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Fanfiction

1981 - Die Vergangenheit ist die letzte Hoffnung - Eine unausweichliche Beichte

von Imobilus

Und weiter soll es gehen.
Wer sich wundert, dass es eine zweite Updatemeldung für Kapitel 30 gibt, mir sind darin zwei kleine Fehler unterlaufen, auf die ich von einer lieben Reviewerin hingewiesen wurde.

Zum einen ist in wenigen Tagen Vollmond und nicht erst irgendwann in einer relativ fernen Zukunft, wie an einer Stelle erwähnt.
Zum anderen, ist in dieser Geschichte Harrys Pseudonym Henry Evans und nicht James Evans. Der gehört nämlich zu meiner anderen Geschichte, der endgültige Sieg. Das kommt davon, wenn man parallel an zwei Geschichten schreibt wo die Nachnamen gleich sind. +seufz+

Aber jetzt sind die korrigiert und ich hoffe, dass mir das nicht noch mal passieren wird.

Jetzt aber genug der Vorrede. Viel spaß beim lesen und danke für die vielen Reviews. Heute wird sich rausstellen wer wie auf die Wahrheit reagiert.

LG
Eure Imo

31. Eine unausweichliche Beichte

Harry starrte einen Moment lang auf diese seltsame Runde. Moody stand rechts neben dem knienden Remus und hatte ihn mit einer Hand grob am Hemdkragen zu fassen. Sirius stand hinter seinem Freund und James links von ihm, während Dumbledore seinen Platz auf der anderen Seite von Moody gefunden hatte. Es schien, als hätte Harry gerade einen Streit unterbrochen, allerdings störte ihn das nicht wirklich. Ihn störten viel mehr die auf ihn gerichteten Zauberstäbe.

„Ich glaube nicht, dass Sie ihre Zauberstäbe brauchen“, sagte er und richtete seinen Blick dabei auf Dumbledore, da der aller Wahrscheinlichkeit nach in diesem Moment das sagen hatte.

„Dessen bin ich mir leider nicht sicher, Mr. Evans. Ihre Loyalität scheint nicht beim Ministerium zu liegen“, entgegnete Dumbledore ernst.

„Dem Ministerium gegenüber bin ich auch nicht loyal, Sir. Allerdings heißt das nicht, dass ich Tom Riddle diene“, erklärte Harry und richtete seinen Blick dann auf Remus. „Wie viel wissen sie?“

„Nur das, was wir heute besprochen haben“, antwortete der Werwolf, mühsam auf die Beine kommend. „Die Wahrheit hätten sie mir sowieso nicht geglaubt.“

Harry nickte leicht. „Die hättest du ihnen auch nicht sagen können, Moony. Ein Zauber hätte das verhindert.“ Sicherlich war das eine absolute Lüge, aber Harry wollte Remus beschützen. Er wollte nicht, dass seine Eltern dem Werwolf noch mehr Misstrauen entgegenbrachten oder ihn gar ausgrenzten.

Seine, Harrys Zeit, war dagegen begrenzt. Auch wenn es wehtat, sollten sich seine Eltern von ihm abwenden, würde er damit zurecht kommen. Aber er wollte Remus da nicht mit hinein ziehen.

„Wir sollten einen anderen Ort aufsuchen um diese und alle weiteren Fragen zu erörtern. Es wird sicherlich nicht mehr sehr lange dauern bis die Auroren hier auftauchen und Nachforschungen bezüglich der schwarzen Magie anstellen“, sagte Dumbledore. „Wenn Sie also zu uns herüber kommen würden, Mr. Evans, dann…“

„Ich werde Sie weder nach Hogwarts, noch in das Hauptquartier des Ordens begleiten, Sir. Ich habe kein Interesse daran, mich unbekannten oder für meine Verhältnisse zu starken Schutzzaubern auszusetzen. Von hier zu verschwinden ist aber vermutlich sinnvoll. Also treffen wir uns doch auf Potter Manor.“, fiel Harry dem Schulleiter ins Wort und wandte sich dann an seinen Vater.
„Hole bitte Lily und deinen Sohn. Die Wahrheit geht auch sie etwas an und ich möchte meine Geschichte nicht noch einmal erzählen müssen.“ Auf Zustimmung wartete Harry allerdings nicht ehe er disapparierte. Die Wahl des Treffpunktes und seine Bitte würden nur zu weiteren Diskussionen führen und es stimmte, dass die Auroren hier jederzeit auftauchen konnten.

Während die Ordensmitglieder über diesen Vorschlag zunächst skeptische Blicke wechselten und auch diskutierten wie ein Fremder von dem Manor wusste und was sie davon zu halten hatten, machte Harry kurz in seiner Wohnung halt und holte einige Heiltränke und Salben.

Das hatte zur Folge, dass er noch dabei war seine Wunden zu versorgen, als der Orden im Potterschen Familienanwesen auftauchte. Wieder mit gezogenen Zauberstäben und noch finsteren Blicken.

„Wie bist du hier herein gekommen“, brummte James Potter verärgert, aber auch irgendwie entsetzt. Sirius dagegen sah aus, als würde er Harry bei der kleinsten Bewegung über den Haufen fluchen und Moody machte einen ähnlichen Eindruck. Nur Dumbledore zeigte etwas Neugierde, hatte sich allerdings auch schützend vor Lily gestellt, die den kleinen Harry fest im Arm hatte.

„Ich fürchte das versteht ihr erst, wenn ihr die Wahrheit über mich kennt“, sagte Harry und ließ seinen Blick von einem zum anderen schweifen. Dabei erlaubte es sich darüber nachzudenken, wie sie seine Geschichte wohl aufnehmen würden.
Wie würde Sirius über ihn denken und was würden seine Eltern dazu sagen? Hatte Remus Recht? War seine Angst von den eigenen Eltern verstoßen zu werden vollkommen überzogen? Würden sie es doch verstehen? Würden sie es akzeptieren, dass er das alles tat um sie zu retten?

Und Dumbledore? Würde er sich einmischen?

Harry hatte in seiner eigenen Zeit einmal einen Disput mit dem Portrait des Schulleiters, Remus und McGonagall über das Thema Zeitreise geführt. Sie hatten dabei die Möglichkeit erörtert die maximale Zeitspanne eines großen Zeitumkehrers, mit dem man bis zu zwei Jahre zurückgehen konnte, zu nutzen und so Harrys Freunde und Sirius zu retten. Doch Dumbledore war absolut dagegen gewesen. Er hatte darin zu viele Gefahren gesehen und war fest davon überzeugt gewesen, dass die Verluste die Harry erlitten hatte, alle so hatten sein müssen. Das war mit einer der ausschlaggebenden Punkte gewesen, warum Harry begonnen hatte, sich mit der schwarzen Magie zu befassen. Es war nicht nur aus dem Wunsch heraus gewesen endlich Frieden zu finden, sondern irgendwie auch ein kleiner Akt der Rache. Er hatte Dumbledore beweisen wollen, dass diese ganze Farce nicht hätte geschehen müssen, wenn er nicht… wie sagten alle so schön… zu nobel gewesen wäre, das was er konnte auch einzusetzen.

„Evans, wir warten“, knurrte Moody und holte Harry so aus seinen Gedanken.

Der lächelte leicht und sah Remus an. „Dann wollen wir einmal herausfinden, wer von uns beiden recht hat“, sagte er und löste mit einem Wink seiner Hand die Fesseln des Werwolfs. „Die werden nicht nötig sein. Außerdem zaubert es sich gefesselt doch ziemlich schlecht und ohne dich werde ich das wohl nicht schaffen“, sagte er und legte ganz langsam seinen Zauberstab auf den Tisch.

„Du kennst die Formel. Sei bitte so gut und wende sie an, denn ich habe meine Zweifel das mir jemand glauben wird, wenn ich es selbst mache“, bat er dann.

Remus zögerte kurz. Er wusste nicht, wie der Orden darauf reagieren würde, nahm nun einen Zauberstab in die Hand und hatte absolut keine Lust von Alastor Moody verflucht zu werden. Auch hatte er seine Zweifel, ob es wirklich eine gute Idee war, auch bei den anderen eine Schocktherapie durchzuführen. Doch andererseits, es zunächst nur zu erzählen würde zu noch mehr Misstrauen und Unglauben führen.

Also löste er sich aus der Gruppe und nahm vorsichtig den Stab in die Hand, dabei sehr wohl bemerkend, dass Moody seinen Stab leicht anhob, aber von Dumbledore darin gebremst wurde ihn direkt auf den vermeintlichen Gegner zu richten. Wenigstens einer der bereit war ihm noch etwas Vertrauen entgegen zu bringen.

„Du bist dir sicher, dass du es so machen willst?“, fragte Remus noch einmal und erhielt ein Nicken zur Antwort. Remus gab sich dem geschlagen und richtete den Stab auf Harry, um dann laut die Formel zu sprechen. Der Schulleiter würde sie sicherlich erkennen, immerhin war er jahrelang selbst Verwandlungslehrer gewesen.

Diesmal war es schiere Faszination zuzusehen, wie aus dem Mann von Ende dreißig, ein Jungendlicher wurde, der gerade mal Volljährig war und durchaus noch als grün hinter den Ohren bezeichnet werden konnte. Zumindest dann, wenn man nicht seine Lebensgeschichte kannte.

Beim Rest des Ordens war die Reaktion allerdings genau so, wie Remus sie erwartet hatte:
schlichtes Entsetzen. Lily, die hinter Dumbledore vorgetreten war um mehr sehen zu können, schlug die Hand vor den Mund, während James und Sirius aussahen als würden sie einen Geist sehen. Moody dagegen nahm das ganze mit der Skepsis eines Auroren hin. Er schien dem Geschehen nicht zu vertrauen. Nur Albus Dumbledore war vollkommen ruhig und auch der erste, der nun Anstallten machte sich zu setzen. „Eine wirklich verblüffende Ähnlichkeit. Ich nehme an, Sie sind mit James verwandt?“, fragte er dann.

Harry nickte leicht und sah zum Rest des Ordens. „Es ist eine ziemlich lange Geschichte. Ihr solltet euch also vielleicht setzen“, sagte Harry.

Die anderen folgten der Bitte, während Harrys Eltern nicht den Blick von dem jungen Mann nehmen konnten. „Wie ist das möglich?“, fragte James schließlich kopfschüttelnd.

„Zeitreise“, antwortete Harry. „Ich bin… dein Sohn. Deswegen komme ich hier auch ohne Probleme herein.“

„Unser…“ stammelte Lily und warf einen Blick auf das Baby auf ihrem Schoß. „Du bist… er?“

Harry musste bei dem schockierten Gesicht seiner Mutter schmunzeln. „Ja und ich muss zugeben, es ist ein ziemlich komisches Gefühl sich selbst auf den Arm nehmen zu können.“

„Und warum bist du hier?“, fragte Sirius. „Ich meine, eine Zeitreise von… ich schätze mal zwei Jahrzehnten, macht man doch nicht mal eben so.“

„Nein, nicht einfach nur so, Sirius, das ist wahr“, antwortete Harry. „Ich bin übrigens 19, womit es etwa 18 Jahre sind, die ich übersprungen habe.“

„19?“, fragte James Potter vollkommen entsetzt. „Wie kann man mit 19 schon so mächtig sein und so viel dunkle Magie beherrschen?“

Harry verzog die Lippen zu einem gezwungenen lächeln und warf Remus einen kurzen Blick zu. Er hatte es ja geahnt. Sein Vater würde das nicht einfach so hinnehmen.

„Ich denke dafür bin ich wohl verantwortlich“, sagte Remus, was noch mehr Unglauben unter den Anwesenden auslöste.

„Ich denke, unser junger Gast hier sollte seine Geschichte einfach mal von Beginn an erzählen. Das dürfte viele unserer Fragen beantworten und es uns leichter machen alles zu verstehen“, schlug der Schulleiter vor und sah Harry dann auffordernd an.

Harry nickte leicht. „Bevor ich anfange, möchte ich aber noch etwas sagen. Nichts von dem, was ihr hört wird geschehen. Ich werde alles dafür tun, es zu verhindern und niemand wird mich davon abhalten können: weder der Orden, noch die Todesser oder gar das Ministerium.

Ich habe Dinge getan, die euch schockieren werden. Ich beherrsche Magie, die kaum einer von euch für gut befindet. Aber ich hatte meine Gründe dafür sie zu erlernen und ich würde es unter den Umständen auch nicht anders machen wollen. Einiges davon hat mir schon das Leben gerettet.
Aber, und das gilt vor allem für meine Eltern, übertragt das nicht auf mein kleines Ich. Er kann nichts dafür. Er ist nicht in der Lage seine Zukunft zu beeinflussen. Er weiß von all dem noch nichts, kann es noch nicht einmal verstehen. Wenn ihr jemanden für das verabscheuen wollt, dann den der es getan hat: Mich, als euren erwachsenen Sohn und nicht dieses kleine unschuldige Baby.“

Harry ließ das einfach einen Moment sacken und begann dann mit seiner Lebensgeschichte. Eine Antwort hatte er von niemandem bekommen, aber die hatte er auch nicht wirklich erwartet. Schließlich wussten sie nicht, was er alles getan hatte und Harry wollte sie auch nicht zu einer Antwort zwingen.

„Dieses Jahr an Halloween wird sich die Prophezeiung erfüllen“, sagte Harry, bekam aber nur ratlose Blicke geschenkt, was ihn dazu verleitete einen Blick in Dumbledores Richtung zu werfen.

„Sie haben davon noch nichts erzählt?“, fragte er.

„Es bestand bislang keine Veranlassung dazu. Es ist unklar, wen sie betrifft“, antwortete der Schulleiter.

„Nun nicht mehr, Sir. Sie wird mich betreffen. Das Kind, das Voldemort am ähnlichsten ist. Ein Halbblut“, sagte Harry und berichtete dann seinen Eltern von den Worten die sein Schicksal entscheiden würden, zu was das führte und warum der Fideliuszauber versagen würde.

„Bei Merlin“, flüsterte Lily. „Ich kann das gar nicht glauben. Peter wirkt so… unschuldig.“

„Peter ist ein Todesser. Mum“, sagte Harry, sich einen Moment dieses Wort auf der Zunge zergehen lassend. „Schon seit Monaten bespitzelt er euch und den Orden. Feigheit und Angst haben ihn in ihre Arme getrieben und er wird nicht nur euch ins Grab bringen, sondern Sirius für 12 Jahre nach Askaban schicken, weil er seinen eigenen Tod vorgetäuscht hat, als Sirius ihn stellen wollte.“

„As… Askaban? 12 Jahre.“, Sirius war sichtlich blass geworden.

Harry nickte leicht. „Du wirst nicht verrückt werden wie alle anderen. Unschuldig zu sein, war für dich kein glücklicher Gedanke, weil du dir selbst die Schuld gegeben hast. Denn es war deine Idee mit Peter zu tauschen.“

„Wie entkommt Peter?“, fragte James.

Harry warf kurz einen Blick in Dumbledores Richtung ehe er antwortete. „Er ist eben eine kleine miese Ratte“; sagte Harry, wobei er das letzte Wort etwas deutlicher betonte. „Die finden einen Weg und wenn es durch die Kanalisation ist. War aber wohl nicht schwer. Soweit ich weiß hat er die Straße gesprengt, um seinen eigenen Tod vorzutäuschen. 12 Muggel sind dabei gestorben und er hat sich selbst einen Finger abgeschnitten.“

Harrys Vater und Sirius hatten diesen Wink ganz offenbar verstanden, während Moody offenbar darüber nachdachte, ob ihm etwas entging. Beim Schulleiter konnte man, wie üblich, nichts erkennen.

„Ok. James und Lily sind… tot und ich im Gefängnis. Zu wem kommst du?“, fragte der Hundeanimagus mit einem Seitenblick auf Remus.

„Das was du jetzt denkst, wäre sicher schön gewesen, aber ist leider weit daneben gegriffen. Professor Dumbledore brachte mich zu meinen einzig noch lebenden Verwandten, damit ich durch das Blut meiner Mutter weiterhin geschützt bin. Sie ist schließlich für mich gestorben“, antwortete Harry.

Die Stirn seines Vaters legte sich in Falten. „Deine einzig noch lebenden Verwandten wären…“

„Meine Schwester“, sagte Lily tonlos und setzte den kleinen Harry auf den Boden. „Er hat dich zu Petunia und ihrem Mann gebracht, nicht war?“

Harry nickte leicht. „Es war nicht leicht dort, aber es hat mich auf das vorbereitet was mich noch erwarten sollte.“, sagte er und erzählte knapp von seiner Kindheit und den ersten Schuljahren. Es waren im Grunde nur die Begegnungen mit Voldemort und die Offenbarung der Wahrheit um den Tod seiner Eltern wichtig. Selbst das Trimagische Turnier fand kaum Beachtung. Lediglich die Endrunde und seinen Kampf gegen Voldemort schilderte er eingehender. Über das Fünfte Jahr sprach Harry nur ungern und es nahm wohl auch am wenigsten Platz in seiner Geschichte ein. Er fühlte sich schuldig am Tod von Sirius und dagegen war einfach kein Kraut gewachsen.

Mit dem sechsten Schuljahr kamen dann aber die Horkruxe an die Reihe. Ein Thema auf das Harry auch hier sehr genau einging und dabei Dumbledore nicht aus den Augen ließ. Hier und da nickte der alte Mann, an anderen Stellen zeigte er doch etwas Überraschung. Sein Tod schien ihn aber nicht zu schockieren. Allerdings hatte Harry das auch nicht wirklich erwartet, denn er wusste ja welche Ansicht der Schulleiter in diesem Punkt vertrat.

Harry machte einen Moment Pause. Einerseits um den anderen die Gelegenheit zu geben, alles sacken zu lassen, andererseits aber auch um etwas Kraft zu sammeln, denn nun kam der schwerste Teil: der Tod seiner Freunde und der seiner geliebten Ginny. Nun würde sich herausstellen ob seine Eltern ihn verstanden oder ob er sich damit abfinden musste, nur heute das Privileg zu haben, seine Eltern wirklich Mum und Dad nennen zu dürfen.

Gedankenverloren sah er auf den kleinen Harry der sich an Remus Hose hochgezogen hatte und verzweifelt versuchte auf dessen Schoß zu kommen. Deutlich sah man Remus die Nervosität an, die scheinbar verhinderte, dass er mehr tat als das Kleine Kind mit seinen Fingern spielen zu lassen.

Der erwachsene Harry bekam richtig Mitleid mit sich selbst und hob ihn auf Remus Schoß. „Du siehst doch, dass ich dir vertraue, Remus und ich weiß, dass du mir niemals etwas antun würdest. Du hast mich bis zu deinem letzen Atemzug bedingungslos unterstützt und das wird ganz sicher niemals anders sein“, sagte er leise, dem kleinen Jungen über die Wange streichelnd.

Dann aber straffte Harry sich, da ihm auffiel das die anderen neugierig geworden waren. Doch zunächst versicherte er sich mit einem Blick auf seine Eltern und Sirius, dass die wirklich kein Problem damit hatten, den kleinen Harry auf Remus Schoß zu sehen. Doch es gab nichts, was dies auch nur vermuten ließ. Lediglich Moody hatte seinen Blick auf Remus geheftet, als würde er erwarten der Werwolf würde das Kind jeden Moment auffressen.

„Weder meine Freunde noch ich haben das siebte Schuljahr angetreten. Wir haben die Horkruxe gesucht“, setzte Harry seine Erzählungen fort. Die Suche nach jedem einzelnen führte er genau auf und auch wie er dabei seine Freunde verloren hatte und wie nah ihm diese Verluste gingen.

Deutlich sah er die tiefe Betroffenheit seiner Mutter und auch sein Vater und Sirius wirkten von Todesfall zu Todesfall schockierter. Als Harry dann aber zu der Stelle kam, wo er sich entschieden hatte zu härteren Mitteln zu greifen, wurden die Blicke der beiden deutlich zurückhaltender und auch seiner Mutter wirkte eher skeptisch.

Das war wohl auch der Grund warum Harry ab der Stelle lieber auf den Boden oder sein kleines Ich starrte, als seine Eltern zu beobachten. Ihre Abneigung würde ihn während des Erzählens völlig aus dem Konzept bringen.

„Ich habe es schließlich wirklich geschafft. Ich habe Voldemort mit der Macht besiegt, die er nicht versteht. Ich habe ihn meine Gefühle spüren lassen. Uralte längst vergessene Magie, die mich nach dem schon sehr heftigen Duell mit ihm auch umgehauen hat“, endete Harry schließlich leise und wartete auf einen Richterspruch, während der Boden ausgesprochen interessant auf ihn wirkte. Noch nie war ihm aufgefallen, dass in dem weißen flauschigen Teppich auch silberne Fäden eingearbeitet waren.

„Das ist eine unglaubliche Geschichte“, stellte Moody schließlich fest und sein Tonfall zeigte deutlich, dass er seine Zweifel an dem Wahrheitsgehalt hatte.

„Es stimmt aber“, meldete sich Remus zu Wort. „Harry hat in seiner Wohnung ein Fotoalbum mit Bildern von James und Lily. Fotos die ich selbst aufgenommen habe, in Godric's Hollow.“

„Fotos kann man fälschen“, stellte Moody knapp fest.

„Dann holen Sie doch Veritaserum“, sagte Harry tonlos, den Auroren aber fest in die Augen sehend. „Ich habe damit kein Problem das Zeug zu nehmen. Jedes Wort was ich sage ist wahr.“

„Das wird nicht nötig sein“, sagte James. „Er sagt die Wahrheit.“

„Und was macht dich da so sicher?“, schnaubte Moody.

„Weil er etwas weiß, das eigentlich nur fünf Leute wissen können“, erklärte Sirius.

„Ich nehme nicht an, dass ihr uns darüber aufklären werdet, damit wir auch überzeugt sind“, sagte der Schulleiter und Harry beobachtete, wie sein Vater und Sirius einige Blicke wechselten.

„Seit unserem fünften Schuljahr sind die Rumtreiber Animagi“, sagte James und Harry beobachtete deutlich wie sich die Augen von Dumbledore leicht weiteten und Moodys fast heraus fielen.

„Wir haben uns schon in unserem zweiten Jahr dazu entschlossen, kurz nachdem wir hinter Remus Geheimnis gekommen waren. Wir wollten für ihn da sein, mehr tun, als nur seine Lügen decken oder ihm die Hausaufgaben bringen.

Es hat drei Jahre gedauert, aber wir haben es geschafft und ab da haben wir auch die Vollmondnächte zusammen verbracht“, fuhr Sirius fort.

„Remus hat einmal behauptet es wäre die schönste Zeit seines Lebens gewesen“, fügte Harry an und bekam ein bestätigendes Nicken des Werwolfs.

„Es war wirklich die schönste Zeit meines Lebens.“

„Dann können wir wohl davon ausgehen, dass die Bezeichnung Ratte für Mr. Pettigrew wörtlich zu nehmen ist“, knurrte Moody.

„Ja“, sagte James.

„Und darf ich auch erfahren was eure Gestalten sind?“, erkundigte sich Dumbledore.

James sah allerdings bei dieser Frage zu dem großen Harry und der seufzte. Offenbar wollte sein Vater einen letzten Beweis.

„Mein Dad ist ein Hirsch. Ein verdammt großer sogar. Eine Zeit lang was das sogar die Gestalt meines Patronus und Sirius ist ein richtig süßer Hund. In dieser Form ist er auch aus Askaban entkommen. Dementoren können nicht sehen und die Gefühle von Tieren sind einfacher und man reagiert nicht so sensibel auf diese Biester“, erklärte er.

„Das erklärt dann wohl auch die Spitznamen die ihr in eurer Schulzeit hattet“, sagte Dumbledore für einen Moment sichtlich belustigt. Dann wurde er aber wieder ernst und begann Harry eindringlich zu mustern.
„Eine Zeitreise ist nichts mit dem man leichtfertig herumspielt“, sagte er. „Egal wie niederschmetternd die eigene Vergangenheit gewesen sein mag, nichts gibt einem das Recht, einen so großen Zeitraum so gravierend zu ändern. Rein gar nichts.“

Harrys Blick verfinsterte sich augenblicklich und er spürte wie sich seine Magie um ihn herum aufbaute. Doch das war ihm egal. „Sie haben keine Ahnung, Sir. Gar keine“, knurrte er. „Ja, ich war einsam und ich hab mir nichts sehnlicher gewünscht, als dieses letzte Duell nicht zu überleben. Es war mein sehnlichster Wunsch endlich wieder bei den Menschen zu sein, die mich als das akzeptieren was ich bin. Ein ganz normaler Junge der eine beschissene Kindheit hatte und nicht als Held gefeiert werden will. Aber das war mich nicht vergönnt. Doch deswegen würde ich nicht auf die Idee kommen, eine Zeitreise zu machen. Zumindest nicht von diesem Ausmaß. Wenn ich auf die Idee gekommen wäre, wäre ich nur bis zu meinem fünften Schuljahr gegangen um Sirius zu retten, denn meine Eltern habe ich nie kennen gelernt und auch nicht wirklich vermisst.“

Dann sah er für einen Moment zu den beiden. „Ich liebe euch und ich habe bisher jede Stunde in euerer Nähe genossen und allein der Gedanke daran, dass ihr mich für das was ich getan habe verurteilt, tut verdammt weh. Aber ohne euch jemals kennen gelernt zu haben, nur von Fotos eure Gesichter zu kennen, baut keine so tiefen Gefühle auf, wie ich sie für Sirius hatte, der fast zwei Jahre wie ein Vater und ein Bruder für mich war.“

Dann sah Harry wieder zu Dumbledore. „Ich bin nicht aus eigenem Antrieb hier. Zumindest nicht aus dem Antrieb eines 19-jährigen vereinsamten Jungen.

Ich habe an Weihnachten 1999 ebenfalls Besuch aus der Zukunft bekommen. Mein 68 Jahre altes Ich tauchte auf und hat mir gezeigt wie die Zukunft aussieht.

Voldemorts Sohn, dieses Jahr gezeugt, wird quasi sein Nachfolger und einen Weg finden seinen Vater zurück zu holen. Jahre des Kampfes habe ich durchgemacht, ohne auch nur die Chance gegen einen praktisch Gleichaltrigen zu haben, denn nachdem was ich mir selbst erzählt habe, lässt er sich nicht durch die reine Macht der Liebe besiegen und wenn Voldemort zurück ist, wird er seinen eigenen Sohn töten, dessen Macht in sich aufnehmen und die Welt mit einem Krieg überziehen, gegen den niemand ankommt. Jeder der nicht auf Voldemorts Seite steht wird gezwungen sein, sich im Untergrund zu verstecken wenn er überleben will. Nichts und niemand ist ihm noch gewachsen. Mein älteres Ich hat schon einige viel kürzere Zeitsprünge versucht, hat aber nichts verändern können. Die einzige Chance die Vernichtung unserer Welt zu verhindern, ist Voldemort zu töten ehe er einen Sohn zeugen kann und das habe ich vor. Um jeden Preis und ich lasse mich von niemandem daran hindern.“

Harry setzte sich wieder und sah jedem der Anwesenden einige Momente in die Augen. Seine Mutter wirkte entsetzt. Ob das nun am Rest seiner Geschichte lag oder daran, dass er gerade die Nerven verloren hatte, wusste Harry nicht zu sagen. Sein Vater dagegen sah nachdenklich aus, während Sirius eindeutig besorgt wirkte. Moodys Miene war entschlossen. Er schien nur darauf zu warten, dass irgendwer dazu aufforderte Harry zu überwältigen. Dumbledore wirkte dagegen traurig und enttäuscht. Doch das war Harry absolut egal.

Remus unterdessen beschäftigte den kleinen Harry, der immer mal wieder gluckste oder leise vor sich hinbrabbelte. Doch das Aufstehen seines Vaters zog auch die Aufmerksamkeit des kleinen Kindes auf sich.

„Deine Geschichte ist ein absoluter Hammer. Anders kann ich es nicht sagen“, begann er. „Dass du diese Zeitreise angetreten hast, kann ich irgendwie nachvollziehen, auch wenn mir der Kopf schwirrt und ich das alles erst einmal auf die Reihe bringen muss. Aber dass du so einfach dunkle Magie anwendest, setzt mir zu. Richtig zu. Ich weiß nicht ob ich damit einfach so klar komme. Ich muss das alles erst einmal richtig verdauen und sacken lassen. Es ist vielleicht sogar besser wenn wir erst einmal nicht zusammenarbeiten. Das wird es mir vermutlich leichter machen.“

Mit diesen Worten verließ er das Wohnzimmer und ließ einen sichtlich geschockten Remus zurück. Und der bekam gleich den nächsten Schock, denn Sirius reagierte ähnlich. Wobei der Werwolf sich sicher war, dass dessen schwarzmagische Erziehung durchaus dazu beitrug, dass er damit ein Problem hatte.

Harry dagegen presste fest die Lippen zusammen um seine Gefühle im Zaum zu halten und er betete dafür, dass Dumbledore ihm nicht ein weiteres Mal mit einer Moralpredigt kommen würde. Er wusste nicht, in wie weit er sich dann würde beherrschen können auch wenn ihn die Vernichtung von Voldemorts Seelenteil mitgenommen hatte. Magie und Gefühle waren eng miteinander verbunden und wenn Harry wütend wurde, hatte er seine Macht nur schwer unter Kontrolle.

Plötzlich spürte er eine weiche Hand auf seiner Wange. Zwei smaragdgrüne Augen sahen ihn an, als er aufsah und ein zittriges Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

„Du hast eine schwere Zeit hinter dir. Du hast viel erlebt und viel verloren. Niemand von uns kann das wirklich nachempfinden. Nur Merlin weiß, wie schrecklich das für dich wirklich gewesen ist“, sagte Lily sanft. „Ich kann nicht von mir behaupten damit einverstanden zu sein, dass du dunkle Magie beherrscht oder auch benutzt, aber du bist die nächste Generation. Du hast einen Blick auf die Dinge der uns fehlt. Für dich hat die Magie keine Farbe sondern ist das Werkzeug um deine Ziele zu erreichen.

Ich verspreche dir, dein Vater wird das auch irgendwann verstehen. Nicht heute und nicht morgen. Ich denke nicht einmal nächste Woche. Aber er wird begreifen, dass du dir deinen eigenen Weg gesucht hast und diesen sehr erfolgreich gehst.“

Harry konnte nicht verhindern, dass ihm Tränen in die Augen traten und das seine Stimme zitterte, als er sich bei seiner Mutter bedankte.


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