von E.Vasaio
Wie in Trance ging ich den Weg zum Schloß hinauf.
Ich durchquerte die Eingangshalle und stieg die Stufen hinauf.
Ich musste auf den schnellstem Weg zu Dumbledore! Meine Füße bewegten sich automatisch, ich achtete gar nicht mehr darauf wohin ich ging und stand plötzlich vor dem Wasserspeier.
„Lakritzschnapper,“ sagte ich und er Wasserspeier gab den Weg frei.
Ich hastete die Stufen empor und trat nach kurzem Klopfen, ohne auf eine Antwort zu warten, ein.
Dumbledore sah mich bestürzt an.
„Severus, Du siehst ja schrecklich aus, was ist passiert?“
„Es ist Harry,“ stammelte ich atemlos.
„Er hält Harry für den „Auserwählten“ und will in umbringen.
Er weiß außerdem, das ein Fideliuszauber auf dem Potter Haus liegt!“, kraftlos ließ ich mich auf den Stuhl vor Dumbledore’s Schreibtisch fallen.
Ich zitterte am ganzen Körper und musste mit meinen aufsteigenden Tränen kämpfen.
Dumbledore machte einen Schlenker mit seinem Zauberstab und beförderte eine Flasche Feuerwhisky und 2 Gläser auf den Tisch.
Er goß mir das Glas randvoll.
„So, dass trinkst Du jetzt erst mal, und keine Widerrede!“ Ich tat, wie mir geheißen und trank das Glas in einem Zug leer.
Das Zeug brannte wie Feuer, aber gleichzeitig wich die Kälte aus meinem Körper und eine wohlige Wärme breitete sich aus.
„So, und nun erzähl erst mal von Anfang an.“
Ich schilderte das ganze Treffen und schloß mit den Anordnungen Voldemorts an seine Todesser.
Dumbledore hatte sich inzwischen auch etwas in sein Glas getan und mir nachgeschenkt.
Er nahm einen Schluck und sah mich besorgt an.
„Na, jetzt hast Du wenigstens wieder etwas Farbe im Gesicht, mein Junge.
Keine Angst, solange Tom den Geheimniswahrer der Potters nicht kennt, sind sie noch nicht in unmittelbarer Gefahr.
„Er sucht aber schon mit allen Mitteln nach ihm, und er wird nicht eher ruhen, bis er ihn gefunden hat,“ erwiderte ich verzweifelt.
„Ich wusste heute abend nicht, wie ich das Treffen überstehen sollte. Ich kann mich bald nicht mehr beherrschen, ich würde ihm am liebsten an die Gurgel springen,“ setzte ich nun immer wütend werdender fort.
„Na, jetzt sind Deine Lebensgeister ja Gott sei Dank wieder geweckt“, schmunzelte Dumbledore.
„Severus, Du musst Dich zusammen reißen, alles andere wäre zu gefährlich“ fuhr er sehr ernst fort.
„Wir brauchen Dich weiter als Spion in der „Höhle des Löwen! Denk auch an die Potters und Harry!“
„Ja, ich weiß,“ knirschte ich geknickt.
„Ich werde mich umgehend mit den Mitgliedern des Phönix-Ordens in Verbindung setzen, wie wir die Sicherheitsvorkehrungen für die Potters nochmals verstärken können. Und Du gehst jetzt und legst Dich noch etwas hin, Du brauchst Deine Kräfte später noch notwendig!“, entließ der Schulleiter mich.
Ich ging hinunter in den Kerker zu meinen Räumlichkeiten. Ich hatte ein Büro mit Labor und einen Wohn-Schlafraum. Total fertig wankte ich auf mein Bett zu und warf mich angezogen darauf. Ich halt das alles bald nicht mehr aus, die Angst und die Sorge um Lily und Harry macht mich noch wahnsinnig!, dachte ich verzweifelt.
Doch schließlich taten der Alkohol und die abfallende Anspannung ihre Wirkung und ich fiel in einen unruhigen Schlaf.
Am nächsten Morgen ging es mir gar nicht gut. Ich war Alkohol nicht gewöhnt und hatte deswegen Kopfschmerzen, aber noch mehr machte mir die Sorge um die Potters zu schaffen.
Ich war den ganzen Tag unkonzentriert und ließ meine schlechte Laune an den Schülern aus.
Mittags stocherte ich in meinem Essen herum und brachte keinen Bissen hinunter.
Dumbledore musterte mich aus dem Augenwinkel und bat mich nach dem Essen in sein Büro.
„Severus, ich hab gestern noch mit dem Orden Kontakt aufgenommen,“ empfing er mich.
„Sie haben die Schutzzauber noch mal verstärkt und die Auroren kontrollieren abwechselnd das Gebiet.“
Ich nickte beklommen, aber das Gefühl der Angst in meiner Brust konnte auch diese Aussage nicht ändern. Ich kannte den Dunklen Lord nur zu gut und wusste wie mächtig er war. Wenn er etwas wirklich dringend wollte, dann ließ er sich durch nichts davon abhalten.
„Es wird ihnen nichts passieren,“ versicherte er mir.
Ich wollte ihm ja gern glauben......
Die nächsten Tage vergingen und nichts besonderes geschah.
Die Schüler durften am Wochenende nach Hogsmeade um sich für Halloween mit Scherzartikeln und süßen Leckereien einzudecken.
Ich hatte mich grübelnd in meinem Zimmer verkrochen und wollte niemanden sehen.
Samstag Abend spürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meinem linken Unterarm und ich wusste sofort, was das bedeutete: Voldemort rief seine Todesser!
Ich sandte Dumbledore meinen Patronus um ihn davon in Kenntnis zu setzen und machte mich unverzüglich auf den Weg um vor den Toren Hogwarts zu apparieren.
Der Dunkle Lord hatte den sogenannten „Inneren Zirkel“ seiner Todesser um sich versammelt.
„Meine treuen Gefährten, heute ist die Nacht der Nächte!“, fing er seine Rede an.
„Mir ist es endlich gelungen das Versteck der Potter’s ausfindig zu machen.
Der Geheimniswahrer hat meiner „Überredungskunst“ nicht wiederstehen können und es mir verraten.
Natürlich ist das Haus mit einigen wirkungsvollen Schutzzaubern versehen, die mir aber keinerlei Schwierigkeiten machen werden.
Eure Aufgabe wird es sein, mir die Auroren vom Hals zu halten.
Ich werde mir nämlich die Ehre nicht nehmen lassen und mich selbst um die kleine Familie zu kümmern!“, er lachte zynisch.
„Heute nacht, an Halloween ist die Prophezeiung über den „Auserwählten“ nur noch Geschichte!“, zischte er leise für sich, da ich aber neben ihm stand konnte ich ihn genau verstehen.
Ich glaubte mir würde es den Boden unter den Füßen wegziehen.
All unsere Sicherheitsvorkehrungen waren umsonst gewesen.
Ich hatte es ja gleich gewusst. Man konnte ihn nicht aufhalten.
Oh, mein Gott Lily, Harry, ….was konnte ich nur tun.
Ich ließ all meine Vorsicht außer acht und griff zum letzten ...., zum allerlezten Mittel......,
„Herr,“ sprach ich.
Voldemort sah mich verblüfft an.
„Ich glaube nicht, dass das Kind von James und Lily Potter der „Auserwählte“ ist.
Er ist doch ein Halbblut und euer gewiss nicht ebenbürtig.“
„Du wagst es schon wieder meine Entscheidung anzuzweifeln, Severus?“, herrschte er mich kalt an.
„Das wirst Du mir büßen – Crucio!“
Ein schier endloser Schmerz durchdrang meinen Körper, ich schrie und krümmte mich auf dem Boden, bis der Schmerz nachließ.
Obwohl ich wusste das meine Aktion zum Scheitern verurteilt war, versuchte ich es noch mal.
Voldemort stand direkt vor mir, ich rappelte mich auf die Knie und flehte nun, mit Tränen in den Augen:
„Bitte Meister, verschont Lily und ihr Kind, sie ist doch.....“, weiter kam ich nicht.
Voldemort hatte erneut seinen Zauberstab auf mich gerichtet und sagte verächtlich:
„Du enttäuscht mich Severus, enttäuscht mich schwer – Crucio!“
Wieder durchdrang mich dieser wahnsinnige Schmerz, er ließ mich nicht mehr los, bis es mir alle Sinne raubte und es Nacht um mich wurde.
Stunden später wachte ich mit unendlichen Schmerzen auf. Mühsam versuchte ich meine Augen zu öffnen. In meinem Kopf dröhnte es. Ich blinzelte und sah, dass ich auf dem Boden unseres Versammlungsraumes lag. Langsam kehrte meine Erinnerung zurück. Panik ergriff mich. Ich mühte mich wieder auf meine Beine zu kommen. Was war wohl in der Zwischenzeit alles geschehen.
Harry, Lily..... kalte Angst stieg in mir hoch. Ich musste so schnell wie möglich nach Godric’s Hollow.
Ich schleppte mich aus Malfoy Manor, das menschenleer war und apparierte.
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