von Imobilus
Als die, bei allen Menschen ungebetete und gefürchtete Besucherin auf dem Schlossgelände der größten und Besten Schule für Hex
Viele Gespräche
Diese ganzen Geschehnisse blieben nicht unbeobachtet. In einer Welt die für Sterbliche nicht zu erreichen war, beobachtete die Schwester des Todes alles ganz genau, und sie war alles andere als erfreut darüber. Der Tod brach seine eigenen Regeln, das durfte ja wohl nicht wahr sein. Damit war sie zu weit gegangen. Ihr Vater MUSSTE eingreifen. Doch der nahm das Geschehene ganz locker, was das Schicksal nur noch mehr zum toben brachte.
„Das kann sie nicht machen!!! Das darf sie nicht machen!!!!! Es ist verboten!!! Vater!!!! DU musst etwas tun!!"
Es widersprach nun Mal jeglichen Naturgesetzen das Tote wieder lebendig wurden, selbst in der magischen Welt. Sicher, ihre ach so tolle Schwester war die Herrscherin über die Welt der Toten und konnte es, aber es war eine unausgesprochene Abmachung sich nicht die Naturgesetze einzumischen. Eine Abmachung die der Tod jetzt gebrochen hatte. Einfach so. Dabei war dieser kleine Junge doch im Grunde ein Nichts. Eine kleine Nervensäge. Nichts weiter. Sie verstand gar nicht was an diesem Bengel so wichtig war!
„Mein liebes Kind. Darf ich dich daran erinnern dass du vor 16 Jahren das Bestehen der gesamten weißen Magierschaft auf die Schultern dieses Jungen abgelegt hast? Du hast einem Kind die Macht gegeben das Böse zu besiegen oder noch dunklere Zeiten zu beschwören um zu sehen ob er diese Macht missbraucht. Ob die Menschen sich endlich geändert haben. Deine Schwester schlägt sich auf die Seite der Menschheit weil sie an ihnen hängt. Ohne sie hätte sie keine Aufgabe mehr und sie will ebenfalls verhindern, dass die Arbeit überhand nimmt. Sicher sie hat ein Tabu gebrochen, aber sei du doch mal die Klügere und gib endlich nach. Irgendwann muss dieser Streit doch aufhören.“
„Nachgeben? Ich? Sie hat angefangen! Sie war es die zuerst die Regeln gebrochen hat. Und das kann ich auch!“ zischte das Schicksal ihren Vater an.
„ZEIT!“
Wie aus dem nichts erschien ein junger schlanker Mann im weißen Gewand. „Was schreist du denn so. Ich bin doch nicht taub“, murrte er.
„Zeit, ich brauch deine Hilfe. Du musst die Welt ein paar Stunden rückwärts drehen. Tod hat Mist gebaut.“
Der junge Mann fing an zu lachen. „Was ist es denn diesmal. Hat sie dir wieder einen Liebhaber ausgespannt, oder ihn mitgenommen?“
Den Bruder der beiden Frauen belustigte dieser Familienkrieg Zusehens. Es war ein Spaß ihnen zuzusehen wie sie sich gegenseitig das Leben schwer machten. Er selbst hielt sich gänzlich raus. Er wollte nicht zum Spielball werden und den Lauf der Welt beeinflussen.
„Sie hat drei Tote wiedererweckt und einem Werwolf das Leben gerettet. Sie mischt sich in die Naturgesetze ein. Das können wir nicht zulassen!“ polterte das Schicksal.
„Du bist doch sonst auch so einfallsreich Schwesterchen. Mach was draus. Ich werde mich da nicht einmischen. Ihr benehmt euch wie zwei Fünfjährige. Dabei sollte man meinen dass ihr erwachsene Frauen seid. Und nun entschuldige mich, ich habe ein Rendezvous und wehe dem du vermiest mir das“, sagte er und verschwand in einer weißen Dunstwolke.
„Ahhh! Das gibt es doch nicht! Alles muss man alleine machen!“, fluchte sie und löste sich auch auf.
Währenddessen schmunzelte der Vater allen Lebens genüsslich. „Meine Zwei Mädchen. Bin mal gespannt was Schicksal jetzt wieder macht. Ich hoffe nur sie kann sich einigermaßen beherrschen und ich muss nicht doch noch eingreifen. Denn den Weltuntergang wollen wir ja verhindern.“
Währenddessen betrat die, bei allen Menschen ungebetene und gefürchtete Besucherin, das Schlossgelände der größten und Besten Schule für Hexerei und Zauberei Großbritanniens zur selben Zeit, wie die Sonne gerade ihre ersten Strahlen über den Horizont warf. Sie tauchte den klaren Himmel in einen sanften rötlichen Ton, der in den nächsten Minuten über gehen würde in das strahlende Blau, das sich für diesen Tag angekündigt hatte.
Mit einem Lächeln auf den Lippen hielt sie kurz inne und schaute der Licht- und Kraftspenderin zu, wie sie die Zinnen des Schlosses glänzen ließ, während die Front noch düster und bedrohlich sich ihr entgegenstreckte. Es war immer wieder ein atemberaubender Anblick dem Feuerball dabei zu zusehen, wie er die Welt in glänzendes Licht tauchte.
Kaum einer konnte sich vorstellen das ausgerechnet der Tod einen Sinn für solche romantischen Lichtspiele hatte, galt sie doch als unbarmherzig und emotionslos. Dabei hatte sie durchaus auch Gefühle. Nur welcher Mann gab sich schon mit einem Wesen ab, das mächtiger war, als jedes andere auf der Welt. Sie hatte immerhin Macht über die Seelen Verstorbener und hatte sie nicht erst vor wenigen Stunden bewiesen, dass sie wirklich die Herrscherin über die Welt der Toten war?
Ja. Ja das hatte sie eindeutig. Und sie freute sich nun schon diebisch auf das Gesicht ihrer Schwester. Vielleicht sollte sie nachher mal vorbei schauen, allein um sie zu provozieren. Und immerhin musste sie noch für die Schutzengel sorgen. Ein kleines Privileg das ihr Vater ihr zugestanden hatte, als ihre Schwester in einem Wutausbruch ganze Städte dem Erdboden gleich machen wollte. Es sollte eine Arbeitserleichterung sein. Doch das war erst Mal Nebensache. Ihre Schutzvorkehrrungen würden bis heute Nacht halten. Solang waren die wiedervereinten sicher. Egal vor wem.
Der Tod Schritt nun langsam auf das Schloss zu, das vor ihr immer größer wurde. Das Eichentor war verschlossen, was nicht unbedingt verwunderlich war. Es war gerade mal sechs Uhr morgens, Ferien, zudem ein Sonntag und man erwartete in aller herrgottsfrühe keinen Besuch. Und wenn man dann auch noch dazuzählte das es ein magischer Ort war an dem sie sich befand und diese Welt gerade vom Bösen heimgesucht wurde, konnte man es verstehen und dennoch musste sie schmunzeln.
„Ich muss dich enttäuschen Albus Dumbledore, Tom magst du mit einer magisch verschlossenen Tür aufhalten, aber nicht den Tod“, flüsterte sie und jeder Beobachter hätte nun vor erstaunen die Augen aufgerissen oder ungläubig geblinzelt, als sich die Gestalt in schwarzen Rauch auflöste und einfach durch die Tür hindurch glitt. Gleich dahinter materialisierte sie sich wieder und sah sich um.
Es war hier sehr kühl und dunkel und man hatte den Eindruck, dass alles hier wirklich noch in einem tiefen Schlummer lag. Aber Eindrücke konnten täuschen. Ihr Blick viel auf den einen Mann mit langem silbergrauen Bart und einer Brille mit Halbmondförmigen Gläsern, der ihr gegenüber auf der Treppe stand und sie musterte.
Albus Dumbledore. Oft war sie dem fast 150 Jahre alten Mann schon begegnet und ebenso oft hatte sie viele seiner Freunde mitnehmen müssen und jedes Mal hatte er es ohne mit der Wimper zu zucken hingenommen. Der Mann war ein Meister darin, seine Gefühle zu verbergen, wie auch jetzt. Nichts deutete darauf hin das er überrascht war, oder sogar angst hatte. Obwohl, ein Mann in seinem Alter musste wirklich keine Angst mehr vor dem Tod haben.
Albus Dumbledore kam gerade aus der Krankenstation da heute Nacht sein Zaubertränkelehrer blutüberströmt in sein Büro gekommen und dort einfach zusammengebrochen war. Die Krankenschwester hatte ihn zwar wieder zusammenflicken können, aber ob er es überstand wusste sie noch nicht. Er hatte sehr viel Blut verloren. Soweit Poppy es herausfinden konnte, hatte Lord Voldemort wohl seine Wut an ihm ausgelassen und ihn fast zu Tode gefoltert und das nicht nur mit dem Cruciatusfluch. Was der genaue Grund dafür war konnte er sich schon denken. Der Orden hatte eine seiner Vorhaben erfolgreich vereitelt und das er darüber nicht glücklich war, war ja keine Überraschung.
Als er gerade runter in die Küche gehen wollte um sich eine Tasse Tee zu gönnen sah er schwarzen Dunst durch das verschlossene Portal hereinkommen und nur Sekunden später stand eine Frau vor ihm die er nur all zu gut kannte und zugegeben nur sehr ungern als Gast hatte. Vor allem in diesen Minuten wo sein Spion um sein Leben kämpfte. Aber schnell besann er sich auf seine Manieren. Vielleicht konnte er noch etwas retten, was auch immer sie hier wollte.
„Eure Anwesenheit in Gestalt ehrt mich zutiefst“, sagte er höflich und trat auf sie zu.
Der Tod lächelte und zog ihre Kapuze hinunter. „Ihr seit ein Schmeichler Albus Dumbledore“, antwortete sie lächelnd und reichte ihm die Hand.
Der Schulleiter, ein Kavalier der alten Schule, gab ihr galant einen Handkuss. „Ich hoffe es ist kein Frevel euch einen Tee in meinem Büro anzubieten“, fragte er und wies mit der Hand ein Stück die Treppe hinauf zu einer Statue.
„Nein Albus es ist kein Frevel und ich denke es wäre durchaus angebracht wenn wir uns setzen“, antwortete sie und folgte ihm.
Ein Hoffnungsschimmer machte sich in dem Direktor breit. Sie ließ mit sich reden. Das war doch schon mal ein gutes Zeichen. Der Anfang war gemacht. Er musste es nur geschickt anstellen. Sie nicht verärgern, aber vor allem herausfinden was sie wollte.
Der Tod konnte sich ein leises Schmunzeln nicht verkneifen, bei dem Gedanken wenn sie ihrer Schwester erzählte, sie habe mit dem Schulleiter von Hogwarts eine Tasse Tee getrunken. Gut, sie würde es sicher gerade selbst sehen und der Tod konnte sich gut vorstellen dass das Schicksal erstmal nachsah ob sie dafür gesorgt hatte dass der Leiter dieses Hauses den Verstand verloren hatte. Denn jeder normal denkende Mensch fürchtete den Tod wie der Teufel das Weihwasser.
Wobei, das war nur ein Aberglaube. In Wirklichkeit war der Teufel immun dagegen. Er liebte es nur den Menschen weiß zu machen sie hätten etwas mit dem sie ihn besiegen konnten. Es war für ihn wie ein Spiel und der Tod ließ ihn gewähren. Immerhin hatte sie beruflich mit beiden Seiten zu tun und er war ein sehr sympathischer Dämon.
Der Schulleiter der größten und besten Schule für Hexerei und Zauberei hatte gerade dem Wasserspeier das Passwort genannt und nun stand sie auf einer Treppe die sich langsam nach oben wandte. Im Büro angekommen bot der Schulleiter ihr den Platz gegenüber seines Schreibtisches an, während er selber dahinter platz nahm und zwei Teetassen und eine Kanne erscheinen ließ, die dann wie von selbst einschenkte.
„Da ich mir erst gestern von unserer Krankenschwester einen hervorragenden Gesundheitszustand habe bestätigen lassen, denke ich nicht dass ihr wegen meiner Person hergekommen seid“, erklärte der Mann und sah sie fragend an.
„Albus, dein Gesundheitszustand ist hervorragend, dazu hättest du nicht mal eine Krankenschwester zu rate ziehen müssen, aber dennoch bin ich deinetwegen hier“, antwortete sie und nahm einen Schluck Tee. Sie wusste dass der Schulleiter seine Schüler nur all zu gern vor ein paar Rätsel stellte und es nicht viele gab die ihm in der Hinsicht das Wasser reichen konnten. Und sie selbst liebte diese Spielchen auch sehr.
„Dann frage ich mich, was möchte der Tod von einem kerngesunden Menschen, der sich fühlt wie das pure Leben?“
Beinahe hätte sie losgelacht, bei dieser Frage. Aber eine Antwort würde er ohnehin gleich bekommen. Denn die Verkünderin des Unglücks, wie Albus Dumbledore ohne Zweifel glauben würde, war schon auf dem Weg. So machte sie sich unsichtbar und meinte nur: „Du wirst es gleich erfahren.“
Im selben Moment klopfte es an der Tür. „Ja bitte“, sagte der Schulleiter der nun doch etwas erstaunt war.
Es war Tonks die aufgeregt hereinstürzte. „Harry ist weg. Samt seinem Tarnumhang und Zauberstab. Wir können ihn nirgends finden. Und Remus ist auch spurlos verschwunden“, keuchte sie.
Der Blick des Schulleiters suchte kurz die gerade unsichtbare Besucherin. Ihn mitgenommen haben konnte sie wohl nicht, oder?
Hatte Harry eine Letzte Nachricht für ihn und sie hatte sich dazu breitschlagen lassen sie zu überbringen? Immerhin hatte der Junge ein gewisses Charisma geerbt, auch wenn er es hier noch nie eingesetzt hatte.
„Gab es Kampfspuren?“ fragte er ruhig aber besorgt.
„Nein. Nichts. Sie sind einfach verschwunden. Nicht mal die Verwandten haben etwas mitbekommen. Nur dieser Dudley. Er fiebert und ist nicht wach zu bekommen. Ein Heiler untersucht ihn gerade“, erklärte sie. „Was sollen wir nur machen. Remus geht es doch sowieso schon so mies.“
„Hatte er wieder einen Kollaps?“ fragte der Schulleiter.
„Nein. Einen… einen Schwächeanfall. Aber er hat drauf bestanden das alles in Ordnung wäre als ich gegangen bin. Ich bin noch mal zurück weil ich ihm etwas zur Stärkung bringen wollte“, erklärte Tonks aufrichtig besorgt. Sie machte sich schwere Vorwürfe überhaupt gegangen zu sein.
„Beruhig dich erstmal und ruf den Orden zusammen. Ich bin in spätestens einer Stunde bei euch und dann werden wir das klären. Es ist nicht deine Schuld. Wir werden ihn finden und Remus auch“, sagte Dumbledore.
Die Aurorin nickte daraufhin und verschwand im Laufschritt. Die zwei Tassen auf dem Schreibtisch hatte sie gar nicht erst bemerkt.
Kaum war die Tür geschlossen, tauchte seine Besucherin wieder in dem Sessel vor ihm auf. „Und? Was sagt dir dein messerscharfer Verstand?“ fragte sie.
„Er sagt mir das eindeutig du etwas damit zu tun hast. Die Frage ist nur in wie fern. Gestern war Harry noch wohl auf. Zumindest gesundheitlich. Und auch wenn er in tiefer Trauer versinkt, er ist nicht die Art von Mensch die aufgibt und seinem Leben selbst ein Ende setzt.
Wenn er seine Trauer einmal überwunden hat, wird ihm das die Kraft geben die er braucht um aufzustehen und zu kämpfen“, sagte der Mann bestimmt, aber das lächeln der zugegeben bildschönen Frau ihm gegenüber gefiel ihm nicht, ebenso wenig wie das Spiel das sie hier mit ihm spielte. Es ging um das Schicksal der magischen Welt, der ganzen Welt und sie redeten hier als ging es um ein verlorenes Schachspiel. Aber es war jetzt eine mehr als unpassende Gelegenheit die Nerven zu verlieren.
„Ich denke, du solltest dir einen anderen Plan überlegen. Denn Harry ist mit seiner Familie vereint und versinkt sicher nicht in todtiefer Trauer, eher in überschwänglicher Freude“, antwortete der Tod und musterte den alten Zauberer der für eine Sekunde um seine Fassung bemüht war. Er schloss die Augen und faltete die Hände zusammen.
Albus Dumbledore war geschockt von dieser Aussage und hatte Mühe sich das nicht anmerken zu lassen. Was hatte er nur getan? Hatte er Harry doch überschätzt? Sicher wusste er dass Harry bei den Dursleys keine Liebe bekam und Trost sowieso nicht. Auch der Schutzzauber spielte keine Rolle mehr. Durch Toms zugegebenermaßen brillanten Einfall, für die Erschaffung seines neuen Körpers Harrys Blut zu nehmen, floss er auch jetzt in seinen Adern und sie hatten im vergangen Jahr nur den Vorteil ausgenutzt das Tom nicht bekannt war, wo Harry genau lebte. Er hatte den Jungen in diesem Sommer nur dorthin zurück geschickt damit er im Grimmauldplatz nicht an seiner Trauer zerbrach. Er wollte den Jungen nicht zerstören.
Und Remus Lupin hatte versprochen bei Harry zu bleiben, sich um ihn zu kümmern. Er hatte dem zugestimmt, da der Werwolf wahrscheinlich der einzige war von dem Harry sich überhaupt helfen lassen würde. Er war der letzte noch lebende und auf ihrer Seite stehende Rumtreiber und der einzige Mensch über den Harry noch eine kleine Verbindung zu seinem Paten und seinem Vater haben würde.
Und außerdem war dem Schulleiter schon länger als alle anderen bekannt was mit dem Werwolf los war. Der hatte es bis in der ersten Ferienwoche geschafft seine schwere Erkrankung, die wie aus dem nichts aufgetreten und von der selbst die besten Heiler in St. Mungos nicht wussten was es war oder wie man ihm helfen konnte, vor allen insbesondere Sirius und Harry zu verbergen, nur vor ihm nicht.
An Weihnachten schon hatte er Remus bei Seite genommen und das erfahren was für alle anderen nach der Ordensitzung einen Tag nach beginn der Ferien auch grausame Wahrheit werden würde. Remus hatte nicht mehr lange zu leben.
Als er dann an dem besagten Tag schwer hustend und völlig entkräftet zusammenbrach, war Remus gezwungen allen die Wahrheit mitzuteilen, und auch die Tatsache dass er vielleicht nicht mal mehr den nächsten Vollmond überstand. Aber er hatte sich geweigert den Schwanz einzuziehen und sich aus dem Orden zu verabschieden. Wenn er auch körperlich nicht mehr in der Lage war sich den Todessern provokativ bei den Ordensaktionen in den Weg zu stellen, wollte er wenigstens für Harry da sein und Albus hatte nachgegeben.
Er wusste das Harry dem Werwolf alles bedeutete und er am Grabe von James und Lily geschworen hatte Harry mit dem Leben zu schützen, sollte der jemals in Gefahr geraten.
Aber hatte er sich damit vielleicht übernommen?
War Harry in seiner Verzweifelung abgehauen und Remus hatte ihm nicht mehr folgen können?
War Harry angegriffen worden und Remus war zu schwach gewesen um ihn zu verteidigen?
Oder hatte Harry die Schwäche von Remus genutzt, ihn sogar angegriffen um zu verschwinden weil er allen aus dem Orden die Schuld gab und untertauchen wollte? Es allein in die Hand nehmen wollte?
„Ist dir eigentlich klar was du da getan hast?“ fragte Dumbledore leise, dem vor den weitragenden Konsequenzen graute, egal wie Harry es geschafft hatte sich in Schwierigkeiten zu bringen. Wenn der Junge tot war, und nur das konnte die Aussage schließlich bedeuten, dann hätte Tom freie Hand. Es gab niemanden mehr, der Tom bezwingen konnte. Ihre Welt war zur Dunkelheit verdammt. Und das wäre dann seine Schuld. Erst hatte er Harry unterschätzt. Wusste er doch das der Junge ein Problem mit Severus hatte und Severus auch mit ihm.
Und dann die vielen Geheimnisse. Er hätte ihm zumindest einen Teil sagen können, vielleicht sogar müssen. Er hätte dem Gryffindor, der in seinem Temperament James doch so ähnlich war, deutlich machen müssen wie wichtig alles war, was geschah. Nicht mit einfachen Worten, mit Beweisen.
Aber er hatte es zu gut gemeint. Er hatte eine Beziehung zu dem Jungen, der seine Eltern verloren hatte, aufgebaut die stärker war, als die eines Schulleiters zu einem Schüler eigentlich sein durfte. Und jetzt war er es, der der die Welt hatte retten wollen, der sie zur Dunkelheit verdammt hatte.
Der Tod musterte den Schulleiter eingehend. Er schien von Minute zu Minute um Jahre zu altern. Sicher wusste sie was sie bei dem Mann ausgelöst hatte. Und es war beabsichtigt gewesen. Sie wollte ihm zeigen wie Harry sich das ganze letzte Schuljahr gefühlt hatte. Im Stich gelassen von den Menschen denen er vertrauen sollte. Verraten und verkauft. Sie ließ ihn jetzt in gewisser weise seine eigene bittere Medizin schlucken. Als Mahnung. Als Zeichen er möge demnächst aufrichtiger sein. Denn dass Harry ihm nicht mehr vertrauen konnte und würde, war keine Frage. Es war eine bittere Tatsache und wenn Dumbledore jemals wieder das Vertrauen des Jungen auf seiner Seite haben wollte, dann musste er wohl oder Übel offener zu ihm sein.
Sie trank langsam ihren Tee aus und lächelte dann.
„Mir ist sehr wohl bewusst was ich getan habe. Ich habe mich in die Gesetzte der Natur eingemischt, mich über Regeln hinweggesetzt. Aber was würden einige deiner Schüler sagen? Regeln sind da um gebrochen zu werden.
Mit jeder Entscheidung mag sich dass Schicksaal der Menschen verändern, das ist mit euren genau so wie mit den unseren. Nur das ich einfach mehr Macht habe etwas zu ändern und ich nicht betroffen bin von den Spielchen meines herzallerliebsten Schwesterchens. Die tut im Grunde nämlich nichts anderes. Wenn etwas nicht so läuft wie es ihr zusagt, ändert sich einfach mal eben ein paar hundert Entscheidungen von ein paar hundert Leuten und es wird wieder interessant für sie. Alles ist ein Schachspiel das niemals endet und keiner kann etwas dagegen tun. Auch du nicht.
Und glaube mir, ich habe eine sehr genaue Vorstellung davon, wie die Welt aussehen würde wenn niemand Tom von seinem Fehlgeleiteten Weg abbringt. Tod, Terror, Dunkelheit. Eine Ära voll von Angst, Gewalt und Unterdrückung.
Obwohl, Tom ist kein schlechter Mensch. Er hat einfach nur eine grausame Kindheit gehabt. Aufgewachsen in einem Waisenhaus, vom Vater verstoßen für das was er war, von den Erzieherinnen ungeliebt, weil einfach die Zeit fehlte sich um alle zu kümmern wie eine Mutter und von den anderen Kindern gefürchtet, ausgeschlossen und verachtet weil er unheimlich war. Jeder Psychiater würde ihm eine Verhaltensstörung bestätigten und eine Therapie verordnen. Aufarbeitung der Kindheit, wahrscheinlich.
Dabei kann er ganz nett sein, auf seine Art. Etwas aufbrausend, aber wenn man mit seinem Temperament klar kommt, ist er ein ebenso unterhaltsamer Mensch wie du. Man darf ihn nur nicht all zu sehr reizen, was zugegeben nicht sonderlich schwer ist. Aber er muss schließlich auch Macht demonstrieren und mit aufmüpfigen Todessern ist das ein schwieriges Unterfangen.
Und wenn ich so darüber nachdenke, Tom wird es gar nicht lustig finden jetzt drei Potters als Gegner zu haben.
Aber genau genommen ist es Peter der am wenigsten zu beneiden ist. Er sollte sich lieber in seiner Tierform auf der anderen Seite der Erde verstecken, ehe ihn seine ehemals besten Freunde finden. Denn ich fürchte dieses Mal kann und vor allem wird Harry weder Remus noch Sirius aufhalten ihn zu Töten. Ob James da eingreift weiß ich nicht. Am ehesten würde ich Lily zutrauen, das sie sich zwischen Peter und den drei oder Harry mit eingerechnet vier Männern stellt, aber nur um sie vor dem Gefängnis zu bewahren.“
Dumbledore zog verwundert eine Augenbraue nach oben, erinnerte sich dann aber daran dass das eigentlich die Manier seines Zaubertränkelehrers war. Dabei viel ihm ein er könnte ja bei Gelegenheit auch mal fragen wie es um ihn bestellt war, aber zuerst musste er herausfinden was diese Aussage gerade zu bedeuten hatte. Das klang ja gerade so als…
„Wenn ich dich jetzt richtig verstehe hast du James, Lily und Sirius in unsere Welt zurück gebracht und Harry ist jetzt mit ihnen zusammen“, sprach er vorsichtig seine Gedanken aus.
„Sehr richtig. Remus ist übrigens auch dabei und erfreut sich bester Gesundheit.
Ich bin mir sicher die sechs werden sich zu gegebener Zeit bei dir melden. Nachdem sie Harrys Geburtstag gebührend gefeiert haben, denke ich.“
Dann stand sie auf und setzte eine ernste Miene auf. „Ich hoffe dir wird das Gefühl der Hilflosigkeit lange und sehr fest in Erinnerung bleiben und du verheimlichst Harry nicht so schnell wieder etwas so weitreichendes wie diese Prophezeiung.“
Damit nickte sie ihm höflich zu und verschwand, den Schulleiter völlig perplex zurück lassend.
Der erschrak zutiefst, als ihr Kopf dann noch mal auftauchte.
„Was Severus angeht, er wird es überstehen, sollte sich aber besser nicht noch mal mit seinem Meister anlegen, es sei denn er hat Sehnsucht nach einem Rendezvous mit mir.“ Dann war sie gänzlich verschwunden.
Währenddessen erwartete Harry in der Küche seines Elternhauses ein Tisch, gedeckt mit Leckerein und Köstlichkeiten a la Hogwarts und das um fünf Uhr morgens. Allerdings fühlte er sich auch zunehmend überfordert mit der ganzen Situation. Sirius war zurück. Seine Eltern waren zurück und Remus schien wirklich wieder Gesund zu sein und er war mit ihnen allen zusammen.
Es kam ihm vor wie in einem total verrückten Traum. Das konnte doch gar nicht alles Wirklichkeit sein. Und dann diese Frau. Der Tod in Gestalt einer Frau? Das war doch nun wirklich sehr weit hergeholt. Aber wenn er so nachdachte. Jahrelang war für ihn Zauberei auch nichts Reales gewesen. Nichts was er wirklich gab. Bis zu seinem 11 Geburtstag.
Gedankenverloren sah er seine Eltern an die gerade gemeinsam den Tisch decken und Tränen traten ihm in die Augen. Sein Wunsch, sein sehnlichster Wunsch, hatte sich erfüllt. Er hatte seine Eltern um sich, seine Familie. Er konnte sie kennen lernen, mit ihnen reden und vielleicht endlich glücklich sein.
Aber… was dachten sie eigentlich von ihm.
Seine Mutter hatte gemeint er solle ihnen gleich mal alles erzählen. Sie schienen also gar nicht zu wissen was alles passiert war.
Dann wanderte sein Blick zu Sirius und auch der lächelte und beobachtete James und Lily.
Er, Harry, hatte auch seinen Paten wieder. Er konnte auch ihn kennen lernen. Richtig kennen lernen. Sie konnten zusammen sein.
„Wenn er das noch will“, rief ihm eine Stimme in seinem Kopf zu und in ihm zog sich etwas schmerzhaft zusammen.
Ja. Wenn Sirius das noch wollte. Immerhin war er ja im Grunde für seinen Tod verantwortlich. Zu den Freudentränen mischten sich Tränen der Angst.
Remus stand hinter ihm und hatte ein lächeln auf den Lippen aber auch seine Augen schienen nicht so ganz trocken zu sein. Aber er schien glücklich zu sein. Richtig glücklich. Immerhin hatte er auch zwei verloren geglaubte Freunde wieder.
Eine warme Hand legte sich sanft auf seine Schulter und schob ihn zu einem Stuhl. „Setz dich erst mal hin, Harry. Das ist alles ein bisschen viel auf einmal und damit bist du nicht allein. Ich kann es auch nicht wirklich glauben“, meinte Remus und setzte sich zu ihm.
Sirius nahm auf der anderen Seite platz und nahm Harrys Hände, der Junge aber zuckte leicht zusammen, was Sirius erstaunt aufsehen ließ.
„Harry?“ fragte er vorsichtig.
Der Junge konnte nicht verhindern dass ihm noch mehr Tränen in die Augen schossen, während James und Lily ihren Sohn besorgt musterten, aber Remus machte ihnen mit einer Geste deutlich erst mal nichts zu sagen. Harry, mittlerweile am ganzen Körper zitternd fiel Sirius um den Hals und fing hemmungslos an zu schluchzen.
„Ich… ich wollte das nicht. Ich wollte nicht das du stirbst“, flüsterte er mit zitternder Stimme.
Sirius war damit völlig überfordert und sah etwas Hilflos zu Remus, der wohl der einzige war der ihm jetzt helfen konnte. James und Lily hatten absolut keine Ahnung was los war, zumindest nicht im Detail und er war noch nie wirklich gut darin gewesen jemanden zu trösten. Remus aber nickte ihm nur zu und winkte James und Lily raus, während Sirius Harry einfach in den Arm nahm. „Schh. Schon gut. Es ist nicht deine Schuld. Du wolltest mich retten. Ich mach dir keine Vorwürfe.“
Leise schloss James die Tür und sah seinen Freund an. Der stand da wie ein Häufchen elend. „Was ist mit Harry?“ fragte Lily und die Besorgnis war nicht zu überhören.
Aber Remus hatte gerade andere Probleme. Er kämpfte selber schwer mit seinen Gefühlen. James und Lily hatten ihm misstraut. Ihn für einen Todesser gehalten und er machte sich schwere Vorwürfe deswegen, hatte er doch mit schuld dran. Er hatte sich von Sirius zurückgezogen, weil er ihn für den Verräter hielt und versucht hatte Beweise zu finden, auf eigene Faust. Er hatte James da nicht mit reinziehen wollen. Er wollte es nicht sein, der einen Keil zwischen die beiden trieb ohne Grund.
„Moony?“ fragte James leise und in Remus brach in diesem Moment alles zusammen. Auch er fiel James schluchzend um den Hals.
„Oh Gott. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich euch vermisst habe. Was für Vorwürfe ich mir gemacht habe nicht da gewesen zu sein.“
James stand völlig perplex im ersten Moment da. Er wusste zwar sein Freund sehr sensibel war, vor allem wenn es auf Vollmond zuging, aber so einen Zusammenbruch hatte er nicht erwartet. Beruhigend klopfte er ihm auf den Rücken. „Wir haben alle Fehler gemacht und unser Schlimmster war es wohl nicht mehr offen miteinander zu reden. Wir alle haben uns gegenseitig misstraut. Du Sirius, wir dir und nie ist einer auf die Idee gekommen das Peter es war. Wir haben es nicht mal in betracht gezogen.“ Remus löste sich von seinem Freund und sah ihn entschuldigend an. Es war lange her das er sich so hatte gehen lassen, aber die Gefühle und der nahende Vollmond waren einfach zu viel gewesen.
Auch Lily lächelte Remus vorsichtig an und nahm ihn auch in den Arm. Sicher wusste sie was Remus war. Immerhin waren ihr Mann und der Pate ihres Sohnes in den meisten Vollmondnächten auch nach Ende der Schulzeit bei ihm gewesen. Mit einem Schmunzeln dachte sie an den Tag zurück als sie es erfahren hatte.
Flashback.
Lily saß aufgeregt im Schlafzimmer vor dem Spiegel. Übermorgen würde sie heiraten, den Mann den sie noch vor vier Jahren zum Teufel gewünscht hatte. Seit ihrem ersten Jahr auf Hogwarts hatte sie James Potter für seine überhebliche, arrogante und aufgeblasene Art gehasst. Sechs Jahre lang. Bis ihr eine Freundin in der siebten endlich die Augen geöffnet hatte um ihr zu zeigen das dieser Hass nur vorgeschoben war und sie ihn in Wirklichkeit liebte wie alle anderen Mädchen auch. Nur sie hatte einen unschlagbaren Vorteil, James war hinter ihr her und zwar nur hinter ihr. Außerdem hatte dieser Junge sein Verhalten auch etwas geändert. Er gab sich mühe sie zu erobern.
Unten ging die Tür, ihr zukünftiger war gerade von der Nachtwache nach Hause gekommen. Schnell eilte sie im Morgenmantel die Treppe runter. Immerhin hatte sie noch eine Überraschung für ihn. Doch als sie ins Wohnzimmer kam blieb sie erstmal wie angewurzelt stehen. James war nicht allein. Er hatte Sirius dabei und auch Remus und der sah gar nicht gut aus. Er war leichenblass und trug scheinbar nichts weiter als Sirius Umhang.
„Lily hol bitte die Wundtränke aus dem Bad“, bat ihr Verlobter und sie gehorchte. Außerdem nahm sie noch eine Handvoll Verbände mit und einen Schmerztrank.
„Was ist passiert?“ fragte sie besorgt als sie zurück kam und entdeckte dass Sirius verletzt war, dem schien das aber nicht sonderlich viel auszumachen, er war wohl mehr um Remus besorgt.
„Nachher Liebling“, meinte James aber nur und zog ihm vorsichtig den Umhang aus.
Lily hielt entsetze den Atem an. Remus Arme und seine Brust waren übersäht mit Kratzern, im rechten Oberarm hatte er eine Bisswunde.
„Sorry Moony,. Ich war wohl etwas zu grob“, meinte Sirius der sich einen desinfizierenden Trank schnappte und die Bisswunde behandelte. Remus sagte nichts darauf sondern biss einfach nur die Zähne zusammen.
„Wieso du? Was soll das ganze? Was habt ihr drei angestellt?“ fragte Lily besorgt. Doch dann klingelte es and er Tür.
„Das ist sicher Peter. Lily bis du so gut?“ fragte James der gerade Remus Arm verband.
Sie war nicht gerade glücklich darüber keine Antworten zu bekommen, aber öffnete die Tür. Es war tatsächlich Peter, der vierte im Bunde. Er trug ein Bündel aus Kleidern. „James schon da?“ fragte er.
„Wohnzimmer“, meinte Lily nur und ließ ihn reinkommen um dann wieder zu den Männern zu gehen.
„Oh, oh. Mit wem seid ihr denn aneinander geraten?“ fragte der kleinste der vier besorgt. „Todesser“, brachte Remus mühsam hervor und trank dann einen schluck Wasser das Sirius ihm gerade gereicht hatte.
Lily setzte sich erst einmal hin. Todesser. Sicher war ihr die Gefahr bekannt. Vor allem wenn James Nachtwache hatte, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass hier eindeutig etwas nicht stimmte. Remus Verletzungen waren keine die von einem Duell stammten und auch Sirius Entschuldigung passte einfach nichts dazu und sie würde schon noch erfahren was hier vor sich ging.
Nachdem Remus Verletzungen behandelt und er angezogen war, legte James ihm auch eine Decke über die Schultern. „Ich denke wir müssen Lily endlich einweihen“, meinte er und Remus nickte schwach. „Ich will ja nicht dass wegen mir deine Hochzeit platzt.“
Lily horchte auf. „Ein Geheimnis? Du hast Geheimnisse vor mir James?“ meinte sie misstrauisch. „Wenn du sauer sein willst, dann auf mich. Es ist einzig und allein meine Schuld“, erklärte Remus und setze sich auf.
„Ich bin ein Werwolf, schon seit Jahren.“
Lily viel fast die Kinnlade runter. Damit hatte sie nun nicht gerechnet. Mit vielem, aber das Remus, den sie ja auch schon der ersten kannte, so ein grausames Geheimnis verbergen sollte, das war irgendwie unglaublich.
„Schon bevor ich nach Hogwarts kam, wurde ich gebissen. Deshalb verschwand ich einmal im Monat unter irgendwelchen ausreden. Nur unsere drei Helden hier haben mir sie sehr bald nicht mehr abgekauft und sind mir einmal gefolgt“, erzählte er.
„Es war schon ein ganz schöner Schreck hinter die Wahrheit zu kommen, aber Remus war unser Freund und wir wollten ihm helfen. Also haben wir uns was überlegt“, meinte Sirius lächelnd und verband sich seine Verletzung selbst.
Lily beobachtete die vier Männer abwechselnd und ihr Blick blieb an ihrem Mann hängen der sich zu ihr auf die Sessellehne gesetzt hatte. „Wir haben beschlossen Animagi zu werden.“
„Ihr seit… ihr seit Animagi?“ fragte die Frau ungläubig. Und sie hatte gerade gedacht dass es nicht noch besser werden könnte.
„Ja. Und das wichtigste ist wir sind alle Drei unregistriert. Wir haben das heimlich gemacht. Niemand, nicht einmal Albus weiß es. Nur wir vier und jetzt du Schatz. Sonst weiß es niemand“, erklärte James und legte seiner Frau seien Hand auf die Schulter.
Aufregen tat sie sich nicht darüber und Schimpftriaden brachten eh nichts. Dafür waren die Rumtreiber nach wie vor taub und wenn man darüber nachdachte, war es ein sehr großer Freundschaftsbeweis den James, Peter und Sirius ihrem Freund da entgegen gebracht hatten.
„Von mir erfährt keiner etwas und ich würde sagen, Remus kommt mit nach Oben und legt sich hin. So wie er aussieht hat er eine Mütze voll Schlaf bitter nötig und dann will ich das alles ganz genau wissen.“
Flashback Ende
In der Küche unterdessen hatte Harry sich gerade wieder einigermaßen beruhigt. „Harry. Ich bin dir nicht böse. Ich bin stolz auf dich. Du wolltest mir das Leben retten, vor dem Mann der dich umbringen will. Du hast dich für mich in Lebensgefahr begeben. Und nach all dem was vorher passiert war, verstehe ich sehr gut dass du gedacht hast, ich hätte Dummheiten gemacht.“
Harry lächelte seinen Paten scheu an. Was würden seine Eltern nur von ihm denken? Er war sechzehn und heulte hier herum wie ein fünfjähriger.
„Komm wir gehen mal James und Lily holen und Frühstücken“, meinte Sirius schmunzelnd und zog die Küchentür auf. Lily umarmte gerade Remus fest.
„So hast du mich noch nie in den Arm genommen“, meinte er schmunzelnd. Lily lachte daraufhin leise. „Komm her du“, meinte sie und umarmte auch Sirius fest, der sich dann Remus zuwandte. Die beiden sahen sich einen Moment an ehe sie sich auch um den Hals vielen.
James war unterdessen zu seinem Sohn gegangen und reichte ihm ein Taschentuch. „Geht's?“ fragte er nur.
„Ja“, meinte Harry nickend und versuchte ein Lächeln. Dann kamen auch die anderen wieder herein und es gab erstmal ein Frühstück.
„Und nun erzähl mal Harry. Wir haben ja schon gehört dass du bei meiner Schwester aufgewachsen bist. Wie hat sie dich behandelt?“ fragt Lily und lächelte ihrem Sohn zu. Harry seufzte und nahm einen Schluck Kaffee, den er bekommen hatte.
„Zehn Jahre lang war ein Schrank mein Zimmer, ich habe Dudleys, also von meinem Vetter die Sachen bekommen, musste Essen kochen und sonst alle Hausarbeiten erledigen und wenn mal etwas passierte was sie sich mit Magie erklären hat man mich eingesperrt. Was ich bin habe ich erst erfahren als ich Post von Hogwarts bekam. Und selbst dafür musste Hagrid sorgen, sonst wüsste ich es wahrscheinlich bis heute nicht“, erzähle er und Lily schloss resignierend die Augen während es James die Sprache verschlug. Sein Sohn war immerhin der Nachkomme einer über 400 Jahre alten Zaubererfamilie. Und er wurde behandelt wie ein Hauself.
„Meine Schwester hat mich gehasst seit ich diesen Brief bekommen habe. Sie hat mich als etwas Widerliches angesehen.“
„Eine Missgeburt genau wie ich es auch bin für sie. Ein Freak und da ich in den Ferien nicht zaubern darf, muss ich damit zu Recht kommen“, meinte Harry schwermütig.
Lily sah ihn entsetzt an. „Du wirst dorthin nicht zurückgehen. Und wenn Albus sich auf den Kopf stellt.“
Harry lächelte und war erleichtert. Unendlich erleichtert. Bei dem Gedanken seine Eltern zurück zu haben und nicht mit ihnen zusammen sein zu dürfen, wurde ihm ganz anders.
Über James Gesicht schlich sich ein Grinsen. „Raus damit. Was hat mein Sohn alles angestellt auf Hogwarts?“
„Na ja… nach allem was ich weiß bin ich... ein Engel im Vergleich mit den Rumtreibern“, meinte er vorsichtig.
„Ich glaube kaum dass an uns jemals jemand herankommt“, schmunzelte James.
„Du irrst dich. Da gibt es durchaus jemanden der mit uns mithalten kann“, meinte Remus und meinte dann: „Aber ich bin mir sicher du wirst sie kennen lernen.“
„Da bin ich mal gespannt aber zuerst möchte ich schon wissen wie Faustdick mein Sohn es hinter den Ohren hat.“
„Ich schmuggelte mit deinem Tarnumhang einen Drachenbaby aus der Schule“, versuchte es Harry ansatzweise und Lily riss entsetzt die Augen auf.
„Ein Drachenjunges?“
„Ein Norwegischer Stachelbuckel genau gesagt“, setzte er nach und James fing an zu lachen.
„Und du sagst du bist ein Engel.“
Harry begann dann die genauen Umstände zu erzählen und James nickte immer mal wieder. Sein Sohn war das was man einen echten Freund nennen konnte. Er ging auch durchs Feuer für die die ihm etwas bedeuteten. Als er dann aber zu der Begegnung mit Voldemort kam verschlug es selbst dem Rumtreiber die Sprache.
„Harry du bist mutiger als die Rumtreiber zusammen. Dass hätten wir nicht getan. Niemals wären wir so weit gegangen uns einem Lehrer in den Weg zu stellen von dem wir vermuteten er sei Anhänger unseres Feindes“, meinte er.
Die Begegnung mit dem Hauselfen fand James sehr witzig. Er kannte sie aus seinem eigenen zu Hause und dieser hier schien ein sehr lustiges Exemplar zu sein. Aber er nahm sich auch vor ein ernstes Wort mit seinem Schwager zu reden, vor allem darüber wie man seine Verwandtschaft behandelte. Auch dieser trottelige Lehrer der sich da für Verteidigung eingenistet hatte war einfach urkomisch. Das Ideale Ziel der Rumtreiber, die hätten ihm das leben zur Hölle gemacht, das war James sich sicher.
Lily fand den Lehrer auch ein ziemlichen Fehlgriff, vor allem nachdem klar war das Voldemort nicht tot war. Allerdings, als Harry dann leise und nur im Nebensatz erwähnte das er mit Schlangen sprechen konnte und scheinbar auch so schnell wie möglich darüber hinweg gehen wollte, weil es ihm sichtlich unangenehm war, sah sie James verwundert an.
„Noch so ein Geheimnis von dem ich nichts weiß?“
„Nicht das ich wüsste. Ich kann es zumindest nicht“, antwortete er ehrlich und auch sichtlich überrascht.
„Professor Dumbledore vermutet das Voldemort, als er versucht hat mich zu töten unabsichtlich einige seiner Kräfte auf mich übertragen hat und er ist ein Parselmund“, klärte Harry notgedrungen seine Eltern auf und berichtete dann weiter, wie ihm das ganze dann doch noch geholfen hatte.
James verzog angeekelt das Gesicht als Harry bei dem Basilisken und der Kammer des Schreckens ankam.
„Bei James würde sich ein Irrwicht in eine Riesenschlange verwandeln“, meinte Remus schmunzelnd.
„Und dann zieh ich ihr die Haut ab und die Sache hat sich ausgeirrwichtet“, meinte James grinsend und beobachtete Sirius der Tränen lachte.
„Nun beruhig dich, Tatze. Deine Mutter in ein Rosa Tütü zu stecken ist eine noch viel größere Vergewaltigung der Lachmuskeln.“
Harry prustete los bei dem Gedanken die Frau von dem Bild in ein Rosa Balletttütü zu stecken.
Sirius dagegen wurde augenblicklich ernst. „Ich wette mit dir um einen Feuerblitz dass es nicht meine Mutter sein wird. Ich bin mir verdammt sicher das Harry und ich die gleichen Irrwichtgestalten haben werden“, sagte er und Harry musste schlucken.
Nach 12 Jahren Askaban wusste man was Angst war.
James dagegen beobachtete seinen Paten verwundert. „Seit wann fürchtest du dich von Voldemort.“
Harry schüttelte den Kopf. „Es ist nicht Voldemort vor dem ich mich am meisten fürchte. Es sind die Dementoren“, sagte er.
Seine Mutter zuckte merklich zusammen und auch James wurde ganz still. Diese Kreaturen waren dann auch der passende Einstieg zum dritten Schuljahr, allerdings ließ Harry es sich nicht nehmen zu erzählen wie die Schwester seines Onkels versehentlich aufgeblasen hatte und James lachte lauthals auf. „Das hätte ich zu gern gesehen.“
Sowohl Sirius als auch Remus halfen Harry hier tatkräftig. Sirius berichtete wie er entkommen war und sein Vater grinste Lily an. „Gut dass wir uns damals doch nicht nachträglich haben registrieren lassen.“
Lily knuffte ihren Mann aber nur gespielt beleidigt in die Seite. Remus dagegen erzählte er seine Erste Begegnung mit Harry empfunden hatte.
„Ich habe von Albus zwar erfahren dass Harry in Sicherheit war, aber er wollte mir nie erzählen wo er ihn hingebracht hatte, zu seiner eigenen Sicherheit. Ich hab mich dann zurückgezogen und einfach nur verkrochen. Meine besten Freunde tot und einer ein Verräter. Meine kleine heile Welt war mit einem mal mächtig ins wanken geraten und ließ sich nur mühsam aufrechterhalten. Man weiß erst was man hat, wenn man es für immer verliert. Die Vollmondnächte waren einfach der Horror.
Und dann erfuhr ich das Sirius ausgebrochen war und Dumbledore bot mir die Stelle als Lehrer an. Ich hab damals schon an eurem Grab geschworen ich würde Harry mit meinem Leben schützen, sollte ich jemals die Gelegenheit dazu bekommen. Also hab ich nicht lange gefackelt und zugesagt.
Am ersten September setze er sich dann ausgerechnet zu mir ins Abteil und ich dachte für einen Moment mir würde das Herz stehen bleiben. Ich hab wirklich gedacht du würdest vor mir sitzen, bis ich die grünen Augen sah. Lilys Augen. Ich war nur froh dass ich mich unter meinem Umhang verkrochen hatte, sonst hätten die Kinder wahrscheinlich sonst was gedacht, wenn sie gesehen hätten wie mir die Tränen über die Wangen liefen.
Als dann die Dementoren den Zug durchsuchten und Harry ohnmächtig geworden ist, war das schon ein Schock. Mit so einer heftigen Reaktion hab ich nicht gerechnet. Ich hab Albus gleich bescheid gegeben, aber Harry ist härter im nehmen als ich nach dieser ersten Begegnung erwartet hatte. Und ich habe Albus erstmal auf dem Schloss die Meinung gesagt das er mich nicht vorgewarnt hat wie ähnlich Harry dir sieht. Er hatte es nicht mal erwähnt.“
Das ganze Schuljahr war für James sehr interessant und er musste gestehen, sein Sohn hatte zwar sehr viel weniger Unsinn im Kopf, aber war dafür um einiges mutiger als er. Und er war stolz darauf dass er sich wirklich aus dem Schloss geschlichen hatte und dann die Sache mit den Slytherins war ja auch ziemlich lustig. Allerdings als es dann auf das Ende des Schuljahres zukam merkte er das Remus ziemlich still wurde und die Erfahrung warum sein Freund sich so zurück zog war verständlich. Er hätte Harry fast umgebracht. Sein Sohn dagegen schien sich nicht wirklich klar über diese Gefahr.
„Remus. Ich hab dir schon damals gesagt dass ich mich nicht vor dir fürchte. Keiner tut das. Ron nicht, Hermine nicht und ich auch nicht“, erklärte Harry aber und das ließ James lächeln. Sein Sohn war wirklich ein Freund. Ein treuer Freund. Und er musste sich selbst gestehen er was maßlos stolz als er erfuhr das die Gestalt seines Patronus die eigene Animagusgestalt war.
Beim vierten Jahr war es dann an Lily die mehrere Male ein leises: „Oh Gott!“ hören ließ. Drachen, ein Tauchgang in den See und dann der Irrgarten. Zu allem Überfluss auch noch Peter und Voldemort. Ein Duell mit Todessern und ein gefälschter Verteidigungslehrer der ihn auch töten wollte. Selbst James wusste nicht mehr was er noch sagen sollte. Stolz, Anerkennung und einfach nur Freude dass sein Sohn das alles überstand ohne daran völlig zu verzweifeln. Und er sah auch wieder mal bestätigt dass Sirius immer noch ein Draufgänger war. Trotz der Gefahr die ihm drohte durch die Auroren war er an Harrys Seite geblieben um auf ihn aufzupassen.
Dass Harry in seinem fünften Jahr nach all den Erfahrungen auf diese uneinsichtige Lehrerin losging und sich zur Wehr setze, verdammt unangenehme Strafarbeiten in kauf nahm, seinen eigenen Club gründete Verbotenerweise, sich mit seinem Lieblingsfeind Snape anlegte zeigte James das sein Sohn doch irgendwo sehr viel Potter war. Er hatte den Mut, die Neugierde, den Freundschaftsgeist und den Tatendrang. Nur er hatte sehr viel Führer als James selbst lernen müssen erwachsen zu sein. Allein schon durch das aufwachsen bei den Muggeln und wie er dort behandelt wurde. Sein Sohn war einfach viel reifer mit seinen 16 Jahren als er es gewesen war. Vor allem das er sich bewusst Voldemort hatte stellen wollen um Sirius zu retten war bewundernswert. Anders konnte er es nicht nennen da Remus und Sirius ihm erzählt hatten warum Albus Dumbledore Harry nichts hatte sagen wollen blieb für den Jungen ja auch kein anderer Schluss zu. Und Severus verhalten war einfach kindisch gewesen. Den Hass auf ihn, James an Harry auszulassen war einfach unreif.
„Eh… James. Harry kennt auch die Story mit Schniefelus heruntergelassenen Hosen nach den ZAG Prüfungen“, bemerkte Sirius leise und James war sichtlich erstaunt.
„Wer hat ihm denn diese Dummheit erzählt? Du doch wohl nicht, oder?“ fragte James etwas peinlich berührt.
„Nein. Severus Unfähigkeit sein Denkarium wegzustellen und Harrys allseits bekannte Neugierde. Und er fand dein Verhalten…“
„Peinlich. Einfach nur peinlich“, meinte Harry der gerade allen Mut aufbrachte um seinem Vater dies zu sagen.
„Was soll ich groß zu meiner Entschuldigung sagen? Ich waren 15, ein überheblicher Draufgänger der deiner Mutter imponieren wollte und ich liebte es einfach ihn fertig zu machen. Wir haben uns bekriegt seit wir auf Hogwarts waren. Es war dumm, angeberisch und völlig überflüssig“, gestand James.
Harry seufzte nur und lächelte dann bei dem Gedanken wie Snape wohl reagieren würde, wenn sie sich jetzt wieder sahen.
„So und was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Tag?“ Fragte Sirius unternehmungslustig.
„Das sag ich dir ganz genau. Wir werden nach Hogwarts gehen. Ihr drei seid tot. Sirius zwar nicht offiziell aber er wird immer noch gesucht, wenn auch im Moment irgendwo in Ägypten. Wir müssen erstmal für eure Sicherheit sorgen“, erklärte Remus und Harry war auch dafür. Er würde sicher nicht zulassen dass er seine Eltern oder Sirius ein zweites Mal verlor.
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