von E.Vasaio
Voldemort rekrutierte immer mehr Gefolgsleute, die ihm zur alleinigen Macht verhelfen sollten.
Ich war schon lange in einem Zwiespalt mit meiner Gesinnung.
Die Nachmittage mit Lily und meinem Patensohn hatten mich ins Grübeln gebracht.
Aber ich wusste ganz genau, dass ich bei den Todessern nicht einfach aussteigen konnte.
Das wäre mein Todesurteil gewesen.
So wie es dem jüngeren Bruder von Sirius ergangen war! Ich überlegte hin und her, was ich machen sollte.
Das ich mich dann endlich an Dumbledore wandte hatte folgenden Grund: Ich erfuhr über Lucius Malfoy, dass der Dunkle Lord schon seit Monaten nach dem Auserwählten aus der Prophezeiung suchte und nun wohl 2 Kandidaten gefunden hatte.
Der 1. wäre der Nachwuchs von Alice und Frank Longbottom und der 2. der Sohn von Lily und James Potter.
Ich war wie vom Donner gerührt, was das bedeuten sollte konnte ich mir denken.
Der Dunkle Lord wollte seinen potentiellen Widersacher so schnell wie möglich beseitigen.
Was konnte ich nur tun, ich konnte doch nicht zulassen, dass Harry was zustieß!
Als ich damals die Prophezeiung belauschte, wusste ich dass auch Dumbledore diese gehört hatte!
Dumbledore, der mächtige Zauberer, den selbst der Dunkle Lord fürchtete!
Wenn einer helfen konnte, dann nur er!
Ich apparierte am 1. Oktober um Mitternacht vor die Tore von Hogwarts und schickte meinen Patronus zu Dumbledore, der mir durch Hagrid das Tor öffnen ließ. Hagrid führte mich zu dem Wasserspeier, der zu Dumbledore’s Büro führte und nannte das Passwort.
Eilig lief ich die Stufen hinauf und klopfte aufgeregt an die Tür.
„Herein“, rief eine Stimme. Ich betrat den Raum und sah Dumbledore an einem steinernen Bassin stehen.
„Ah, Guten Abend, Severus, was hast Du auf dem Herzen?“ fragte Dumbledore mich freundlich.
„Guten Abend Herr Professor“, erwiderte ich nervös. Dumbledore wanderte zu seinem Schreibtisch setzte sich dahinter und bedeutete mir auf dem Stuhl davor Platz zu nehmen. Wie sollte ich nur das Gespräch anfangen, überlegte ich verzweifelt.
„Tja, Severus, wie ich sehe ist es heute wohl ein ernsterer Anlass als bei unserem letzten Treffen“, half mir Dumbledore weiter.
„Ja, Professor, wie sie wissen, gehöre ich den Todessern an. Und sie wissen auch, dass ich vor einem Jahr eine Prophezeiung belauscht habe, bei der Sie auch anwesend waren....“ meine Erzählung stockte.
„Ja, das weiß ich sehr wohl“, erwiderte Dumbledore noch immer im freundlichen Ton.
„Ich bin schon lange im Zwiespalt meiner Gefühle und habe so einiges über den Dunklen Lord erfahren, dass ich mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren kann. Ich habe es mir wirklich lange überlegt und bin zu dem Entschluss gekommen mich von den Todessern zu lösen.“
„Das ist wirklich ein bemerkenswerter Schritt, Severus, aber warum bist Du da zu mir gekommen?“
„Ich habe heute morgen erfahren, dass Lord Voldemort zwei Jungen ausfindig gemacht hat, die der Auserwählte sein können. Einer davon ist mein Patensohn, Harry Potter“ erzählte ich ihm mit Angst in der Stimme.
„Ich kenne den Dunklen Lord lange genug , dass ich weiß, was das zu bedeuten hat. Er wird sich sicher seines zukünftigen Gegners entledigen wollen. Sie müssen das verhindern Professor!“, flehte ich ihn an.
„Sie müssen die Potters beschützen, damit der Dunkle Lord Harry und seinen Eltern nichts anhaben kann!“, fügte ich nun mit Tränen in den Augen hinzu.
„Das ist wirklich eine schreckliche Sache, Severus. Ich werde natürlich alles in meiner Macht stehende tun um die beiden Familien in Sicherheit zu bringen.“, versprach mir Dumbledore.
„Vielen Dank, Herr Professor“, mir viel ein Stein vom Herzen.
„Aber Severus, bist Du auch bereit für die Gute Sache etwas zu tun?“
„Wie meinen sie dass Herr Professor?“
„Ich weiß nicht, ob ich Dir so ganz vertrauen kann. Du könntest ja auch ein Spion vom Dunklen Lord sein.“
„Professor Dumbledore, ich versichere ihnen, ich meine es ehrlich! Sie können, wenn sie wollen auch Legilimentik bei mir anwenden.“, bot ich ihm an. „Ich bin der Familie Potter wirklich sehr verbunden, sie ist wie meine eigene Familie, Harry wie mein eigener Sohn und Lily liebe ich wie meine Schwester. Ich würde alles für sie tun um sie zu beschützen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ihnen etwas zustoßen würde. Ich würde mir immer die Schuld dafür geben, weil ich es war, der Voldemort die Prophezeiung überbrachte.“
„Würdest Du denn auch als Spion für unsere Seite gegen Voldemort tätig sein?“
Ich überlegte kurz und nickte dann zögernd.
„Das ist aber sehr gefährlich Severus! Bist Du ein guter Okklumentiker und Legilimentiker? Der Dunkle Lord darf nämlich keine Ahnung davon haben, dass du die Lager gewechselt hast!“
„Ja, Professor, ich habe mich schon monatelang in Okklumentik und Legilimentik geübt. Ich wollte ja nicht, dass mein gutes Verhältnis zu Lily Potter und meine Liebe zu meinem Patenkind eine Angriffsfläche für den Dunklen Lord bietet und ich die beiden in Gefahr bringe. Mir gelingt es sehr gut meinen Geist vor Eindringlingen zu verschließen. Nur wenn ich jemanden einlassen will, kann er meine Gedanken sehen.“
„Gut, Severus, dann machen wir doch gleich mal die Probe auf’s Exemple. Du musst Dich nur noch einige Augenblicke gedulden, denn ich muss erst noch einige Anweisungen für den Schutz der Potters und der Longbottoms geben. Würdest Du bitte solang in Professor Mc Gonagalls Büro warten?“forderte er mich auf.
Er ging rasch zum Kamin, warf eine handvoll Flohpulver rein und sagte „Minvera! Ich schick dir Severus Snape in dein Büro. Bitte kümmere dich einstweilen um ihn. Ich komme in ein paar Minuten zu Euch runter.“
Ich ging zu Tür, verließ sein Büro und begab mich zum Büro von Mc Gonagall.
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