
von E.Vasaio
"Sorry, sorry, sorry! Hab mal wieder etwas länger gebraucht! Wär trotzdem für zahlreiche Kommis recht dankbar!! *ganz lieb guck*^^^^^
Noch tagelang war die versteinerte Katze von Filch Gesprächsthema bei Lehrern und Schülern.
Doch ein paar Wochen später gab es ein anderes Ereignis, dass diese ganze Geschichte in den Schatten drängte.
– Quiddich – Gryffindor gegen Slytherin!
Die ganze Schule war in Aufruhr.
Ich war mal wieder im Zwiespalt.
Als Hauslehrer von Slytherin hatte ich natürlich für mein Team zu sein, aber andererseits war ich im Geheimen Harry’s größter Fan.
Es war schon unglaublich was dieser Teufelskerl alles mit seinem Besen anstellte und wie geschickt er den unberechenbaren Schnatz fangen konnte.
Also feuerte ich von der Tribüne aus meine Mannschaft an, insgeheim war ich aber unglaublich Stolz auf die Künste meines Patensohns!
Slytherin ging mit 10 Punkten in Führung! Gut so!
Ich beobachtete Harry, wie er nach dem Schnatz Ausschau hielt.
Puh! Grad konnte er um Haaresbreite einem Klatscher ausweichen.
Das war knapp! Ich atmete erleichtert auf.
Schon wieder flog der Klatscher in Harry’s Richtung. Harry tauchte rasch ab und einer der Weasley-Zwillinge schaffte es, den Klatscher mit einem harten Schlag auf Malfoy zuzutreiben.
Doch wieder machte der Klatscher, in weitem Bogen wie ein Bumerang kehrt, und schoss erneut auf Harrys Kopf zu.
Merlin! Hoffentlich wird Harry nicht von ihm getroffen!
Mir war mulmig zumute.
Nicht auszudenken was passieren würde, wenn er aus dieser Höhe vom Besen stürzt!
Harry legte einen Spurt ein und jagte auf das andere Ende des Feldes zu.
Der Klatscher hinterher! Was ging da vor? War der Klatscher verhext? Harry schien ihn wie ein Magnet anzuziehen.
Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen, schwere Tropfen fielen auf die Spieler und Harry konnte mit seiner Brille sicher nicht mehr alles richtig erkennen.
Slytherin führte inzwischen schon mit 60 Punkten!
Fred und George Weasley flogen jetzt dicht neben Harry um ihn zu schützen, da der Klatscher es offensichtlich immer noch auf ihn abgesehen hatte. Ich war wieder etwas beruhigt.
Nach einer Auszeit, in der die Gryffindors anscheinend eine neue Taktik besprachen, stieg Harry mit seinem Besen immer höher.
War er verrückt geworden?
Er zog weite Schlaufen und legte Loopings ein, flog Spiralen und im Zickzack, dass mir fast der Atem stockte. Und der Klatscher immer noch hinter ihm her – konnte aber die Richtung nicht so schnell ändern wie Harry!
Er legte eine Achterbahnfahrt hin, flog um das Stadion herum und suchte wohl wieder nach dem Schnatz.
Wieder verfehlte der Klatscher knapp Harrys Kopf!
Harry legte sich in die Kurve und rauschte in die andere Richtung davon.
Glück gehabt!
Mir wurde schon vom Zuschauen schwindlig!
Malfoy flog nun auf Harry zu und rief ihm irgendetwas zu, das ich nicht verstehen konnte.
Da! Jetzt sah ich was goldenes neben Malfoys linkem Ohr blitzen!
Hatte Harry den Schnatz auch entdeckt?
Einige quälende Sekunden schwebte Harry mitten in der Luft und überlegte wohl wie er es am besten anstellen konnte, damit Malfoy nichts bemerkte.
WAMM! Er hatte eine Sekunde zu lang angehalten.
Der Klatscher hatte ihn schließlich doch noch getroffen!
Er war gegen Harrys Arm geknallt.
Ich konnte direkt den Knochen brechen hören.
Mir drehte sich fast der Magen um.
Harry glitt auf seinem Besen zur Seite und ließ sich mit geknicktem Knie von seinem Besenstiel hängen, der recht Arm pendelte nutzlos an seiner Seite.
Der Klatscher kam für einen erneuten Angriff zurückgeschossen und diesmal zielte er auf sein Gesicht. Harry kurvte ihm aus dem Weg und hielt geradewegs auf Malfoy zu!
Was hatte er nun schon wieder vor?
Er nahm seine gesunde Hand vom Besen und griff blitzartig zu.
Hatte er etwa den Schnatz gefangen?
Er schoss zu Boden, Schlamm spritzte auf, Harry schlug auf und rollte von seinem Besen.
Ich sprang besorgt von der Tribüne auf und eilte auf das Spielfeld hinunter.
Sein Arm hing in einem sehr merkwürdigen Winkel an ihm herab, ich wollte ihm zur Hilfe kommen.
Als ich mich durch die Menge kämpfte, sah ich schon Lockhart über Harry gebeugt stehen!
Oh, nein, nicht der!
Was würde der wohl mit Harry anstellen?
Verbissen versuchte ich weiter zu Harry zu gelangen.
„Nein“, konnte ich Harry schreien hören, „ich behalt ihn so, wie er ist, danke...“
„Legen Sie sich wieder hin, Harry“, sagte Lockhart besänftigend, „das ist ein einfacher Zauber, den ich unzählige Male durchgeführt habe....“
„Warum kann ich nicht einfach hinüber in den Krankenflügel?“, frage Harry mit zusammengebissenen Zähnen.
„Das sollte er tatsächlich, Professor“, meinte auch der Mannschaftskapitän der Gryffindors, Wood,
„Großer Fang, Harry, wirklich hervorragend, dein bester, würd ich sagen....“, fügte er noch hinzu.
„Zurücktreten“, sagte nun Lockhart und rollte seine Ärmel hoch.
„Nein – nicht – ..“, murmelte Harry matt, doch Lockhart fuchtelte schon mit seinem Zauberstab herum und richtete ihn jetzt direkt auf Harrys Arm.
Ich war noch zu weit von ihnen weg und konnte nicht verhindern was jetzt geschah!
„Tja,“ sagte Lockhart, „Tja, Nun, das kann schon mal passieren.
Entscheidend jedoch ist, dass die Knochen nicht mehr gebrochen sind....!“
Endlich hatte ich sie erreicht!
Ich kniete mich rasch zu Harry auf den Boden und unterzog seinen Arm einer genaueren Untersuchung.
„Das ist ja wohl auch nicht mehr möglich“, meinte ich zornig, „es ist ja auch kein Knochen mehr da!“
Harrys Arm fühlte sich nun an wie aus Gummi.
„Können sie aufstehen Potter?“, fragte ich.
„Ich weiß nicht, Sir,“ kam es zögernd von ihm.
Kurzerhand nahm ich ihn auf meine Arme und blaffte Lockhart an:
„Gehen sie mir aus dem Weg, sie MAGIER!“
Harry sah mich verblüfft an.
Es war ihm sichtlich unangenehm von mir getragen zu werden.
„Keine Angst, Potter, ich bringe sie nur in den Krankenflügel.
Madame Pomfrey muss ihre Knochen neu wachsen lassen.
Das wird eine nicht so ganz einfache Sache werden“, klärte ich ihn mit ruhiger Stimme auf.
Diesem Trottel von Lockhart sollte man den Zauberstab wegnehmen!
Er war einfach nur unfähig und sogar gefährlich!
Das würde sicher keine schöne Nacht für Harry werden!
Madame Pomfrey schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als sie Harrys Arm sah!
„Um Gottes Willen Severus, wie ist das denn passiert?“, fragte sie entsetzt.
„Goldie hat versucht Mr. Potters gebrochenen Arm zu heilen!“, antwortete ich ihr sarkastisch.
Harry verzog sein Gesicht zu einem schiefen Grinsen.
„So ein Idiot! Ich kann Knochen in einer Sekunde wieder heilen – aber neu wachsen lassen....“, Poppy schüttelte resigniert den Kopf.
„Setz Harry dort auf dem rechten Bett, neben dem Fenster ab, Severus,“ bat sie mich nun.
„Aber Sie werden es doch schaffen, nicht wahr?“ fragte Harry jetzt zaghaft.
„Ich werde es schaffen, selbstverständlich, aber es wird ziemlich schmerzhaft sein. Sie werden die Nacht über hier bleiben müssen...“, daraufhin wuselte sie in ihr Büro und kam mit einer großen Flasche „Skele-Wachs“ wieder.
Ich wusste genau, was Harry nun erwartete.
Das Zeug schmeckte nicht nur scheußlich, er würde auch stundenlang unter ziemlichen Schmerzen verbringen müssen.
„Na, Potter, sie sind ja jetzt in den richtigen Händen.....“, sagte ich mit rauer Stimme, drehte mich um und verließ eiligst den Krankenflügel.
Meine Gefühle waren in Aufruhr!
Ich könnte diesen Kerl umbringen!
Wenn der mir in die Finger kommen würde!
So ein Stümper und Nichtskönner!
Wütend rannte ich in meine Kerkerräume und pfefferte die Tür hinter mir zu.
Warum immer Harry?
Blieb dem Jungen denn gar nichts erspart?
Lockhart war so ein.......grrrr......!
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und ließ mich in meinen Sessel neben dem Kamin fallen.
Ich musste mich erst mal abregen und holte tief Luft. Nach einiger Zeit, es waren wohl schon Stunden vergangen, ging ich zu meinem Kamin hinüber und warf eine handvoll Flohpulver hinein.
„Poppy, wie geht es dem Jungen?“, fragte ich besorgt.
„Er schläft jetzt, Severus“, erhielt ich als Antwort.
„Gut, dann komm ich schnell auf einen Sprung rauf!“
Mit wehendem Umhang eilte ich zurück in den Krankensaal.
Auf Zehenspitzen, damit ich Harry nicht aufweckte, schlich ich zu seinem Bett und zog mir einen Stuhl heran. Er sah ziemlich bleich aus und sein Gesicht wirkte ganz schmerzverzehrt.
Vorsichtig tastete ich nach seinem verletzten Arm und nahm seine Hand in meine.
Er konnte ja mit ihr noch nichts fühlen und so konnte ich sie getrost halten, ohne dass er was mitbekam.
Sicher wäre er mehr als erstaunt, wenn sein verhasster Zaubertranklehrer seine Hand hielt.
Ich blieb einige Stunden an seinem Bett sitzen und bewachte seinen Schlaf.
Ab und zu wischte ich Schweißperlen von seiner Stirn und strich ihm beruhigend über seine Wangen.
Die Prozedur mit dem Skele-Wachs war wirklich sehr schmerzhaft, das konnte man ihm ansehen.
Gut, dass Poppy den Jungen in eine Art Heilschlaf versetzt hatte.
So bekam er die Qual nicht in vollem Ausmass mit. Gegen 2 Uhr morgens, nachdem Poppy mich mit einem vorwurfsvollen Blick dazu aufforderte, stand ich seufzend mit steifen Gliedern auf und begab mich in meine Räumlichkeiten.
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