von E.Vasaio
Schweigend verließen wir später das Friedhofsgelände. Vor dem Friedhofstor kam Petunia auf uns zu.
„Professor Dumbledore, auf ein Wort,“ sagte sie.
Woher wusste sie denn, wer Dumbledore war?
Na, wahrscheinlich hatte sie bei Lily mal ein Bild von ihm gesehen.
Mich würdigte meine liebe Cousine keines Blickes.
„Ah, Mrs. Dursley, wenn ich nicht irre? Lassen Sie uns dort ein Stück rüber gehen.“
Die Beiden entfernten sich etwas von uns.
Ich konnte nicht genau verstehen, was sie mit Dumbledore zu besprechen hatte.
Nur einige Gesprächsfetzen trug der Wind zu uns rüber.
„Wie sind sie denn auf die Idee gekommen, uns Harry vor die Tür zu legen......“ verstand ich.
Ich war völlig geschockt, Dumbledore hatte Harry zu meiner Cousine gebracht? Wie konnte er nur!
Nun versuchte ich so viel wie möglich von dem Gespräch mitzubekommen.
„Mein Mann ist nicht sehr begeistert davon, wir haben schließlich schon unser eigenes Baby zu versorgen.......“ Ich konnte leider nicht verstehen, was Dumbledore ihr antwortete, aber an seiner Gestik erkannte ich, dass er sehr bestimmte und anscheinend auch sehr überzeugende Worte fand, denn er reichte ihr anschließend seine Hand und kam wieder zu uns rüber.
Ich musste unbedingt mit ihm reden, aber nicht hier! Wortlos legten wir nun gemeinsam die Strecke in das Wäldchen zurück und disapparierten nach Hogwarts.
Gegen Abend machte ich mich auf den Weg zu Dumbledore’s Büro.
Nach seinem „Herein“ trat ich ein. „Severus, was kann ich für Dich tun?“
„Professor Dumbledore, stimmt es, dass Harry sich in der Obhut meiner Cousine Petunia befindet? Wie können Sie ihn nur bei ihr lassen? Ihr Mann gehört zu der schlimmsten Sorte Muggel die es gibt! Harry ist ein Sohn von Zauberern, er kann doch nicht bei Muggeln aufwachsen!“, sagte ich aufgebracht.
„Nun beruhigt dich mal wieder, Severus,“ entgegnete er mir. „Ja, es stimmt, ich habe Harry zu seiner Tante gebracht.“
„Aber warum? Warum lassen sie ihn nicht unter Zauberern aufwachsen? Warum kann ich ihn nicht zu mir nehmen, ich bin doch sein Pate!“, schloß ich verzweifelt.
„Jetzt setz Dich erst mal und dann erklär ich Dir in Ruhe warum.“
Widerwillig kam ich seiner Aufforderung nach. „Harry ist bei seiner Tante am sichersten aufgehoben! Dort schützt ihn die uralte Magie der Blutsbande. Die ist in direkter Linie am stärksten! Außerdem ist es auch für Dich zu gefährlich!“
Ich sah ihn fragend an.
„Voldemort ist, wie ich Dir schon geschildert habe, nicht tot. Du musst weiterhin für uns als Spion arbeiten, du musst die Kontakte zu Deinen Todesserkollegen, soweit sie nicht in Askaban sitzen, aufrecht erhalten. Damit wir die ersten Anzeichen seiner Wiederkehr rechtzeitig erfahren und dagegen arbeiten können.“
Ich sollte weiter als Spion arbeiten? Mich weiter mit den Leuten abgeben, für deren Gesinnung ich sie hasste?
„Ich will das aber nicht mehr,“ sagte ich abweisend.
„Severus, Du musst! Wir alle und vor allem Harry profitieren davon, oder glaubst Du, Voldemort wird Harry verschonen, wenn er wieder auftaucht? Du bist bald der Hauslehrer von Slytherin und hast dann doch die besten Kontakte zu den Zielpersonen. Denk an James und Lily und all die anderen, die unter Voldemorts Herrschaft getötet oder gefoltert wurden.“
Resigniert nickte ich und mein Hass auf alles was mit dem Dunklen Lord zu tun hatte loderte wieder in mir auf! Entschlossen sagte ich: „Okay ich mach es!“
„Gut, Severus, ich hab dass auch nicht anders von Dir erwartet. Aber denk daran, Du darfst keinen Kontakt zu Harry aufnehmen! In Euer beidem Interesse!“
Ich schluckte, dass war also der endgültige Abschied von meinem Patensohn.
„Ich versprech’s,“ sagte ich mit belegter Stimme und verließ anschließend Dumbledore’s Büro.
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