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Fanfiction

Weasleys’ Wizard Wheezes - Die ruhigen Tage sind vorbei! - Reden ist Silber...

von S_ACD

Die Entscheidung ist gefallen… *Trommelwirbel* … es iiiiist- kein Twincest.

@ Lord Slytherin: Ich hab mir Kapitel 6 jetzt fünfmal durchgelesen --> konnte den Fehler nicht finden *dämlich* Wahrscheinlich überlese ich ihn dauernd… Und Thread – mal sehen. (Ich bin hier nicht so bewandert... wo käme der hin, in User-Fanfiction?) Die Frage, wie Fred „wiederbelebt“ worden ist, beantwortet sich in diesem Kapitel… irgendwie zumindest.

Und wenn wir schon mal dabei sind - ein RIESENGROSSES (natürlich in Großbuchstaben ^^) Dankeschön geht an:

LilyFan (Danke fĂĽr die immer-langen Kommentare! *.*)
Hauself (Danke fürs fleißige Kommentieren. Für dich leider kein Twincest geworden – tut mir leid…)
Ginny – Lia (Ebenfalls danke – und auch danke, dass du das mit meiner Freundin so… elegant gelöst hättest xD)
Ima23 (Immer unter den ersten Kommentaren zum jeweiligen Kapitel – Respekt!)


Außerdem ein Dankeschön an:
sisa
Witchy
-T0nks-
issi II
~cloverleaf~
Katie Weasley
Eo-Lahallia
Alschain
kipferl
FredFreak
crazy-lotte
Weasleytwins
Artemis
CelcticSpirit
Jen-Jen
snow-jumper
Schnuffeli
Euphorbia
Mops
Fred&George
harriet



~-~-~-~

Wir haben ein Problem.

Schlicht und einfach. Ein riesengroĂźes Problem.
Ein Problem das, objektiv betrachtet, mit ein wenig mehr Professionalität von unserer Seite und ein winziges bisschen weniger Boshaftigkeit von Thredders Seite durchaus hätte verhindert werden können, aber wie heißt es doch so schön?
Hinterher ist der Mensch immer klĂĽger.

Wobei besagtes „Hinterher“ eigentlich jetzt ist, genau in diesem Moment und ich fühle mich nicht unbedingt schlauer als vorher… zumindest nicht, was die aktuelle Situation betrifft. Oder vielmehr- was diverse Lösungsvorschläge betrifft, um aus dieser bescheuerten Zwickmühle so elegant wie nur irgend möglich wieder herauszukommen.

Ohne letztendlich dafĂĽr in Askaban zu, versteht sich.

Um die Sache kurz und prägnant auf den Punkt zu bringen, hier kommt der momentane Lagebericht: Wir befinden uns in einem (ziemlich bescheiden bemessenen) Hinterzimmer, zusammen mit einem ohnmächtigen, von zahllosen Flüchen verunstalteten Zauberer.

So weit, so gut.
Bis hierher klingt die Sache (vergleicht man sie mit einigen anderen unglücklichen Konstellationen, in die wir im Laufe unseres Lebens – einmal vollkommen unbeabsichtigt und ein andermal wieder nicht ganz so unfreiwillig – hineingeraten sind) zugegebenermaßen noch recht einfach. Ruhig. Beinahe idyllisch.

Nicht besonders chaotisch.

Und da kann ich auch nur zustimmen – ruhig und idyllisch. Wenn man von dem Tohuwabohu mal absieht, das auf der anderen Seite der Tür ausgebrochen ist und uns mit jeder Sekunde um noch ein paar Dezibel lauter daran erinnert, dass wir uns schleunigst was einfallen lassen müssen.

„Vorschläge?“
Fred steht mit verschränkten Armen mitten im Raum, äußerlich ein Paradebeispiel an Ruhe und Gelassenheit – bloß die unablässig trommelnden Finger und die zusammengepressten Lippen verraten ihn.

Er ist mindestens so nervös wie ich.

„Unfall?“
„Glauben sie uns nie.“
„Na ja, wenn wir’s richtig rüberbringen…“
„Klaaar. Weil er bei der Geschichte auf jeden Fall mitmacht, sobald er wieder wach ist!“
„Okay, okay, wenn…“
„Streich?“
Ich schnaube ungläubig. „Vergiss es.“
„Warum? Alter Bekannter, lange nicht mehr gesehen – so ’ne Art Begrüßungsritual vielleicht?“
„Du vergisst die Schwester. Außerdem, wieder das Problem… irgendwann wacht er auf.“
„Ahh, ja. Verdammt.“

Irgendjemand klopft heftig an die TĂĽr.
„Mr. und Mr. Weasley? Machen Sie auf!“
Wir ignorieren es geflissentlich.

„Gut, wie wär’s damit: Er hat uns angegriffen?“
„Wird er abstreiten.“
„Und? Dann steht’s Wort gegen Wort… und außerdem ist er immer noch weggetreten.“
„Da fällt doch niemand drauf rein.“
Er bläst die Backen auf und fährt sich zerstreut mit einer Hand durch die Haare.
„Na dann… soll ja in Askaban um diese Jahreszeit ganz schön sein, so ohne Dementoren.“

Ich muss wieder Willen grinsen.
„Mhm… vielleicht kriegen wir ja ’ne Zelle mit Meerblick.“

Das scheint ihn aufzumuntern.
„Ganz sicher. Wir müssen bloß Kings-“

„AUFMACHEN!“, kreischt eine weibliche Stimme durch die Tür und ich bin mir nicht sicher, ob ich Thredders Schwester erkenne.

„Ist grade etwas ungünstig!“, brüllt Fred zurück.
„Probieren Sie’s in fünf Minuten noch mal!“, ergänze ich in derselben Lautstärke.

„FRED UND GEORGE WEASLEY!“, donnert es von draußen und wir zucken beide zusammen, „IHR BEIDEN FAULEN, NICHTSNUTZIGEN-“

„Mum“, flüstere ich entsetzt, „Warum-“
„-mischt die sich da überhaupt ein?“

Wir sind aufgeschmissen. Ich nehme es ja meinetwegen gern mit Todessern auf, mit Werwölfen, Dementoren, unausstehlichen Hausmeistern und Zaubertranklehrern, mit dem ganzen bösartigen Zeug- aber Mum…

Das ist eine eigene Liga.

„Wir sind im Arsch“, stellt Fred mit Grabesstimme fest.
„Nein“, widerspreche ich (das ist übrigens ein weitere Vorteil von trauter Zweisamkeit- wenn einer die Schnauze voll hat, bleibt immer noch der andere, um positiv zu denken), „Wir brauchen bloß ein Wunder.“
Er starrt mich finster an. „Wäre ganz gut, ja.“

Ich grinse schief. „Wie wär’s mit beten?“
„Tse“, er schüttelt den Kopf, aber jetzt grinst er auch, „Da wird’s mehr brauchen als ein paar armselige Gebete, damit der ganze Pöbel da draußen vergisst, was wir-“

Da durchzuckt es mich wie ein Blitz.
„ICH HAB’S!“

Ich haste hinüber zu Thredder, falle auf die Knie…

„George?“
Jeder andere Mensch würde sich an dieser Stelle wohl misstrauisch oder skeptisch anhören, aber er klingt bloß erleichtert.
Und der fragende Tonfall bedeutet auch nicht „Was hast du vor?“, sondern viel mehr „Was kann ich machen?“

„Entsiegel die Tür“, kommandiere ich und zücke meinen Zauberstab.
Jetzt hält er doch für einen Moment inne.

„Du bist dir… aber schon sicher oder?“
„Besteht die Malfoy-Familie aus widerwärtigen Schwachköpfen?“

Er schnaubt und zĂĽckt ebenfalls den Zauberstab.
„Worauf du dich verlassen kannst.“

Dann stupst er die Tür mit dem Zauberstab an, legt die Hand an die Klinke, reißt sie mit strahlendem Lächeln auf- und Rita Kimmkorns Fotograf fällt ihm vor die Füße.

Ich murmle still und heimlich meinen eigenen Zauberspruch.

Das laute Stimmengewirr verstummt für einen Augenblick – unzählige Paar Augen starren uns perplex an – dann setzt es doppelt so laut wieder ein.
„Herrschaften!“, ich richte mich auf, „Dürfte ich um ein wenig Ruhe bitten?“

Das fĂĽhrt zum genauen Gegenteil.

Fred und ich werfen uns einen Blick zu und ich rolle mit den Augen.
Er grinst, steckt zwei Finger in den Mund und pfeift kurz und dermaĂźen durchdringend, dass die gesamte Meute erschrocken zusammenzuckt.

„Herrschaften!“, verkündet in die plötzliche Stille, „Wir müssen doch sehr bitten!“

Dass er eigentlich gar keine Ahnung hat, woraus mein (zugegebenermaĂźen wirklich genialer) Plan besteht oder warum wir nun eigentlich aus dem Schneider sind, ist ihm nicht im Geringsten anzumerken.

Aus der sich im Türrahmen drängenden Menschenmenge zeichnen sich ganz deutlich ein paar bekannte Gesichter ab und im Stillen verleihe ich Ron ein paar Punkte dafür, dass er keineswegs empört oder – was ihm erfahrungsgemäß viel eher entsprechen würde, verwirrt – aussieht, sondern vielmehr belustigt und auch ein Stück neugierig.
(Was man von Hermine, die ĂĽber seine Schulter lugt, ganz und gar nicht sagen kann.)

„Was…“, flötet eine zuckersüße Stimme, deren Besitzerin sich vor lauter Neugier beinahe überschlägt und deren Feder gerade dabei ist, sich vor Hektik in der Luft zu zerfetzen, „…um aller Welt ist denn nur passiert!“

„Nun…“, ich trete zur Seite und ziehe Fred mit, um den Blick auf Thredders zusammen gekrümmte Gestalt frei zu geben, „…es ist eine… etwas unvorhergesehen Situation eingetreten.“

Fred stößt leicht gegen meine Schulter und zieht unauffällig fragend eine Augenbraue hoch – was niemandem besonders auffällt, da alle viel zu beschäftigt sind, mit offenem Mund auf unser „Opfer“ zu starren.
Ich schüttle unmerklich den Kopf. Sagen, dass er die Klappe halten und einfach mitspielen soll, muss ich ihm nicht… das versteht sich sowieso von selbst.
„Tse“, macht er leise und gespielt angenervt, aber diesmal ignorier ich ihn.

„Dieser Herr hier“, schalte ich mich wieder ins Geschehen ein und werfe einen tadellos geschauspielerten, kummervollen Blick mit einer winzigen Priese Entrüstung auf Thredder, dem inzwischen mehrere Leute zu Hilfe geeilt sind, „…dieser Herr kam völlig aufgewühlt und in Tränen aufgelöst hier reingestürmt-“
„-und faselte irgendwas von einer Ghul-Verschwörung!“, ergänzt Fred.
„Wir haben natürlich versucht, ihn zu beruhigen-“
„-selbstverständlich-“
„-versucht, ihm klarzumachen, dass nichts hinter ihm her ist-“
„-und dass ihn auch niemand fressen will-“
„-aber von einer Sekunde auf die andere-“
„-wird dieser Kerl kalkweis-“
„-stottert vor sich hin-“
„-und fällt ohnmächtig um!“

Schon klar, schon klar… diese Geschichte ist wirklich ziemlich haarsträubend – sogar für unsere Verhältnisse.

Trotzdem ernten wir vertrauensvolle Blicke, aber das hat ganz andere GrĂĽnde.
Für diejenigen, die uns nicht kennen, ist unser „Wir-beenden-gegenseitig-unsere-Sätze“-Getue echt saumäßig beeindruckend – und natürlich viel zu authentisch und komplex, um das zu sein, was es in Wahrheit ist: Eine aus dem Stegreif gedichtete Geschichte, von der wir noch vor zehn Sekunden selber keine Ahnung hatten.

Aus dem Hintergrund ertönt plötzlich ein Kreischen. „Mein Bruder! Mein einziger Bruder, oh mein armer Bruder! Willibert!“
Dann rauscht etwas im Tweedkostüm an uns vorbei, Umstehende werden brutal mit (zugegeben ziemlich bewundernswerter) Ellenbogentechnik aus dem Weg geräumt.

Wilhelmine Thredder zückt ihren Zauberstab, aber irgendjemand ist ihr offenbar mit einem Aufpäppelzauber zuvorgekommen.
Thredder gibt nämlich ein gutturales Grunzen von sich, lässt die Augenlieder flattern und hebt den Kopf.

Ich kann spĂĽren, wie Fred sich neben mir fast unmerklich versteift.

Die Augen des Misshandelten öffnen sich, mit leerem Blick starrt er erst seine Schwester, dann den nächstbesten Dahinterstehenden (in diesem Fall Oliver Wood) an, anschließend wandert seine Augen weiter und bleiben letztendlich ausdruckslos an uns hängen.

Der ganze Raum hält den Atem an.

Seine Lippen öffnen sich, er holt tief Luft – etwas, dass ihm schon einmal weniger Mühe bereitet zu haben scheint – und dann…

„Ladies, darf ich Ihnen ein wunderschönes Neujahr wünschen?“

Der ganze Raum braucht einen Moment, um zu kapieren, dass er mit diesem Satz Fred und mich gemeint hat. „Äh…“, mache ich gespielt verwirrt, „Danke schön?“
Thredder nickt zufrieden, nestelt an seinem Umhangärmel herum und kümmert sich kein bisschen mehr um die perplexen Gesichter, die ihn von allen Seiten anstarren.
Nach ein paar Sekunden blickt er verdutzt wieder hoch, direkt in das Gesicht seiner Schwester.

„Kennen wir uns?“

Ich wage nicht, Fred anzusehen, weil sich immerhin noch unsere Mutter (der Feind Nr. 1) und Hermine Granger (der zukünftige Feind Nr. 1, derzeit in Ausbildung) im Zimmer befinden und die beiden irgendwelche Verschwörungen von unsere Seite mehr oder weniger riechen können, dennoch bin ich mir sicher, dass er die Zusammenhänge begriffen hat.

„Nicht übel“, raunt er auch tatsächlich ein paar Minuten später, als Thredder, umsorgt von zwanzig hilfsbereiten Mitzauberern und –zauberinnen, hinausgeschafft wird und sein Tonfall passt so ganz und gar nicht zu den leicht fassungslosen Mienen, die wir problemlos vor uns hertragen, „Gar nicht übel.“
„Danke“, murmle ich zurück, schließe die Augen und reibe mir gespielt bestürzten die Nasenwurzel, „Hätte selber nicht gedacht, dass das so gut klappen würde…“
„Tja“, flüstert er und schenkt Harry ein betrübtes Kopfschütteln, „Das ist ja das tolle an Gedächtniszaubern, oder nicht? Man weiß vorher nie, was dabei rauskommt…“


~-~-~-~


Es läuft großartig. Ungelogen.

Nach fünf Minuten unserer überragenden Bühnenpräsenz ist Thredder-Zwischenfall so gut wie vergessen. Wir kriegen sogar Standing Ovations.
Hinterher gibt es eine Art Empfang, alle bekommen was zu trinken in die Hand gedrĂĽckt und wir lassen uns nach allen Regeln der Kunst feiern.
Alle sind gut drauf, der Hersteller des giftgrünen Getränks macht ein bisschen Werbung, Kingsley taucht mit einiger Verspätung gerade rechtzeitig zur Buffet-Eröffnung auf und Rita Kimmkorn verfolgt Harry auf die Herrentoilette, während ihr Fotograf mit einem ehemaligen Hufflepuff, dessen Name ich vergessen habe (Ernie… irgendwas?), Bruderschaft trinkt.

„Tjahh“, ich proste Lee zu, „Waren wir gut oder was?“

Er schüttelt grinsend den Kopf. „Was habt ihr euch bloß dabei gedacht?“

Ich nehme einen angenehm groĂźen Schluck und verbeiĂźe mir ein Lachen.
„Dieses Buch war die beste Idee, die wir jemals hatten!“
„Klar.“
„Ernsthaft! Wir werden steinreich – Zwanzig Prozent der Einnahmen bekommt der Verlag, vierzig gehen an Harry und vierzig kriegen wir… Vierzig Prozent, Alter! Hast du auch nur annähernd ’ne Ahnung wie viel Geld das ist?!“

Jetzt muss er doch lachen. „Das hab ich gar nicht gemeint.“
Ich leere mein Glas. „Sondern?“
„Es ist nur… Mann, George, es sterben so gut wie alle!“

Ich zucke mit den Schultern. „Na und?“
„Na und? Das ist kein bisschen historisch korrekt! Dafür, dass das die BIOGRAFIE von Harry Potter sein soll, verrecken gegen Ende ziemlich viele Menschen, die eigentlich noch putzmunter durch die Gegend laufen.“

Mit einem Mal habe ich einen Arm um die Schultern. „Wer verreckt?“
Ich bediene mich an Freds vollem Glas, während Lee mit einer Art genervtem Grinsen im Gesicht die Augen schließt.

„Du, wenn man diesem Buch Glauben schenken soll“, antwortet er seufzend.

„Ach das“, Fred holt sich sein Glas zurück, „Ziemlich witzig, was?“
Halbherziger, missbilligender Blick. „Fred, laut diesem Buch bist du tot.“

„Ich weiß“, er grinst breit, „Mann, hatten wir ’nen Mordsspaß, als wir die Stelle mit meinem Abgang geschrieben haben...“
Er starrt verklärt in die Ferne.
„Das war wegen der Dramatik“, erkläre ich Lee, „Und wegen der Authentizität… und, äh… was noch?“
„Der Spannung gegen Ende hin“, übernimmt Fred, „Du weißt schon, das große Finale – so Zeug eben.“

„Und deswegen stirbt mal eben so ein halbes Dutzend Menschen?“, sagt eine Stimme mit nörgelndem, besserwisserischem Unterton.

Wir drehen uns alle drei um. „Du übertreibst“, sage ich zu Hermine.

Hochgezogene Augenbrauen. „Ach wirklich?“, sie schüttelt missbilligend den Kopf, „Aber macht, was ihr wollt – mein Problem ist es ja nicht. Ihr habt nicht zufällig Ron gesehen, oder?“

Ich könnte ihr jetzt sagen, dass der wahrscheinlich losgezogen ist, um gemeinsam mit Neville Harry aus der Kimmkorn-Klemme zu helfen, aber ich tue es nicht.
Niemand stellt ungestraft unsere schriftstellerischen Fähigkeiten in Frage!

Wir schĂĽtteln gleichzeitig den Kopf und ihr Blick wandert zu Lee.
„Nein“, sagt der, „Tut mir leid.“

Sie hebt die Hände. Anscheinend glaubt sie uns kein Wort.
„Schön“, sagt sie, „Na schön. Macht doch was ihr wollt, ihr Möchtegern-Autoren. Zum Glück sind wir aus Hogwarts raus und ich muss mich nicht mit euch und euren kriminellen Ideen herumschlagen!“

„Bis Sonntag!“, trällert ihr Fred hinterher, als sie mit hoch erhobenem Kopf davon stolziert.

Lee grinst in sich hinein. „Also, wisst ihr-“
Aber Fred hört ihm schon nicht mehr zu. „Hey!“
Er winkt Lupin überschwänglich zu, der sich gerade am Buffet bedient. „DU weißt unser literarisches Talent doch sicher zu schätzen, nicht wahr?“

Lupin dreht sich schmunzelnd um.
„Was soll ich sagen…“, er gesellt sich zu unserer Gruppe, „Immerhin liegen ich und meine Frau am Ende tot unter der Erde, also…“
Er lacht leise und steckt sich ein Brötchen in den Mund, bevor er in bester diplomatischer Lehrermanier fortfährt: „Sagen wir mal so… da ist es doch legitim, dass ich ein paar berechtigte Zweifel habe, oder?“


~-~-~-~


Ich angle mir noch ein Glas.

Keine Ahnung, das wievielte an diesem Nachmittag (oder, wenn man so will, an diesem Abend, denn mittlerweile ist es dunkel) und es ist mir auch egal.
Ich fĂĽhle mich beinahe betrunken, satt, ĂĽberaus erfolgreich und angenehm mĂĽde.

Jemand stößt gegen meine Schulter (vielleicht stoße auch ich dagegen, keine Ahnung) und ich murmle eine Entschuldigung.

„Nette Vorstellung“, ist die Erwiderung und als ich aufsehe, brauche ich ein paar Sekunden, um das Gesicht, von dem ich sofort weiß, dass ich es kenne, einordnen zu können. Blond, Stupsnase und hübsch geschwungene Lippen… vor zwei Tage im Laden.

„Oh“, mache ich und könnte mich für diese belämmerte Reaktion im nächsten Augenblick selbst ohrfeigen, „Hallo.“
„Selber hallo“, gibt sie lächelnd zurück.

„Erstaunlich“, sage ich, „Da kann ich mich an Sie so gut erinnern, als würde ich Sie schon mein Leben lang kennen und dabei weiß ich noch nicht mal, wie Sie heißen.“
„Nicht doch“, sie grinst verschmitzt, „Wie furchtbar unhöflich von mir!“

Sie streckt mir die Hand hin und es kribbelt angenehm, als ich sie schĂĽttle.
„Rosemarie Dowens.“ „Sehr erfreut. Ich…“
„Fred oder George Weasley“, gibt sie zurück, „Ich mag ja in Verwandlung beinahe durchgefallen sein, aber bescheuert bin ich nicht.“

Mein Grinsen wird breiter. „Wäre mir nie eingefallen, das zu behaupten.“
Sie zwinkert mir zu. „Darf ich ’nen Tipp abgeben?“
„Klar.“
„Mmmh“, sie legt den Kopf schief und kneift ein Auge zusammen, „George… Weasley?“

Ich unterdrĂĽcke den Drang, mir durch die Haare hindurch an die Stelle zu fassen, wo sich frĂĽher mein rechtes Ohr befunden hat.
„Treffer, versenkt.“

Sie lacht. „War geraten“, sagt sie, „Aber Sie wirken eben irgendwie… keine Ahnung, wie ein George.“ Dann runzelt sie die Stirn. „Das macht keinen Sinn.“

Das ungute GefĂĽhl in meinem Magen ist auf der Stelle verschwunden.
„Ich hab schon absurdere Sachen gehört.“
In ihren Augen funkelt es. „Das glaub ich Ihnen aufs Wort.“

„Tja“, mache ich und suche nach einem Gesprächsthema, bei dem ich mich nicht zum Idioten machen kann und das trotzdem als einfühlsam und interessant durchgehen könnte, „Also…“

„Na, aber hallo!“, Freds lässt uns beide zusammenzucken und der Unwillen, der mich überkommt, als er sich zu uns stellt, ist erstaunlich stark.
Nicht etwa, weil ich was dagegen habe, dass Fred Rosemarie kennenlernt oder weil ich nicht „teilen“ will, sondern… keine Ahnung.

Irgendwas stimmt nicht.

Ich stelle die beiden vor.
„Ah“, sagt Fred und tut zu meinem Erstaunen so, als könne er sich nicht erinnern, „Tja, bekannt kommen Sie mir nicht vor, aber… trotzdem sehr erfreut.“
Ich kenne seinen Tonfall nur zu gut und das ungute Gefühl in meinem Magen ist plötzlich wieder da. Rosemarie bemerkt jedoch nichts.

„Gleichfalls“, sagt sie, „Und? Wie sind Sie-“
Aber er lässt sie nicht mal ausreden.

„Machen Sie das eigentlich öfter?“
Sein Tonfall ist nicht gerade höflich und wir sehen ihn beide etwas irritiert an.
„Äh…“, erwidert sie kultiviert, „Wie bitte?“

„Machen Sie das öfter? Treiben sich auf irgendwelchen Veranstaltungen herum und machen sich dort an die Leute ran, die grade auf der Bühne gestanden haben?“
Ich mustere ihn rasch, um festzustellen, ob er vielleicht betrunken genug ist, um unabsichtlich Mist zu bauen (In diesem Fall müsste ich, den Regeln nach, ein Auge auf ihn haben – der, der nüchtern ist, passt immer auf den auf, der schon blau ist.), aber er wirkt sogar bei weitem nüchterner als ich mich fühle.

Mit einem Mal habe ich das komische GefĂĽhl, Grenzen gegen einen Feind verteidigen zu mĂĽssen, von dem ich bis jetzt nicht einmal wusste, dass er ĂĽberhaupt existiert.

Rosemarie runzelt die Stirn. „Ist das Ihr Ernst?“
Er grinst, aber diesmal ist es nicht sein übliches, durchgeknallt-nettes Grinsen sonder eine durchtrieben-bösartige Variante davon. „Mein voller Ernst.“

„Fred“, sage ich warnend, weil ich weiß, dass nette Versuche absolut nichts nutzen, wenn er in dieser destruktiven Stimmung ist, „Fred, halt die Klappe.“

„Wollen Sie mir etwa was unterstellen, Mr. Weasley?“, fragt sie, den Tonfall immer noch höflich, aber in ihren Augen blitzt es.

„Ich unterstelle Ihnen gar nichts“, gibt Fred grob zurück, „Ich hatte Sie bloß was gefragt.“ „Fred!“, knurre ich drohend.
Er tut so, als wäre ich nicht da.

„Ach“, sagt Rosemarie spitz, „Was hatten Sie mich denn gefragt?“
„Ich wollte bloß wissen, ob Sie tatsächlich die Schlampe sind, für die ich sie halte“, erwidert er schroff, „Weiter nichts.“

Meine Eingeweide fĂĽhlen sich mit einem Mal tonnenschwer an.

Sekundenlang klappt ihr die Kinnlade hinunter, dann hat sie sich wieder gefasst.
„Sie können mich mal“, faucht sie, dreht sich um und verschwindet in der Menge.

Ich bin hin- und hergerissen zwischen meinem Drang, ihr nachzulaufen (Was ich nicht machen kann, weil ich dann wie ein kompletter Idiot aussehen würde) und dem Zwang, Fred auf der Stelle eine aufs Maul zu hauen (Was ich nicht machen kann, weil… einfach darum. Außerdem sind hier viel zu viele Menschen für einen handfesten Streit).

„Nanu?“, reißt mich die Stimme meines Zwillingsbruders aus den Gedanken, „Wo will sie denn auf einmal hin? …wie unhöflich.“
Ich habe das Gefühl zu explodieren. „FRED!“

Was denkt sich dieser Vollidiot eigentlich?!

Er sieht mich an, aber immerhin beleidigt er mich nicht auch noch mit dem Versuch, unschuldig dreinzuschauen – die Fassade hätte ich in null Komma nichts in tausend Stücke gerissen. „Was denn?“
Obwohl sein Tonfall arglos klingt, funkelt er mich mit einer Mischung aus Zufriedenheit und Schadenfreude an – ein Ausdruck, den ich nur allzu gut kenne und der mich schwer schlucken lässt.

Diesen Blick kassieren normalerweise immer nur diejenigen, die auf der „anderen Seite“ stehen – sprich, diejenigen, die dachten, sich mit uns angelegen zu können und selbstredend den Kürzeren gezogen haben.

„Du…“, ich suche nach Worten, während ich ihm stattdessen eigentlich viel lieber den Hals umdrehen würde, „Warum hast du…? Ach, vergiss es!“
Mit diesen Worten drehe ich mich um und mache, dass ich wegkomme – bevor ich ihm wirklich noch eine verpasse.

Immerhin ist das heute unsere Party und ich bin mir fast sicher, dass eine PrĂĽgelei der beiden Hauptdarsteller nicht allzu gut rĂĽberkommen wĂĽrde...


~-~-~-~


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