinderheims. Es lag mitten in London und war umgeben von hohen Bauzäunen und einigen Schildern. Auf einem wurde vor dem betreten der Baustelle gewarnt, auf anderen wurde der Bürokomplex angepriesen, der hier entstehen sollte. In großen Müllcontainern lagen bereits die Überreste der alten Einrichtung und Harry betete, dass der Horkrux noch nicht entdeckt worden war. Das würde diese Geschichte erneut verkomplizieren.

Einmal noch seufzte Harry tief, dann öffnete er die Tür und trat in eine große geflieste Halle. Mit seinem Zauberstab sorgte er für etwas Licht, allerdings änderte das nicht viel an der unheimlichen Atmosphäre die von diesem Haus ausging. Es wirkte wie ein Spukschloss, aus dem es keine Wiederkehr gab. Harry erwartete jeden Moment, dass aus einer der Wände ein Geist kam oder sonst irgendetwas ihn angriff.

Doch nichts geschah, egal wie lange Harry auch hier stand und schließlich beschloss er, dieses Gefühl beiseite zu schieben. Hier konnte ihm nichts geschehen. Der Horkrux war das einzig magische hier und vielleicht war auch gerade er es, der für dieses Gefühl sorgte.

Also schloss er die Augen, konzentrierte sich auf seine Aufgabe und überlegte, wo er an Riddles Stelle einen Teil seiner Seele verstecken würde. Er ging jeden Raum durch und irgendwie landete er gedanklich bei den Dursleys und dachte dort über ein mögliches Versteck nach.

„Mein Zimmer“, murmelte Harry. Ja, wenn er in seinem zu Hause einen Teil seiner Seele verstecken wollte, würde er ihn unter den losen Dielenbrettern verstecken. Dort würde ihn niemand finden. Folglich machte Harry sich auf die Suche nach Riddles altem Zimmer. Es war irgendwo im ersten Stock und zumindest der Horkrux selbst war sicherlich mit einigen Schutzzaubern belegt. Zauber, die Harry mit etwas Konzentration spüren können würde.


Währenddessen hatte Remus Lupin es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht und ein Buch zur Hand genommen um sich abzulenken. Doch schon nach einer halben Stunde legte er es wieder beiseite, weil er sich einfach nicht darauf konzentrieren konnte. Er machte sich zu große Sorgen um Harry.

Sicher glaubte Remus, dass Harry sich wieder gut fühlte. Aber nach allem was er über diese Horkruxe und deren Vernichtung gehört hatte, konnte er einfach nicht anders als sich zu sorgen. Die Intensität an schwarzer Magie die dabei freigesetzt wurde war enorm. Er mochte lieber nicht darüber nachdenken, was Harry alles geschehen konnte.

Remus Blick glitt zur Uhr. Er würde Harry ohne Probleme folgen können und da schon übermorgen Vollmond war, sollte es auch kaum zu einem Problem werden, ihn in dem Haus zu finden. Doch Harry würde darüber sicher nicht erfreut sein. Der Zeitreisende hatte ihm zu verstehen gegeben, dass er nicht gern bevormundet wurde und niemanden an seiner Seite wollte, der ihn vor jedem kleinen Kratzer zu schützen versuchte. Andererseits hatte Remus das ja keineswegs vor. Er würde sich nicht in Harrys Tun einmischen. Der Junge wusste am Besten wie er diese Seelenstücke vernichten konnte. Aber er würde ihm helfen können, wenn diese Geschichte erledigt war.

Remus haderte noch einige Sekunden mit sich, ehe er aufstand um zu gehen. Sollte Harry doch sauer werden. Irgendwie würde sich das sicherlich wieder einrenken. Immerhin kannte Harry ihn ja schon länger, wenn auch aus einer dunkleren Zeit, die seine Spuren hinterlassen hatte. Aber tief im Inneren waren sie doch ein- und dieselbe Person, die aus denselben Motiven heraus handelte: Harry zu schützen.

Doch weit sollte Remus nicht kommen. Er hatte gerade die Tür geöffnet, da standen James und Sirius vor ihm. Im ersten Moment auch sichtlich überrascht, aber dann richteten sie ihre Zauberstäbe auf ihn. Etwas, das Remus für einen kurzen Moment vollkommen aus der Bahn warf.

„Was soll das denn werden?“, fragte Remus als er endlich wirklich realisiert hatte, was hier vor sich ging.

„Wir wollen dir helfen Remus“, sagte James ruhig. Ihm fiel das hier absolut nicht leicht. Er hasste es seine Freunde mit einem Zauberstab zu bedrohen, aber es war so besser. Remus konnte auch als Mensch sehr gefährlich werden, vor allem so dicht an Vollmond.

„Helfen?“, wiederholte Remus mehr als nur verwirrt. „Wobei? Und wieso bedroht ihr mich?“

„Weil du unter Evans Fuchtel stehst“, erklärte Sirius, dem es ähnlich ging wie James. Einen Freund aktiv zu bedrohen und es dabei absolut ernst zu meinen, schmeckte ihm nicht. Doch er hatte genug Zeit mit Remus verbracht, um zu wissen, dass mit dem Werwolf nicht zu spaßen war, wenn er es darauf anlegte jemanden zu verletzen.

Nun ließ Remus die Türklinke los und sah seine beiden Freunde missmutig an. „Jungs, das ist kein guter Zeitpunkt, um irgendwelche Spielchen mit mir zu spielen. Ich habe eine Verabredung und bin spät dran. Also lasst mich durch.“

„Das können wir nicht, Remus und das hier ist auch kein Spiel. Das ist bitterer Ernst“, sagte James, seinen Stab leicht anhebend. „Wir wissen, dass du Evans geholfen hast an Informationen zu kommen. Du hast sogar Professor McGonagall angegriffen um an sie zu kommen.“

Nun entgleißten Remus alle Gesichtszüge. Das konnte nicht wahr sein. Das durfte einfach nicht wahr sein. Das war… „Bei Merlin…“, flüsterte Remus.

„Ich wollte es auch nicht glauben als ich es gehört habe, Remus. Aber du warst wirklich bei Gonni“, sagte Sirius.

Der Werwolf überschlug gedanklich seine Chancen sich da heraus zu winden und kam zu dem Ergebnis das sie bei Null lagen. Die Option mit Gewalt gegen seine Freunde vor zu gehen, schied von Anfang an für ihn aus. So weit würde er niemals gehen, egal was sie auch gegen ihn in der Hand haben mochten.

„Ich habe sie aber nicht angegriffen, ich habe nur dafür gesorgt, dass sie sich nicht mehr an unsere Karte erinnert, damit alles so bleibt wie es ist“, sagte Remus leise und zog betont langsam seinen Zauberstab aus der Tasche, sehr wohl sehend, dass seine Freunde das in Alarmbereitschaft versetzte.

Doch er achtete nicht weiter darauf. Sie wussten nicht was er wusste und wenn er so darüber nachdachte, würde er ebenso handeln. Mit einem kurzen Fingerspiel lag der Zauberstab so in der Hand, dass die Spitze zu ihm zeigte.

„Ihr habt keine Ahnung von dem, was wirklich vor sich geht. Ich stehe immer noch auf eurer Seite. So wie ich es immer getan habe und auch immer tun werde. Eher lass ich mich umbringen, als dass mich irgendwer dazu zwingen könnte meinen Freunden den Rücken zuzukehren“, sagte er und hielt ihnen den Zauberstab entgegen. „Steckt eure weg. Die werdet ihr nicht brauchen.“

James nahm den Stab entgegen und steckte ihn weg. Seinen behielt er aber in der Hand, genau wie Sirius. Allerdings ließen sie ihre sinken. Das Vertrauen, dass er in Remus hatte, war nach wie vor ungebrochen und es wiederstrebte ihm, den Werwolf weiterhin offensichtlich zu bedrohen.

„Vielleicht erklärst du uns dann einfach was das soll. Was sind Horkruxe und was hat das alles mit Voldemort zu tun“, fragte Sirius.

„Und wie passt Evans in diese ganze Geschichte hinein“, fügte James an.

Remus grinste, auch wenn ihm danach einfach nicht zu mute war. „Ihr würdet mich für vollkommen übergeschnappt halten“, sagte er. „Außerdem habe ich keinen einzigen Beweis für diese Geschichte. Nur Harry kann sie euch beweisen und er kann sie auch viel besser erzählen und eure Fragen beantworten.“

„Wir wollten ihn sowieso abholen gehen. Albus und Alastor erwarten uns bereits“, sagte James und hob den Stab erneut, was Remus leicht zusammenzucken ließ.

„Mir passt das auch nicht, Remus, aber du kennst Alastor und ich muss sagen, er traut dir keinen einzigen Schritt mehr über den Weg und es ist definitiv besser, wenn ich dich fessele, als wenn er es tut.“

Remus lächelte gequält und verschränkte die Hände hinter den Rücken. Tief in ihm rebellierte der Wolf gegen diese Unterwürfigkeit. Er bäumte sich auf gegen diese Behandlung, aber Remus fiel es trotz des nahen Vollmondes nicht schwer, ihn im Zaum zu halten. Ganz zu schweigen davon, dass James absolut Recht hatte.


Nichts davon ahnend, dass draußen ein Empfangskomitee auf ihn wartete, hatte Harry Toms altes Zimmer gefunden und auch schon betreten. Auf der Tür hatten keine Schutzbanne gelegen, etwas das Harry schon nervös gemacht hatte, aber schon kurz nachdem er das Zimmer betreten hatte, war ihm die Magie bewusst geworden. Das hier war definitiv der richtige Ort. So beruhigt, machte Harry sich konzentriert auf die Suche nach dem eigentlichen Versteck und fand es auch recht schnell. Es war der Kleiderschrank. Jener Schrank, den Dumbledore damals mit der Illusion eines Feuers belegt hatte, um dem kleinen Riddle von der Magie zu überzeugen.

„Tom, du bist eindeutig krank. Absolut krank“, sagte Harry leise und machte sich daran die Schutzzauber zu analysieren und sie dann aufzuheben. Kein einfaches Unterfangen, aber nach einer geschlagenen Stunde hatte er es geschafft. Die Schranktür öffnete sich und gab den Blick auf eine kleine Schatulle frei. Sicherheitshalber überprüfte Harry alles noch einmal ganz genau, aber er konnte keine weiteren Zauber finden. Nichts, außer der dunklen Magie, die die Brosche zu dem machte was sie war.

Vorsichtig holte Harry sie heraus und bewunderte sie einen Moment lang. Genau so, wie er es im Museum getan hatte. Es war eine kreisrunde bronzefarbene Platte, auf der ein Rabe zu sehen war, dessen Auge ein winziger blauer Stein zu sein schien. Es war wirklich schade so ein Schmuckstück vernichten zu müssen, doch es gab keinen anderen Weg.

Harry ließ seinen Blick kurz schweifen, entschied sich dann für die Vernichtung nach unten zu gehen. Dort konnte er einen größeren Abstand zu der Brosche halten als hier und die Magie hatte mehr Spielraum sich zu verflüchtigen. Hier in dem kleinen Zimmer würde vielleicht ein Teil der Statik des Hauses beschädigt werden.

Allerdings, kurz nachdem Harry das Zimmer verlassen hatte, erregte das Aufwallen von Magie seine Aufmerksamkeit. Einen Moment starrte er auf die Brosche, dann aber hörte er hinter sich ein Geräusch und sah sich langsam um.

Aus dem Zimmer kroch etwas, das mit einer Schlange erstaunliche Ähnlichkeit hatte und es machte nicht den Eindruck als sei es Harry freundlich gesinnt. Allerdings war es keine echte Schlange. Sie schimmerte silbrig-stumpf und schien aus Metall zusammengeschmolzen zu sein und während das Tier - oder wie man es auch immer nennen sollte - sich drohend aufrichtete, wich Harry zurück.

„Du bist ein Idiot, Harry. Ein absoluter Idiot. Erst die Umgebung sichern, dann sich dem Ziel zuwenden“, murmelte er sich selbst zu und drehte um, im selben Moment wie die Schlange auf ihn zustieß. Metall schlug auf Steinboden und Harry spürte die Splitter des Bodens hinter sich her fliegen, während er rannte so schnell er konnte.

Das Schaben des Metalls auf dem Boden verriet ihm, dass er verfolgt wurde und dass sein Gegner näher kam. Ziemlich schnell. Kurz vor den Stufen wagte Harry es sich umzudrehen und schickte einen heißen Feuerball in die Richtung der Metallschlange. Doch er verfehlte sie. Es schien als würde sie denken können, denn sie war dem Feuer ausgewichen und setzte ihre Jagd nun fort, ohne Probleme die Stufen überwindend.

Harry dagegen kam auf den Stufen ins stolpern und polterte unsanft die letzten drei hinunter. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich aus dem Weg rollen, um nicht von dem massiven Körper erschlagen zu werden und ein Rückstoßzauber brachte das Monster wieder auf Abstand.

Zu seinem Leidwesen hatte Harry bei dem Sturz den Horkrux verloren. Er war über den Boden geschlittert und lag nun direkt vor dem massigen Körper der Schlange, die sich wieder aufrichtete und auf ihn zustieß.

Harry wich ihr harrscharf aus, deutlich spürend, dass sein Knöchel bei dem Sturz etwas abbekommen haben musste. Ein leichtes Stechen fuhr hindurch wenn er ihn belastete. Doch das machte Harry zunächst wenig Sorgen. Seine grauen Zellen waren damit befasst, sich diese Monster-Metallschlange vom Hals zu schaffen, die schon wieder auf ihn zustieß.

Mit einer kurzen Konzentration auf seine Magie jagte er ihr einen Schneidfluch auf den Hals, der absolut alles durchtrennen konnte. Er war schwarzmagisch, weil er vor einigen Hundert Jahren gegen Menschen gerichtet worden war. Das, was ihn da angriff, war ja nicht einmal ein Lebewesen. Einen Vorwurf konnte man ihm da wirklich nicht machen.

Und der Zauber zeigte Wirkung. Die Schlange wurde in zwei Teile geteilt, die links und rechts an Harry vorbeiflogen, wegen des Schwungs mit dem dieses Biest Harry hatte angreifen wollen.

Erleichtert drehte er sich nach dem Horkrux um und las ihm vom Boden auf. Er spürte kurz ein Prickeln von Magie unter seinen Fingern, dann hörte er hinter sich erneut metallenes Schaben.

Mit einer bösen Vorahnung drehte er sich um und sah wie die zwei Teile der Schlange sich auf einander zu bewegten, als würden sie sich magnetisch anziehen und dann verschmolzen sie miteinander.

Nicht einmal eine Minute verging in der sich die beiden Gegner anstarrten, dann warf Harry den Horkrux hoch in die Luft, im selben Moment wie dieses Metallvieh auf ihn losgehen wollte.

Harry war jedoch war schneller in seinem Tun. Mit einem gezielten Fluch, in den er all seine Macht steckte, die er ohne lange Konzentration aufbringen konnte, pulverisierte er die Brosche zu Staub. Schwarze Magie wallte auf und ehe sie Harry einhüllte sah er, dass sein Plan aufgefangen war. Sie Schlange wurde ebenso gesprengt. Dass ihre Splitter seine Kleidung zerfetzten, bekam er allerdings nicht mit.

Die schwarze Magie hatte ihn eingehüllt und lockte ihn. Harry spürte die Präsenz des Seelenstücks von Voldemort und dessen Magie. Sie wollte ihn locken und verführen. Sie rief ihn und in Harrys Kopf formten sich die Worte der Formel, mit der er sie würde in sich aufnehmen können, wissend, dass ihn das ungleich mächtiger machen würde. Doch sein Verstand hielt vehement dagegen. Wenn er es überlebte, würde es ihm korrumpieren. Alles wofür er kämpfte, würde in Gleichgültigkeit versinken: das Leben seiner Familie, seiner Freunde, Ginnys Leben. Niemanden würde er je wiedersehen.

Und es half. Beinahe wie in seinem fünften Jahr, als ihn seine Fähigkeit zu Lieben vor Voldemort bewahrt hatte, schien sie ihn auch jetzt davor zu bewahren schwach zu werden und der Versuchung zu erliegen.

Doch auch als der Nachhall von Voldemorts Seele verschwunden war, brauchte Harry noch etwas um wieder auf die Füße zu kommen und erst jetzt wurde ihm bewusst in welchem Zustand er war.

„Na klasse. Remus wird mich umbringen“, murmelte Harry und verließ leicht humpelnd das Kinderheim, nur um draußen den nächsten Schock zu bekommen. Vier Zauberstäbe richteten sich auf ihn. Alle von Menschen, denen er niemals als Feind gegenüber stehen wollte. Und Remus kniete zwischen ihnen, die Hände auf dem Rücken gefesselt.


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