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Fanfiction

1981 - Die Vergangenheit ist die letzte Hoffnung - Wie gewonnen, so zerronnen

von Imobilus

Hallo zusammen,

ja lange hat es gedauert, aber ich hab es endlich fertig das neue Kapitel. Im Moment brauch ich auch für meinen Geschmack viel zu lang, aber ich schaff es auch einfach nicht daran etwas zu ändern, so traurig das auch ist.

Ich hoffe ihr seid geduldig mit mir und bleibt mir trotzdem treu. Denn ich habe fest vor, diese Geschichte zu beenden.

Nun aber genug geredet, viel Spaß beim lesen.
Eure Imo

Wie gewonnen, so zerronnen

Als Harry am frühen Nachmittag zurück ins Büro kam, fühlte er sich um einiges besser im Vergleich zu den letzten Wochen. Er hatte richtig gut geschlafen und die Versöhnung mit Sirius gab ihm irgendwie Sicherheit und weckte in ihm die Hoffnung, dass auch sein Vater sich mit dem Geschehenen abfinden würde. Außerdem hoffte Harry, dass das nicht mehr allzu lange dauern würde, denn so wie Remus und seine Mutter mit Sirius gesprochen hatten, würden sie sicher auch mit seinem Vater sprechen.

Frank wartete schon als Harry das Büro betrat, allerdings wollte er noch nicht zu dem dritten Gefangenen gehen um ihn zu verhören. Er wollte Quinn diese Befragung überlassen.

„Ich will ja nicht unhöflich sein, aber ich fürchte dann können wir das gleich vergessen. Kein Todesser lässt sich von irgendwelchem Paragraphengefasel beeindrucken“, stellte Harry fest.

„Es wird aber Zeit, dass Quinn sich mit den harten Brocken versucht. Seine bisherigen Fälle hatten nämlich selten etwas mit Todessern zu tun und wenn doch, hatten sie immer Unterstützung von anderen Teams, die dann auch die meiste Arbeit gemacht haben“, erklärte Frank.

„Das ist deine Entscheidung. Ich wollte nur meine Meinung dazu äußern“, sagte Harry.

„Ist mir klar und ich kann deine Sorge auch verstehen. Ich will auch so viele wie möglich von diesen Kerlen hinter Gittern sehen. Aber irgendwann muss Quinn es lernen. Außerdem sind wir ja dabei und können eingreifen, wenn er dabei ist das alles zu versauen“, sagte Frank und musterte Harry dann einen Moment lang. „Er war nicht sehr angetan von deinem Verhalten gestern.“

„Hat er sich beschwert?“, fragte Harry.

„Er hat angemerkt, dass er nicht sicher ist auf welcher Seite du tatsächlich stehst“, erklärte Frank.

Einen Moment lang kochte Harry vor Wut, aber nachdem er einige Male tief durchgeatmet hatte, beruhigte er sich wieder. An Quinns Stelle würde er vermutlich auch an seiner Loyalität zweifeln und wenn man es mal streng nahm, lag diese ja auch nicht beim Ministerium.

„Beim nächsten Mal kann er ja allein versuchen sich gegen drei Todesser zu behaupten. Vielleicht kapiert er ja dann, dass nicht jeder der dunkle Magie benutzt auch ein Todesser ist“, stellte Harry schließlich fest.

„Das wäre sein Tod“, stellte Frank fest. „Außerdem habe ich ihm gesagt, dass das nicht seine Sorge sein sollte, sondern er sich besser darauf konzentriert zu lernen sich selbst zu schützen. Damit würde er nämlich verhindern können, dass du zu diesen Mitteln greifen musst.“

„Als wenn er darauf hören würde“; murmelte Harry und damit war dieses Thema auch beendet, denn Quinn kam herein und gemeinsam gingen sie in die Kerker.

Die Befragung durch den Lehrling verlief allerdings fast genau so ab, wie Harry es befürchtet hatte. Quinn wurde im Laufe der Befragung zunehmend unsicherer und konnte das auch schließlich nicht mehr verbergen, was dem Todesser natürlich mehr als gelegen kam. Deshalb brach Frank die Befragung auch ab und überließ Harry den Todesser, während er und Quinn sich in einem Nebenraum über die Fehler des Schülers unterhielten.

Harry lehnte sich derweil eher lässig gegen die Tür und beobachtete den Todesser und der starrte zurück.

Nachdem der Todesser zwei Mal kurz weggesehen hatte, stieß Harry sich von der Tür ab und ging zu ihm um sich ihm gegenüber auf einen Stuhl zu setzen.

„Ich verstehe nicht, warum Sie Ihr Leben wegwerfen“, sagte Harry.

„Ich habe schon gesagt, dass ich dazu gezwungen wurde. Die wollten meinen Bruder umbringen wenn ich nicht mitmache“, wiederholte so der Todesser das, was er auch schon in der letzen Stunde Quinn immer wieder gesagt hatte.

„Thomson, sparen Sie sich die Mühe. Ich glaube Ihnen diese Story sowieso nicht“, meinte Harry.

„Es ist aber die Wahrheit. Gehen Sie doch und prüfen es nach. Mein Bruder ist seit Wochen verschwunden“, erklärte der Mann.

„Wenn Sie wirklich einen Bruder haben, ist der vermutlich verschwunden, weil wir ihn am Wickel haben und er untertauchen musste. Oder er hat Mist gebaut und Voldemort hat ihn beseitigen lassen“, meinte Harry nur.

„Das ist nicht wahr! Mein Bruder wurde entführt! Wir haben sein Verschwinden auch gemeldet. Gehen Sie und schauen Sie in ihren Akten nach!“

„Hören Sie Thomson, ich habe schon viel erlebt, sehr viel und ich sehe es in Ihrem Gesicht, dass Sie lügen. Sie sind aus Überzeugung ein Todesser. Sie glauben an diesen ganzen Mist den Ihnen Ihr sogenannter Lord erzählt“, sagte Harry. „Außerdem haben Sie drei Auroren angegriffen. Es wird praktisch unmöglich sein aus dieser Sache wieder heil heraus zu kommen. Sie werden nach Askaban wandern. So oder so. Nur die Dauer und die Härte der Strafe, das liegt an Ihnen.

Reden Sie weiterhin so ein Mist, werden Sie kaum um das Hochsicherheitsverlies herum kommen. Außerdem gibt es hier genug Spione im Ministerium. Eine kurze Fehlinformation, ein verwechselter Name oder ein Missverständnis und Sie werden zum Verräter und dann sind Sie schneller Tod als Sie es sich vorstellen können.“

John Thomson wurde kalkweiß. „Das… Sie dürfen mir nicht drohen. Dafür kann ich Sie anzeigen. Außerdem wäre das Mord.“

Harry lächelte trotz dieser Anschuldigungen, die in gewisser Weise der Wahrheit entsprachen.
„Sie gelten als Todesser Thomson. Niemand wird Ihnen glauben, wenn Sie das gegen einen Auroren vorbringen. Außerdem erpresse ich Sie nicht. Ich habe Sie lediglich darüber informiert, dass auch in unserer Abteilung Fehler passieren.“

Der junge Mann schwieg und starrte auf den Tisch, offenbar um nachzudenken und Harry gab ihm die Zeit. Eines der Dinge, die er hier in den letzen Monaten gelernt hatte. Nur Druck ausüben brachte nichts. Man musste auch einmal dem Verdächtigen Zeit geben nachzudenken. Denn so grausam die Verbrechen auch waren, sie waren alle Menschen und wenn man erst einmal ihr Gewissen angeregt hatte, standen die Chancen nicht unbedingt schlecht, dass sie anfingen zu reden. Und auf Thomson schien das genau zuzutreffen, denn er sah Harry plötzlich an und meinte zögerlich: „Mal angenommen… wenn wir mal davon ausgehen, ich wüsste ein paar Dinge… etwas das Ihnen hilft andere Todesser festnehmen zu können… Todesser die… dem Unnennbaren nahe stehen. Was würde mir das bringen? Ich wäre schließlich tatsächlich ein Verräter und damit praktisch tot. Es ist also im Grunde egal was ich tue.“

„Sie sind nicht zwingend tot“, sagte Harry. „Wenn wir davon ausgehen, dass Sie etwas Wissen, das uns ein Mitglied des inneren Kreises ausliefert, lassen sich sicherlich Mittel und Wege finden das vertraulich zu behandeln und gar nicht erst in den öffentlichen Akten auftauchen zu lassen. Niemand würde erfahren, dass Sie damit etwas zu tun haben.“

„Das geht so einfach?“, fragte Thomson verwirrt.

„Nein“, gestand Harry. „Das was Sie zu erzählen haben, muss für uns wirklich eine Bedeutung haben und auch der Wahrheit entsprechen. Durch Ihre Informationen muss es uns gelingen einen Todesser zu überführen. Nur dann können wir das so handhaben.“ Zudem war mit diesem Vorgehen eine Menge Papierkram verbunden und da die meisten Auroren in jedem Todesser eine Art Monster sahen, war es ihnen die Mühe einfach nicht wert.

Erneut starrte der Festgenommene auf den Tisch und Harry ließ ihn auch hier wieder in Ruhe. Außerdem musste er auch sein eigenes Gewissen beruhigen. Denn egal wie geheim solche Akten auch behandelt wurden, ganz auszuschließen, dass jemand Unbefugtes sie in die Finger bekam, war es nicht.

Während der Todesser noch nachdachte kam Frank zurück und sah Harry fragend an. Der aber gab nur ein Zeichen dafür, dass Frank ruhig sein sollte. Er wollte es ihm später erklären, um Thomson nicht zu verunsichern.

„Also gut“, sagte der plötzlich und in der nächsten Stunde bekamen Frank und Harry einige Informationen zu hören, von denen sie nicht einmal zu träumen gewagt hätten. Am meisten interessierte es Harry aber, was der junge Mann über Lucius Malfoy zu sagen hatte. Demnach sollte der Todesser nämlich der Finanzverwalter des Unnennbaren sein und damit Unterlagen über dessen gesamtes Vermögen besitzen.

Harry interessierte sich allerdings nicht für die Buchhaltung des Dunklen Lords, auch wenn es vermutlich sinnvoll war, dessen Finanzen ein wenig durcheinander zu bringen. Harry hatte viel mehr Interesse an einem bestimmten Buch, das sich in Malfoys Besitz befand. Das Tagebuch von Tom Riddle, in dem der ein Stück seiner Seele aufbewahrte.

Nachdem Thomson wieder in seiner Zelle saß, dachte Harry darüber nach, wie er Frank Longbottom davon überzeugen konnte, als erstes Lucius Malfoy überprüfen. Doch das war gar nicht nötig. Frank war selbst mehr als interessiert daran, Malfoy genau unter die Lupe zu nehmen. Deshalb dauerte es auch gerade mal zwei Tage, bis sie die Genehmigung für eine Hausdurchsuchung hatten und auch ein Team zusammengestellt war.

So stand Harry an einem Donnerstagmorgen vor Malfoy Manor und rief sich genau in Erinnerung, wie das Tagebuch aussah und natürlich fragte er sich auch, wo er es finden konnte. Denn das Manor war wirklich nicht klein. Ein schlichtweg riesiges weißes Haus auf einem noch größeren Grundstück. Harry war sich sogar sicher, dass das Haus größer war, als das Manor der Potters.

Verständlicherweise war Lucius Malfoy alles andere als erfreut über das Auftauchen der Auroren und er versuchte auch sich in die Durchsuchung einzumischen und das Team abzulenken. Harry und Frank hatten sich aber darauf schon eingestellt und Quinn beauftragt den Hausherren einmal ganz genau über die Rechte aufzuklären, die die Auroren bei einem so hinreichenden Verdacht hatten.

Während Lucius Malfoy auf diese Weise vorübergehend beschäftigt war, begann der Rest der Auroren mit der Hausdurchsuchung. Dabei ging es aber nicht mehr nur um mögliche Finanzunterlagen des Unnennbaren. Weder Frank noch Harry glaubten tatsächlich daran, etwas in diese Richtung zu finden. Frank hoffte eher darauf, dass sie auf etwas stießen das Malfoy als Todesser enttarnte oder zumindest mit den dunklen Künsten in Verbindung brachte.

Harry fiel dabei natürlich sofort das Versteck unter dem Salon ein, doch solange er nicht im Besitz des Tagebuchs war, konnte er das nicht verraten. Würde er es tun, würde das Haus versiegelt werden und nur noch eine Hand voll Spezialisten hätte Zutritt. Folglich würde Harry nicht mehr an das Tagebuch kommen und das konnte er sich keinesfalls leisten. Also würde sein Verrat warten müssen, bis er Voldemorts Tagebuch in den Händen hielt. Ihm war inzwischen auch schon eine Idee gekommen, wo er danach suchen wollte.

Malfoy wusste in dieser Zeit noch nicht, was es mit dem Tagebuch auf sich hatte. Es war für ihn nur ein Gegenstand, den er für seinen Meister verwahren sollte. Und ein Buch verwahrte man am sichersten unter vielen anderen Büchern, also in der Bibliothek, am Besten noch unter einem Tarnzauber versteckt. Denn vor allem ein leeres Buch würde Aufmerksamkeit erregen. Sich selbst so motivierend schloss Harry sich den Auroren an, die sich in der Hauseigenen Bibliothek umsehen wollten.

Dort geriet Harry aber erst einmal ins Staunen. Die Bibliothek war ein kreisrunder Raum an dessen Wänden entlang Regale standen. Ebenso waren aber auch noch mal einige Regale Senkrecht zum Mittelpunkt ausgerichtet. In diesem Mittelpunkt standen zwei große Tische mit 4 Polsterstühlen und vor einem großen Fenster standen zwei Sessel und ein Beistelltisch.

Einen kurzen Moment lang stellte Harry sich vor, wie Draco Malfoy an einem der Tische saß und den Schulstoff lernte, um Hermine wenigstens in einer Prüfung zu schlagen. Schnell vertrieb Harry dann aber wieder den Gedanken und machte sich an die Arbeit und von der gab es reichlich, obwohl sie zu viert waren.

Zu seinem Leidwesen hatte Harry aber die Abteilung erwischt, in der es nur Bücher gab, die ihn herzlich wenig interessierten. Zaubertränke und Kräuterkunde. Aber da ihm kaum eine andere Wahl blieb, sah er sich die Bücher einmal ganz genau an und er hoffte auch, dass seine Kollegen das sehr sorgfältig taten.

So war Harry für die nächsten Stunden doch ausreichend beschäftigt und das ein ums andere Mal hatte er auch den Verdacht ein Buch unter einem Tarnzauber in den Händen zu halten, doch das stellte sich ebenso oft als Irrtum heraus.
Als Harry dann irgendwann allein in der Bibliothek war, ließ er sich frustriert auf einen der Stühle fallen. Nichts war hier zu finden, rein gar nichts. Hatte er sich vielleicht geirrt? Verwahrte Malfoy das Buch an einem anderen Ort? Vielleicht sogar in seinem Verlies in Gringotts? Harry hoffte inständig, dass das nicht der Fall war, sonst hätte er wirklich ein Problem.

Mit einem tiefen Seufzen schloss Harry die Augen, um sich etwas zu entspannen und seine Konzentration zu sammeln. Dass er dabei seine Sinne einfach schweifen ließ und nach Magie suchte war eher dazu gedacht sich abzulenken, als dass er daran dachte auf diese Weise etwas zu finden. Dazu war dieses Feingefühl eigentlich gar nicht gut genug ausgeprägt. Zumindest dachte Harry das. Daher war er auch ziemlich überrascht, als sich etwas am Rand seine Wahrnehmung regte, das sich tatsächlich im selben Raum befand.

Ganz behutsam tastete Harry sich mental in die Richtung um den Gegenstand besser zu erfassen. Erst dann ließ er auch seinen Körper folgen. Mit vor sich ausgestreckten Armen setzte er einen Fuß vor den anderen und als seine Hände Holz berührten, tastete er sich daran entlang, immer näher zu der Quelle, bis er sie deutlich unter seinen Fingern spürte.

Schwarze Magie ließ seine Fingerspitzen prickeln. Das verlockende Gefühl von Macht berührte seine Hände und kroch ihm die Arme hinauf. Es war ein seltsames Gefühl, aber keineswegs unangenehm. Ganz im Gegenteil. Es war etwas Verheißungsvolles und Erregendes. Harry verstand gerade sehr gut, warum jeder schwarze Magie als etwas Gefährliches betrachtete. Jemand Unerfahrenes oder ungeübtes würde dieser Macht sicherlich irgendwann erliegen.

Harry öffnete die Augen und seine Konzentration brach ab, ebenso wie das Gefühl an Kraft verlor. Es war zwar noch da, aber kaum wahrnehmbar. Wie ein Flüstern bei dem die Worte ein wenig zu leise waren um sie zu verstehen.

Vorsichtig zog er das Buch heraus auf dem seine Hand ruhte. Es war in blutrotes Leder gebunden, wirkte abgegriffen und auch die silberfarbene Aufschrift blätterte ab. Es handelte von Ritualmagie. Ein Zweig der Zauberkunst, der schon sehr alt war und bekannt für seinen Bezug zur dunklen Seite. Deswegen hatte man ihn auch weitestgehend verboten. Allerdings war der Besitz von Büchern darüber nicht strafbar. Sie waren sogar in den Augen des Ministeriums zu wertvoll, um sie zu vernichten.

Mit dem Buch in der Hand ging Harry zu den Tischen und legte es dort ab. Mit einigen wenigen Zaubersprüchen hatte er den Schutzzauber darauf analysiert und es war auch ein Kinderspiel ihn aufzuheben. Vor Harrys Augen verwandelte sich das rote Leder in schwarzes und das Buch schrumpfte auf seine ursprüngliche Größe.

„Was Mister Auror da machen?“, piepste eine helle Stimme plötzlich hinter Harry und der wirbelte erschrocken herum und richtete seinen Zauberstab auf einen vermeintlichen Angreifer. Der entpuppte sich jedoch lediglich als ein etwa ein halben Meter großes Wesen mit großen Ohren und tennisballgroßen Augen, das einen Kissenbezug trug.

„Bei Merlin, Dobby, bist du wahnsinnig mich so zu erschrecken?“, stöhnte Harry und ließ dann seinen Zauberstab sinken. Dann fiel ihm allerdings der etwas verwirrte Blick der Elfe auf und Harry erinnerte sich daran, dass Dobby ihn gar nicht kennen konnte, geschweige denn, dass sie schon Freunde waren.

„Woher kennt Mister Auror Dobbys Namen?“, kickste die Elfe mit einem misstrauischen Blick.

Harry biss sich kurz und möglichst unbemerkt auf die Lippe. Warum musste er sich ausgerechnet jetzt so etwas leisten. Das war einfach unfair. Er riss sich ein Bein aus um die gesamte magische Welt zu Retten und das Schicksal legte ihm ständig solche Steine in den Weg.


„Dein Herr hat deinen Namen erwähnt und nun geh wieder an die Arbeit und behindere mich nicht weiter“, sagte Harry und nahm Harry das Buch vom Tisch um es einzustecken. Doch da hatte Dobby etwas dagegen.

„Auroren dürfen nicht einfach so etwas einstecken“, sagte der Elf entschieden und stemmte seine Arme in die Hüften.

Harry zog leicht verwundert eine Augenbraue hoch und verkniff sich dann gerade noch ein seufzen. Offensichtlich hatte Dobby noch gar nicht erkannt, auf welcher Seite sein Herr stand oder er hatte keinerlei Hoffnung, dass es eine bessere Zukunft geben würde, als jene nach der es gerade jetzt aussah. Diese Erkenntnis musste dem Elfen erst gekommen sein, nachdem Voldemort gestürzt worden war. Einfacher wurde Harrys Situation mit dieser Erkenntnis aber nicht. Eher im Gegenteil. Er kannte Dobby nur als seinen Freund der ihm vertraute und praktisch nie widersprach. Vor allem aber wusste Harry nicht, wie er sich dem Elfen gegenüber verhalten sollte. „Was hab ich dir nur getan, Merlin“, murmelte Harry ehe er sich straffte.

„Den Auroren ist es durchaus gestattet verdächtige Gegenstände zu beschlagnahmen und genauestens zu überprüfen“, erklärte Harry mit möglichst strenger Stimme.

„Aber Dobby weiß ganz genau, dass es hier nichts Böses gibt“, konterte der Elf hartnäckig.

„Wenn das Buch erst einmal hier weg ist, wird es auch keine bösen Dinge mehr geben und nun geh deine Arbeit machen. Dein Herr wird es sicher nicht gern sehen, wenn du sie vernachlässigst und stattdessen unsere Arbeit behinderst“, stellte Harry fest, sich stumm eingestehend, dass er einfach nicht hart zu dem Elfen sein konnte.

„Dobby macht gerade seine Arbeit, Sir. Dobby passt auf, dass die Auroren nichts zaubern was seinem Meister Probleme bringt.“

Einen Moment war Harry überrascht, dann aber nickte er. Malfoy hatte sie also die ganze Zeit überwachen lassen. „Dein Meister steckt bis zum Hals in den Dunklen Künsten. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis wir ihn erwischen und Voldemort wird keine Gelegenheit haben ihn da wieder heraus zu holen“, sagte Harry dann und die Hauselfe riss entsetzt die Augen auf, vermutlich weil Harry so schamlos den Namen des Unnennbaren aussprach. Doch er kam nicht dazu sich seinen Verdacht bestätigen zu lassen. Eine Frauenstimme hinter ihm erregte seine Aufmerksamkeit. „Was wollen Sie damit sagen, Mr. Evans?“

Harry warf einen Blick über die Schulter und stockte, aber nicht wegen Narzissa Malfoy. Viel mehr wegen ihrer Begleitung. Auf dem Arm der durchaus hübschen Frau saß ein kleiner Junge der sich neugierig umsah und ihn angrinste.

Der kleine Draco hatte auch hellblonde kurz geschnittene Haare, Pausbäckchen und trug eine dunkle Hose und einen smaragdfarbenden Pulli. Er sah irgendwie niedlich aus und Harry konnte dieses Bild so gar nicht mit dem von dem erwachsenen Draco in Verbindung bringen, der seine Ginny auf dem Gewissen hatte.

Dann erinnerte sich Harry aber wieder an die Frage die ihm gestellt worden war. Einen Moment musterte er Narziss Malfoy abschätzend und stellte dann schließlich fest:„Ich will damit sagen, dass ich sehr genau weiß auf welcher Seite Ihre Familie in diesem Krieg steht, Mrs. Malfoy. Und dass es die Seite der Verlierer ist.“

Die Frau schien das aber so gar nicht aus der Ruhe zu bringen. Sie zuckte nicht einmal mit der Wimper. „Sie sollten das besser auch beweisen können, Mr. Evans. Andernfalls könnte es sein, dass Sie das bereuen.“

Harry konnte darüber aber auch nur schwach Lächeln. „Sie drohen mir?“

„Ich warne Sie nur davor, dass unbedachte Äußerungen Ihren Job gefährden könnten. Die Familie Malfoy legt sehr viel Wert auf ihren Ruf und ihr ansehen. Viel mehr als andere reinblütige Familien. Gelangen solche Äußerungen an die Öffentlichkeit, ist das selten Gut für das Ansehen“, erklärte Narzissa Malfoy fast schon charmant lächelnd.

„Ich habe nicht vor, diese Äußerungen vor irgendeinem Journalisten zu wiederholen und Ihre Hauselfe dürfte allein durch den Hauselfenbund schon nicht in der Lage sein, auch nur ein Wort von dem was hier gesprochen wurde weiter zu geben. Ihr Ansehen ist also nicht einmal annähernd in Gefahr und für meine Gedanken kann ich kaum belangt werden“, sagte Harry und trat auf die Frau zu, um den Raum zu verlassen.

„Darf ich einmal Buch sehen?“, fragte Narzissa Malfoy höflich.

Harry sah das Buch an und zeigte es ihr widerwillig. Er wusste nicht in wie weit Narzissa Malfoy in Angelegenheiten der Todesser eingeweiht war. Alles was er sicher wusste war, dass sie kein Mal trug.

„Sie wollen ein leeres Buch mitnehmen?“, fragte die Frau überrascht.

„Das Buch stand im Regal und lag unter einem Zauber, Mrs. Malfoy. In meinen Augen durchaus verdächtig“, erklärte Harry.

Einen Moment schien Narzissa Malfoy verwirrt, dann aber schmunzelte sie und Harry war sich beinahe sicher, dass sie sich darüber im Klaren war, um was für ein Buch es sich handelte.

„Ich denke ich weiß woran das liegt“, sagte sie dann. „Mein Mann und ich haben uns vor nicht allzu langer Zeit von einigen alten Schulsachen getrennt. Darunter waren auch ein paar Scherzartikel, die ich irgendwann einmal von meiner Schwester geschenkt bekommen habe. Dieses Buch ist eines davon. Es ist mit einem Zauber belegt der dafür sorgt, dass es sich verwandelt wenn es längere Zeit unbeobachtet ist.

Draco muss es mitgenommen haben und irgendwann hat es sich verwandelt und Dobby hat es weggeräumt, wohl in der Annahme, es sei ein Buch aus der Bibliothek. Nicht war?“

Letzteres war eine Frage in Richtung des Hauselfen der noch immer bei ihnen im Raum stand. Einen Moment sah Dobby von einem zum anderen dann nickte er zögerlich. „Das hat Dobby getan Mrs. und Dobby wird sich gleich dafür bestrafen, dass es nicht besser auf den kleinen Master Draco aufgepasst hat.“ Damit verschwand die Elfe mit einem leisen Plopp.

„Sehen Sie. Nichts Gefährliches, Mr. Evans. Sie wollen doch damit nicht Ihre Zeit verschwenden“, erklärte Narzissa Malfoy.

Harry biss sich auf die Zunge. Er wusste, dass er damit nicht durchkommen würde. Malfoy hatte im Ministerium zu viel Ansehen. Egal wie genau er, Frank und auch Moody wussten, auf wessen Seite Malfoy stand, er würde damit nicht weit kommen. Selbst wenn Bartemius Crouch sich über Malfoys Gesinnung im Klaren war. Der Druck der Öffentlichkeit war viel zu groß und es gab zu viel Korruption in der Regierung. Ihm blieb keine andere Wahl als diese Schlacht geschlagen zu geben. Zumindest für sich selbst.

Dann aber lächelte er den kleinen Draco an, und streichelte ihm kurz über die Wange, was den kleinen Jungen irritierte, denn er sah Harrys Finger ziemlich misstrauisch an.

„Sie sollten diesen Weg nicht weiter gehen, Narzissa. Ihr Mann wird Sie und Ihren Sohn mit in den Abgrund reißen“, sagte Harry. „Die Ideale des Unnennbaren sind für sich vielleicht edel, aber sind sie es wirklich wert, dafür im Dreck zu kriechen und jemandem den Umhang zu küssen? Noch da zu einem Halbblut?“

Nun entglitten Narzissa Malfoy tatsächlich die Gesichtszüge, allerdings nur für einen kurzen Moment. „Sie sind vollkommen wahnsinnig Mr. Evans. Gehen Sie, ehe Sie sich um Kopf und Kragen reden“, sagte sie eisern und wandte sich ab.

„Ich bin nicht wahnsinnig Narzissa. Wenn Sie aus dieser Geschichte nicht aussteigen, wird Ihr Mann sterben und Ihr Sohn als Mörder sein ganzes Leben in Askaban verbringen. Ich glaube nicht, dass es das ist, was Sie für ihn wollen“, sagte Harry und Narzissa blieb stehen. Einen Moment herrschte schweigen, dann sagte sie: „Selbst wenn auch nur einen Funken Wahrheit in Ihren Behauptungen stecken würde, sollten Sie doch auch sehr gut wissen, dass es keinen Ausweg gibt. Nicht ohne dabei sein Leben zu verlieren.“

„Sie werden sicher einen Weg finden, wenn Sie nur einen Anreiz dazu bekommen“, sagte Harry. „Und den werde ich Ihnen geben.“

Damit ging Harry nach unten und nahm sich den Salon vor und es dauerte auch nicht wirklich lange, da hatte er das Versteck gefunden. Frank konnte seinen Augen kaum glauben, was er in der geheimen Kammer entdeckte und Lucius Malfoy war entsprechend ungehalten. Harry störten seine giftigen Blicke aber gar nicht. Für ihn war es eher eine Genugtuung zuzusehen wie Lucius Malfoy abgeführt wurde, selbst wenn es nicht für lange sein sollte. Hätte er geahnt, dass diese Tat ihm noch größere Schwierigkeiten machen würde, als er ohnehin schon mit den Todessern hatte, wäre er vermutlich nicht der Versuchung erlegen, Draco eine etwas neutralere Erziehung zu ermöglichen. Denn eigentlich war das Harrys Ziel gewesen.


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